Download - MEDI-LEARN Zeitung 03/2011

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Nadeln gegen AllergieUni Dresden würdigt eine Pionierin der AkupunkturSeit 25 Jahren behandelt Bettina Hauswald an der Dresdner HNO-Klinik Allergie-

08patientin erfolgreich mit der alternativen Heil-Methode, darunter viele Künstler wie den weltbekannten Bariton Olaf Bär. Früher hatte der wegen seiner Allergien viele Konzerte absagen müssen.

Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7

Ausgabe 03 /11 ∙ Mai /Juni 2011 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 €

ZEITUNGDie Zeitung für Medizinstudenten

und junge Ärzte

Neues AbenteuerNach dem Physikum ist es endlich soweit: Die Klinik ruft – das nächste Abenteuer kann be-ginnen. Und so, wie dich das Buch „Abenteuer Medizinstudium“ durch die vorklinische Aus-bildung begleitet hat, soll dir die bald erschei-nende Fortsetzung „Abenteuer Klinik“ aus dem MEDI-LEARN-Verlag auch jetzt mit Informatio-nen, Tipps und viel Lesestoff zur Seite stehen.

Studienplatz per PostkarteBei der Verlosung spielen Abiturnoten keine RolleWer bei Hochschulstart.de nicht gleich und auch im Nachrückverfahren keinen Er-

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Weiterbildung in NorwegenErhebliche Unterschiede zum deutschen GesundheitssystemNeugier war der wichtigste Grund für den jungen deutschen Arzt, einen Teil seiner

03Weiterbildungszeit als „Turnuslege“ in Westnorwegen zu arbeiten. Inzwischen hat er sich dort gut eingelebt und berichtet in einem ausführlichen Interview über seine Erfahrungen im Land der Fjorde.

folg hatte, braucht Geduld – oder Losglück. Denn was längst nicht alle Studienbewerber wissen: Sie können ohne große Formalitäten an der Verlosung frei gebliebener Plätze durch die Unis teilnehmen.

Drei Bücher für die VorklinikUm die Fächer Histologie, Chemie sowie Medizinische Psychologie und Soziologie geht es in den Buchrezensionen dieser Ausgabe. Die drei besprochenen Lehrbü-cher sind als kurzgefasste Einführungen oder Lernhilfen für die vorklinischen Se-mester konzipiert. S. 04

Inhalt

Entscheidend ist die SchwereDie Aufklärung über Risiken einer ge-planten Behandlung gehört aus juristi-scher Sicht zu den wichtigsten Pflichten eines Arztes. Ob dabei mögliche Belas-tungen erwähnt werden müssen, hängt nicht von der Häufigkeit des Auftretens, sondern von ihrer Schwere ab. S. 10

Einblicke in Organe und GewebeDie Zwei-Photonen-Intravitalmikroskopie erlaubt es, Immunprozesse unmittelbar an Schleimhäuten zu verfolgen. Die Technik verspricht neue Erkenntnisse zum Ablauf der Immunabwehr oder von Reparaturpro-zessen nach kleinen Beschädigungen. Sie könnte ein besseres Verständnis von aku-ten und chronischen Entzündungen in der Schleimhaut ermöglichen. S. 09

Gute Erfahrungen gemachtViele Doktorarbeiten werden wieder aufge-geben oder treten auf der Stelle. Dass es auch anders geht, zeigen die positiven Er-fahrungen von Peter. „Ein entscheidender Punkt sind das Engagement und die Er-reichbarkeit der Betreuer, da eigentlich bei jeder Doktorarbeit früher oder später Fragen auftreten werden“, meint er. S. 05

Medizinrecht

Forschung

PROMETHEUS zu gewinnenEinen Blick hinter die Kulissen des Stan-dardwerkes PROMETHEUS kann man jetzt bei YouTube werfen. Wie entstehen die detaillierten Abbildungen? Wer sind die Autoren und Macher? Wer sich das Video genau anschaut, kann anschließend in unserem Preisrätsel Lernhilfen aus der PROMETHEUS-Reihe gewinnen. S. 11

Preisrätsel

Auf den ersten Blick klang es nach einem attraktiven Angebot: Wer

sich verpfl ichtet, nach der Ausbil-dung ein paar Jahre in Deutschland als Landarzt tätig zu sein, kommt schnel-ler zu seinem Medizin-Studienplatz. Den Vorschlag machte Philipp Rösler, damals amtierender Bundesgesund-heitsminister. Mittlerweile ist Rösler für Wirtschaft zuständig, doch seine Idee steht weiter im Raum. Bei der Zielgruppe − Bewerbern mit wartezeit-verdächtiger Abiturnote − hält sich die Begeisterung allerdings in Grenzen. Im

MEDI-LEARN Forum sind überwie-gend kritische Stimmen zu hören.

Kaum ein Abiturient könne doch be-urteilen, was so eine Verpfl ichtung später konkret bedeutet, nämlich eine im Durch-schnitt immer ältere Landbevölkerung zu versorgen, wird von den Studenten einge-wendet. Und was geschehe denn eigentlich mit denen, die sich zwischendurch dann doch für ein Leben in der Stadt oder im Ausland entscheiden? Ein schon fast sitten-widriges Lockangebot sei das, und letztlich „totaler Blödsinn“, weil ohnehin nicht viele Jungmediziner darauf hereinfallen würden.

Mehr Landärzte wird es erst geben, wenn diese für ihre Arbeit mehr Geld bekommen, sagt ein Jungmediziner voraus. Bisher ris-kiere man als Mediziner in dörfl icher Um-gebung aber vor allem den Bankrott oder sogar Schulden, wenn man aus moralischen Gründen über die Grenzen seines Budgets hinaus behandelt. Nach den jetzigen Re-gelungen müsse der behandelnde Arzt ab einer gewissen Patientenzahl betriebswirt-schaftlich betrachtet sogar draufzahlen. Der Rösler-Vorschlag sei deshalb ein Fall von blindem Aktionismus, dem die innere Logik fehle, meint ein Diskussionsteilnehmer.

Neben der fi nanziellen Unsicherheit schreckt die Arbeitsbelastung viele Stu-denten und Bewerber von einem Leben und Arbeiten auf dem Lande ab: Da könnten doch an allen Wochentagen rund um die Uhr Patienten an der Haus-tür klingeln, argwöhnt ein Forennutzer. Es sei in dieser Hinsicht wohl günstiger, sich die Arbeitszeiten in einer Gemein-schaftspraxis zu teilen oder in einem Ver-sorgungszentrum zu arbeiten. Allerdings würden immer auch zusätzlich Haus-besuche zu machen und Altenheime zu betreuen sein. Ob man sich als einziger Mediziner weit und breit denn in seinem Wohnort überhaupt noch frei bewegen könne, wurde gefragt.

AMBULANTE PFLEGEDIENSTE ÜBERNEHMEN HAUSBESUCHE

Ja, das könne man durchaus, meldet sich ein praktizierender Landarzt zu Wort. Er ist seit vielen Jahren der Einzige im Dorf und genießt den „Promi-Status“, seit er sich den Respekt der Bevölkerung erarbeitet hatte. Wer ihn am Wochenende doch mal stört, der tue das nicht leicht-fertig, sondern kann wirklich nicht bis Montag warten. Und viele Hausbesuche würden längst vom ambulanten Pfl e-gedienst übernommen. Wenn das nicht möglich ist, dann führt sie ein „dienstha-bender“ Arzt durch. Derartige Strukturen seien im ländlichen Raum heutzutage der Normalfall.

Der gelegentlichen Arbeit am Wochen-ende gegenüber steht die weit gefächer-te Breite der Behandlungsfälle und die

persönliche, gewachsene Verbindung zu den Patienten. Einige von ihnen zäh-len seit ihrer Kindheit oder schon in der zweiten Generation zu seinen Patienten. Das sei für ihn viel interessanter als „die Anonymität einer superspezialisierten Facharzt-Praxis oder Klinik“ und fordere ihn bei jeder Behandlung. Gelegentlich werde er für seine inzwischen lange zu-rückliegende Entscheidung, der Stadt den Rücken zu kehren, sogar mit einer Gans zu Weihnachten oder einem selbst geba-ckenen Kuchen belohnt.

Wenige wollen nach dem Studium aufs Land Überwiegend kritische Stimmen im MEDI-LEARN Forum zu einem Vorschlag aus dem Bundesgesundheitsministeriumvon Kare Ahlschwede (Redaktion)

Deutschland im Ländervergleich weit vorn OECD untersuchte weltweit Ärztedichte und Absolventenzahlen medizinischer FakultätenDeutsche Hochschulmedizin e. V.

Mit rund 10.000 Medizinern pro Jahr bildet Deutschland − nach den

USA mit rund 19.500 − die meisten Ärz-tinnen und Ärzte aus. Auf Platz drei folgt Japan mit annähernd 7.500 Absolventen. Bezogen auf die Einwohnerzahl gehört Deutschland ebenfalls zur Spitzengruppe. Mit rund zwölf Absolventen pro 100.000 Einwohner werden in Deutschland doppelt so viele Ärztinnen und Ärzte wie in den USA oder Japan ausgebildet. Dies sind Da-ten der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development), auf die die Deutsche Hochschulmedizin anlässlich der Debatten um zusätzliche Medizinstudi-enplätze und „Ärztemangel“ hinweist.

„Auch beim Vergleich der Ärztedichte liegt Deutschland mit 3,6 praktizierenden Ärzten pro 1.000 Einwohner weit vorne“, sagt Professor Dieter Bitter-Suermann,

Vorsitzender der Deutschen Hochschul-medizin. „Der internationale Vergleich zeigt, dass die Ärztedichte weitgehend un-abhängig von der Zahl der Absolventen des Medizinstudiums in den jeweiligen Staaten ist. So hat zum Beispiel die Schweiz eine etwas höhere Ärztedichte als Deutschland, obwohl im Verhältnis zur Bevölkerungs-zahl dort nicht so viele Mediziner ausge-bildet werden.“ Nach Angaben der Organi-sation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung werden in der Schweiz ein Viertel weniger Ärzte pro 100.000 Ein-wohner ausgebildet als in Deutschland.

„Entscheidend für die Ärztedichte eines Landes sind die Arbeitsbedingungen und Strukturen vor Ort, nicht die Präsenz einer Medizinischen Fakultät und eines Uni-versitätsklinikums in der Region“, sagt Bitter-Suermann. Dies belegt auch ein

Vergleich des Statistischen Bundesamtes hinsichtlich der Einwohnerzahl pro Ver-tragsarzt. So bildet das Land Bremen gar keine Ärztinnen und Ärzte aus, hat aber die meisten Vertragsärzte in der Bundes-republik. „Der ärztliche Nachwuchs wird immer mobiler. Lediglich die Hälfte der Absolventen arbeitet im Umkreis von hundert Kilometern um den Studienort“, gibt Bitter-Suermann zu bedenken. Dies zeigt auch eine Untersuchung der Fach-hochschule Münster.

ANTEIL DER FRAUEN STEIGT

„Wir dürfen uns nicht wundern, wenn ein Teil der Absolventen ihre fachärzt-liche Weiterbildung nicht in Deutsch-land antritt. Der ärztliche Nachwuchs stimmt heute mit den Füßen ab. Die

Doktorarbeit

Bürokratie mit den arztfremden Tätig-keiten muss daher schnell abgebaut und die Weiterbildung verbessert werden. Auch die Bedingungen des berufl ichen Umfeldes müssen familienfreundlicher für den langfristig auf über 60 Prozent steigenden Anteil von Ärztinnen gestal-tet werden. Die medizinischen Fachbe-rufe und die als Ärzte tätigen Mediziner müssen ferner insgesamt besser zusam-menwirken können. Dazu gehören die tradierten Versorgungsstrukturen auf den Prüfstand. Auch die Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung müssen aufgebrochen werden“, fordert Bitter-Suermann. „Mit mehr Studien-plätzen für Mediziner würden lediglich die Kosten für die Universitäten erhöht, ohne dass jedoch die Probleme der Ver-sorgungsstrukturen gelöst werden.“

Kaum ein Jungmediziner stellt sich das Leben und Arbeiten als niedergelassener Arzt „auf dem Dorf“ als reine Idylle vor.

2Seite Mai /Juni 2011

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Namen eintragen und schon

Die Lehre an der Medizinischen Fakultät Leipzig ist ab dem Som-

mersemester 2011 um ein Kursangebot reicher, das noch dazu in Deutschland bislang einzigartig ist: „Human Evo-lution and Anthropology“. Zu den Dozenten aus den Bereichen Medizin, Biologie und Bioinformatik zählen aus-gewiesene (Evolutions-)Forscher aus dem Leipziger Max-Planck-Institut und der Universität.

Zwei Mal im Laufe des Medizinstudi-ums besteht die Möglichkeit, ein Wahl-fach zu bestimmen, um entweder Fachge-biete zu vertiefen oder gänzlich Neues zu entdecken, auch außerhalb der Medizin. 20 Studierende ab dem 2. Fachsemes ter

Bereits in der Antike kannten Ägyp-ter, Assyrer und andere Völker die

schmerzlindernde Wirkung pfl anzlicher Stoffe wie Mohn oder Bilsenkraut. Mo-derne anästhetische Substanzen baut der menschliche Körper innerhalb kürzester Zeit ab. Bereits nach wenigen Minuten sinkt die Wirkstoffkonzentration um die Hälfte ab. Erste Reaktionen zeigt der Patient bereits zehn bis 20 Sekunden nach Beendigung der Zufuhr des Nar-kosemittels. Abhängig vom Zustand des Patienten ist eine Verlegung aus dem Aufwachraum bereits nach 30 bis 40 Mi-nuten möglich.

Die Schmerzlinderung gilt als eine der wichtigsten medizinischen Errungen-schaften und die Anästhesiologie ist in den letzten Jahren kontinuierlich weiter gewachsen: Waren im Jahr 2005 noch 16.951 Fachärzte in Deutschland in die-sem Bereich tätig, sind es nach neuesten Daten der Bundesärztekammer inzwi-schen 18.868 Anästhesisten. Ärzte und Ärztinnen für Anästhesiologie sind damit

mit Interesse an der Menschwerdung ha-ben nun erstmals die Möglichkeit, sich angeleitet von hochkarätigen Experten intensiv mit Populations- und Human-genetik, modernen Techniken wie der Genomsequenzierung bis hin zu Fragen entwicklungsbedingter Krankheitsent-stehung zu beschäftigen. Wahlfachleiter Prof. Torsten Schöneberg vom Lehrstuhl für molekulare Biochemie, der auch die Einstiegssemester in Genetik unterrich-tet, sieht dringenden Vertiefungsbedarf. „Genetik und Molekularbiologie sind die am stärksten wachsenden Felder in der Medizin, der Wissenszuwachs ist aufgrund der technischen Entwicklung explosionsartig. Der kann nachvoll-

– nach Internisten und Chirurgen – die drittgrößte Fachgruppe.

