Prof. Didier Sornette Der ETH-Professor über das Erkennen von
Finanzblasen und wie man sich schützt. Seite 7
Markus Fuchs Der Sfama-Geschäftsführer über den ETF-Boom und die Nagelprobe, die noch bevorsteht.Seite 3
Indexing
IST DIE ZUKUNFT PASSIV?
// Währungsrisiken präzise steuern // Indexfonds sind begehrt, aber keine Carte blanche // Die Chancen von Megatrends nutzen // Was Indexing kann und wo die Grenzen liegen // Nachhaltig anlegen – fürs Gewissen und fürs Portfolio // Faktor Qualität – das Gesamtbild entscheidet
Verlagsbeilage zum Finanz und Wirtschaft Forum am 27. Juni 2018
So fundiert kann die Zukunft sein.
Die Zukunft rechnet sich:Wenn Sie schon heute in Megatrends investieren,profitieren Sie von den globalen Entwicklungen,die unser Morgen gestalten: iShares Megatrend ETFs –innovativ, diversifiziert und kosteneffizient.www.ishares.com/ch/megatrends
Innovationen im Gesundheitswesen
Automation &Robotik
Digitalisierung
Alternde Bevölkerung
SIE INVESTIERT IN SCIENCE.OHNE FICTION.
Die iShares ETFs sind in Irland, der Schweiz und Deutschland domiziliert. BlackRock Asset Management Schweiz AG, Bahnhofstrasse 39,CH-8001 Zürich, ist Schweizer Vertreter und State Street Bank International GmbH, München, Zweigniederlassung Zürich, Beethovenstrasse 19,CH-8002 Zürich, ist Schweizer Zahlstelle für ausländische, in der Schweiz registrierte iShares ETFs. Der Prospekt, die Wesentlichen Informationenfür die Anlegerinnen und Anleger, die Jahres- und Halbjahresberichte sind kostenlos bei BlackRock Asset Management Schweiz AG erhältlich. DieAnleger sollten die in den Wesentlichen Informationen für die Anlegerinnen und Anleger und im Prospekt erläuterten fondsspezifischen Risiken lesen.© 2018 BlackRock, Inc. Sämtliche Rechte vorbehalten. MKTG0418E-458964-1458925
DIE REFERIERENDEN U.A.Eric Breval CEO Compenswiss Ausgleichsfonds AHV/IV/EODoris Eggenberger Geschäftsführerin Pensionskasse VetropackProf. Dr. Semyon Malamud Professor Swiss Finance Instituteat Ecole Polytechnique Fédérale de LausanneDewet Moser Stellvertretendes Mitglied des DirektoriumsSchweizerische NationalbankTimo Pfeiffer Vorstand und Gründer Solactive AGProf. Dr. Didier Sornette Professor of Entrepreneurial Risksand Finance and Director of the Financial Crisis ObservatoryETH Zürichund 11 Partner-Sprecher in frei wählbaren Gruppengesprächen zuaktuellen Investment-Themen
Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit:www.fuw-forum.ch/indexing
DIE ZIELGRUPPEDas Indexing Forum richtet sich an investiti-onsrelevante Entscheider und Kundenberateraus Banken, Vermögensverwaltungen, FamilyOffices, Versicherungen, Pensionskassen undgemeinnützigen Stiftungen aus der Schweizund Liechtenstein. Ein Anspruch auf Teilnahmean der Konferenz besteht nicht.IST DIE ZUKUNFT
PASSIV?27. Juni 2018The Dolder Grand, Zürich
PARTNER CO-PARTNER KOOPERATIONSPARTNER
Indexing ForumInvestieren mit ETF, ETP und Indexfonds
Verlagsbeilage der 3
«Ist die Zukunft passiv?» Dieser Frage geht das FuW Forum im Grand Hotel Dolder vom 27. Juni nach. Ohne dem Forum vorgrei-fen zu wollen – allein der Blick in die Statistik zeigt, wohin die Reise geht. Anbieter von Ex-change Traded Funds (ETF) ver-walteten Ende des vergangenen Jahres gegen 5000 Mrd. $, Ten-denz stark steigend. Hinzu kom-men Indexfonds und Tracker-Zertifikate, auch sie kostengüns-tig, transparent und in der Regel liquide. Das motiviert immer mehr Investoren, Vermögen von aktiv geführten Fonds in passive Instrumente umzuschichten.
Je effizienter ein Markt, desto schwieriger ist es, den Index zu schlagen, etwa den US-Aktien-index S&P 500. Doch aktiv anle-gen ist keineswegs tot. Je tiefer die Kapitalisierung und je spezi-fischer das Anlageziel, umso grösser ist die Chance, eine Überschussrendite zu erzielen.
Nicht «für und gegen», sondern «sowohl als auch», heisst das Rezept. Core Sattellite zum Bei-spiel: Indexprodukte fürs Fun-dament und aktive Anlagen als Ergänzung und zum Würzen. Wie in der Küche – der richtige Mix macht das perfekte Gericht.
Hanspeter Frey, Redaktor
EDITORIAL
Die Mischung macht es aus
Impressum
Verlagsbeilage in FuW Nr. 48 vom 20. Juni 2018; erscheint zum Forum «Nachhaltig investieren» am 27. Juni im The Dolder Grand, Zürich
VERLAGFinanz und Wirtschaft AG, Zürich Telefon 044 248 58 00, [email protected]
REDAKTION Hanspeter FreyART DIRECTION Andrea BrändliPRODUKTION Regina Gloor
TECHNISCHE HERSTELLUNGDZZ Druckzentrum Zürich AG
Beliebt, aber kein Freipass
MARKUS FUCHS
Nach der Veröffentlichung von Bur-ton Malkiels Buch «A Random Walk Down Wall Street» und der
gestiegenen Akzeptanz der Finanzmarkt-indizes, die einem Indexfonds und meis-tens auch einem ETF zugrunde liegen, lancierte Vanguard 1975 den ersten In-dexfonds für Privatanleger, den Vangu-ard 500 Index Fund. Am 22. Januar 1993 legte State Street Global Advisors den ersten börsengehandelten Indexfonds auf, den Standard & Poor’s Depositary Receipt auf den S&P 500, auch bekannt unter dem Namen Spider.
Die in ETF gehaltenen Vermögen sind in den vergangenen zehn Jahren weltweit um rund 20% jährlich auf 4,6 Bio. $ in rund 5300 ETF per Ende 2017 gestiegen. Der nach wie vor mit Abstand grösste Markt sind die USA mit einem Marktanteil von 72%. Für Europa werden ähnliche Wachs-tumsraten ausgewiesen. Das verwaltete Vermögen der rund 1600 ETF betrug per Ende 2017 762 Mrd. $. In der Schweiz be-lief sich das Volumen in den über 1300 an-gebotenen ETF auf mehr als 110 Mrd. Fr.
