Download - Magazin - bauerfeind-life.com · feind-Shop in Rio de Janeiro feierlich eröffnet. Sport und Bewegung sind das zentrale Thema des Shops (Bild oben rechts) im renommier-ten Barra Life

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03 | 2016

MagazinMagazin

„Offenes Bein nicht einfach hinnehmen“Interview zur Therapie des Ulcus cruris (venosum) Seite 32

2. Internationaler Sportkongress in Rio – Ganz nah am AthletenArbeit mit Spitzensportlern bietet Transferoptionen Seite 21

„Langfristig sind Einlagen die bessere Lösung“ Orthopädische Hilfsmittel bei Fersenschmerz Seite 38

Markenbotschafter Dirk Nowitzki hautnah Seite 6

EINFACH SICHERER VERSORGENEINFACH BESSER EINSTELLENEINFACH LEICHTER ANLEGEN Die SecuTec Genu stabilisiert das instabile Knie zuverlässig nach dem Vier-Punkt-Prinzip und unterstützt bei Kreuzband-, Seitenband- und Meniskusverletzungen. Ihr neues Funktionsdesign punktet mit noch weniger Gewicht, werkzeugfrei einstellbaren Gelenken und therapiesicheren Schnellverschlüssen. BAUERFEIND.COM

BEWÄHRTE STABILISIERUNG IM NEUEN DESIGN

Stabilisierend

SecuTec® GenuKnieorthese

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EDITORIAL

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gleich zwei Ereignisse haben uns in diesem Sommer sehr bewegt: Im Juli konnten wir erstmals unseren Markenbotschafter Dirk Nowitzki am Unternehmenssitz in Zeulen-roda begrüßen. Der sympathische Basket-baller zog alle in den Bann. Sowohl Quali-tätspartner, die an diesem Tag bei uns zu Gast waren, als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schwärmen noch heute vom Besuch des bodenständigen Würzburgers. Wir alle erlebten Dirk Nowitzki hautnah – als einen sehr authentischen und beschei-denen Sportler, der dieselben Werte teilt wie wir (siehe Seite 6 ff.).

Gespannt verfolgten wir dann die Wettkämp-fe in Rio de Janeiro. Über 900 Mal kamen bei den Olympischen Sommerspielen unsere Bandagen, Orthesen, medizinischen Kom-pressionsstrümpfe und orthopädischen Ein-lagen zum Einsatz. Der tolle Service unserer Orthopädietechniker und unsere Produkte waren in Rio gefragt wie nie zuvor bei Olym-pia. Die gute Versorgungsqualität „Made in Germany“ hatte sich wie ein Lauffeuer im

olympischen Dorf herumgesprochen. Ins-gesamt nutzten knapp 700 Athleten aus 124 Ländern unseren orthopädietechnischen Service. Wissenschaftliche Bestätigung seitens der Ärzte, Physiotherapeuten und Orthopädietechniker gab es beim 2. Inter-nationalen Sportkongress vom 3. bis 13. August. Parallel zu den Sommerspielen

wurden an der Copacabana erste Teilergeb-nisse einer internationalen nicht-interven-tionellen Studie zu Bauerfeind-Produkten vorgestellt , an der 37 Studienzentren aus insgesamt neun Ländern beteiligt waren. Lesen Sie mehr über unser Olympia-Engage-ment in Rio und über den internationalen Sportkongress in unserem Fokus ab Seite 18.

Medizinische Studien zur Schmerzproble-matik am Iliosakralgelenk zeigen, was Pa-

tienten im Alltag ganz praktisch erfahren: Die Beckenorthese SacroLoc wirkt. Theorie und Praxis beleuchten wir auf den Seiten 26 ff.

Dem Ulcus cruris venosum nähern wir uns in dieser Ausgabe der Bauerfeind life einmal aus ärztlicher und einmal aus pflegerischer Sicht (S. 32 ff.). Dabei kommen beide Pro-fessionen zum selben Schluss: Eine konse-quent durchgeführte Kompressionsstrumpf-versorgung ist elementarer Bestandteil einer erfolgreichen Therapie. Nun wünsche ich Ihnen eine angenehme Lektüre der Bauerfeind life!

In diesem Sinne

Ihr Prof. Hans B. Bauerfeind

Dirk Nowitzki in Zeulenroda: „Der sympathische Basketballer zog alle in den Bann.“

Dirk Nowitzki mit den Vorständen Prof. Hans B. Bauerfeind (links) und Thomas Bauerfeind (rechts).

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INHALT

Rio 2016: Für die Sportler der Welt – Seite 20

IMPRESSUM:

Bauerfeind life Magazin Erscheinungsweise: dreimal pro JahrGedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier

Herausgeber: Bauerfeind AG Triebeser Straße 16 07937 Zeulenroda-Triebes, Germany Tel. +49(0)36628-66-1000 [email protected] www.bauerfeind.com, www.bauerfeind-life.de

Autoren und Redaktionsbeirat dieser Ausgabe: Kristina Bardele, Dr. Uwe Berendt , Silvia Dethloff-Kuntze, Bernd Festerling, Renate Fiallos, Eckhard Freund, Clivia Frommhold, Simone Gebler, Markus Gerlich, Kirsten Göpel , Markus Gräßer, Ulf Harzmann, Falk Henning, Tanu Hertel , Birgit Hollnagel , Peggy Kajrjakow, Michael Kießling, Solveig Klamt , Matthias Overesch, Susanne Neubauer, Miriam Riedl , Dr. Gerd Röder, August Sauerhammer, Sandra Schirbel , Ashley Sutz, Dr. Hans-Jürgen Thomä, Michael Ullrich

Verlag und Redaktion: mk publishing GmbH Döllgaststraße 7–9, 86199 Augsburg, Germany Tel. +49(0)821-34457-0 [email protected], www.mkpublishing.deNamentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Autors, nicht jedoch die des Herausgebers wieder.Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde in der Regel die männliche Schreibweise verwendet. Der Herausgeber weist an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass sowohl die männ liche als auch die weibliche Schreibweise für die ent-sprechenden Beiträge gemeint ist. Bi

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Zum Titelbild

Seit Anfang des Jahres ist Dirk Nowitzki offizieller Markenbot-schafter der Bauerfeind AG. Den Basketball-Superstar hautnah zu erleben, das war ein großer Mo-ment für Bauerfeind-Qualitäts-partner und -Mitarbeiter in Zeulenroda.

Fokus Seite 18

20 Olympische Sommerspiele Rio 2016 Für die Sportler der Welt

21 2. Internationaler Sportkongress Ganz nah am Athleten

22 2. Internationaler Sportkongress Anwendungen rund um den Globus

24 2. Internationaler Sportkongress Wurfverletzungen beim Judo

24 Judoka Simon Yacoub „Man kann nicht immer gewinnen“

25 2. Internationaler Sportkongress Zurück im Spiel

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INHALT

Ulcus-cruris-Versorgung – Seite 32 Treffpunkt: New Orleans – Seite 42

Studien zur SacroLoc – Seite 26 Sicherheit nach Radiusfraktur – Seite 30

3 Editorial

4 Impressum

6 Bauerfeind-Panorama

14 Aktuelles

48 Kontakt

50 Leute

Arzt & Therapie Seite 26

26 Studien zur Beckenorthese SacroLoc Angewandte Grundlagenforschung

30 Anwendungsbeobachtung zur ManuLoc long Sicherheit nach Radiusfraktur

32 Therapie des Ulcus cruris (venosum) „Offenes Bein nicht einfach hinnehmen“

34 Wundmanagement beim Ulcus cruris venosum „Kompression ist das A und O“

36 Sports Elbow Brace mit PowerGuard-Technologie Wächter am Ellenbogen

37 Plantare Fasziitis Wirksame Hilfe bei Fersenschmerz

Handel & Technik Seite 38

38 Orthopädische Hilfsmittel bei Fersenschmerz „Langfristig sind Einlagen die bessere Lösung“

40 Venenscreening mit Bodytronic 200 „Moderne Messtechnik ist ein Zugpferd“

Treffpunkt Seite 42

42 New Orleans Jazz am Mississippi

Impulse Seite 46

46 Prof. Dr. Christian Blümelhuber „Positionierung tagtäglich leben!“

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Auf Tuchfühlung mit dem Superstar Da zückten alle ihre Fotohandys, als Dirk Nowitzki im Juli die Bauerfeind AG in Zeulenroda, Thüringen, besuchte. Der Spitzensportler nutzte die spielfreie Phase der amerikanischen Basketball-Profiliga NBA, um Mit-arbeiter und Produktion persönlich kennenzulernen. „Ich bin beeindruckt , was die Leute hier leisten und hab‘ mich hier sofort wohlgefühlt – bei so einer herzlichen Begrüßung. Wir haben viel gemeinsam: das Familiäre, das Bodenständige und die Begeisterung für den Sport“, so Dirk Nowitzki. †

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Mehrere Stunden verbrachte Dirk Nowitzki auf dem Werksge-lände in Zeulenroda und traf neben Bauerfeind-Mitarbeitern auch -Qualitätspartner. Die Sanitätsfachhändler waren be-geistert , wie locker und nahbar der 2,13-Meter-Mann ist. Für die Kundenansprache sei ein solcher Markenbotschafter ein echter Gewinn.

„Ein cooler Typ!“Markenbotschafter Dirk Nowitzki

„Ich finde es sehr gut , mit so einem be-rühmten Sportler zu werben. Dirk Nowitzki als lebensgroßer Aufsteller im Schaufenster fällt einfach auf. Da sagen viele ,wow‘ und diese Botschaft wertet unser Image auf – weil das eben nicht jeder hat. Wir sehen selbst auch oft am Wochenende, dass die Leute einfach das Schaufenster anschauen. Mit Dirk Nowitzki als Gesicht für das Bauer-feind-Sortiment können wir gut arbeiten. Die Person ist toll und unsere Kunden nehmen es positiv auf. Und jetzt , wo man die Nähe zu ihm direkt hatte, bleibt das ganz anders im Kopf und motiviert auch ganz anders weiterzumachen.“

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Barbara Seeßle, Seeßle Fuß-gesund GmbH, Erding

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„Ich bin jetzt tatsächlich begeistert von Dirk Nowitzki, das ist ein cooler Typ, ein echter Franke. Und im Schaufenster schon ein Blickfang. Dass man ihn als Werbe-partner gewinnen konnte, finde ich genial. Ein neuer Weg und eine gute Wahl. Er hat nicht so viele Werbepartner und sucht sich gezielt aus, wofür er stehen möchte. Das finde ich gut. Und dass es eine langfris-tige Partnerschaft sein soll , macht das Ganze glaubwürdig – besonders in unserer Branche. Wäre er Werbepartner für nur eine Saison, hätte man gesagt , da hat er halt Geld verdient. So können beide, die Marke Bauerfeind und die Marke Dirk Nowitzki, gleichermaßen von der Zusammenarbeit profitieren. Und damit auch wir als Fach-händler. Ich glaube, das wird gut.“

„Da wird schon ordentlich drauf geschaut , dass Dirk Nowitzki jetzt Markenbotschafter für Bauerfeind ist , auch von der Konkur-renz. Die Verbindung ,authentischer Typ – authentische Marke‘ passt perfekt. Das ist eine gute Sache und zeigt , dass wir als Branche das verstaubte Image schon länger abgelegt haben und im Marketing unserer Leistungen in die Offensive gehen – mit einem internationalen Superstar aus dem Sport. Die Kunden kommen bei uns rein ins Sanitätshaus und da steht Dirk Nowitzki. Als traditionelle Eisho-ckeystadt müssen wir aber schon erst mal die Verbindung zum Basketball schaffen. Und er sagt eben, er trägt die Produkte seit Jahren, weil sein Physio meinte, die sind die Besten – jetzt hat er das Beste.“

„Dirk Nowitzki bringt neuen Schwung in die Marke Bauerfeind. Wir haben ihn als Aufsteller in einigen Filialen stehen und er hat Anziehungskraft. Die Kunden reagie-ren positiv, sprechen uns auch darauf an. Das ist ein großer Fortschritt , den andere Marken nicht bieten können. Wenn man etwa den Sportmarkt erschließen will , kann man sagen, einer der bekanntesten Sportler trägt diese Bandage auch. Das spricht für Qualität und hat einen zusätzlichen Kun-dennutzen. Erst recht in Bayern. Würzburg ist nicht so weit weg von uns, da kennen ihn viele und haben ihn schon persönlich gesehen. Ihn selbst zu treffen, war sehr interessant und hat bestätigt , er ist wirk-lich wie die Presse schreibt: bodenständig, locker, nahbar.“

Moritz Herde, Orthopädie Forum GmbH, Erlangen

Falk Peters, MCS Medi-cal Center Südwestfalen GmbH & Co. KG, Iserlohn

Stefan Jahn, Jahn Orthopä-die GmbH, Hof

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„Ride for Research“ nach Schottland

➋ Im August 2016 machten sich mehrere Dutzend nieder-ländische Chirurgen, Unfallchirurgen und Orthopäden des „Teams Traumaplatform“ mit dem Rad auf den Weg von Amsterdam zum 30. Internationalen Trauma Symposium in Edinburgh, Schottland. Eine kleinere Traumaplatform-Grup-pe fuhr mit dem Mountainbike durch die Scottish Midlands. Tagsüber wurde geradelt , abends fanden Fachsymposien statt. Ziel des „Ride for Research“ war, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen an der Traumaversorgung be-teiligten Disziplinen zu stärken und Spendengelder für die Traumaforschung zu sammeln. Das Team wurde auch von Bauerfeind Benelux unterstützt. Weitere Informationen zur Traumaplatform unter www.traumaplatform.org. †

Silber für Nicola Spirig in Rio➊ Bei den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro gewann Nicola Spirig, 34, nach einem spannenden Wett-kampf die olympische Silbermedaille im Damen-Triathlon. Für die Olympiasiegerin von London 2012 ein grandioser Erfolg: Im März 2016 war sie bei einem Rennen in Abu Dhabi gestürzt und hatte sich die Hand gebrochen. Eigent-lich sah es nicht gut aus für ihr letztes olympisches Ziel , doch die Markenbotschafterin für Bauerfeind Schweiz gab nicht auf und kämpfte sich mit teils ungewöhnlichen Trainingsmethoden zurück. So nutzte sie zeitweise im Schwimmtraining zu Paddeln umfunktionierte Küchen-bretter, um die gebrochene Hand zu stabilisieren. An der Copacabana kam die Schweizer Spitzenathletin schließlich 40 Sekunden hinter der vier Jahre jüngeren Amerikanerin Gwen Jorgensen ins Ziel. †

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Bauerfeind-Shops in Mexiko und Brasilien

Ratschow-Gedächtnismedaille für Prof. Peter Gloviczki

➊ Mitte Juli 2016 eröffnete Bauerfeind einen Shop in Polanco, einem der berühmtesten Viertel von Mexico City. Auf über 100 Quadratme-tern werden künftig Bandagen und Orthesen, Einlagen und Kom-pressionsstrümpfe angeboten. Ulf Harzmann (Bild oben links, links), Leiter International Sales bei Bauerfeind, durchschnitt zusammen mit Mauricio Garza, General Manager of Bauerfeind Mexico, das blaue Band zum Eingang in den neuen Shop. ➋ Während der Olympischen Spiele wurde zudem der erste Bauer-feind-Shop in Rio de Janeiro feierlich eröffnet. Sport und Bewegung sind das zentrale Thema des Shops (Bild oben rechts) im renommier-ten Barra Life Medical Center. †

➌ Während der 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phle-bologie im September 2016 in Dresden erhielt Professor Peter Gloviczki (USA) die Ratschow-Gedächtnismedaille. Das Curatorium Angiologiae Internationalis ehrte ihn mit dieser Auszeichnung für sein Lebenswerk. Der in Rochester, Minnesota, lebende Ungar ist ein weltweit heraus-ragender Vertreter der Gefäßmedizin. Er war Präsident des American Venous Forum und der Society of Vascular Medicin und hat eine sehr große Zahl an wissenschaftlichen Publikationen und Büchern verfasst. Als Herausgeber des Handbook of Venous Disorders und Schriftleiter des Journal of Vascular Surgery hat er großen Einfluss auf die Entwick-lung der Gefäßmedizin. Die Bauerfeind AG unterstützt das Curatorium Angiologiae Internationalis seit Jahren als Mäzen. Im Bild von links: Prof. Dr. Eberhard Rabe (Präsident des Kuratoriums), Preisträger Prof. Peter Gloviczki und Dr. Hans-Jürgen Thomä, Bauerfeind. †

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AKTUELLES

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Bauerfeind stiftet Professur für Phlebologie

Erkrankungen des Venensystems sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Von der Forschung in diesem Bereich kann man das allerdings nicht be-haupten. Seit 2004 gibt es in Deutschland keinen Lehrstuhl für Phlebo- logie mehr. Jetzt stiftet die Bauerfeind AG an der Ruhr-Universität Bochum eine Professur in Forschung und Lehre. Zum 15. Januar 2017 tritt PD Dr. med. Stefanie Reich-Schupke die Stiftungsprofessur an. Bauerfeind life stellt die Fachärztin für Dermatologie und Venerologie im kommenden Jahr näher vor. Die Bauerfeind AG hat übrigens schon Erfah-rung als Stifter: Über eine Stiftungsprofessur im Studienfach „Technische Orthopädie“ an der Fachhochschule Münster fördert Bauerfeind bereits seit Jahren die engere Verzahnung von Wissenschaft und Berufspraxis in diesem Fachbereich. †

PD Dr. Stefanie Reich-Schupke berufen

Bauerfeind-Qualitätspartner-Programm (BQP) 2017

Bauerfeind unterstützt seine Qualitätspartner auch im kommenden Jahr wieder mit einem attraktiven Angebot an Kommunikationsleistungen, Trainings sowie Präsentations- und Werbemitteln. Einen Schwerpunkt bilden Mailingaktionen. Mit den neuen, praktischen Postkarten können die Quali-tätspartner beispielsweise das ganze Jahr über ihre Kunden personalisiert ansprechen. Und auch für die Umsetzung ihrer Online-Angebote erhalten die Partner Unterstützung – etwa durch Produkt- oder Lifestylebilder für den Facebook-Auftritt. Denn über Facebook-Ads lassen sich mit geringem Aufwand gezielt mehrere Tausend Personen pro Tag erreichen. Die Online-Werbung verweist etwa im Vorfeld auf die nächste Filialeröffnung oder auf Bauerfeind-Produkte im Sortiment. Damit die Qualitätspartner richtig ein-schätzen können, wie sie bisher online aufgestellt sind, bietet Bauerfeind im neuen Leistungskatalog auch eine digitale Analyse des Onlineauftritts an. Mehr über das BQP 2017 unter www.bauerfeind.com/partnerportal. †

Ganz groß im Geschäft

Der BQP-Leistungskatalog 2017.

