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MinD-MagazinDie offizielle Zeitschrift von Mensa in Deutschland e. V.

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Juni 2013 94

Das kommt uns spanisch vor

Heidrun macht uns das Chinesische schmackhaft

Auf Insider-Tour durch Vancouver

Jennifer berichtet von ihrem Besuch in Kanada

Der verrückte Professor lebtTanja streift durch

Hochbegabten-Klischees

Tatort MünsterRückblick auf das Jahrestreffen

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MinD-Magazin 94 | Juni 2013 | 3

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Editorial

Willkommen im neusten Mensa-Reisemagazin! Auch diese Aus-gabe werden wir euch wieder

fremde Welten präsentieren, unbekann-te Lebensformen zum Essen vorsetzen und neue Zivilisationen aufmischen. Von einer meiner letzten Expedition in den fernen Osten lebend zurückgekehrt, darf ich euch an dieser Stelle wieder zu inter-essanten Inhalten einladen:

Jennifer war in einem Land mit dem exotischen Namen „Kanada“*, in dem es Lebewesen gibt, die ruhig, gemüt lich und sehr freundlich sein sollen (Seite 8). Alica und euer wagemutiger Chefredak-teur haben einen weiteren Asienbericht (Seite 10) beigesteuert, nachdem viele Leseranfragen in die Redaktion geflattert sind. Und Heidrun versucht Brücken zu schlagen, indem sie erklärt, dass man mit den komischen Lauten anderer Zivilisa-tionen durchaus auch anderes zu essen bekommt, als das, von dem man niemals ahnte, dass es ein Nahrungsmittel sein könnte (Seite 14).

In ganz entfernte** Weiten hat es über siebenhundert Reisende verschlagen (Seite 49). Im exotischen Münster, wo es noch mehr Delikatessen (zum Beispiel „Drahtesel auf Frühlingsbeet“) gibt als in China, hinterließen die Expeditionsteil-nehmer den ein oder anderen bleibenden Eindruck bei den dort lebenden Völkern.

Der in China inzwischen fast aus-gerottete gemeine Drahtesel erfreut sich

dank des natürlich gehaltenen Habitats in Münster noch großer Artenvielfalt. In kleinen und großen Herden sieht man diese sportlichen Leichtgewichte durch ihre Reviere ziehen. Nicht selten sam-meln sich die Paarreifer tagsüber in riesi-gen Horden zum Ausruhen, um ab dem späten Nachmittag wieder in alle Him-melsrichtungen auseinanderzustieben. Vereinzelt sieht man eine jagende Kreidler Florett die Herden auseinander-sprengen, aber selten kommt es zu bluti-gen Auseinandersetzungen mit der vom Aussterben bedrohten Zwei taktkatze.***

Tanja hat auch dieses Mal auf ihren Forschungsstreifzügen (ab Seite 17) sehr schräge Lebensformen untersucht und interessante Erkenntnisse gesam-melt. Und Fredrika weiß sogar von einer Krimischriftstellerin zu berichten, die sich wagemutig in einer neuen und un-bekannten Umgebung niedergelassen hat (Seite 25). Und von der Reise dreier ganz verstaubter Typen wissen Jörg und Isabella zu berichten (Seite 40).

Es ist also mal wieder viel los. Lasst euch von uns mit auf die Reise nehmen und entdeckt die vielfältige Mensa-Welt.

Euer

Liebe Mitreisende!

Titelbild: Straßen-ansicht in Münster.

– Foto: Babette Mai-roth-Voigtmann

Nicolai Meyer ist Chefredakteur des MinD-Magazins und für seine mit-reis(s)ende Art be kannt.

* Ich habe drei Anläufe gebraucht, um das richtig zu schreiben.

** Insbesondere für Münchner und Berliner.

*** Ja, liebe Rei-sende, auch der kleine Tierfreund kommt hier auf seine Kosten.

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MinD-Magazin 94 | Juni 2013

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Foto: Daniel Pisano

MinD-Magazin 94

AktuellesLiebe Mitreisende! 3Editorial

Schwarzes BrettMAP-Camp 2013 6Documensa IV 6„In Liebe, Dein M.“ 6Vernetzungstreffen für Selbstständige bei Mensa 6Terminkalender 7

Von Ms für MsTitelthema Totems im Regen 8Mit lokalen Ms auf Insider-Tour durch Vancouver

Drei Chinesen mit dem Kontrabass 10Wir haben zugehört | Ms auf Reisen

Titelthema Das klingt für mich chinesisch 14Sprachen lernen – interessant gemacht

Titelthema Schlau, aber schräg? 17Was Lehrkräfte tatsächlich über Hochbegabte denken | Streifzüge durch die Begabungsforschung (XXXIII)

16 Stunden Spaß am Tag 20Interview mit der Gerontologin Xenia Vosen-Pütz | Die Mensanerin von nebenan

Onomastik II 23Etymologie der Nachnamen | Prismenfernglas

Von Denksystemen und Zwergenweitwurf 24Rezensionen

Die Krimischriftstellerin zieht um 25Ein Kurzkrimi aus dem Berchtesgadener Land

Wie man einen Verlag findet 28… ohne den Verstand zu verlieren

Hochbegabte lieben besser 30Wie du mit Kopf und Herz Anziehungskraft erlangst

Toll, ein anderer macht’s? 32Das Projektteam – Teil zwei | Projektmanagement

Auflösung des Logikrätsels 34

M<18 34Neue Facebook-Gruppe von Mensa International | Mensa Juniors

Tierischer Unsinn! 36Von sauberen Schweinen, klugen Kühen und lebenslustigen Lemmingen | Für Kinder

Im VereinHilfe, die Finanzprüfer kommen! 40(Teil 1) Treffen von Vorstand und Finanzprüfern – die Finanzprüfer-Sicht | So funktioniert Mensa

Hilfe, die Finanzprüfer kommen! 42(Teil 2) Treffen von Vorstand und Finanzprüfern – die Vorstandssicht | So funktioniert Mensa

MHNDie Liebe zu niederländischen Spielen im Gentechnik-Camp 44Auszüge aus dem MHN-Programm

Beziehungexperten aufgepasst! 45(und solche, die es mal werden wollen) | MinD-Akademie 2013

Der zweite Teil von Alicas und Nicolais Reise durch China.

– Seite 10

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MinD-Magazin 94 | Juni 2013 | 5

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Inhalt

Rückblick aufs Jahrestreffen.

– ab Seite 49 Blick nach vorn

Runder Geburtstag in Berlin 46Berliner Sommerfest 2013

Auf in die Nibelungenstadt! 47Workshop-Wochenende in Worms | Juniors-Seminarwochenende 2013

Hai Kjuh Pairättz 48Drachenbootrennen in Marburg | Sport

RückspiegelTitelthema Jahrestreffen 2013

Ein guter Tag zum Färben 49Oder: Colorituri te salutantAnnette trifft Annette 52Ein Besuch auf Burg HülshoffAlte Bekannte und neue Gesichter 53SIG-Treffen am Rande des JTGegen den Wind nach Münster 55

Organisieren ist so einfach 56Warum es wieder Center-Parc-Sausen gibt

Im Rahmen der Messgenauigkeit 57Mensa auf der didacta in Köln 2013

Ehrenamt verpflichtet 58Mensa Schweiz

Wer bin ich? 59SIG-Treffen junger erwachsener Ms in Würzburg | SIG 18–25

StandardsRätsel

Heyawake 61Auflösung aus MinD-Mag 93 62

Treffen & Termine 63Impressum & Adressen 65Vorstand & Verwaltung 66

Die letzte SeiteGeldabheben mit Hindernissen 67Schluss mit lustig

Festungen zu Grüngürteln 67Leserbrief

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6 | MinD-Magazin 94 | Juni 2013

Schwarzes Brett

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„In Liebe, Dein M.“

D ie australische Mensa-Magazin-Redakteurin Jessie sammelt Mensa-Liebesgeschichten: Wie habt ihr eure Liebe bei Mensa gefunden? Die Ge-schichten werden im australischen Ma-gazin TableAus und eventuell in ande-ren nationalen Magazinen veröffentlicht und auf Jessies Webseite archiviert. Ihr seid herzlich eingeladen, eure Geschich-te mit maximal 500 Wörtern auf Eng-lisch oder mit englischer Übersetzung und gerne mit Foto beizutragen. Falls ihr Hilfe bei der Übersetzung benötigt, wendet euch an die Redaktion.

Sara

` http://www.begoodcat.com/love/ ` [email protected]

MAP-Camp 2013

Die MAP-SIG (Mensans at Play) veran-

staltet vom 29. November bis 8. De-

zember 2013 ihr zweites jährliches Treffen,

dieses Mal im malerischen Hinterland von

Mount Tamborine in der Nähe von Bris-

bane in Australien.

Alle Mensaner ab 18 Jahren sind einge-

laden, sich zehn Tage zusammen in der

Sommersonne zu räkeln, Spiele zu spielen,

die Probleme der Welt zu lösen, die ortsan-

sässigen Weingüter, Märkte und Themen-

parks zu besuchen, und zu tun, wonach

auch immer Mensanern der Sinn steht.

Die Kosten betragen pro Person – bis

31. Oktober! – nur 260 australische Dollar

(entspricht ungefähr 200 Euro) für Unter-

kunft, Verpflegung und viele Unterneh-

mungen. Jessica Kelley

` http://mapsig.com

Vernetzungstreffen für Selbstständige bei Mensa

Die Selbstständigen bei Mensa laden zum Kennenlern- und Vernetzungs-

treffen ein: 26.–28. Juli in der „Zentrale“ in Frankfurt (Main). Details bei Martin Röll oder Markus Gyger und über die Mailing-liste der S-elbstständ-IG.

` [email protected] ` 01 77-4 25 12 31

Documensa IV

Während der MinD-Akademie in Düs-seldorf (3.–6. Oktober 2013) findet dort

ebenfalls die vierte Documensa – Ausstellung für bildende Kunst – statt. Ihr seid künstle-risch aktiv und möchtet eure Arbeiten einem größeren Publikum vorstellen? Dann bewerbt euch mit euren Skulpturen, Zeichnungen, Fo-tografien, Gemälden oder Videoarbeiten beim Documensa-Team:

` [email protected]

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| 7 MinD-Magazin 94 | Juni 2013

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28.–30. Juni 2013 . . . . . . . . . . . . . . . Niederländisch für Anfänger (MHN)� in Aschaffenburg-Obernau (Seite 44)5.–8. Juli 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jahrestreffen von Mensa USA in Forth Worth, Texas

https://www.mensa.org/event/us-ag-texas-0 6.+7. Juli 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grillfest Chemnitz/Erzgebirge in Wolkenstein13.+14. Juli 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . Drachenbootrennen in Marburg (Seite 48)13.–20. Juli 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . Kids-Sommerwoche Nord in Dötlingen (Seite 51 in Mag 93)19.–21. Juli 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . Familienwochenende auf der Burg Trausnitz (Seite 6 in Mag 93)19.–28. Juli 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . MY-Camp in Keswick, Nordengland

http://www.mycamp.org.uk20.–27. Juli 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . Sommeruniversität von Mensa Frankreich in La Toussuire, Frankreich

https://www.mensa.org/event/mensa-france-summer-university26.–28. Juli 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . Darstellende Lösungsmethoden II (MHN)� in Essen

https://mind-hochschul-netzwerk.de/veranstaltungen/events/5827.–31. Juli 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . Mensa at Cambridge, ebenda, England

http://www.mensa.org.uk/cgi-bin/item.cgi?ap=1&id=247027. Juli–3. Aug. 2013 . . . . . . . Juniors-Sommercamp 1 in Kassel (Seite 51 in Mag 93)31. Juli–4. Aug. 2013 . . . . . . . EMAG (europäisches Jahrestreffen) in Bratislava, Slowakei

http://emag2013.mensa.sk2.–4. Aug. 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . Liebesseminar (MHN)� in Bad Meinberg (Seite 44)3.–10. Aug. 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . Sommerwoche Süd-Süd-West für Familien in Digoin, Frankreich (Seite 50 in Mag 93)4.–11. Aug. 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . Juniors-Sommercamp 2 in Kassel (Seite 51 in Mag 93)16.–18. Aug. 2013 . . . . . . . . . . . . . . Kreatives Schreiben (MHN)� in Essen

https://mind-hochschul-netzwerk.de/veranstaltungen/events/5916.–18. Aug. 2013 . . . . . . . . . . . . . . Bierfest in Belgrad, Serbien

https://www.mensa.org/event/beer-fest29. Aug.–1. Sept. 2013 . . . . . Berliner Sommerfest (Seite 46)31. Aug.–8. Sept. 2013 . . . . . MinD-Camp (MHN)� in Heimbuchenthal im Spessart (Seite 44)6.–8. Sept. 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . Internationales Jahrestreffen in Palić�, Serbien

https://www.mensa.org/event/international-palic-serbia-annual-gathering6.–8. Sept. 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . Asiatisches Mensa-Treffen in Singapur

http://amg2013singapore.com20.–22. Sept. 2013 . . . . . . . . . . . . . Gentechnik-Seminar (MHN)� in Karlsruhe (Seite 45)20.–23. Sept. 2013 . . . . . . . . . . . . . IBD-Meeting in Calgary, Kanada

https://www.mensa.org/event/ibd-meeting-201320.–23. Sept. 2013 . . . . . . . . . . . . . Jahrestreffen von British Mensa in York, England

http://www.mensa.org.uk/cgi-bin/item.cgi?ap=1&id=251122. Sept. 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halbmarathon in Altötting mit Mensa-Mannschaft3.–6. Okt. 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . MinD-Akademie (MHN)� in Düsseldorf (Seite 45)4.–8. Okt. 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . GOM – Jahrestreffen von Mensa Kroatien

https://www.mensa.org/event/gom-mensa-croatia-annual-gathering24.–28. Okt. 2013 . . . . . . . . . . . . . Juniors-Seminarwochenende in Worms (Seite 46)25.–27. Okt. 2013 . . . . . . . . . . . . . . . Oktoberwochenende von Mensa Niederlande

https://www.mensa.org/event/dutch-october-weekend31. Okt.–3. Nov. 2013 . . . . . . Spieleseminar (MHN)� in Bad Nauheim (Seite 45)22.–24. Nov. 2013 . . . . . . . . . . . . . Australische Mensa- und Kinder-Konferenz in Perth

http://www.mensa.org.au/amc-2013/22.–25. Nov. 2013 . . . . . . . . . . . . . . Center-Parcs-Sause III in Bispingen29. Nov.–8. Dez. 2013 . . . . . MAP-Camp bei Brisbane, Australien (Seite 6)9.–13. April 2014 . . . . . . . . . . . . . . Jahrestreffen in Freiburg30. Juli–3. Aug. 2014 . . . . . . EMAG (europäisches Jahrestreffen) in Zürich, Schweiz

Terminkalender

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MinD-Magazin 94 | Juni 20138 |

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Ms auf Reisen

Von Jennifer Welker-Suntz

Sehr malerisch zwischen Bergen und Meer gelegen, hat Vancouver auch über die Möglichkeiten zum

Snowboarden oder Schwimmen hinaus eine Menge zu bieten. So gibt es hier das drittgrößte Einkaufszentrum Kanadas, mehrere Strände, den größten kanadi-schen Park (Stanley Park), ein Aquarium und gefühlte 1 000 Museen. Bei dieser Vielfalt war es für uns fast unmöglich, einen Plan zu erarbeiten, was wir denn alles sehen wollten. Also hatten wir den besten Plan, nämlich gar keinen. Wir

dachten, wir überlassen die Führung einfach jemandem, der sich auskennt. So kamen wir auf die Idee, uns mit Men-sa Canada in Verbindung zu setzen.

Nach ein paar Tagen war der richtige Ansprechpartner gefunden, und Ted schickte mir gleich eine Einladung zum monatlichen Vancouver Brunch, die ich dankend annahm. Der Tag des Brun-chens kam, und ich war ziemlich aufge-regt: Wie würden die Leute sein, würde mein Englisch ausreichen? Die Sorgen waren zum Glück komplett unbegrün-det, denn als ich ins Harold‘s Bistro kam, wurde ich von den Mensanern begrüßt, als würde ich schon Jahre dazugehören, und nicht, als würden sie mich das erste Mal treffen. Die nächste Überraschung kam, als sich meine Tischnachbarin auf deutsch bei mir vorstellte. Wie sich herausstellte, ist sie vor drei Jahren aus-gewandert und seitdem regelmäßig als German Member bei den kanadischen Veranstaltungen dabei. Es wurde viel geredet, gelacht, Telefonnummern aus-getauscht.

An meinem Geburtstag bescherten uns Barbara und ihr Mann Gabor ei-nen tollen Tag. So bekamen wir zum Beispiel eine Stadtrundfahrt der be-

sonderen Art und bummelten anschließend gemütlich durch Granville Island. Die Halbinsel war bis zu den Fünfzigerjahren ein Indus triegebiet, das in den Siebzigern einer neuen Nutzung zugeführt wurde, um es vor dem Verfall zu retten. Heute befinden sich hier ein Flohmarkt, ein Kids-Market mit Kindershops, eine Kletterburg über zwei Stockwer-ke und eine Spielhölle für Kinder. Außerdem machen das Museum für Modelleisenbahnen und die

Totems im RegenMit lokalen Ms auf

Insider-Tour durch Vancouver

Wir sind irgendwie schon überall gewesen, nur nie wirklich weit weg. Also nahmen wir die Einladung eines ausgewanderten Freundes dankend an und

beschlossen, über den großen Teich zu fliegen und Vancouver und Umgebung unsicher zu machen.

Der Vancouver Brunch findet einmal monat-lich statt.

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MinD-Magazin 94 | Juni 2013 | 9

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Einkaufsstraßen es zu einem unvergess-lichen Ort für die ganze Familie.

Da unser Urlaub in die Regenzeit fiel (wir hatten an zehn von 14 Tagen Regen), standen auch einige Museumsbesuche auf dem Plan, unter anderem ein Besuch im Museum of Antrophology, zu dem wir von der deutschen Mensanerin ein-geladen wurden. Das Museum befindet sich in der UBC, der University of British Columbia, welche auf einem gemeinde-freien Gebiet unmittelbar westlich von Vancouver liegt. Wer etwas über das Leben und Arbeiten der ersten Nationen lernen möchte, ist hier genau richtig. Von Kunstgegenständen über Werkzeuge des täglichen Lebens bis hin zu Schutzgeis-tern ist hier alles zu finden. Besonders interessant waren für mich persönlich die Totems und die Häuser der Ureinwohner, die man hier besichtigen konnte.

Auf unserer Reise erlebten wir selbst-verständlich noch viel, viel mehr, was allerdings den Rahmen dieses Artikels sprengen würde. Vancouver ist eine fan-tastische Stadt, die uns trotz des vielen Regens in ihren Bann gezogen hat. Die Menschen hier sind ruhig, gemütlich und sehr freundlich. Obwohl die Stadt riesig ist, kann man sich eigentlich nicht verlaufen, da es immer einen hilfsberei-ten Menschen gibt, der einen wieder auf den richtigen Weg bringt. Die Mensaner in Vancouver kennenzulernen, war eine tolle Möglichkeit, Vancouver aus der Insider-Perspektive zu betrachten. Es haben sich erste Freundschaften gebil-det, und als es Zeit zum Verabschieden war, wurden wir gleich eingeladen, uns wieder zu melden, wenn wir wieder-kommen. Diese Einladung nehmen wir dankend an, denn es war mit Sicherheit nicht der letzte Flug zu diesem tollen Ort. |

Schwer-punkt des Museum of Anthro-pology ist die Kultur der „ersten Nationen“.

Auch ein Besuch im Vancouver Aquarium durfte nicht fehlen.

Vancouver bei Nacht.

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MinD-Magazin 94 | Juni 201310 |

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Von Nicolai Meyer und Alica Mohnert

Was zuletzt geschahVor gar nicht langer Zeit flog euer Chef-redakteur ins Reich der Mitte, um dort seine China-Korrespondentin abzuholen und sich dabei die Füße abzufrieren. Während also in der Verbotenen Stadt die gelben Dachziegel im Dezember-Schnee glitzerten und den Drachensta-tuen Eiszapfenbärte wuchsen, eilte euer investigatives Duo zunächst nach Japan und navigierte von dort aus nach Süden, um China schön langsam von unten auf-zurollen.

Und so stehen wir also Ende Januar in Guangzhou am Bahnhof vor dem ersten Fahrkartenkontrolleur, der keine chinesischen Namen in unseren Pässen vorfindet und uns deshalb nicht durch-lassen will. Glücklicherweise weist ihn seine Kollegin darauf hin, dass man auch Buchstaben auf Ticket und Ausweis ab-gleichen kann. Wir dürfen aufs Gleis nach Meizhou.

Unser eigentliches Reiseziel ist Xia-men. Wir sind eingeladen. 2013 fällt das chinesische Frühlingsfest, welches ge-

mäß Mondkalender den Jahreswechsel markiert, auf den 10. Februar. Bis dahin wollen wir die Stadt erreicht haben, denn schon in Guangzhou wittern wir die Nervosität der Fernverkehrsbetreiber über den zu erwartenden alljährlichen Massenansturm der heimkehrenden Chinesen. Wir ahnen, dass es klug wäre, sich schon mal langsam an unser Ziel heranzurobben, obwohl wir erst in zwei Wochen erwartet werden.

Eigentlich wissen wir über Meizhou nur zweierlei: Es liegt an der korrekten Zugstrecke und hat ein freies Zimmer mit Wiener-Opernball-Optik. Das genügt uns.