Fünf Trends kennzeichnen den europäischen Markt Das Wachstum der ETF, die als kosten-günstige, transparente sowie liquide An-lage beliebt sind, dauert global und in Europa unvermindert an. Institutionelle Investoren setzen schon lange auf nicht-kotierte Indexfonds. Entsprechende Man-date sind denn auch das Kerngeschäft der passiven Vermögensverwalter in der Schweiz. Seit kurzem öffnet sich diese An-lageform auch für Privatinvestoren. Was in den USA des Kleinanlegers beliebteste und günstigste Investmentvariante ist, hat sich unter Europas Sparern noch wenig durchgesetzt. Das dürfte sich jedoch be-dingt durch die Zunahme der Fee-Based-Beratungsmandate bald ändern.
Für die zukünftige Entwicklung der europäischen ETF- und Indexfondsbran-che werden oft folgende Trends genannt. Erstens: Indexfonds werden weiterhin als Kernbausteine fungieren. Zweitens: Obligationen-ETF werden der nächste Wachstumstreiber sein. Drittens: Smart-
Beta-Produkte werden deutlich an Ge-wicht zulegen. Viertens: Die Investoren-basis wird sich erweitern, und fünftens: Neue Einsatzmöglichkeiten werden an Bedeutung gewinnen.
Hier ist kritisch anzufügen, dass früher oder später auftretende und länger anhal-tende Bewertungskorrekturen an den Obligationen- und den Aktienmärkten diese Trends teilweise brechen könnten. Die Nagelprobe dürfte für Indexprodukte bei der nächsten substanziellen Börsen-korrektur folgen. Die Vergangenheit hat einige Male gezeigt, dass neue Fonds-trends mit der Aktienmarktentwicklung korrelieren und oft dann herbe Rück-
schläge erleiden, wenn zunehmend Mar-keting- anstelle der Investitionsaspekte in den Vordergrund rücken.
Nach dem Aktiencrash 2000/2001 folgte beispielsweise ein Funds-of-Hedge-Funds-Boom (vgl. Grafik). Hedge Funds, die eine Absolute-Return-Strategie ver-folgten und nicht indexnah anlegen muss-ten, hatten die Turbulenzen gut überstan-den, während zahlreiche, kurz vor dem Crash aufgelegte Themen- und Sektor-fonds aus den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation nicht überlebt haben und eliminiert respektive fusioniert wurden.
Die Herausforderungen
Aber auch die Hedge-Funds-Industrie driftete von den ursprünglich breit di-versifizierten Multimanager- und Multi-strategieansätzen ab und lancierte zuneh-mend Single-Strategy- und Themenfonds. Nach dem Crash von 2008 standen dann die Hedge Funds plötzlich als «böse», das heisst teure, illiquide und nicht transpa-rente Sündenböcke da. Diese Vorwürfe bildeten die Basis für den Aufschwung der ETF, der bis heute andauert.
Die kritischen Stimmen zu ETF sind zwischenzeitlich weitgehend verstummt,
und der Gedanke, ob die Abbildung eines Index und die relative Performance ge-genüber solchen Benchmarks auch in einem negativen Marktumfeld einem realen Kundenbedürfnis entsprechen, kommt kaum mehr auf. Investoren woll-ten und wollen im Grunde genommen nur eines: keine Verluste und damit eine absolute Rendite.
Die beiden Produktkategorien aktiv und passiv werden immer noch zu oft als Gegenpole aus einer Entweder-oder-Per-spektive betrachtet. Die Kombination von aktiven und passiven Investments wird bedingt durch das grössere Anlageuniver-sum längerfristig in einem ausgegliche-nen Portfolio die bessere Performance bringen. Auch wird die Werthaltigkeit des aktiven Managements oft auf die Kosten-frage reduziert, was zu kurz greift. Der gegenwärtige Hype um Smart-Beta-Pro-dukte – kann ein Index überhaupt intelli-gent sein? – sollte ebenfalls nüchtern und mit etwas Distanz betrachtet werden.
Worauf zu achten ist
Zuversicht ist dennoch angebracht, denn Factor Investing wird immer raffinierter, womit auch quantitative Ideen besser und günstiger abgebildet werden. Dabei dürfen aber die Kernkompetenzen des Indexing nicht durch immer komplexere Benchmarks verwässert werden.
Es ist nicht davon auszugehen, dass Indexprodukte bei einer starken Markt-korrektur ein ähnliches Schicksal ereilt wie dasjenige vieler Themenfonds oder der sich seit der Finanzkrise nicht mehr erholenden Dach-Hedge-Funds. ETF kom-men heute in verschiedenen Anlageklas-sen zum Zug, börsengehandelte Index-fonds werden in umfassenden Anlage-prozessen sowie -strategien eingesetzt.
Viele Experten warnen vor einer Blase und potenziellen Liquiditätsproblemen im Obligationenbereich. Die Gefahr wird real, wenn über längere Zeiträume die Volumen der Rücknahmegesuche diejeni-gen der Zuflüsse deutlich übersteigen und damit die versprochene Liquidität nicht aufrechterhalten werden kann. Das ist nicht auf Indexprodukte beschränkt, aber auch sie unterliegen Marktzyklen und den Gesetzen der Finanzmärkte.
INDEXPRODUKTE
Die Idee, Indexfonds anzubieten, geht auf die frühen Siebzigerjahre zurück. Seit dem Jahr 2000 sind Angebot und Nutzung von Exchange Traded Funds (ETF) weltweit stark gestiegen. Indexfonds sind beliebt – aber die Nagelprobe steht noch bevor. Sie kommt mit dem nächsten Abschwung.
MARKUS FUCHS
Markus Fuchs, Geschäftsführer, Swiss Funds & Asset Management Association Sfama.
FONDSMARKETINGZYKLEN
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SMI Fondsmarketingzyklen
«Alte Welt»Absolute Return /
Funds of HF ETF und Indexprodukte
Themenfondsv.a. «TMT»
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Währungsrisiken wurden von ETFs bisher mit statischenMethodenreduziert – die neue Generation der Xtrackers Currency HedgedETFs bietet Anlegern deutlich mehr Präzision durch eine dynamischeWechselkurssicherung. Xtrackers.ch
DIE (R)EVOULTION IN DERWÄHRUNGSABSICHERUNGVON ETFS. THINK X.