Mehr Umfang am Oberschenkel für Patienten mit konischer Beinform.

Kniebandage GenuTrain

Die Kniebandage GenuTrain gibt es ab November in fünf zusätzlichen Comfort-Größen mit erweiterten Oberschenkelmaßen. Zu den acht Seriengrößen 0 bis 7 werden nun auch die Größen 3C bis 7C angeboten. Sie eignen sich beson-ders für Patienten mit konischer Beinform. Drei Zentimeter mehr Umfang hat die Comfort-Größe im Vergleich zur Standardgröße. Das heißt , die GenuTrain Größe 3C hat statt 44 bis 47 Zentimetern ein Oberschenkelmaß von 47 bis 50 Zentimetern und entspricht dem Umfang der Größe 4. Das Unterschenkel-maß bleibt konstant und unterscheidet sich nicht zwischen Standard- und Comfort-Größe. Die neuen GenuTrain-Größen können in den drei Farben Natur, Schwarz und Titan bestellt werden – auf Wunsch auch mit innenseitiger Sili-konisierung am Oberschenkelrand. Kleine aufgesetzte Silikonnoppen wirken im Hautkontakt rutschhemmend und verstärken die Haftung. Das sorgt für einen besonders sicheren Halt der Bandage in der Bewegung, wenn sie ihre stabilisierenden und muskelaktivierenden Effekte voll entfaltet. †

Jetzt auch in fünf Comfort-Größen

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BAUERFEIND.COM

GANZ GROSS IM GESCHÄFT

Das BQP 2017

Qualität zahlt sich aus

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AKTUELLESAKTUELLES

Deutsch-englische Studienübersicht

Ärzte wissen, das Sprunggelenk ist anfällig für Traumata mit einer deut-lichen Tendenz zum Rezidiv. Die neue Studienübersicht von Bauerfeind zur Sprunggelenktherapie fokussiert deshalb den Aspekt der primären und sekundären Prävention und stellt für den Einsatz medizinischer Hilfsmittel evidenzbasierte Daten zur Verfügung. Die deutsch-englische Fachbroschüre „Evidence Informed Practice: The Ankle Joint/ Studienübersicht Sprung-gelenk“ gibt einen kurzen Abriss zu acht ausgewählten Publikationen von 2004 bis 2014. Dazu zählen Übersichtsarbeiten wie Forschungsberichte und Literaturübersichten sowie klinische Studien. Im Fazit bestätigen die gesammelten Ergebnisse die generell positive Wirksamkeit von Bandagen und Orthesen bei der funktionellen Stabilisierung des Sprunggelenks. Die Studienübersicht kann kostenfrei über den Bauerfeind-Kundenservice Bandagen und Orthesen bestellt werden unter Tel. 0800-0 01 05 20 bzw. per E-Mail über [email protected]. †

Evidenzbasierte Daten zur Sprunggelenktherapie

Das elastische, sich auffächernde Material des neuen Bauchverschlus-ses der LumboTrain und LumboTrain Lady verbessert ab sofort den Sitz der Bandagen am Rumpf. Der Verschluss ist flexibler und insgesamt flacher. Dadurch schmiegt sich die gesamte vordere Partie mehr an und schließt bündiger ab. Das sorgt besonders beim Sitzen und bei Bewegung für mehr Komfort: Die Lumbalbandagen formen sich regel-recht an und schneiden weder ein noch verrutschen sie. Große Fingerschlaufen führen den perforierten Klettverschluss der LumboTrain angenehm leicht zusammen. Die darüber aufgebaute Kompression des Bauchraums bewirkt ein leichtes Aufrichten der Lendenwirbelsäule und entlastet den unteren Rücken. Die viskoelasti-sche Rückenpelotte unterstützt diesen schmerzlindernden Effekt und massiert mit 26 Noppen gezielt bei Bewegung. Das löst Verspannungen und aktiviert gleichzeitig die stabilisierende Rumpfmuskulatur. †

Neuer Bauchverschluss für mehr KomfortRückenbandage LumboTrain/LumboTrain Lady

Bio-Seehotel Zeulenroda: Panorama Spa eröffnet

Anfang Oktober 2016 eröffnete im Bio-Seehotel Zeulenroda, einem Unternehmen der Bauerfeind-Gruppe, ein 1.600 Quadrat-meter großer Wellnessbereich. Das neue Panorama Spa umfasst unter anderem ein 20 Meter langes Schwimmbecken mit Blick auf das Zeulenrodaer Meer, einen separaten Badebereich für Kinder sowie exklusive Beauty- und Wellnessbehandlungen. Ein Fitness-bereich mit modernsten Trainingsgeräten, eine Bowlinganlage sowie ein ansprechender Gastronomiebereich runden das Angebot ab. Das Panorama Spa steht Individualreisenden, Tagungsgästen sowie externen Besuchern zur Verfügung. Auf Wunsch können spezielle Behandlungen, Anwendungen und Kurse individuell für Einzelpersonen oder Gruppen zusammengestellt werden. Weitere Informationen unter www.bio-seehotel-zeulenroda.de. †

Entspannen mit Weitblick

Vom Schwimmbad des Panorama Spa haben Besucher einen weiten Blick über die Talsperre Zeulenroda.

Der flache Verschluss ist besonders flexibel und formt sich ideal an.

Im Fokus: Prävention mit Bandagen und Orthesen.

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AKTUELLES

Verordnungshilfeblöcke für den Arzt

Die praktischen Verordnungshilfeblöcke von Bauerfeind gibt es jetzt auch für die Rücken- und Sprunggelenktherapie. Der Arzt kann für den Patienten auf den Anamnesebögen Notizen zur Indikation, den anatomischen Besonderheiten und zur Tragedauer der verordneten Bandage oder Orthese vermerken. Visualisierungshilfen zur Wir-belsäule beziehungsweise zum oberen und unteren Sprunggelenk ermöglichen eine bessere Veranschaulichung der Befunde. Patienten können so während des Arztgesprächs Erklärungen einfacher ver-stehen und danach noch einmal nachvollziehen. Auf der Rückseite finden sie zudem zusätzliche Tipps und Übungen sowie eine Hilfs-mittelübersicht für die jeweilige Körperregion. Die Verordnungshilfe-blöcke gibt es auch für die Knie-, Hand-, Fuß- und Venentherapie. †

Jetzt auch für Rücken und Sprunggelenk

ErgoPad work:x – neue Einlage für Sicherheitsschuhe

Mit der ErgoPad work:x bietet Bauerfeind ab sofort eine weitere Einlage für Arbeits- und Sicherheitsschuhe an. Die Einlage unterstützt durch den integrier-ten weightflex-Kern die natürliche Beweglichkeit des Fußes: Das „weightflex-X“ lenkt die Kräfte über zwei Drehpunkte von außen nach innen, unterstützt so die Torsionsfähigkeit der Füße und optimiert die Schrittabwicklung. Moderate Längs- und Quergewölbestützen richten die Füße auf, stabilisieren sie und reduzieren unphysiologische Belastungen. Die Schuheinlage ErgoPad work:x ist mit Modellen der Arbeitsschutzschuh-Hersteller Atlas, Steitz Secura und Wohl-farth baumustergeprüft. Mit den geprüften Einheiten versorgt der Fachhandel die Patienten entsprechend den Anforderungen der Berufsgenossenschaften und der gesetzlichen Unfallversicherung. Die Einheiten erfüllen die DIN EN 20345 für die Persönliche Schutzausrüstung – Sicherheitsschuhe sowie die DIN 61340 für Elektrostatik. ErgoPad work:x eignet sich somit auch für den Ein-satz im ESD-Bereich. Sie ist bearbeitungsarm und gibt damit dem Fachhandel die Möglichkeit , vielen Arbeitnehmern schnell und unkompliziert zu helfen. †

Schritt für Schritt gezielte Entlastung

3D-Freihand-Vermessung von Rothballer

Nicht jeder Patient kann zum Vermessen ins Sanitätshaus kommen oder es fehlt im Ge-schäft einfach der Platz für große Messsysteme. Um trotzdem digital messen zu können, hat das Unternehmen Rothballer mit dem 3D-Pure einen Freihandscanner entwickelt. Für eine Bildaufnahme mit dem 300 Gramm leichten, flexiblen Handscanner benötigt der Sanitäts-hausmitarbeiter lediglich Platz zum Umkreisen des gewünschten Objekts oder Körperteils des Patienten sowie die Software 3D-Capture. Der Scanner erfasst unkompliziert Trittschaum-abdrücke, Füße, Beine oder den Oberkörper des Patienten dreidimensional. Ein Infrarotsensor ermittelt die gewünschten Daten, welche die Software aufbereitet und die bei Bedarf direkt an eine Frässoftware oder einen Zulieferer für Kompressionsstrümpfe weitergeleitet werden können. Die Software setzt automatisch das 3D-Bild zusammen. Am Monitor kann der Sani-tätshausmitarbeiter jederzeit verfolgen, welche Bereiche er bereits gescannt hat. Für den Patienten ist die Messung einfach, schnell und völlig unbedenklich. Das Anziehen spezieller Messstrümpfe ist nicht nötig und die Technik unempfindlich gegenüber Umgebungslicht , Hautfarbe oder eventuell vorhandene Tattoos. Die Geräte sind über Rothballer erhältlich. †

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Praktisch: Der Handscanner erfasst unter anderem Trittschaumabdrücke.

Sie hat es in sich: die ErgoPad work:x mit weightflex-Kern.

Die Verordnungshilfeblöcke können kostenfrei über den deutschen Bauerfeind-Kundenservice bestellt werden.

TERMINE

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Modifizierte Knieorthese SecuTec Genu

Seit September ist die überarbeitete Version der SecuTec Genu erhältlich. Vom Einstellen bis zum An- und Ablegen vereinfacht die Hartrahmenorthese mit neuen funktionalen Lösungen geschickt die postoperative und konservative Therapie von Kreuzband-, Sei-tenband- und Meniskusverletzungen. Sie ist jetzt werkzeugfrei einstellbar, besser an den Patienten anpassbar und darüber hinaus ist sie leichter und flacher.

Werkzeugfrei einstellbare GelenkeUm die Gelenke der neuen SecuTec Genu einzustellen, braucht es kein Zubehör mehr. Mit einer Vierteldrehung am einklappbaren Verschluss wird die Abdeckung geöffnet und geschlossen. Leicht einsetzbare Flexions- und Extensionskeile limitieren das Gelenk. Beson-ders praktisch in der Therapie: Arzt , Thera-peut und Techniker können die eingestellte Limitierung von außen am Gelenk ablesen.

Bessere PassformDer serienmäßige sechste Gurt am Ober-schenkel und der neue höhenverstellbare

Einfacher einstellen und anlegen

November 2016

11.–12.11.201633. Unfallmedizinische Tagung der DGUV, Mainz, www.dguv.de

Dezember 2016

01.–03.12.201611. Deutscher Wirbelsäulenkongress – Jahrestagung der Deutschen Wirbelsäulenge-sellschaft , Hannover, www.dwg-kongress.de

02.–03.12.2016 Erfurter Kniesymposium, www.erfurter-kniesymposium.de

10.12.2016 Sporttraumatologisches Symposium Stuttgart , www.sportklinik-stuttgart.de/aerzte/kongresse/

Januar 2017

12.–14.01.201734. Berliner Arthroskopie- und Gelenk- Symposium, Oberwiesenthal , www.arthroskopie-berlin.de

20.–21.01.201713. Weimarer Unfallchirurgisch-Orthopädi-sches Symposium, www.unfallsymposium-weimar.de

20.–21.01.2017 Freiburger Knorpeltage, www.freiburger-knorpeltage.de

Februar 2017

10.–11.02.20175. Westdeutsches Gefäßsymposium, Bielefeld, www.gg-west.de

14.–17.02.2017 American Venous Forum – Annual Meeting, New Orleans, www.veinforum.org

März 2017

05.–07.03.2017 21. European Vascular Course, Maastricht , www.vascular-course.com

08.–10.03.2017 8. ICW-Süd/HWX-Kongress, Würzburg, www.institutschwarzkopf.de

10.–12.03.2017 Bundeskongress Chirurgie, Nürnberg, www.bundeskongress-chirurgie.de

16.–18.03.2017 Therapie Leipzig, www.therapie-leipzig.de

21.–24.03.2017 134. Kongress Deutsche Gesellschaft für Chi-rurgie, München, http://chirurgie2017.de/

Wadengurt sorgen für verbesserten Sitz. Sie unterstützen den zuverlässigen Schutz vor Fehlbewegungen auf Basis des 4-Punkt-Prinzips. Um möglichst vielen Kniepatienten diese ideale Passform zu gewährleisten, kön-nen die Rahmen für Ober- und Unterschenkel größenunabhängig kombiniert werden. Neu sind auch die Schnellverschlüsse an der Außenseite, mit denen der Patient in wenigen Handgriffen die SecuTec Genu am Knie fixiert und später wieder löst. Einmal eingestellt , verhelfen die Verschlüsse, dass die Orthese beim Wiederanlegen stets korrekt sitzt. Auf der Innenseite ist die Bauhöhe der Orthese dann besonders flach, so dass sich der Patient damit rundum angenehm bewegen kann.

Leichter, flacher, weicher und bunterBeim Tragen punkten neben dem flacheren Design und der verbesserten Passform auch das spürbar leichtere Gewicht sowie das neue komfortable und hygienische Mikrofaserpols-ter am Rahmen. Die neue SecuTec Genu gibt es in dezentem Marineblau und sportivem Grün als Aktionsfarbe. †

Ebenfalls neu: werkzeugfreie und ablesbare Limitierungen.

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Der höhenverstellbare Wadengurt sorgt für passgenauen Sitz, die Aktionsfarbe Grün für Abwechslung.

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Erfolgreiches Olympiadebüt: In Rio de Janeiro errang der deutsche Ringer Denis Kudla (in Rot) seinen bisher größten internationalen Erfolg – im kleinen Finale der Kategorie bis 85 Kilogramm im griechisch-römischen Stil bezwang der 21-Jährige den Ungarn Viktor Lorincz. Zwei Tage zuvor war er aufgrund von Knieproblemen vom Bauerfeind-Serviceteam mit einer GenuTrain P3 versorgt worden.

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drome, Umknickverletzungen, Reizzustände der Achillessehne sowie Kreuzbandrisse.

900 Mal Bauerfeind-Produkte im EinsatzGrößter Bedarf bei den Athleten bestand an Bandagen und Orthesen für Knie, Sprung-gelenk und Rücken. Mehr als die Hälfte aller Knieprodukte ging an Teilnehmer von Hal-len-Ballsportarten wie Volleyball , Handball und Basketball sowie an Kampfsportler und Leichtathleten. Bandagen und Orthesen für das Sprunggelenk brauchten am häufigsten Volleyballer, Hockeyspieler und Leichtath-leten. Rückenprodukte erhielten Athleten aus insgesamt 18 verschiedenen Sportarten. Insgesamt kamen mehr als 900 Mal Bauer-feind-Produkte zum Einsatz. Vor vier Jahren bei den Olympischen Sommerspielen in Lon-don waren es noch rund 700 Mal. Nicht nur die großen Nationen des Sports profitierten von Bandagen und Orthesen von Bauerfeind, auch Sportler aus Tonga, Dschibuti, Papua-Neuginea oder den Seychellen freuten sich über die Hilfeleistung. „Wir haben gemerkt , wie bekannt und begehrt unsere Produkte mittlerweile im olympischen Umfeld sind“, ziehen die Mitarbeiter vor Ort ihr Resümee. „Bauerfeind war in Rio gefragt wie nie zuvor.“ †

Bereits zum vierten Mal war Bauerfeind in Rio Partner eines Organisationskomitees bei Olympischen Spielen. In der Poliklinik des olympischen Dorfs waren vier Wochen lang insgesamt acht Mitarbeiter aus Brasilien, Deutschland, Österreich und den Niederlan-den vor Ort , um verletzte Athleten mit medizi-nischen Hilfsmitteln zu versorgen. Insgesamt nutzten knapp 700 Sportler von den rund 11.000 Olympiateilnehmern Bandagen, Orthe-sen, medizinische Kompressionsstrümpfe und orthopädische Einlagen von Bauerfeind.

Gesamte Bandbreite der typischen SportverletzungenDie Orthopädietechniker von Bauerfeind arbeiteten Hand in Hand mit Kollegen und Ärzten der Poliklinik zusammen. Nach Diagnosestellung des Arztes wählten sie die Produkte für die Versorgung aus, ermit-telten die korrekte Größe, passten sie bei Bedarf an und erläuterten den Athleten und Begleitpersonen die Wirkungsweise und das korrekte Anlegen. Jeden Tag von 7:00 bis 23:00 Uhr waren vier Orthopädietechniker im Schichtdienst präsent. Bauerfeind-Produkte wurden bei einer Vielzahl von Beschwerden benötigt: bei Überlastungserscheinungen, nach Aufbrechen einer Vorverletzung und bei

akuter Verletzung des Sportlers. Die Art der Beschwerden umfasste die gesamte Palette typischer Sportverletzungen: akute muskulä-re Probleme, Zerrungen, Faserrisse, Schäden an der Lendenwirbelsäule, Patellaspitzensyn-

Olympische Sommerspiele Rio 2016

In Rio de Janeiro hatte Bauerfeind einen sichtbar großen Anteil an der medizi-nischen Versorgung der Athleten: Mehr als 900 Mal kamen Bandagen, Orthesen, medizinische Kompressionsstrümpfe und orthopädische Einlagen zum Einsatz.