Die Anästhesiologie beruht auf vier Säulen: Anästhesie, Intensivmedizin, Not-fallmedizin und Schmerztherapie. Beson-ders stark war der Anstieg in den vergan-genen Jahren bei den Schmerzmedizinern. 1500 niedergelassene Schmerzthera-peuten versuchen in der Bundesrepublik die Leiden ihrer Patienten lindern. Zur Jahrtausendwende waren es lediglich 500.

Gut ist hierzulande auch die Versor-gung durch die 2000 Intensivmediziner. Durchschnittlich zehn Minuten dauert es, bis bei einem Unfall der Notarztwagen an Ort und Stelle ist, innerorts sind es so-gar nur sieben Minuten.

Haupttätigkeitsbereich der Anästhe-sisten ist nach wie vor das Kranken-haus. 14.354 in der Klinik arbeitenden Anästhesisten stehen 3.367 niedergelas-sene Kolleginnen und Kollegen dieser Fachrichtung gegenüber. Laut aktuellen Daten der Gesundheitsberichterstattung des Bundes führten Operationsteams

ziehbarer Weise keinen Platz mehr im straffen Medizinstudium fi nden, ist aber e norm wichtig für die Vorhersehbarkeit und Diagnostik von Erkrankungen sowie die klinische Intervention. Deshalb ist ein Wahlfach angesagt.“

„EVOLUTIONÄRE VORTEILE FALLEN UNS AUF DEN FUSS“

Dreh- und Angelpunkt der Evoluti-onären Medizin ist ein Dilemma: Der Mensch ist nicht dafür geschaffen, 100 Jahre alt zu werden. Wir sind zwar in der Lage, die meisten Infektionskrank-heiten zu bekämpfen, die uns früher aus dem Leben rissen, haben nun aber andere Probleme wie Demenz oder Krebs. „Wir wissen inzwischen, dass die meisten Zi-vilisationserkrankungen ein Produkt un-serer Evolution sind“, sagt Schöneberg. „Unser Körper ist für Lebensumstände geschaffen, die heute so nicht mehr exi-stieren. Ursprünglich evolutionäre Vor-teile fallen uns jetzt auf den Fuß.“ Ein Beispiel: Das menschliche Dasein war immer ein Suchen nach Energiequellen. Man musste wandern, Strapazen und Entbehrungen auf sich nehmen.

Heutzutage ist das kein Thema mehr, denn teils sehr konzentrierte Energiequel-len sind, zumindest in unseren Breiten, jederzeit verfügbar. Alle Mechanismen, die darauf ausgerichtet waren, Nahrung so effektiv wie möglich aufzunehmen und für schlechte Zeiten anzusammeln, werden also nicht mehr benötigt. Die Folge: weit verbreitetes Übergewicht mit Folgeerschei-nungen wie Bluthochdruck und Diabetes.

Aber auch die Frage, wohin sich der Mensch entwickelt, ist spannend. Denn die neuen Lebensbedingungen setzen uns wie-derum unter Selektionsdruck. Die Popu-lationsdichte hat zugenommen, wir leben in großen Städten, die schnelleren Infekti-onsübertragungen den Weg bereiten. Und wie wird es erst sein, wenn der Mensch den Planeten Erde einmal verlässt? Wenngleich das noch sehr futuristisch anmutet, ist die individualisierte Medizin ein ganz greif-bares Thema. Schöneberg ist überzeugt,

2009 in deutschen Kliniken mehr als 14,3 Millionen Eingriffe durch. Das ent-spricht einem Zuwachs um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Kranken-häuser gaben über 1,5 Milliarden Euro für Narkose und OP-Bedarf aus. Die Ge-samtkosten für medizinischen Bedarf der Krankenhäuser liegen demgegenüber bei mehr als 13 Milliarden Euro.

Der Berufsverband Deutscher Anäs-thesisten e. V. (BDA) feiert im Jahr 2011 sein 50-jähriges Bestehen. Er vertritt mittlerweile mehr als 16.000 Mitglieder. Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesi-ologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI) ist sogar noch etwas älter als der BDA: Die 1953 gegründete Gesellschaft hat mehr als 13.000 Mitglieder. Obwohl die Anästhesiologie gerade für Frauen mit Familie sehr attraktive Arbeitsbedingun-gen bietet – zum Beispiel Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit und geregelte Arbeits-zeiten – sind Männer bislang etwas häu-fi ger vertreten: Sechs von zehn Anästhe-sisten sind männlich.

dass der „genetische Fingerabdruck“ wie selbstverständlich auf dem Patientenchip dazu gehören wird, weil er die Informa-tionen liefert, warum jemand erkrankt ist oder erkranken wird. „Wir versprechen uns viele Vorteile beispielsweise bei der Medikamentenanwendung. Viele Neben-wirkungen werden nämlich dadurch be-stimmt, dass genetische Voraussetzungen (nicht) gegeben sind. Und das würden wir dann bereits vor der Behandlung sehen.“

Die vielen Millionen Jahre in uns ber-gen Spannendes – der Begeisterungsfunke von Torsten Schöneberg springt schnell über. Nicht umsonst hält er Leipzig für die Hochburg genetischer Anthropologie. Das Max-Planck-Institut mit seinen großen po-pulationsgenetischen Studien stehe dafür, aber auch die ausgeprägte Forschung zu Stoffwechsel- und Zivilisationskrankheiten der Hochschulmedizin. Folgerichtig ge-stalten Dozenten beider Häuser das neue Wahlfach, darunter klinische Mediziner wie Prof. Thiery (u. a. LIFE) und Prof. Stumvoll (IFBAdipositas), Bioinformati-ker, Biologen und vom Max-Planck-Insti-tut Prof. Svante Pääbo, die herausragende Forscherpersönlichkeit für unsere ausge-storbenen Vorfahren, und der namhafte Populationsgenetiker Prof. Stoneking. Er hat unter anderem die Ko-Evolution von Parasiten am Menschen untersucht. An der Auseinanderentwicklung von Kopf- und Filzläusen konnte er messen, wann sich das menschliche Haarkleid getrennt hat bzw. Bekleidung angezogen wurde.

Auch Prof. Ingo Bechmann, Leiter des Anatomischen Instituts, freut sich auf seinen Kursbeitrag im Mai: „Medizin ist nun mal keine Wissenschaft wie die Ma-thematik. Es ist viel schwieriger, mit der Eindeutigkeit Aha-Erlebisse zu erzeugen. Leipzig ist mal wie-der Vorreiter, evolutionäre Erkenntnisse zu fördern!“

Unser Körper – ein Produkt der EvolutionWissenschaftler aus Max-Planck-Institut und Universität machen gemeinsam ein neuartiges Wahlfach-Angebot von Susann Huster

Schmerzlindernde Heilpflanzenschon seit Jahrtausenden bekanntBerufsverband Deutscher Anästhesisten mit 16.000 Mitgliedern feiert 2011 sein 50-jähriges Bestehen

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Dem Thema Patientensicherheit wird in der Anästhesiologie oberste Prio-rität eingeräumt: Der Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA) und die Deutsche Gesellschaft für Anästhe-siologie und Intensivmedizin (DGAI) ha-ben die im Rahmen der „Helsinki Decla-ration for Patient Safety“ geforderten europäischen Anforderungen praxis-nah umgesetzt. Es gibt beispielsweise Empfehlungen für bestimmte kritische Situationen sowie Berichts- und Lernsy-steme, die sich in der Medizin als wich-tiger Bestandteil der des Qualitäts- und Risikomanagements etabliert haben. Weitere Informationen hierzu gibt es auf www.patientensicherheit-ains.de.

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Das Wissen um die Entwicklung des Genoms lässt uns viele Krankheiten besser verstehen.

MEDI-LEARN Special AnästhesieWir bieten dir online in Kooperation mit dem Berufsverband Deutscher Anästhe-sisten (BDA e.V.) im Rahmen der Aktion "Anästhesist werden" umfassende Infos zu diesem Tätigkeitsfeld mit Zukunft.Mehr unter:www.medi-learn.de/bda

www.medi-learn.deMLZMai /Juni 2011 3Seite

In den Foren gelauscht

Gründe gegen daskurative Arbeiten?Die Frage richtete sich an alle, die später einmal nicht kurativ tätig sein wollen: Warum ist das so? Sind die Bedingungen in der Klinik für euch inakzeptabel? Sind die Arbeits-zeiten so übel? Habt ihr Vergleiche zu anderen Berufen? Lasst ihr euch zu leicht unterbuttern? Das sind Fragen, die nicht wenige Ärzte und angehende Ärzte interessieren und die im Forum engagiert diskutiert werden. Dabei geht es auch um Ar-beitszeiten, „Ist halt so“-Diskussi-onen mit dem Chef sowie echte und unechte Notfälle:www.medi-learn.de/MF35488

Beschwerden inder NotfallambulanzGut, dass man im Notfall auch nachts oder am Wochenende zum Arzt gehen kann. Wohlgemerkt: Im Notfall! Doch wegen welcher Beschwerden werden Patienten tatsächlich in der Notfallambulanz vorstellig? Wann ist das aus medi-zinischer Sicht gerechtfertigt? Si-cher nicht, wenn pure Langeweile oder Lust auf etwas Bildgebung die einzigen Gründe sind. Aber wann sollten Patienten nun wirklich in die Ambulanz kommen? Wann wäre ein heißer Tee, der Besuch beim Haus-arzt am nächsten Morgen oder gar ein Anruf bei der 112 besser gewe-sen? Diskutier mit unterwww.medi-learn.de/MF42181

Clevere Suche nach Angeboten im ForumWas du auch suchst, ob Skripte, DVDs, Artikulatoren, ein kom-plettes Skelett oder Fachliteratur zu Physiologie, Chirurgie, Program-mierung... Vielleicht fi ndest du es im „Biete“-Thread bei MEDI-LEARN. Selbstverständlich kannst du dafür ganz einfach die Suchfunktion be-nutzen. Angebote, die älter als zwei Monate sind, wandern ins Archiv, sodass der Thread wirklich immer aktuell ist. Manchmal ist auch ein „Klinikkoffer mit allem“ oder ein Präpbesteck dabei. Auf jeden Fall fi ndest du hier ständig eine große Auswahl an Büchern:www.medi-learn.de/MT166

Chemie in Zahnmedizin! Alles nur Gerüchte?Im Oktober geht es wieder los mit dem Zahnmedizinstudium. Einer der künftigen Erstsemester macht sich schon jetzt Gedanken über das Fach Chemie. Er hat verschiedene Gerüchte gehört, die von „Nimm dir am besten gleich Nachhilfe und lern den Zeeck“ über ein beruhi-gendes „Warte doch erstmal auf den Semesterbeginn“ bis hin zum sehr allgemeinen Rat „Mach dir keinen Stress“ reichen. In solchen Fällen holt man sich am besten In-formationen aus erster Hand von Zahnmedizinstudenten, die gerne weiterhelfen. Mit ihnen kommst du in Kontakt unterwww.medi-learn.de/MF59848

Inzwischen habe ich mich gut eingelebtInterview mit einem Nachwuchs-Mediziner über berufliche und private Erfahrungen als Arzt in WestnorwegenRedaktion MEDI-LEARN

In welchem Land arbeitest du und seit wann bist du dort?

Ich arbeite seit Februar 2010 in Åle-sund, Westnorwegen. Um in diesem Land die Vollapprobation zu bekom-men, muss man 18 Monate lang als tur-nuslege arbeiten. Das ist eine Mischung aus PJ und Assistenzarzt. Ich habe erst vier Monate in der Inneren absolviert und bin jetzt seit drei Monaten in der Chirurgie (inklusive Orthopäde und Urologie). Insgesamt bin ich im 2. Wei-terbildungsjahr, da ich vor dem Umzug nach Norwegen in Deutschland in der Anästhesie gearbeitet habe. Wie sieht es mit der Sprache aus? Wie hast du dir am Anfang noch fehlende Sprachkenntnisse erarbeitet? Um überhaupt den turnus machen zu dür-fen, musste ich einen Sprachtest bestehen. Ich bin also mit einigermaßen fundierten Norwegisch-Kenntnissen hergekommen. Schwierig sind die Dialekte bzw. die Tatsa-che, dass es zwei offi zielle Landesprachen gibt. In Ålesund wird vor allem Neunor-wegisch gesprochen – die Sprache, die ich vorher nicht gelernt hatte. Am Anfang haben mir die Schwestern deshalb einiges übersetzen müssen, aber inzwischen ver-stehe ich auch den hier gängigen Dialekt.

Was würdest du am dortigen Gesund-heitssystem als besser kennzeichnen im Vergleich zu Deutschland? Und gleich die Gegenfrage: Was läuft in diesem Bereich im Vergleich zu Deutschland eher schlechter? In Norwegen bekommen alle die gleiche (staatliche) Krankenversorgung. Das Prin-zip ist herrlich einfach und ich empfi nde es als sehr gerecht: Man bezahlt einen Eigen-anteil für Arztbesuche und Medikamente von 1820 Kronen (umgerechnet rund 230 Euro). Darüber hinaus ist jegliche medizi-nische Versorgung kostenlos. Für Besser-verdienende ist das System kostengüns-tiger als in Deutschland. Insgesamt sind die Wartezeiten für ambulante und stationäre Behandlungen in Norwegen lang. Dafür

ist die Pfl ege im Krankenhaus durch einen höheren Personalschlüssel intensiver. Als wirklichen Nachteil empfi nde ich, dass Zahnarztbehandlungen komplett privat bezahlt werden müssen.

Warum arbeitest du nicht als Arzt in Deutschland, das heißt aus welcher Motivation heraus bist du ins Ausland gegangen? Der Hauptgrund war Neugier. Nach Fa-mulaturen und PJ kannte ich Norwegen schon und wollte gerne noch mehr vom Land, den Leuten und dem Arbeiten ken-nen lernen. Zusätzlich hat mich die Idee des turnus gereizt: unverbindlich in Inne-re, Chirurgie und Allgemeinmedizin (auf dem Land) ’reinschnuppern und nicht so-fort mit der vollen Verantwortung allein gelassen zu werden.

Haben sich deine Erwartungen erfüllt, aus denen heraus du dieses Land ge-wählt hast, oder wurdest du auf lange Sicht eher enttäuscht? Schwer zu sagen, da ich versucht habe, ohne Erwartungen herzukommen. Aber im Großen und Ganzen bin ich ziemlich zufrieden. Die Arbeit macht Spaß, ich habe das Gefühl, weiterzukommen und jeden Tag etwas dazu zu lernen.

Wie würdest du das Arbeitsklima und die Atmosphäre im Krankenhaus im Umgang zwischen den Ärzten unter Kollegen kennzeichnen? Freundlich, hilfsbereit und unkompli-ziert. Eigentlich kennen sich alle unter-einander und jeder wird freundlich auf-genommen.