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Der Wert der Fondsanteile kann jederzeit unter den Preis fallen, zu dem der Anleger die Fondsanteile erworben hat. Daraus können Verluste deseingesetzten Kapitals bis hin zum Totalverlust resultieren.© Deutsche Asset Management Schweiz AG 2018 Stand: 06.06.2018. Bei dem vorliegenden Dokument handelt es sich um eine Werbemitteilung. Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung oder Anlageempfehlung dar.Die vollständigen Angaben zu den Teilfonds einschliesslich der Risiken sind den jeweiligen Verkaufsprospekten in der geltenden Fassung zu entnehmen. Diese sowie die jeweiligen wesentlichen Anlegerinformationen stellen die allein verbindlichenVerkaufsdokumente der Teilfonds dar. Anleger können diese Dokumente sowie Kopien der Satzungen und der jeweiligen, zuletzt veröffentlichten Jahres- und Halbjahresberichte bei dem Schweizer Vertreter kostenlos in Papierform und deutscher Spracheerhalten und unter www.etf.deutscheam.com herunterladen. Vertreter in der Schweiz ist Deutsche Asset Management Schweiz AG, Hardstrasse 201, CH-8005 Zürich. Zahlstelle in der Schweiz ist die Deutsche Bank (Suisse) SA, Place des Bergues 3, CH-1201Genf. Der eingetragene Geschäftssitz von Xtrackers (RCS-Nr.: B-119.899) Xtrackers II (RCS-Nr.: B-124-284), einer in Luxemburg registrierten Gesellschaft, befindet sich in 49, avenue J.F. Kennedy, L-1855 Luxemburg, Luxemburg. Der eingetragene Geschäftssitzvon Xtrackers (IE) Plc (Reg.-Nr.: 393802), einer in Irland registrierten Gesellschaft, befindet sich in 78 Sir John Rogerson’s Quay, Dublin 2, Irland.
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Provisionen, Verwaltungsgebühren und Aufwendungen können mit Anlagen in Exchange Traded Funds (ETFs) verbunden sein. Alle Kapitalanlagen beinhalten Risiken, einschliesslich des potenziellenVerlusts des Anlagekapitals. Anlageziele, Risiken, Gebühren, Aufwendungen und sonstige wichtige Informationen sind im Prospekt oder in Ergänzungen enthalten. Bitte lesen Sie diese vor der Geldanlage.Anlagen ETFs sind nicht garantiert, ihre Werte ändern sich häufig und die vergangene Wertentwicklung muss sich nicht wiederholen.© 2018 Franklin Templeton Investments. Alle Rechte vorbehalten.
Verlagsbeilage der Verlagsbeilage der 54 � Verlagsbeilage der
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«Das Potenzial von Megatrends nutzen»
Herr Strohmeier, warum und bei welchen Anlegergruppen erfreuen sich thematische Investments zunehmender Beliebtheit?Das Konzept ist grundsätzlich nicht neu; man identifiziert einen Trend oder ein Thema und versucht, es über Einzeltitel, strukturierte Produkte oder Kollektivanla-gen für Investitionen zugänglich zu ma-chen. Die Themen können sehr spezi-fisch und eng gefasst sein, wie zum Bei-spiel 3-D-Printing. Die Trends können aber auch fundamentaler Natur sein, wie zum Beispiel Digitalisierung, Sicherheit oder die alternde Gesellschaft. Bei den meisten Trendinvestments handelt es sich um wirtschaftlich und gesellschaft-lich relevante Themen, zu denen ins-besondere Privatanleger einen unmittel-baren Bezug haben. Die Herausforderung, der sich alle Trendanlagen stellen müs-sen, ist, wie sie in profitable Investments umgesetzt werden.
Was hat sich im Bereich thematische Anlagen verändert?Historisch wurden thematische Invest-ments meist über aktive Fonds oder struk-
turierte Produkte abgedeckt. Neu bietet sich die Möglichkeit, mit innovativen In-dexkonzepten in solche Themen zu in-vestieren. Basierend auf der Annahme, dass die identifizierten Trends langfristi-ger Natur sind, kommt hier insbesondere der Kostenvorteil von ETF zum Tragen. Es zeigt sich, dass ETF ausser dem Kosten-argument im Quervergleich zu aktiven Managern sehr gut abschneiden. Themen wie Robotertechnik haben zudem den breiten Aktienmarkt deutlich geschlagen. Seit der Lancierung im September 2016 sind in die vier thematischen ETF, die wir bei BlackRock anbieten, bereits über 3,2 Mrd. $ Assets zugeflossen.
Wie muss man sich einen passiven Investmentansatz bei thematischen Anlagen vorstellen?Primär geht es darum, langfristige Trends zu identifizieren und daraus Themen ab-zuleiten, die nicht zu eng gefasst sind. Ein Thema wie alternde Gesellschaft bietet sich entsprechend gut an, weil dieser Trend die Nachfragemuster fundamental ändert. So braucht eine alternde Gesell-schaft mehr Versicherungs- und Medizi-
naldienstleistungen, gleichzeitig unter-scheidet sich auch ihre Freizeitgestaltung. Ein regelbasiertes Indexkonzept muss wie ein aktiver Manager diejenigen Titel iden-tifizieren, die möglichst stark von diesen Trends profitieren. Einen Trend wie De-mografie brechen wir in viele einzelne Geschäftsfelder auf und messen dann, wie viel des Ertrags des entsprechenden Unternehmens aus diesen Geschäfts-feldern stammt – ist diese Zahl höher als 50%, wird der Titel in das ETF-Portfolio
aufgenommen. Das Resultat ist ein di-versifizierter Korb von Aktien mit einem Fokus auf Small- und Mid-Cap-Unterneh-men, die sehr eng an die identifizierten Themen geknüpft sind.
Wie beurteilen professionelle und institu-tionelle Investoren solche Strategien?Für professionelle Investoren stehen mehr-heitlich klassische Anlageklassen, Regio-nen und Sektoren im Vordergrund. Die Allokation zu thematischen Anlagen ge-schieht daher in der Regel über die Satel-liten- und Themenquote. Wir versuchen daher, mit detaillierten Portfolioanalysen unseren Kunden aufzuzeigen, wie thema-tische Anlagen in ein klassisches Multi- Asset-Portfolio integriert werden können.
Worauf gilt es bei der Auswahl von thematischen Anlagen zu achten?Wichtig ist, dass der zugrundeliegende Trend Bestand hat und somit das Poten-zial, Konsummuster und Wertschöpfungs-prozesse fundamental zu beeinflussen. Das Anlageprodukt muss über eine Me-thodologie verfügen, die zuverlässig die Titel auswählt, die auch stark an den ent-
sprechenden Trend gebunden sind. Inter-nationale Blue Chips mit diversifiziertem Geschäftsmodell gehören somit nicht un-bedingt in ein Trendportfolio, weil in der Regel nur ein kleiner Teil des Ertrags so er-wirtschaftet wird. Kleine und mittelgrosse Titel sind glaubwürdiger und bieten in der Regel auch mehr Wachstumspotenzial.
Was kann man zukünftig von iShares in Bezug auf thematische Anlagen erwarten?Wir werden die Produktpalette von der-zeit vier Themen-ETF – Robotertechnik & Automatisierung, Digitalisierung, Innova-tion im Gesundheitswesen und alternde Gesellschaft – bis Ende Jahr auf zwölf Pro-dukte ausbauen. Der Fokus wird dabei auf Themen wie Sicherheit, Mobilität der Zu-kunft, aber auch «Markenwerte» liegen. Wir sind überzeugt, dass ETF eine noch zentralere Rolle bei thematischen Anla-gen spielen werden. Dies angesichts der allgemein bekannten Vorteile von ETF, aber auch aufgrund der Transition im Bereich der gebührenbasierten Bankbera-tung, die sich immer mehr weg von Ein-zel titeln und hin zu diversifizierten und kosteneffizienten Produkten bewegt.