Für die Sportler der Welt

Ob Knieorthese SecuTec Genu oder Einlagen – Bauerfeind-Produkte waren in Rio sehr gefragt.

Auch die brasiliani-schen Volleyballe-rinnen ließen sich vom Bauerfeind-Serviceteam ver-sorgen.

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FOKUS

In den ersten Augusttagen 2016 gab es wohl keinen Ort auf der Welt , an dem anregen-der über die medizinische Versorgung im Leistungssport diskutiert wurde, als in Rio de Janeiro. Nach den Olympischen Winter-spielen in Sotschi 2014 richtete Bauerfeind bereits zum zweiten Mal einen internationa-len sportmedizinischen Kongress aus. Neben dem Versorgungsservice in der Poliklinik (s. S. 20), organisierte das Unternehmen ein hochkarätig besetztes Kolloquium. Un-mittelbaren Bezug zum Programm hatte der Kongressort. Getagt wurde im Rehabilita-tionszentrum Associação Brasileira Benefi-cente de Reabilitação (ABBR). Bereits 1954 gegründet , war das ABBR das erste interdis-ziplinäre Zentrum seiner Art im Land. Heute steht es für den Standard der orthopädischen Versorgung in Brasilien.

Transferoptionen für den BreitensportReferenten des zweieinhalbwöchigen Kongresses waren Ärzte, Physiotherapeuten und Orthopädietechniker mit zum Teil lang-jähriger Erfahrung im olympischen Umfeld. Möglichkeiten und Grenzen der medizini-schen Versorgung im Hochleistungssport wurden ausgelotet. Knie-, Sprunggelenk- und Wirbelsäulenverletzungen standen im Fokus. Schnell wurde klar: Erkenntnisse aus der weltweiten Arbeit mit Spitzensportlern bieten auch Transfermöglichkeiten für den Breitensport (s. a. Dr. Yacoub, S. 24). Nicht zuletzt , was den präventiven und rehabilita-

2. Internationaler Sportkongress, Rio de Janeiro

Nicht jedes Jahr bietet sich Sportmedizinern die Chance so einer idealen Feldsituation: In Rio diskutierten Ärzte, Physiotherapeuten und Orthopädietechniker während der Olympischen Sommerspiele über aktuelle sportmedizinische Behandlungsketten.

Ganz nah am Athleten

tiven Einsatz orthopädischer Hilfsmittel be-trifft (s. Dr. Abraham, S. 22). Erweiterte An-wendungsoptionen verschiedener Bandagen, Orthesen und Kompressionsstrümpfe wurden „heiß diskutiert“, so Kongresspräsident PD Dr. med. Stefan Klima von der Universität Leipzig. Einig waren sich die Teilnehmer, dass die Qualität der Produkte und deren korrekte Anwendung den Therapieerfolg mit-bestimmen.

Wann zurück in den Wettkampf?Wie nah die Spezialisten am Thema waren, zeigte der Fall des deutschen Turners Andreas Toba. Dieser erlitt , nur wenige Kilometer ent-fernt , einen Kreuzbandriss, turnte aber seinen Wettkampf zu Ende, bevor er mit der Genu-Loc-Knieorthese von Bauerfeind versorgt wurde. Einen Tag später waren die Kongress-teilnehmer vor Ort im Deutschen Haus und erfuhren auf der Pressekonferenz Details aus erster Hand. Der vorab geplante Diskussions-punkt „Wann ist der richtige Zeitpunkt einer operativen Behandlung einer ACL-Läsion?“ gewann auf einmal höchste Aktualität. Überhaupt zog sich die Frage des „Return to Play“ wie ein roter Faden durch den Kongress (s. Dr. Fehske, S. 25). Von Sport- und Physio-therapeuten wurden Tests demonstriert , um zu entscheiden, ob die richtige Zeit , Training und Wettkampf wiederaufzunehmen, für den verletzten Athleten gekommen ist. Für viele Ärzte eine hochwillkommene Hilfestellung, sie in der eigenen Arbeit anzuwenden. †

Gruppenfoto im Raum der Pressekonferenz: die Teilnehmer des Sportkongresses zu Besuch im Deutschen Haus.

Kongresspräsident PD Dr. med. Stefan Klima führte durch das Programm und referierte selbst über Rehabilitation nach Kniearthro-plastiken.

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2. Internationaler Sportkongress, Rio de Janeiro

Wer belastbare Informationen will , muss Mut zur großen Zahl haben. 37 Studien-zentren waren an einer internationalen Untersuchung zu Orthesen- und Bandagen-versorgungen beteiligt. Der Sportmediziner Dr. Gary Abraham berichtete von einer enormen Versorgungsbreite in Kanada.

Anwendungen rund um den Globus

Kanada hat geliefert. Nicht unbedingt Medaillen, die sind bei Sommerspielen – ohne Eishockey, von dem noch die Rede sein wird – traditionell gering. In einer anderen Disziplin konnte Dr. Abraham, ärztlicher Di-rektor der Klinik „The Sports Medicine Spe-cialists“ in Brampton/Ontario, auf sich und sein Land aufmerksam machen: herausra-gende Ergebnisse in der konservativen und postoperativen Versorgung verletzter Sport-ler. Auf dem Kongress trug der Arzt gleich eine Fülle erfolgreicher Therapieansätze mit Bandagen und Orthesen vor – eingebettet in eine internationale, nicht-interventio-nelle Studie, die ebenfalls auf dem Kongress in Rio vorgestellt wurde. Anlass der von Bauerfeind initiierten Untersuchung sind Entwicklungen, die die Sportmedizin vor große Herausforderungen stellen.

Studie soll Sportmedizin weltweit unterstützenJahr für Jahr steigt die Zahl der Verletzten, sowohl im Spitzen- als auch im Breitensport. Nicht nur Distorsionen am Sprunggelenk oder Läsionen am Knie sind weltweit auf dem Vormarsch. Die professionelle Versor-gung der Betroffenen wird das Zukunftsthe-ma. Um den Therapeuten die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen zu können, sind Informationen wie Indikation, Dauer der Behandlung und Art der Maßnahmen ent-scheidend. Auch gilt es zu klären, wie sich einzelne Faktoren auf den Gesamtbehand-lungserfolg auswirken. Welche Vorteile hat der verletzte Sportler durch konservativen oder postoperativen Einsatz von Bandagen und Orthesen? Wie lange dauert die Reha-bilitationsphase? Diese Fragen fanden Ein-gang in eine nicht-interventionelle Studie, deren Auswertung 2016 endet. 37 Therapie-zentren aus neun Ländern beteiligten sich, 1.548 Patienten konnten gewonnen werden. Unter allen Versorgungen kam allein rund 600 Mal die GenuTrain-Kniebandage zum Einsatz – in acht von neun Ländern an der Spitze liegend. Der internationale Vergleich

FOKUS

Dr. Gary Abrahams Untersuchungsfazit: Bandagen helfen, die schnelle Funktionalität des Sportlers wiederherzustellen.

life magazin 3/2016 23

der verschiedenen Therapieansätze mit Bandagen und Orthesen soll , so die Hoff-nung der Initiatoren, die sportmedizinische Forschung weltweit unterstützen.

Knie und Sprunggelenk an der Spitze„The Sports Medicine Specialists“ aus Brampton/Kanada ist eines der 37 Studien-zentren. Dr. Abraham, der ärztliche Leiter, konzentrierte sich bei seinem Vortrag auf Weichteilverletzungen an Ellenbogen, Knie und Sprunggelenk. 85 Patienten konnte er aus den verschiedensten Sportarten rekru-tieren: Squash, Fußball , Laufen, Tennis, Golf, Basketball , Boxen, aber auch Yoga (!), Gym-nastik und Tanzen. Ebenfalls stark vertreten waren Wintersportarten wie Skifahren, Eis-schnelllauf und Snowboarden. An der Spitze von allen aber: Eishockey. Bei den Verlet-zungen hielten sich akute und chronische Geschehnisse die Waage. Die Indikationen spiegelten in ihrer Häufigkeit das typische Patientenspektrum der Klinik wider. An erster Stelle stehen Bänderverletzungen am Knie, dann Sprunggelenksdistorsionen sowie Epikondylitis, gefolgt von patellofemoralem Syndrom und Meniskusverletzungen.

GenuTrain und MalleoTrain Plus am häufigsten angewandtDie Bandagen, die von Dr. Abraham und seinem Team eingesetzt wurden, folgten der Häufigkeit der Indikationen: GenuTrain (55 Mal), MalleoTrain Plus (12 Mal) und EpiTrain (10 Mal). Zum Einsatz kamen auch GenuTrain P3, MyoTrain, LumboTrain und AchilloTrain Pro. Die Compliance wurde insgesamt als „gut“ eingeschätzt. 83 von 85 Patienten beendeten die Studie. Die Bewer-tung des Tragekomforts betrug 8,95 von 10 Punkten. Das Anlegen der Bandagen bewerteten die Patienten im Schnitt mit „leicht“. Auch das Feedback zu Schmerz-reduktion und subjektivem Stabilisie-rungsempfinden fiel positiv aus, mit einer Gesamtnote von „gut“ bis „sehr gut“, wie Dr. Abraham berichtete. „Ich selbst habe dabei viel über Bandagen und Orthesen gelernt“, so der Sportmediziner, „und war überrascht über deren durchgängig positive Wirkung.“

„Geschützte Mobilisierung“ verletzter Sportler Ein Schaubild des Arztes erregte Aufmerk-samkeit. Überschrieben war es mit „Erho-lung/Beschleunigung der Rehabilitation“. Drei Verfahrensweisen waren aufgelistet: „Bandagen“ lagen mit weitem Abstand auf dem ersten Platz, auf den Plätzen zwei und drei landeten „Physiotherapie“ und „Chir-urgie“. Allerdings betonte Dr. Abraham die Wichtigkeit einer multimodalen Strategie, je nach Einzelfall. Der Arzt stellte jedoch klar: „Wenn die richtige Bandage richtig ange-wendet wird, ist sie das adäquate Mittel , eine schnelle Funktionalität des Sportlers wieder-herzustellen.“ „Geschützte Mobilisierung“ lautete das Stichwort. Diese fördere das kapillare Einwachsen von Gefäßen in einen verletzten Bereich und beschleunige die Regeneration und die parallele Ausrichtung der Muskelfasern. Sie stimuliere zudem das Kollagenwachstum in den Sehnen.

Coole Aussichten im heißen RioEin weiteres wichtiges Thema am Ende seiner Ausführungen: die Kompression. Sie könne, wie etwa bei der Oberschenkelbandage MyoTrain, sanften Druck auf die verletzte Muskulatur ausüben und Schwellungen und damit Schmerzen reduzieren. „Die MyoTrain stabilisiert die Muskulatur, erhöht die Durch-blutung und verringert Muskelvibrationen“, sagte Dr. Abraham. Mit diesen Eigenschaften sei die MyoTrain prädestiniert für – natür lich – Eishockeyspieler, deren Quadriceps einen Check von einem Gegenspieler erlitten habe. In seinem Abschlussstatement zog Dr. Abra-ham ein eindeutiges Fazit: „Bandagen helfen bei den meisten Weichteilverletzungen! Sie erlauben es den Patienten, ihre Schmerzen zu kontrollieren und schnell wieder zurück in ihren Sport zu finden.“ Damit dürfte für Kanada eine Medaille im Eishockey bei den nächsten Winterspielen 2018 in Pjöngjang vorprogrammiert sein. Coole Aussichten im heißen Rio, auch für den weiteren Verlauf der Untersuchung. Kanada hat geliefert , jetzt werden die anderen Länder mit der Auswertung nachziehen: Sportsgeist in der Sportmedizin. † >>>

Die Top Drei in der Versorgung durch das kanadische Studienzen-trum: GenuTrain, MalleoTrain Plus

und EpiTrain.

FOKUS

24 life magazin 3/2016

Uchi Mata, Harai Goshi, Teguruma – so heißen die Hüftwürfe, mittels derer Judoka versuchen, ihre Gegner auf die Matte zu befördern. Rund 40 gibt es davon. Die blitzartigen Würfe haben es in sich. Sie sind hauptverantwortlich für Frakturen, Distorsionen, Kontusionen und Bänder-risse (Ref. 1). Knie, Schulter und Sprung-gelenk sind am häufigsten davon betroffen. Schwerwiegende Verletzungen seien aber selten, beruhigte Dr. Yacoub. Sie beträfen überwiegend Kopf und Wirbelsäule (Ref. 2).

Prävention durch SprunggelenkbandageBeste Prävention im Judosport sind Fall-übungen. Sie gehören zum normalen Trainingspensum des Athleten. Intensives Aufwärmen sowie propriozeptives Training helfen ebenfalls, Verletzungen zu vermei-den, so Dr. Yacoub. Bandagen zur Stabili-sierung des Sprunggelenks seien zusätzlich eine geeignete präventive Option, führte die Orthopädin weiter aus. Auch ihr Sohn war in Rio präsent: als aktiver Judoka. †

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2. Internationaler Sportkongress, Rio de Janeiro

Der Laie ahnt es, die Expertin Dr. med. Anke Yacoub bestätigt: 90 Prozent der Verletzungen beim Judo treten bei den Würfen auf. Die Orthopädin aus Leipzig weiß es auch aus erster Hand: Ihr Sohn ist Judoka.

Wurfverletzungen beim Judo

FOKUS

Ref. 1: Sicherheit im Sport: Beiträge zum 4. Dreiländerkon-gress zur Sportunfallprävention; Deutschland – Österreich – Schweiz, 21.–23. September 2006 in Bochum. Ref. 2: Review 2013 . Br J Sports Med, 2013; 47: 1139–1143.

Die Teilnahme an Olympischen Spielen war der große Traum von Simon Yacoub. Er hat ihn sich erfüllt. Die Voraussetzun-gen waren nicht die besten. Nach einem Spontan-Pneumothorax im November 2013 wollte der Judoka zeigen, „dass man auch nach einem absoluten Tiefpunkt wieder aufstehen und nach vorn sehen kann“, schreibt er auf seiner Internetseite. Der gebürtige Leipziger besann sich auf die Wurzeln seines Vaters und schaffte für Palästina die Olympiaqualifikation. Dabei gewann er den ersten Judo-Grand-Prix in der Geschichte des kleinen Landes über-haupt. Alles musste auf dem Weg nach Rio organisiert werden: Training, Wettkämpfe, Lehrgänge – und die Arbeit als Physio-therapeut. Denn die Kosten für das Projekt Olympia trug Simon Yacoub größtenteils selbst. Am Ende wurde Rio 2016 auch zu einer Familienangelegenheit. Simons

„Man kann nicht immer gewinnen“Der besondere Olympia-Moment des Judoka Simon Yacoub

Mutter, Dr. Anke Yacoub, hielt beim Sport-kongress einen Vortrag über ihre medizi-nischen Erfahrungen mit Judopatienten, und selbstverständlich war sie bei seinem größten Kampf mit in der Halle. Nach einer Minute und elf Sekunden war dieser Kampf jedoch schon zu Ende. Aus der Traum in Runde eins. „Im Judo gibt es keine zweite Chance“, sagte Simon Yacoub danach. „Man kann nicht immer gewinnen.“ Wenige Tage nach der Niederlage bei Olympia kündigte er das Ende seiner leis-tungssportlichen Laufbahn an. „Man muss wissen, wann Schluss ist. Je älter ich werde, desto länger braucht der Körper zur Rege-neration“, begründet der 27-Jährige seinen Schritt. Er hat sich neue Ziele gesetzt. Er will Medizin studieren und später dem Judo treu bleiben, als Trainer oder im Verband, um die Entwicklung des Judosports in Palästina weiter voranzutreiben. †

Karrierefinale in Rio: Simon Yacoubs größter und letzter Kampf.

Olympia – eine Familienangelegenheit: Dr. med. Anke Yacoub und Sohn Simon Yacoub.

life magazin 3/2016 25

2. Internationaler Sportkongress, Rio de Janeiro

So länderübergreifend wie der Sport sind seine Verletzungsmuster. Das Rezidiv am Sprunggelenk hat nicht nur den Fußballer Marco Reus ereilt. Zu früh zurück im Spiel? Dr. med. Kai Fehske von der Universität Würzburg arbeitet an einem „Frühwarnsystem“.

Zurück im Spiel

FOKUS

„Wann kann ich wieder spielen?“ Diese Frage treibt sie alle um: den Sportler, den Arzt , die Familie. Wann ist der richtige Zeitpunkt , um nach einer Sprunggelenkverletzung wieder ins Training und in den Wettkampf einzu-steigen? Vor den Kongressteilnehmern stellte auch Dr. Fehske diese Frage aller Fragen. Auch er, so viel sei vorweggenommen, blieb eine klare Antwort schuldig, nicht weil dem Unfallchirurgen und Orthopäden die Exper-tise fehlte, ganz im Gegenteil , sondern weil die in Sportlerkreisen meistgestellte Frage noch nicht vollständig zu beantworten ist. Zumindest nicht eindeutig. Zu viele Unwäg-barkeiten sind an diesem Spiel beteiligt.