Wie sieht der Umgang zwischen Assis-tenzärzten und den „Chefs“ (Ober-arzt, Chefarzt) aus? Die Tatsache, dass sich alle duzen, lässt so manche hierarchische Stufe schwinden. Ich plaudere bei der Frühbesprechung mit dem Oberarzt über seinen bevorstehenden Um-zug oder gehe mit dem Abteilungsleiter und der Krankenhauswandergruppe wandern.

Wie könnte man den Umgang zwi-schen den Ärzten und Pfl egern be-schreiben? Das Verhältnis ist gut. Ich profi tiere e-norm vom Erfahrungsschatz des Pfl ege-personals. Auch hier ist die Hierarchie fl acher als in Deutschland. Die Aufgaben sind teilweise anders verteilt. Als Arzt habe ich beispielsweise keinen Zugriff auf Medikamente. Den Schlüssel bzw. die Chipkarte für den Medikamenten-schrank hat das Pfl egepersonal.

Thema Arbeitszeit, Überstunden und Dienste: Wie viele Stunden arbeitest du für gewöhnlich in der Woche? Musst du viele Dienste schieben? Hast du Überstunden und – falls ja – wer-den sie ausgezahlt, abgebummelt oder wie wird hier verfahren? Meine planmäßige Wochenarbeitszeit liegt bei etwa 40 Stunden. Wenn ich Nachtdienste mache, können daraus schnell 56 Stunden werden. Im Gegen-zug dafür habe ich aber auch Wochen, in denen nur 16 Stunden geplant sind. Über den Monat gesehen komme ich auf ungefähr 40 Wochenstunden. Bis zu drei Nachtdienste pro Woche sind drin, meistens jedoch nicht mehr als zwei, außerdem alle sechs Wochen Wo-

chenend-Tagesdienst und ebenfalls alle sechs Wochen Wochenend-Nachtdienst. Überstunden mache ich selten, aber sie kommen vor. Die Stunden kann ich on-line in meinen Dienstplan schreiben und dabei gleich angeben, ob ich sie „abfei-ern“ oder mit dem nächsten Gehalt aus-gezahlt haben möchte. Wie sieht es mit der Bezahlung aus? Magst du uns verraten, was du durch-schnittlich nach Abzug der Steuern monatlich netto erhältst? Sind die Lebenshaltungskosten eher niedriger oder höher als in Deutschland? Je nach Zahl der Dienste kann ich mit 2900 Euro netto rechnen. Sind Feiertage dabei (die werden mit 150 Prozent be-

zahlt und zusätzlich darf man die Stunden als Freizeitausgleich nehmen) können es auch mal 3200 Euro sein. Die Lebenshal-tungskosten sind allerdings höher als in Deutschland. Eine einfach Fahrt mit dem Bus in die Stadt kostet fast fünf Euro, ein Liter Milch zwei Euro und für eine Apri-kose habe ich im Sommer einen Euro bezahlt. Am Ende des Monats habe ich etwa so viel übrig wie in Deutschland bei entsprechend geringerem Gehalt. Was müsste sich am Gesundheits-system in Deutschland ändern, damit du als Arzt hier wieder gerne arbeiten würdest? Ich fühle mich ganz wohl ohne den „Stress“ mit Privatpatienten. Die sehr genau eingehaltenen Arbeitszeiten und die vergleichsweise dicke Personaldecke (acht Schwestern im Frühdienst, eine MTA, die sich um Blutentnahmen auf der Station kümmert, zwei Assistenz-ärzte, ein Oberarzt und ein Turnusarzt für 30 Patienten) machen das Arbeiten angenehm und arbeitnehmerfreundlich.

Gibt es etwas, das wir für den Bereich „Arbeiten als Arzt im Ausland“ ver-gessen haben und das du für erwäh-nenswert hältst?

Viel schwieriger als die Arbeit im fremden System und mit einer frem-den Sprache finde ich die private Si-tuation. Zwar lebe ich in der meiner Meinung nach schönsten Gegend von Norwegen, aber soziale Kontakte zu knüpfen ist hier relativ schwierig. Ge-rade in den ersten Wochen fand ich diese ganz andere Art der Mehrfach-belastung (einerseits noch so gut wie keine Sozialkontakte zu haben und andererseits fachlich gesehen ein An-fänger zu sein – noch dazu mit Sprach-schwierigkeiten) richtig anstrengend. In dieser Zeit habe ich mich mehr als einmal gefragt, warum ich das Ganze eigentlich mache. Inzwischen habe ich mich allerdings gut eingelebt.

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Die 43.000-Einwohner-Stadt Ålesund hat den größten Fischereihafen Norwegens. Nach einem verheerenden Brand 1904 wurde sie unter anderem mit deutscher Hilfe wieder aufgebaut.

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www.medi-learn.deMLZ

Titel: Kurzlehrbuch HistologieAutor: Norbert Ulfi gVerlag: ThiemeISBN: 978-3-13-135573-7Preis: 24,95 €

KurzbeschreibungDas Buch hat ein handliches Format und umfasst 437 Seiten, eignet sich daher gut

Chemie in der Medizin

für unterwegs. Inhaltlich wird versucht, die für Mediziner relevante Chemie pra-xisnah zu erläutern. Anhand von Fallbei-spielen werden grundlegende Thema-tiken dargelegt und teilweise Bezüge zu anderen Fächern hergestellt.

ZielgruppeStudenten der Vorklinik, die sich über den medizinischen Bezug des erlernten Stoffes genauer informieren wollen. Es ist jedoch eine gewisse chemische Vor-kenntnis hilfreich. Dafür ist das Buch auch über das erste Semester hinaus von Nutzen, da beispielsweise der Citratzy-klus gut erklärt wird.

InhaltAlle Themen werden ausführlich bespro-chen. Durch den konkreten Bezug eignet man sich während des Lesens ein sinn-volles Detailwissen an, ohne die Grund-lagen zu vernachlässigen.

DidaktikDer verständlich geschriebene, aber zu

lange Text wird leider nur selten von Schaubildern ergänzt, sodass man es nicht als schnelles Nachschlagewerk nutzen kann. Andererseits muss man die räumliche Darstellung von Molekülen hervorheben, die sehr gut gelungen ist. Außerdem erhält man einen Link, der ohne Registrierung Zusatzmaterial zu-gänglich macht. Das Zusatzmaterial umfasst alle Abbildungen aus dem Buch und ein Berechnungsmodul. Leider gibt es nur sehr wenige konkrete Übungsauf-gaben im Buch, was die Vorbereitung auf eine Klausur erschwert.

Aufb auBei der Strukturierung war mein erster Eindruck sehr positiv, da mit Fallbei-spielen gearbeitet wird. Dieser Eindruck wurde allerdings nicht vollständig bestä-tigt, da diese Strukturierung zwar interes-sant, aber leider auch unübersichtlich ist. Viele Themen werden neu kombiniert, sodass man für die Vorlesung relevante Themen teilweise suchen muss. Die Su-che wird zwar durch Inhaltsverzeichnisse

vor dem Kapitel erleichtert, jedoch ist es nicht immer eindeutig, welche Themen genau unter einer Überschrift zusam-mengefasst werden. PreisDer Preis von 29,95 Euro ist nicht hun-dertprozentig angemessen, da das Buch nicht als alleiniges Lehrbuch fungieren kann, was ich bei diesem Preis erwar-ten würde. Betrachtet man allerdings die gute Recherche und den Praxisbezug, wäre es eine zusätzliche Investition wert, da es die Relevanz über das erste Semes-ter hinausreicht.

FazitZusammenfassend würde ich das Buch „Chemie in der Medizin“ als eine geeig-nete Ergänzung zu weiteren Lehrbüchern bezeichnen. Ich fi nde den Praxisbezug sehr gut, denn es wird deutlich, wofür man die Chemie so de-tailliert kennen muss.

Titel: Kurzlehrbuch Medizinische Psychologie und Soziologie Autorin: Simone RothgangelVerlag: ThiemeISBN: 978-3-13-136422-7Preis: 24,95 €

Titel: Chemie in der MedizinAutoren: Wachter, Hausen, ReibneggerVerlag: de GruyterISBN: 978-3-11-019063-2 Preis: 29,95 €

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw292

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintra-gen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw411

bezeichnen. Ich fi nde den Praxisbezug sehr gut, denn es wird deutlich, wofür man die Chemie so de-

Exemplar – einfach Namen eintra-

von Carina Kwasny, 1. Semester Uni Würzburg

In den Foren gelauscht

Frust loswerdenEs kotzt mich alles an! Na, hast du dir beim Blick auf die Uhr Kaffee über die Hose gegossen, hat dich der Vorgesetzte zur Socke gemacht oder ist dein Computer abge-schmiert? Mit anderen Worten, hat-test du wieder einen S*****-Tag? Im Beitrag „Es kotzt mich alles an!“ aus den MEDI-LEARN Foren kannst du dir deinen Frust von der Seele schreiben. Oder dich damit trösten, dass es anderen oft auch nicht viel besser geht.www.medi-learn.de/MF8976

Gegen die FachidiotieDu kennst die Handwurzelknochen und den Zitronensäurezyklus aus-wendig, aber für die Allgemeinbil-dung bleibt neben dem Medizinstu-dium wenig Zeit? Was produzierte der Nokia-Konzern ursprünglich und welches ist die älteste noch bewohnte Stadt der Welt? In den MEDI-LEARN Foren kannst du im Beitrag „Wissens-Quiz“ deine Kenntnisse auf allen Gebieten te-sten und andere durch kniffl ige Fra-gen herausfordern.www.medi-learn.de/MF19352

Spät in der NachtDrei Uhr morgens, die Stadt schläft aber du bist noch wach? Egal, ob du dich in einer heißen Lernpha-se befi ndest oder gerade von der Nachtschicht in der Klinik zurück bist – damit du dich in diesen stillen Stunden nicht allzu einsam fühlst, gibt’s in den MEDI-Learn Foren den Beitrag „Spät in der Nacht“ für Nachtschwärmer.www.medi-learn.de/MF14275

Was macht sexy?Was macht einen Menschen sexy – sind es konkrete körperliche At-tribute oder eher das gewisse Et-was, dass mehr mit Esprit als mit Aussehen zu tun hat? Machen In-telligenz und Erfolg sexy? In den MEDI-LEARN Foren fi ndest du eine heiße Diskussion zum Thema „Sexappeal“.www.medi-learn.de/MF13463

Heute schon gelacht?„Treffen sich ein Chirurg, ein In-ternist und ein Anästhesist…“ Lustiges aus der Welt der Me-dizin und darüber hinaus gibt es in der „Lachparade“ in den MEDI-LEARN Foren. Training für den Musculus risorius!www.medi-learn.de/MF30766

Wie angelt man sich einen Arzt?Bei den Göttern in Weiß schlägt das Herz so mancher Patientin höher! „Der Doktor und die Se-kretärin“, „Kardiologen-Date mit Hindernissen“ – die Herzschmerz-Geschichten im Beitrag „Privates Interesse an einem Arzt“ aus den MEDI-LEARN Foren sind span-nender als jede Soap!www.medi-learn.de/MF32520

KurzbeschreibungDas Buch beschäftigt sich in 13 Kapiteln mit den allgemeinen und spezifi schen Eigenschaften von Zellen. Als Kurzlehr-

Kurzlehrbuch Histologievon Antonia Neuberger, 4. Semester in Mainz

buch hat es den Anspruch, kurz und kom-pakt auf die betreffenden Prüfungen im Studium vorzubereiten.

ZielgruppeEs ist besonders für Studenten in der Vor-klinik gedacht und möchte diese optimal auf das Physikum vorbereiten. Man kann sich ohne besondere Vorkenntnisse in Histologie dieses Buch zulegen, da man sich durch den in den ersten Kapiteln ge-währten Überblick und den generell gut verständlich konzipierten Aufbau schnell in dem Thema zurechtfi ndet.

InhaltBei einem Kurzlehrbuch geht es nicht so sehr um Detailwissen. Das Buch gibt aber einen durchweg zufriedenstellenden Überblick über das Thema und behandelt sogar einige Themen, die bei uns im Un-terricht nur angeschnitten wurden. Über fehlende Aspekte kann ich mich nicht beklagen, nur hatte ich manchmal das Gefühl, es doch ein bisschen genauer

wissen zu wollen und musste dann auf mein vollwertiges Lehrbuch in dem Fach zurückgreifen. Nichtsdestotrotz halte ich das Buch für eine gute Ergänzung in je-dem Lernplan, da es ohne Frage sehr da-bei hilft, einen Überblick und eine solide Grundlage für weiteres, tiefer führendes Lernen zu erhalten.

DidaktikSeine Stärken sind defi nitiv seine gut verständliche Sprache und das anspre-chende Konzept, das wichtige Inhalte noch einmal hervorhebt sowie durch Ab-bildungen den Lern- und Lesefl uss aufl o-ckert. Das Buch wartet mit einem eigenen System von Merkhilfen und Repetitorien auf, die den Lesefl uss aufl ockern und das Lernen erheblich erleichtern. Jeder grö-ßere Abschnitt innerhalb eines Kapitels endet mit einem Repetitorium und am Anfang des Kapitels wird ein verständ-lich dargestelltes Fallbeispiel vorgestellt, das sich inhaltlich an das Thema des Ka-pitels anlehnt.

Aufb auDie Gliederung des Buches ist sinnvoll und übersichtlich konzipiert und ver-mittelt die gegebenen Lerninhalte an-schaulich und übersichtlich. Wichtiges wird generell hervorgehoben. Inhaltsver-zeichnis und Register sind sinnvoll und erleichtern die Suche nach bestimmten Themen.

PreisDen Preis halte ich mit 24,95 Euro für sinnvoll und dem Inhalt und der Rele-vanz des Buches angemessen.

FazitDas Buch wird seinem Anspruch als Kurzlehrbuch durchaus gerecht, was aber auch bedeutet, dass es womöglich allein nicht ausreichen wird, um Prüfungen wie zum Beispiel das Physikum zu bestehen.

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei:

www.medi-learn.de/gw409

KurzbeschreibungDas „Kurzlehrbuch Medizinische Psy-chologie und Soziologie“ von Simone

Medizinische Psychologie und Soziologievon Anna Lena Mutscher, Vorklinik in Freiburg

Rothgangel präsentiert das prüfungsre-levante Wissen fürs Physikum im Fach Medizinische Psychologie und Soziolo-gie. Es eignet sich zur effektiven Vorbe-reitung, für einen vorlesungsbegleiten-den Einsatz und zum Nachschlagen.

ZielgruppeDas vorliegende Buch richtet sich in erster Linie an Medizinstudenten im vorklinischen Abschnitt in der Vorberei-tung auf das Physikum und Klausuren im Fach Medizinische Psychologie und Soziologie.