Von unseren Sitzplätzen in der Bum-melbahn aus studieren wir fünfeinhalb Stunden lang die Verschönerung des Abteilbodens durch ausgespuckte Sonnenblumenkernhüllen. Sobald der Besenmann auftaucht, werfen unsere

Drei Chinesen mit dem Kontrabass

Wir haben zugehört

Dank der zahlreichen netten Rückmeldungen von euch, liebe Ms, haben wir euch hier an

dieser Stelle einen weiteren Teil unseres Trips durch Asien aufbereitet, damit ihr unsere

Abenteuer weiterverfolgen könnt.

Ohne (bekannte) Worte.

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MinD-Magazin 94 | Juni 2013 | 11

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Ms auf Reisen

Mitreisenden gezielt weiteren Müll auf den Gang, damit der bei dieser Gelegen-heit auch gleich entfernt werden kann. Das ist Pragmatismus. Derweil führt die Schaffnerin das Regiment auf der Kofferablage: Lückenlos bündig an der Vorderkante soll die Tasche liegen. Jedes Mal, wenn wir uns eine Banane aus dem Rucksack genommen haben, kommt sie und korrigiert die Fehlstellung nach. Ordnung muss sein.

Das Fünf-Millionen-DorfAufschlag in Meizhou. Augenblicklich ist uns klar: Willkommen auf dem Land! So einen richtigen Bahnhofsvorplatz gibt es nun nicht – nichtsdestotrotz hängen dort zahlreiche Taxifahrer herum. Mit-nehmen will uns aber außer einem wa-ckeren Motorradfahrer keiner. Der Hin-weis auf zwei Personen mit voluminösem Gepäck scheint sein Vertrauen in sein Gefährt nicht zu mindern. Nach vielen Versuchen lässt sich einer der Taxifahrer

überreden, nach Karte zum „vollkommen unbekannten“ Vienna-Hotel zu fahren. Einmal Abbiegen und sieben Minuten Geradeausfahrt später kommen wir an.

Am Folgetag spazieren wir aufs Ge-ratewohl durch die Hauptstraße dieser Stadt, die bislang gänzlich unterm Radar sämtlicher Touristen fliegt. Zufällig betreten wir das einzige buddhistische Veganerrestaurant im Umkreis mehrerer hundert Kilometer, dessen Leporello sämtliche Zug- und Flugverbindungen zwischen Hongkong und Xiamen auf-listet, die man nutzen kann, um einen gastronomischen Besuch in die Wege zu leiten. Selbstgerollte Gemüsetaschen und warme Fruchtsuppe zu sehr zivilen Preisen treiben uns die Freudentränen in die Augen. Wir verlängern spontan unse-ren Aufenthalt auf insgesamt neun Tage und grasen die Karte ab.

Schwere Schuhe im HafenbeckenAnders als in Peking übernehmen in Meizhou nicht Audis, sondern flotte klei-ne Mopeds die Aufgabe, Fußgänger an-, um- oder zu überfahren. Bei winterlichen 20 °C plus geht ein halbes Dutzend nack-ter älterer Herren im Mei-Fluss, der die Stadt in Nord- und Südhälfte teilt, baden. Einer zieht eine große rote Boje hinter

Alles in Reih und Glied …

… und auch hier keine Überra-schungen in der Auslage.

出口: der Extra-oral, auch bekannt als Ausgang.

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MinD-Magazin 94 | Juni 201312 |

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Ms auf Reisen

sich her. An der Uferpromenade steht ein Schild, das den Verleih von Schlittschu-hen verbietet.

Da die meisten Einwohner der ethni-schen Minderheit der Hakka angehören, lassen wir uns vom patriotischen Muse-um über deren hart arbeitende Frauen („Heldinnen“) aufklären und lauschen im umliegenden Park einer Gruppe sin-gender Rentner. Der Solist zeigt uns sein Notenblatt, aber lesen können wir Hakka leider noch nicht.

Ende im GeländeWir halten uns für schlau und laufen kurz nach unserem Entscheid, die restliche Zeit in Meizhou zu verbringen, zurück zum Bahnhof, um uns Fahrkarten für die Weiterreise nach Xiamen zu sichern. „Un-möglich“, teilt uns die Dame am Schalter mit. Auf fast drei Wochen im Voraus sei alles ausverkauft. Keine Chance.

Chinesischkundig kalligraphiert Alica ein Zettelchen, um der monolingualen Hotelrezeption unsere Lage zu illustrie-ren. Zwei Stunden später empfängt uns der Hotelmanager mit einer siebenköpfi-gen Mannschaft und einer Teekanne, um sich des Problems persönlich anzuneh-men. Er geleitet uns zwecks Ticketkauf

zum Langstreckenbusbahnhof am ande-ren Ende der Stadt und organisiert eine Woche später die Abreise um sechs Uhr morgens. Wir schenken ihm deutsche Schokolade.

Gelände ohne EndeDie geplant zehnstündige Fahrt über-leben wir in gut fünf: Die Überholspur der Gegenseite nutzt der Busfahrer nur, wenn seine eigene schon besetzt ist. Apropos Setzen, der Bus hat eine Hock-toilette. Da die Strecke erstens bergig, zweitens kurvig und drittens holprig ist, erübrigt sich die Benutzung. Unsere Sitznachbarin gibt ihre Meinung über die koreanischen Filme, die zur Unterhaltung gezeigt werden, in das designierte Papier-tütchen ab, welches sie beim Ausstieg einmal faltet und im Bus zurücklässt. Das ist verständlich. Schließlich braucht sie es jetzt nicht mehr.

Silvester die zweiteZwei Tage vor Verabredung serviert uns die Sonderwirtschaftszone Xiamen Feu-ertopf. Es gibt straßenweise kleine Läden, die jeweils immer genau einen Artikel in zehntausend Varianten vertreiben: Feuer-löscher, Schrauben, Schuhe, Tresore … Was man so braucht im täglichen Leben.

Nach zwei Monaten fröhlichem Querbeetessen erwischt es uns ausge-rechnet jetzt aufs Fürchterlichste. Unsere geplagten Bäuche verlangen nach einem altdeutschen Hausmittel: Salzstangen und Cola. Supermarkt mit westlicher Importware? Die Hotelrezeptionistin empfiehlt McDonald’s. Wenigstens liefert der Zimmerservice unbegrenzten Papier-nachschub.

Die Neujahrseinladung der chinesi-schen Familie können wir leider kaum genießen, aber geböllert wird zum Neu-

Meizhou: größer als Berlin, wie man sieht.

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jahrsfest hier sowieso praktisch nicht. Die Feier besteht aus einer Liveübertragung familienfreundlicher Comedyeinlagen aus Peking und Shanghai, die pünktlich um Mitternacht mit einem höflichen Gute-Nacht-Gruß endet. Das war’s. So milde kann der Übergang ins Jahr der Schlange sein.

Einmal tief Luft holen und zurückEndgültig eingenebelt ist dagegen die Partyhauptstadt Peking. Der Stichtag des Frühlingsfestes mag vorüber sein, doch die Stadtteile böllern reihum, damit jeder seinen Zunder verschießen kann, ohne kollektiv die Apokalypse herbeizuführen

– zwei Wochen lang.Im Hutong-Hotel wollen wir nach der

langen Reise hauptsächlich ausruhen und liegen, allerdings auch schon mal neben dem Bett, denn in den traditio-nell schmalen Gassen nahe dem Glo-ckenturm lösen die Schockwellen der selbstgebauten Dynamitteppiche immer wieder die Autoalarmanlagen aus.

Harmonischer ist der Jazzclub „Ost-ufer“. Dort spielen die drei Chinesen mit dem Kontrabass, Klavier und Schlagzeug auf, bis wir als allerletzte Gäste dem Ende des Spektakels beigewohnt haben. (Perfi-de: Man sucht seine ganze Kindheit nach ihnen und dann stellt sich heraus, dass sie sich in ihrem eigenen Heimatland ver-steckt hatten.)

Während sich Nicolai am nächsten Morgen zurück nach Europa schwingt, betätigt sich Alica noch ein bisschen län-ger als die blonde Ausländerin.

Wir danken euch für eure mentale Reisebegleitung durch Asien! Falls ihr Lust bekommen habt, all das mit eigenen Augen zu sehen, dann lasst uns an euren Eindrücken teilhaben und schreibt uns! Wir freuen uns darauf! |

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Sprachen lernen

Von Heidrun Schmidt

In Deutschland gibt es nicht allzu viele Sprachschulen, die Chinesischun-terricht zu erschwinglichen Preisen

anbieten. Oft wird es als Orchideenspra-che gehandelt, weil es vom Deutschen sehr weit weg ist und so für uns beson-ders schwer zu erlernen ist. Eigentlich sind zwei Sprachen zu meistern, wenn man alle vier Fähigkeiten Lesen, Schrei-ben, Sprechen und Verstehen können möchte: die Schriftsprache und die gesprochene Sprache. Beide hängen nur wenig zusammen und bieten sehr unter-schiedliche Herausforderungen.

Inzwischen gibt es eine Reihe guter Lehrmaterialien, auch wenn in Sprach-schulen in China meist nach der alten Methode gelehrt wird: Der Lehrer spricht, und die Studenten hören zu. Dabei kann man gut das Hörverstehen meistern. Doch es ist gleichfalls leicht zu verstehen, dass die meisten Chinesen auch nach zehn Jahren Englischlernen nicht mehr als „Hello, how are you?“ sagen können. Deshalb ist autodidakti-sches Lernen – selbst im Land – uner-lässlich. Dafür will ich hier allerlei Anre-gungen geben.

Filme zum SprachenlernenDas chinesische Fernsehen hat Lehrfil-me mit Amerikanern gemacht. Diese finden sich auf den Internetseiten des CCTV4 und CCTV9.[1][2] Sie sind unter-haltsam und auf sehr verschiedenen Niveaus, sodass Anfänger und Fortge-schrittene reichlich interessantes Futter finden. Neben einem Filmteil gibt es sprachliche, grammatische und viele landeskundliche Erläuterungen. Ganz nebenbei bekommt man einen Einblick ins chinesische Leben. Auch zu chinesi-schen Sehenswürdigkeiten gibt es schö-ne Lernfilme.

Wer lieber chinesisch kochen lernen möchte, findet auch dafür eine wun-derbare Serie, in der sowohl chinesisch gekocht als auch gesprochen wird. Ein englischer Muttersprachler führt durch die Sendung. Interkulturell interes-sant ist, dass in einer Serie sogar eine schwangere Frau moderiert. Das gibt es im deutschen Fernsehen selten.

BildwörterbücherSeit einiger Zeit kommen immer mehr Bildwörterbücher auf den Markt, die thematisch Wortschatz per Bild vorstel-len. Es gibt sie in verschiedenen Preiska-tegorien.

Wer sich das Grundvokabular chinesi-scher – und damit auch noch preiswer-ter und auf ungewöhnliche Weise – an-eignen möchte, findet in chinesischen Buchläden zahlreiche Kinderbücher. Sie enthalten neben dem Chinesischen, manchmal sogar mit Strichfolge, auch die Umschrift Pinyin und eine englische Übersetzung. So lassen sich nicht nur die Körperteile, sondern auch allerlei Gegensätze und weiterer Basiswort-schatz erwerben. Auch gibt es schöne, große Plakate mit diesen Wörtern und

Das klingt für mich chinesisch

Sprachen lernen – interessant gemacht

Im Moment lebe ich in China, daher soll dieser Beitrag der chinesischen Sprache

und ihrem Erlernen gewidmet sein.

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Beispielsätzen, sodass auch noch der etwas fortgeschrittene Lerner etwas Neues entdecken kann.

LehrbücherAuf dem chinesischen Markt erscheinen immer mehr gute Lehrbücher, mit de-nen man auf Basis der englischen Spra-che schnell das Chinesische erlernen kann. Meist wird der Unterricht in Hö-ren, Sprechen und Grammatik aufgeteilt, wozu es auch getrennte, aber aufeinan-der abgestimmte Lehrwerke gibt. Wen Details interessieren, dem schicke ich gern eine Liste guter Bücher. Inwieweit alle diese Bücher auch in Deutschland erhältlich sind, wäre herauszufinden. Übrigens ist es sehr sinnvoll, verschie-dene Lehrbücher zu nutzen: Sie kosten im Vergleich zu Unterricht wenig und gestalten das Lernen abwechslungsreich und interessant.

InterkulturellesImmer wieder werde ich – insbesondere von mensanischen Besuchern – gefragt, wie man den großen kulturellen Unter-schied bewältigen könne.

Es gibt seit der Olympiade 2008 in Peking zahlreiche gute Bücher zu diesen Fragestellungen. Besonders empfeh-len möchte ich „Gebrauchsanleitung China“ von Kai Strittmatter und etwas ganz Besonderes, Yu-Chien Kuan/Petra Häring-Kuan „Die Langnasen“, das uns einen interessanten Blick auf uns selbst ermöglicht.

Wer China fernab der touristischen Pfade kennenlernen möchte, dem emp-fehle ich die Bücher von Xinran, einer chinesischen Journalistin und Radiomo-deratorin, die viele Jahre das Leben chi-nesischer Frauen zum Thema gemacht hat und ihre Erfahrungen – jetzt in

England lebend – in sehr berührenden Geschichten veröffentlicht. Lesenswert!

Ideen für ChinaaufenthalteIn China gibt es inzwischen das „Woh-nen auf dem Bauernhof“. Im Dorf an-gekommen, fragt man einfach rum, wo man unterkommen kann, und findet oft für wenig Geld Sprache, Kost und Logis.

In verschiedenen chinesischen Städ-ten gibt es englische Stammtische. Auch dabei kann man einfach Leute kennen-lernen. Eine chinesische Besonderheit: Insbesondere Sprachanfänger sind froh, wenn sie nicht vollständig im Englischen bleiben müssen.

Weitere AnregungenInzwischen leben zahlreiche Chinesen in Deutschland und studieren oder arbei-ten dort. Oftmals fühlen sie sich neben ihrem noch eingeschränktem Deutsch am Anfang ihres Aufenthalts einsam, da

Verkehrszeichen in Tianjin - mit neugierig ma-chenden Schrift-zeichen! Als ob es diese noch bräuchte …

Wasserleitung in Hangzhou (Über-setzung unten). – Fotos: Heidrun Schmidt

1. Beim Autofah-ren reden und lachen gefährdet die Sicherheit.

2. Auf / Zu

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Sprachen lernen

sie es nicht gewohnt sind, so weit von ihrer Familie entfernt zu sein. In China ist der Zusammenhalt in den Familien viel enger, als wir ihn kennen. Aufgrund ihrer Schüchternheit fällt es ihnen oft-mals schwer, aktiv Freundschaften zu suchen. So bleiben sie anfangs allein oder in einem rein chinesischen Freun-deskreis. Für uns Sprachlerner eine Chance, authentisch das Chinesische von Muttersprachlern lernen zu können.

Feste wie „China Time“ in Hamburg schießen in Deutschland wie Pilze aus dem Boden. Auch dort lassen sich in-teressante Einblicke in die chinesische Kultur und lange Geschichte, ein we-sentlicher Baustein im Verstehen des Chinesischen, erlangen.

Und vergesst nicht die zahlreichen chinesischen Lokale, wo man schon den einen oder anderen netten Plausch versuchen kann. Oder einfach nach der Speisekarte fragen. Konkrete sprachliche Anregungen dafür finden sich schnell bei YouTube.

Bei Mensa gibt es nicht nur eine Asia-SIG, sondern auch Filmabende in Berlin. Last but not least gibt es auch Mensa in China.[3] Über weitere Anregungen zum Erlernen der chinesischen Sprache freut sich das SprachNetz von MHN ebenso wie ich. Schreibt mir[4]!

P.S. Auch wer regelmäßige Mutma-cher-Mails möchte, dem schick ich gern Anregungen. „Gib nicht auf!“ war bei mir das Wichtigste: !

Links und Mail[1] http://english.cntv.cn/learnchinese/[2] http://cctv.cntv.cn/lm/learningchinese/01/[3] http://www.mensa.org.cn[4] [email protected]

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Streifzüge durch die Begabungsforschung (XXXIII)�

Hochbegabung ist ein schillernder Begriff. So gut wie jeder kann damit heutzutage etwas anfan-

gen – oder glaubt es zumindest. Wen auch immer man fragt: Jeder und jede hat eine Meinung dazu – und diese Mei-nungen sind mindestens so vielfältig wie die Hochbegabten selbst. Ob diese „Lai-enmeinungen” immer so richtig sind, sei dahingestellt. Tatsache ist jedoch, dass sie sehr einflussreich sein können, bei-spielsweise dann, wenn die betreffende Person erzieherische und Bildungsent-scheidungen für ein hochbegabtes Kind treffen kann, wie das bei Lehrkräften der Fall ist. Denn um ein hochbegabtes Kind zu fördern, muss eine Lehrkraft es erst mal als hochbegabt erkennen – und da-bei teilweise eigene stereotype Vorstel-lungen überwinden, die mit der Realität oft wenig zu tun haben.

Spektakulär und bizarrOb Filme, Dokumentationen, Talkshows, Serien oder Reportagen: Hochbegabte sind quasi allgegenwärtig. Dass aller-dings diejenigen, die im Lichte der Öf-fentlichkeit stehen, auch repräsentativ für die Gesamtgruppe sind, ist eher zweifelhaft: Sender und Verlage, die auf Einschaltquoten und Verkaufszahlen aus sind, suchen möglicherweise nicht unbedingt die „ganz normalen”, sondern doch eher die spektakulären, bizarren oder sonst außergewöhnlichen Hoch-begabten. Und diese Darstellung prägt wiederum die Vorstellungen des Publi-

kums, das mit „hochbegabt” dann doch eher Typen wie Albert Einstein, Mozart oder Sheldon Cooper aus „Big Bang Theory” (und interessanterweise kaum jemals Frauen) assoziiert.

Wie misst man implizite Theorien?Ein Begriff wie „hochbegabt” weckt eine ganze Kette von Assoziationen, aktiviert also Konzepte, die im Kopf der Befrag-ten irgendwie mit Hochbegabung zu-sammenhängen. Diese können stimmen, aber eben auch falsch sein. Oft sind diese so genannten „impliziten Theorien” (das assoziative Netzwerk, das sich um einen Begriff rankt) denjenigen, die sie haben, noch nicht einmal bewusst. Das ist ein Problem für die Erforschung die-ser impliziten Theorien: Denn wenn et-was nicht bewusst ist, kann man es auch nicht direkt erfragen – von Verzerrun-gen durch sozial erwünschte Antworten einmal ganz abgesehen.

Wie kommt man also an diese inneren Vorstellungen heran? Eine Möglichkeit ist, das Konzept (hier also Hochbegabung) in kurze Geschichten

Schlau, aber schräg?Was Lehrkräfte tatsächlich über

Hochbegabte denken

Welches Bild haben Lehrkräfte von Hochbegabten, speziell, was ihre Persönlichkeit angeht, und welchen Einfluss kann das auf das Erkennen

und Fördern hochbegabter Kinder haben? Darum geht es in diesem Artikel, der auf einer

unserer eigenen Untersuchungen basiert.

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(so genannte „Vignetten”) zu kleiden und den Teilnehmenden beispielsweise zu sagen, das Ziel sei es, sich aufgrund einer kurzen Beschreibung einen Ein-druck von einer Person zu bilden, um sie danach einzuschätzen. Das haben wir in einer Studie gemacht: Wir verteilten sol-che Vignetten an über 300 Lehrkräfte und Lehramtsstudierende, die an unse-rer Studie teilgenommen haben. Variiert wurden dabei folgende Faktoren: (1) Ist die beschriebene Person hochbegabt oder durchschnittlich begabt? (2) Ist die beschriebene Person weiblich oder männlich? (3) Ist die beschriebene Per-son ein Kind (acht Jahre alt) oder ein Jugendlicher (15 Jahre alt)? Diese ver-schiedenen minimalen Beschreibungen wurden in eine alltägliche Schulsituation eingebettet und den teilnehmenden Lehrkräften zufällig zugeteilt. Anschlie-ßend mussten sie die Persönlichkeit des Kindes beziehungsweise des Jugendli-chen aus der Geschichte einschätzen. Somit hatten wir ein Experiment: Wür-den die Lehrkräfte die beschriebenen Personen unterschiedlich einschätzen, je nachdem, ob sie als hochbegabt oder durchschnittlich begabt beschrieben worden waren?

Exkurs: Die Struktur der PersönlichkeitBevor wir diese Frage beantworten, müssen wir noch eins klären: Was ist überhaupt Persönlichkeit? So individuell Menschen sind – es gibt einige grund-legende Dimensionen, auf die sich die Persönlichkeit reduzieren lässt. In der Psychologie gelten die „großen Fünf” (Big Five) als ein anerkanntes Modell. Die fünf Faktoren sind: (1) Extraversion, (2) emotionale Stabilität, (3) Offenheit für neue Erfahrungen, (4) Verträglichkeit,

also so etwas wie „Umgänglichkeit”, und (5) Gewissenhaftigkeit. Sie lassen sich mit Fragebögen messen und konnten in vielen Kulturen nachgewiesen werden (Schmitt et al., 2007). Normalerweise schätzen sich die Befragten selbst ein; man kann solche Fragebögen aber auch dazu verwenden, um andere – und sogar hypothetische – Personen zu be-urteilen.

Die Sicht der LehrkräfteIntelligentere Menschen (und insbeson-dere sprachlich Begabte) sind offener für neue Erfahrungen (was die meisten Ms wohl nicht wundern wird); ansonsten zeigen sich aber allenfalls marginale Unterschiede in Teilfacetten der ein-zelnen Persönlichkeitsmerkmale, wie beispielsweise geringere Ängstlichkeit Hochbegabter als ein Aspekt der Di-mension „emotionale Stabilität”. So sehr unterscheiden sich die beiden Gruppen in ihrer Persönlichkeit also faktisch gar nicht – wohl aber aus der Sicht unserer Studienteilnehmer! Denn für die war

Dr. Tanja Gabriele Baudson ist Hochbegabungs- und Kreati-

vitätsforscherin an der Universität Trier, wo sie derzeit an ihrer Habili-tation arbeitet. Sie ist Beisitzerin für Hochbegabtenforschung von Mensa in Deutschland e. V. Alle bisherigen Artikel der „Streifzüge“ sind auf ihrer Website zum kostenlosen Download verfügbar.