CHANCEN
Thematisches Investieren setzt sich neben regionalem und sektoriellem Anlegen immer mehr durch. Ob für eng gefasste Themen wie Robotik oder für grundsätzliche Entwicklungen wie Demografie oder Digitalisierung – Indexkonzepte bieten einen idealen Zugang.
MARCO STROHMEIER
Marco Strohmeier, Leiter iShares & Index Investing Deutschschweiz, BlackRock.
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Gewinn gepaart mit gutem GewissenNACHHALTIG
STEFAN FRÖHLICH
Nachhaltigkeit, ESG, Sustainability – gängig sind diverse Bezeichnungen. Gemeint ist damit immer das Glei-
che: Unternehmen sollten sich gegenüber allen gesellschaftlichen Anspruchsgrup-pen vorbildlich verhalten, die Umwelt schützen und sozial handeln.
Klingt selbstverständlich? Ist es aber nicht. Der kurzfristige Gewinn ist oft wich-tiger als die langfristigen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Doch das könnte sich zunehmend als Bumerang er-weisen. Denn das Interesse der Investoren am Thema Nachhaltigkeit steigt stetig. Credit Suisse Asset Management bietet mit ihren Indexfonds (CSIF), die den Na-menszusatz ESG tragen, Anlegern die Möglichkeit, diesen Trend kostengünstig umzusetzen und gleichzeitig das Rendite-Risiko-Profil ihres Depots zu optimieren.
Die Gründe, auf Nachhaltigkeit zu setzen, mögen für jeden Investor unterschiedlich sein, die Wirkung auf die Depotstruktur hingegen dürfte alle inter essieren: Wer auf Nachhaltigkeit setzt, kann wie er-wähnt das Rendite-Risiko-Profil seines Gesamtportfolios verbessern. Und dank Indexfonds muss Nachhaltigkeit auch nicht teuer sein.
Auf fundierte Analyse setzen
Zur Auswahl steht eine ganze Reihe von Indizes, die ökologische, soziale und Go-vernance-Aspekte unterschiedlich ge-wichten. Sie lassen sich in vier Gruppen einteilen: Indizes, die sich dem Klima-wandel widmen, nach religiösen und ethi-schen Überzeugungen auswählen, einen gezielten Einfluss ausüben wollen wie bei-spielsweise Frauenförderung und zu guter Letzt diversifizierte Indizes.
Aus der letztgenannten Gruppe hat Credit Suisse Asset Management diejenigen In-dizes gewählt, die die Grundlage ihrer nachhaltigen Indexfondsfamilie bilden: Die MSCI-ESG-Leaders-Indizes sind breit diversifiziert, bilden eine Vielzahl von Branchen ab und haben zudem einen ge-ringen Tracking Error im Vergleich zu ihrem jeweiligen Standardindex.
Anders ausgedrückt: Trotz eines kleine-ren Anlageuniversums sind die Risiken einer Abweichung vom jeweiligen Ver-gleichsindex gering. Der Grund: Die MSCI-ESG-Leaders-Indizes kombinieren zwei der vier Auswahlverfahren (vgl. Text-box). Sie schliessen Unternehmen aus, die mehr als 50% ihres Umsatzes in kontro-versen Geschäftsfeldern wie beispiels-
weise Alkohol, Tabak oder Kriegswaffen erzielen. Dabei genügt bereits eines der Geschäftsfelder für den Ausschluss.
Nur die Hälfte der MSCI-World-Konzerne genügtDarüber hinaus müssen die Gesellschaf-ten zwei weitere Hürden im Rahmen des Best-in-Class-Ansatzes nehmen: Im Falle kontroverser Geschäftspraktiken müssen sie auf einer Skala von 0 bis 10 mindestens die Note 3 erzielen. Zudem werden sie nur berücksichtigt, wenn sie beim ESG-Rating mindestens ein BB tragen. Im Anschluss werden die zuvor ausgewählten Unter-nehmen mit den besten ESG-Ratings und einer angestrebten Repräsentation von
50% der Marktkapitalisierung pro Sektor im Vergleich zum Standardindex in den ESG Leaders aufgenommen.
Von 1610 Konzernen finden nur 790 Aufnahme in den MSCI World ex CH ESG Leaders. Dennoch ist die Rendite in den vergangenen sieben Jahren seit der Auf-lage des Index mit 11,05% nur unwesent-lich niedriger als die 11,57% des MSCI World ex CH, und das bei einem leicht geringeren Risiko. Ein gutes Anlagegewis-sen muss also nicht mit einer tieferen Ren-dite oder einem höheren Risiko bezahlt werden. Im Gegenteil. Das zeigt sich be-sonders eindrücklich bei Unternehmen in Schwellenländern: Der MSCI Emerging Markets Index erzielte in den letzten sie-ben Jahren eine Rendite von 4,86%, und das bei einem annualisierten Risiko von 13,37% (August 2010 bis April 2018).
Wer sich hingegen für nachhaltige Un-ternehmen in Schwellenländern entschied und auf den MSCI Emerging Markets ESG Leaders Index setzte, erzielte eine Rendite von 8,49% bei einem ge ringeren Risiko, nämlich 12,30% (annualisiert August 2010 bis April 2018). Das ESG-Momentum, das in den Schwellenländern besonders posi-tiv auf die Performance durchschlägt, ist die Governance (gute Unternehmensfüh-rung). Damit zeigt sich, dass ein nachhalti-ges Portfolio kein nachteiliges Investment mehr ist, sondern sich Gewinn und gutes Gewissen miteinander vereinbaren lassen.
Stefan Fröhlich, Leiter Client Portfolio Management Index Solutions für deutschsprachige Kunden, Credit Suisse Asset Management (Schweiz)
Unternehmen, die nach ökologischen, sozialenund unternehmerischen Kriterien besser dastehen als die Konkurrenz, werden an derBörse zunehmend belohnt. Das wiederummacht es möglich, mit Indexfonds kostengünstigauf das Thema Nachhaltigkeit zu setzen.
Auswahl und Folgen für den Tracking Error
Best in Class: Ausgewählt werden die Besten, also in diesem Fall die nachhaltigsten Unternehmen einer Branche. Dadurch besteht keine grosse Branchenabweichung vom Index, der Tracking Error (Nachbildungsabweichung) ist nur leicht erhöht.
Ausschluss: Da eine gesamte Branche ausgeschlossen werden kann, ist die Abweichung vom Vergleichsindex grösser.
Active Ownership: Bei diesem Ansatz können die Abweichungsrisiken sehr gross werden, da diese spezialisierten Fonds dank eines hohen Stimmenanteils einen direkten Einfluss auf das Management ausüben wollen.