Umknick-Risiko Nummer eins: BasketballSprunggelenkverletzungen machen ein Drit-tel aller Sportverletzungen aus. Risikosport Nummer eins ist Basketball , dann Volleyball , dann Fußball. Die Rezidivraten sind frappie-rend hoch. Als bekanntes Beispiel nannte Dr. Fehske den deutschen Profifußballer Marco Reus, der nach einer Anfangsdistorsion über Jahre Wiederholungsverletzungen erlitt. Generell sieht der Arzt zwei Arten von Risiko-faktoren am Werk: intrinsische Faktoren wie muskuläre Dysbalancen oder begrenzte

neuromuskuläre Kontrolle (s. Ref.) und ex-trinsische Faktoren. Dazu zählt der Ortho-päde, der auch Sportwissenschaftler ist , Beschaffenheit des Bodens, Art der Schu-he, aber auch eventuell fehlende externe Stabilisatoren wie Sprunggelenkbandagen. Entscheidend für das Auftreten des Rezidivs jedoch, nicht nur im Fall des Fußballers Marco Reus, sieht Dr. Fehske etwas ganz anderes: ein zu frühes „Return to Play“!

„Return to Doctor“ vermeidenBei der Rückkehr auf den Sportplatz nach Sprunggelenkverletzungen sei unbedingt auf den richtigen Zeitpunkt zu achten, betonte der Vortragende. Leichter gesagt als getan, das weiß auch Dr. Fehske. Wann ist der post-traumatische Stress so weit abgeklungen, dass ein „Return to Play“ nicht zu einem „Return to Doctor“ wird? Als erste Orientierung riet er in seinem Vortragsabschnitt ‚Stadiengerechte

Therapie‘ Begleitverletzungen abzuklären, die zu einer Verzögerung der Rückkehr führen könnten. Das A und O sei aber eine auf die individuellen Verhältnisse des betroffenen Sportlers angepasste Rehabilitation. Dazu gehörten auch multidisziplinäre Ansätze wie propriozeptives Training und Ernährung. Dr. Fehske berichtete von einem Funktions-test , den er aktuell mit seiner Arbeitsgruppe am Sportzentrum der Universität Würzburg entwickelt. Ziel sei, eine chronische Instabili-tät des Sprunggelenks möglichst f rühzeitig zu erkennen. Fazit seines Vortrags: Eine vor-zeitige Rückkehr des Sportlers mit dem erhöh-ten Risiko einer erneuten Verletzung und der Verlängerung der Rehabilitation unbedingt vermeiden. Im Zweifel für die langfristige Gesundheit des Sportlers. †

Ref.: Kobayashi T , Tanaka M, Shida M. Intrinsic Risk Factors of Lateral Ankle Sprain: A Systematic Review and Meta-analysis. Sports Health. 2016 Mar–Apr; 8(2): 190–3.

Das Timing entscheidet mit über eine erfolgreiche Rehabilitation, so Dr. med. Kai Fehske.

Sportarten mit schnellen Richtungswechseln fordern das Sprunggelenk.

Der besondere Olympia-Moment des Judoka Simon Yacoub

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ARZT & THERAPIE

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Studien zur Beckenorthese SacroLoc

Angewandte GrundlagenforschungDie Anatomie der Iliosakralgelenke (ISG) zu erforschen, ist jeden Pioniergeist wert. Schritt für Schritt entsteht das Bild von „Hotspots“ am unteren Rücken. Wenn Grundlagenforschung unmittelbaren Therapienutzen kreiert , wie im Fall der SacroLoc, sprechen Wissenschaft und Praxis einhellig von Erfolg.

Nachdenklich streicht Bruno Harald Lurtz mit dem Zeigefinger über den Becken-kamm des Wirbelsäulenmodells. Die Frage an den Arzt lautete: „Welche Rolle spielen die ISG in der Praxis eines Orthopäden und Schmerztherapeuten?“ Sein Finger wan-dert bis zur unteren Wirbelsäule, dort wo Kreuz- und Darmbein die angesprochenen, gelenkigen Übergänge formen. Bruno Ha-rald Lurtz hält inne. „Die ISG besitzen eine

Art Memory-Effekt“, beginnt er. „Vor allem erinnern sie sich an Stürze auf den Stietz.“ „Stietz“, „Chassis“, „Landeklappen“ – der leidenschaftliche Orthopäde spricht eine bildhafte Sprache, wenn er Steiß, Becken oder Kreuz-/Darmbein meint. Eine Sprache, die seine Patienten verstehen. „Der Sturz auf den Stietz“, so der Arzt weiter, „auch wenn er schon viele Jahre zurückliegt , kann äußerst schmerzhafte Folgen haben.“

Was rund 20 Prozent aller Fälle in Lurtz‘ Diagnostikpraxis ausmachen – massive ISG-Problematiken – versuchten Forscherkolle-gen des Berliner Schmerzexperten mittels biomechanischer und klinisch-funktioneller Studien besser zu verstehen. Zu wenig war bekannt über die ISG, obwohl diese über kleine und kleinste Nutationen beweg-lichen Gelenke häufig Quelle tief sitzender Rückenbeschwerden und Blockaden sind.

Bruno Harald Lurtz, Orthopäde und Schmerztherapeut in Berlin-Köpenick, schreibt den ISG einen Memory-Effekt zu.

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Wissenschaftler der Universitäten Leipzig und Chemnitz nahmen sich in zwei Studien den komplexen Verhältnissen an den ISG, inklusive Bändern und Muskeln, an.

Denn sie wollten herausfinden, welche Wirkung genau die Beckenorthese SacroLoc auf die ISG ausübt. Schon die erste Studie (Ref. 1; siehe auch Bauerfeind life 2/2015) ließ aufhorchen: „Dass die Beckenorthe-se das Bewegungsausmaß der ISG nicht isoliert einschränkt , sondern auf komplexe Art verändert , ist ein neuer Befund für die wissenschaftliche Gemeinschaft“, stellte damals Studienleiter Prof. Dr. med. Niels Hammer heraus. „Aus unseren Daten wird klar, dass wir andere Parameter zurate zie-hen müssen als nur eine isolierte Kompres-sion.“

ISG-Therapie im FokusWährend in der ersten Studie biomecha-nische Zusammenhänge die Effekte der SacroLoc auf die lokalen ISG-Bänder in

ARZT & THERAPIE

Ref. 1: Sichting F, Rossol J, Soisson O, Klima S, Milani T , Ham-mer N. Pain Physician. 2014 Jan–Feb; 17(1): 43–51. Pelvic belt effects on sacroiliac joint ligaments: a computational approach to understand therapeutic effects of pelvic belts. Ref. 2: Soisson O, Lube J, Germano A, Hammer K-H, Josten C, Sichting F, Winkler D, Milani T , Hammer N. PLOS ONE 10. 1371/journal.pone. 0116739. published 17 Mar 2015. Pelvic belt ef-fects on pelvic morphometry, muscle activity and body balance in patients with sacroiliac joint dysfunction. [www.plosone.org].

den Fokus rückten, waren es in der zweiten Studie (Ref. 2) vor allem therapeutische Fragestellungen, die die Wissenschaftler interessierten. Die „medizinische Wirkung von ISG-Rückenorthesen auf klinische und funktionelle Parameter von Patienten mit Schmerzen im ISG“, so der Titel der Studie, sollte herausgearbeitet werden. Die nicht randomisierte, prospektiv-experimentelle Studie, 2015 in PLOS ONE veröffentlicht , wurde an Patienten mit ISG-Syndrom und einer Kontrollgruppe mit gesunden Patienten über einen Zeitraum von sechs Wochen durchgeführt. Untersucht wurden die Auswirkungen der Orthese auf die mus-kulären Strukturen und auf das individuelle Schmerzempfinden.

Lebensqualität steigt mit Anlegen der OrtheseMit den Erkenntnissen der beiden Stu-dien hat sich die bis dato überschaubare Datenlage rund um die ISG verbessert. Das wichtigste Ergebnis der zweiten klinischen SacroLoc-Studie lautet: Lebensqualität

steigt mit Anlegen der Orthese! Die Proban-den empfanden weniger Rückenschmerzen und berichteten von einer gesteigerten Beweglichkeit.Parallele Messungen der Muskelaktivität zeigten, dass unter Anlage der Becken-orthese die Stärke der Kontraktionen des Musculus rectus femoris nachließ. Der M. rectus femoris ist aufgrund des langen Hebelarms, den er auf die ISG ausübt , ein möglicher Auslöser für ISG-Beeinträchti-gungen. Wahrscheinlich liegt in einer über-mäßigen Kontraktion des Muskels der Grund für die schmerzhaften ISG, so vermuten die Autoren der Studie. >>>

Für die erste SacroLoc-Studie wurde nach der Finiten-Elemente-Methode ein Computermodell des menschlichen Beckens entwickelt , um die Krafteinwirkung der Orthese auf die ISG messen zu können.

„Aus unseren Daten wird klar, dass wir andere Parameter zurate ziehen müssen als nur eine isolierte Kompression.“

(Prof. Dr. med. Niels Hammer)

Der Anatom leitete die beiden Studien-gruppen der Universität Leipzig und der Technischen Universität Chemnitz. Die Wissenschaftler erforschten in zwei Studiendesigns, wie die SacroLoc auf die ISG wirkt.

Prof. Dr. med. Niels Hammer

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Während bei ISG-Patienten und gesun-den Probanden mit Beckenorthese im Ein-beinstand keine sofortige Veränderung der Muskelaktivität nachweisbar war, verbesser-te sich bei beiden Gruppen die Muskelan-steuerung des M. rectus femoris beim Gehen signifikant und damit die übermäßigen Kontraktionen mit negativem Einfluss auf die ISG (Daten siehe Originalarbeiten).

Neuromuskuläre Beeinflussung vor mechanischer KompressionEine Untersuchung der Gangparameter zeigte zudem, dass die Beckenorthese dynamische Variablen stärker beeinflusst als statische: Weder bei ISG-Patienten

noch bei gesunden Probanden ließen sich im Einbeinstand sofortige Änderungen der Bodenreaktionskräfte nachweisen, während sich in beiden Gruppen beim Gehen un-mittelbar unter Orthesenanlage sowohl die Kadenz, das heißt die Schrittzahl pro Minute, als auch die Ganggeschwindigkeit erhöhten. Diese Befunde, so schließen die Wissenschaftler, weisen auf eine Erhöhung der posturalen Stabilität hin, was sich in einer Verbesserung der bei ISG-Patienten häufig beschriebenen Gangunsicherheit ausdrücken kann. Die Autoren der Studie folgerten weiterhin, dass die SacroLoc nicht nur eine mechanische Kompression des Beckens bewirkt , sondern auch eine

neuromuskuläre Beeinflussung des Bewe-gungsapparats ausübt. Die Wirkung der Orthese beruhe auf der neuromuskulären Kopplung, in der die Bän-der der ISG Messglieder und die Muskeln des Beckens Stellglieder sind. Darüber hinaus

ARZT & THERAPIE

„ISG-Studien erweitern das Therapiespektrum“

„Das Kreuzdarmbeingelenk sowie der das Gelenk umgebende komplizierte Bandapparat spielen bei der Kraftübertra-gung zwischen Wirbelsäule und unteren Extremitäten eine herausragende Rolle. Aufgrund seiner tiefen Lage im Becken sowie der einzigartigen Anatomie des iliosakralen Komplexes sind bis heute jedoch noch viele Fragen zu Biomechanik und Pathophysiologie unbeantwortet. Neuere wissenschaftliche Studien bele-gen, dass bis zu 25 Prozent aller lumbalen Beschwerden von den Kreuzdarmbeinge-lenken ausgehen. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir, dass das Thema Becken-

Dr. med. Volker Fuchs, Vorsitzen-der der SIMEG-Ge-sellschaft (Inter-national Sacroiliac Medical Expert Group e. V.).

gürtelschmerz zunehmend mehr in den Fokus von wissenschaftlichen Studien gekommen ist. Diese Studien tragen dazu bei, das konservative Therapiespektrum von Wirbelsäulenbeschwerden auf den iliosakralen Komplex zu erweitern. Spezi-ell für dieses Krankheitsbild entwickelte Orthesen spielen hierbei, wie auch schon bei der Lendenwirbelsäule, eine bedeu-tende Rolle.“

Zu SIMEG: Die internationale Vereinigung der Sacroiliac Medical Expert Group e. V. setzt sich mit dem Thema Beckenschmerz und ISG-Syndrom industrie- und ver-fahrensunabhängig auseinander – mit dem Ziel , Diagnose- und Behandlungs-standards zu entwickeln. Seit 2015 richtet die SIMEG jährlich einen internationalen Fachkongress aus.

>>>

Einfluss der SacroLoc auf den Bewegungsapparat

n = 17 ISG-Patienten mit/ohne Beckenorthese undn = 17 Kontrollgruppe/gesunde Probanden mit/ohne Orthese

Kadenz (Schritte/Minute)

ISG-Patienten Probanden

p = 0,03

p = 0,0262

60

58

56

54

52

50

48keine

Orthesekeine

Orthesemoderate Straffung

moderate Straffung

maximale Straffung

maximale Straffung

Schrittgeschwindigkeit (km/h)

Die zweite SacroLoc-Studie untersuchte über einen Zeitraum von sechs Wochen an Patienten mit ISG-Syndrom und gesunden Patienten den Einfluss der Orthese auf das Schmerzempfinden und die muskulären Strukturen. Die Messungen zeigten unter anderem eine Erhöhung der Kadenz (Schrittzahl pro Minute) und der Schrittgeschwindigkeit mit der SacroLoc. Patienten berichteten in diesem Zusammenhang von einer gesteigerten Beweglichkeit.

ISG-Patienten Probanden

p = 0,02

p = 0,05

4,4

4,2

4,0

3,8

3,6

3,4

3,2keine

Orthesekeine

Orthesemoderate Straffung

moderate Straffung

maximale Straffung

maximale Straffung

p = 0,04

life magazin 3/2016 29

konnte in Computersimulationen gezeigt werden, dass es durch die Beckenorthese zu einer Entlastung der Bandstrukturen der ISG auch in statischen Situationen kommt (Daten siehe Originalarbeit).

„Studien sind gut , SacroLoc ist besser“Die Ergebnisse der beiden SacroLoc-Stu-dien zeigen, wie komplex das Zusammen-wirken von Bändern und Muskeln an den ISG gesteuert wird. Diese Komplexität und Ausstrahlungskraft kann auch Bruno Harald Lurtz bestätigen. Die Blicke des Ortho-päden wandern immer wieder zu diesen „Hotspots“ an seinem Wirbelsäulenmodell. Auch in situ sind sie ihm bestens bekannt.

Über 400 Operationen führt er pro Jahr an der unteren Lendenwirbelsäule durch. Die Erkenntnisse der Studien unterstützen den Praktiker: „Es ist gut , dass es sie gibt. Ich kenne überhaupt nur 15 bis 20 auf diesem Gebiet. Mehr relevante Studien gibt es nicht“, sagt der Arzt. Besonders bestätigt fühlt sich der Köpe-nicker Schmerztherapeut bei der Rolle der Muskulatur als Stellglied an den ISG. „Ich beobachte häufig, dass mit einer fehlge-leiteten Beckenmuskulatur die gesamte Körperstatik auf dem Spiel steht.“ Studien-theorie ist das eine, Praxis das andere. „Mit dem Wortlaut der Studie muss ich meinen Patienten allerdings nicht kommen, besser ist die SacroLoc“, so Bruno Harald Lurtz. „Schmerzreduktion und Wiedererlangung der Mobilität sind nämlich für meine Patien-ten und mich das einzig Entscheidende.“

Auch neuromodulatorische Wirkung möglichUnter allen Umständen gelte es zu vermei-den, die Beschwerden chronisch werden zu lassen, fordert der Arzt nachdrücklich. Mit der SacroLoc, bestehend aus einer Kombi-nation aus elastischem und unelastischem Gestrick, kann der Orthopäde seine Schmerz-patienten gezielt stützen und stabilisieren. Die Orthese entlastet Becken und lokalen Bandapparat und – für Bruno Harald Lurtz überaus wichtig – die SacroLoc stimu-liert bei Bewegung über zwei Pelotten die

ARZT & THERAPIE

Triggerpunkte der ISG. Ihre Friktionsnoppen wirken besonders auf die Ansätze der sta-bilisierenden Bänder, Sehnen und Muskeln ein. Das fördert die Durchblutung, ent-krampft und löst Verspannungen. Ähnliche analgetische Effekte erzielt der Orthopäde, wenn er Schmerzpatienten mit der TENS-Technik (transkutane elektrische Nerven-Stimulation) behandelt. Dabei bewirken oberflächlich angebrachte Elektroden, so die Theorie, eine Aktivitätshemmung der sogenannten Nozizeptoren, der Schmerzre-zeptoren der Haut. „Diese Beeinflussung der Schmerzbahnen, wie sie auch die Friktionsnoppen der Sacro-Loc möglicherweise ausüben, eine solche Neuromodulation, gewinnt in der Schmerz-therapie mehr und mehr an Bedeutung“, weiß der Arzt. Muskeln, Bänder, Nerven – an den ISG hängt vieles. †

Bei Bewegung massieren die zwei Pelotten der SacroLoc gezielt Triggerpunkte im lumbosakralen Bereich.

„Ich beobachte häufig, dass mit einer fehlgeleiteten Becken- muskulatur die gesamte Körper-statik auf dem Spiel steht.“

(Bruno Harald Lurtz)

Die zwei wegweisenden Studien belegen, dass die Rückenorthese SacroLoc sowohl biomechanische als auch neuromuskuläre Effekte an den ISG entfaltet. Damit beein-flusst sie den gesamten Bewegungsablauf sowie die Stabilisierung der Wirbelsäule. Tiefe Rückenschmerzen können reduziert werden. Die mehrwöchige Anlage der Beckenorthese führt zu einer signifikan-ten Verbesserung der schmerzbezogenen Lebensqualität. Die Zusammenschau der morphologischen, klinischen und funktio-nellen Befunde zeigt , dass Beckenorthe-sen vor allem in dynamischen Situationen und unter längerfristiger Anwendung ihr therapeutisches Potenzial entfalten.