Inhalt„Medizinische Psychologie und Sozi-ologie“ bietet mir genau die richtige Mischung zum Lernen und Vertiefen. Inhalte, die ich im Lehrbuch als zu lang-atmig empfunden habe, werden hier kurz, prägnant und dennoch ausreichend verständlich zusammengefasst. Selbst der Vorlesungsstoff ließ sich damit pro-blemlos nacharbeiten.

DidaktikAls roter Faden kommen in jedem Ka-pitel, neben Abbildungen und Tabellen, fünf verschiedene Lernhilfen vor. Be-gonnen wird jeder Abschnitt mit einer kurzen Einführung. In den Inhalt ein-gestreut sind immer wieder „Lerntipps“ zur Vertiefung, Hinweise auf Verwechs-lungsgefahr und „Prüfungslieblinge“, die das Lernen noch weiter verein-fachen. Abgerundet wird dann jeder Abschnitt durch den „Check-up“, der Fragen zur Rekapitulation bietet. Dane-ben kommen „MERKE“-Kästen zum Einsatz. Hier werden wichtige Inhalte und Erklärungen kurz und prägnant zu-sammengefasst. Visuell sind die Kästen hellrot unterlegt, sodass sie im Text so-fort auffallen.

Aufb auJedes Kapitel führt mit Beispielen aus dem Medizineralltag in die Thema-tik ein. Meist wird eine Fallgeschichte vorgestellt, die den Inhalt des Kapitels

veranschaulichen soll. Teilweise wird auf die Fallgeschichte im Kapitel bzw. in den Lerntipps Bezug genommen. Ein roter Reiter an der Buchseite erleichtert das Wiederfi nden der einzelnen Kapitel.

PreisMit einem Preis von 24,95 Euro liegt das „Kurzlehrbuch Medizinische Psycholo-gie und Soziologie“ im unteren Bereich.

FazitMit diesem Buch macht das Lernen und die Vorbereitung auf Klausur und Phy-sikum auf jeden Fall Spaß. Aufgrund der vielen hilfreichen Tipps und Hilfen lässt sich eine effektive Vorbe-reitung auf jedwede Prüfung gestalten.

aber auch bedeutet, dass es womöglich allein nicht ausreichen wird, um Prüfungen wie zum Beispiel

eintragen und schon bist du dabei:

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen ein-tragen und schon bist du dabei:

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der vielen hilfreichen Tipps und Hilfen lässt sich eine effektive Vorbe-reitung auf jedwede Prüfung

Exemplar – einfach Namen ein-tragen und schon bist du dabei:

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www.medi-learn.deMLZMai /Juni 2011 5Seite

In den Foren gelauscht

Was wünscht ihr euch im Chirurgie-Tertial?„Als Assistent frage ich jetzt mal die PJler direkt,“ schreibt ein Nut-zer im MEDI-LEARN-Forum, „was ihr euch so vom Chirurgie-Tertial erhofft. Was wollt ihr wirklich ma-chen? Was wollt ihr lernen und wie stellt ihr euch das vor?“ Nur ganz selten werden PJler so direkt gefragt, was sie lernen möchten, und so nut-zen viele die Chance, ihre Vorstel-lungen zu schildern. Lies nach oder schreib mit unterwww.medi-learn.de/MF60676

Typische Fragen vordem ersten DienstDienst haben heißt für Ärzte, auch mal über Nacht zu arbeiten, keinen direkten Ansprechpartner zu haben und Verantwortung zu tragen. „Ich bin jetzt schon total durch vor Auf-regung“, berichtet ein junger Arzt, „denn mir blüht der erste Dienst heute Nacht“. Dabei gibt es sehr viele Ärzte, die Dienste schieben und irgendwann einmal ihren er-sten Dienst hatten. Gegenseitig ver-rückt machen oder Fragen wie diese stellen: „Nach wie vielen Diensten wird man ruhiger?“ Was habt ihr für Tipps? Gebt sie unterwww.medi-learn.de/MF27932

„Alte Hasen“ geben Berufsanfängern Tipps„Würde mich interessieren, wie es bei euch gelaufen ist,“ fragt ein Arzt, der gerade in den ersten Mo-naten seines Berufslebens steckt und eröffnet damit den „Anfänger-Thread“. Hier geht es um Höhen und Tiefen, Arbeitszeiten und erste Alleinfl üge. Aber auch Zweifel an der Berufs- und Fachwahl werden erörtert. Und es gibt beruhigende Worte von erfahreneren Ärzten: „Der Mensch ist ein Gewohnheits-tier. Man gewöhnt sich an hektische Arbeitstage, schlimmkranke Pati-enten, durchgearbeitete Wochen-enden und an die Arztrolle.“ Mehr davon fi ndest du hier:www.medi-learn.de/MF50766

Verhältnis zum PflegepersonalMuss eine Krankenschwester im-mer die Anordnungen des Arztes befolgen? Oder muss sie es nur, wenn der Arzt ihr erklärt, warum sie das tun soll? Kann sie sich ein-fach weigern, wenn ihrer Meinung nach die Anordnung falsch ist? Wel-che Rolle spielen bei alledem Alter und Geschlecht des Arztes? Und wo verläuft die Grenze zwischen anmaßendem Verhalten und Koope-ration? Über diese und weitere As-pekte des Miteinanders der Berufs-gruppen kannst du hier diskutieren: www.medi-learn.de/MF54129

„Die Betreuung ist super!“Peter hat während seiner Doktorarbeit viele gute Erfahrungen gemachtvon Nina Dalitz (Redaktion)

Doktorarbeit nach drei Jahren abgebrochen? Betreuer nie er-

reichbar? Es gibt genug Beispiele für schlecht betreute Doktorarbeiten. Es stimmt zwar, dass eine Doktorarbeit freiwillig und keine Pfl icht ist, doch der Titel bringt mehrere Vorteile und es gibt durchaus Mediziner, die gut unterstützt werden und mit ihrer Stel-le sehr zufrieden sind. Am Beispiel der Erfahrungen von Peter zeigen wir ein positives Beispiel für den Verlauf einer Doktorarbeit.

„Für mich stand von Anfang des Stu-diums an fest, dass ich auf jeden Fall eine Doktorarbeit machen möchte. Ganz einfach, weil ein ‚richtiger‘ Arzt für mich immer mit dem Begriff ‚Doktor‘ assozi-iert war. Gleichzeitig wollte ich mir das Ganze möglichst unkompliziert gestal-ten. Das heißt, nicht all zu viel Arbeit zusätzlich zu dem vorhandenen Unistre-ss. Auf keinen Fall ein Endlosprojekt als

Klotz am Bein, welches sich durch den ganzen Teil der Klinik ziehen würde, um mir diesen eigentlich eher entspannten Studienabschnitt zu vermiesen.

Nach dem Physikum wollte ich mich ersteinmal nicht mit dem Thema Doktor-arbeit befassen. Als dann allerdings Ende des 6. Semesters immer mehr Kommili-tonen sich um das Thema bemühten, fand auch ich, dass der richtige Zeitpunkt nun gekommen sei.

SUCHE NACH EINER

PASSENDEN ALTERNATIVE

Aufbauend auf den Erfahrungen aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis, wie etwa „meine Versuche klappen nicht“, „im Zweifelsfall habe ich keinen Ansprechpartner“ oder auch „das nervt alles nur noch“, versuchte ich mir eine passende Alternative zu suchen. In die engere Auswahl zog ich dabei entweder

eine statistische Arbeit oder eine kli-nische Studie mit fest gestecktem Zeit-plan.

Ich stellte mich bei verschiedenen Professoren vor, um in Erfahrung zu bringen, welche Arbeiten gerade zu ver-geben waren. Meine Wahl fi el dann auf einen kleineren Fachbereich, in dem ich in den folgenden Ferien eine statistische Ausarbeitung durchziehen wollte. Damit bin ich bis zum jetzigen Zeitpunkt sehr zufrieden. Die Betreuung ist super. Mei-ne Betreuerin hat immer Zeit, reagiert auf Mails sofort und bietet sogar von sich aus Treffen an. Ebenso der Doktorvater, der sehr genaue Vorstellungen hat, wie das Ganze am Ende einmal aussehen soll und mir jede erdenkliche Hilfe zukom-men lässt.

Die statistische Auswertung war, wie vorher besprochen, nach rund zwei Mo-naten intensiver Arbeit abgeschlossen. Zum Schreiben habe ich Doktorarbeiten

von früheren Doktoranden bekommen, an denen ich mich grob in Form und Auf-bau orientieren kann. Für Grafi ken be-komme ich kurze Einweisungen in ent-sprechende Programme bzw. statistische Hilfe. Wenn der Fortschritt mit der Dok-torarbeit also ins Stocken kommt, dann eher durch Zeitmangel neben dem Studi-um, als durch mangelndes Engagement meiner Betreuer.

WICHTIG SIND ENGAGEMENT UND ERREICHBARKEIT

Ich kann somit nur jedem empfehlen, sich vorher klar zu machen, was man ei-gentlich von seiner Doktorarbeit erwar-tet und was man auf keinen Fall möchte. Ein weiterer entscheidender Punkt sind das Engagement und die Erreichbarkeit der Betreuer, da eigentlich bei jeder Doktorarbeit früher oder später Fragen auftreten werden.“

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Zum Lernen bist du nie zu altViele Menschen beginnen ihr Hochschulstudium erst nach dem 30. Geburtstagvon Kare Ahlschwede (Redaktion)

Im internationalen Vergleich kommt das deutsche Bildungssystem meistens

schlecht weg. Dabei hat es durchaus sei-ne guten Seiten, zum Beispiel das Fehlen jeglicher Altersgrenzen. Niemand muss auf den Abschluss seiner Träume verzich-ten, weil er zum Lernen angeblich zu alt ist. Und tatsächlich beginnen viele Men-schen hierzulande ein Studium nach dem 30. Geburtstag. Das ist zwar in mancher Hinsicht schwieriger als direkt nach dem Abitur, aber es hat auch den einen oder anderen Vorteil.

Das größte Problem ist regelmäßig die Finanzierung, denn BAföG bekommt man in solchen Fällen grundsätzlich nicht und die Chancen auf ein Stipendium sind ex-trem schlecht. Die Eltern müssen dir kei-nen Unterhalt mehr zahlen und werden es mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht freiwillig tun. Andererseits ist das Studentenleben über 30 in einigen Punk-ten teurer. Statt kostenlos bei den Eltern mitversichert zu sein, zahlen die meisten um die 170 Euro pro Monat aus eigener Tasche an die Krankenkasse.

So ist das Studium über 30 fast immer ein Spagat zwischen der Zeit, die man zum Lernen aufwenden muss, und den Stunden, die man für das Geldverdienen opfert. Von „sechs mageren Jahren“ war im MEDI-LEARN-Forum die Rede, als das Thema kürzlich dort diskutiert wurde. Und ganz besonders kompliziert wird die Sache für jene, die bereits eine Familie ge-gründet

haben. „Wie organisiere ich meinen All-tag?“ wird dann zur zentralen Frage, die sich aber letztlich erst klären wird, wenn man den Studentenausweis bereits in der Tasche hat.

Der Grund, aus dem Berufsleben in eine Ausbildung zurückzukehren, ist fast immer derselbe: Die bisherige Arbeit war

nicht befriedigend oder jedenfalls nicht

das, was

man bis zur Rente weitermachen wollte, auch wenn es vielleicht gut bezahlt wur-de. Für die Freiheit, noch mal komplett die Richtung zu ändern, nehmen die Spätstar-ter manche Zweifel und Sorgen in Kauf: Werden sie an der Uni isoliert sein oder ohne weiteres Kontakte knüpfen können? Kann ich noch so gut lernen wie mit 20? Habe ich nach dem Examen überhaupt Chancen auf dem Arbeitsmarkt?

Aber das ist nur die eine Seite der Me-daille. Jenseits der 30 ist Studieren näm-lich in gewisser Weise sogar angenehmer: Weder Eltern noch BAföG-Amt sitzen dir im Nacken. Nächtelange Computerspiele und hochprozentige Partys stellen kaum noch eine Versuchung dar. Überhaupt musst du nicht erst noch zu dir selber fi nden, sondern hast eine konkrete Moti-vation und klarer vor Augen, warum du diese Ausbildung machst. Vermutlich ist es ja nicht deine erste, weshalb du nun an manche früher scheinbar lebensent-scheidenden Hürden erheblich gelassener herangehst. Und zum Lernen bist du so-wieso niemals zu alt.

Sowohl die Betreuerin als auch der Doktorvater bringen durch eigene Impulse Peters Forschungsvorhaben voran.

Und ganz besonders kompliziert wird die Sache für jene, die bereits eine Familie ge-gründet

immer derselbe: Die bisherige Arbeit war nicht befriedigend oder

jedenfalls nicht das, was

6Seite Mai /Juni 2011

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Dein Abenteuer geht weiter!Neues Buch mit Informationen und Lesetexten zu mehr als 120 Themen

“Nach dem Physikum erwartet dich der klinische Abschnitt des Studi-ums und damit endlich Patientenkontakt. Hast du bisher vor allem aus Büchern und in Hörsälen Biochemie, Histologie und Physiologie gelernt, erwirbst du als Nächstes im Untersuchungskurs (kurz: U-Kurs) erstes praktisches Handwerkszeug für den späteren Mediziner-Alltag. Denn viele Krankheiten erkennt der erfahrene Arzt allein durch Anamnese und Untersuchung.

Der U-Kurs liegt meist im ersten oder zweiten klinischen Semester, da-mit du bei den folgenden Famulaturen, dem Unterricht am Krankenbett und im Praktischen Jahr fit bist in Perkussion, Palpation und Gebrauch des Reflexhammers. Er wird auch „interdisziplinärer U-Kurs“ genannt, denn ihr werdet verschiedene Fachbereiche durchlaufen: Neurologie, Pädiatrie, Augenheilkunde, HNO, Psychiatrie, Dermatologie und diverse Stationen der großen Fachgebiete Chirurgie und Innere Medizin. Für den gesamten Kurs stehen nur wenige Wochen zur Verfügung, sodass der Unterricht sehr intensiv ist und der Lernerfolg vom Engagement des Ein-zelnen abhängt. Parallel wird in der Regel eine Vorlesung angeboten.

