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Mittwoch, 24. Februar 2010 | Nr. 45 7LokalesDIE JUGENDSEITE.

REDAKTION

„die jugendseite.“...erscheint in WeilheimerTagblatt, Penzberger Mer-kur und in den SchongauerNachrichten.Kontakt:Münchener Straße 182362 WeilheimTelefon: 0881/189-41Fax: 0881/189-18E-Mail: [email protected]/

jugendseite

Haste mal fünf Mark? Wer noch irgendwo in einer Schublade fünf Mark findet,kann damit auch den Eintritt zum nächsten „Fünf Bands

Fünf Euro“-Festival am Freitag, 26. Februar, bezahlen, das so seinen Wurzeln („Fünf BandsFünf Mark“) die Ehre erweist. Auf dem Programm steht eine Palette von Indie-Electronic-Popbis Punkrock: Polypanda, Finally Deaf, Subkultur, Snörp (Foto) und Patchwork I.D.; los geht’sum 20 Uhr. Aufgrund der großen positiven Resonanz, so Veranstalter Fred Britzger, seienauch schon die nächsten Auflagen des Festivals geplant. Beim ersten Mal kamen rund 400 Ju-gendliche ins Peitinger Bergwerk, und auch der Bayerische Rundfunk war mit einem Kame-rateam da. Bewerbungen an: [email protected]. cu

DER GUTE TON .......................................................................................................................................................

DER PLAN

MITTWOCH, 24.2.HabachKonzert: Sherman Robert-son & Blues Move (Swam-py R&B). Village, 21 h.

RaistingFilm im NBO-Café: „1848,ein aufregendes Tage-buch“ (klingender Comic,90 Minuten), 20 h.

WeilheimKino: „Nord“, ein anti-de-pressives, norwegischesOff-Road-Movie im Star-light, 20.15 h.

DONNERSTAG, 25.2.HabachSession. Village, 21 h.

HohenpeißenbergOffene Bühne in der Boo-gie Bar, ab 21 h.

MünchenKonzert: „The XX“ (Elect-ro-Pop). Tonhalle, 21 h.

FREITAG, 26.2.HabachKonzert: Central Parc(Prog-Rock). Village, 21 h.

HuglfingKonzert: Blue ElephantClub (Bluesrock, Soul).Waldstraße 4, 21 h.

MurnauKonzert: Spaniol4 (Jazz).Westtorhalle, 21 h.Party: Diamonds Club,u.a. mit DJ Black. Karma-Lounge, 22 h.

PeißenbergKonzert: Graeme Lock-hart (Scottish Soul) in derTiefstollenhalle, 20 h.

Peiting5 Bands 5 Euro (siehe un-ten) im Bergwerk, 21 h.

RaistingKonzert: Layori (Weltmu-sik). NBO-Café, 20 h.

WeilheimParty: Klangkarawane,u.a. mit DJs Marc Low &Chris Fackler. Oase, 22 h.

SAMSTAG, 27.2.HabachKonzert: Son Rico Son(Latin). Trödler, 21 h.Konzert: John Kirkbride &Ferdl Eichner mit ZitherManä. Village, 21 h.

HuglfingSession. Waldstr. 4, 21 h.

PeißenbergCountry-Party mit LineDancer & New BoringBoots. Tenne, 21 h.

PeitingGriechensound-Party: DJClaudio. Bergwerk, 21 h.

RaistingKonzert: Attila Vural (Gi-tarre). NBO-Café, 20 h.

WildsteigEisbärenparty des SV mitDJ, Sportheim, 21 h.

DIENSTAG, 2.3.RaistingAcoustic Session undSpeaker’s Corner imNBO-Café, 20 h.

DIE BÜCHERWas ich glaube (Hans Küng)Es gibt – trotz allem – guteGründe, nicht den Glauben zuverlieren: Daran, dass das Le-ben mehr zu bieten hat alsKonsum. Dass unser Daseineinen tieferen Sinn hat als je-nen, der sich versilbern lässt.Was gehört zu einem erfülltenLeben? Worauf kann ich ver-trauen? Was spricht für, wasgegen die Religion? Mit sol-chen Fragen setzt sich Theolo-ge Hans Küng (81) in diesemBuch auseinander – ganz per-sönlich, sehr offen. Und ge-mäß seinem Motto: „Ichschreibe für Menschen, die aufder Suche sind.“ Magnus Reitinger

Piper / 320 Seiten / 18.95 e

Das Buch der Tugenden(Ulrich Wickert)Tugend? Das Wort klingt ver-altet. Doch Tugenden wollennichts anderes als Wege zu ei-nem guten Leben weisen. Ant-worten auf die großen Fragendes Lebens muss jede Genera-tion neu finden. Aber die Ge-danken der „Alten“ könnendabei nur nutzen. Ex-Tages-themen-Mann Wickert prä-sentiert große Texte zu Fragender Freiheit, des Muts und derVerantwortung. Magnus Reitinger