Link und Mail ` http://www.uni-trier.de/?id=20275 ` [email protected]

Über die Autorin

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Streifzüge durch die Begabungsforschung (XXXIII)�

allein das Wörtchen „hochbegabt” ein Auslöser dafür, der beschriebenen Per-son Unterschiede auf fast allen Dimen-sionen zuzuschreiben. Nicht unbedingt zu Gunsten der Hochbegabten: Dass die (angehenden) Lehrkräfte ihnen höhere Offenheit für neue Erfahrungen und vergleichbare Gewissenhaftigkeit unter-stellten, ist mit empirischen Befunden zu tatsächlichen Unterschieden noch in Einklang zu bringen. Zu Unrecht schrieben sie ihnen jedoch Defizite im sozial-emotionalen Bereich zu: stärkere Introvertiertheit, geringere Verträglich-keit und geringere emotionale Stabilität.

Das Gespenst des verrückten GeniesWas bedeutet das praktisch? Zum ei-nen zeigen die Ergebnisse, wie stark die Vorurteile gegenüber Hochbegabten noch immer sind – das Klischee vom „verrückten Genie” scheint nach wie vor einen ziemlichen Nachhall zu haben. Problematisch ist das vor allem bei Lehrkräften, weil diesen eine zentrale Rolle für die Förderung Hochbegabter zukommt. Solche Klischees prägen die Wahrnehmung und führen möglicher-weise dazu, dass Hochbegabte, die nicht diesem Stereotyp entsprechen, überse-hen werden. Erschreckend ist, wie wenig vonnöten ist, um diesen Assoziations-komplex zu aktivieren: Das Kind wurde lediglich anhand seines Alters, seines Geschlechts und des Grades seiner Be-gabung beschrieben – mehr Informatio-nen hatten die Lehrkräfte nicht.

Möglicherweise spielt so etwas wie „subjektive Fairness” bei der Beurteilung mit hinein – platt gesagt: Wer in einem Bereich herausragt, kann dies nicht auch noch in einem weiteren Bereich tun, denn das wäre „ungerecht”. Das

lässt sich auch in Bezug auf andere Stereotype beobachten: Schönen oder auch sportlichen Menschen traut man beispielsweise weniger Intelligenz zu – das „Blondinenklischee” lässt grüßen. Wahrscheinlich handelt es sich dabei sogar um ein allgemein menschliches Phänomen; bei Lehrkräften ist es aber deshalb so gravierend, weil sie teilweise weitgehende Entscheidungen über indi-viduelle Bildungswege treffen.

Andererseits: Auch falsche Überzeu-gungen sind „Wissen”. An diesem sollte man ansetzen, um etwas zu ändern – beispielsweise durch gezielte Trainings, die Lehrkräfte mit ihren Vorurteilen konfrontieren, derer sie sich noch nicht einmal bewusst sind – und dann das „falsche” durch „richtiges” Wissen erset-zen. Tanja Gabriele Baudson

Literatur ` Baudson, T. G. & Preckel, F. (2012). Teachers’ implicit personality theories about gifted students: an experi-mental approach. School Psychology Quarterly, 28,37–46.

` Schmitt, D. P., Allik, J., McCrae, R. R. & Benet-Martinez, V. (2007). The geographic distribution of big five personality traits: patterns and pro-files of human self-description across 56 nations. Journal of Cross-Cultural Psychology, 38, 173–212.

„… das Klischee vom ,verrückten Genie‘ scheint

nach wie vor einen ziemlichen Nachhall zu haben.“

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Wenn man dich googelt, dann tau-chen als Berufe auf: Psychologin, So-ziologin, Erziehungswissenschaftlerin, Gerontologin. Was kann man sich un-ter dieser Kombination vorstellen?Das ist eine unglückliche Bezeichnung, die schon längst geändert werden sollte. Ich habe die drei Fächer Psychologie, Soziologie und Erziehungswissenschaf-ten studiert und mich sehr früh auf die gerontologischen Aspekte spezialisiert. „Gerontologin“ bezeichnet also meine verschiedenen Tätigkeiten richtig, ist aber an sich kein „geschützter“ Beruf.

Was machst du denn eigentlich alltäg-lich und beruflich?Ich bin erstens Unternehmerin und Geschäftsführerin von drei kleinen Pflegeheimen und einer Seniorenwohn-

anlage. Zweitens bin ich Dozentin in der Aus- und Weiterbildung von Mitarbei-tern in der Altenpflege. Das sind zwei hundertprozentige Tätigkeiten, die ich aufgrund diverser überdurchschnittli-cher Fertigkeiten auf 150 Prozent Ein-satz zusammenstauchen kann. (Lacht.) Mit anderen Worten: Ich stehe um 5 Uhr auf und bin gegen 21 Uhr wieder zu Hause.

Würdest du dich als hyperaktiv be-zeichnen?Motorisch wohl eher als phlegmatisch. Irgendwie ist das eine Mischung aus Schnelldenken, Delegieren und Flow. Im Übrigen habe ich auch mehrmals Sab-baticals genommen, bin quer durch die USA gefahren (und zurück), bin pilger-gewandert, habe in Venedig Italienisch

16 Stunden Spaß am Tag

Interview mit der Gerontologin Xenia Vosen-Pütz

Xenia ist schwer zu erreichen. Schließlich steht sie mit beiden Beinen voll im Berufsleben. Aber auch, wenn sich das demnächst ändert, dürfte sie kaum

wesentlich mehr Zeit haben für so etwas wie ein Interview oder das Heraussuchen geeigneter Fotos.

Dafür gehört sie auch nicht zu den Menschen, die angesichts des von vielen so herbeigesehnten „Ruhestandes“ in Panik verfallen, weil sie plötzlich

nicht wissen, was sie mit dieser höllischen und unerwarteten tatsächlichen Ruhe anfangen sollen.

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Die Mensanerin von nebenan

gelernt und empfinde jeden Tag als Teil einer großen Entdeckungsreise.

Du hast in Bopfingen den „Ipf-Hof“ gegründet. Was ist das für eine Ein-richtung, und wie kam es zu dieser Gründung?Das war mein erstes Pflegeheim, 1992. Die Idee entstand aus einem kurz-fristigen Impuls „zur Rettung der Welt“ damals. „Ipf“ steht dabei für einen Berg, einen ehemaligen keltischen Fürsten sitz und das Wahrzeichen von Bopfingen.

Was bedeutet „Impuls zur Rettung der Welt“? Was treibt dich über-haupt an?Mich stört, wenn Prozesse in meinem Einflussbereich nicht rund laufen. Weitere Schübe zur Rettung weiterer Teile der Welt und in diesem Zuge zusätzliche Einrichtungen kamen 2000 und 2010 dazu. Insgesamt habe ich

über 150 Arbeitsplätze geschaffen, und das finde ich richtig gut.

Du beschäftigst dich sehr viel mit Alzheimer und Demenz-Phäno-menen. Hast du eine positive Botschaft für diejenigen, die sich vor Alzheimer fürchten, weil sie die Krankheit aus der eigenen Familie kennen?

Nein. Die Botschaft „Fürchtet euch nicht!“ wäre ein Plagiat und auch nur zum Teil berechtigt. Das würde nämlich nur für diejenigen Menschen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zutreffen, die in einem bedingungslos liebevol-len Umfeld geborgen sind. Und dieses

Umfeld müsste wirklich alle Fehlhand-lungen und Defizite der von Alzheimer Betroffenen tolerieren. Die Belastung ist aber für die allermeisten Menschen schlicht und ergreifend einfach zu groß, um noch bedingungslose Toleranz zeigen zu können, ohne aggressiv zu werden.

Gibt es deines Wissens Mittel und Wege, den Krankheitsverlauf hinaus-zuzögern oder gar zu stoppen?Die derzeitige Diskussion ist ziemlich vielschichtig. Wer dazu Genaueres wis-sen will, kann im Netz[1] Infos finden.

Teilst du dein Leben in Berufs- und Pri-vatleben oder irgendwie anders ein?Beruf und privat trenne ich kaum; ich mache eigentlich nur das, was mir Spaß macht. Allerdings könnte mein Tag 36 Stunden haben: acht zum Schlafen, sieben zur Selbsterhaltung (Essen, Kla-motten richten, putzen und so weiter), sieben für künstlerische/kreative Akti-vitäten, sieben für Soziales (sowohl für Freunde als auch für die Rettung der Welt) und sieben zum Geldverdienen/Unternehmersein. Die Grenzen dürfen auch gerne verschwimmen.

Du bist seit 2002 Mitglied. Warum bist du Mensa-Mitglied geworden?Weiß ich nicht mehr. Ich kannte meinen IQ schon seit dem Studium, dachte aber immer, Mensa sei nur für Menschen mit einem IQ von über 150. Schade, weil – da gibt es ungeheuer nette Leute aus den Jahren davor.

Was gefällt dir an Mensa am meisten?Dass Mensa ist, was ich draus mache. Und dann noch das selbstverständliche Miteinander der Altersgruppen. Wenn

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Die Mensanerin von nebenan

ich mich bei einem beliebigen Mensa-Event beim Frühstück zu einer Zwölf-jährigen setze, kann ich mich mit ihr genauso vernünftig unterhalten wie mit den offiziell Erwachsenen.

Gibt es irgendetwas an Mensa, das dir nicht so gefällt?Wenn Mensa ist, was ich draus mache?! – Na ja, in Anbetracht meiner vorherigen Antwort klingt das seltsam. Aber was mir fehlt: ein paar mehr Ü50-Mitglieder. (Nein – das ist gar kein Widerspruch zu der anderen Antwort!)

Gesetzt den Fall, Du säßest heute in jenem berühmten Vorortzug in London.* Was möchtest du: Wofür soll Mensa in fünf oder zehn Jahren stehen?Für friedliche Koexistenz zehntausender Ü130er – spannendes Miteinander statt eines gespannten Gegeneinanders.

Was möchtest du selbst noch im Le-ben erreichen?Mit Anstand sterben. (Das meine ich nicht ironisch.)

Ohne dir zu nahe treten zu wollen: Du kommst jetzt bald in ein Alter, in dem die meisten Bundesbürger in den Ruhestand gehen. Was wirst du tun?

Die offizielle Unterrichtstätigkeit ist nächstes Jahr zu Ende (öffentlicher Dienst); der freie Unternehmensbe-reich wird an meinen Sohn übergeben; Seminare und Coaching mache ich im entspannten Rahmen weiter.

Zwei Bücher sind in der Mache. Ich zeichne Cartoons und will darin besser werden. Comedy habe ich ausprobiert, und das mache ich vielleicht weiter. Und im Bereich Pflegeheim will ich mich politisch engagieren. Ach ja: Ost-europa will ich intensiv kennenlernen, Türkisch und Arabisch lernen.

Ansonsten gilt der gerontologische Lehrsatz: „Die realistische Antizipa-tion des Ruhestandes erleichtert die Anpassung an denselben!“ Problem ist nur: Man kann den Ruhestand genauso wenig realistisch antizipieren wie den ersten Kuss.

Und ich sage: Gott sei Dank! Das Leben hat wohl doch noch Überra-schungen zu bieten. Für deinen of-fensichtlichen Unruhestand wünsche ich dir alles erdenklich Gute! Vielen Dank für das Interview.

Das Interview führte Detlef Scheer

Link[1] http://www.alzheimer-bw.de

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* Mensa wurde 1946 in England von Roland Berrill, einem austra-lischen Prozess-anwalt, und Dr. Lance Ware, einem britischen Wissenschaftler und Rechtsan-walt, gegründet. Sie hatten sich während einer Zugfahrt kennen-gelernt.

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Prismenfernglas

Im Jahre 2010 waren die häufigsten Nachnamen bei MinD (ohne Doppel-namen): Müller, Schmidt, Schneider,

Fischer, Meyer, Koch, Weber, Schäfer, Wagner, Hoffmann, Becker, Zimmer-mann, Klein, Bauer, Schwarz, Richter, Neumann, Schulz, Braun, Krause, Fuchs.

Dies passt zu den Listen der häufigs-ten Nachnamen, wie sie in Wikipedia oder dem „dtv Atlas Namenkunde“ zu finden sind. Gegenüber diesen Ranglis-ten sind jedoch bei MinD einige Namen höher platziert: Koch (Platz 6 statt 12), Schäfer (7 statt 11), Zimmermann (11 statt 20), Fuchs (18 statt 42), Kaiser (22 statt 41). Wie man leicht erkennt, leiten sich die meisten Nachnamen von Be-rufsbezeichnungen her. In der eingangs erwähnten Liste sind lediglich „Klein“, „Schwarz“, „Neumann“, „Braun“, „Krause“ und „Fuchs“ keine Berufsbezeichnun-gen, sondern kennzeichnen zumeist Eigenschaften des ersten Namensträgers (kleiner Mensch, schwarzes Haar, neuer Mitbewohner, braunes Haar, krauses Haar oder bei „Fuchs“ rotes Haar oder auch Schläue).

Bei Mensa scheinen gerade die Handwerkernamen „Koch“ und „Zim-mermann“ besonders verbreitet zu sein. Die erstaunliche Häufigkeit des Namens „Fuchs“ könnte damit zusammenhängen, dass man schlaue Menschen schon im-mer mit diesem Tier assoziiert hat. Die Vorfahren der Familie „Kaiser“ standen oft in kaiserlichen Diensten.

Familiennamen lassen sich in fünf Gruppen gliedern: 1. Rufnamen, 2. Her-

kunftsnamen, 3. Wohnstättennamen, 4. Übernamen und 5. Berufsnamen. Letztere treten am häufigsten auf. Ruf-namen lassen sich auf den Namen von Vater oder Mutter zurückführen (Pat-ronyme, Metronyme) wie bei „Berndt“. Herkunftsnamen sind Namen wie „Kis-singer“ oder „Nürnberger“. Ein Wohn-stättenname ist beispielsweise „Angerer“ (ein Anger ist eine Wiese), und Über-namen kennzeichnen eine Eigenschaft ihres Trägers wie bei „Scheel“, „Schiller“ oder „Schily“, die alle „Schielender“ be-deuten. Hilfreich ist die Kartierung der absoluten und relativen Namensvertei-lung, wie sie bei Internetangeboten wie „Geogen“ oder „Gen-evolu“ möglich ist.

Nachnamen haben oft Begriffe be-wahrt, die in der Standardsprache aus-gestorben sind. So ähnelt der Nachname „Neugebauer“ oder „Neubauer“ dem englischen „neighbour“ – kein Wunder, denn beide bedeuten „Nachbar“.

Interessant ist das Resultat des Forschers Bäumler, dass es unter Schwerathleten überproportional viele „Schmied“ und „Schmidt“, dafür aber weniger „Schneider“ gibt als in der Nor-malbevölkerung; bei Leichtathleten ist es dagegen genau umgekehrt. Erklärung: Wer Schmied werden wollte, musste eine kräftige Statur haben und hat diese eventuell an seine Nachfahren vererbt.

Hartmut Blessing

Lösung vom letzten Mal Magnesium

Onomastik II Etymologie der Nachnamen

Warum Prismen-fernglas? Prismen stehen für die Buntheit des Lebens, vor allem der Sprache

– das Fernglas steht für den Blick über den Tellerrand. Unter dieser Rubrik erscheinen regel-mäßig Beiträge zu Sprachspielen und Etymologie.

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Rezensionen

Schnelles Denken, langsames DenkenDer Psychologe Daniel Kahneman sieht im Denksystem zwei verschiedene Funk-tionen. System I, wie er es nennt, ist das schnelle Gehirn, das spontan und ohne Bedenken sofort ein Urteil fällt, nur um zuzuordnen und die innere Ruhe zu si-chern. Bei dieser Aktion fehlt oft jegliche Kompetenz; dafür ist die Sicherheit der Handlung umso größer – und über-zeugend. So sind wir oft mit einfachen Erklärungen von Politikern, Journalisten, Anlageberatern, also Menschen, die wir für kompetent halten, zufrieden und ver-lassen uns darauf.

Das langsame Gehirn, System II, hin-terfragt ein schnelles Urteil, stellt Regeln auf, vergleicht, erstellt Statistiken, führt Ungewöhnliches an – kurz, alles, was länger dauert, nicht überzeugt, uns nicht so gut schmeckt, aber der Realität näher kommt.

Damit wären wir Schnelldenker ja auf der richtigen Seite, meint unser System I. Weit gefehlt! Wir sind zwar schnell mit unserem System II, erliegen aber vorher den Überzeugungen von System I.

Kahneman beschreibt klar und un-terhaltsam die Funktionsweisen des Gehirns in Bezug auf Aufmerksamkeit und Faulheit, Normen, voreilige Schluss-folgerungen, Emotionen und Risiken, Einschätzungen und Fehlurteile, Intuition und Illusion, Selbst und Lebenszufrie-denheit. Dieses Buch wird uns helfen,

unser Urteilsvermögen entscheidend zu verbessern. Schade ist nur, und das ist in diesem Fall eine völlig korrekte Einschät-zung, dass man diesem großartigen For-schungsergebnis in 1500 Zeichen leider nicht gerecht wird. Annette Brunsing

` Kahneman, Daniel: Schnelles Denken, langsames Denken 624 Seiten, 26,99 Euro Siedler-Verlag, 2012ISBN 978-3-88680-886-1

Lexikon der dämlichsten ErfindungenDer Mensaner Felix R. Paturi hat in die-sem Lexikon eine amüsante Sammlung der dämlichsten Erfindungen zusam-mengestellt. Dabei beschreibt er nicht nur gegenständliche Erfindungen wie Metalldetektor-Sandalen, Hut-Radios, ein Konferenzfahrrad, den Klapotetz oder Anti-Gaskrieg-Kinderwagen, sondern auch immaterielle wie etwa Gottesurtei-le, therapeutisches Klonen, Extrembü-geln, Schneckenrennen oder den Pi-Day. In kurzen Abschnitten erklärt er die Hintergründe der Erfindungen, was stets informativ und nie albern ist – was das Sujet allein schon vermuten ließe.

Außerdem ist es dem Autor gelungen, selbst die obskursten Erfindungen mit Fotos darzustellen. Wer den Unterhal-tungsfaktor seines lokalen Stammtisches noch weiter erhöhen möchte, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt, denn Lacher und weitreichende Diskussionen sind hier garantiert. Melanie Lahmer

` Paturi, Felix R.: Das Lexikon der däm-lichsten Erfindungen256 Seiten, 14,99 EuroEichborn/Bastei Lübbe, 2013ISBN 978-3-8479-0531-8

Von Denksystemen und Zwergenweitwurf

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Kurzgeschichte

Von Fredrika Gers

Das nenne ich mal zielgrup-penadäquate Präsentation, dachte die Krimischriftstellerin

bei der Wohnungsbesichtigung, als sie der blutgetränkten Matratze gewahr wurde. In Wirklichkeit hatte die Woh-nungsbaugesellschaft dieses Zeugnis des unnatürlichen Todes ihres Vormie-ters natürlich nicht extra für sie dort dekoriert. Vielmehr hatte ein Miss-verständnis dazu geführt, das sie den Schlüssel für die Besichtigung erhielt, bevor die Entrümpelungsfirma ihre Ar-beit beendet hatte.

Sie sah sich weiter um. Schnitt und Lage der Wohnung entsprachen genau ihren Vorstellungen von einer ruhigen Schreibklause. Von dem Fenster, an dem ihr Schreibtisch stehen würde, konnte man den Watzmann sehen. Genau hier würde sie ihre zukünftigen Krimis schreiben. Wenig später unter-zeichnete sie den Mietvertrag, und im Juni zog sie ein.

Jeder Nachbar hatte eine andere Theorie, warum ihr Vormieter sich umgebracht hatte. Depressionen, sagte die Frau von gegenüber. Liebeskummer, glaubten die Rentner im Erdgeschoss. Geldsorgen, meinte der Hausmeister. Ansonsten habe er nur kurze Zeit dort gewohnt, sei alleinstehend ge-wesen und habe, soweit man wusste, keine feste Arbeit gehabt. Nachts sei

er allerdings oft unterwegs gewesen, möglicherweise eine Art Nachtwäch-terjob. Und die Treppe habe er nicht ordentlich sauber gehalten, wie es sei-ne Pflicht gewesen wäre. In den Augen der Mitbewohner schien das auf einen miesen Charakter hinzuweisen. Die neue Mieterin nahm sich fest vor, in dieser Hinsicht keinen Anlass zur Klage zu geben.

Während sie in der frisch gestriche-nen Wohnung IKEA-Regale aufbaute, schweiften ihre Gedanken öfter zum Schicksal des Vormieters, als ihr lieb war. Auch in den folgenden Wochen schlich er sich mehrmals am Tag in ihre Gedanken. Es war wie ein leichter Schatten, der nie ganz verschwand. Sie wusste selbst, dass es albern war, sich von vergangenen Ereignissen beein-flussen zu lassen, die mit ihr nicht das Geringste zu tun hatten. Sie hatte sich sogar immer als besonders rational und vernunftbetont betrachtet.