Eine Unterrichtseinheit dauert 90 bis 120 Minuten und beginnt mit einer kurzen theoretischen Einführung. Im praktischen Teil übst du an deinen Mitstudenten, Modellen oder an Patienten, die die Ärzte nach Krankheitsbild, Bereitschaft zur Befolgung der Therapievorschriften („Compliance“) und nicht zuletzt aufgrund ihrer Einwilligung zur Mitwir-kung am U-Kurs ausgesucht haben. In einer kleinen Gruppe mit meist deutlich weniger als zehn Kommilitonen wirst du in die Patientenzim-mer geschickt. Nach und nach lernt ihr dort gemeinsam erst die Nor-malbefunde und dann pathologische Befunde kennen. Häufig wissen die zuständigen Ärzte nicht, was ihr schon könnt. Sprecht sie deshalb da-rauf an, was ihr wissen und sehen wollt, und stellt viele Fragen. Lieber jetzt mal ahnungslos wirken, als in der Famulatur oder als Arzt wirklich ahnungslos dastehen.

Erstes praktisches Handwerkszeug

Mit weißer Hose und frischen Hemd über den Stationsfl ur schweben.

Das Stethoskop um den Hals, der weiße Kittel weht durch den zügigen Gang nach hinten. Eine Schwester begrüßt dich mit den Worten „Guten Morgen Frau Dok-tor“ – so mancher Medizinstudent in den vorklinischen Semestern träumt mahr als einmal von solchen oder ähnlichen Situ-ationen.

Nun ist es bald soweit: Die Klinik ruft – das Abenteuer kann beginnen. Nach-dem dich der Vorgängerband „Abenteuer Medizinstudium“ hoffentlich erfolgreich ins Medizinstudium und durch die vor-klinische Ausbildung begleitet hat, soll dich das neue Buch aus dem MEDI-LEARN-Verlag nun auf dem weiteren Weg zum Facharzt begleiten.

Nach vier Semester Vorklinik bist du bereits selbst Experte für das eigentliche Studium, so dass wir uns in diesem Buch voll auf die klinische, also praktische Ausbildung in Studium und Weiterbil-dungszeit konzentrieren: Beginnend mit den Blockpraktika und den Famulaturen, über da praktische Jahr und das danach zu absolvierende Hammerexamen be-gleiten wir dich durch die Zeit als Assi-stenzarzt bis hin zum Facharztgespräch.

Der erste große Abschnitt ist dabei von Redaktion MEDI-LEARN geschrieben worden. Neben rein redaktionellen Be-richten fi ndest du hier Interviews und Erlebnisberichte direkt von jungen Me-dizinern. Die Texte sind dabei mit vielen

Onlineverknüpfungen vor allem in das Forum von MEDI-LEARN versehen. Dort fi ndest du mittlerweile über eine Million Beiträge rund um das Studium und die Zeit als junger Assistenzarzt. Die Verweise aus dem Buch zeigen dir den zum Inhalt passenden Bereich in der Community. Hier kannst du deine Lek-türe nicht nur in lesender, sondern auch gerne schreibender oder fragender Weise im jeweiligen Thema fortsetzen.

Für den zweiten Abschnitt des Buches konnten wir Professor Werner Hansen als Autor gewinnen. Er lässt dich aus dem Blickwinkel eines emeritierten Profes-sors an dem Erfahrungsschatz früherer Medizingenerationen teilhaben. Schon jetzt versprechen wir dir eine spannende Lektüre, die dir ganz sicher viel neue und wertvolle Erfahrungen für deine Tätig-keit in der Klinik bringen wird.

Im drittem und letzten großen Ab-schnitt stellen wir dir die Facharztweiter-bildung und die Zusatzweiterbildungen vor – wir hoffen mit dieser tabellarischen Darstellung deinen eigenen Entschei-dungsprozeß unterstützen zu können, welche Fachrichtung du letztendlich einschlagen möchtest. Einige Bei-spieltexte fi ndest du auf dieser Doppelseite.

Die an vielen Stellen in-tegrierten Cartoons aus der Feder unseres Cartoonisten Daniel Lüdeling sollen dich nicht zuletzt daran erin-

nern, dass du mit Freude und Spaß nicht nur besser lernst und folglich auch ein besserer Arzt wirst – die Cartoons sollen dich auch daran erinnern, dass Humor und positive Einstellung wissenschaft-lich nachweisbar zum Therapieerfolg deiner zukünftigen Patienten beitragen.

Deine Aufgabe wird es in der Zukunft unter anderem sein, deinen Patienten ge-nau dies zu vermitteln. Wir hoffen mit diesem Buch mehr als nur den Grund-stein für diese und viele andere Fähig-keiten legen zu können, die du in deiner klinischen Ausbildung erlernen wirst.

Das Buch „Abenteuer Klinik“ aus dem MEDI-LEARN Verlag mit Informati-onen und Lesetexten zu mehr als 120 Themen rund um die Medizinerausbil-dung nach dem Physikum wird voraus-sichtlich ab Juli im Buchhandel oder direkt bei uns erhältlich sein.

www.medi-learn.deMLZMai /Juni 2011 7Seite

Vieles im Mediziner-Alltag ist echte Handarbeit, doch in der Beziehung zwischen Arzt und Patient stellt das Gespräch die wichtigste Ebene dar. Das Studium bereitet dich auf diesen zentralen Aspekt deines Berufs nicht wirklich vor, aber mit etwas Einfühlungsvermögen und gesundem Menschenverstand kommst du trotzdem in den meisten Fällen gut zu-recht. Denn wie so oft gilt auch hier die einfache Regel: Geh mit anderen so um, wie du es selbst gerne hättest.

Sicher findest du es beispielsweise nicht gut, wenn man von oben herab mit dir spricht. Doch genau das passiert am Krankenbett stän-dig, und für ein paar Worte beim Vorbeibringen der Medikamente oder Servieren des Essens geht das selbstverständlich in Ordnung. Aber schon für eine oder zwei Minuten lohnt sich der Griff zum nächsten frei-en Stuhl, um buchstäblich auf Augenhöhe mit dem Patienten zu reden. Du signalisierst ihm damit Zuwendung, Wertschätzung und die Bereit-schaft, dir gegebenenfalls für seine Fragen Zeit zu nehmen.

Ganz ähnlich wie bei der Medikation kommt es jedoch bei der Kom-munikation auf die richtige Dosis an. Der Kranke hat das Recht auf ein ordentliches Gespräch, und sei es je nach Situation auch nur ein kurzes. Dein sonstiges Arbeitspensum musst du trotzdem schaffen, und manchmal ist es besser, ihn einfach schlafen zu lassen. In einer Klinik zu liegen, ist nämlich für sich genommen anstrengend genug: Vielleicht war die Nacht unruhig, weil der Zimmernachbar schnarcht. Trotzdem wird man spätestens um 7 Uhr geweckt und hört von da an selbst durch die geschlossene Tür den ganzen Tag Telefone, Alarme und so weiter.

Andererseits kann der Klinikaufenthalt auf Dauer unfassbar langweilig sein. Lesen ist möglicherweise jetzt zu anstrengend und Fernsehen kein Ersatz für „echte“ Unterhaltung. Vor allem jene Menschen, die nur selten oder nie Besuch bekommen, sind deshalb wahrscheinlich sehr dankbar für die kurzen Momente, in denen du dich einmal ganz ohne konkreten Anlass zu ihnen setzt, sofern es deine Arbeitsbelastung zulässt.

Für Mode-Muffel war der Operationssaal lange Zeit ein nahezu paradie-sischer Ort: Alle dort Beschäftigten trugen von Kopf bis Fuß Arbeitsklei-dung in derselben Farbe, nämlich je nach Klinik in Grün oder Blau. Die amerikanischen Fernseh-Serien „Scrubs“ und „Grey’s Anatomy“ zeigten, dass es auch anders geht – und seither erfreuen sich bei deutschen Medizinern und Patienten die von den Schauspielern getragenen, kun-terbunten OP-Kappen und -Hauben aus Baumwolle wachsender Beliebt-heit. Das Angebot an Farben und Motiven ist so gut wie grenzenlos und bietet reichlich Gelegenheit zum persönlichen Ausdruck. An deiner Kappe erkennt jeder sofort, ob du ein Tierfreund, ein Comic-Fan oder ein harter Rocker bist.

Weitere Vorteile: In der Kinderchirurgie finden die kleinen Patienten das OP-Team neuerdings weniger bedrohlich, wenn es Hauben mit Dino- oder Pferdemotiven trägt. Und in einer Arbeitsumgebung, in der Kosmetik und teure Frisuren praktisch nicht zu sehen und manche Schmuckstücke sogar verboten sind, lassen sich mit den angesagten Kopfbedeckungen endlich ein paar ästhetische Akzente setzen: „Ich habe bereits zehn Hauben gesammelt. Die Violette mit Blumenmuster gefällt mir am besten – die bringt meine Augen super zur Geltung!“, schwärmt eine Jungmedizinerin.

Wie so oft hat das postmoderne Streben nach Individualität seinen Preis, denn es war bekanntlich schon immer etwas teurer, einen beson-deren Geschmack zu haben. Während die herkömmlichen Einweg-Hau-ben in Standardfarbe kostenlos gestellt werden, legst du für ein Son-dermodell mit Dinos, Pferden oder floralem Design gut und gerne zehn Euro auf den Tisch. Das kostbare Stück ist natürlich wiederverwend-bar, zumal die Baumwoll-Kappen ohne Weiteres mit der restlichen OP-Kleidung gewaschen werden könnten. Zu lösen bliebe das logistische Problem, alle Mitarbeiter anschließend wieder unter die jeweils richtige Haube zu bringen. Sonst unterstreicht irgendwann das violette Blumen-muster der Jungmedizinerin den finsteren Blick ihres Chefarztes.

Auf Augenhöhe mit dem Patienten sprechen

Sondermodelle in fast grenzenloser Auswahl

8Seite Mai /Juni 2011

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MEDI-LEARN bietet dir insgesamt 14 Startseiten mit diversen Informationen zu den Abschnitten auf dem Werdegang zu Arzt. Vom Abitur bis hin zur Facharzt-prüfung.Mehr unter www.medi-learn.de/

MEDI-LEARN wird lokal. Für jede Uni in Deutschland hat MEDI-LEARN eine eigene Seite mit diversen Informationen rund um Finanzen & Wohnen, Freizeit & Party, Ausbil-dung & Lehr u.v.m.

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Studienplatztauschbörse, Chat, Gewinnspiel-kompass, Auktionshaus oder Jobbörse – die interaktiven Dienste von MEDI-LEARN runden das Onlineangebot ab und stehen allesamt kostenlos zur Verfügung.

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Von Anfang an in guten Händen:

Der MEDI-LEARN Club begleitet dich von der Bewerbung über das Studium bis zum Ham-merexamen. Exklusiv für dich bietet der Club dir umfangreichen Service.

Mehr unter www.medi-learn.de/club

&Die Community für Medizinstudenten junge Ärzte

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Die MEDI-LEARN Foren sind der Treffpunkt für Medizinstudenten und junge Ärzte – pro Monat werden über 42.000 Beiträge von den rund 41.000 Nutzern geschrieben.

Mehr unter www.medi-learn.de/foren

Feine Nadeln gegen NiesattackenJährlich werden an der TU Dresden 2500 Allergie-Behandlungen mit Akupunktur durchgeführtvon Holger Ostermeyer

Feine Nadelstiche können gegen Nies-attacken und tränende Augen helfen.

Dr. Bettina Hauswald, Fachärztin für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde am Uni-versitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden behandelt seit 25 Jahren Aller-giepatienten erfolgreich mit Akupunk-tur. In Rahmen eines Symposiums im Medizinisch-Theoretischen Zentrum der Medizinischen Fakultät der TU Dresden würdigen Ärzte und Wissenschaftler das langjährige Engagement der Allergolo-gin und gaben einen Überblick über die Wirkung der alternativen Therapie.

Der erfolgreiche Einsatz der Nadeln beispielsweise gegen Heuschnupfen und Hausstaubmilbenallergie bewahrte auch zahlreiche Künstler davor, ihren Bühnen-beruf gesundheitsbedingt aufgeben zu müssen. So zählen der Dresdner Bariton Olaf Bär und etliche Musiker der Säch-sischen Staatskapelle sowie der Dresdner Philharmonie zu ihren Patienten. Auch zahlreiche Prominente – allen voran Prinz

Ale-

xander von Sachsen – bekamen dank der Akupunkturtherapie von Dr. Bettina Hauswald ihre Allergien unter Kontrolle. Insgesamt zählt die Klinik jährlich 2500 dieser Behandlungen. Die große Dank-barkeit der Patienten drückt sich auch in der Präsenz von Künstlern auf dem Sym-posium aus: Das Quartett der Staatskapel-le eröffnet die Veranstaltung musikalisch, die Maler Christoph Wetzel und Eckhard Kempin stellen anlässlich des Jubiläums

Werke in der Allergie- und Akupunktur-abteilung der HNO-Klinik aus.

Die Klinik und Poliklinik für Hals-Na-sen-Ohrenheilkunde des Dresdner Unikli-nikums spielte in den vergangenen 20 Jahren eine wichtige Rolle bei der Aner-kennung der Akupunktur als Therapie bei Heuschnupfen und weiteren Krankheiten. Eine der weltweit ersten wissenschaft-lichen Studien zur Wirkung der Nadeln bei der Behandlung von Allergiepatienten wurde noch in den 1980-er Jahren von Dr. Hauswald in Dresden initiiert und 1989 veröffentlicht. Sie lieferte den Anstoß zu weiteren Forschungsvorhaben auf diesem

G e b i e t , so dass sich das An-

wendungsspektrum ständig ausweitete. Am Dresdner

Universitätsklinikum wurde unter anderem auch die Wirk-

samkeit des Heilverfahrens der traditionellen chinesischen Me-dizin bei Nesselsucht – Urtikaria – sowie bei bestimmten Schmeck-störungen nachgewiesen.

Mit der Etablierung des Universitäts- AllergieCentrums (UAC) am Dresdner Uniklinikum wurde die von Dr. Bettina Hauswald über zwei Jahrzehnte geleis-tete Arbeit und der dabei angesammelte Wissensschatz auf besondere Art ge-würdigt: Als vom Klinikumsvorstand ernannte „Bereichsbeauftragte für Wei-terbildung und Alternative Medizin“ trägt sie künftig dazu bei, die Rolle der Akupunktur in der fachübergreifenden

Versorgung von Allergiepatienten weiter zu stärken. „Durch ihr beeindruckendes Engagement für diese Therapie und ihr einnehmendes, unverwechselbares We-sen ist Frau Dr. Hauswald seit vielen Jahren eine wichtige Botschafterin des Universitätsklinikums und der HNO-Kli-nik“, sagt Professor Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universi-tätsklinikums. Die Fachärztin für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Allergologin hat früh begonnen, ihr Wissen in die Welt zu tragen. So ist sie nicht nur regelmä-ßiger Gast bei internationalen Tagungen, sondern organisiert auch Arzt-Kurse zum Thema „Allergologie in der HNO-Heil-

kunde“. Ende März fand unter ihrer Leitung bereits der 28. Grund-

kurs statt. Hinzu kommen zahlreiche Kurse, in denen bereits mehrere hundert Ärzte das Akupunktieren von ihr gelernt haben.