Piper / 615 Seiten / 24.95 e

DIE MUSIKRingo Starr: Y Not?Why not? Ja genau, why notdas Album eines Ex-Beatlehören. Wer die Popgeschichteso entscheidend mitgeprägthat, kann ja gar keinen größe-ren Ausfall produzieren...,oder? Naja, Ausfall ist das Al-bum zwar keiner. Aber einesRingo Starr würdig sind ei-gentlich nur zwei Songs, beidenen der ehrwürdige Schlag-werker auf das setzt, was erkann: rockigen Pop mit or-dentlich Attitüde. Ansonstenaber bewegt er sich zwischenzwar eigentlich schönenSongs, die er aber auf einElektro-Bass-Bumper-Funda-ment stellt oder Nummern,die an übelsten 80er-Schlagererinnern. Das Beste kommtzum Schluss, nämlich ein Du-ett mit Joss Stone, das richtigFahrt aufnimmt – aber leiderdas Album beschließt. Dahilft auch das mit PaulMcCartney aufgenommene„Peace Dream“ nicht weiter,und einem Produzenten kannman den Sound auch nicht indie Schuhe schieben: Starrhat es nämlich selber produ-ziert. Fazit: Nicht ganz übel,aber weit unter den Möglich-keiten. Christoph Ulrich

Universal / www.ringostarr.com

DIE POPKULTUR ....................................................................................................................................................

Stereophonics:Keep Calm And Carry OnUnd noch ein Album, bei demSkepsis angebracht ist: Alsdie Stereophonics unter neu-er Regie ins Studio gingen,war von einem „Kurswech-sel“ die Rede. Man wolle, soSänger Kelly Jones, ein Al-bum aufnehmen, das sich wieein Debüt anfühlt. An diesemFreitag kommt es in die Lä-den und beweist, dass „an-ders“ nicht immer „schlech-ter“ sein muss. Wenngleichder minimalistische, aber vollklingende Gitarrenpop schonarg poppig ist und Fans, dieauf den dicken, schweren Gi-tarrensound der Band stehen,ziemlich sicher vergrätzenwird. Christoph Ulrich

Universal / stereophonics.com

Stereophonics. UNIVERSAL

All-gegenwärtige BedürfnisseVerena Strobl (16) will wissen, wie Astronauten auf die Toilette gehenPROTOKOLL: SEVERIN STROBL

„Welcome home“ hieß es ver-gangenen Sonntag für dieamerikanische „Endea-vour“-Besatzung auf demWeltraumbahnhof Cape Ca-naveral in Florida. Nach fastzwei Wochen im All kehrtensechs Astronauten sicher voneiner Mission auf der Interna-tionalen Raumstation (ISS)zur Erde zurück.

Für Verena Strobl (16) ausPolling ist das eine gute Gele-genheit nachzufragen, wieAstronauten eigentlich imWeltall auf die Toilette gehen– zwei Wochen im All sindschließlich eine lange Zeit.„Da im Weltraum schließlich

Schwerelosigkeit herrscht,können sich Astronautennicht problemlos auf die Toi-lette setzen“, weiß die Schüle-rin. Andreas Schütz, Presse-sprecher des Deutschen Zen-trums für Luft- und Raum-fahrt (DLR) in Berlin, erklärtdieses tatsächlich etwas ku-riose Unterfangen: „Das erste,was Astronauten tun, wennsie die Toilette betreten ha-ben, ist, sich anzuschnallen.Würden sie das nicht tun,würden sie langsam, aber si-cher abdriften. Anstelle einerWasserspülung verfügt dieToilette über ein Absaugrohr,das die Fäkalien nach untenin eine Auffangvorrichtungabführt. Die Feststoffe wer-

den gepresst und bis zur spä-teren Entsorgung gelagert,während Urin separat aufge-fangen wird. Der komplett ge-reinigte und desinfizierte Urinwird aufbereitet und darausunter anderem Atemluft fürdie Crew gewonnen.“ Übri-gens: Für den Fall, dass einAstronaut während eines„Weltraumspaziergangs“ aufsKlo muss, trägt er entwedereine Windel in Übergrößeoder sein Raumanzug verfügtüber einen speziellen Auf-fangbehälter.

Die gute Frage......ist eine Rubrik, in der „die ju-gendseite.“ Leserfragen beant-worten lässt.