Schließlich beschloss sie, den Schat-ten mit Wissen zu vertreiben. Sie ver-suchte herauszubekommen, wie genau der Vormieter gestorben war. Die Auskünfte der Nachbarn beruhten auf Vermutungen, schließlich hatte keiner den Toten gesehen. Nur die Polizei, die man gerufen hatte, weil der Briefkasten von Werbung überquoll, obwohl das Auto auf dem Gehsteig stand – dort, wo man eigentlich nur zum Ein- und

Die Krimischriftstellerin zieht umEin Kurzkrimi aus dem Berchtesgadener Land

Fredrika, seit 30 Jahren Mitglied bei Mensa in Deutschland, lebt und arbeitet in Bischofswiesen bei Berchtesgaden. Hauptwachtmei-ster Franz Holz-hammer ist die Hauptfigur ihrer Kriminalromane.

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Ausladen parken durfte. Und der Arzt natürlich, der den Totenschein ausge-stellt hatte. Der Totenschein … Als Kri-mischriftstellerin hat man eine gewisse Affinität zu illegalen Handlungen, und so lagen zehn Tage später zwei kopierte Blätter vor ihr, die mit „Todesbeschei-nigung – Vertraulicher Teil 1“ und „To-desbescheinigung – Vertraulicher Teil 2“ überschrieben waren. Unter „Todes-ursache“ befand sich ein Kreuz bei „un-natürlich“. Und in dem Textfeld direkt darunter stand: „Haemorrhagischer Schock durch Eröffnung der A. radialis bds. in suizidaler Absicht.“ Der Mann hatte sich die Pulsadern aufgeschnitten. Damit war die blutige Matratze erklärt. Die Krimischriftstellerin hatte erwartet, dass der Schatten verschwinden würde, wenn sie wüsste, wie es passiert war. Aber dem war nicht so.

In den folgenden Wochen richtete sie sich häuslich ein. Nicht überall konnte

sie ihre geliebten Billy-Regale aufstel-len, denn an vielen Wänden verliefen überdimensionale Fußleisten, unter denen sich die Rohre der nachträglich eingebauten Heizung verbargen. Das Haus war betagt und ursprünglich nur mit Öfen beheizt worden. An diesen Wänden brachte sie daher Hängeregale an. Irgendwo mussten die vielen Bü-cher ja hin. Es machte ihr sogar Spaß, statt der Computertasten mal Schlag-bohrmaschine und Akkuschrauber zu schwingen.

Schließlich war es fast geschafft. Nur im Büro wollte sie neben dem alten Sekretär noch ein kleines „Kitschregal“ anbringen, wie sie es nannte, für Erin-nerungsstücke - die Reiseschreibma-schine ihrer Mutter und den Teddybär, der sie durch ihre Kindheit begleitet

hatte. In dieser Zimmerecke befand sich ein rechteckiger Vorsprung, in dem der heute nicht mehr benötigte Schornstein verlief. Sie hoffte, dass sie beim Bohren nicht genau das An-schlussloch für das ehemalige Ofenrohr treffen würde. Durch Klopfen ließ sich die Stelle seltsamerweise nicht ermit-teln, alles klang gleichmäßig. Bei der Wohnungsbesichtigung hatte an dieser Stelle ein hässlicher Wohnzimmer-schrank gestanden.

Mit Wasserwaage und Bleistift zeich-nete sie die notwendigen Bohrstellen an und schritt zur Tat. Beim dritten Loch brach der Bohrer nach zwei Zen-timetern durch die Wand. Risse zogen in alle Richtungen, ein Batzen Putz von der Größe eines Desserttellers fiel herab. Oh je, das würde schwierig zu reparieren sein. Während sie schon im Geiste eine Liste der Dinge erstellte, die dafür im Baumarkt zu besorgen waren, starrte sie gedankenverloren in das stockdunkle ehemalige Abzugsloch. Dann sah sie auf die Bescherung zu ihren Füßen. Überall Staub und Splitter, in der Mitte das große runde Stück. Sie hob es auf und drehte es um. Der Putz klebte auf einem dünnen runden Plas-tikteil. Das war seltsam, denn Fachleu-te verwendeten an dieser Stelle solide Bleche. Und die Wohnbaugesellschaft hatte mit Sicherheit ordentliche Profis beschäftigt. Der Plastikdeckel war nur von wackligen Klemmspangen in dem Loch gehalten worden, das er nicht einmal ganz ausfüllte. Statt dessen hatte jemand großzügig Zement darauf gespachtelt. Deshalb war die Öffnung auch nicht zu lokalisieren gewesen. Die Krimischriftstellerin betrachtete das Plastikteil genauer. Hatte es so etwas in den Siebzigern, als die Heizung ein-

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Kurzgeschichte

gebaut worden war, überhaupt schon gegeben? Sie löste den Zement auf der Vorderseite bröckchenweise mit einem Schraubenschlüssel. Schließlich wurde sie belohnt. In der Mitte prangte ein Preisschild: 2,95 €.

Elektrisiert ließ sie den Deckel fallen und steckte eine Hand in das Loch. Sie tastete, stieß auf Plastikfolie und zog einen Gefrierbeutel heraus. Darin be-fand sich ein weiterer Beutel aus Samt. Und darin zwanzig Diamanten. Wegen Geldsorgen hatte ihr Vormieter sich jedenfalls nicht umgebracht. Sie rief bei der Polizeiinspektion Berchtesgaden an. Eine halbe Stunde später erschien ein kleiner dicker Polizist, der sich als Hauptwachtmeister Holzhammer vorstellte, und eine Stunde später ein KTU-Team. Die kleine ruhige Schreib-klause verwandelte sich für zwei Stun-den in ein Schlachtfeld.

Zehn Tage später bekam sie einen Anruf von Holzhammer: Die Dia-

manten stammten aus dem Einbruch bei einem Salzburger Juwelier, der nie aufgeklärt worden war. Daraufhin hatte man ihren Vormieter exhumiert und unauffällige Spuren von Gewalteinwir-kung entdeckt. Dazu DNA-Spuren, und die waren in der Kartei gewesen. Der Mörder saß bereits in Stadelheim und hatte alles gestanden: Ihr Vormieter war tatsächlich einer der Juwelendiebe gewesen und hatte sich unter falschem Namen mit der Beute abgesetzt. Der Komplize hatte ihn aufgespürt, war als Paketbote getarnt in die Wohnung eingedrungen, hatte den anderen mit Klebeband gefesselt und zunächst ver-sucht, ihm das Beuteversteck zu entlo-cken. Als das nicht gelang, flößte er ihm eine Packung Schlaftabletten ein, legte

den Schlafenden aufs Bett, löste die Fesseln und schnitt ihm die Pulsadern auf. Dann ging er hinaus und zog die Wohnungstür leise hinter sich zu.

Die Krimischriftstellerin atmete auf. Der Schatten, der über ihrer neuen Wohnung lag, hatte sich verflüchtigt. Mit Mord konnte sie gut leben. |

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Bücher machen

Geschafft! 700 Seiten Fantasy-Epos liegen nach monatelanger Arbeit als dicker Stapel vor dir,

deine Testleser aus Familie und Freun-deskreis haben das Werk begeistert auf-genommen und warten auf die Veröf-fentlichung. Also ab mit dem Stapel an die Verlage und auf die frohe Botschaft warten.

Stopp!Zuerst einmal: herzlichen Glück-

wunsch! Du hast für das Manuskript Blut, Schweiß und Tränen vergossen, nächtelang deine kreativen Quellen angezapft und jede Menge Durchhalte-vermögen bewiesen. Am klügsten wäre es jetzt, alles beiseite zu legen und in ein paar Wochen noch einmal zu lesen. Ver-mutlich bricht dir dann erneut Schweiß aus, denn wahrscheinlich findest du Logikfehler, suchst den Spannungsbo-gen, gähnst gelegentlich vor Langeweile und fragst dich, wer das denn lesen will. Auch hier ein ernst gemeinter Glück-wunsch: Du kannst deinen eigenen Text kritisch lesen. Das ist nicht selbstver-ständlich und bringt dich deinem Ziel ein ganzes Stück näher.

Aber vorher solltest du den Text noch einmal überarbeiten. Das kann ziemlich viel sein, und bei einigen Autoren ist das sogar der zeitintensivste Teil beim Schreiben. Im Idealfall wird dein Text

durch kritisches Streichen auch kürzer, was seine Chancen erhöht – denn die Veröffentlichung eines 700-Seiten-Wäl-zers eines unbekannten Autors dürfte den meisten Verlagen zu riskant sein. Schließlich sind Verlage kaufmännische Betriebe und keine selbstausbeutenden Schöngeister (diese Rolle haben ja schon die Autoren).

Deine Geschichte ist jetzt rund …… und du möchtest sie endlich an die Verlage schicken. Aber an welche? Zu-erst steht die Frage, was du überhaupt möchtest. Reicht es dir, wenn Freunde und Arbeitskollegen das Buch kaufen? Bist du ein Verkaufstalent? Möchtest du dein Buch deutschlandweit in den Buch-handlungen liegen sehen? Willst du dei-ne Haushaltskasse ein bisschen auffüllen, oder brauchst du Vorschusszahlungen, um fällige Rechnungen zu begleichen? Von solchen Überlegungen hängt die Verlagsgröße ab. Alles hat seine Vor- und Nachteile: In kleineren Verlagen ist die Gewinnmarge oft höher, dafür aber der Absatz geringer. Im Großverlag gibt es dafür Buchhandelsvertreter, aber man hat weniger Mitspracherecht, etwa bei der Covergestaltung. Auch die Konkur-renz ist im Publikumsverlag viel größer.

Und was ist mit Selbstverlag oder E-Books? Auch hier spielen die eigenen Talente eine große Rolle. Wer nicht gut verkaufen kann, kommt mit einem selbst verlegten Buch nicht weit. Und wer keinen Kontakt zur Zielgruppe hat, wird sein Buch nicht bekannt machen können.

Doch egal, wofür man sich entschei-det – es gibt eine goldene Regel: Nie-mals fließt Geld vom Autor zum Verlag, immer umgekehrt! Dabei ist unerheb-lich, ob es sich um geldwerte Leistungen,

Wie man einen Verlag findet

… ohne den Verstand zu verlieren

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eine Mindestabnahme oder gar bares Geld handelt.

Du hast nun ein paar passende Ver-lage gefunden? Dann brauchst du noch ein aussagekräftiges Exposé. Das soll die wesentliche Handlung, ihre Personen, den Handlungsort und die Besonder-heiten deiner Geschichte hervorheben. Und weil das Exposé nicht nur das Erste, sondern oft auch das Einzige ist, was ein Verlagslektor vom Manuskript liest, braucht es besondere Aufmerksamkeit. Wenn es langweilt, greift die Lektorin vielleicht gar nicht mehr zur Leseprobe – deine ganze Mühe wäre also umsonst.

Du hast jetzt eine Liste infrage kom-mender Verlage, ein starkes Exposé und eine Leseprobe.

Kann es endlich losgehen?Im Prinzip ja. Alles, was jetzt noch kommt, liegt nicht mehr in deiner Hand

– denn neben einer tollen Geschichte und der richtigen Bewerbungsstrategie braucht man auch Glück. Manchmal muss man einfach zur richtigen Zeit am

richtigen Ort sein, und das kann man in der Regel nicht planen.

Nun gilt es, Geduld zu bewahren. Es dauert mitunter Wochen, bis sich ein Verlag meldet, und mancher meldet sich nie. Was danach kommt, hat viel mit der Verlagsgröße zu tun; in Großverlagen liegen zwischen Vertragsunterzeichnung und Veröffentlichung mehrere Mona-te, in kleineren Verlagen geht es meist schneller.

Viele Autoren arbeiten mit Literatur-agenten zusammen, die sich neben der Verlagssuche auch um Verträge, Kon-ditionen und Abrechnungen kümmern und den Autoren erste Ansprechpartner für neue Projekte und Ideen sind. Die Agentensuche gleicht der oben be-schriebenen Verlagssuche.

Natürlich gibt es unzählige andere Wege, ein Manuskript zu veröffentli-chen. Aber mit dem passenden Wissen kann man zumindest ein paar Fettnäpf-chen umgehen, die auf dem Weg zum gedruckten Buch warten.

Melanie Lahmer

Die Suche nach dem passenden Verlag ist eine der Hürden auf dem Weg zum eigenen Buch. – Foto: © Lupo / PIXELIO.de

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Von Manuel Fritsch

Menschen sind simpel gestrickt. Alles, was wir vom Leben erhoffen, sind gute Gefühle.

An erster Stelle steht das Gefühl, geliebt zu werden – danach suchen wir unser ganzes Leben lang. Doch oft finden wir nur Ersatzbefriedigungen, und unsere bunte Konsumwelt entwöhnt uns zu-gleich eines echten Miteinanders. Umso mehr sehnen wir uns nach jemandem, der unseren Wunsch endlich und wahr-haftig erfüllt: mit Aufmerksamkeit, Ver-ständnis und Zuwendung.

Nicht vielen Menschen fällt es jedoch ein, anderen diesen Wunsch zu erfüllen. Die meisten warten einfach darauf, dass die Liebe wie ein Blitz vom Himmel fährt. Nie kommt ihnen der Gedanke, dass ihr Liebeserfolg von ihrem Verhal-ten abhängen könnte – weil sie nicht verstehen, dass die Welt sich nicht ausschließlich um sie selbst dreht. Ihre Egozentrik macht sie liebesunfähig.

Der Zugang: KommunikationDie Entscheidung für die Liebe liegt jedoch bei uns selbst. Wir erblühen, indem wir Kopf und Herz zum Einsatz bringen: Indem wir uns entscheiden, andere ins Zentrum unserer Aufmerk-samkeit zu rücken (Kognition), um ihre und unsere Gefühle zu achten (Emoti-on). Der Zugang zu anderen ist dabei völlig simpel: Wir fangen an, bewusst zu kommunizieren. Auf allen Ebenen und mit möglichst allen Sinnen. Wir sind offen, ehrlich und aufrichtig und um-geben uns mit Menschen, die uns dafür schätzen und genauso begegnen. So ler-nen wir nach und nach, mit ihnen und uns wirklich gut umzugehen – weil wir einander wirklich erkennen und daran wirklich wachsen.

Der Schlüssel: Emotionale KompetenzDie Fähigkeit, die so entsteht, nennt man emotionale Kompetenz. Sie ist in uns allen veranlagt, und wir können sie auch dann entwickeln, wenn wir die längste Zeit unseres Lebens aus dem Kopf allein gelebt haben. Es ist nie zu spät: Wir können lernen, wie gute Gefühle entstehen und schlechte verschwinden. Wir können lernen zu

Hochbegabte lieben besser

Wie du mit Kopf und Herz Anziehungskraft erlangst

Hochbegabte denken nicht nur mehr. Sie sind auch sensibler und fühlen mehr als andere. Für Erfolg in der Liebe sind das ideale Voraussetzungen. Sogar,

wenn dieser bislang ausgeblieben ist. Ich selbst habe als Sozialnerd angefangen – und gelernt,

Menschen rasant für mich zu gewinnen. Mein Geheimnis: Ich achte bewusst auf Gefühle.

Manuel Fritsch hat sich aufge-macht, um mehr Liebe in die

Welt zu bringen. Er schreibt darüber, wie man mit Kopf und Herz Men-schen gewinnt. Für das MHN berei-tet er das Liebesseminar vor (siehe Seite 44). Mehr Information und Inspiration findest du unter

` http://manuelfritsch.de.

Über den Autor

20253 Hamburg · Gärtnerstr. 27, 71229 Leonberg · Hintere Str. 6 Tel. +49 7152 92 90 26 · Fax -27 Mobil +49 171 865 57 56 [email protected] · www.acmess.de

Jetzt auch in Hamburg:

Privatpraxis für Psychotherapie Ängste · Depressionen · Zwänge · Burnout · Ess-Störungen psychosomatische Störungen Für Erwachsene und Jugendliche unter Berücksichtigung von Hochbegabung und Hochsensibilität · IQ-Testung für Erwachsene Abrechnung mit Privatversicherungen und Beihilfe möglich Konfliktberatung für Teams und Paare · Coaching · Supervision Anne Christina Mess Dipl.-Psych. · Psycholog. Psychotherapeutin · Master of Mediation

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Beziehungen

begeistern, genauso wie zu trösten. So lernen wir, zu lieben – und diese Liebe in all unseren Begegnungen zu leben.

Die anderen werden spüren, wie gut wir ihnen tun. Und so hat auch ihre Liebe eine echte Chance. Im Kontrast zu allem, was die Welt uns beibringt, ganz ohne Tricks und Manipulationen: Wir bleiben die ganze Zeit integer und aufrichtig. Wir sitzen nicht nur an der Quelle guter Gefühle, wir sind gute Gefühle. Wer das nicht liebt, der kann nichts lieben.

Der Hebel: HochbegabungAls hochbegabter Mensch bist du auch zur Liebe hochbegabt. Selbst, wenn du ganz unten anfangen musst. Denn du hast einen besonderen Hebel: Nicht nur ist dein Potenzial zu emotionaler Kom-petenz größer, weil du mehr und diffe-renzierter fühlst (vergleiche Brackmann, Jenseits der Norm – hochbegabt und hoch sensibel?). Mit deinem herausra-genden Verstand kannst du deine emo-tionale Kompetenz auch noch schneller entwickeln, von deiner Kommunikati-onskompetenz ganz zu schweigen.

Verwirklichst du dieses Potenzial, wird man dich anfangs vielleicht nur für einen besonders aufmerksamen Gesprächspartner halten. Schon bald

aber wird dein Gegenüber merken: Du bist etwas Besonderes. Du bist wirklich anders als die anderen. So jemandem wie dir ist er vielleicht noch nie zuvor begegnet. Und dann steht in seinen Augen, welche Anziehungskraft du auf ihn hast.

Der Schatz: LiebeDer Schatz in meinem Besitz war mir jahrelang unbewusst. Hochbegabung macht oft einsam, und auch ich lernte früh in meinem Leben, ohne andere auszukommen. So fand ich jedoch nie heraus, wie man mit anderen umgeht. Ich war unglücklich und fühlte mich unattraktiv. Daher beschloss ich, Anzie-hungskraft zu erforschen. Ich wollte ler-nen, mit anderen so umzugehen, dass sie mich würden lieben können. Und lernen, das sollte ich.

Heute weiß ich: Die Sache ist ein-fach – ich gebe Liebe. Freilich: Dabei verdoppelt sich Liebe immer. Im Akt des Liebens liebe ich auch mich selbst. Schließlich wecke ich die Liebe auch im anderen, und so wächst meine Liebe auf das Dreifache.

Ist das nicht genial? Das Beste auf der Welt verdreifacht sich, wenn man es gibt. Eins für dich, und zwei für mich. Seit ich das erkannt habe, ist meine Welt unendlich reich. |

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Von Doris Helzle

Neulich im Projektbüro:Papierkorb He, ist da je-mand? Hier wird mal wieder der

ganze Mist abgeladen; hat eigentlich noch jemand den Durchblick?Lampe Von hier oben zumindest den Überblick – um was geht’s denn?Papierkorb Ich frage mich, warum manche Projekte super laufen und manche so gar nicht …Lampe Tja, da gibt es natürlich viele Einflussfaktoren. Beispielsweise, ob die richtigen Leute im Team sind.Papierkorb Ach, Team, das kenne ich, das heißt doch „toll, ein anderer macht’s“! Was sind denn „die richtigen Leute“?Lampe Gute Frage! Erst mal müssen die natürlich fachlich möglichst fit sein; ein Bauprojekt benötigt schließlich an-dere Kenntnisse als ein IT-Projekt. Aber nicht immer sind die klügsten Köpfe auch die, die gut zusammenarbeiten können.Papierkorb Hihi, das ist natürlich für eine große Leuchte wie dich frust-rierend. Dann ist es sicher am besten, ich nehme lauter Teamplayer, die be-kommen nicht gleich Pickel, wenn sie zusammenarbeiten sollen.Lampe Super Idee! Aber Vorsicht, wenn du nur Teamplayer hast, kann es sein, dass du ab und zu nicht hand-lungsfähig bist, weil die selbst im Not-fall immer noch dabei sind, „jeden mit

ins Boot zu holen“. Da saufen dann alle ab, weil keiner den Mumm hat, „von Bord zu gehen“ und Befehle zu geben. Und nicht immer sind kooperative Lö-sungen die besten Lösungen.Papierkorb Okay, dann nehme ich noch ein paar Macher dazu, die mi-schen den Laden ein bisschen auf und bekommen eine Krise, wenn erst ein Stuhlkreis zum „Drüber-Reden“ gebildet wird.Lampe Genau, da darf es dann auch mal krachen; Macher nehmen nicht auf alle Gefühle Rücksicht. Die haben aus-reichend Energie, das dann auszuhalten. Übrigens, was hältst du davon, für die gute Qualität auch einen Perfektionis-ten mitzunehmen?Papierkorb Der sorgt dann sicher dafür, dass ich mit dem unterirdisch unausgegorenen Zeug gefüllt werde, das der Berufsoptimist entworfen und womöglich als Vertriebler schon den Kunden versprochen hat. Aber solange der Perfektionist kein miesepetriger Bedenkenträger ist, warum nicht?Lampe Der darf dann regelmäßig die Risikoanalyse machen, dafür benö-tigst du ja auch jemanden. Übrigens, dein Berufsoptimist kann zumindest am Anfang eine große Hilfe sein – als Wegbereiter, die Dinge auch wirklich in Angriff zu nehmen. Die Gefahr be-steht jedoch, dass der sich ganz schnell langweilt, wenn das Ganze nicht vor-wärtsgeht.