HILFE FÜR VIELE BEKANNTE KÜNSTLER

Allergien sind eine überschie-ßende Abwehrreaktion des mensch-

lichen Immunsystems auf bestimmte und normalerweise harmlose Umwelt-

stoffe – wie Pollen im Falle von Heu-schnupfen. Typische Symptome sind hier geschwollene und Sekret absondernde Nasenschleimhäute, Niesattacken oder tränende Augen. Die Akupunktur wirkt unter anderem abschwellend, nimmt den Patienten Schmerzen und beruhigt ihn. Zwar gibt es Medikamente, die ähnlich wirken, doch bei einigen schwerer betrof-

fenen Patienten lösen sie deutliche Neben-wirkungen aus – beispielsweise Müdigkeit oder schwer beeinträchtigte Schleimhäu-te. So im Fall des in Dresden geborenen und weltweit gefragten Baritons Olaf Bär. Er ist gleichermaßen von Heuschnupfen und Hausstaubmilbenallergie betroffen. „Wenn man ständig unterwegs ist und viel in Hotels schläft, ist das ein großes Pro-blem“, so der Sänger. Während man sich zu Hause auf die von Milben verursachte Allergie einstellen könne, sei dies in Ho-tels mit ihren Teppichen und den nicht speziell geschützten Betten nicht möglich. Statt Medikamenten setzt der auch als Professor an der Dresdner Musikhoch-schule tätige Künstler auf Akupunktur. Denn die Nebenwirkungen der Arzneimit-tel – sie reizten seine Schleimhäute über-mäßig – schränkten ihn stark ein.

ANGENEHME ATMOSPHÄRE IN DER AMBULANZ GELOBT

„Die Akupunktur lindern meine Be-schwerden so weit, dass ich keine Kon-zerte mehr absagen muss“, berichtet Olaf Bär, der sich unter anderem von Dr. Bet-tina Hauswald im Uniklinikum akupunk-tieren lässt. Er lobt auch die angenehme Atmosphäre in der Ambulanz sowie die Zeit und Ruhe, die den Patienten dabei eingeräumt werde.

Die Erfahrungen mit der Nadelthera-pie zeigten früh, dass sie neben den all-gemein bekannten Wirkungen weitere Effekte hat, die in der Zwischenzeit wis-senschaftlich nachgewiesen wurden: So erhöhen sich nach der Akupunktur be-stimmte Botenstoffe des Immunsystems und hemmen damit die unerwünschten Abwehrreaktionen. Darunter auch die, die bei Heuschnupfenpatienten oder an-deren Allergikern durch Pollen ausgelöst werden. Durch den zusätzlich vom aku-punktierten Organismus gebildeten Bo-tenstoff – das Interleukin 10 – kann ein Teil der Patienten nach einer über drei Jahre angelegten Therapie drei oder vier weitere Jahre beschwerdefrei leben.

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Worauf legen Chefärzte wert?Ansprechpartner und Termine unter

www.aerzte-fi nanz.de

Bewerberworkshop

Jahren eine wichtige Rolle bei der Aner-kennung der Akupunktur als Therapie bei Heuschnupfen und weiteren Krankheiten. Eine der weltweit ersten wissenschaft-lichen Studien zur Wirkung der Nadeln bei der Behandlung von Allergiepatienten wurde noch in den 1980-er Jahren von Dr. Hauswald in Dresden initiiert und 1989 veröffentlicht. Sie lieferte den Anstoß zu weiteren Forschungsvorhaben auf diesem

G e b i e t , so dass sich das An-

wendungsspektrum ständig ausweitete. Am Dresdner

Universitätsklinikum wurde unter anderem auch die Wirk-

samkeit des Heilverfahrens der traditionellen chinesischen Me-dizin bei Nesselsucht – Urtikaria – sowie bei bestimmten Schmeck-störungen nachgewiesen.

Jahren eine wichtige Botschafterin des Universitätsklinikums und der HNO-Kli-nik“, sagt Professor Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universi-tätsklinikums. Die Fachärztin für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Allergologin hat früh begonnen, ihr Wissen in die Welt zu tragen. So ist sie nicht nur regelmä-ßiger Gast bei internationalen Tagungen, sondern organisiert auch Arzt-Kurse zum Thema „Allergologie in der HNO-Heil-

kunde“. Ende März fand unter ihrer Leitung bereits der 28. Grund-

kurs statt. Hinzu kommen zahlreiche Kurse, in denen bereits mehrere hundert Ärzte das Akupunktieren von ihr gelernt haben.

HILFE FÜR VIELE BEKANNTE KÜNSTLER

Allergien sind eine überschie-ßende Abwehrreaktion des mensch-

lichen Immunsystems auf bestimmte und normalerweise harmlose Umwelt-

stoffe – wie Pollen im Falle von Heu-schnupfen. Typische Symptome sind hier geschwollene und Sekret absondernde Nasenschleimhäute, Niesattacken oder tränende Augen. Die Akupunktur wirkt unter anderem abschwellend, nimmt den Patienten Schmerzen und beruhigt ihn. Zwar gibt es Medikamente, die ähnlich wirken, doch bei einigen schwerer betrof-

Allergien sind eine überschießende Abwehrreaktion des menschlichen Immunsystems auf bestimmte und normalerweise harmlose Umweltstoffe (im Foto: eine Hausstaubmilbe).

» Große Dankbarkeit der Patienten «

Das SEIRIN®-Akupunktur-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Akupunktur, den wir dir in Kooperation mit 3B Scientific und SEIRIN in der MLZ ausführlich vorstellen. Weitere Infos auch online unter:www.medi-learn.de/akupunktur

Fortsetzung im Digitalen Nachschlag

www.medi-learn.deMLZMai /Juni 2011 9Seite

In den Foren gelauscht

Wie stehen die Chancen?Für Studienbewerber ist es eine der wichtigsten Fragen diejenige nach den persönlichen Chancen im Bewerbungsverfahren bei ZVS oder Hochschule. Seit Jahren sind Spekulationen um NC und War-tesemester DAS Thema, von dem viele Studienbewerber ein Lied mit vielen, vielen Strophen zu singen wissen. Und so ist es auch nicht ver-wunderlich, dass der entsprechende Beitrag in den Foren nunmehr über 400 Seiten an Antworten erzeugt hat, die du nachlesen kannst unter: www.medi-learn.de/MF36121

Direkter Draht zur ZVSDie ZVS hat sich dankenswerter Weise bereit erklärt, auf interes-sante, ausgewählte Fragen junger Studienbewerber im Rahmen ei-ner Kolumne unserer wöchentlich erscheinenden Online-Zeitung im sprichwörtlichen Sinne direkt „Rede und Antwort“ zu stehen. Ihr habt also die Möglichkeit, Fragen an die Redaktion zu schicken, die dann von der ZVS beantwortet und bei uns auf der Webseite veröffentli-cht werden. Alles weitere unter: www.medi-learn.de/MF42919

Strategie für dasAuswahlverfahren?Mit 60 Prozent wird ein Großteil der Studienplätze durch die Uni-versitäten vergeben, von denen ei-nige auch Auswahlgespräche füh-ren. Jährlich werden hier von Uni zu Uni unter Umständen auch im Verfahren wichtigen Angaben und Voraussetzungen mitunter geändert. Glücklicherweise fi ndet sich in den Foren unter dem Titel „Strategie für AdH“ ein Beitrag mit ausführlichen Angaben von Kommilitonen, nach-zulesen unter: www.medi-learn.de/MF38265

Bewerbung um einen Platz im hohen SemesterNicht alles muss immer direkt zum Erfolg führen, auch der indirekte Weg kann weiter helfen – so auch beim Thema Direktbewerbung um einen Studienplatz im höheren Fachsemester. Was tun zum Bei-spiel wenn man das Studium einmal angefangen hatte, aus wichtigen Gründen unterbrechen musste und sich nunmehr wieder fi t fühlt, weiter zu studieren? Antworten auf diese gar nicht mal so seltene Frage fi n-dest du unter: www.medi-learn.de/MF43227

Wichtiger MeilensteinIn den vorklinischen Semestern ist es das Fach der Fächer: Anatomie! Aktuell bieten wir euch übrigens zusammen mit 3B Scientifi c ein großes Anatomie-Special online unter:www.medi-learn.de/3B-Anatomie Erfahrungsgemäß heiß begehrt ist auch der Erwerb des Anatomie-Scheines, den in Händen zu halten ein wichtiger Meilenstein jedes Jungmediziners auf seinem Weg durch die Vorklinik darstellt. Doch wie lange läuft eigentlich der Kurs an den einzelnen Universitäten und welche lokalen Besonderheiten gibt es? Wenn du neugierig geworden bist, lies mit unterwww.medi-learn.de/MF43396

Zwei-Photonen-Intravitalmikro-skopie ermöglicht es, Immun-

prozesse unmittelbar an Schleimhäu-ten zu verfolgen. Das Verfahren ist Forschungsschwerpunkt von Profes-sor Andreas Gebert, der seit Beginn des Wintersemesters das Institut für Anatomie II am Universitätsklinikum Jena (UKJ) leitet.

Unser Darm leistet Höchstarbeit: Die Schleimhaut mit einer Oberfl äche von etwa 400 Quadrat-metern und einer Dicke von nur wenigen

Dutzend Mikrometern soll zum einen le-benswichtige Nährstoffe in den Körper aufnehmen und zum anderen gewappnet sein gegen ein-dringende Krankheitserreger, denn das Innere des Darmes gehört eigentlich zur Außenwelt. „Im Darmepithel lau-fen ausgeklügelte Abwehrprozesse ab, die wir mit Hilfe einer speziell ange-passten Zwei-Photonen-Mikroskopie im lebenden Organismus beobachten können“, beschreibt Gebert sein Spe-

Einen der bekanntesten deutschen Mediziner und Neurowissenschaft-

ler hat die Universtität Rostock mit der Ehrendoktorwürde geehrt. Professor Karl Zilles leitet das Institut für Neurowissen-schaften und Medizin des Forschungs-zentrums Jülich sowie das C. & O. Vogt-Institut an der Universität Düsseldorf. Er hat sich insbesondere um die so genannte Hirnkartierung verdient gemacht, bei der mittels moderner Bildgebung eine Art Landkarte für die verschiedenen Hirnre-gionen angelegt wird.

„Professor Zilles ist der herausragende Neurowissenschaftler in Deutschland“, betont Professor Dr. Andreas Wree, Di-rektor des Instituts für Anatomie an der Universität Rostock. Bei seinem Vorha-ben einer umfassenden Hirnkartierung arbeite er nicht nur mit gesunden Proban-den, sondern auch mit Menschen, die un-ter neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen leiden. „Professor Zilles verbindet dabei Elemente der Spitzen-forschung und der Grundlagenforschung mit klinischer Forschung in einzigartiger Weise“, so Professor Wree.

zialgebiet. Die Bildsequenzen, die aus den mikroskopischen Aufnahmen ent-stehen, sind beeindruckend: Wie Pas-sagiere einer überfüllten Straßenbahn, die zum Ausgang drängen, bewegen sich die Lymphozyten durch die innere Deckzellschicht der Darmschleimhaut und ändern dabei wie Amöben ständig ihre Form.

Die Mikroskopie-Technik verspricht neue Erkenntnisse zum Ablauf der Im-

munabwehr oder von Repa-raturprozessen nach

kleinen Beschä-digungen.

So könnte sie zum Bei-

spiel ein besseres Verständnis von akuten

und chronischen Entzündungen in der Schleimhaut ermöglichen.

Die In-vivo-Mikroskopie bietet auch neue Einblicke in andere Organe und Gewebe. „Wir können Gewebestruk-turen in Darm, Auge, Haut oder den Atemwegen dreidimensional und mit höchster Aufl ösung im Zeitverlauf dar-stellen“, so der Anatom. Zusätzliche Fluoreszenzmarkierungen erlauben die

Die nationale und internationale Be-deutung von Professor Zilles lasse sich an einigen höchst beeindruckenden Zah-len ablesen, so Professor Wree. „Profes-sor Zilles ist der meistzitierte nicht-kli-nische Wissenschaftler und Anatom im deutschsprachigen Raum. Weltweit wird er aktuell unter den 100 meistzitierten Wissenschaftlern in der Kategorie Neu-rowissenschaften geführt und ist damit der bestplatzierte deutschsprachige Wissenschaftler.“ Aus der Feder von Professor Zilles und seiner Arbeitsgrup-pe stammt ein bemerkenswertes Schrif-tenwerk: Der Wissenschaftler ist Autor oder Ko-Autor von mehr als 70 Büchern und Buchbeiträgen. Hinzu kommen mehr als 500 Originalarbeiten und fast 600 veröffentlichte Vorträge sowie 15 Erfi ndungsmeldungen oder Patente.

Seit 2003 ist Professor Zilles zudem Sprecher des Programms „Function and Dysfunction of the Nervous System: From Molecules to Systems“ der Helm-holtz-Gemeinschaft der Forschungszen-tren und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Einblick in Organe und GewebeIn-vivo-Mikroskopie liefert dreidimensionale Bildsequenzen in höchster Auflösungvon Dr. Uta von der Gönna

Umfassende Kartedes Gehirns erstelltUni Rostock ehrt Professor Karl Zillesvon Ingrid Rieck

Beobachtung molekularer Prozesse, und durch die Nano-Laserchirurgie können einzelne Zellen gezielt mani-puliert werden. „Dieser experimentel-le Ansatz bietet hochinteressante An-knüpfungspunkte für Kooperationen zum Beispiel mit Immunologen, Zell-biologen, Gastroenterologen, Mikrobi-ologen und Physikern“, freut sich der 48-Jährige auf neue Projekte in Jena. Auf die Frage, was die Lymphozyten auf ihrem Weg in der Darmschleim-haut treibt, möchte er gemeinsam mit Mathematikern und Informatikern nach Antworten suchen.

Der in Oldenburg geborene Mediziner studierte, promovierte und habilitierte sich an der Medizinischen Hochschule Hannover, arbeitete zwischenzeitlich in der Anatomischen Anstalt der Univer-sität München und leitete zuletzt eine eigene Arbeitsgruppe an der Universität zu Lübeck. Von dort bringt er die Idee zu einem einwöchigen Kompaktkurs Anatomie zur Vorbereitung auf das Phy-sikum mit, den er auch in Jena etablie-ren möchte.