DIE GUTE FRAGE .....................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

Andreas Schütz, Presse-sprecher des DeutschenZentrums für Luft- undRaumfahrt (DLR) in Berlin,erklärt für Verena Strobl(16) aus Polling, wie Astro-nauten nach dem Austrittaus der Atmosphäre aus-treten. Habt ihr auch eineFrage? E-Mail an: [email protected]. FOTOS: FKN/SEV

nach der Vorstellung mit JakeScott, dem Sohn des berühm-ten Hollywood-RegisseursRidley Scott, der seinen Film„Welcome to the Rileys“ vor-stellte – mit „Twilight“-StarKristen Stewart als 16-jährigeProstituierte und „Sopra-nos“-Star James Gandolfinials einfühlsamer Vater. Jakeplauderte aus dem Nähkäst-chen, wie Papa Ridley – derden Film finanzierte – bei derersten Vorführung des Filmseinschlief und beim zweitenMal gar nicht mehr aufhörte,den Film zu kommentierenund zu kritisieren. Wer hättegedacht, dass es für einenNachwuchsregisseur nichtunbedingt ein Segen ist, wennder Papa Star-Regisseur ist?

Nach diesem Gesprächwurde mir klar, dass die„Zeit“ Recht hatte, als sie An-fang Februar über die Berlina-le titelte „Kein Filmfest istdem Publikum näher“. Ichhoffe sehr, dass es die Berli-nale in dieser Form noch lan-ge gibt. Mein diesjähriges Ber-linale-Erlebnis ist nicht zutoppen – außer natürlich, ichwürde mal mit einem eigenenFilm vertreten sein...

Eva Merz......ist 21 Jahre und kommt aus Pei-ßenberg. Seit 2004 ist sie Kurz-filmregisseurin, deren erste Pro-jekte mit Preisen ausgezeichnetund vom Bayerischen Rundfunkausgestrahlt wurden. Nach einemJahr Praktika bei diversen Filmpro-duktionen begann sie 2008 einFotodesignstudium an der Hoch-schule München, arbeitet aberweiter auch an Filmen.

Kann man als „Normal-sterblicher“ am Glanzund Glamour der Berlina-le teilhaben? Nach einerWoche bei den interna-tionalen Filmfestspielenin Berlin kommt EvaMerz aus Peißenbergzum Schluss: ja, mankann. Entweder über Be-ziehungen oder durchhartnäckiges Anstehenan den Tageskassen.

VON EVA MERZ

Zum Glück führte mich dereinfachere Weg zu den Film-festspielen: Peter Heilrath,ein befreundeter Produzent,für den ich vor ein paar Jah-ren als Set-Runnerin gearbei-tet hatte, lud mich zur Pre-miere seines Films „Der Räu-ber“ ein. Schon bei meiner al-lerersten Berlinale kam ich al-so in den Genuss, über denroten Teppich zu flanierenwie es zwei Tage zuvor schonLeonardo DiCaprio und Mar-tin Scorsese taten, ebensoumringt von Fotografenhor-den – im Blitzlichtgewitter.

Ein Genuss war auch derFilm: Peter Heilraths Wettbe-werbsbeitrag „Der Räuber“handelt von einem Marathon-läufer, der Banken ausraubtund schließlich vor Polizis-ten, aber auch einem norma-len Leben davonrennt. Gefal-len hat mir, dass der Film ru-hig anfängt, an Fahrt gewinntund schließlich einen un-

Probelauf im BlitzlichtgewitterDAS THEMA: IM GLANZ DER BERLINALE .........................................................................................................................................................................................................................................................................................

Bärenstarkes Treffen: Eva Merz mit Regisseur Peter Heilrath (li.), Produzent von „Der Räu-ber“, und Andreas Lust, Hauptdarsteller, auf dem roten Teppich. FOTO: PRIVAT

glaublichen Endspurt hinlegt– wie ein Marathonlauf. Soähnlich fühlte es sich auchan, die ganze Woche an nahe-zu jedem Tag Filme anzu-schauen. Natürlich durftennach den Vorführungen, den„Screenings“, die Partys nichtfehlen. Per Mundpropagandaerfuhr ich von den aktuellenFeiern. Und wieder mussteman hartnäckig sein: Standenwir nicht auf der Gästeliste,so behaupteten wir überzeu-gend, wir gehörten aber da-rauf, sodass wir einfachschnell noch draufgeschrie-ben wurden.

Oder wir fanden anderekreative Wege, uns reinzu-schmuggeln. Bei der Premie-renparty von „Der Räuber“ –zu der ich ausnahmsweise of-fiziell eingeladen war – undbei den anderen Partys habeich mich gefreut, viele Freun-de aus der Filmbranche zutreffen, die übrigens auch sel-ten auf der Gästeliste stan-den. Manchmal kam mandurch Freunde auch spontanzu der unglaublichen Gele-genheit, bei einer Premiereein paar Reihen entfernt voneiner etablierten Starriege zusitzen. In meinem Fall beimFilm „Jud Süß“, zu dessen En-semble unter anderem MoritzBleibtreu, Robert Stadloberund Tobias Moretti gehörten.Da konnte ich nur schwei-gend staunen.

Wenn man Tickets einerErstaufführung bekommt, istmanchmal auch ein Filmema-cher zur Diskussion dabei. Sounterhielt ich mich einmal