Toll, ein anderer macht’s?Das Projektteam – Teil zwei

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MinD-Magazin 94 | Juni 2013 | 33

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Projektmanagement

Papierkorb Au ja, dann quälen wir den noch ein bisschen – oder wir schicken ihn gleich ins nächste Projekt. Was mache ich eigentlich, wenn ich ein Spezialgebiet abdecken muss?Lampe Dann nimmst du natürlich ei-nen Spezialisten dazu. Spezialisten tau-gen zwar kaum beim Thema Teamzu-sammenhalt, stören jedoch auch nicht sonderlich. Die sind mehr mit ihrem Fachwissen zugange und entsprechend introvertiert.Papierkorb Sind das dann die typi-schen Beobachter?Lampe Kann sein, doch meistens nicht mal das. Die Beobachter wissen allerdings manchmal wertvolle Dinge, die nicht so offen auf dem Tisch liegen. Gerade, weil sie weniger im Vorder-grund stehen, bekommen sie die Dinge „zwischen den Zeilen“ gut mit. Wenn du Projektleiter bist, lohnt es sich, die ab und zu explizit nach ihrer Meinung zu fragen. Am besten außer-halb der gemeinsamen Besprechungen, weil die sich nicht so gerne vor allen anderen frei äußern, und als Inspira-tionsfuzzi nimmst du besser jemand anderen.Papierkorb Gibt es eigentlich auch jemanden, der die ganze Arbeit macht?Lampe Ups, ein paar Umsetzer benötigst du natürlich noch, die zu-verlässig und brav ihre Aufgaben abar-beiten.Papierkorb Von denen kann ich also nie genug haben?Lampe Auch das hat zwei Seiten. Ge-rade in Projekten gibt es immer wieder Änderungen, da tun sich die Umsetzer oft richtig schwer; Flexibelchen sind das keine.Papierkorb Gibt es sonst noch Rollen, die für ein Projektteam sinnvoll sind?

Lampe Eigentlich nur noch zwei. Ein „Daniel Düsentrieb“ kann für gute Ideen sehr hilfreich sein; was die Kom-munikation angeht, sind die Erfinder jedoch nicht immer die Begnadeten. Kommunizieren kann neben dem Ver-triebler und dem Teamplayer meistens der Integrator richtig gut, den brauchst du sowieso noch. Der delegiert und koordiniert gut und hat ein Händchen dafür, die Teammitglieder zu integrie-ren.Papierkorb Der sollte dann ja als Projektleiter supergut taugen.Lampe Das schadet sicher nicht; der muss nur aufpassen, dass das Team nicht mosert, weil er anscheinend zu viel manipuliert und nur die Arbeit los-werden will.Papierkorb Wenn ich mir das so an-schaue, benötige ich also für jedes gute Team mindestens neun Leute!?Lampe Nein, nein, keine Sorge. Die meisten Menschen sind ja nicht so spezialisiert wie du und ich; die decken dann problemlos mehrere Funktio-nen gleichzeitig ab. Im Ernstfall kann da sogar jeder jede Rolle spielen, halt mehr oder weniger gut. So von oben betrachtet würde ich dafür sorgen, dass es im Ganzen gesehen eine gute Mischung wird. Damit ich das nicht vergesse: Von Vorteil sind auch ge-mischte Teams; Testosteron und Östro-gen ergänzen sich gut.Papierkorb Spannend, dass jeder Vor- und Nachteile hat – jetzt verstehe ich auch, wie wichtig das mit dem hetero-genen Team ist.Lampe Ja, Team heißt dann „toll, ein anderer mag’s“ – das hört sich doch schon viel besser an. |

Diplom-Mathe-matikerin Doris Helzle arbeitet als Projektbera-terin, Mediatorin, Coach, Hyp-notiseurin und Trainerin.

Basierend auf dem Rollenmo-dell nach Meredith Belbin.

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MinD-Magazin 94 | Juni 201334 |

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Mensa Juniors | Rätselauflösung

Du bist Mensaner? Du bist min-destens 13 und höchstens 17? Du sprichst Englisch? Du inter-

essierst dich für Kontakte mit anderen Mensanern aus der ganzen Welt?

Du möchtest dich mit anderen Mensanern über alle möglichen Themen austauschen?

Du hast einen eigenen Facebook-Account und darfst es benutzen?

Du hast alle diese Fragen mit „ja“ be-antwortet?

Dann bist du hier richtig!Im Rahmen der Jugendarbeit ist

von Mensa International eine neue, geschlossene (!) Facebook-Gruppe ausschließlich für junge Mensaner ein-

gerichtet worden, um euch den Kontakt mit anderen jungen Mensanern zwi-schen 13 und 17 aus der ganzen Welt zu ermöglichen.

Bis auf die Admins sind keine Er-wachsenen (also auch keine Eltern) in der Gruppe erlaubt. Jeder Gruppenbei-trittsantrag wird genauestens überprüft, um sicherzustellen, dass ihr tatsächlich „unter euch“ seid.

Wenn du Interesse hast, findest du die Gruppe unter dem unten angege-benen Link.[1] Solltest du einen anderen als den im eMVZ eingetragenen Namen verwenden wollen, sende mir bitte eine Nachricht mit deinem echten Namen und deiner Mitgliedsnummer für die Freischaltung.

Für Rückfragen kannst du mich gerne kontaktieren.[2][3] Joëlle Henselmann

Link und Mail[1] https://www.facebook.com/groups/MUnder18[2] [email protected][3] [email protected]

M<18Neue Facebook-Gruppe

von Mensa International

Stadt Wochentag Uhrzeit ErgebnisAnja Berlin Freitag 20 Uhr 132Barbara Saarbrücken Mittwoch 18 Uhr 134Christian Stuttgart Montag 17 Uhr 138Dirk Hamburg Dienstag 16 Uhr 136Elke Dresden Donnerstag 19 Uhr 140

Auflösung des Logikrätsels

aus MinD-Magazin 93 (IQ-Tests)

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MinD-Magazin 94 | Juni 2013 | 35

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Babette Mairoth-Voigtmann Diplom-Designerin (FH) und Pressearbeit

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MinD-Magazin 94 | Juni 201336 |

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Sag mal, meine liebe Bestie, wenn du dieses Tigertier so liebst, könntest du doch

eigentlich auch mal das Kat-zenklo sauber machen. Jedem Kind bringt man schließlich bei, dass Tiere nicht nur Kumpel sind, sondern dass man auch für ihr Wohlerge-

hen verantwortlich ist.“ Min-Drago kuschelte sich auf dem

Sofa noch gemütlicher an Hermi-ne – fehlte nur noch, dass er auch

noch anfing zu schnurren – und gähnte herzhaft. „Tja, weißt du, das würde ich ja sehr gern machen, aber diese unappetitliche Schaufel ist ja grö-ßer als ich …“ Da hatte er leider recht. Neuer Versuch. „Dann spül doch die Näpfe. Deine flauschige Freundin sieht zwar immer sehr adrett aus, hat aber miese Tischmanieren. Genauer gesagt benimmt sie sich beim Essen wie ein Schwein!“

„Oooh“, MinDrago stöhnte, „das darf nicht wahr sein! Bin ich falsch hier? Ich dachte, das ist ein Mensaner-Haushalt. Und dann kommst du mit dem ältes-ten aller Vorurteile? ‚Schweine sind dreckig.‘ Dass ich nicht lache! Schweine suhlen sich gern im Schlamm, weil die so entstehende Schicht auf der Haut

sie vor Zecken und Mücken schützt. Darüber hinaus haben Schweine keine Schweißdrüsen und kühlen sich durch das Wälzen im Schlamm schlichtweg ab. Und außerdem verteilen Schweine nicht einfach so den Mist, den sie pro-duzieren, sondern legen eine Klo-Ecke an, in ausreichendem Abstand zum Fressplatz. Von wegen also ‚dreckig‘. Schweine nehmen es mit der Hygiene ziemlich genau! Natürlich nur, wenn sie artgerecht gehalten werden. Im Massenzucht-Knast klappt das selbst-verständlich nicht.“

Vielfältige VorurteileMinDrago kam in Fahrt. „Waschbären hingegen, denen man gern nachsagt, dass sie ihr Futter vor dem Essen wa-schen, sind gar nicht so reinlich. Die niedlichen Tierchen haben extrem berührungsempfindliche Vorderpfo-ten, mit denen sie Gegenstände genau abtasten. Im Wasser weicht die Horn-hautschicht der Pfoten ein wenig auf, sodass sie noch sensibler werden. Mit Säuberung der Nahrung hat das nichts zu tun. Du siehst: Euch Menschen ge-nügt es nicht, Vorurteile gegen Artge-nossen zu entwickeln. Ihr macht selbst vor der Tierwelt nicht halt!“

„Na, vielen Dank, dass du mich end-lich aus dem finsteren Tal der Unwis-senheit leitest! Ich bin doch nicht doof! Weiß ich auch, dass Schweine nicht unsauber sind. Stell dir bloß vor – es ist mir sogar bekannt, dass Kühe nicht dumm sind! Ganz im Gegenteil – man hat herausgefunden, dass sie eindeutig den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung erkennen können, das ist ein sicheres Zeichen fortgeschrittener Intelligenz. Kühe sind laut Forschung sogar ein bisschen schlauer als Katzen!“

Tierischer Unsinn!

Von sauberen Schweinen, klugen Kühen und lebenslustigen Lemmingen

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Für Kinder

Fälschlich guter RufSah ich da eine Spur Verstimmung im Gesicht meiner Bestie? Hermine ließ diese Diskussion kalt. Sie hatte sich gerade ausgiebig geputzt und danach vergessen, die Zunge wieder einzu-fahren. Das unterstrich meine Worte sehr anschaulich. „Schau mal, Min-Drago, deine Katze ruht sich von der anstrengenden Körperpflege aus, das arme Tier. Es heißt wohl nicht zufällig nicht ‚Fleißig wie eine Katze‘, oder?“

Die Bestie holte genussvoll zum Gegenschlag aus: „Haha, von wegen! Vielleicht fleißig wie die Bienen und die Ameisen? Dass ich nicht lache! Das ist quasi eine optische Täu-schung! Ameisen tauchen immer in solchen Mengen auf, dass es nach ei-nem eifrigen Gewusel aussieht – voll der Fake! Englische Forscher haben einzelne Exemplare mit der Stopp-uhr getestet; dabei kam heraus, dass sich eine Ameise rund 80 Prozent ihres Lebens – ausruht! Und komm mir nicht mit den Bienen! Eine Biene arbeitet ein Drittel des Tages – aber nur im Sommer! Den Winter ver-bringt sie gemütlich im Bienenstock, nascht Honig und hält einfach nur die Temperatur im Stock aufrecht.“ MinDrago schüttelte den Kopf. „Und das sind nicht einmal die faulsten Ver-treter im Tierreich. Die Bären in Alaska warten in der Lachssaison einfach am Fuß des Wasserfalls darauf, dass ihnen der Lachs ins Maul springt. Am besten gefällt mir aber die Geschichte von der englischen Brieftaube, die satte drei Wochen für eine Überquerung des Ärmelkanals gebraucht hat – sie hatte sich auf einen Frachter gesetzt. Zurück kam sie durch die Luft – allerdings per Flugzeug!“

Das gefiel mir auch! „Klasse! Schlaue Taube! Ich finde es schrecklich, wie Brieftauben zu Vergnügungszwecken ausgenutzt und gequält werden!“ Min-Drago nickte zustimmend.

Vom Jäger zum Gejagten„Aber weißt du, was ich auch schreck-lich finde? Wenn die Menschen be-stimmten Tieren ein schlechtes Image andichten und sie im schlimmsten Fall deshalb auch noch ausrotten. Zum Bei-spiel der Wolf! Der ‚böse Wolf‘ ist wirk-

Gar nicht so sau-ber: der Waschbär.

– Foto: BS Thurner Hof (CC-Lizenz)

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lich ein Märchen. Wölfe jagen keine Menschen. Natürlich schaden sie dem Menschen, weil sie gern Weidevieh erbeuten, aber ist es vielleicht böse, wenn man seinen Hunger stillt?“ Ich schaute auf die jämmerlichen Reste der Schokoladentafel, die ich gestern un-vorsichtigerweise auf dem Schreibtisch hatte liegen lassen, und suchte noch nach einer passenden Antwort, als MinDrago, der meinen Blick bemerkt hatte, hastig fortfuhr: „Oder der Hai! Ein bräsiger Film, und der Weiße Hai ist fast vollständig ausgerottet! Dabei tö-ten Haie Menschen nur sehr selten; sie verwechseln sie dann einfach mit Beu-tetieren. Pro Jahr werden ungefähr zehn bis fünfzehn Menschen von Haien getö-tet, aber, laut Greenpeace, mehr als 100 Millionen Haie im Jahr vom Menschen! Wer ist denn da das gefährliche Wesen?“ Recht hatte die Bestie. Mir fiel auch etwas ein: „Schlangen! Ganz viele Men-schen denken, alle seien giftig, kalt und glitschig. So ein Quatsch! Schlangen

fühlen sich wunderbar an, glatt und warm und geschmeidig. Und nur ein Sechstel der Schlangenarten weltweit ist giftig. Und ‚falsch‘ sind Schlangen schon mal gar nicht.“ MinDrago kam richtig in Fahrt. „Genau! Und Lemminge springen übrigens auch nicht von Klippen. Große Wanderungen, die sie unternehmen, und die oft extrem schwankende Popu-lationsdichte haben zu diesem Irrtum geführt. Und der Vogel Strauß steckt auch nicht den Kopf in den Sand. Die-ses Gerücht ist entstanden, weil man den Kopf der Tiere, wenn sie etwas vom Boden aufheben, häufig durch Luftspiegelungen oder hohes Gras nicht sehen kann. Außerdem legen sie sich bei Gefahr flach auf ihr Nest, um es zu tarnen, das sieht dann so aus, als stecke der Kopf im Boden.“

Hasenfüße und SchnapsdrosselnIch kam ins Grübeln. „Gibt es eigentlich auch Vorurteile über Tiere, die bei nä-herem Hinsehen gar keine sind, sondern

Bären vermeiden gern überflüssige Bewegung. – Foto: Paolo Neo (CC-Lizenz)

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MinD-Magazin 94 | Juni 2013 | 39

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Für Kinder

reale Eigenschaften?“ Die Intelligenz-bestie brachte man nur selten in Verle-genheit. „Klar“, antwortete MinDrago sofort, „Füchse sind wirklich schlau! Sie gehen selten in Fallen, holen sich aber häufig die Köder. Und man hat schon beobachtet, wie ein Fuchs sich tot stellt, um eine Krähe anzulocken – wie in einer Fabel! Füchse lernen schnell, setzen das Gelernte um und entwickeln raffinierte Strategien. Deshalb können sie sogar in Städten überleben. Sie lernen zum Bei-spiel, wie man gefahrlos Straßen über-quert. Da ist der Hase natürlich völlig zu Recht – ängstlich! Sonst überlebt er ja auch nicht. Und eine Schnapsdrossel gibt es übrigens auch im echten Leben! Allerdings hat sie nix mit dem Vogel zu tun – ‚Drossel‘ wurde früher die Kehle

genannt, daher auch der Begriff ‚jeman-den erdrosseln‘.“

„Ich glaube, Einstein hatte recht!“, er-klärte ich meiner Bestie. MinDrago war verwirrt. „Wie kriegst du denn da die Kurve zur Relativitätstheorie?“ – „Gar nicht. Aber Einstein hat mal gesagt: ‚Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil!‘ Passt doch gut, oder?“ Min-Drago musste nicht lange nachdenken. „Ich habe noch ein schöneres Einstein-Zitat: ‚Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.‘“

Dem war wohl kaum etwas hinzuzu-fügen. Hermine zog die Zunge ein.

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Von Jörg Benthien

Wer sich die Arbeit der (üb-rigens derzeit ausnahmslos männlichen) Finanzprüfer

unseres Vereins im Jahr 2013 so vor-stellt, der liegt tatsächlich nicht ganz daneben: Als wir uns Mitte Februar in Nürnberg trafen, war es wirklich nass und kalt. Ab Nürnberg fuhren wir gemeinsam ins oberpfälzische Cham, den offiziellen Sitz des Vereins Mensa in Deutschland e. V., um hier – wie in jedem Jahr – die Prüfung des Jahresab-schlusses 2012 vorzunehmen.

Am Freitag geht es morgens in der Steuerkanzlei Bergbauer los. Tobias Bergbauer (M) hat den modern ausge-

statteten Konferenzraum vorbereiten lassen, eine Vielzahl von Ordnern wurde dezent in ein passendes Regal gestellt, der große Tisch ist aufgeräumt. Edith (die Buchhalterin und Kassen-führerin unseres Vereins) ist um 9.00 Uhr längst da; sie reist immer und zu allen Veranstaltungen gemeinsam mit ihrem Mann Michael (sprich: [ˈmaɪkəl], er ist Engländer) im Wohnmobil an; es steht auf dem Parkplatz hinter dem Bürohaus.

Es geht ans EingemachteBinnen kürzester Zeit wird es eng auf dem Tisch, vom aufgeräumten Bild bleibt nur die Erinnerung. Wie haben sich die Zahlen entwickelt? Was kostete die Mitgliederbetreuung im Vergleich zum Vorjahr? Wie viel hat die Vor-standsarbeit gekostet? Mit solchen Fra-gen geht es los; wir haben Zahlenreihen und schauen auf Veränderungen. Sind sie plausibel? Passen sie zur übrigen Entwicklung? Wo liegen die Ursachen für Abweichungen?

Dann wird es ernst. Erste Fragen nach einzelnen Zahlungen treten auf. Das „Wofür“ spielt jetzt eine wichtige Rolle. Das ist der Moment für Edith! Innerhalb von Sekunden zählt sie auf: „Die Zahlung bezieht sich auf die Ak-tivität A, sie wurde veranlasst von X, genehmigt von Y und Z, durchgeführt habe ich sie am …, die Nummer des Kontoauszuges der Bank lautet …, die Rechnung kam am … Wollt ihr noch die Originalrechnung sehen? Sie ist digital hinterlegt, das Original hängt am Vor-gang.“ Edith hat die gesamte Historie des Vorgangs vor sich auf dem Schirm, alle dazu gehörenden Dokumente sind eingescannt und schnell zu finden. Bei manchen außergewöhnlichen Vorgän-

Hilfe, die Finanzprüfer

kommen! (Teil 1)

Treffen von Vorstand und Finanzprüfern – die Finanzprüfer-Sicht

Es ist grau an diesem Donnerstag, nass und kalt. Nach intensiver Vorbereitung im vergangenen

Jahr treffen sich gegen 18.00 Uhr drei verstaubte Typen nahe einer Autovermietung im Nürnberger Hauptbahnhof. Sie reisen an, um endlich Ziel und

Zweck ihres durch die Satzung geforderten Daseins gerecht zu werden: hemmungslos Ordner wälzen,

endlose Zahlenreihen prüfen, ordentlich Staub aufwirbeln und unangenehme Fragen stellen – die

Mensa-Finanzprüfer kommen nach Cham!

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MinD-Magazin 94 | Juni 2013 | 41

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So funktioniert Mensa

gen erzählt sie uns auch die Geschichte drum herum – wie die vom LocSec, der seine Portopauschale abrechnet und die Portokosten für die Abrechnung separat ausweist. An Edith kommt eben niemand vorbei, wenn es ums liebe Geld geht. Bei ihr gibt es kein „Das mach ich schon noch“, oder „Lassen wir das diesmal noch durchgehen“! Ohne Freigabe und ohne Beleg gibt es von ihr kein Geld – so einfach ist die Welt!

Gemeinsam starkDie Arbeit der Finanzprüfer hat sich aufgrund vieler organisatorischer Maß-nahmen in den letzten Jahren sehr verändert. Vor nicht allzu langer Zeit gab es noch Vorprüfungen. Da mussten umfangreiche Ordner akribisch gesich-tet werden, Belege wurden nochmals geprüft, Abrechnungen erneut kontrol-liert, und es wurde nach Rechenfehlern gesucht. Heute ist dies zum Zeitpunkt der Prüfung alles längst geschehen. Immer ist auch dokumentiert, durch wen die Kontrolle des Vorgangs erfolgte und wer dafür verantwortlich war. Wir Prüfer können jederzeit auf sämtliche Geschäftsfälle zugreifen, müssen dafür also nicht bis zum nächsten Prüfungs-termin warten. Vor allem aber steht uns eine wirklich vorbildliche Buchhaltung zur Verfügung. Deshalb wird Edith in jedem unserer Prüfungsberichte auch ganz doll gelobt.

Eines war in diesem Jahr jedoch anders: Der Vorstand hatte seine turnusmäßige Sitzung auf das gleiche

Wochenende und erstmals nach Cham gelegt. Räumlich war das kein Problem. Damit wir uns bei der Arbeit nicht gegenseitig stören, stellte die Steuer-kanzlei dem Vorstand einen separaten Sitzungsraum zur Verfügung. Für den Prüfungsablauf und die Abstimmung der Prüfungsergebnisse hatte die gleich-zeitige Anwesenheit aber erhebliche Vorteile. Kommunikationswege waren plötzlich ganz kurz, und da das MHN auch einen für die Finanzen zuständi-gen Vertreter entsandt hatte, konnten quasi alle offenen Fragen unmittelbar und persönlich geklärt werden. Das vermeidet spätere Missverständnisse und führte zusätzlich dazu, dass unser Steuerberater Tobias die Bildung einiger bilanzieller Rückstellungen erheblich re-duzieren konnte. Dadurch verbesserte sich sogar noch unser Vereinsergebnis.

Die räumliche und zeitliche Ver-knüpfung der Finanzprüfung mit einer Vorstandssitzung bedeutete also in je-der Hinsicht einen Gewinn für unseren Verein. Auf der MV in Münster bin ich kürzlich für weitere drei Jahre in das Amt des Finanzprüfers gewählt wor-den. Deshalb hoffe ich, dass sich dieses gemeinsame Herangehen weiterhin bewähren kann. |

An der Zufahrt zur Steuerkanzlei. – Foto: Andreas Bergbauer

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MinD-Magazin 94 | Juni 201342 |

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So funktioniert Mensa

Von Isabella Holz

Während die Finanzprüfer am Donnerstagabend schon in Cham, dem Verwaltungssitz

von MinD, beim Essen zusammensitzen, packe ich noch in München meinen Koffer und stelle die letzten Unterla-gen für das Treffen zusammen. Unsere Vorstandsrunde tagt erst am Samstag, die Finanzprüfung hingegen findet am Freitag statt, damit wir am Samstag gemeinsam Fragen, offene Punkte und Kritik ansehen können.