Seit Beginn dieses Jahres ist er in die regulären Lehrveranstaltungen der Ana-tomie eingebunden. „Wir wollen den Studierenden mit unserer Erfahrung so effektiv wie möglich dabei helfen, den umfangreichen anatomischen Lernstoff zu bewältigen. Auf Augenhöhe mit den Studierenden wollen wir das notwen-dige Grundverständnis schaffen, opti-mal auf die Klinik vorbereiten und na-türlich auch aufs Physikum.“

IMPRESSUM

Herausgeber: MEDI-LEARN Verlag GbR, ISSN 1860-8590 Elisabethstraße 9, 35037 Marburg/LahnTelefon 04 31/780 25-0, Fax 04 31/780 25-262E-Mail: [email protected], www.medi-learn.de

Redaktion: Jens Plasger (Redaktionsleitung), Christian Weier (V.i.S.d.P.), Kare Ahlschwede (Chef vom Dienst), Dr. med. Marlies Weier, Nina Dalitz,Susanne Kleemann, Kim Garnier, Peter Sporns, Miriam Goß, Dr. med. Dipl.-Psych. Bringfried Müller, Thomas Brockfeld

Layout & Graphik: Fritz Ramcke, Kristina Junghans

Berichte: Redaktion MEDI-LEARN, Annika Simon, Jan-Peter Wulf, Lea M., Karl-Heinz Silbernagel (Deutsche Ärzteversicherung), Olga Kogan, Kirsten Standke

Druck: Druckerei + Verlag Wenzel, Am Krekel 47, 35039 Marburg/Lahn,Telefon 0 64 21/17 32 60, Fax 0 64 21/17 32 69

Anzeigenbetreuung: Christian Weier, Dorfstraße 57, 24107 Ottendorf bei KielTelefon 04 31/780 25-0, Fax 04 31/780 25-262E-Mail: [email protected]. – Es gilt die Anzeigenpreisliste 02/2005.

Bildnachweis: www.photocase.com, www.istockphoto.com, www.sxc.hu, www.pixelquelle.de, Artikelautoren, www.flickr.com, Thomas Stoffels

Erscheinungsort: MarburgDie MEDI-LEARN Zeitung erscheint fünfmal pro Jahr und wird als Beilage der Zeitschrift Via medici aus dem Georg Thieme Verlag, Stuttgart, zugelegt. Der Bezug ist für Abonnenten der Via medici in deren Abonnement bereits enthalten. Der Einzelpreis beträgt 1,90 €. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. kann der Verlag keine Gewähr übernehmen. Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit vorheriger schriftlicher Zu-stimmung. Der Verlag kann für Preisangaben keine Garantie übernehmen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei allen Gewinnspielen und Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Anregungen und Redaktionskontakt per E-Mail unter [email protected].

Verlosung: Bei allen Verlosungen in dieser Ausgabe ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Einsendeschluss ist am 30. Juni 2011. Die Gewinner werden regelmäßig im Internet unter www.medi-learn.de/gewinner bekannt gegeben.

Dein Artikel bei MEDI-LEARN? Wir freuen uns über die Zusendung von Erfahrungs-berichten und anderen Artikeln und belohnen die Autoren mit Fachbüchern. Alle weiteren Infos findest du unter www.medi-learn.de/artikel.

Engagierte Lehrerin und Ärztin Dr. Jana Jünger erhielt Fakultätenpreis

von Verena Wirwohl

Für exzellente Lehre in der Medizin wurde Privatdozentin Dr. Jana Jün-

ger von der Medizinischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ausgezeichnet. Die Hochschullehrerin und Oberärztin erhielt den mit 30.000 Euro dotierten Ars-legendi-Fakultätenpreis, der vom Stifterverband für die Deutsche Wis-senschaft und dem Medizinischen Fakul-tätentag (MFT) vergeben wird.

Jana Jünger blickt auf ein langes Enga-gement für die medizinische Lehre zurück. In Heidelberg hat sie bereits in den 1990er Jahren die Entwicklung des reformierten Regelstudiengangs mit vorangetrieben. Maßgebliche Impulse für die Einrichtung eines Skillslab, die Einführung von Kom-munikationstrainings für Studierende und des „Kompetenzzentrums für Prüfungen in der Medizin Baden-Württemberg“ gingen von ihr aus. Durch die Leitung des Kom-petenzzentrums gibt sie länderübergreifend wichtige Anregungen für die Einführung klinisch-praktischer Prüfungsformate und Prüferschulungen. So wird sie unter ande-rem am 23. Juni in Rostock einen entspre-chenden Workshop für die Medizinischen Fakultäten ausgestalten.

Besondere Verdienste erwarb sich die Preisträgerin auch bei dem postgradu-ierten Studiengang „Master of Medical Education (MME)“. Der interfakultäre Studiengang fungiert nunmehr seit dem Jahr 2004 als Gütesiegel für Lehrende an Medizinischen Fakultäten. Träger des Studiengangs ist der Medizinische Fakultätentag mit seiner Akademie für Ausbildung in der Hochschulmedizin (AHM). Als Betreuerin, Modulleite-rin und Mitglied der Studiengangs-leitung an der Universität Heidelberg unterstützt sie die Teilnehmer aus den deutschsprachigen Fakultäten dabei, die Lehre in der Medizin auf höchstem Ni-veau zu praktizieren.

Das 3B-Scientific Anatomie-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Anatomie, den wir dir in Kooperation mit 3B Scientific in der MLZ ausführlich vorstellen.

Weitere Infos auch online unter:www.medi-learn.de/anatomie

Fortsetzung im Digitalen Nachschlag

10Seite Mai /Juni 2011

www.medi-learn.deMLZ

Wie gefällt dir diese Ausgabe unserer MEDI-LEARN Zeitung?

Unter www.medi-learn.de/gw121 fi ndest du einen kurzen Fragebogen mit drei Fragen zu dieser Ausgabe. Wir würden uns freuen, wenn du uns deine Meinung mitteilst. Mitmachen lohnt sich: Unter allen Teilnehmern verlosen wir Fachbücher im Wert von 300 Euro. Einfach Fragebogen ausfüllen und schon bist du dabei!

Deine Meinung ist uns wichtig!

NEU!Der Hammerplan von MEDI-LEARN

In 100 Tagen zum 2. Staatsexamen

Der 2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung um-fasst laut neuer AO das gesamte klinische Wis-sen, so dass die gefor-derte Stoffmenge kaum zu bewältigen scheint.

Eine genauere Analyse der bisherigen Ham-merexamina hat jedoch gezeigt, dass inhaltlich eine große Übereinstim-mung mit dem alten 2. Staatsexamen gegeben ist, während der Stoff des alten 1. Staatsex-amens kaum geprüft wird.

Dieser Analyse folgend haben wir einen Lern-plan zusammengestellt, in dem der Lernstoff auf das Wesentliche redu-ziert, strukturiert und auf 100 Tage verteilt wurde.

Der 100-Tage-Lernplan und ausführliche Erläu-terungen mit zusätzli-chem Kreuzplan stehen im Internet zur Verfü-gung unter

www.medi-learn.de/hammerplan

amens kaum geprüft wird.

Geheimtipp vorweg für deine Auslandsfamulatur: Ein kleiner

Beutel mit Loperamid, Ibuprofen, Pa-racetamol, Fenistil-Gel und Metoclo-pramid-Tropfen hat noch nie gescha-det. Und da wir beim Thema Vorsorge und Absicherung sind ein zweiter Tipp: Die richtige Versicherung über die vor einer Famulatur in einem fremden Land nachzudenken ist.

Was raten die Versicherer, die sich auf medizinische Heilberufe spezialisiert und seit Jahrzehnten junge Mediziner in ihr Famulaturland begleiten? Hierzu Patrick Weidinger, Rechtsanwalt und Spezialist für Haftpfl icht bei der Deut-schen Ärzteversicherung: „Für den Fa-mulant steht ja das erste praktische Tun am Patienten an der Spitze und somit ist die Haftpfl ichtversicherung ein absolu-tes Muss. Sie sichert die berufl ichen und privaten Haftpfl ichtrisiken ab, bezahlt, wenn die Forderung berechtigt ist und wehrt unberechtigte Forderungen ab.

Wichtig ist – zweitens – auch die Unfallversicherung, denn sie schützt weltweit und rund um die Uhr. Die Ab-sicherung sollte neben dem unerläss-lichen Invaliditätsschutz in jedem Fall auch Bergungskosten enthalten. In dem Zusammenhang ist – drittens – die Kran-

Gut gerüstet für die AuslandsfamulaturVersicherungspaket nach dem Baukastenprinzip bietet passende Lösungen für den Einzelfallvon Karl-Heinz Silbernagel

Damit das Thema Versicherung nicht zum Alptraum wird, hat die Deutsche Ärzteversicherung ein „Famulaturpaket“ für das Ausland geschnürt. Dies bündelt die für einen Famulanten notwendige Vorsorge im Bereich Berufs- und Privathaftpfl icht-, Unfall- und Auslandsreisekrankenversi-cherung. Diese Versicherungen lassen sich bequem im Baukastenprinzip ganz nach den persönlichen Bedürfnissen kombinie-ren. Informationen hierzu können unter

[email protected] oder Telefon 0221/148 22700 angefordert werden.

Und noch ein Tipp: Von über 60 Län-dern hat die Deutsche Ärzteversicherung die wichtigsten Informationen für eine Famulatur zusammengestellt. Diese „Län-derinfos“ mit Basisdaten über Land und Leute, Einreisebestimmungen, wichtigen Adressen, Fördermöglichkeiten und vieles mehr sind unter www.aerzteversicherung.de kostenlos zu bestellen.

kenversicherung anzusprechen. Natür-lich hat jeder Student eine Krankenversi-cherung. Diese gilt jedoch, wenn sie über eine gesetzliche Krankenkasse besteht, nur für Deutschland. Das bedeutet im Klartext, dass das Kostenrisiko beim Fa-mulant liegt. Eine Auslandskrankenver-sicherung einschließlich angemessener Regelung für den Fall eines Rücktrans-portes aus medizinischen Gründen ist deshalb unbedingt zu empfehlen.“

Famulatur im Ausland? Aber bitte mit großem Schutz, für kleines Geld!Auch wenn Sie nicht gleich in eine Dschungelklinik gehen – eine Auslandsfamulatur bringt immer Risiken mit sich, für die kein Versicherungsschutz besteht. Haftpflicht, Unfall, Krankheit: Schützen Sie sich mit dem Auslands-Famulatur-Paket der Deutschen Ärzteversicherung.

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Ihr Schutz besteht

ab der Beitrags-

überweisung.

so liegt eine Pfl ichtverletzung nicht vor und seine Haftung entfällt. Das ist selbstverständlich der Fall, wenn dieses Risiko insgesamt noch nicht bekannt war. Dasselbe gilt aber auch, wenn es nur in anderen medizinischen Spezial-gebieten – aber nicht im Fachgebiet des betroffenen Arztes – diskutiert wird. Ob eine derartige Ausnahme in Betracht kommt, wird ein Gericht wohl in aller Regel nur mit Hilfe von Sachverstän-digen klären können.

Die Aufklärung über Risiken einer geplanten Behandlung gehört aus

juristischer Sicht zu den wichtigsten Pfl ichten eines Arztes im Umgang mit seinem Patienten. Die generelle Auffas-sung des Bundesgerichtshofs zur Auf-klärung durch den Arzt ist, dass der Pa-tient durch sie „im Großen und Ganzen“ wissen müsse, worin er einwilligt. Dazu muss über die Art des bevorstehenden Eingriffs und seine nicht ganz außerhalb der Wahrscheinlichkeit liegenden Ri-siken informiert werden, falls diese für die Entscheidung des Patienten bedeut-sam sind und sie nicht aufgrund der Art des Eingriffs ohnehin auch für einen me-dizinischen Laien ersichtlich sind.

Dem Patienten ist also vom behandeln-den Arzt eine allgemeine Vorstellung von der Schwere des beabsichtigten Eingriffs und den spezifi schen mit ihm verbun-denen Risiken zu vermitteln, ohne diese zu beschönigen oder zu verschlimmern. Dabei ist nicht die Häufi gkeit entschei-dend, mit der ein Risiko tatsächlich zu einer Komplikation führt. Auch wenn sie nur in sehr seltenen Fällen auftritt, muss vor der Einwilligung des Patienten über eine mögliche Komplikation aufgeklärt werden, wenn diese zu einer besonders schweren Belastung für seine Lebens-führung führen würde.

Klinisches Beispiel für eine Aufklä-rungspfl icht ungeachtet der Seltenheit der Komplikation ist das subdurale Hy-grom (Flüssigkeitserguss) infolge einer Spinalanästhesie oder Lumbalpunktion. Vor Gericht verhandelt wurde der Fall einer Krampfaderoperation mit Spinalan-ästhesie aus dem Jahr 2003. Im Schädel des Patienten bildeten sich anschließend Hygrome, die in einem Krankenhaus zwei Monate später auf den dann ange-fertigten CT-Bildern nicht erkannt wur-den, sondern erst 48 Stunden später in einer anderen Klinik. Dort wurde der Pa-

tient am folgenden Tag zur Therapie der Hygrome am Kopf operiert.

Durch eine Punktion der Dura im Zuge einer Rückenmarksnarkose oder einer Lumbalpunktion kann ein sogenanntes Liquorunterdrucksyndrom entstehen, das relativ häufi g zu postspinalen Kopf-schmerzen und in sehr seltenen Fällen zu subduralen Hygromen führt. Die Erfor-dernis einer Kopfoperation und damit ver-bundene Gefahr von Dauerschäden würde dann allerdings eine erhebliche Belastung

Entscheidendes Kriterium ist die SchwereBundesgerichtshof präzisiert Aufklärungspflicht des behandelnden Arztesvon Dr. Heiko Lehmkuhl, Rechtsanwalt in Berlin mit Arbeitsschwerpunkt Medizinrecht

des Patienten darstellen, so dass dieser un-abhängig von der geringen Eintrittswahr-scheinlichkeit dieser Komplikation über deren Möglichkeit und Schwere aufzuklä-ren ist, urteilten die Richter.

Vom ehernen Grundsatz der Pfl icht zur Aufklärung des Patienten macht die deutsche Rechtsprechung jedoch zwei in der Praxis bedeutsame Ausnahmen: War dem Arzt selbst vor der Behandlung ein bestimmtes Risiko nicht bekannt und musste ihm auch nicht bekannt sein,

Neben Flugticket und der Gültigkeitsdauer des Reisepasses ist vor längeren Auslandsaufenthalten noch manches andere zu bedenken.

www.medi-learn.deMLZMai /Juni 2011 11Seite

Rippenspreizer

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Diese und mehr als 600 weitere Cartoons gibt es in unseren Galerien unter:

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Making of PROMETHEUSDas „Making of“ von Thiemes

PROMETHEUS LernAtlas jetzt

bei YouTube

In welchem Raum

wird Prof. Dr. med.

Udo Schumacher im

Film gezeigt?

Von wem stammt

das historische Buch,

welches im Film gezeigt

wird? (Gesucht wird wieder

der Nachname)

Welcher Autor hat kei-ne Brille (Gesucht ist hier nach dem Nachna-men)?