Fazit der SacroLoc-Studien

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ARZT & THERAPIE

Anwendungsbeobachtung zur ManuLoc long

Welche Möglichkeiten der postoperativen Nachbehandlung bietet die ManuLoc long beim distalen Speichenbruch? Dieser Frage wurde bei einer Anwendungs-beobachtung, die von Oktober 2015 bis März 2016 im Medizinischen Versor-gungszentrum (MVZ) Oberstdorf durchgeführt wurde, auf den Grund gegangen.

Sicherheit nach Radiusfraktur

Deckt die lange Handorthese bei den einzel-nen Patienten den zu schützenden Bereich ab? Lässt sie ausreichend Spielraum für therapeutische Maßnahmen? Distale Radius-frakturen sind handgelenksnahe Brüche der Speiche. Typische Ursache ist der Sturz auf die zum Schutz ausgestreckte Hand. Mit einem Anteil von rund 25 Prozent steht die distale Radiusfraktur an der Spitze sämt-licher Frakturen bei Erwachsenen. Besonders gefährdet sind Osteoporose-Patienten in höherem Alter, Frauen mehr als Männer. Auch Sportunfälle sind in hohem Maße die Ursache für Radiusfrakturen. Nicht auswärti-ge Skifahrer, wie man im Oberstdorfer Winter erwarten könnte, sondern Bewohner des

Orts im Allgäu stellten das Patientengut für die Fallserie. Voraussetzung war, über einen längeren Zeitraum vor Ort sein zu können. 13 Probanden, zwischen 30 und 70 Jahre alt , wurden in die Anwendungsbeobach-tung eingeschlossen. Unter Ausschluss von Rasanztraumen fand bei allen Patienten mit distaler Unterarm- oder Radiusfraktur eine beugeseitige, winkelstabile Plattenosteo-synthese statt.

Datenerhebung über sechs WochenAm ersten postoperativen Tag wurden die Patienten mit der ManuLoc long versorgt. Zu drei verschiedenen Zeitpunkten erfolgten die Untersuchungen: am zweiten postope-

rativen Tag zur stationären Entlassung, am zwöflte postoperativen Tag beim Fadenzug und nach sechs Wochen. Zum ersten und dritten Zeitpunkt wurde eine Röntgenunter-suchung des Handgelenks durchgeführt. Das Protokoll sah vor, nach zwei Wochen Ruhig-stellungszeit eine funktionelle Beübung der Hand aus der Orthese heraus zuzulassen und die Orthese eigenständig bis zur sechsten Woche abzutrainieren. Die Datenerhebungen erfolgten u. a. mithilfe der Scores DASH und MAYO-Wrist. VAS und das Trageverhalten wurden dokumentiert , Faktoren wie Passform, Arbeitsfähigkeit , Stabilisierungsempfinden und gefühlte Schmerzreduktion durch die Orthese abgefragt. Für die meisten Patien-

Leiter der Oberstdorfer Anwendungsbeobachtung: Dr. med. Peter Katzmaier prüft den Sitz der ManuLoc long.

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che Patienten ihre Hand mit der ManuLoc long punktuell schon stark belastet“, so der Arzt. „Was aber kein Problem war, da die Orthese zu jeder Zeit ausreichend Schutz bietet.“ Auch Dr. Katzmaier hat Vertrauen in diese Sicherheit gefasst: „Nach den Er-gebnissen der Anwendungsbeobachtung sehe ich einen Vorteil für Patienten in der Weiterbehandlung mit ManuLoc long ab dem ersten Verbandwechsel“, erklärt der Hand-experte. „Ich habe ein gutes Gefühl.“ Bei stabilen distalen Radiusfrakturen kann sich der Orthopäde/Handchirurg die konservative Therapie mit der langen Handorthese von Beginn an vorstellen.Bei konservativen Behandlungen von Handgelenksverletzungen kann je nach Verletzungsmuster und Stabilität auch die kürzere Standardausführung der Orthese, die ManuLoc, eingesetzt werden. †

Erstaunliches – eine „Abstimmung mit Händen“: Neun der 13 Probanden trugen die ManuLoc long auch nach den zwei Wochen weiter. Von sich aus. Teilweise sogar bis zum Ende der Beobachtung nach sechs Wochen. Zehn Patienten trugen sie auch nachts wei-ter. „Das hat mich überrascht“, sagt Dr. med. Peter Katzmaier, Ärztlicher Geschäftsführer des MVZ Oberstdorf und Leiter der Unter-suchung.

Der Handchirurg und Orthopäde ist es ge-wohnt , dass Hilfsmittel , die therapeutisch einschränken, schnell in der Ecke landen, sobald deren Gebrauch von ärztlicher Seite freigegeben ist. Anders bei der ManuLoc long. „Es zeigt , dass die Patienten zu der Orthese Vertrauen gefasst haben“, meint Dr. Katzmaier. Vertrauen in die Schutzwirkung und in die Stabilität der ManuLoc long. Was nicht vergessen werden darf: Die Hand ist , ungeachtet aller künstlichen Instrumente samt digitaler Roboter- und Greiftechnik, immer noch unser wichtigstes Werkzeug! Und wird es bleiben. Die Hand wieder ge-brauchen zu können, hat oberste Priorität. So ist für den Oberstdorfer Handchirurgen, der auch Athletinnen und Athleten der deut-schen Ski-Nationalmannschaft betreut , auch zu erklären, warum einige Patienten bei der dritten Untersuchung die Schmerzreduktion als geringer angaben als bei der zweiten Untersuchung. „Wahrscheinlich haben man-

ten war die ManuLoc long „sehr einfach“ oder „einfach“ anzulegen, so ein Fazit der Beobachtung. ManuLoc long, die lange Aus-führung der ManuLoc, stabilisiert das Hand-gelenk und den Unterarm bei Überlastungen und Verletzungen sowie in der postoperati-ven Behandlung. Drei vorgeformte Alumi-niumstäbe stellen das Handgelenk ruhig und entlasten es. Die Stäbe der ManuLoc long reichen über den Unterarm bis nahe zum Ellenbogengelenk und stabilisieren gegen Streck-, Beuge- und teilweise auch Dreh-bewegungen der Hand. Die große Daumen-öffnung der Orthese und die frei beweglichen Finger erlauben kontrollierte Greifbewegun-gen bei gesichertem Handgelenk. Damit ist ein früher Beginn der funktionellen Therapie möglich. Die Orthese lässt sich komplett über vier großflächige Klettverschlüsse öffnen. Von der ersten Wundkontrolle bis zum knöchernen Durchbau unterstützt die ManuLoc long den Therapieverlauf.

Abstimmung mit den HändenDie Orthese wurde von allen Probanden, wie im Protokoll festgelegt , zwei Wochen ge-tragen. Für diesen Zeitraum beurteilten viele die subjektive Schmerzreduktion mit „gut“ bis „sehr gut“. So lang, so gut. Dann folgte

ARZT & THERAPIE

„Gegenüber einer Gipsruhigstellung weist die ManuLoc long bei distaler Radius-fraktur erhebliche Vorzüge in Bezug auf Tragekomfort und Passform auf. Dazu unterstützt sie die funktionelle Nach-behandlung. Auch ein Umgipsen entfällt , da die postoperative Abschwellung durch die Klettverschlüsse der Orthese einfach ausgeglichen werden kann. Die über-wiegende Anzahl der Patienten war mit der guten Stabilisierung der Orthese sehr zufrieden. Im Rahmen des Abtrainierens der Ruhigstellung ist das einfache und schnelle An- und Ablegen der Orthese von großem Benefit.“

Fazit des Arztes:

Die ManuLoc long wird über vier große Klettverschlüsse angelegt und stellt das Handgelenk ruhig. Die Finger bleiben frei beweglich.

„Gegenüber einer Gipsruhigstel-lung weist die ManuLoc long bei distaler Radiusfraktur erhebliche Vorzüge auf.“

(Dr. med. Peter Katzmaier)

Dr. med. Peter Katzmaier, ärzt-licher Geschäfts-führer des MVZ Oberstdorf.

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„Offenes Bein nicht einfach hinnehmen“Therapie des Ulcus cruris (venosum)

2015 wurde Ihre Einrichtung als Venen- zentrum zertifiziert. Wo liegen die Stärken Ihrer Klinik?Prof. Dr. Stücker: Durch das interdisziplinäre Zusammenarbeiten von Dermatologen und Gefäßchirurgen können wir unsere Patienten hoch spezialisiert versorgen. Jährlich führen wir über 2.000 große Varizen-Operationen durch und behandeln monatlich 50 bis 60 Patienten mit Ulcus cruris, 300 von ihnen im Jahr auch stationär, etwa aufgrund von Infektionen oder ungünstigen Wundver-läufen. Wichtig ist uns eine möglichst wenig invasive, aber dennoch gründliche und dauerhafte Therapie.

Wie lange haben die meisten Patienten das Ulkus, bevor sie zu Ihnen kommen?Prof. Dr. Stücker: Früher hatten wir viele Patienten, die bereits mehrere Jahre mit einem offenen Bein gelebt haben. Heute kommen die Betroffenen deutlich zeitiger zu uns, meist nach vier bis fünf Wochen.

Der Vorteil eines frühen Befunds ist , dass das Ulkus kleiner und die Beweglichkeit noch nicht so stark eingeschränkt ist. Die kausale Therapie kann früher beginnen. Die Aufklä-rung dahingehend ist mittlerweile gut voran-geschritten. Die meisten wissen, dass die Behandlung weniger langwierig und schmerz-haft ist , je früher sie beginnt und vielleicht auch eine Operation vermieden werden kann. Und schließlich sind auch die Hausärzte Bi

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Für Ulcus cruris-Patienten ist das Venenzentrum der Kliniken für Dermatolo-gie und Gefäßchirurgie der Ruhr-Universität im St. Maria-Hilf-Krankenhaus in Bochum eine wichtige Anlaufstelle. Prof. Dr. med. Markus Stücker, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie, Dermatologe und Leiter der Klinik, erläutert die verschiedenen Ulzerationen am Bein und deren Therapie.

ARZT & THERAPIE

Kennt sich mit Ulcera cruri bestens aus: Prof. Dr. med. Markus Stücker.

„Die meisten Patienten wissen, dass die Behandlung weniger langwierig und schmerzhaft ist , je früher sie beginnt und viel-leicht auch eine Operation ver-mieden werden kann.“

(Prof. Dr. med. Markus Stücker)

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sensibler und schicken ihre Patienten früher zum Facharzt , die Zusammenarbeit mit dem Venenzentrum ist hier sehr gut.

Welche Arten von Ulzera können auftreten und wie werden diese behandelt?Prof. Dr. Stücker: Ein Ulcus cruris, eine schlecht heilende Wunde am Unterschenkel , kann verschiedene Ursachen haben und je nach Grunderkrankung variiert die Art der Therapie. Oberstes Ziel sind – neben der Be-handlung der Grunderkrankung – das rasche Beseitigen der oft starken Schmerzen, ein Defektverschluss und die Infektbekämpfung.

Der häufigste Grund für ein Ulcus cruris ist eine chronische venöse Insuffizienz (CVI), etwa durch Krampfadern (Varikose) oder ein postthrombotisches Syndrom. Außerdem entstehen Ulzerationen durch Verschlüsse der Arterien, eine Vaskulitis, die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) sowie aufgrund bösartiger Erkrankungen (wie einem Plattenepithelkarzinom) oder einer Nervenschädigung (Polyneuropathie). In jedem Fall machen wir eine standardisierte Diagnostik und führen u. a. eine Duplex-Sonografie und Venenfunktionsmessung durch, messen den Knöchel-Arm-Index und schauen auf die Sensibilität der Füße. Damit haben wir einen guten Überblick, wo und in welchem Umfang die Venen der Patienten geschädigt sind. Dann gilt es, eine kausale Therapie einzuleiten. In rund der Hälfte der Fälle bedeutet das, vorhandene Varizen zu behandeln. Grundlage für alle anschließen-den Therapieoptionen ist die Kompressions-therapie.

Wie unterstützt die Kompression den Heilungsprozess?Prof. Dr. Stücker: Der verlangsamte Blut-fluss durch die CVI hat zur Folge, dass sich vermehrt weiße Blutkörperchen an den

Venenwänden anlagern. Das verursacht Ent-zündungen. Die Kompression reduziert den Wanddurchmesser der Venen und erhöht damit die Fließgeschwindigkeit des Bluts. Dadurch können sich nicht mehr so viele weiße Blut-körperchen an den Venenwänden anlagern. Die Entzündungsgefahr wird gesenkt.

Zu welchem Zeitpunkt in der Therapie kann ein Kompressionsstrumpf eingesetzt werden?Prof. Dr. Stücker: Die Kompressionstherapie erfolgt in zwei Stufen. Die erste Stufe ist die Entstauungsphase, hier kommt ein Kompres-sionsverband zum Einsatz. Der Verband wird anfangs täglich gewechselt , später alle zwei bis vier Tage. Unsere Patienten profitieren dabei von der guten Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten und ambulanten Pflegediensten. Letztere haben speziell aus-gebildete Wundschwestern und Wundpfleger, die uns über den Wundverlauf informieren – etwa indem sie Bilder schicken – und Rück-fragen zur weiteren Behandlung stellen. Nach der Entstauungsphase steigen wir auf ein Ulkus-Strumpfsystem um, bis die Ulzera-tion abgeheilt ist. War eine Erkrankung der

tiefen Leitvenen die Ursache für das Ulkus, muss der Patient danach weiterhin konse-quent Kompressionsstrümpfe tragen, um ein Rezidiv zu vermeiden.

Welche Erfahrungen haben Sie mit VenoTrain ulcertec für die Ulkus-Therapie gemacht?Prof. Dr. Stücker: Das Ulkus-Strumpf-system VenoTrain ulcertec setzen wir am häufigsten ein. Im Vergleich zu Bandagen sehen wir dabei mehrere Vorteile: Sowohl die Pflegekräfte als auch die Patienten können den Strumpf relativ einfach anlegen. Der definierte Druck wird in jedem Fall konti-nuierlich gewährleistet. Mit dem Strumpf ist der Betroffene im Sprunggelenk beweg-licher, kann normale Schuhe anziehen und schließlich besser mobilisiert werden. Über Nacht kann nur der Unterstrumpf getragen werden. Die Wunde bleibt damit gut ver-bunden und es ist möglich, die Kompression zu reduzieren.

Lassen sich alle Ulzerationen mit VenoTrain ulcertec versorgen?Prof. Dr. Stücker: Ja, da gibt es keine Ein-schränkungen, auch bei sehr großen Ulzera nicht. Und auch ein Ulcus cruris mixtum, also das gleichzeitige Vorliegen einer CVI und einer pAVK, ist damit gut versorgt , vor-ausgesetzt , der Knöchelarteriendruck liegt nicht unter 60 mmHg. Innerhalb von zwei bis drei Monaten sind die meisten Ulzera abgeheilt , eine Heilungstendenz ist deutlich früher sichtbar. Insgesamt haben sich Kom-pressionsstrümpfe bei der Ulkus-Versorgung gut etabliert und auch die Mitarbeiter der Pflegedienste können gut damit umgehen.

Wie hoch ist die Rezidivrate bei Ulkus- Erkrankungen?Prof. Dr. Stücker: Die Rezidivraten werden geringer, weil häufiger eine kausale Therapie gemacht wird und die krankhaften Venen ausgeschaltet werden. Nach abgeheiltem Ulkus steht dann die Nachbehandlung der Veneninsuffizienz im Vordergrund. Außer-dem tragen die Patienten ihre Strümpfe konsequenter. Die Patienten wissen mittler-weile, dass man ein offenes Bein nicht als Schicksalsschlag hinnehmen muss, sondern dass es geheilt werden kann. Die Behand-lung wird verstanden. †

ARZT & THERAPIE

Venöse Ulzera befinden sich meist im Bereich der Knöchel und vergrößern sich in Richtung Unter-schenkel.

„Insgesamt haben sich Kompres-sionsstrümpfe bei der Ulkus-Ver-sorgung gut etabliert und auch die Mitarbeiter der Pflegedienste können gut damit umgehen.“

(Prof. Dr. med. Markus Stücker)

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„Kompression ist das A und O“Wundmanagement beim Ulcus cruris (venosum)

managerin im Wundnetz Thüringen/Vogtland Wundpatienten berät , anleitet und ver-sorgt. „Mit den Wundnetzen sichern wir die interdisziplinäre Versorgung und Therapie der Patienten durch alle Fachrichtungen ab. Beteiligt sind u. a. Hausärzte, Chirurgen, Der-matologen und Gefäßchirurgen“, erklärt sie. „Die behandelnden Ärzte legen allein oder in Absprache mit der Wundschwester das Therapiekonzept fest. Anschließend ist die Wundschwester zuständig für die Therapie-umsetzung – in den Praxen, in den Pflege-heimen und in der häuslichen Krankenpfle-ge. Wir sind sozusagen die ,Kümmerer‘.“

„Bei Frau Schlegel weiß ich sofort , wenn sie viel Stress gehabt hat“, sagt Schwester Christiane. Denn dann geht bei ihrer Patien-tin die Wunde an der Innenseite des linken Unterschenkels regelmäßig wieder auf. Seit 14 Jahren lebt Doris Schlegel , Anfang 60, mit ihrem rezidivierenden Ulcus cruris. Nach einem komplizierten Bruch traten bei ihr postoperative Wundheilungsstörungen auf, die durch eine venöse Insuffizienz noch ver-schärft wurden. Ein klassisches Misch ulkus entstand.Dass Haut und Psyche in einer besonde-ren Verbindung stehen, konnte Schwester

Christiane schon häufig beobachten. „Gerade Patienten, deren Ulzera schon lange Jahre bestehen, sind psychisch oft sehr angegrif-fen. Viele haben zusätzlich noch ödematöse Beine und können mitunter schlecht laufen. Einige trauen sich kaum noch in die Öffent-lichkeit – manche zeigen ihr offenes Bein noch nicht mal ihrem Arzt“, berichtet die zertifizierte Wundmanagerin.