Zunächst jedoch beginnt der Samstag mit einer Führung durch das Gebäude der Steuerkanzlei und dem ersten Teil der Vorstandssitzung.

Tagesordnung: VorstandssitzungIm Vorfeld der Sitzung haben wir im „TOP-Tool“ Themen gesammelt und über

die Prioritäten der einzelnen Punkte abgestimmt – heraus kam die Tagesord-nung. Manchmal stehen zehn, manch-mal zwanzig oder auch mehr Punkte auf dem Programm. In Cham betrafen sie größtenteils die Vorbereitung der Mitgliederversammlung, aber auch einige strategische Fragen rund um die gGmbH. Bei den gemeinsamen Sitzun-gen behandeln wir meist größere, kom-plexe Fragen, während die Aufgaben des Alltagsgeschäfts im Online-Forum oder in Telefonkonferenzen besprochen wer-den. Nach umfangreichen Diskussionen werden Beschlüsse gefasst und Aufga-ben für das weitere Vorgehen verteilt.

Programmwechsel: FinanzprüfungNach dem ersten Teil der Vorstandssit-zung wechselte ich das Stockwerk der „Bergbauer-Burg“, um die Ergebnisse der Finanzprüfung zu besprechen. Dabei wurde nicht nur das vergangene Jahr begutachtet, sondern auch die Vorjahre. Wenn zum Beispiel Kosten nur alle zwei Jahre anfallen, führt das im Vorjahres-vergleich zu großen Verschiebungen – und die wollen erklärt sein. Wir be-sprachen die offenen Fragen, verteilten auch hier ein paar Aufgaben. Und ich nahm die nächsten Themen mit in die Vorstandsrunde.

Hilfe, die Finanzprüfer

kommen! (Teil 2)

Treffen von Vorstand und Finanzprüfern – die Vorstandssicht

„Hilfe, die Finanzprüfer kommen“ wäre eigentlich mein Text, denn ich muss ihnen als Finanzvorstand Rede

und Antwort stehen. Glücklicherweise war ich dieses Jahr damit nicht ganz alleine, weil Vorstandssitzung

und Finanzprüfung zusammen bei unserem Steuerberater Tobias Bergbauer in Cham stattfanden.

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MinD-Magazin 94 | Juni 2013 | 43

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„Speed-Meeting“Nach der gemeinsamen Mittagspause trennten sich die Gruppen wieder, um die übrig gebliebenen Agendapunkte zu bearbeiten. Nach dem Abendessen besprachen wir in wechselnden Klein-gruppen noch diverse „bilaterale“ The-men, zum Beispiel an der Schnittstelle zwischen Marketing und Testbetrieb, Zugänge zur Buchhaltung oder den Werbemittelbedarf von Kids- und ande-ren Veranstaltungen. Beim „Speed-Mee-ting“ lief zwar keine Uhr, der Großteil der Themen ließ sich jedoch in Kürze abhandeln.

Beim nächsten Mal …Leider kamen wir erst am Sonntagvor-mittag, als die Hälfte der Teilnehmer schon auf dem Heimweg war, auf die Idee, dass ein Gruppenfoto für das MinD-Mag ganz nett gewesen wäre. Vielleicht denken wir ja nächstes Jahr früher daran, wenn wir wieder zur Fi-nanzprüfung zusammenkommen. Dank der tollen Vorbereitung und der Gast-freundschaft der Steuerkanzlei Berg-bauer freuen wir uns auf alle Fälle schon darauf! |

Die Steuerkanzlei Berg-bauer in Cham. – Foto: Andreas Bergbauer

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MinD-Magazin 94 | Juni 201344 |

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Die primäre Zielgruppe bei allen Veranstaltungen sind Studenten und junge Berufstätige. Alle die-

jenigen, die sich mit den zielgruppenspe-zifischen Rahmenbedingungen anfreun-den können (preiswerte Unterkünfte, Stichwort: Mehrbettzimmer oder Iso-matte, wenig Schlaf), sollten sich dadurch nicht abschrecken lassen. Mitarbeit wird von allen Teilnehmern erwartet, zum Bei-spiel beim Aufbauen, Umbauen, Aufräu-men und Kochen. Die Teilnahmekosten beinhalten Unterkunft und Verpflegung und sind auf Selbstkostenbasis berechnet. Thematisch ist es im Sommer und Herbst beim MHN sehr vielfältig, wie die folgen-den Ankündigungen zeigen.

Niederländisch-Seminar in AschaffenburgSeid ihr manchmal „in Holland“ im Urlaub und würdet gerne mehr über die lustig klingende dort gesprochene Sprache erfahren? Wollt ihr wissen, was „ik heb net gebeld“ wirklich bedeutet? Oder wollt ihr eurer Sprachensammlung ein weiteres Exemplar hinzufügen? Im

Niederländisch-Seminar vom 28. bis 30. Juni 2013 geht es um die Grundlagen des Niederländischen (Grammatik, Aus-sprache und Wortschatz), vor allem um das, was eben nicht wie im Deutschen ist. Wir werden in Mehrbettzimmern im Wanderheim (Aschaffenburg-Obernau) übernachten und gemeinsam kochen.

` Anmeldung und Infos: https://mind-hochschul-netzwerk.de/veranstaltungen/events/52

Liebes-Seminar in Bad Meinberg Was ist Liebe, und wie entsteht sie? Was brauchst du für erfüllende Beziehungen? Gemeinsam schaffen wir Grundlagen, um Liebe zu erleben. Denn viele lernen es nie und bleiben am Ende auch zu zweit allein. Das Seminar vom 2. bis 4. August 2013 in drei Worten: Philosophie, Gefühle, Kommunikation. (Bei reger Nachfrage wird es weitere Seminare geben.)

` Anmeldung und Infos: https://mind-hochschul-netzwerk.de/veranstaltungen/events/57

MinD-Camp im SpessartDas diesjährige MinD-Camp findet vom 31. August bis 8. September im schönen Spessart statt, genauer gesagt in Heim-buchenthal bei Aschaffenburg. Gut eine Woche verbringen wir als selbstversor-gende Gruppe mit Feldküche und Lager-feuer draußen und in Zelten; Duschen

Neben der großen MinD-Akademie veranstaltet das MHN regelmäßig thematische Seminare, bei

denen auch (Noch-)Nicht-Mitglieder herzlich willkommen sind. Im Folgenden werden die

Veranstaltungen der kommenden Monate vorgestellt.

Die Liebe zu niederländischen Spielen im Gentechnik-Camp

Auszüge aus dem MHN-Programm

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Seminarankündigungen | MinD-Akademie 2013

und Toiletten sind stationär. Die Zeit vertreiben wir uns mit Workshops und Vorträgen und dem IronM, einer eintägi-gen Bewegungs- und Rätsel-Rallye.

` Anmeldung: https://mind-hochschul-netzwerk.de/veranstaltungen/events/56

` FAQ: https://mind-hochschul-netzwerk.de/index.php/mindcamp-faq/

Gentechnik-Seminar in KarlsruheDie angeheizte Diskussion in den Medien um gentechnisch veränderte Nahrungs-mittel und um Gentherapie macht es Außenstehenden sehr schwer, sich ein sachlich fundiertes Urteil über die damit verbundenen Methoden zu bilden. Im MHN-Wochenendseminar „Gentechnik“ wollen wir eine Wissensbasis schaffen, auf der auch Laien in die Lage versetzt werden zu verstehen, wie Gentechnik prinzipiell funktioniert.

Einen Nachmittag lang werden uns drei externe Experten Rede und Antwort darüber stehen, was man tatsächlich über die potentiellen Gefahren weiß, die von gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln ausgehen. Zusätzlich wollen wir die Chancen und Risiken von Gentherapien zur Heilung von Krankhei-ten beleuchten. Das Seminar wird vom 20. bis 22. September 2013 in Karlsruhe stattfinden.

` Anmeldung startet bald auf: https://mind-hochschul-netzwerk.de/veranstaltungen/events

Spiele-Seminar in Bad NauheimDas allseits beliebte Spiele-Seminar darf natürlich auch 2013 nicht fehlen! Damit ihr besonders viel Zeit zum Spielen habt, findet es dieses Jahr an einem verlänger-ten Wochenende statt, vom 31. Oktober

bis zum 3. November 2013. Veranstal-tungsort wird diesmal ein sehr schönes Selbstversorgerhaus bei Bad Nauheim sein, das zur alleinigen Nutzung für uns bereit steht.

Neben euren selbst mitgebrachten Spielen wird es eine Schnitzeljagd mit der Nominiertenliste für den MinD-Spielepreis geben. Das funktioniert so: Ihr probiert zunächst die zehn nominierten Spiele aus und erwerbt dabei Hinweise. Am letzten Tag geht es dann nach drau-ßen zur Schnitzeljagd, bei der ihr anhand dieser Hinweise das Ziel finden sollt. Dar-über hinaus wird es an dem Wochenende auch etwas zu gewinnen geben, denn es wird ein kleines „Kamisado“-Turnier stattfinden.

` Anmeldung startet bald auf: https://mind-hochschul-netzwerk.de/veranstaltungen/events

Beziehungexperten aufgepasst!(und solche, die es mal werden wollen)

Die diesjährige MinD-Akademie findet vom 3. bis 6. Oktober 2013 in Düsseldorf unter dem Thema

„Beziehungen und Relationen“ statt. Ihr habt eine Vor-trags- oder Workshopidee? Mensa-/MHN-Referenten können sich noch bis zum 1. August bei unserem Programmteam melden.[1] Die Anmeldung für die Akademie wird Mitte Juli freigeschaltet. In der August-ausgabe des MinD-Mags bekommt ihr dann schon mal einen kleinen Einblick, was neben interessanten Diskussionen und Schlafmangel noch so auf dem Plan steht. Kontakt und weitere Infos findet ihr auf der Webseite der MinD-Akademie.[2] Leonie Hintz

Link und Mail[1] [email protected][2] http://mind-akademie.de

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MinD-Magazin 94 | Juni 201346 |

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Berliner Sommerfest 2013

Es wird auch dieses Jahr wieder eine der denkwürdigen Berliner Schnitzeljagden von Gabriele

und Simon geben, ebenso natürlich Eisbrecher, Grillen, Abschiedsbrunch und Durchhaltestammtisch. Fest ein-geplant ist auch ein Restaurant-/Knei-pen-Hopping am Hackeschen Markt; weil’s Silvester so gut angekommen ist, möchten wir euch diesen Genuss auch mal an einem lauen Sommerabend gönnen. Alles andere befindet sich zurzeit in der Planungsphase; Wünsche und Anregungen werden gerne entge-gengenommen.[1] Auch wer etwas über inte ressante Erlebnisse, Hobbys oder andere Themen erzählen mag, kann sich unter der Mailadresse[1] an uns wenden.

Ein wichtiger Hinweis noch von unserem Senior Manager of Übernach-tung: Das Jugendgästehaus am Haupt-bahnhof[2], mit dem wir Silvester sehr zufrieden waren, kann im Sommer das nötige Bettenkontingent leider nicht bis kurz vor der Veranstaltung freihal-ten, sondern nur bis 30. Juni. Diejeni-gen, die das Sommerfest 2013 schon fest eingeplant haben, sollten recht-zeitig buchen, wenn sie dort günstig übernachten möchten.

Unser Sommerfest wird 25 und findet wieder in alter Frische und neuer Reife statt. Wir erwarten

euch von Donnerstag, 29. August, bis Sonntag, 1. September 2013, um euch kennenzulernen

oder wiederzusehen, mit euch zu feiern, euch die Stadt zu zeigen und in die Tiefen mensanischer

Gemüter ab- und wieder aufzusteigen.

Runder Geburtstag in Berlin

Reichstag mit Fern-sehturm. – Fotos: Barbli Gerster

Bild aus der East Side Gallery – bekannt aus Funk und Fernsehen.

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MinD-Magazin 94 | Juni 2013 | 47

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Juniors-Seminarwochenende 2013

Die siebte Auflage des Seminarwo-chenendes für hochbegabte Ju-gendliche und junge Menschen

von 14 bis 19 Jahren findet vom 24. bis 28. Oktober in Worms statt.

Angeboten werden Vorträge und Workshops zu den unterschiedlichs-ten Themen; diese werden spätestens zur Anmeldung auf der Webseite des Juniors-Seminarwochenendes[1] veröf-fentlicht. Die Anmeldung erfolgt über den Veranstaltungskalender auf der MinD-Webseite.[2] Wir freuen uns auf eure Teilnahme! Stefan Jamin

Links[1] http://kids.mensa.de/seminarwochenende[2] https://mind.laterne.de/events

Auf in die Nibelungenstadt!Workshop-Wochenende in Worms

Und noch ein Aufruf an alle Schon-, Noch- oder Noch-nicht-Berliner, die keine Mails von der Berliner Ankündi-gungsliste bekommen oder lesen: Es sind noch Veranstaltungspatenschaf-ten zu vergeben, für die ihr euch bei Doodle[3] eintragen könnt. Als Paten-onkel oder -tante holt ihr im Wesent-lichen eine Liste von Informationen über den Veranstaltungsort ein und könnt, wenn ihr Lust dazu habt, die interessierten Ms zur Veranstaltung führen. Eine Patenschaft ist also für

euch eine überschaubare Aufgabe und für uns eine große Hilfe!

Für heute ers ma allet Jute und bis bald mit aktuellen Informationen,

Euer Orga-Kernteam Gabriele Meindl, Simon Belschner, Iris Oldenburg und Barbli Gerster

Links und Mail[1] [email protected][2] http://www.jgh-hauptbahnhof.de[3] http://doodle.com/xabnvxnxqfkuhm8x

Das Seminarwochen-ende findet dieses Jahr in Worms statt. – Foto: © zahner / PIXELIO

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MinD-Magazin 94 | Juni 201348 |

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Sport

Dieses Jahr sind wir wieder dabei! Die Hai Kjuh Pairättz starten beim traditionellen Drachen-

bootrennen während des Marburger Stadtfestes „3 Tage Marburg“ vom 12. bis 14. Juli. Die Rennen sind am Sams-tag, 13. Juli, und Sonntag, 14. Juli. In diesem Jahr gelten neue Renn-Regeln: Die Sieger-Teams werden in zwei Vor-läufen ermittelt. Jedes Team hat somit die Möglichkeit, mindestens zweimal zu starten. Ob ein Team im Fun- oder Renn-Cup weiterfährt, entscheidet sich nach der im ersten Vorlauf gefahrenen Zeit. Die jeweils sechs schnellsten Teams kommen weiter in den Renn-Cup, alle anderen Teams fahren in der zweiten

Runde im Fun-Cup. Über die Platzierung im weiteren Renngeschehen entscheidet die Summe der in beiden Vorläufen ge-fahrenen Zeiten. Die dritten Plätze wer-den nach Zeit vergeben. In Finalläufen tragen die Erst- und Zweitplatzierten im Fun- und im Renn-Cup die Tagessieger aus. Die beiden Tagessieger-Teams der Renn-Klasse ermitteln im großen Finale am Sonntag den Cup-Gewinner 2013.

Wie üblich trainieren wir vorher ein paarmal beim Marburger Ruderverein. Die Trainingstreffen finden voraussicht-lich an den folgenden Sonntagen statt: 26. Mai, 16. Juni, 23. Juni und 30. Juni, jeweils um 14 Uhr.

Wir haben noch wenige Plätze im Boot frei. Wenn du auch dabei sein willst, schick mir eine E-Mail[1] (oder rufe an unter 01 71-2 47 28 04 beziehungswei-se ab 20 Uhr unter 0 64 03-92 65 43). Die Teilnahme am Rennen kostet zehn Euro pro Person.

Auch wer nicht zum Rennen kommen kann, ist herzlich zu den Trainingseinhei-ten eingeladen. Und wer nicht paddeln kann oder will, sollte trotzdem zum Drachenbootrennen kommen. Zum einen ist beim Stadtfest in Marburg jede Menge los, zum anderen benötigen die fleißigen Paddler natürlich auch Fans, Groupies, Cheerleader, Anfeuerer und dergleichen. Frank Brandt

Mail[1] [email protected]

Hai Kjuh PairättzDrachenbootrennen in Marburg

Die Pairättz in Aktion. – Foto: Frank Brandt

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MinD-Magazin 94 | Juni 2013

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Jahrestreffen 2013

Von Jan Neuhaus

Von zwei Museumsbesuchen sei hier nur jeweils ein Highlight er-wähnt: Im Archäologischen Mu-

seum macht die Aphrodite Kallipygos („die Schönbehinterte“) ihrem Namen alle Ehre, und im Magazin des Natur-kundemuseums versteckt sich – der Tatsache zum Trotz, dass er einst aus ei-nem Ei geschlüpft ist – ein Schnabeligel inmitten etwa 50 einheimischer Igel.

Nicht dass die Vorträge und Museen nicht spannend gewesen wären, aber hier näher darauf einzugehen, wäre doch redundant. Außerdem will der Leser ja bekanntlich Blut fließen sehen,

Tinte, Schweiß oder zumindest Farbe. Vor seinem inneren Auge.

Daher hier ein Bericht vom Paintball-match. „Paintball-Alcatraz“ nannte sich die Halle, die wir dennoch mit dem Bus und nicht etwa mit einem Polizeiboot erreichten. Überhaupt war man dort um einen sehr pazifistischen Anstrich bemüht, wenn ich das angesichts eines Schießsports ohne unbewegte Ziele mal so sagen darf. Die länglichen Ge-räte, welche Projektile in Richtung des Gegners beschleunigen, nennt man dort Markierer. Entsprechend wird auch nicht geschossen. Zuvor unterschrieben wir, dass wir keinerlei rechtsgerichteten Vereinigungen angehören, und Hin-richtungsszenarien durften wir auch

Ein guter Tag zum Färben

Oder: Colorituri te salutant

Was tut man auf so einem JT, wenn man gerade keinen Vortrag hört? Man geht

ins Museum. Oder zum Paintball.

Im Eiskeller Altenberge. – Foto: Martin Sluka

Münster ist eine Fahrradstadt.

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MinD-Magazin 94 | Juni 201350 |

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nicht markieren. Interessant, wenn man bedenkt, dass Verbote normalerweise kenntlich machen, was im Alltag so geschieht.

Außerdem unterschrieben wir, dass wir jegliche Verantwortung für Verluste an Leib, Leben, Augenlicht und Seelen-heil auf die eigene Kappe und letztere samt Visier auf keinen Fall innerhalb des Schlachtfeldes abnehmen würden. Jegliche weitere Schutzmaßnahmen wa-ren dann allerdings nur noch unseren persönlichen Schmerz- und Genuss-grenzen anzumessen. O-Ton: „Von mir aus könnt ihr nackt reingehen, solange ihr die Masken tragt.“ So war dann also die Nerdsaison eröffnet, Teams fanden sich zwanglos: Auf der einen Seite die Weicheier, die ihre Kleidung durch wei-ße Einweg-Verhüter schützten, auf der anderen die Hartgesottenen (und ich, der ich mein T-Shirt über dem Verhü-ter trug). In der Halle fühlte man sich ein wenig wie in einem riesigen Kau-gummiautomaten, denn in allen Ecken und Winkeln häuften sich „Bouncer“, nichtzerplatzte Farbbälle. Der Boden klebte, wie es nichts Unbelebtes sollte, aber zu wilden Schlitterpartien kam es dennoch nicht. Auch wenn ein Treffer nur mäßig schmerzt und allenfalls ein fünfminütiges Aussetzen nach sich zieht, verschanzten wir uns alle zügig hinter den als Deckung aufgestellten Säcken, die zu treffen zwar ein befriedi-gendes „Plopp“ hervorbringt, aber sonst auch nichts. Die entscheidende Frage ist von da an, wer wie lange den Kopf hervorstreckt. Früher oder später wird es einem dann schlagartig gelb vor Au-gen. Ein leicht erschreckendes Erlebnis, zumal man es häufiger nicht hat kom-men sehen. Fast noch erschreckender ist der gegensätzliche Fall: treffen, bevor

Entspannen auf der Terrasse des Tagungshotels. – Foto: Falko Wiese

Krimistadt-führung durch Münster.

Besichtigung bei Brillux.

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Jahrestreffen 2013

man getroffen wird. Eine archaische Befriedigung, gerade bei einem solchen Visiertreffer. Ziemlich enttäuschend fand ich, dass wir alle die gleiche gel-be Farbe verschossen haben, was den künstlerischen Entfaltungsmöglichkei-ten doch enge Grenzen gesetzt hat. Und dank Verhütern und Deckung war das Nachher-Foto auch wenig spekta-kulär. Das allerdings fand der Busfahrer auch gut so.