Als der zweite Zeich-ner, Markus Voll, vor-gestellt wird, welches Körperteil liegt im Bild skelettiert im Vordergrund?

Welches Körperteil malt der Zeichner in

Minuten 0:50 des Vi-deos am Computer?

1

5

23

4

Einen Blick hinter die Kulissen des Standardwerkes „PROMETHEUS“ kann man jetzt bei YouTube riskieren. Wie entstehen eigentlich die detail-lierten Abbildungen? Wer sind die Au-toren und Macher? Antworten auf diese Fragen und natürlich auf die unseres Rätsels fi ndet ihr in dem frisch produ- und publizierten Making of Video. Also ran ans Anschauen, Informieren, Rätsel knacken und Gewinne einstreichen.

Mit welchen be-

rühmten Figuren aus

Berlin beschäftigt sich

Karl Wesker?

Welches Organ ist auf der Stifte-Tasse in

Minuten 1:38 „zuge-

drückt“?

Mit welchen Struk-turen beginnen die Zeichner wie auch das Buch den Körper darzu-stellen?6

7 8

-

ÖS

D

T

CR

E

D

Ä

Jetzt Video anschauen:www.medi-learn.de/prometheus-video

oder einfach nach „Thieme“ und „Prometheus“ auf YouTube suchen :-)

1 2 3 4 5 6 7 8Ä

Um das Lösungswort zu erhalten, musst du einfach nur die Ant-wort-Buchstaben oben aus den weißen Kreisen mit dem schwar-zen Rand in der Reihenfolge der Fragen nach rechts übertragen.

Lösungswort

Gewinnspiel: Trage einfach die Lösung unter www.medi-learn.de/prometheus-gewinnspiel ein.

1. Preis: PROMETHEUS LernPaket 2. Preis: PROMETHEUS Schädelpaket 3.-5. Preis: PROMETHEUS LernKarten Anatomie

Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Das Gewinnspiel läuft bis 31. Juli 2011.

12Seite Mai /Juni 2011

www.medi-learn.deMLZ

Broschüre informiert über aktuellen Standder Bologna-ReformHören Studenten heute den Be-griff „Bologna“, dann denken sie kaum an rote Ziegeldächer oder den Neptunbrunnen, sondern eher an Bachelor und Master. Der Name der norditalienischen Stadt wurde 1999 zum Inbegriff für einheitliche Studienabschlüsse. Mit einer De-klaration wollten die europäischen Bildungsminister damals das grenz-überschreitende Lernen auf dem Kontinent erleichtern.

In Deutschland wurden seit-dem fast alle Studiengänge auf das neue Leistungspunkte-System umgestellt. Eine der wenigen Aus-nahmen, die an den bisherigen Ab-schlüssen festhalten, ist die Human-medizin. Aber auch diese Bastion gerät ins Wanken: In Oldenburg und Groningen laufen die gemeinsamen Vorbereitungen für einen „Medizin-Bachelor“.

Einen Überblick über den Stand der Dinge gibt die Broschüre „Me-dizinstudium, quo vadis? Auf dem Weg zu einer europäischen Ärz-teausbildung“ der Hochschulrekto-renkonferenz. Ein gedrucktes Ex-emplar kann kostenlos per E-Mail unter [email protected] be-stellt werden. Im Internet steht die Broschüre außerdem als E-Book unter www.v3mag.de/medizinstudi-um-quo-vadis/ bereit.

fangen. Stattdessen kannst du bei der Uni-versität, an der du den Vollstudienplatz erhältst, die Anrechnung schon erbrachter Studienleistungen und eine Einstufung in ein höheres Fachsemester beantragen. Du hättest aber auch die Möglichkeit, am neuen Ort mit anderen Dozenten, Veran-staltungsinhalten und so weiter lieber frei-willig von vorn zu beginnen.

Sollten deine weiteren Bewerbungen während der vorklinischen Semester erfolglos bleiben, machst du an der bis-herigen Uni dein Physikum und wirst danach exmatrikuliert. Nun kannst du dich mit bestandener Prüfung an der-selben und an allen anderen deutschen Hochschulen für das erste klinische Se-mester bewerben. Manche schauen bei der Vergabe auf die Noten des Physi-kums, andere nicht. So oder so brauchst du die Hände nicht in den Schoß zu legen: Falls diese Bewerbung nicht so-fort klappt, könntest du die neuerliche Wartezeit zum Beispiel nutzen, um eine Doktorarbeit zu schreiben.

Die ExtraportionDiese Artikel findest du im Online-Teil unserer Zeitung:

Nachschlag

Online geht's weiterWie immer gibt es auch zu dieser Aus-gabe der MEDI-LEARN Zeitung wieder eine Extraportion für besonders MLZ-Hungrige: Ausgabe 30 unseres Digitalen Nachschlags präsentiert dir weitere span-nende Artikel – dieses Mal unter ande-rem zum Thema Notaufnahme, Innere Medizin und Auslandserfahrungen – und Fortsetzungen von Beiträgen aus der ge-druckten Version. All das fi ndest du im Digitalen Nachschlag. Er steht kostenlos als PDF im Internet zur Verfügung. Ein-fach die folgende Seite aufrufen:www.medi-learn.de/mlz-nachschlag

Privatdozentin mit dem Ars-legendi-Preis geehrtJana Jünger blickt auf ein langes Engage-ment für die medizinische Lehre zurück. In Heidelberg hat sie bereits in den 1990er Jahren die Entwicklung des reformierten Regelstudiengangs mit vorangetrieben. Maßgebliche Impulse für die Einrichtung eines Skillslab, die Einführung von Kommu-nikationstrainings für Studierende und des „Kompetenzzentrums für Prüfungen in der Medizin Baden-Württemberg“ gingen von ihr aus.

Lehre

Längst nicht jeder hat im Abitur die Noten, die für einen Studienplatz in

Medizin gefordert sind. Wer im ersten Anlauf vom Postboten eine Ablehnung in den Briefkasten gesteckt bekommt, braucht Geduld – oder Losglück. Denn was längst nicht alle Studienbewerber wissen: Die Universitäten verlosen im Anschluss an das Nachrückverfahren ihre frei gebliebenen Plätze, und für die Teilnahme spielen Zensuren ausnahms-weise keine Rolle. Anstelle komplizierter Formulare und seitenlanger Anträge reicht hierfür eine schlichte Postkarte.

Die Gewinner bekommen allerdings oft nur eine vorläufi ge Zulassung für den vor-klinischen Abschnitt, also einen sogenann-ten Teilstudienplatz. Wenn du den hast, studierst du zwar ganz normal, solltest du dich aber im folgenden Semester gleich wieder bei hochschulstart.de um einen

Vollstudienplatz bewerben. Sonst würdest du am Ende des vorklinischen Abschnitts automatisch exmatrikuliert – was zwar nicht gleich das Ende deiner Mediziner-Laufbahn bedeutet, aber eventuell eine weitere Wartezeit bis zur Fortsetzung. Nur Mut: Deine Chancen für einen Vorklinik-Platz steigen bei jeder Folgebewerbung, denn das Studieren mit befristeter Zulas-sung wird als Wartezeit gewertet.

WICHTIGES HÄKCHEN IM STUDIENPLATZ-ANTRAG

Gegenwärtig werden Teilstudienplätze je nach Verfügbarkeit von den Universi-täten in Göttingen, Mainz, Marburg und Regensburg angeboten. Sie werden zu-nächst im Rahmen des 1. Nachrückver-fahrens über hochschulstart.de verteilt. Du bist automatisch mit dabei, wenn du einer

Zuteilung an diese vier oder einfach an alle

Hochschulorte in der Bewerbung zugestimmt hast. Dieses Häkchen in

Per Postkarte zum Medizin-StudienplatzTeilnahme am Losverfahren der Hochschulen ist unabhängig vom Notendurchschnitt im Abiturzeugnisvon Kare Ahlschwede (Redaktion)

deinem Antrag solltest du unbedingt ma-chen. Allerdings ist dein Erfolg beim Nach-rücken von den Abi-Noten abhängig.

Bleiben nach dieser Nachrück-Runde noch Teilstudienplätze frei, werden sie von den vier genannten Universitäten verlost. Auch die anderen Hochschulen verlosen je nach Verfügbarkeit ihre frei gebliebenen Vollstudienplätze. Wer alle Chancen nutzen will, schickt je eine Post-karte mit seiner Adresse, Telefonnummer und dem Satz „Hiermit bewerbe ich, Mar-tin Mustermann, mich zur Teilnahme am Losverfahren für das 1. Semester Human-medizin“ an die Studierendensekretariate sämtlicher Universitäten, an denen das Fach studiert werden kann.

Wenn du einen Teilstudienplatz abbe-kommen hast, musst du dich trotzdem weiterhin über die ZVS für einen Platz für das erste vorklinische Semester be-werben. Falls du damit beispielsweise ein Jahr später Erfolg hast, bist du eigentlich schon im 3. Fachsemester, brauchst aber in der Regel nicht wieder bei Null anzu-

Als Medizinstudent bist du im Grunde nie allein: Zumindest das

schlechte Gewissen begleitet dich auf Schritt und Tritt. Höchstens direkt nach einer erfolgreichen Klausur streifst du mal ohne Lernstress durch die Läden, bleibst länger im Bett oder schaust ohne Reue deine Lieblingsserie. Aber auch wirklich nur dann. Ansonsten fl üstert es bei vielen von uns, sobald wir uns mehr als drei Meter vom Schreibtisch entfer-nen, unaufhörlich im Hinterkopf: „Ei-gentlich müsstest du gerade lernen …“

Ich kannte einen Studenten, der sich in der Vorklinik so sehr selbst unter Druck gesetzt hat, dass er jeden Morgen um fünf Uhr aufstand, um vor den Veranstal-tungen schon mal eine Runde zu lernen. Abends ging er aus demselben Grund nicht vor Mitternacht ins Bett.

FEIERABEND UM 20 UHR

Als ich andererseits mal einer Kom-militonin erzählte, dass ich möglichst nicht länger als bis 20 Uhr etwas für die Uni tue, meinte die gleich: „So wirst du

dein Medizinstudium nicht schaffen.“ Sie hat dann selbst noch vor dem Physi-kum abgebrochen, und ich habe meins bestanden.

Das ist im Grunde nur folgerichtig: Selbstüber-forderung stellt nämlich eine der größ-

Wenn das Lernen dich auffrisstSelbstüberforderung stellt eine der größten Gefahren für den Studiumserfolg darRedaktion MEDI-LEARN

ten Gefahren für den Studiumserfolg dar. Und genau darauf läuft es hinaus, wenn du dir nicht ausreichend Schlaf gönnst, genug Zeit zum Essen nimmst und deine einzige körperliche Betätigung im Um-blättern von Buchseiten besteht. Pausen sind beinahe das Wichtigste am Lernen, ob nun im Bett, am Küchentisch oder beim Sport. Aus gutem Grund sind Ar-beitszeit und Urlaubsanspruch in jedem Tarifvertrag genau geregelt – nur gibt es leider keinen für das Medizinstudium.

Du musst also selbst aufpassen, dass das Lernen dich nicht auffrisst, und recht-zeitig deine Grenzen fi nden. Es ist gut und richtig, wenn du gewissenhaft studierst und mit Engagement deine Doktorarbeit voran bringst. Aber es hilft weder dir noch irgendjemand sonst, wenn dich da-bei ständig ein schlechtes Gewissen quält. Das solltest du wohl eher haben, wenn

du über Jahre nicht die Balance fi n-dest zwischen dem,

was du deiner Z u k u n f t schuldig bist und

dem, was das Leben

im Hier und Jetzt ausmacht. Klausuren

kann man wiederholen – die Jugend nicht.

Zuteilung an diese vier oder einfach an alle

Hochschulorte in der Bewerbung zugestimmt hast. Dieses Häkchen in

Bleiben nach dieser Nachrück-Runde noch Teilstudienplätze frei, werden sie von den vier genannten Universitäten verlost. Auch die anderen Hochschulen verlosen je nach Verfügbarkeit ihre frei gebliebenen Vollstudienplätze. Wer alle Chancen nutzen will, schickt je eine Post-karte mit seiner Adresse, Telefonnummer und dem Satz „Hiermit bewerbe ich, Mar-tin Mustermann, mich zur Teilnahme am Losverfahren für das 1. Semester Human-medizin“ an die Studierendensekretariate sämtlicher Universitäten, an denen das Fach studiert werden kann.

Wenn du einen Teilstudienplatz abbe-kommen hast, musst du dich trotzdem weiterhin über die ZVS für einen Platz für das erste vorklinische Semester be-werben. Falls du damit beispielsweise ein Jahr später Erfolg hast, bist du eigentlich schon im 3. Fachsemester, brauchst aber in der Regel nicht wieder bei Null anzu-

Für die Teilnahme reicht eine ganz normale Postkarte mit Standardtext.

Schiffsarzt aus Dresdenbrachte die ersten Nadeln mitBegonnen hatte alles mit ein paar Dutzend Akupunkturnadeln: Der Dresdner Internist Heinz Langer hatte als junger Schiffsarzt China bereist und dabei die Akupunktur er-lernt. Ihm war deshalb auch die abschwel-lende Wirkung der Nadelstiche bekannt. Als er 1986 der HNO-Ärztin Bettina Haus-wald anbot, Allergiker zu akupunktieren, nutzte die gerne die Chance und startete selbst bereits im folgenden Jahr eine Stu-die über die Wirkungen des Verfahrens.

Therapie

Hepatitis-Viren bleiben länger infektiös als bisher bekanntHepatitis-C-Viren, die Erreger einer schwe-ren Leberentzündung, bleiben außerhalb des Körpers wesentlich länger infektiös als bisher angenommen. Dies konnte Dr. Sandra Ciesek von der Medizinischen Hochschule Hannover jetzt mit einem neuen Zellkulturmodell zeigen. Ihre Tests ergaben außerdem, dass die Viren eine oberflächliche Reinigung mit mehreren Desinfektionsmitteln überstehen. Lange Zeit war es nicht möglich, das Hepatitis-C-Virus in Zellkulturen zu vermehren.

Forschung

Wechselbad der Gefühleauf einer IntensivstationWie einen Alptraum beschreibt Olga Kogan ihre ersten Eindrücke auf einer In-tensivstation: „Eine abgetrennte Welt. Ich dürste nach einem Geräusch, aber außer dem Piepsen des Herzkontrollsystems und dem Saugen des Schlauchs in der Nase des Mannes neben mir, gibt es nichts. Der Atem wird unregelmäßig ... Kein Schnau-fen, kein Piepsen mehr im Raum ... Mein Herz bleibt stehen, im Hals ein Kloß, die Augen vernebelt. Oh, Gott sei Dank! Das Piepsen setzt wieder ein.“

Erfahrungsbericht