Impact Investing: Diese sogenannten Themenfonds (beispielsweise Wasser) investieren in ein stark reduziertes Anlageuniversum und weisen deshalb den grössten Tracking Error auf.
DIE REFERIERENDEN U.A.Adjiedj Bakas Trendwatcher and AuthorRené Cattin Verwaltungsrat und CEO Meteotest AGMichael Frank Direktor Verband SchweizerischerElektrizitätsunternehmen VSEDr. Daniel Klauser Leiter Entwicklung Smart Energy LinkMichael Koller Leiter Technologiemanagement EKZOliver Meyhack Partner und Geschäftsführer OmpexProf. Dr. Martin Patel Lehrstuhl für EnergieeffizienzUniversität GenfLuca Pedretti COO und Co-Founder Pexapark
Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit:www.fuw-forum.ch/smartenergy
DIE THEMENInfrastruktur: Wer soll die Netze in einem zunehmenddezentralen Sektor betreiben, und was ist der faire Preisfür smart produzierte Energie?
Energiespeicher: Wie wirtschaftlich sind aktuelle Lösun-gen, und welche Entwicklungen kommen auf uns zu?
Sektorkupplung: Ist sie notwendig für eine erfolgreicheEnergiezukunft, und wie kann die Digitalisierung dabeiunterstützen?
Daten und Technologien:Welche Chancen und Gefahrenbringen neue Entwicklungen wie die Blockchain, Big Dataoder Cyber-Attacken?
SMART ENERGY 2018SPANNUNGSFELDENERGIEZUKUNFT3. Juli 2018Gottlieb Duttweiler Institut, Rüschlikon
KONFERENZREIHE DIGITALE TRANSFORMATION
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Vermögensstrategie 32395796 60 % Aktien / 30 % Anleihen / 10 % Rohstoffe 0,48 % p.a.
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Verlagsbeilage der Verlagsbeilage der 7
FINANZMARKTBLASEN
Was Indexing kann und was nicht
PROF. DR. DIDIER SORNETTE
Nachdem das Alpha Investing, das Streben nach Mehrwert unabhän-gig vom Index, an Glanz einge-
büsst hatte, florierten die Smart-Beta-Strategien – bis auch ihr Reiz verblasste, vor allem in der Finanzkrise 2008. Risiko-faktoren liessen sich nicht ausschalten. Heute zeugt der Boom von Exchange Tra-ded Funds (ETF) und anderen passiven Anlagen von einem anderen Umfeld, das vor allem von den Notenbanken, ihrer quantitativen Lockerung und anderen geldpolitischen Schritten getragen wird.
Die Notenbanken treiben die Vermö-genspreise seit einem Jahrzehnt in die Höhe. Vor diesem Hintergrund ist jede passive Anlage- oder Portfoliostrategie profitabel. So erbrachte etwa der S&P-500-Index 2016 und 2017 einen jährlichen Ertrag von fast 17%, und das mit einer Sharpe Ratio von 2,5 – das heisst, der er-wirtschaftete Gewinn hat das Risiko deut-lich übertroffen. Weshalb sich also abmü-hen und aktive Strategien entwickeln, wenn es reicht, den «Markt zu kaufen», um eine solch herausragende Perfor-mance zu erreichen? Der Trend zu passi-ven Investments spiegelt stark die expan-sive Notenbankpolitik seit 2008.
Latente Rutschgefahr
Doch es kann jederzeit alles ins Rutschen geraten. Ein lebhaftes Beispiel ist der XIV ETF (Leerverkauf des Volatilitätsindex Vix), dessen Handel am 5. Februar dieses Jahres nach einem Einbruch des indikati-ven Werts um 80% eingestellt wurde. Er setzte auf einen Rückgang der Volatilität, verkaufte also Optionen und machte Gewinn mit der Prämie – so riskant, als würde man Kleingeld vor einer fahrenden Dampfwalze aufsammeln.
Die Strategie galt als sichere Wette und hatte viele namhafte Anhänger, darunter Institutionen wie den Harvard Endowment Trust. Allerdings berücksichtigte sie nicht, dass stete Marktbeschleunigung nicht auf Dauer haltbar ist. Das zeigt die Grafik. Klar ersichtlich sind darin am Beispiel des US-Aktienindex S&P 500 die Warnsignale, die das Financial Crisis Observatory (FCO) an der ETH Zürich entwickelt hat.
Das grundlegendste Fehlverständnis der Finanzmärkte rührt von der impliziten
oder expliziten Annahme her, Aktienkurs-Zeitreihen seien im grossen Ganzen sta-tionär. Sie liessen sich mit statistischen Gesetzmässigkeiten beschreiben, und es genüge, die Risikofaktoren linear aufzu-spalten, um die wichtigsten Anlagerisiken zu erfassen. Tatsächlich aber sind die Charakteristiken der Finanzmärkte einem ständigen Wandel unterworfen, Risiko-faktoren und Risikowahrnehmung ver-ändern sich fortwährend.
Wer passiv investiert, vertraut dem MarktWer passiv investiert, setzt zu viel Ver-trauen darauf, dass die Aktienmärkte sich schon richtig verhalten werden. Natürlich legen unzählige akademische Arbeiten den Schluss nahe, dass es unmöglich sei, den Markt zu schlagen (Kaufen-und-Hal-ten-Strategie). Der einzig richtige Ansatz sei es deshalb, den eignen Risikoappetit zu definieren und dann in die entspre-chenden Risikofaktoren zu investieren.
Gemäss meinen Erkenntnissen aus 25 Jahren Studium von Finanzmärkten hat dieses Konzept jedoch Mängel: Es ver-kennt den dynamischen und absolut nicht linearen Charakter der Finanz-märkte. Mit einer jährlichen Volatilität von 20% und einem durchschnittlichen jähr-lichen Ertrag von 10% dauert es mindes-tens vier Jahre, bis die Risikoprämie über die stochastische (vom Zufall beein-flusste) Komponente dominiert. Mit an-
deren Worten: Geht es um Zeiträume kür-zer als drei bis fünf Jahre, ist der Finanz-markt eine kurzfristig geprägte «Voting Machine». Erst darüber hinaus wird er zur langfristig orientierten «Weighting Ma-chine», wie es Benjamin Graham aus-drückte. Die Voting Machine wird nicht etwa von klar definierten Risikofaktoren getrieben, sondern durch kollektive Wahr-nehmungen, Überzeugungen, Annahmen und Handlungen von nicht sonderlich gut informierten Anlegern. Die gute Nach-richt ist: Das Verhalten dieser «Voting Machine» ist durchaus von gewissen Ge-setzmässigkeiten geprägt und somit ein Stück weit berechenbar.