Die Wundschwester als „Kümmerer“Zuhören, ernst nehmen, Vertrauen aufbauen – das ist daher meist der erste Schritt , wenn Christiane Kanis in ihrer Tätigkeit als Wund- Bi

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Diabetische Füße, Dekubiti, offene Bäuche oder venöse Ulzera – Christiane Kanis, Mit-arbeiterin der Serimed GmbH und Co. KG in Zeulenroda, hat täglich mit unterschied-lichsten Wunden zu tun. Und auch wenn die jeweilige Indikation im Fokus steht , richtet die zertifizierte Wundmanagerin stets einen ganzheitlichen Blick auf die Patienten.

ARZT & THERAPIE

Mit dem Unterstrumpf des Kompressionsstrumpfsystems VenoTrain ulcertec lässt sich die Wundauflage an Doris Schlegels Bein gut fixieren.

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Schwester Christiane ist seit 32 Jahren im Beruf. Hat sich in dieser Zeit die Be-handlung von Wundpatienten verändert? „Extrem!“, sagt sie. „Denken Sie nur an die Fortschritte bei den Wundauflagen und Kom-pressionstherapiesystemen. Heute können qualitativ hochwertige Wundauflagen dank

ihres guten Exsudatmanagements viel länger auf der Wunde belassen werden. Wenn alle Parameter stimmen, ist die Wundversorgung wesentlich einfacher als früher – und auch erfolgreicher.“ Wichtig sei jedoch immer, den Patienten ganzheitlich zu therapieren. „Frau Schle-gel wurde anfangs beispielsweise nur aus unfallchirurgischem Blickwinkel therapiert“, berichtet die Wundmanagerin. „Erst als sie vier Jahre später zu uns in die Wundsprech-

stunde kam, fand auch der venöse Zustand Beachtung und sie erhielt endlich die not-wendige Kompression.“

Praktisches Ulkus-Kompressionsstrumpf-systemBei den meisten Unterschenkelulzera, die Schwester Christiane versorgt , ist eine chronische venöse Insuffizienz die Ursache. „Diese Ulzera lassen sich relativ gut behan-deln. Hier ist das A und O die Kompression.“

Bei einem stark nässenden Ulcus cruris venosum steht das Exsudatmanagement mit speziellen Wundauflagen im Vordergrund, stets in Kombination mit einem Kompres-sionsverband, auch um die ödematösen Beine zu entstauen. „Gerade in der An-fangsphase ist es ganz wichtig, eine gute Kurzzugbinde mit Unterpolsterung fach-gerecht anzulegen. Idealerweise macht das der Pflegedienst“, so Schwester Christiane. „Sobald sich die Wunde in der Granulations-

phase befindet und das Ödem zurückgegan-gen ist , können auch Ulkus-Kompressions-strumpfsysteme genutzt werden.“ Deren Vorteile liegen für die Wundmanagerin auf der Hand: „Die Kompressionsstrümpfe üben einen konstanten therapeutischen Druck aus. Mit dem Unterstrumpf lässt sich die Wundauflage schön fixieren, vor allem auch nachts, wenn der Patient mit einer leichteren Kompression auskommt.“ Gute Erfahrungen hat sie mit dem VenoTrain ulcertec gemacht. „Der Strumpf hat eine gute Passform, ist sehr langlebig und von den Patienten gut zu handhaben.“ In der Erhaltungsphase rät sie ihnen, auch weiterhin medizinische Kom-pressionsstrümpfe zu tragen. „Leider nimmt die Therapietreue oft deutlich ab, sobald das Ulkus wieder geschlossen ist“, bedauert die Wundmanagerin. „Dabei könnten mit einer konsequenten Folgetherapie viele Rezidive vermieden werden.“Neben der Kompressionstherapie spiele auch die Hautpflege bei Ulkus-Patienten eine große Rolle. „Gerade bei Rezidiven wird die Haut über der Wunde sehr derb und reagiert anfälliger auf Stöße, Reibung und Schweiß. Daher ist eine gute Hautpflege, die speziell auf den Patienten abgestimmt ist , von großer Bedeutung. Darüber hinaus ist es wichtig, sich eine positive Lebenseinstellung zu bewahren und Stress zu reduzieren.“ †

ARZT & THERAPIE

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„Mit den Wundnetzen sichern wir die interdisziplinäre Versorgung und Therapie der Patienten durch alle Fachrichtungen ab.“

(Christiane Kanis)

Christiane Kanis, Mitarbeiterin der Serimed GmbH & Co. KG und Wundmanagerin im Wundnetz Thüringen/Vogt-land.

VenoTrain ulcertec

Das Ulkus-Kompressionsstrumpfsystem besteht aus einem Ober- und Unterstrumpf, die zusammen den therapeutisch festgeleg-ten Anpressdruck im Fesselbereich gewähr-leisten. Der Unterstrumpf, der auch die Wundauflage fixiert , erzeugt einen kontinu-ierlich niedrigen Ruhedruck und unterstützt so die Wundheilung mit Basiskompression – auch während der Nacht. Der Oberstrumpf wird am Tag über dem Unterstrumpf getra-gen. Sein patentiertes Spezialgestrick sorgt für hohen Arbeitsdruck in der Bewegung und ermöglicht gleichzeitig ein leichtes An- und Ablegen. Für eine differenzierte Therapie wird das System in zwei Sets mit unterschiedlich starkem Fesseldruck, Veno-Train ulcertec 39 (moderate) und VenoTrain

ulcertec 46 (strong), angeboten. Weitere Informationen: www.bauerfeind.com/ulcertec. Ab sofort gibt es den VenoTrain ulcertec im Größensystem X5 sowohl in Normal- als auch in Plusgrößen, so können auch ungewöhnliche Anatomien mit Serien-ware versorgt werden.

Oben: Sorgfältiges Débridement am Ulcus cruris.Unten: Mit der Anziehhilfe geht es leichter ...

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Dass Baseball in den USA die Massen faszi-niert , ist bekannt. Weniger bekannt ist eine typische Schattenseite des Sports: Bandver-letzungen am Ellenbogen. Leidtragende sind hauptsächlich die Werfer. Sie katapultieren durch immer gleich ausgeführte Überkopf-bewegungen mit ihrem Arm den Spielball Richtung Pitcher. Dehnungen, Zerrungen bis hin zu Rupturen des ulnaren Seitenbandes treten auf, mit Schmerzen, Funktionsstörun-gen und Instabilitäten am Ellenbogen (s. Ref.). Auch andere Sportler wie Speerwerfer oder Handballer können betroffen sein. Der im Profisport bekannte US-amerikani-sche Orthopäde und Unfallchirurg James R. Andrews, M.D., aus Birmingham/Alabama ist neben Knie- und Schulterbeschwerden auch Spezialist für ulnare Seitenbandverletzungen des Ellenbogens. Gemeinsam mit Bauerfeind brachte der Experte die Idee zur Sports Elbow Brace auf den Weg.

Sportbandage zum Schutz vor ÜberstreckungDie Bauerfeind Sports Elbow Brace entlastet das Ellenbogengelenk bei schnellen, kraft-vollen Wurf- und Überkopfbewegungen. Über eine integrierte Zügelung, die statt rigider

Elemente die eigene Muskelkraft zur Bewe-gungsdämpfung nutzt , werden Belastungs-spitzen fließend ausgeglichen. Durch diese innovative PowerGuard-Technologie bleibt der Bewegungsumfang weitgehend erhalten, die Gefahr negativer Effekte auf die Performance der Sportler gering: Krafterhaltung! Das Wirkprinzip der Sports Elbow Brace ist ebenso

elegant wie zielführend: Am gebeugten Arm wird mittels eines Boa-Verschlusses die Zügelung unter Spannung gebracht. Boa steht für ein schlingengeführtes Verschlusssystem, das auch bei Sportschuhen und Helmen An-wendung findet. Millimetergenau eingestellt , kann es während des Spiels auch schnell gelöst werden. Schnellt der Arm nach vorne,

greift die Zügelung: Ein Gurt um den Unterarm löst einen Signaldruck aus. Sodann federt die Antwort der Muskulatur die Kraft des Werfens ab. Gelenk und Bänder werden geschützt.

Schutz auf neuromuskulärer Ebene„Die PowerGuard-Technologie stellt einen neuen Ansatz in der Stressprävention am Ellenbogen dar“, ist sich Dr. Andrews sicher. „Dazu schützt die Sportbandage auch auf neuromuskulärer Ebene vor Verletzungen und Überlastungen“, so der bekannte Arzt. Studien am American Sports Medicine Institute (ASMI) in Birmingham, dessen Ärztlicher Direktor er ist , haben das bestätigt. Die großflächige Kom-pression des Gestricks stabilisiert zusätzlich den Ellenbogen und verbessert die Gelenk-führung. Bei Bewegung regt die Gewebemas-sage den Stoffwechsel an, bereits vorhandene Schmerzen werden gelindert. Gleichzeitig wird die Muskulatur stimuliert und besser angesteu-ert. „Die Mission von Bauerfeind ist es“, so Dr. Andrews, „Menschen zu bewegen und sie ihren Sport wieder ausüben zu lassen. Das deckt sich vollständig mit meinem Ziel , Sportlern die bestmögliche Versorgung zu sichern.“ †

James R. Andrews, M.D., ärztlicher Direktor und einer der Gründer des Ame-rican Sports Medi-cine Institute.

Ref.: Am J Sports Med, 2015; 43: 1764 –1769

Sports Elbow Brace mit PowerGuard-Technologie

Ständige Wurfbewegungen des Arms können Überlastungen der Ellenbogenbänder verursachen. Die Bauerfeind Sports Elbow Brace dämpft die Streckung des Arms und verbessert die Gelenkführung. Von der Bandage profitieren vor allem Baseballspieler.

Wächter am Ellenbogen

Bei Wurfsportarten belastet die Schnellkraft des Arms die Bänder am Ellenbogen. Die Sports Elbow Brace schützt und entlastet.

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ARZT & THERAPIE

Bereits jeder zehnte deutsche Erwachsene leidet unter stechenden Schmerzen im Fer-senbereich – meist aufgrund einer plantaren Fasziitis, der häufigsten Ursache chronischer Fersenschmerzen. „Dabei entzündet sich die Bindegewebsplatte der Fußsohle dort , wo die Plantarfaszie am Knochen ansetzt. Und zwar in der Regel deshalb, weil die Faszie im Lauf des Lebens an Elastizität verliert. Ge-häuft tritt das Beschwerdebild zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf“, erläutert Prof. Dr. med. Markus Walther, Ärztlicher Direk-tor und Chefarzt am Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie der Schön Klinik München-Harlaching. „Oft ist eine erhöhte mechanische Beanspruchung der Auslöser. Ein vermehrtes Risiko ist beispielsweise gegeben bei einem Hohlfuß, bei einem ab-geflachten Längsgewölbe mit Rückfußvalgus sowie bei einer Verkürzung der Wadenmus-kulatur.“ Übergewicht kann das Problem zusätzlich verstärken.

Fersensporn selbst eher sekundäres PhänomenMeist wird bei Fersenschmerz automatisch von Fersensporn gesprochen. Doch der über lange Zeit als ursächlich diskutierte knö-cherne Sporn, der immer wieder auf Rönt-genaufnahmen erkennbar ist , wird heute eher als sekundäres Phänomen eingestuft. Denn der plantare Fersensporn selbst , der entsteht , wenn sich kalkhaltiges Material am Sehnenansatz einlagert , bereitet oft gar keine Probleme. Erst wenn sich der Faszien- Knochen-Übergang entzündet , verspüren die Betroffenen Schmerzen.

Plantare Fasziitis

Der fußsohlenseitige Fersenschmerz stellt ein häufiges Problem im orthopädischen Alltag dar. Eine Therapie mit Einlagen zielt darauf ab, den schmerzenden Bereich zu entlasten und zugleich die Fußgewölbe zu stützen.

Wirksame Hilfe bei Fersenschmerz

Rasche Schmerzlinderung„Eine plantare Fasziitis beginnt oft schlei-chend“, weiß Prof. Walther. „Anfangs treten die Beschwerden vielfach nur bei Belastung auf, dann ganz typisch morgens nach dem Aufstehen bei den ersten Schritten.“ Bei der konservativen Therapie kommt der Einlagen-versorgung besondere Bedeutung zu, wie der Fuß- und Sprunggelenkexperte ausführt: „Sehr effektiv ist eine Druckentlastung des Insertionsareals der Plantarfaszie in Verbin-dung mit einer Stellungskorrektur des Fußes bei gleichzeitiger Hohllegung des gesamten Faszienverlaufs. Dies ist notwendig, um durch die Einlage keine zusätzliche Spannung in der Plantarfaszie zu erzeugen.“ In einer Studie (s. Ref.) konnte Prof. Walther die

Wirksamkeit der ErgoPad redux heel nach-weisen. Durch den speziell entwickelten Kern konnte nicht nur eine signifikante Reduktion des Maximalschmerzes erreicht werden. Die-ser Effekt stellte sich auch deutlich schneller ein als bei anderen untersuchten Einlagen. Zusätzlich zur adäquaten Einlagenversor-gung rät der Münchener Fußspezialist stets auch zu einer begleitenden Physiotherapie, um mit entsprechenden Dehnübungen die Elastizität der Wadenmuskulatur und der Plantarfaszie zu verbessern. †

Prof. Dr. med. Markus Walther, ärztlicher Direktor und Chefarzt , Schön Klinik Mün-chen-Harlaching.

Die Besonderheit der ErgoPad redux heel liegt in ihrem Aufbau und dem speziellen Einlagenkern.

Ref. Walther M, Kratschmer B, Verschl J, Volkering C, Alten-berger S, Kriegelstein S, Hilgers M: Effect of different orthotic concepts as first line treatment of plantar fasciitis. Foot and Ankle Surgery (2013), 19: 103–107.

Mikrofaserbezug

Deckschicht mit PU-Polster

Pelotte

Kunststoffkern

Unterbezug

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tiert. Die Einlagen sollen möglichst dünn sein, aber trotzdem optimal wirken. Das ist mitunter schon ein Spagat.“ Wer ohne Rezept ins Sanitätshaus Strack kommt , wird erst einmal eingehend bera-ten, das schmerzende Areal abgetastet und Empfehlungen für das weitere Vorgehen ausgesprochen. „In der Regel schicken wir die Kunden dann weiter zum Arzt , damit sich dieser ein Bild machen, die Diagnose stellen und die entsprechende Therapie einleiten kann“, so der Juniorchef.

Fersenkissen für kurzfristigen AkutschmerzHaben die Kunden kleinere, kurzfristige Probleme im Fersenbereich, setzt der Ortho-pädietechniker-Meister zur Dämpfung und punktuellen Druckentlastung auch mal ein viskoelastisches Fersenkissen ein. „Wer beispielsweise eine Abendveranstaltung in schicken Schuhen durchstehen muss und einen Akutschmerz verspürt , dem kann ein Fersenkissen gute Dienste leisten, um Stoß-belastungen und Druckspitzen im Fersenbe-reich abzufangen. Bei langfristigen Fersen-schmerzproblemen ist eine entsprechende Einlage aber definitiv die bessere Lösung“, betont Hans-Jürgen Usinger. „Die Einlage sitzt dauerhaft präzise im Schuh, mit ihr erreichen wir eine ganz andere Bettung und Führung des Fußes.“ So benötige man in der Regel eine Unterstützung des Längsgewöl-bes, um die übermäßige Zugspannung zu entschärfen, die bei jedem Schritt auf den beanspruchten Sehnenstrang wirke.

ErgoPad redux heel: Große ArbeitserleichterungAls Schuheinlage bei Fersenschmerz oder Fersensporn verwenden die Techniker der Sanitätshaus Strack GmbH überwiegend die ErgoPad redux heel. Ihre spezielle Lochaus- Bi

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Orthopädische Hilfsmittel bei Fersenschmerz

„Wahrscheinlich wird zu häufig an vernünfti-gem Schuhwerk gespart“, vermutet Hans-Jürgen Usinger den Grund für die Zunahme der Fersenschmerzproblematik bei seinen Kunden. Gemeinsam mit seinem Vater führt er in dritter und vierter Generation das Fami-lienunternehmen Sanitätshaus Strack GmbH in Landau (Pfalz), in dem 65 Mitarbeiter tätig sind. Das Unternehmen mit über 90-jähriger Tradition ist mit Sanitätshaus, Orthopädie-technik, Orthopädie-Schuhtechnik, Reha-technik und Homecare sehr breit aufgestellt. „Innerhalb der Orthopädie macht die Ein-lagenversorgung immerhin rund ein Drittel aus“, so der Orthopädietechniker-Meister. Und davon nehmen Einlagen gegen Fersen-schmerz oder Fersensporn einen wachsenden Anteil ein.

Meist direkt mit Rezept„Zu 95 Prozent kommen die Fersenschmerz-kunden gleich mit einem Einlagenrezept

zu uns“, berichtet Hans-Jürgen Usinger. „Manchmal halten wir dann noch einmal Rücksprache mit dem verordnenden Arzt.“ Zum Beispiel, um die für die Abrechnung mit der Krankenkasse erforderliche Konkre-tisierung – wie etwa `Weichschaumeinlage, langsohlig, mit Fersenspornweichbettung´ – vornehmen zu lassen. Die größte Herausfor-derung sei dann, eine vernünftige Dämpfung in den gewünschten Schuh zu bekommen: „Die Kunden sind heute sehr modisch orien-

Immer mehr Kunden kommen aufgrund von Fersenschmerzen zur Sanitätshaus Strack GmbH. An den sieben Standorten im Pfälzer Raum wird daher ein orthopädisches Hilfsmittel besonders oft individuell bearbeitet und abgegeben: die Kunststoffeinlage ErgoPad redux heel.