Nach so viel Adrenalin und Lebens-mittelgelb habe ich mir dann noch eine Paddeltour gegönnt. Der Bootsverleiher sagte uns, der Fluss sei diverse, ich hielt dies erst für einen Versprecher, jedoch belehrte mich die Werse schnell eines Besseren: Mit einer erkennbaren Strö-mungsrichtung konnte sie zwar nicht aufwarten, dafür aber mit jeder Menge Vögeln und Reptilien. Auch nachdem ich mich an das hochkomplexe Hand-werk des Kanusteuerns gewöhnt hatte, mussten meine Mitpaddlerinnen eini-ges erdulden, was ich nur mit „Sorry, Denkfehler“ kommentieren konnte. Gelegentlich betraf der Denkfehler die Reaktion des Bootes auf meine steu-ernden Eingriffe, öfter jedoch das Inte-resse der Damen, sich einen gegebenen Uferabschnitt so genau anzuschauen, wie ich das gerne wollte. Beim Anblick von flauschigem Gänsenachwuchs, nestbauenden Blässhühnern, Fasan,

Zaunkönig, einer Schildkröte mit unkla-rem Migrationshintergrund (eingewan-derte Rotwange oder doch die seltene europäische Sumpfschildkröte?) und, wie mir aus anderen Booten berichtet wurde, sogar eines Eisvogels kam aber auch bei weniger ausgeprägten Natur-Nerds als ich es bin Begeisterung auf. Und trotz regelmäßiger ornithologi-scher Ablenkungen erreichten wir un-ser Ziel trocken und ohne unliebsame Zusammenstöße, wenn auch selbstver-schuldet sonnenverbrannt. Insgesamt kann ich nur mal wieder sagen, dass es sich gelohnt hat; ich freue mich auf das nächste Mal. |

Danke, das wäre aber nicht nötig gewesen!

Bei der Bierprobe: Boris führt in die Geheimninisse des Bieres ein. – Fotos (sofern nicht an-ders angegeben): Babette Mairoth-Voigtmann

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Von Annette Brunsing

Als ich mich zum Jahrestreffen angemeldet habe, wusste ich, dass dies ein Heimspiel würde:

Ich stamme aus Westfalen (Werne) und liebe meine Heimat. Zudem heiße ich Annette und hatte als Kind Zöpfe. Wie oft man mit dieser Ausstattung auf die große Dichterin Annette von Droste-Hülshoff angesprochen wird, kann ich gar nicht mehr zählen. Jedenfalls zu oft. Und zu viel. Erst in der Oberstufe des Gymnasiums bekam ich dann „Die Judenbuche“ in die Hand und musste feststellen: Ich habe kaum je einen spannenderen Krimi gelesen. Gleich-

zeitig gefiel mir die Kombination von Humor und geistiger Leichtigkeit, kurz: der Mensaverdacht der Annette.

Im Programm fehlte mir ein Besuch auf Hülshoff – genauer gesagt gab es nur ein einziges Angebot. Auch wenn ich das Schloss schon mehrfach be-sichtigt habe (die Westfalen nennen Schlösser gern bescheiden „Burg“) und es immer wieder tun werde, überzeugte ich Brigitte von der Notwendigkeit ei-nes Besuchs, und wir fuhren auf eigene Faust hin.

Die Sonne schien, und es fehlten nur noch ein paar grüne Blätter an den Bäumen, um Hülshoff wie immer prächtig aussehen zu lassen. An der Tür stand ein Hinweis: „Das Schloss ist geöffnet – bitte klingeln“. Wir klin-gelten – ein zweites Mal – ein drittes Mal – niemand öffnete. Der Gärtner informierte uns dann, dass erst in einer Viertelstunde geöffnet werde, und so blieb noch Zeit für einen Gang durch den Park.

Was auch fehlte, war das für das Münsterland typische diesige Wetter. Erst wenn die Sonne scheint, aber doch nicht so richtig durchkommt, entsteht die Stimmung, bei der man – sogar im Park von Hülshoff – verstehen kann, wie Annette die schaurige Ballade „Der Knabe im Moor“ einfallen konnte.

Und es fehlte noch etwas: die Karp-fen im Burggraben. Denen war es wohl noch ein bisschen zu kühl. Dafür aber standen auf der Liegewiese schon weiße Stühle. Das einzige, was wirklich nicht zum geistig-dichterischen Ambiente passte. Aber dann konnten wir mit unserer Schlossbesichtigung beginnen. Hier war Annette (Westfalen sind spar-sam und wortkarg, daher versteht man unter „Annette“ immer die Dichterin)

Annette trifft Annette

Ein Besuch auf Burg Hülshoff

Burg Hülshoff. – Foto: Martin Sluka

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Jahrestreffen 2013

Buddhismus und mehrDie Buddhismus-SIG hat sich Freitag-abend beim Eisbrecher getroffen. Die Runde war klein und überschaubar, der Austausch – nicht nur zum Thema Bud-dhismus – dafür aber umso intensiver. Wir werden uns bestimmt wieder tref-fen. Wer es diesmal nicht geschafft hat, kann gerne beim nächsten Mal dabei sein. Josef Langenkamp

PremiereDas Treffen der SIG Selbstständigkeit auf dem Jahrestreffen in Münster war praktisch auch ihr Gründungstreffen, also das erste bundesweite Zusammen-kommen der Mitglieder dieser SIG. Im „Relax“ am Aasee begann unser Nach-mittagstreffen von knapp zwei Stunden zunächst mit einer Vorstellungsrunde. Dabei erläuterte der Organisator des Treffens, Kurt Fuchs, dass das Treffen

Alte Bekannte und neue Gesichter

SIG-Treffen am Rande des JT

am 10. Januar 1797 geboren worden. Wir erfuhren von der starken Bindung der Familie an die Kirche (wen wundert’s, wenn man sich mit der Stadtgeschichte von Münster beschäftigt?) und sahen die teilweise noch erhaltenen Räume, in denen die Dichterin geschrieben, musiziert, gelesen und gelernt hat. Sie beherrschte neben ihrer Muttersprache Deutsch noch Latein, Griechisch, Eng-lisch, Französisch und Dänisch. Sie hat-te alle wichtigen Werke der Hochlitera-tur und der Philosophie gelesen – bis auf Schiller. Den verweigerte die Mutter dem „furchtbar gebildeten Frauenzim-mer“ wegen zu vieler anrüchiger und brutaler Szenen. Was blieb ihr also üb-rig? Dasselbe, was uns als Kindern blieb: Sie las die Werke von Schiller heimlich auf dem Dachboden.

Als Frühgeburt und ohne den Segen medizinischer Entwicklung war sie ein Leben lang kränklich, außerdem stark kurzsichtig. Ob das der Grund war, warum sie sich mit der Wahl eines Ehemanns so schwer tat? Überliefert ist aber, dass eines Tages der 17 Jahre jün-gere Levin Schücking sowohl ins Haus als auch in das Leben von Annette trat. Sie waren einander sehr zugetan. Wir würden sagen: Es hatte sofort gefunkt. Der Dichter und Journalist war Annet-tes einzige und große Liebe. Allerdings kam nach vielen Jahren der Moment, wo sich Schücking zurückzog und eine andere heiratete. Ein Schritt, den Annet-te nie verkraftete. Oft besuchte sie ihre Schwester Jenny, die längst nach Meers-burg am Bodensee gezogen war. Auch nach dieser Enttäuschung suchte sie ihre Schwester auf, allerdings kehrte sie nicht mehr zurück. Sie starb am 24. Mai 1848 auf Schloss Meersburg und wurde auf dem dortigen Friedhof beigesetzt.

Bis vor wenigen Jahren wohnte die Ei-gentümerin, Jutta Freifrau von Droste zu Hülshoff, noch auf der Burg. Sie lebt jetzt in einem Stift in Billerbeck und ist bereit, ihr persönliches Sacheigentum der An-nette von Droste zu Hülshoff-Stiftung zu überlassen, die der Landesverband Westfa-len-Lippe im vorigen Jahr gegründet hat.

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auch gleichzeitig ein Treffen der Grup-pen „MHN-Unternehmer“ und „MHN-Selbständig“ ist. Die 25 bis 30 Teilnehmer setzten sich gleich nach der Runde spontan um, denn jeder kannte ja nun die ihn oder sie interessierenden Ge-sprächspartner. Christian Jaeger

Ganz lesSIG Auch die lesSIG traf sich beim JT. Nebst netten Begegnungen hier und da im Tagungshotel und Hostel Sleepstation trafen wir uns zu neunt – alternativ zum Galadiner – im gayfriendly Café Garbo zum Essen. Alte Bekannte und neue Ge-sichter, es war gut, sich über das lesbische hochbegabte Leben zu unterhalten. Wir konnten im Tagungshotel viele Lesben spotten und würden uns über Neuan-meldungen freuen! Caro van Eck

Dunkle SeelenTreffen der GothSIG in Münster: Sechs dunkle Mensanerseelen (plus zwei Partner) haben sich zu später Stunde nach dem Galadiner in Münster zur Elektrofixx-Party im Triptychon getrof-fen. Es war super, auch mal ein paar Gesichter aus der Mailingliste persön-

lich zu treffen, bei guter Musik nette Menschen kennenzulernen und sich zu unterhalten. Martina Seywald

Gummibärchen und ObsessionenFast 30 Teilnehmer der KlapSIG kamen bei Chips und Gummibärchen, Cola und Wasser in einer privaten Wohnung zusammen. Für ein Treffen von Perver-sen waren wir allerdings größtenteils harmlos – das dürfen wir gar nicht laut erzählen, sonst verlieren wir noch un-seren schlechten Ruf. Am quälendsten waren noch die (schlechten) Wortspiele. Manch einer hätte gerne einen Tick mehr Obsession gehabt, für andere hät-te auch schon ein Mü gereicht. Max Voigtmann

Bunte GriffeDie FelSIG – das ist die SIG der Kletterer. Felsen gibt es rund um Münster zwar keine, dafür aber in Senden eine Kletter-halle. Die hat jede Menge bunte Griffe an der Wand und unter der Decke. Das sind Bewegungsrätsel für die motorische Intelligenz. Da geht es mit uns steil nach oben. Genau der richtige Platz, mal wie-der richtig abzuhängen. Jörg Kunze

Bei Klettern mit der FelSIG.

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Jahrestreffen 2013

11.30 Uhr: Gepäck verstaut, alle Ausrüstung an Bord, Handy als Navi installiert, Flugzeug gecheckt

und frisch betankt. Los geht’s – und da heben wir auch schon ab. Wenn ich es nicht gesehen hätte, hätte ich es gar nicht gemerkt.

12.00 Uhr: Die Sonne scheint, das Flugzeug fliegt, die in Bayern weit ver-breiteten Photovoltaikanlagen glitzern auf den Dächern. Perfekt! Da wir bis zu 35 Kilometer pro Stunde Gegen-wind haben, fliegen wir in 4 500 Fuß* Höhe, da sind weniger Luftlöcher und Turbulenzen. Die Betonung liegt auf „weniger“.

12.13 Uhr: „Möchtest du mal selber fliegen?“ Erster Lernschritt: Wenn man zum Zeitpunkt x mit dem Steuer nach rechts steuert, dann wirkt sich das frü-hestens zum Zeitpunkt x+10 Sekunden aus. Wenn man also bei x+5 Sekunden nachsteuert, weil nichts passiert, dann bekommt man zum Zeitpunkt x+15 Sekunden die Quittung dafür. Zweiter Lernschritt: Wenn man sich aus Unsi-cherheit am Steuer festklammert und es dabei unbewusst an sich heranzieht, steigt das Flugzeug. Es ist faszinierend zu spüren, auf welche Bewegungen

des Flugzeuges man am Steuer gezielt Einfluss nehmen kann und welche Be-wegungen von Wind und Turbulenzen verursacht werden.

13.05 Uhr: „Möchtest du nochmal?“ Diesmal klappt es schon besser, die beiden beeinflussbaren Freiheitsgrade zu regeln.

14.27 Uhr: Nach knapp drei Stunden und 514 Kilometern sind wir jetzt nur noch rund 40 Meter über dem Bo-den. Die Windböen machen sich nun ziemlich deutlich bemerkbar. Auch die Landung klappt zum Glück hervor-ragend. Hans-Georg erklärt das ganz simple Rezept dafür: „Man muss ein-fach nur schauen, dass man zwischen zwei Böen schnell runterkommt, bevor einen die nächste erwischt.“ Auf einer Skala von eins (ganz ruhiger Flug, keine Turbulenzen) bis zehn (die extremsten Bedingungen, unter denen Hans-Georg gerade noch fliegen würde) bewertete Hans-Georg den Flug zu Beginn mit zwei bis drei und die Landung mit acht.

Mein Fazit: Gerne jederzeit wieder! Vielen Dank! Tausendmal besser als Auto- oder Zugfahren – wenn auch ein bisschen sehr wetterabhängig.

Text und Foto: Sofia Capito

Gegen den Wind nach Münster

Selber fliegen zum JT: Für Hans-Georg ist das nichts Neues, er macht das eigentlich immer so.

Co-Pilotin Sofia hingegen war zum ersten Mal mit einer Cessna 172 unterwegs, und Passagier

Basti – nun ja, der hat durchgeschlafen.

* Das sind rund 1,4 Kilometer.

Per Cessna un-terwegs zum JT waren Pilot M53 Hans-Georg, Co-Pilotin M7654 Sofia sowie Passa-gier M9454 Basti.

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Center Parcs

Die VorbereitungSeit Sommer 2010 stehe ich auf Urlaub mit Mensa(nern). Man findet einfach überdurchschnittlich viele pragmati-sche Menschen, mit denen es sich gut auskommen lässt. Inzwischen war ich auf drei MY-Camps in Spanien, Schwe-den und Litauen, zwei Silvestercamps, vier SkiSIG-Trips und unzähligen Wo-chenenden in Holland. Alle Urlaube waren rundum gelungen, chillig, spaßig, unterhaltsam – also einfach toll.

Was lag da näher, als so etwas selbst anzuzetteln?

Da ich zeitknapper Unternehmens-berater bin, musste es ohne Aufwand gehen, richtige Betten wären aber schon ganz nett. Da haben sich die Center Parcs angeboten. Ein Haus für acht Leute gebucht, Frühbucherrabatt gesichert* und über verschiedene Mai-linglisten** meinen Plan gemailt. Da-nach war es eigentlich ein Selbstläufer. Eine Excelliste verschaffte Übersicht, wer alles dabei war und schon bezahlt hatte.***

Wie sah denn die Betrachtung Auf-wand gegen Spaß aus?

Ich würde sagen: drei große Mails, die ab dem nächsten Mal recycelt wer-den können, kurz vor Ende noch mal Aufrufe zum Bezahlen, Buchung und

Umbuchung beim Center Parc und die anderen gezielt mitorganisieren lassen. Einer für alle, alle für einen. Einkaufen durch die Co-Organisatorin, das Kochen wurde spontan über die Mailingliste abgestimmt. Zimmerver-teilung geht auch noch vor Ort, und mit so entspannten Leuten, wie wir es sind, kann nicht viel passieren. Einige Entscheidungen trifft man einfach im Sinne der Gruppe; man muss nicht alles basisdemokratisch ausdiskutieren.

Die SauseNach dem erfolgreichen Test dieser Urlaubsart im November 2012 sollte es am 21. März 2013 richtig losgehen, und so fanden sich im Laufe des Freitags im noch tief verschneiten Winterberg 16 Ms von Stuttgart bis Hamburg, ein Nieder-länder und ein Däne ein.**** Es waren ganz neue Center Parcer und Traditiona-listen aus dem letzten Jahrtausend dabei.

Der Abend begann mit Janas nun noch legendärerer Hackfleisch-Lauch-Suppe und dem großzügigen Umräu-men größerer Mengen Einrichtung. Aber im Ernst, der Tisch aus dem Haus, wo eventuell später Disco stattfin-det, passt ohnehin viel besser in das Abendessen-Haus. Wichtigste Regel: Wir sind alle erwachsen genug zu wissen,

Organisieren ist so einfach

Warum es wieder Center-Parc-Sausen gibt

* Nachher zeigte sich, dass der Pro-Kopf-Preis eine Woche vorher noch günstiger war, aber davon wurden dann tatsächlich noch die zehn Prozent Frühbucherrabatt abgezogen.

** Aber welche Mailingliste nehmen, es gibt so viele. Daher haben wir kurzum beschlossen, eine eigene für Mensa-Reisen anzulegen.

*** Tipp: Niemals in Vorleistung gehen. Wer nicht bezahlt, ist nicht dabei. Wer bezahlt, ist voll committed. Geld zurück nur gegen Ersatz.

**** Wofür interna-tionale Facebook-gruppen nicht alles taugen!

Center Parc im Nebel. – Foto: Rüdiger Klings

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didacta 2013

was geht und was nicht. Wenn jemand unnötig nervte, konnte dies schnell mit einem direkten Hinweis abgestellt werden. In den folgenden Tagen wur-de ausgiebig im Spaßbad geplantscht, wassergerutscht und Arschbomben in Whirlpools gemacht, sauniert, spaziert und Wii gespielt. Dazwischen gab es Carmens hochgeschätztes Curryhuhn, die Werwolfjagd auf Dorfbewohner mit einem Liebespaar, das singend in den Sonnenuntergang aufbrach, Skatspie-len, Bowlen und Bogenschießen. Sogar die Tradition des Gruppenkuschelns wurde neu belebt, auf den Rekord im Hot-Whirl-Pool bestand aufgrund der überschaubaren Teilnehmerzahl aller-dings keine Hoffnung. Wer Zeit alleine brauchte, hatte meist ein Haus für sich; wer Leute um sich brauchte, nahm das andere. Was mir persönlich am meisten Spaß gemacht hat: dass ich mal wieder neue Rätsel rätseln durfte.

Der ganze Spaß inklusive Verpfle-gung (aber ohne Alkohol und Anreise) hat 130 Euro pro Person gekostet. Das ging nur deswegen so gut auf, weil wir es trotz total durchdachter Schlüs-selaufbewahrungs- und -weitergabe-Prozesse geschafft haben, einen Schlüs-sel zu verlieren. Nächstes Mal binden wir Backsteine und RFID-Chips dran!

Wenn ihr nächstes Mal dabei sein wollt, meldet euch bei der M-Tour-SIG an oder wohnt im selben Re-gionalverteiler wie ein Veranstalter – oder macht einfach selbst schnell eine Sause klar! Traut euch!

Rüdiger & Yvonne

Die didacta ist die größte Bil-dungsmesse in Deutschland. Sie findet jedes Jahr im Februar an

einem der drei Standorte Köln, Stuttgart oder Hannover statt und hat eine klar kommerzielle Ausrichtung. Aussteller aus dem Verlagswesen, der Lehrmittel-herstellung und von externen Bildungs-angeboten auch für Lehrkräfte stellen sich vor. Dazu kommen immer Ministe-rien und gemeinnützige Organisationen mit Bezug zur Bildung.

Mensa ist jedes Jahr mit einem Ge-meinschaftsstand zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für das hochbe-gabte Kind (DGhK) vertreten.

Dieses Jahr waren wir etwas abseits, weil uns die Veranstalter an den Rand der Halle für die betriebliche Ausbil-dung gesteckt hatten. Das wollen wir gemeinsam mit der DGhK im nächs-ten Jahr ändern und wieder mehr ins Zentrum rücken. Neben den zufällig vorbeiströmenden Besuchern werden wir gezielt angelaufen: von Eltern mit vielen Fragen rund um Hochbegabung, von Lehrkräften, die meist erstmals mit hochbegabten Kindern konfrontiert sind, und auch von Studenten des Lehr-amts. Dazu kommen Mitarbeiter aus Personalabteilungen. Und Ministerial-mitarbeiter, die für die Betreuung von Kantinen zuständig sind.

Im Rahmen der Messgenauigkeit

Mensa auf der didacta in Köln 2013

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Mensa Schweiz

Die Ausgangsfrage: Welcher (süd-deutsche) LocSec hat Interesse, MinD zu vertreten? Gut, Ost-

westfalen-Lippe ist vielleicht nicht ganz so südlich, aber ob nun Osten, Westen, Norden oder Süden: Freiwilligkeit gehört nun mal zum Ehrenamt; da erlebt man auch mal seinen 31. Geburtstag bei den Eidgenossen. An meinem 18. bin ich ins Kloster, aber das war ein anderes Ehren-

amt … Also habe ich nicht lang gefackelt und mein Interesse bekundet; passend Urlaub hatte ich ja gerade erst genom-men. Als das „Go“ vom Vorstand kam, habe ich Hin- und Rückreise geplant – und los ging’s.

Freitags in der Schweiz und schließ-lich in Richterswil angekommen, war zunächst gegenseitiges Beschnuppern angesagt, während nach und nach alle Teilnehmer eintrudelten. Samstags ging es nach dem Frühstück los, und ich muss sagen: Egal ob MinD mit etwa 11 000 oder Mensa Schweiz mit rund 800 Mitgliedern – die Fragen, die ange-gangen werden, sind sich sehr ähnlich: Wie bringen wir den Verein und das Ver-einsleben voran?

Was kann ein LocSec-Frischling, der ein knappes Jahr im Amt ist, da beitragen? Er kann seine Erfahrungen

Ehrenamt verpflichtet

Ein Ostwestfale beim Aktiven-Seminar von Mensa Schweiz im März 2013 in Richterswil am Zürichsee

Das Betreuungsteam, täglich mit drei Personen am Stand, nimmt dazu auch Aufgaben wahr, die von außen an uns herangetragen werden. So haben wir dieses Jahr auf dem Stand von Bildung und Begabung e. V. Gespräche zum dort angebotenen Begabungslotsen geführt.

Die didacta ist eine sehr gute Mög-lichkeit, unser Anliegen darzustellen und damit unserem Auftrag gemäß der Satzung nachzukommen. Nächstes Jahr werden wir wieder dabei sein – von 25. bis 29. März 2014 in Stuttgart.

Swen Neumann

Die Schweizer Ak-tiven beim Treffen in Richterswil.

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SIG 18–25

Ich hatte das Vergnügen, über Ostern einem Treffen junger Mensaner beizu-wohnen. Außer mir kamen acht wei-

tere zwischen 18 und 25 Jahren Carmen Meixners freundlicher Einladung nach und trafen sich in der wunderschönen Stadt Würzburg. Es war eine wunderba-re Gelegenheit, sich auszutauschen und neue Menschen kennenzulernen. Das Ganze wurde natürlich begleitet von reichlich Speis und vor allem Trank.