Für das Verständnis des Aktienmarktes unabdingbar sind Konzepte wie soziale Dynamik, Nachahmung, Herdenverhal-ten, kollektive Verhaltensmuster, Selbst-organisation und positive Feedbacks, die zusammen zu einer endogenen, im In-nern erzeugten Instabilität führen. So entstehen an den Finanzmärkten immer wieder Blasen, gefolgt von Korrekturen. Lokale Ereignisse wie Zinserhöhungen, neue Steuergesetze, neue Regulierungen etc., die jeweils als Grund für das Platzen einer Blase und den darauffolgenden Crash genannt werden, sind deshalb nur ein auslösender Faktor, nicht aber die fun-damentale Ursache.
Der wahre Grund, dass sich Blasen bil-den und platzen, liegt in der Natur der Sache: Kursavancen wie zu Beginn be-schrieben sind auf Dauer nicht zu halten. Finanzmarktblasen sind gekennzeichnet durch einen überexponentiellen Kurs-anstieg, der sich ergibt, weil das positive Feedback unter den Marktakteuren die Entwicklung verstärkt.
Diese Erkenntnis erlaubt es, den Leit-spruch «Gouverner c’est prévoir» (regie-ren bedeutet vorausschauen), den ich so gerne mag, umzusetzen: Investieren be-deutet vorausschauen und das eigene Ex-posure zu den Marktrisiken entsprechend dynamisch anpassen. In unserer komple-xen Welt eröffnet Vorausschauen enorme Vorteile, wenn es gilt, strategische Ent-scheide zu treffen und wirksam zu han-deln. Prévoir bedeutet, dass man vorberei-tet ist, sich bietende Gelegenheiten zu nutzen, aber auch, widrigen Entwicklun-gen und Krisen zuvorzukommen bezie-hungsweise sie optimal zu bewältigen. Mit dem Voraussehen von Regimewechseln
wird das gesamte System widerstands-kräftiger, in einem Ausmass, das blosse Evolution – bei der der Blick ja rückwärts-gerichtet ist – nicht erreichen kann. Wer-den fortgeschrittene wissenschaftliche Instrumente verwendet, um die Zukunft zu prognostizieren, ist die vorausschau-ende Diagnose von Krisen die nächste Stufe der Entwicklung.
Das Financial Crisis Observatory (FCO) an der ETH Zürich wendet diese Theorie und diese Methodik systematisch an, um die globalen Finanzmärkte zu beob-achten und zu überwachen, Blasen zeit-nah zu diagnostizieren und ihr Platzen zu prognostizieren. Die Hypothese, dass Finanzmärkte ein gewisses Mass an In-effizienz und ein Potenzial für Prognosti-zierbarkeit aufweisen – vor allem in Pha-sen, in denen sich Blasen entwickeln –, soll auf dieser Plattform systematisch und breit angelegt rigoros geprüft und zahlen-mässig erfasst werden.
Monatliches Cockpit
Das ist nicht Wunschdenken oder Fantas-terei. In den vergangenen zehn Jahren wurden an der ETH Zürich zahlreiche Experimente ausgearbeitet, darunter das Financial-Bubble-Experiment im Rah-men des FCO. Seit Oktober 2014 wird in Kooperation mit einem Mitarbeiter und zwei Doktoranden das monatliche «FCO Cockpit» erstellt, in dem die dynamische Entwicklung von Blasen in verschiede-nen Anlageklassen, Sektoren und geo-grafischen Regionen analysiert wird.
Nicht nur warnte das FCO vor der US-Immobilienblase im Juni 2005. Seither pu-blizierte es eine Reihe weiterer treffender
Prognosen, beispielsweise zum chinesi-schen Aktienmarkt, für den wir eine hohe Wahrscheinlichkeit des Platzens der Blase zwischen Anfang Juli und Anfang August 2009 voraussagten, zum Ölpreis (Bestäti-gung einer Blase zwischen dem letzten Quartal 2005 und dem ersten Quartal 2006) und erneut zu China, als der chine-sische Markt von 2014 bis Juni 2015 rasant an Tempo aufnahm und sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelte.
Am 15. Juni 2015 begann dann der Ein-bruch, und mehrmals ging es steil nach unten. Das war der Katalysator für den grössten Tagesverlust am US-Aktienmarkt seit dem Ende der Finanzkrise. Unser LPPLS-Modell (Log-Periodic Power-Law Singularity) zeigte korrekt das wachsende Risiko einer scharfen Korrektur des Ak-tienmarktindex in Schanghai an, zuerst Anfang 2015 und dann wiederholt von Ap-ril bis Juni 2015. Dieses letzte Beispiel be-legt, wie leistungsfähig das theoretische Modell und die Rechnungsmethode sind.
Verluste begrenzen
Aus all diesen Überlegungen resultieren folgende Empfehlungen: Erstens sollten Anleger im Umfeld der noch immer un-üblich expansiven Notenbankpolitik nach Anzeichen der Normalisierung Ausschau halten. Sie müssen aber auch anerkennen, dass es schwierig ist, gegen den Strom zu schwimmen, solange die unkonventio-nelle Geldpolitik andauert.
Zweitens gilt es sich zu vergegenwärti-gen, dass die Finanzmärkte heute nicht stabiler sind als früher, weshalb Anleger stets auf plötzliche Marktkorrekturen ge-fasst sein müssen. Ich empfehle, der Per-formance eines Index zu folgen, aber den maximalen Verlust zu begrenzen, in-dem mit neuen und raffinierten Analyse-methoden gefährdete Unternehmen dy-namisch herausgefiltert werden. Profes-sionelle Hilfe ist dazu notwendig.
Und: Das Risiko struktureller Brüche im Auge behalten, mit auf Big Data und nichtlinearen Modellen basierenden Ana-lysemethoden. Das wird seit März von Simag (Systematic Investment Manage-ment AG) implementiert, einem Joint Venture zwischen einem Spin-off der ETH Zürich und Credit Suisse Asset Ma-nagement. Diese hat darauf basierend jüngst mehrere Fonds lanciert.
Wer passiv investiert, geht mit dem Markt. Das macht sich im Aufschwung bezahlt und rächt sich im Abschwung. «Gouverner c’est prévoir», heisst die Antwort darauf. Der Performance eines Index folgen, aber den maximalen Verlust begrenzen.
DIDIER SORNETTE
Didier Sornette ist Professor für unter-nehmerische Risiken und Direktor des Financial Crisis Observatory an der ETH Zürich.
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020162015 2017 2018
Quelle: FCO/ETH / Grafik: FuW, vp
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Ausserhalb der Welt der Kapitalanlage kann man verhältnismässig einfach und unkompliziert identi
fizieren, ob ein Produkt oder eine Dienstleistung von hoher Qualität ist. Während eine robuste Bauweise und ein gutes Design Eigenschaften hochwertiger Produkte sind, lassen sich hervorragende Dienstleistungen als termingerecht und präzise beschreiben.
