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Methoden

Schlussfolgerung

Gesundheitsbezogene Lebensqualität und Nutzwerte bei Menschen mit Typ 2 Diabetes in der primärärztlichen Versorgung: Ergebnisse der DETECT StudiePieper, Lars1, Klotsche, Jens1, Eichler, Tilly1, Pittrow, David2, Böhler, Steffen2, Stridde, Elmar3, Huppertz, Eduard1, Lehnert, Hendrik4, & Wittchen, Hans-Ulrich1

1Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Technische Universität Dresden; 2Institut für Klinische Pharmakologie, Technische Universität Dresden; 3Abteilung Klinische Forschung, Pfizer Pharma GmbH, Karlsruhe; 4University of Warwick Medical School, Coventry, UK

42. Jahrestagung der DDG, Hamburg, 16.-19. Mai 2007 Abstractnummer: 180

Kontakt: Prof. Dr. H.-U. Wittchen, Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Technische Universität Dresden, Chemnitzer Straße 46, 01187, Dresden, E-Mail: [email protected], Tel: +49(0)351-463-36985, Fax: +49(0)351-463-36984

Referenzen: (1) Greiner W., et al. Eur J Health Econom 2003; 4: 222-231. (2) Greiner, W., et al. Eur J Health Econom 2005; 6: 124-130. (3) Pieper, L. et al., Bundesgesundheitsblatt (2005) 12: 1374-1382.

HintergrundDer Typ 2 Diabetes (T2D) ist vorwiegend in den entwickelten Ländern zu einer weit verbreiteten Erkrankung geworden. In der deutschen primärärztlichen Versorgung sind ca. 15% der Patienten betroffen. Er stellt eine Belastung für jeden betroffenen Patienten dar (z.B. Blutzuckerkontrolle, Injektionen), aber auch für das Gesundheitssystem insgesamt. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität (QoL) erfasst Wohlbefinden und „Funkti-onsfähigkeit“ aus Patienten-Sicht.

ZieleBeschreibung der gesundheitsbezogenen QoL bei Nichtdiabetikern und T2D-Patienten über die EQ-5D-Dimensionen. Gibt es Unterschiede zwischen den EQ-5D VAS-Werten (Visuelle Analogskala(1)) und den Utility-Indizes, die mittels TTO-Methode (Time Trade-Off(2)) den EQ-5D-Gesundheitszuständen zugeordnet werden?

DETECT (www.detect-studie.de (3)) ist eine epide-miologische Studie im primärärztlichen Versorgungs-sektor, die u.a. versorgungsrelevante Basisdaten zu Diabetes mellitus bereitstellt. Auf der Grundlage einer bundesweiten Zufallsstichprobe wurde im Rahmen einer Querschnittsanalyse (9/2003) von 3.188 Arztpraxen der Gesundheitszustand von 55.518 Patienten standardisiert erhoben. Die Diabetesdiagnose wurde von den Ärzten erfragt. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde mittels EQ-5D (EuroQol) bei den Patienten erhoben.

Die Daten dokumentieren, dass eine Diabeteserkrankung mit einer Abnahme der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und der Nutzen-Indizes einhergeht. Patienten unter Insulin-therapie dokumentieren schlechtere EQ-5D-Gesundheits-zustände. Bezüglich der Nutzwert-Indizes zeigt die TTO-Methode im Gegensatz zum VAS-Ansatz, dass die Zuordnung von „gesellschaftlichen“ Nutzwerten zu EQ-5D-Gesundheits-zuständen höhere Werte liefert als subjektive Nutzwert-Einschätzung der Patienten über die Visuelle Analog-Skala.

Förderung: unrestricted educational grant der Pfizer GmbH, Karlsruhe an die TU-Dresden (Prof. Wittchen).

ErgebnisseAm häufigsten wurden Probleme in den Bereichen Schmerz/körperliche Aktivität (74,1%), Beweglich-keit/Mobilität (44,3%), allgemeine Tätigkeiten (34,1%),

Abbildung 4: EQ-5D Werte in Abhängigkeit von mikro- und makro-vaskulären Folgeerkrankungen bei Patienten mit T2D

Abbildung 1: Design und Ablauf der DETECT Studie

2003 2004 2007

Outcomemonitoring Outcomemonitoring

Vorstudie

HauptstudieStichtags-untersuchung 12-Monats-Follow-up 5 Jahres-Follow-up

klinische und labortechnische Nachuntersuchung der

Teilstichprobe (N=6.627 Patienten; RR:93,1%)

Bundesweite Arztstich-probe (N=

3.795; RR:60,2%)

N=55.518 Patienten (RR:93,9%)

N=3.188 Ärzte (RR:45,2%)

vertiefende labortechnische Untersuchung einer

randomisierten Teilstichprobe (N=7.519 Patienten)

klinische und labortechnische Nachuntersuchung der

Teilstichprobe

Abbildung 5: EQ-5D Werte in Abhängigkeit von der Art der Behandlung des Typ 2 Diabetes

Abbildung 3: VAS- und TTO-Index Scores nach Alter und Erkrankungsdauer bei Menschen mit Typ 2 Diabetes

Angst/Niedergeschlagenheit (31,4%) und für sich sorgen (17,2%) angegeben. Der mittlere VAS-Index bei T2D betrug 0,68 (TTO: 0,78), bei Nichtdiabetikern 0,74 (TTO: 0,85). Sowohl der VAS- als auch der TTO-Score verschlechterten sich beim Vorliegen von mikro- und makrovaskulären Folgeerkrankungen, mit dem Alter und der Diabetesdauer. Patienten unter Insulintherapie wiesen schlechtere EQ-5D Gesundheitszustände und Utility-Indizes auf. Die TTO-Methode führte zu höheren Utility-Werten als der VAS-Ansatz.

Abbildung 2: Häufigkeit von „irgendwelchen“ Problemen in den EQ-5D Dimensionen sowie VAS- und TTO Scores bei Patienten mit Typ 2 Diabetes, Nichtdiabetikern und Patienten ohne chron. Krankheiten

0.78 0.75 0.72 0.69 0.70 0.66 0.600.83 0.87 0.83 0.79 0.80 0.77 0.700.00

0.20

0.40

0.60

0.80

1.00

18-29 30-39 40-49 50-59 60-69 70-79 80+Alter

0.71 0.70 0.69 0.66 0.65 0.63 0.620.80 0.80 0.79 0.76 0.75 0.73 0.700.00

0.20

0.40

0.60

0.80

1.00

0 1-4 5-9 10-14 15-19 20-24 25+

Diabetesdauer VAS-Score TTO-Score

Alter

signifikanter Unterschied*

signifikanter Unterschied*