Besonders erfreulich war, dass auch Neulinge unter den Gästen waren. Ein-geladen wurden alle Mitglieder der SIG 18–25, also einer Gruppe extra für junge Erwachsene. Dass es eine solche Gruppe gibt, ist sinnvoll, denn die meisten übli-chen Mensa-Meetings schaffen es kaum, junge Mensaner anzulocken. Es ist also notwendig, dass junge Mensaner unter-einander Kontakt aufnehmen.

Die SIG 18–25 ist mit ihren ungefähr 200 Mitgliedern für ihren Namen noch klein. Alle Mensaner, welche dem Al-terskriterium entsprechen, sind herzlich eingeladen, der SIG beizutreten.

Nun aber wieder zum Treffen! Was machen Mensaner, wenn sie sich tref-fen? Sie spielen natürlich! Besonders beliebt war der Klassiker „Wer bin ich?“. Wir haben das Klischee voll und ganz erfüllt und uns auch noch bis in die

Morgenstunden Rätsel gestellt. Also alles in allem ein Treffen ganz nach mei-nem Geschmack. Ich denke, uns allen hat es sehr gut gefallen, und wir werden dieses Vergnügen selbstverständlich wiederholen. Das nächste Treffen findet wohl Ende Juli oder Anfang August in Wuppertal statt.

Text und Fotos: Claudius Proissl

Wer bin ich?SIG-Treffen junger

erwachsener Ms in Würzburg

teilen, und genau das habe ich getan! Vor allem wie ich nicht nur für das aktive Vereinsleben, sondern auch für die Amtsübernahme begeistert wurde. Woran ein gewisser Rollender Stamm-tisch so seinen Anteil hatte, als er sich von der Existenz Bielefelds überzeugen wollte. Nicht immer nur warten, wer so aktiv wird; auch mal vorleben, dass Ms sich für anderes als das Gewohnte inter-

essieren, Hemmschwellen abbauen und Berührungspunkte schaffen.

Und sonst? Tja, die neuen Bekannt-schaften habe ich ins Herz geschlossen, und nach einer abschließenden Führung am Sonntag – meinem Geburtstag – durch Zürich, steht meine Teilnahme am EMAG 2014 in Zürich fest. Glaubt mir, es lohnt sich! Text und Foto:

Jan Baucke

Was machen Ms, wenn sie sich tref-fen? Sie spielen.

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MinD-Magazin 94 | Juni 201360 |

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Diplom-Psychologe Detlef Scheer Senior Coach BDP Coaching seit 1987

Tel 04298 699163 oder 0171 230 85 99

Wie ich werde, was ich bin.

Der nächste Termin: 12.07. – 14.07.2013 In Veitshöchheim bei Würzburg Ein Seminar für hochbegabte Sucher, die mit dem Finden beginnen möchten.

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Was soll das eigentlich bringen: Coaching? „So´n bisschen Psycho-Blabla!“ Ja, das habe ich schon oft gehört. Allerdings noch nicht von jemandem, der sich die Mühe des Blablas einmal gemacht hat.

Dieses Seminar ist für alle gedacht,

die berufliche Orientierung suchen, sich entwickeln wollen, die ihre „PS besser auf die Straße“

bekommen möchten, die konzentriert an sich selbst arbeiten

wollen, sich selbst besser verstehen möchten, und

die andererseits den Austausch in einer hochkarätigen und kleinen Gruppe (6-8 Teilnehmer) nutzen möchten.

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Heinz-Detlef Scheer: Wie ich werde, was ich bin. (Selbst-)Coaching für hoch-begabte Erwachsene.

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BoD, Dez. 2012, 177 Seiten, geb., € 29,90

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Hier geht keine(r) ohne (Selbst-)Er-kenntnis nach Hause!

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MinD-Magazin 94 | Juni 2013 | 61

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Rätsel

Auflösung im nächsten Heft!

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Heyawake

Schwärze einige Felder im Diagramm, sodass keine zwei schwarzen Felder waagerecht oder senkrecht nebenei-

nander stehen und alle weißen Felder zusammenhängen (das heißt, die schwarzen Felder dürfen das Rätsel nicht in zwei Teile teilen). Zudem darf keine waagerechte oder senkrechte Folge von weißen Feldern durch mehr als zwei Gebiete gehen. Die Zahlen in den Feldern geben an, wie viele Schwarzfelder in diesem Gebiet zu finden sind. Fel-der mit Zahlen dürfen geschwärzt werden.

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MinD-Magazin 94 | Juni 201362 |

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Auflösung aus MinD-Mag 93

Die Rätsel hat uns Bernhard Seckinger zur Verfügung gestellt. Bernhard (Jahrgang ’72) gründete 2003 zusammen mit einem Freund die Rätselfirma Croco Puzzle, die sich auf mathemati-sche Rätsel spezialisiert hat, und schreibt seither die bekannte „Zeit“- Kolumne „Logelei von Zweistein“. Bernhard ist aktives Mitglied im MHN und beim deutschen Rätselverein Logic Masters Deutschland und verbringt seine rätselfreie Freizeit mit seiner Tochter und dem Obst- und Gemüseanbau.

` http://www.croco-puzzle.com

Rätsel

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MinD-Magazin 94 | Juni 2013 | 63

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Treffen & Termine

Die E-Mail-Adressen der lokalen Ansprech-partner findet ihr unter:

` http://db.mensa.de/kontakt.htm

E-Mail

Eine Übersicht mit aktuellen Treffen und Terminen gibt es im Internet unter:

` http://db.mensa.de/events

Dort kann man sich auch zu den Veranstal-tungen anmelden.

Termine

PLZ Ort | Wer weiß mehr?

01… Dresden | Samir Köckritz, 0 15 20-7 07 00 90

04… Leipzig | Mario Stoll, 03 41-3 03 80 20

07… Jena | Wolfgang Klinghammer, 0 36 41-82 35 99

09… Chemnitz | Roberto Schulz, 0 37 31-4 19 65 47

Annaberg | Almut Nitzsche, 0 37 33-28 94 18

10… Berlin | Peter Oehlke, 0 30-41 99 98 61

18… Stralsund | Sven Nabers, 0 38 31-30 76 58

19… Schwerin | Karsta Raddatz, 0 38 83-72 33 38

20… Hamburg | Sven Gieseler, 01 73-1 08 60 28

21… Lüneburg | Jürgen Reimers, 0 41 31-3 78 87

Buxtehude | Gunnar Quassowsky, 0 41 81-29 32 99

22… Ahrensburg | Boris Georgiev, 0 41 02-88 88 68

23… Lübeck | Thorsten Kulak, 0 45 24-7 06 03 22

24… Kiel | Sigrid und Udo Schultz , 04 31-52 12 69

Flensburg | Annette Brunsing , 0 43 31-4 38 09 88

25… Pinneberg | Andrea Bahrenfuss, 0 41 23-92 99 34

Heide | Britta Forstner, 0 48 33-42 46 62

26… Ostfriesland | Christina Reiß, 0 49 21-68 99 28

Oldenburg | Doris Schmidt, 04 41-2 33 89 09

27… Bremerhaven | Sascha Glaß, 01 62-1 07 75 86

28… Bremen | Sabine Mundt, 01 79-2 91 98 95

30… Hannover | Rainer Neusüß, 0 51 08-9 21 76 86

32… Minden | Christopher Kraus, 05 71-3 85 18 68

33… Paderborn | Alexander Schremmer, 01 70-7 18 78 44

Bielefeld | Jan Baucke, 01 71-8 35 57 73

34… Kassel | Beate Rother, 05 61-88 67 29

35… Marburg | Bettina Bagunk, 0 64 21-5 14 03

Gießen | Frank Brandt, 0 64 03-92 65 43

PLZ Ort | Wer weiß mehr?

35… Wetzlar | Markus Mattzick , 0 64 41-44 69 70

36… Fulda | Karsten Aßmann, 06 61-9 60 00 83

37… Göttingen | Beate Rother, 05 61-88 67 29

38… Braunschweig | Timo Weil, 01 77-4 13 18 26

Clausthal-Zellerfeld | Gunnar Kaestle, 0 53 23-99 77 24

39… Magdeburg | Wolfgang Stein, 01 75-3 68 65 84

40… Düsseldorf | Marc-André Kaiser, 02 11-2 39 36 76

41… Mönchengladbach | Anna Rogel, 01 71-9 97 80 92

42… Wuppertal | Achim Wagenknecht, 01 79-4 51 73 87

44… Dortmund | Brigitte Preuß, 02 34-47 38 11

Bochum | Andreas Wohlfeld, 01 72-2 30 30 56

45… Essen | Andreas Wohlfeld, 01 72-2 30 30 56

Mülheim/Ruhr | Andreas Wohlfeld, (siehe oben)

Marl | Robert Klose, 01 73-7 14 46 36

46… Bocholt | Melanie Demming, 0 28 71-4 45 83

47… Duisburg | Ina Pauls, 02 03-59 32 14

Kevelaer | Rolf Egging, 0 28 32-45 57

48… Münster | Cornelius Rosenfeld, 0 25 72-9 82 77

49… Osnabrück | Birgit Wippermann, 0 54 51-54 24 94

50… Köln | Haug Leuschner, 02 21-42 03 77 36

52… Aachen | Gerlinde Schwab, 02 41-16 03 59 65

53… Bonn | Anja Schwarzpaul, 02 28-46 86 11

54… Trier | Andreas Weinberger, 0 65 01-60 64 00

55… Mainz | Kai Gehreth, 0 15 77-3 96 93 15

56… Koblenz | Martin Schulze , 02 61-30 93 82

57… Siegen | Sabine Schirm-Springob, 02 71-33 65 32

58… Hagen | Andrea Schöneberg, 01 72-9 36 79 21

59… Soest | Agnes Hagenkamp, 0 29 21-1 21 83

60… Frankfurt am Main | Jörg Schoele, 01 73-3 44 12 72

Organisatoren lokaler Treffen

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MinD-Magazin 94 | Juni 201364 |

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Treffen & Termine

Änderungen bitte an

[email protected]!

PLZ Ort | Wer weiß mehr?

61… Bad Homburg | Gesina Wolf, 01 76-20 65 44 03

63… Aschaffenburg | Jan Zbikowski , 0 60 21-5 82 26 46

64… Darmstadt | Behrouz Chagheri, 01 73-3 10 36 33

65… Wiesbaden | Karola Schmiedel, c/o 01 73-5 15 37 37

66… Saarbrücken | Holger Reppert, 01 79-1 42 71 54

67… Worms | Stefan Jamin, 0 63 21-89 90 45

Kaiserslautern | Stefan Jamin, 0 63 21-89 90 45

68… Mannheim | Alexander Etzler, 01 70-3 20 41 54

69… Heidelberg | Alexander Etzler, 01 70-3 20 41 54

70… Stuttgart | Martin Jäkle, 0 62 21-6 55 52 75

71… Sindelfingen | Volker Lehmann, 0 70 31-46 35 66

72… Tübingen | Dieter E. Gellermann, 0 71 27-3 45 01

76… Karlsruhe | Sven Manias, 07 21-69 95 56

Landau | Stefan Jamin, 0 63 21-89 90 45

77… Lahr / Schwarzwald | Martin Katzner, 0 78 21-3 76 79

78… Bodensee | Martin Roscher, 0 75 41-83 67 39

79… Freiburg i. Br. | Martina Seywald, 01 60-4 38 20 39

Lörrach | Stella Walter, 0 76 21-91 41 68

80… München | Brigitte Brecht, 0 89-8 64 49 39 | Danielle Hoja, 0 81 05-27 78 27

82… Penzberg | Klaus Jäger, 0 88 56-8 34 94

PLZ Ort | Wer weiß mehr?

84… Landshut | Anuschka Werner, 08 71-3 19 09 00

Altötting (Inn-Salzach-Region)� | Birgit Scholz, 0 86 71-8 55 91

85… Ingolstadt | Anne Kosubek, 01 62-1 06 16 78

Erding | Harald Huber, 0 80 84-9 41 11

Alpenland-Region | Hans-Georg Michna, 0 89-66 06 08 56

Garching | Gabriele Walter, 0 81 65-9 70 00 00

86… Augsburg | Thomas Krauß, 0 82 32-7 77 82

88… Wangen im Allgäu | Brigitte Göser, 0 75 61-77 15

89… Ulm / Neu-Ulm | Alexandra Krauß, 01 72-9 41 73 39

89… Heidenheim | Heike Vogler, 0 15 77-3 23 70 78

90… Nürnberg | Daniela Hirscheider, 0 91 74-26 84

91… Erlangen | Daniela Hirscheider, 0 91 74-26 84

93… Regensburg | Ludwig Kolb, 09 41-5 98 70 95

94… Passau | Ronja Weranek, 01 71-6 84 43 93

Philippsreut | Christian Koch, 0 85 57-7 29

95… Bayreuth | Stefan Wladarsch, 09 21-5 16 74 20

96… Bamberg | Sandra Hartl, 01 71-9 54 19 02

97… Würzburg | Annette Kunz, 09 31-98 08 80

99… Erfurt | Michael Schütz, 03 61-6 01 25 22

International Officehttp://www.mensa.orgMensa International Ltd.Slate BarnChurch Lane, CaythorpeLincolnshire NG32 3ELUnited KingdomTelefon 00 44-14 00 27 26 75Fax 00 44-14 00 27 26 75E-Mail mensainternational@ mensa.org

Chairman Willem BouwensTrompenburgstraat 6-G1079 TX AmsterdamNiederlandeTelefon 00 31-20-6 61 27 18E-Mail [email protected]

NatRepsMatthias Moehl, Martin Weiß (Adresse siehe Vorstand)

Mensa Österreichhttp://www.mensa.atRudolf ChallupnerPaulasgasse 17/3/26, A-1110 Wien E-Mail [email protected]

Mensa Schweizhttp://www.mensa.chMark DettingerWiesenstraße 12, CH-4600 OltenE-Mail [email protected]

International & Deutschsprachige Nachbarn

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MinD-Magazin 94 | Juni 2013 | 65

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[email protected]

HerausgeberMensa in Deutschland e. V. Wandlhamerstraße 2 82166 GräfelfingZuständig im Vorstand und V. i. S. d. P.: Tina Acham Ziegelweg 10 b, 89257 Illertissen

Chefredakteur und CvDNicolai Meyer Aachener Straße 457, 50933 Köln Telefon 01 71-9 00 33 44

Stellvertretende ChefredakteurinSara Köser

RedaktionsleitungNicolai Meyer Max VoigtmannSara Köser

RedaktionAnnika Thöle Babette Mairoth-VoigtmannCorinna HandschuhDaniela ThomaInes BathKathrin ViergutzMartin SlukaMelanie LahmerStephanie Schwarz

Lektorat & KorrekturenCornelia CapitoSören GöckelKatrin SlukaLore Kuhn

Die mit dem Namen des Verfassers oder seinen Initialen gekennzeich-neten Beiträge geben die Mein ung des Autors wieder. Nachdruck nur mit schriftlicher Zustimmung des Verfassers und mit Quellenangabe.Die Redaktion behält sich vor, Le-serbriefe und eingeschickte Artikel gekürzt zu veröffentlichen.

AnzeigenannahmeHenning BrandtSchellenberger Straße 8, 96049 [email protected] 09 51-5 19 39 50

LayoutMax Voigtmann Sigererstraße 8, 81249 Münchenhttp://www.max-voigtmann.de

DruckPassavia GmbH & Co. KG Medienstraße 5 b, 94036 Passauhttp://www.passavia.de

Auflage11 350 (April 2013)

Abo für NichtmitgliederJährlich einschließlich Zustellung und 7 % USt im Inland 18,50 €, im Ausland 21,50 €

ImpressumInfo

Impressum & Adressen

Martin HildebrandtBahnhofstraße 37 31655 StadthagenTelefon 0 57 21-69 96Fax 0 57 21-65 12http://www.mensaboutique.de

InternetWorld Wide Webhttp://www.mensa.deeMVZ http://db.mensa.deBoggs news://news.mensa.dehttps://ssl.mensa.de/newsportal/

SchlichterHeike Hefner, Thusneldastraße 1, 50679 Köln Telefon 02 21-8 87 44 41E-Mail [email protected] Ananda Schmetzer, Kah-lenberggasse 4, 77955 EttenheimTelefon 0 78 22-78 00 27E-Mail [email protected] Willet, Kathrainerstraße 25, 65232 TaunussteinTelefon 01 70-3 56 74 26E-Mail [email protected]

Kinder bis zwölf JahreE-Mail [email protected]äten Ramona WorbsTelefon 0 36 43-40 16 81

Elternfragen Joelle HenselmannTelefon 02 11-92 92 617Mobil 01 74-1 94 94 94

MinD-Magazin 94Die offizielle Zeitschrift von Mensa in Deutschland e. V.ISSN 1866-9867

RedaktionsschlussAusgabe 95 (August)1. Juli 2013, 15 UhrAusgabe 96 (Oktober)1. September 2013, 15 Uhr

Mensa-BoutIQue

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MinD-Magazin 94 | Juni 201366 |

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SozialfondsBirgit Scholz, Georgenstraße 6, 84503 AltöttingTelefon 0 86 71-8 55 91E-Mail [email protected] Nürnberg, BLZ 760 100 85Kontonummer 399 503 850

VereinskontoVolksbank Untertaunus, BLZ 510 917 00, Kontonummer 42 42 42 42 Mitgliedsbeitrag: 44 Euro im JahrKassenführung: Edith Wibberley,Yeoviler Straße 6, 65232 TaunussteinTelefon 0 61 28-72 00 62 (nur abends und Wochenende)E-Mail [email protected]

Diplom-Psychologen-TeamJohannes Hoppe (NSP) & Dr. Stefanie RichterMensa-NSP Postfach 1363 31643 StadthagenE-Mail [email protected]

IntelligenztestTermine und eine Anmeldemöglichkeit gibt es auf unseren Webseiten.

` http://www.mensa.de

GeschäftsführungBirgit Rosenthal

GeschäftsstelleCirsten N0vellino

Wandlhamerstraße 2 82166 Gräfelfing

Telefon 0 89-86 46 62 51Fax 0 89-86 46 62 52 Mobil 01 70-7 63 33 96E-Mail [email protected]

Geschäft szeitenDienstag und Donnerstag 9.30 bis 12.30 und 13.30 bis 16 Uhr

Verwaltung

Sonstiges

Martin Weiß, stv. VorsitzenderIm Hagen 47-1 a, 14532 Kleinmachnow Telefon 03 32 03-88 45 51E-Mail [email protected]

Regionale Struktur, Infrastruktur

Vorstand & Verwaltung

Vorstand

Isabella Holz, stv. VorsitzendeMurnauer Straße 263, 81379 MünchenTelefon 0 89-88 90 19 38 E-Mail [email protected]

Marketing und PR, Finanzen

Tina Acham, stv. VorsitzendeZiegelweg 10 b, 89257 IllertissenTelefon 0 73 03-90 30 28E-Mail [email protected]

Kids und Juniors, Mitgliederbetreuung, Großveranstaltungen

Matthias Moehl, VorsitzenderMittelweg 41 a, 20148 HamburgTelefon 0 40-44 85 17 E-Mail [email protected]

Vorsitz, Internationales, Testbetrieb

AdressänderungenDa Postvertriebsstücke von der Post nicht nachgesandt werden, kommen MinD-Magazine trotz Nachsendeauftrag als unzustell-bar an die Geschäftsstelle zurück. Änderungen von Adressen oder Daten deshalb der Geschäftsstelle bitte schriftlich mitteilen oder selbst im eMVZ unter „Meine Daten“ eingeben!

Jens Wiechers, stv. VorsitzenderKölner Straße 28, 51491 Overath Telefon 01 76-22 81 91 88 E-Mail [email protected]

Interne Kommunikation, Bildung und Wissenschaft, Rechtliches

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MinD-Magazin 94 | Juni 2013 | 67

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Schluss mit lustig | Leserbrief

Wie kann man am Automaten Bargeld mit der EC-Karte abhe-ben? Die Sparkasse erklärt es

mit einer graphischen Darstellung. Also: Man muss die Karte um neunzig Grad drehen und dann die rechte untere Ecke umknicken (Bild links). Das habe ich mit meiner Karte natürlich gleich gemacht (Bild rechts). Allerdings: Geld kam leider keins! Der Grund war schnell klar: Bei meiner Karte verlief der Magnetstreifen waagerecht, auf der Zeichnung hingegen senkrecht. Wie soll man da an sein Geld kommen? Arne Mentzendorff

Inverse Stadtparks“, also Grüngürtel um das Stadtzentrum herum, sind nichts Besonderes. Völlig unnötig,

deswegen für teures Geld nach Austra-lien zu jetten, denn es gibt sie auch in Deutschland. Die heißesten Kandidaten dafür sind die ehemaligen Festungs-städte.

Nachdem die Festungswerke spä-testens infolge des Versailler Vertrags nach dem Ersten Weltkrieg eingeebnet worden waren, haben manche Städte die Gelegenheit genutzt, die frei gewor-denen Flächen ganz oder teilweise zu begrünen. Gut zu sehen ist dies bei den

früheren Rheinfestungen Mainz, Köln und Wesel. Auch die Wallanlagen in Hamburg könnten als Beispiel herhalten, soweit sie nicht von der Bahn belegt sind. Hermann Baesecke

Geldabheben mit Hindernissen

Festungen zu GrüngürtelnLeserbrief zum Australien-Reisebericht

„Inverse Stadtparks und Heizbälle“ von Matthias Moehl in MinD-Magazin 92:

So soll es sein (links). So funktioniert es aber nicht (rechts). – Foto: Arne Mentzendorff

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