Für Investoren ist Qualität ein Faktor für die Stabilität eines Unternehmens, der allerdings mehrdeutig und schwer zu definieren ist. Die zwei in der Wissenschaft am häufigsten genannten Kennzahlen und daher auch die meistgenutzten Faktoren sind Cashflow und die Eigenkapitalrendite. Die Analyse der Performanceströme anhand von sieben verschiedenen Qualitätsmerkmale über einen Zeitraum von zwanzig Jahren bis Februar 2018 zeigt auf annualisierter Basis eine Abweichung
von mehr als 250 Basispunkten (vgl. Tabelle). Deshalb liefern das Verständnis der unterschiedlichen Merkmale und ein Überblick über ihr Zusammenspiel Anlegern wertvollen Aufschluss.
Berücksichtigen mehrerer Merkmale schafft Vorteile Gesellschaften mit stabilem Ertragswachstum, starker Bilanz und einer effizienten Nutzung ihres Kapitals gelten typischerweise als Qualitätsunternehmen. Das ist die Art und Weise, wie ein fundamental orientierter Analyst ein Unternehmen betrachten würde. Franklin Templeton wendet diesen Ansatz in einem quantitativen Rahmen an und berücksichtigt mehrere Eigenschaften, was zu einer gründlicheren Analyse der allgemeinen Stabilität eines Unternehmens führt.
Im Gegensatz zur Fundamentalanalyse geht dieser quantitative Ansatz in die Breite und kann einen ganzen Index ana
lysieren. Dabei kann auch den Korrelationen zwischen den verschiedenen Qualitätsmerkmalen Rechnung getragen werden. Stützt man sich nur auf einen beschränkten Bereich des Finanzabschlusses, werden potenzielle Diversifizierungsvorteile ignoriert. Darüber hinaus sind die Statistiken von Land zu Land oder von Branche zu Branche womöglich unterschiedlich und nicht vergleichbar.
Verhalten in Stressphasen verstehenIn Zeiten erhöhter Marktvolatilität haben Anleger in der Vergangenheit vorwiegend Aktien von Qualitätsunternehmen bevorzugt. Betrachtet man einzelne Kennzahlen isoliert, treten im Fall von früheren Marktabschwüngen erhebliche Performance
Unterschiede zutage. So zeigt die Tabelle unten rechts, dass es beispielsweise Wertpapieren von Unternehmen mit stabilem Ertrag (Variabilität des Gewinns je Aktie, EPSVAR) in der DotcomKrise nach der Jahrtausendwende besser ergangen war als Valoren von Gesellschaften mit solider Eigenkapitalrendite (ROE).
Der gemischte oder ganzheitliche QualitätsComposite (vgl. Wertentwicklung, Spalte ganz rechts) erzielte die höchste Rendite, begleitet von soliden Sharpe und Information Ratios, was die Vorteile der Diversifizierung veranschaulicht.
Eine Gesamtschau des Qualitätsfaktors Wissenschaftler haben Qualität neben Value, tiefer Volatilität und Momentum
als einen Hauptfaktor ermittelt, der langfristig Risikoprämien bietet.
Schon in den Dreissigerjahren des vergangenen Jahrhunderts erkannte die Fachwelt, dass sich Titel von Unternehmen mit solider Bilanz, hoher Rentabilität und konstantem Ertragswachstum langfristig besser entwickeln als der Gesamtmarkt. Für eine aussagekräftige Qualitätsdefinition ist es dabei nicht nur empfehlenswert, mehrere Kennzahlen zu verwenden, sondern auch, ihre Korrelationen zu berücksichtigen. Das schafft Diversifizierungsvorteile, die eine günstigere Entwicklung der betreffenden Wertpapiere in einzelnen Marktphasen unterstützen.
Chandra Seethamraju, Senior Vice President, Franklin Systematiq, Director of Quantitative Strategies
Faktor Qualität – das Gesamtbild sehenQualität hat in der Finanzbranche verschiedene Definitionen und wird teils an einer einzigen Kennzahl gemessen. Für eine gründliche Analyse der Stabilität eines Unternehmens müssen weitere Merkmale berücksichtigt werden.
ANALYSE
Merkmale(Auswertung über die letzten zehn Jahre)
Rendite p.a. in %
Standard-abweichung
p.a. Sharpe RatioInformation
Ratio
Eigenkapitalrendite (ROE) 10,37 17,56 0,48 0,40Variabilität der Gewinne je Aktie (EPSVAR) 10,40 15,99 0,53 0,33
Gesamtkapitalrendite (ROA) 12,52 17,65 0,60 0,81Leverage 11,40 17,91 0,53 0,44Cash� ow-Abgrenzung 11,32 22,89 0,41 0,34Ertragsqualität 10,15 19,64 0,42 0,29Verhältnis zwischen Brutto gewinn und Vermögen (GPOA) 12,92 17,04 0,64 0,70
Zum Vergleich: Russell 1000 Index – Gesamtrendite 7,49 15,04 0,37 –
Quelle: Franklin Templeton
ROE EPSVAR ROA LeverageQualitäts-
Composite1
Risk-off -MärkteDotcom-Krise 2000 bis 2003 –3,15 0,84 –0,47 –1,98 0,63Globale Finanzkrise2007 bis 2009 –49,28 –40,79 –40,52 –45,28 –41,48
Zusammenfassende Statistiken für alle Zeiträume2 Rendite p.a. in % 10,37 10,40 12,52 11,40 13,35Sharpe Ratio 0,48 0,53 0,60 0,53 0,66Information Ratio 0,40 §0,33 0,81 0,44 0,991) Zusammensetzung Qualitäts-Composite: 25% ROE, 25% EPSVAR, 25% ROA, 25% Leverage2) Dezember 1997 bis Februar 2008
Quelle: FactSet, Franklin Templeton
WERTENTWICKLUNG IN KRISENZEITENSIEBEN QUALITÄTSMERKMALE
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Wie mit Währungsrisiken umgehen
SVEN WUERTTEMBERGER
Das vergangene Jahr war für die Schweizerische Nationalbank (SNB) ein Rekordjahr: 54,4 Mrd. Fr.
Gewinn. Um einer erneuten Aufwertung des Frankens zuvorzukommen, hatte sie am Devisenmarkt interveniert und im grossen Stil Fremdwährungen angekauft. Mit Erfolg: Der Franken wertete sich im Jahresverlauf unter anderem gegenüber dem Euro deutlich ab, und die SNB er
zielte mehr als 90% ihres Rekordergebnisses allein mit Fremdwährungspositionen.
Für Privatanleger steht diese Art der Währungsgeschäfte nicht zur Wahl. Aber auch sie partizipieren in der Regel an den Entwicklungen am Devisenmarkt. So investiert ein Anleger, der Anteile an einem Indexfonds (ETF) auf den MSCI World erwirbt, nicht nur in mehr als 1600 Unternehmen weltweit, sondern auch in vierzehn Währungen – darunter ausser in Dollar, Franken und Euro auch in dänische Kronen oder israelische Schekel.