„ Langfristig sind Einlagen die bessere Lösung“

Hans-Jürgen Usinger, Ge-schäftsführer der Sanitätshaus Strack GmbH.

Orthopädietechniker Gabriele Lanzillo erklärt der Patientin, wo der Fersensporn sitzt.

HANDEL & TECHNIK

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sparung und die intelligente Fächerung des Kunststoffkerns sorgen für eine spürbare Entlastung des schmerzenden Fersenbe-reichs. Dieser besonders schmerzhafte und druckempfindliche Bereich wird zusätz-lich noch einmal extra gepolstert. Darüber hinaus unterstützt die Einlage das abge-flachte oder stark beanspruchte Fußgewölbe optimal und wirkt damit auch ursächlich der häufig vorhandenen Fußdeformität ent-gegen. „Insbesondere durch die plantare Sehnen-aussparung erzielen wir positive Erfolge“, sagt Hans-Jürgen Usinger. „Früher haben wir nach Rücksprache mit dem Orthopäden selbst einen Kanal in eine Weichschaum-einlage gefräst , um den Sehnenansatz bzw. Fersenspornbereich zu entlasten.“ Da die manuelle Freilegung und Polsterung der speziellen Aussparung sehr aufwendig war, freut sich der Unternehmer heute über die ErgoPad redux heel. „Es bleibt noch genug Arbeit für uns – vom Abtasten des Fußes über Fußdruckmessung und Trittschaum bis hin zum individuellen Anpassen“, macht er deutlich. Die ErgoPad redux heel sei nicht nur effektiv, sondern auch gut zu bearbeiten und sehr langlebig. Trotzdem rät er seinen Kunden, die funktionellen Eigenschaften nach spätestens sechs Monaten überprüfen zu lassen.

Individuelle AnpassungRund 80 Prozent der Fersenschmerzkunden können im Hause Strack mit dem Einlagen-rohling ErgoPad redux heel versorgt werden. Bei den übrigen Kunden sind zusätzliche weitergehende individuelle Anpassungen erforderlich. So muss eventuell das Längs-gewölbe noch weiter erhöht bzw. abge-flacht werden oder es sind andere Pelotten erforderlich. „Bei einem kleinen Prozentsatz

der Kunden reicht die Lochaussparung im Kunststoffkern nicht aus, weil der Fersen-sporn in einen größeren Bereich ausstrahlt. Dann müssen wir noch nachträglich vergrö-ßern“, beschreibt Hans-Jürgen Usinger. Den angenehmen Effekt der Weichbettung spüren die Einlagenträger sofort , bis sich jedoch die Entlastung am gereizten Sehnenstrang bemerkbar macht , können ein paar Tage ver-gehen. †

ErgoPad-Einlagen bei Fersenschmerz

Die Einlage ErgoPad redux heel ist in einer verklebten Variante in einer schmalen und breiten Form erhältlich sowie in Baugrup-pen in Ober- und Unterbau unverklebt mit Pelotten. Als Variante mit extrem geringer Bauhöhe steht die mit dem Weichschaum Polyure-than ummantelte ErgoPad redux heel 2 zur Verfügung. Speziell für den Einsatz in Arbeitssicher-heitsschuhen bietet Bauerfeind die Ergo-Pad work:h an. Auch sie basiert auf dem bereits erwähnten, nachweislich wirksamen Kern mit Fersenspornaussparung und ent-lastender Fächerung für den Bereich des entzündeten Sehnenverlaufs.

Gabriele Lanzillo demonstriert , an welcher Stelle die Einlage das Längsgewölbe unterstützt.Die Einlage wird individuell bearbeitet.

Mit der ErgoPad redux heel 2 können neben dem Fersensporn auch die verschiedenen Vorstadien versorgt werden.

HANDEL & TECHNIK

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Orthopädietechniker und seine Kollegen setzen das System vorwiegend bei Ver-anstaltungen ein, sei es bei externen Gesundheitsmessen und Gesundheitstagen oder bei den halbjährlich im Unternehmen durchgeführten Venentagen. „Die Gelegen-heit zum unkomplizierten Venencheck wird sehr gerne genutzt. Und vor allem unmit-telbar nach solchen Events kommen immer wieder Leute ins Geschäft , die gezielt danach fragen“, sagt Adrian Vogel. „Natür-lich eher Frauen.“ Denn sie sind nicht nur häufiger von Venenleiden betroffen, son-dern auch generell aufgeschlossener, wenn es um Gesundheitsthemen geht. „Männer kommen leider oft erst , wenn die Probleme massiv sind.“

eine einfache Methode, um erste Anzei-chen einer Venenfunktionsschwäche völlig schmerz- und nebenwirkungsfrei festzu-stellen. Bodytronic 200 ist das erste kabel-lose LRR-Messsystem, das auf modernster Bluetooth-Technologie basiert. Es misst oberhalb des Innenknöchels per Infrarot-sensoren, wie schnell sich die Venen wieder mit Blut füllen, nachdem dies vorab durch einen vorgegebenen Bewegungsablauf aus den Venen gepumpt wurde (siehe Kasten).

Unkomplizierter Venencheck„Sehr einfach, sehr schnell , sehr patien-tenfreundlich“ – so lautet das Fazit zu Bodytronic 200 von Adrian Vogel , Filial-leiter bei Orthopädie Schärer in Zug. Der

Es geht auch modisch: Nach der Messung zeigt Adrian Vogel seiner Kundin verschiedene Strumpfmuster.

HANDEL & TECHNIK

Mit dem kabellosen Licht-Reflexions-Rheografie-System Bodytronic 200 können die Anzeichen von Venenleiden frühzeitig erkannt werden. Die Filiale in Zug des Schweizer Unternehmens Orthopädie Schärer AG nutzt das Screeningtool von Bauer-feind überwiegend bei Veranstaltungen – mit sehr guter Resonanz.

„Moderne Messtechnik ist ein Zugpferd”Venenscreening mit Bodytronic 200

Je früher funktionelle Veränderungen der Venen festgestellt werden, desto besser lassen sich geeignete Therapieschritte einleiten und somit schwere Erkrankungs-verläufe und Komplikationen verhindern. Die Licht-Reflexions-Rheografie (LRR) ist

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HANDEL & TECHNIK

Diagnosestellung obliegt dem ArztDer Orthopädietechniker kennt den erleich-terten Gesichtsausdruck derjenigen Kunden, deren Messergebnisse gut sind und die vielen Fragen derjenigen, deren Ergebnisse auf ein Venenleiden hindeuten. „In letzte-rem Fall empfehlen wir den Kunden, zum Arzt zu gehen und die Venenfunktion überprüfen zu lassen.“ Denn eines ist Adrian Vogel ganz wichtig: „Wir stellen mit Bodytronic 200 keine Diagnose. Das ist und bleibt Sache des Arztes!“ Nützliche Tipps für die Kunden gibt es bei Orthopädie Schärer in Zug hingegen schon. „Wenn ich sehe, dass eine leichte Venenschwäche vorliegt , zeige ich dem Kunden beispielsweise Bewegungsübungen.“ Und wie reagieren die Ärzte, wenn das Team Kunden zur weiteren Abklärung zu ihnen schickt? „Unter dem Strich positiv. Denn das frühzeitige Erkennen von Venenleiden wirkt sich – eine entsprechende Therapie voraus-gesetzt – günstig auf den weiteren Krank-heitsverlauf aus“, so Adrian Vogel.

Moderne Technik zieht„Für uns bietet Bodytronic 200 eine gute Möglichkeit , auf externen Veranstaltungen potenzielle Neukunden anzusprechen und uns auch bei Bestandskunden als innova-tives Unternehmen zu präsentieren“, freut sich der Filialleiter. „Moderne Messtechnik ist einfach ein Zugpferd. Sie erleichtert uns nicht nur die Arbeit , sondern unterstreicht auch unsere Fachkompetenz.“ Wie sehr die Kunden auf Technik fixiert sind, schildert er lachend mit folgender Begebenheit: Mit dem LRR-Messsystem Bodytronic 200 wurde

in Zug vor zwei Jahren auch Bodytronic 600 zum Anmessen von Kompressionsstrümpfen eingeführt. Ganz zu Anfang streikte einmal die Technik und der Messvorgang klappte nicht wie gewünscht. Als Adrian Vogel der Kundin eröffnete, er würde nun von Hand messen, sagte diese: „Nein, nein, ich komme, wenn das Gerät wieder funktioniert ...“ Für den Orthopädietechniker bilden Body-tronic 200 und 600 eine ideale Kombination.

Ein großer Vorteil für ihn ist , dass beide Messsysteme mit einer Bediensoftware und auf einer Plattform arbeiten. So müssen beispielsweise Patientendaten nur einmal im System erfasst werden, zudem lassen sich Messdaten und Versorgungsleistungen zu-sammenfassen und übersichtlich archivieren. Adrian Vogel ist überzeugt: „Mit Bodytronic 200 und 600 bieten wir unseren Kunden einen echten Mehrwert.“ †

So funktioniert der Messvorgang

Für das Venenscreening mit Bodytronic 200 werden oberhalb des Innenknöchels auf beiden Beinen parallel optische Sen-soren auf die Haut geklebt , die Infrarot-licht in die Haut einstrahlen. Ein Foto-detektor registriert den von den tieferen Hautschichten reflektierten Anteil des Lichts. Dieser ist vom Füllungszustand des kutanen Venengeflechts abhängig, der sich beim Durchführen eines definierten Bewegungsprogramms ändert. Infrarot-licht wird u. a. deshalb eingesetzt , weil es genau auf das Absorptionsspektrum des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin abgestimmt ist und damit eine maximale Signalsensibilität erzielt.

Venöse Wiederauffüllzeit als IndikatorDas System ermittelt zunächst die Ruhe-durchblutung der Haut , die Basislinie der LRR-Kurve. Anschließend aktiviert der Patient die Wadenmuskelpumpe, indem

er sitzend bei aufgelegter Ferse den Vorfuß hebt und senkt. Ein Akustiksignal und eine übersichtliche Visualisierung des Mess-vorgangs unterstützen dabei die richtige Durchführung dieser Dorsalflexion. Durch die Bewegung verringert sich der Venendruck infolge der Entleerung der Hautgefäße. Dies führt zur Hautaufhellung und damit zum Anstieg des LRR-Signals bis zum höchsten Punkt der Kurve. In der anschließenden Bewegungspause füllen sich die Gefäße durch den gleichzeitig verlaufenden venösen Rückfluss und arte-riellen Einstrom wieder mit Blut. Der sich verändernde Füllungszustand der Venen wird zeitlich aufgezeichnet. Das Ergebnis ist die Wiederauffüllzeit (in Sekunden), die Auskunft über den Funktionszustand des oberflächlichen Venensystems gibt: Je kür-zer die Wiederauffüllzeit ist , desto stärker kann die Schädigung der Funktion dieser Venen sein.

Für die Bodytronic-200-Messung aktiviert die Patientin die Muskelwadenpumpe.

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TREFFPUNKT

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TREFFPUNKT

Vom 14. bis 17. Februar 2017 findet in New Orleans das „American Venous Forum“ statt. Ein Grund mehr, auf Entdeckungstour durch die amerikanische Metropole zu gehen, wo der Jazz zu Hause ist und die Bewohner jeden Tag zu einem großen Fest machen.

Ob Vodookult , die feierlichen Musikumzüge zu Beerdigungen, die historischen Villen im Garden District oder die modernen Wolkenkratzer am Mississippi – New Orleans ist die Stadt der Viel-seitigkeit. Von den Franzosen 1718 gegründet und 1803 nach spanischer Kolonialzeit an die Vereinigten Staaten verkauft , wuchs New Orleans schnell unter den Einflüssen Frankreichs, Amerikas, Spaniens und der kreolischen Karibik.

Jazz am MississippiNew Orleans

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ausgelassen feiert. Wer in der Hauptstadt Louisianas zu Gast ist , kommt nicht daran vorbei, es ihnen gleichzutun. Die bekann-teste Straße für stimmungsvolle Live-Mu-sik und gute Bars ist die Bourbon Street. Musikalisch gibt es dort von Jazz bis Pop für jeden etwas. Um das authentische New Orleans abseits des Trubels zu erleben, folgt man aber am besten den Einheimischen in die Frenchmen Street. Hier warten lokale Künstler auf kleinen Bühnen.Ebenso zum Flair New Orleans‘ gehören die alten Straßenbahnen, die die schönsten Stadtteile und Sehenswürdigkeiten mitein-ander verbinden. Holzbänke, offene Fenster und quietschende Fahrgeräusche machen den besonderen Charme der grünen, roten oder blauen Streetcars aus. Für drei Dollar können 24 Stunden lang alle Linien be-fahren werden. Die älteste und zugleich be-kannteste Straßenbahn ist die grüngefärbte St. Charles, die vom French Quarter (Ein-stieg: Canal Street/Ecke Royal Street) durch den Garden District fährt. Dabei kommt man an den vielen historischen Herrenhäusern

im Südstaatenstil vorbei, die das Viertel und die Stadt ausmachen. Bummeln lässt es sich am besten im Gründungsviertel New Orleans‘: dem French Quarter. Nostalgische Häuserfassaden in karibischen Farben treffen auf hippe und moderne Einkaufspassagen. Die Royal Street bietet neben zahlreichen Kunstgalerien und Antiquitäten-Shops einige der interes-santesten architektonischen Gebäude der Stadt. Wer die trendigen Geschäfte sucht , findet diese in den neuen Szenevierteln Faubour Marigny und Bywater. † Bi

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TREFFPUNKT

Heute ist New Orleans eine Stadt mit vielen Traditionen und einer buntgemisch-ten Bevölkerung, die es versteht , das Leben und die Musik zu genießen. Ihr berühmtes-ter Sohn, Jazzlegende Louis Armstrong, hat die Metropole wie kein anderer musikalisch geprägt. Jazz gibt es daher an jeder Ecke: den Saxofonspieler in der Straßenbahn oder die Big Band in der Preservation Hall (www.preservationhall.com), die für den traditionellen, klassischen Jazz steht. Die Bewohner New Orleans‘ wissen, wie man

Jazz und Mississippi-Dampfer: In New Orleans sind das besondere Lebensgefühl der Einwohner und die Liebe zur Musik überall spürbar.

Charmant durch die Stadt mit den Streetcars.

Bunte Häuserfassaden und Südstaatenflair machen das French Quarter aus.

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Unterwegs in New Orleans

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TREFFPUNKT

Der Jackson Square im Herzen des French Quarters ist Treffpunkt vieler Straßenmusiker und -künstler. Optisches Highlight bildet die St. Louis Cathedral , die beinahe an die Kulisse eines Disney-Films erinnert. 700 Decatur St , New Orleans, LA 70116

Jackson Square

Authentischer Jazz

Im Spotted Cat Music Club gibt es ab dem späten Nachmittag lokale Liveacts auf einer kleinen Bühne. 623 Frenchmen St , New Orleans, LA 70116, www.spottedcatmusicclub.com

Kunstvoll oder verrückt

Das New Orleans Museum of Art beherbergt eine große Sammlung an Werken nationaler wie internationaler Künstler. Highlight ist der Skulptu-rengarten im City Park. 1 Collins Diboll Cir, New Orleans, LA 70124, www.noma.org. Wer es ausgefallener mag, stattet der Mardi Gras World einen Besuch ab, wo man einen Blick hinter die Kulissen zur größten Feier des Jahres in New Orleans werfen kann: dem Mardi Gras (Faschingsdiens-tag) zu Karneval. 1380 Port of New Orleans Pl , New Orleans, LA 70130, www.mardigrasworld.com

Ausgehen

Ausblick

Kulinarisch durch den Tag

Frühstücken im Café du Monde: Café au lait und die besten Beignets der Stadt (frittierte Teigtaschen mit meist süßer Füllung) machen den Start in den Tag perfekt. 800 Decatur St , New Orleans, LA 70116, www.cafedumonde.com

Mittagessen in Mother’s Restaurant: Zur Stärkung für zwischendurch empfiehlt sich die New Orleanser Spezialität Po’Boys (ausgefallen belegte Baguettes, z. B. mit Fleisch, Meeresfrüchten oder Hühnchen-Nuggets), 401 Poydras St , New Orleans, LA 70130, www.mothersrestaurant.net

Abendessen in Antoine’s Restaurant: Typisch französisch- kreolische Küche findet man seit 176 Jahren in Antoine’s Restaurant. Unbedingt probieren: Alligatorfleisch. 713 St Louis St , New Orleans, LA 70130, www.antoines.com

Gaumenfreuden

Unterwasserwelt am Mississippi

Das Audubon Aquarium of the Americas liegt unmittelbar am Ufer des Mississippi und gehört zu den führenden Aqua-rienanlagen der Vereinigen Staaten. 1 Canal St , New Orleans, LA 70130, www.audubonnatureinstitute.org/aquarium

Abtauchen

Kultur

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IMPULSE

Prof. Dr. Christian Blümelhuber

ich Anhänger von Gesundheits- oder Fitness-trends an? Diese Verortung im Marktumfeld ist auch abhängig vom regionalen Standort , der entsprechenden Konkurrenzsituation und den verfügbaren Kundengruppen. Daneben spielen die eigenen Ressourcen eine wichti-ge Rolle, insbesondere die Fähigkeiten eines Betriebs, die Qualifikationen der Mitarbeiter sowie die Vermögenswerte wie die Lage des Geschäfts. Und nicht zuletzt ist Leidenschaft wichtig bei der Erarbeitung einer Positionie-rung: Wofür brenne ich als Geschäftsführer oder meine Mitarbeiter? Was macht mir an meiner Arbeit besonders Spaß? Aus der Analyse von Marktumfeld, Ressourcen und Leidenschaft lässt sich dann eine entspre-chende Positionierung entwickeln.