Währungsabsicherung ist wichtig, aber aufwendigDer Einfluss von Wechselkursschwankungen auf die Performance eines Investments ist entsprechend gross und übertrifft in manchen Jahren sogar den Effekt durch Kursveränderungen, im Positiven wie im Negativen. Das gilt für Anlagen in Aktien, in besonderem Masse jedoch für solche in Obligationen.
Die damit einhergehenden Währungsrisiken abzusichern, ist daher eine der wichtigsten Aufgaben für Anleger – allerdings auch eine der kompliziertesten. Denn Währungsschwankungen können viele Ursachen haben: etwa Zins und Inflationsänderungen, geldpolitische Entscheidungen oder die Anpassung der konjunkturellen Aussichten für einzelne Währungsräume. Zudem müsste das Risiko für jede Währung im Portfolio gesondert abgesichert und je nach Marktentwicklung regelmässig angepasst werden.
Den allermeisten Anlegern dürfte das schon aus zeitlichen Gründen kaum gelingen. Dabei ist der positive Effekt einer solch umfangreichen Wechselkurssicherung auf die Stabilität des Portfolios unbestritten. Der Citi WGBI Developed Markets Index beispielsweise, der die Entwicklung von Staatsanleihen aus den wichtigsten Industrieländern abbildet, er zielte bis Februar 2018 eine Fünfjahresperformance von 11,8%, bei einer Volatilität von mehr als 6% (vgl. Tabelle). Frankenabgesichert sank die Performance zwar auf 8,2%, gleichzeitig halbierte sich jedoch die Schwankungsbreite. Im Aktienindex MSCI World entwickelte sich die frankenabgesicherte Variante im selben Zeitraum mit 63,9% sogar deutlich besser als der Ursprungsindex (50,7%), und das bei einer geringeren Volatilität von 9,25 zu 10,1% (vgl. Tabelle).
Die klassische Methode für solche Währungsabsicherungen basiert auf dem Hedging über Devisentermingeschäfte, also der Festlegung von Wechselkursen
zu einem bestimmten zukünftigen Zeitpunkt. Bei Exchange Traded Funds (ETF) wird ein solches Hedging als Kompromiss zwischen geringen Transaktionskosten und optimaler Absicherung gewöhnlich auf Monatsbasis durchgeführt.
Der Nachteil dieser statischen Methode ist, dass Kursänderungen der im ETF enthaltenen Wertpapiere im Monatsverlauf nicht berücksichtigt werden können: Steigt der Wert des Portfolios, sind die Positionen also nicht mehr zu 100% währungsgesichert, und vice versa. Um dies zu verhindern, müsste das Portfolio eigentlich täglich neu abgesichert werden – was jedoch mit höheren Transaktionskosten verbunden wäre.
Dynamische Absicherung hat zusätzliche VorteileDie DWS hat ihre direkt replizierenden Xtrackers ETF daher im ersten Halbjahr 2018 von der statischen auf eine dynamische HedgingMethodik umgestellt. Das
bedeutet: Sobald die Wechselkurssicherungsquote unter 99% sinkt beziehungsweise auf mehr als 101% steigt, wird die Absicherung aktualisiert.
Die Vorteile der dynamischen Absicherungsmethode liegen auf der Hand: Im Vergleich zu monatlichen Anpassungen dürfte eine präzisere Absicherungsquote erreicht werden, während, verglichen mit der Methode des täglichen Hedging, geringere Transaktionsgebühren anfallen sollten, da nicht jeden Tag gehandelt werden muss.
Am Beispiel des Bloomberg Barclays USD Liquid Investment Grade Corporate Index lassen sich diese Annahmen exemplarisch bestätigen: Rückgerechnet auf das Jahr 2017 hätten alle Absicherungsvarianten in Euro gerechnet eine sehr ähnliche Performance von knapp 5% erzielt – rund 2,3 Prozentpunkte schwächer als der ETF in seiner Basiswährung (USDollar), jedoch fast 11 Prozentpunkte besser als die ungehedgte Eurovariante. Allerdings hätten mit der dynamischen Absicherungsmethode 82% weniger Transaktionen durchgeführt werden müssen als beim täglichen Hedging. Gleichzeitig lag die Präzision bei der Absicherung, insbesondere in volatilen Marktphasen, deutlich höher als beim monatlichen Hedging.
Die Zahlen zeigen: Die Währungsrisiken in einem ETF lassen sich mit einer dynamischen HedgingMethode deutlich und kostengünstig senken.
Sven Wuerttemberger, Head Passive Investments Schweiz & Israel, Xtrackers, DWS
DYNAMISCHES WÄHRUNGSMANAGEMENT
In internationalen Portfolios kann eine Wechselkursabsicherung die Währungs risiken präzise steuern. Der Aufwand dafür ist jedoch erheblich. ETF mit dynamischer HedgingMethodik nehmen Anlegern diese Arbeit ab.
Performance über 5 Jahre, 28.2.2013 bis 28.2.2018, in % 1
Citi WGBI Developed Markets Index MSCI World IndexGesamtrendite Volatilität2 Gesamtrendite Volatilität2
Nicht währungs gesichert 11,8 6,09 50,7 10,05GBP-Hedged 15,3 3,02 71,3 9,20USD-Hedged 15,9 2,93 76,0 9,19EUR-Hedged 11,3 3,02 67,7 9,18CHF-Hedged 8,2 3,01 63,9 9,251) Performance über 5 Jahre, nicht währungsgesicherte vs. währungsgesicherte Indizes 2) Annualisierte Volatilität auf Basis der monatlichen Rendite über 5 Jahre
Quelle: Deutsche Asset Management (UK) Limited (DWS)
PERFORMANCE-BEISPIELE
Anleger erhalten eventuell nicht das ursprünglich investierte Kapital zurück und können gegebenenfalls einen Totalverlust erleiden.Herausgegeben von Amundi Asset Management, einer société anonyme (frz. Aktiengesellschaft) mit einem Kapital von 1.086.262.605 €, Sitz in 90 boulevard Pasteur, 75015 Paris, Frankreich (437 574 452Handelsregister Paris), die als Verwaltungsgesellschaft von der frz. AMF unter GP04000036 beaufsichtigt wird. Smart Beta Strategien sind sehr unterschiedlich und vielseitig. Daher unterscheiden sich dieRisikoprofile der einzelnen Strategien voneinander. Dieses Dokument ist nicht für Staatsbürger oder Bewohner der Vereinigten Staaten von Amerika oder eine „US-Person“ gemäß Definition in der SEC RegulationS im Rahmen des U.S. Securities Act von 1933 bestimmt.*Nr. 1 der europäischen Asset Manager auf Grundlage des weltweit verwalteten Vermögens und mit einem Hauptsitz in Europa. Quelle: IPE „Top 400 asset managers“ veröffentlicht im Juni 2017 und basierend aufdem verwalteten Vermögen mit Stand Dezember 2016. Amundi-Daten haben den Stand 31. Dezember 2016. |
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