Welche Vorteile bietet eine erfolgreiche Posi-tionierung in der Praxis?Prof. Dr. Blümelhuber: Eine Positionierung betrifft Kunden, Mitarbeiter und Geschäfts-führer gleichermaßen. Die Kunden bekom-men ein klareres Bild davon, wo sie einkaufen und was sie dort erwartet. Daraus resultiert auch eine Art Sicherheit für den Kunden, die

Worum geht es bei der Positionierung für Un-ternehmen, warum ist sie heute so wichtig?Prof. Dr. Blümelhuber: Die richtige Posi-tionierung ist eine entscheidende Voraus-setzung für den Erfolg eines Betriebs oder Unternehmens. Der Erfolg lässt sich dabei einmal in den rein wirtschaftlichen Erfolg und zum anderen in den persönlichen Erfolg unterteilen. Heute ist die Positionierung so wichtig, weil es in jeder Branche eben sehr viele gleichartige Anbieter und Betriebe gibt , die zudem auch noch immer austausch-barer werden. Die richtige Positionierung löst dieses Problem und lässt im Endeffekt den Kunden dann zu mir und nicht zur Konkurrenz gehen. Gleichzeitig liefert sie den Angestellten des Unternehmens oder Betriebs den besten Grund dafür, gerne dort zu arbeiten.

Welche Faktoren spielen bei der Positionie-rung eine Rolle?Prof. Dr. Blümelhuber: Am Anfang stehen die Betrachtung des Marktumfelds und die Frage, wo ich positioniert werden möchte: Setze ich speziell auf Sportler oder spreche

geschäftsfördernd wirkt. Für die Mitarbeiter äußert sich eine Positionierung darin, dass sie – und das ist ganz wichtig – eine Leit-linie an die Hand bekommen, wie sie ihre Arbeit erledigen, wie sie mit Kunden und Kollegen umgehen, wie man das Schaufens-

ter dekoriert oder die Produkte im Laden prä-sentiert. Und der Eigentümer oder Geschäfts-führer kann mit einer klaren Positionierung seinen Betrieb besser kommunizieren und vermarkten und so die Differenzierung zum Wettbewerb schaffen. Die resultierende Einzigartigkeit ist der goldene Weg, um etwa aus dem reinen Preiswettbewerb herauszu-kommen.

„Heute ist die Positionierung so wichtig, weil es in jeder Bran-che eben sehr viele gleichartige Anbieter und Betriebe gibt , die zudem auch noch immer aus-tauschbarer werden.“

(Prof. Dr. Christian Blümelhuber)

Prof. Dr. Christian Blümelhuber

Gleiches Angebot , gleiche Produkte: Auf den ersten Blick scheinen Orthopädietechnik- und Sanitätsfachhandelsunternehmen wenig Differenzierungspotenzial zu bieten. Wie können sie es dennoch schaffen, die für sie richtige Positionierung zu entwickeln und für Endverbraucher ihre Dienstleistungen klarer herauszustellen? life sprach darüber mit Prof. Dr. Christian Blümelhuber, Professor für strategische Organisationskommunikation an der Universität der Künste, Berlin.

„ Positionierung tagtäglich leben!“

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IMPULSE

Wie lässt sich jetzt eine erfolgreiche Positio-nierung in der Praxis umsetzen?Prof. Dr. Blümelhuber: Hilfreich ist es, den eigenen Betrieb im jetzigen Status zu ana-lysieren: Was können wir besonders gut? Was machen wir besonders gerne? Wieso kommen unsere Kunden zu uns? Aus den Antworten kann man gemeinsam im Team eine Positio-nierung entwickeln, die klärt , worum es den Beteiligten geht und wofür sie in besonderem Maße stehen wollen. Anschließend geht es darum, die entsprechenden Aufgaben und Verantwortlichkeiten an die eigenen Mit-arbeiter zu verteilen, wie etwa Dekoration, Geschäftsausstattung oder Einkauf etc. Bei diesen Tätigkeiten ist immer zu klären, in-wieweit sich die angestrebte Positionierung damit unterstützen lässt. Die Positionierung ist damit auch eine Leitlinie für die Zukunft: Die Menschen wissen besser, was zu tun ist , und handeln auch abgestimmter im Sinne eines gemeinsamen Ziels. Es geht darum, die Positionierung tagtäglich zu leben!

Auf welche Zeiträume ist eine Positionierung ausgelegt?

Prof. Dr. Blümelhuber: Eine Positionierung ist immer auf längere Sicht ausgelegt , also etwa auf einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren. Gleichzeitig sollte sie aber auch immer wieder hinterfragt werden, etwa wenn es um Verschiebungen von Ressourcen geht oder neue große Themen aufkommen. In der Praxis könnte man beispielsweise jedes Jahr im Meeting besprechen, ob und wo es Anpas-sungspunkte gibt , und die jeweilige Strategie schärfen und fokussieren.

Was empfehlen Sie speziell für Orthopädietech-nik- und Sanitätsfachhandelsunternehmen?Prof. Dr. Blümelhuber: In dieser Branche ist es ganz entscheidend, wie mit den Menschen umgegangen wird. Genauso wichtig ist es für diese Unternehmen aber auch, mit welchen Partnern sie tätig sind. Insofern kann eine derartige Kooperation auch dabei helfen, eine Positionierung zu erarbeiten, weil von einer anderen starken Marke mitprofitiert wird. Im Idealfall ergänzt sich die Markenstärke des Partners mit der eigenen Positionierung. Dieser Partner kann etwa Bauerfeind für den Fachhändler sein. Eine andere Partnerschaft

wäre aber auch etwa mit Fitness-Studios denkbar, und zwar mit dem Ziel , ein Netz-werk aufzubauen. Damit lässt sich die eigene Stoßrichtung vergrößern und man erreicht schneller mehr potenzielle Kunden. Nicht

empfehlen würde ich, sich ausschließlich auf den Preis oder die Qualität zu positionieren, weil es immer nur einen Preisführer geben kann und Qualität auf den ersten Blick ein schwerer zu prüfendes Abgrenzungskriterium darstellt. Insofern braucht man zur Posi-tionierung auch Mut , um ein Statement zu liefern und eben seine Position in der Welt und am Markt zu vertreten. †

„Die Positionierung ist damit auch eine Leitlinie für die Zu-kunft: Die Menschen wissen besser, was zu tun ist , und handeln auch abgestimmter im Sinne eines gemeinsamen Ziels.“

(Prof. Dr. Christian Blümelhuber)

Prof. Dr. Christian Blümel-huber ist ein gerngesehener Redner auf dem jährlichen Bauerfeind Branchenforum (zuletzt im Herbst 2015). Auch hier war Positionierung schon Thema.

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KONTAKT

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Bauerfeind weltweit

Bauerfeind AG Triebeser Straße 16 07937 Zeulenroda-Triebes Tel.: +49 (0) 36628-66-10 00 Fax: +49 (0) 36628-66-19 99 E-Mail: [email protected]

Bauerfeind-Kundenservice Phlebologie Tel.: +49 (0) 800-0 01 05 10

Bauerfeind-Kundenservice Bandagen und Orthesen Tel.: +49 (0) 800-0 01 05 20

Bauerfeind-Kundenservice Einlagen und Schuhe Tel.: +49 (0) 800-0 01 05 30

Bauerfeind-Kundenservice Messtechnik Tel.: +49 (0) 36628-66-29 00

Bauerfeind-Akademie Tel.: +49 (0) 800-0 01 05 01 E-Mail: [email protected]

Seit mehr als 80 Jahren produziert Bauerfeind ausschließlich am Standort Deutschland. Die Qualität der hochwertigen Hilfsmittel wird weltweit geschätzt: Bauerfeind ist mit 20 Tochtergesellschaften und über 70 Distributoren rund um den Globus vertreten. Dank moderner Logistik ist eine zeitnahe Belieferung der Handelspartner gewährleis-tet. Insgesamt arbeiten rund 2.000 Mitarbeiter weltweit am Erfolg des Unternehmens und zum Wohle der Patienten. †

DEUTSCHLAND

NORDICBauerfeind Nordic ABKungsholmstorg 811221 STOCKHOLMTel.: +46 (0) 774 100 020Fax: +46 (0) 774 100 021E-Mail: [email protected]

USABauerfeind USA, Inc.1230 Peachtree St NESuite 1000ATLANTA, GA 30309 Tel.: +1 800 423 3405Tel.: +1 404 201 7800 Fax: +1 404 201 7839E-Mail: [email protected]

BELGIENTel.: +32 (0) 2 527 40 60Fax: +32 (0) 2 792 53 45E-Mail: [email protected]

NIEDERLANDETel.: +31 (0) 23 531 94 27Fax: +31 (0) 23 532 19 70E-Mail: [email protected]

BENELUXBauerfeind Benelux B.V.Waarderveldweg 12031 BK HAARLEM

ITALIENBauerfeind AGFiliale ItalianaPiazza Don Enrico Mapelli 7520099 SESTO SAN GIOVANNI (MI)Tel.: +39 02 8977 6310Fax: +39 02 8977 5900E-Mail: [email protected]

ÖSTERREICHBauerfeind Ges.m.b.H.Hainburger Straße 331030 WIENTel.: +43 (0) 800 4430 130Fax: +43 (0) 800 4430 131E-Mail: [email protected]

SCHWEIZBauerfeind AG Vorderi Böde 5 5452 OBERROHRDORF Tel.: +41 (0) 56 485 82 42 Fax: +41 (0) 56 485 82 59 E-Mail: [email protected]

Bauerfeind France S.A.R.L.B.P. 5025895957 ROISSY CDG CEDEX Tel.: +33 (0) 1 4863 28 96Fax: +33 (0) 1 4863 29 63E-Mail: [email protected]

SPANIENBauerfeind Ibérica, S.A.Historiador Diago, 1346007 VALENCIATel.: +34 96 385 66 33Fax: +34 96 385 66 99E-Mail: [email protected]

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KONTAKT

SLOVENIABauerfeind d.o.o.Dolenjska cesta 242 b 1000 LJUBLJANATel.:+386 (0)1 4272 941Fax: +386 (0)1 4272 951E-Mail: [email protected]

VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATEBauerfeind Middle East FZ-LLC GF-09, District 1, 71 MPC Building Dubai Healthcare City P.O. Box 505116 DUBAI Tel.: +971 4 4335 685 Fax: +971 4 4370 344 E-Mail: [email protected]

SINGAPURBauerfeind Singapore Pte Ltd.Blk 41 Cambridge Road #01-21SINGAPORE 210041Tel.: +65 6396 3497Fax: +65 6295 5062E-Mail: [email protected]

SERBIENBauerfeind d.o.o.102 Omladinskih brigada 11070 NOVI BEOGRADTel.: +381 (0) 11 2287 050Fax: +381 (0) 11 2287 052E-Mail: [email protected]

REPUBLIK MAZEDONIENBauerfeind Dooel Skopje50 Divizija 24 a1000 SKOPJETel.: +389 (0) 2 3179 002Fax: +389 (0) 2 3179 004E-Mail: [email protected]

KROATIENBauerfeind d.o.o.Goleška 2010020 ZAGREBTel.: +385 (0) 1 6542 855Fax: +385 (0) 1 6542 860E-Mail: [email protected]

BOSNIEN-HERZEGOWINABauerfeind d.o.o.Meše Selmovića 1971000 SARAJEVO Tel.: +387 (0) 33 710 100Fax: +387 (0) 33 619 422E-Mail: [email protected]

UNITED KINGDOMBauerfeind UKRegents Place338 Euston Road LONDON NW1 3BTTel.: +44 (0) 121 446 53 53Fax: +44 (0) 121 446 54 54E-Mail: [email protected]

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Doktorandenprogramm 2016

Seit 2008 fördert Bauerfeind mit seinem Doktoranden-preis Jungakademiker mit wissenschaftlichem Inter-esse auf den Gebieten Phlebologie, Lymphologie und verwandten Disziplinen. Auf der 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie (DGP) wurden die Preisträger 2016 bekanntgegeben. Cand. med. Laura Fischer widmet sich in ihrer Doktorarbeit einer internationalen Multicenterstudie zur Evaluation des Villalta-Scores bei chronischen Venenkrankheiten (VILVI). Betreut wird sie von Herrn Prof. Dr. Eberhard Rabe, Dermatologische Universitätsklinik Bonn. Martin Wenkel , der bei Prof. Dr. med. Achim Mumme, Klinik für Gefäßchirurgie, Ruhr-Universität Bochum, pro-moviert , beschäftigt sich mit dem postthrombotischen Syndrom nach transfemoraler venöser Thrombektomie. Weitere Informationen unter: www.bauerfeind.com/doktorandenprogramm †

Förderpreise vergeben Leidenschaft und Engagement

Laufen ist Gabriel Švajda große Leidenschaft. Und besonders freut es ihn, wenn er diese mit einem guten Zweck verbinden kann. Beim „Wings for Life World Run 2016“ zugunsten der Wings-for-Life-Stiftung (für Rückenmarksforschung) lief der 31-Jährige mehr als 54 Kilometer und gewann damit die Männerwertung in der Slowakei. Bei diesem Lauf fährt das sogenannte Catcher Car eine halbe Stunde nach dem Startschuss mit anfänglich 15 km/h los und folgt den Läufern. Wer eingeholt wird, ist aus dem Rennen. Vergangenen Dezember lernte Gabriel Švajda die Compression Socks Perfomance & Training von Bauerfeind kennen und ist beeindruckt von deren Komfort und Qualität. Vor kurzem ließ er sich zudem mit den Einlagen ErgoPad run & walk versorgen. Vielleicht tragen die Bauer-feind-Einlagen und -Kompressionsstrümpfe ihn ja beim „Wings for Life World Run 2017“ in Kalifornien über die gewünschte Distanz: Für den Benefizlauf hat er sich 70 Kilometer als Ziel gesetzt. †

Marathonläufer Gabriel Švajda

Gabriel Švajda läuft mit Compression Socks Performance.

Bauerfeind und ECOSEP

„Mein Ziel ist es, Athleten so gut ich nur kann zu behandeln“, so Dr. med. José Maria Bueno Padilla, Mitglied im Ärzteteam eines Profifußballclubs. Der 30-Jährige besuchte Bauerfeind im Juni auf seiner Weiterbildungsreise zu fünf Zentren für Sportmedi-zin in Europa. Das European College of Sports and Exercise Physicians (ECOSEP) vergibt jährlich dieses Reisestipendium für Wissenschaftsprojekte junger Sportmediziner, um den Aufbau eines länderüber-greifenden Experten-Netzwerks zu fördern. Als einer der Sponsoren in 2016, lud Bauerfeind den Stipen-diaten nach Zeulenroda ein, um ihm das Spektrum konservativer und postoperativer Behandlungs-möglichkeiten im Leistungssport näher vorzustellen. „Diesen Einblick in die Industrie nutze ich für mein Projekt , einen Standard zur Klassifikation von Mus-kelverletzungen im Sport zu definieren.“ †

Sportmedizin-Stipendiat aus dem spanischen Profifußball

Dr. med. José Maria Bueno Padilla auf Zwischenstopp in Zeulenroda.

Die Preisträger 2016: Laura Fischer und Martin Wenkel.

Entspannen mit

WeitblickPanorama Spa-EröffnungsSpecial:

2 x Übernachtung im Wohlfühlambiente2 x reichhaltiges Bio-Frühstücksbuffet mit Sekt1 x Spa-Begrüßungsgetränk1 x Abendessen am Anreisetag im Rahmen der Halbpension als 3-Gang-Menü oder Buffet Nutzung des Panorama SpaWLAN im gesamten Hausvergünstigter Eintritt in das „Waikiki Thermen- und Erlebnis-resort am Zeulenrodaer Meer“Spa-Tasche mit Bademänteln und Badetüchern (gegen Kaution)

Reisezeitraum:01.11.2016 bis 28.02.2017 (außer Weihnachten und Silvester)

Ihre Investition: 129 € pro Erwachsenem im Komfort-DZ181 € pro Erwachsenem im Komfort-EZ45 € pro Kind (6 bis einschl. 12 Jahre) im Zimmer der Eltern (Kinder bis

einschl. 5 Jahre übernachten kostenfrei im Zimmer der Eltern)

Bei Nennung des Buchungscodes BFL16 erhalten Sie bei Anreise eine kulinarische Überraschung aus unserer hauseigenen Bio-Backstube.

Panorama Spa | Bio-Seehotel Zeulenroda GmbH & Co. KG | Bauerfeindallee 107937 Zeulenroda-Triebes | +49 36628 98-0 | [email protected] | www.panorama-spa.de

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EFFEKTIVE ULCUS-CRURIS-THERAPIEMIT VENOTRAIN ULCERTEC Chronische Wunden in Folge einer venösen Insuffizienz (CVI) benötigen immer Kompression. Sowohl medizinisch als auch wirtschaftlich ist die Therapie mit dem Ulkus-Kompressions-strumpf VenoTrain ulcertec dem herkömmlichen Kompressi-onsverband überlegen: • signifikant höhere Abheilungsraten* • besserer Tragekomfort und bessere Handhabung*• geringere Kosten je Prozent Wundflächenreduktion** • bis zu 34 % Kosteneinsparung pro geheiltem Fall**

* Jünger, M et al: Behandlung des Ulcus cruris venosum: Wirksamkeit von VenoTrain ulcertec im Vergleich zum herkömmlichen Kompressionsverband** Stahl, H-W et al: Betriebswirtschaftlicher Vergleich unterschiedlicher Therapieverfahren zur Behandlung des Ulcus cruris venosum im Rahmen der Ulcertec-Studie

Abrufbar unter der kostenfreien Service-Hotline 0800-001 05 30

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