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Page 1: Montag, 23. Oktober 2017Treffer von Miralem Sulejmani mit 1:0. Damit vergrösserte das Team von Adi Hütter den Vor-sprung an der Tabellenspitze wieder auf fünf Zähler. Die Young

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Montag, 23. Oktober 2017

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COIFFEURE

Dumpinglöhne greifen um sichTrotz neuem Gesamtarbeits-vertrag (GAV) zahlen Billig-salons Dumpinglöhne. Schuld daran sei der Bund, klagen Gewerkschaften. Erst mit dessen Segen könne der GAV greifen. SEITE 9

MOTORRAD

Lüthi verliert weiter an BodenTom Lüthi hat in Australien im Moto-2-Rennen nur den zehnten Platz erreicht. Damit liegt der Berner nun schon 29 Punkte hinter dem italienischen WM-Leader Franco Morbidelli. SEITE 16

GRAUBÜNDEN

Petition gegen BriefkastenfirmenIm Misox werden Unter-schriften für eine Petition gegen Briefkastenfirmen gesammelt. Die Zahl dieser Firmen ist stark gestiegen, seidem das Tessin strenger kontrolliert. SEITE 28

KINO

Vom Vampirzum GanovenRobert Pattinson (31) spielt in «Good Time» einen Schmal-spurganoven – im Gespräch zeigt er sich erstaunlich gut gelaunt. SEITE 22

EISHOCKEY

SCL Tigers stehen im Cup-ViertelfinalDie SCL Tigers bezwangen im Cup-Achtelfinal Fribourg-Gotté-ron dank Toren von Simon Nüssli und Stefan Rüegsegger nach einem0:1 noch mit 2:1. SEITE 19

Wenn die Kinderlähmung zurückkommtMAGAZIN Dorothea Walthererkrankte im Alter von neunMonaten an Kinderlähmung,auch Polio genannt. Späterlernte sie, mit den Einschrän-kungen zu leben, war berufstätig,wurde Mutter und machte sichals «Liederweib» in der Klein-kunstszene einen Namen. Dochjetzt, im Alter, kehrt die Krank-heit als Post-Polio-Syndromzurück. Die 71-Jährige leidet an

Müdigkeit, Muskel- und Gelenk-schmerzen sowie Muskelschwä-chen. Ähnlich geht es heute vie-len Menschen, die einst an Kin-derlähmung erkrankten. GemässSchätzungen der Schweizeri-schen Interessengemeinschaftfür das Post-Polio-Syndrom sindin der Schweiz rund 100 000Menschen betroffen. Die Dun-kelziffer dürfte noch um einigeshöher liegen. sae/mk SEITE 21

Heute /

Morgen /

Es gibt viele Wolken, höchstens vereinzelt Au�ockerungen und Schauer.

Die Sonne setzt sich tagsüber immer besser durch.

10°6°

14°8°

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LANGENTHALER TAGBLATT

Abseits der UmleitungLANGENTHAL Die Sanierungder Bahnhofstrasse schreitetzwar dank des guten Wetters derletzten Wochen gut voran.Nichtsdestotrotz dauern dieArbeiten noch bis Mitte Dezem-ber. Unter den Fahrverboten undUmleitungen haben zuweilen dieBewohnerinnen und Bewohnerder Quartierstrassen zu leiden.Denn ab und an verirrt sich einAutolenker oder Lastwagen-chauffeur – gewollt oder unab-sichtlich – in eine Nebenstrasse.Die Stadt weist den Vorwurf einermangelnden Signalisierung indesvon sich. Und auch Lärm-beschwerden seien aufgrund derBaustelle bisher keine bei derVerwaltung eingegangen. ImGegenteil, laut StadtbaumeisterEnrico Slongo ist die Langen-thaler Bevölkerung sehr ver-ständnisvoll. jpw/bey SEITE 3

Abstimmung macht Stöckli mehr Sorgen als Defizit

Unbeirrt wirbt der Berner SP-Ständerat Hans Stöckli als Co-Präsident von «Sion 2026» fürOlympische Winterspiele in derSchweiz. Diese sollten mithelfen,die Schweiz zur weltweit ersten4-Jahreszeiten-Destination zu

machen, erläutert er im Inter-view. Doch dem Projekt weht einrauer Wind entgegen. Das Budgetsei unrealistisch, insbesonderebei den Sicherheitskosten droh-ten böse Überraschungen. Weilbis jetzt stets der Austragungsort

dafür haften musste, würde dasDefizit am Steuerzahler hängenbleiben. Stöckli entgegnet, manhabe vorsichtig budgetiert unddie Gewichte hätten sich verscho-ben: Das in Lausanne domizi-lierte Internationale OlympischeKomitee (IOK) brauche guteSchlagzeilen. Aber auch er bleibtden Beweis schuldig, dass dasIOK von einer unbeschränktenDefizitgarantie absieht. Das IOK

habe dies versprochen, sagtStöckli. Was das Versprechenwert ist, werden erst die Verträgezeigen, die bis Mitte Januar 2019unterschrieben sein müssen.

Mehr als ein Defizit machenihm sowieso die Pläne für eine na-tionale Abstimmung Sorgen. Siewürde erst nach Ablauf der IOK-Frist stattfinden. Dann wäre derZug für die Schweizer Kandidaturabgefahren. cab SEITE 10+11

OLYMPISCHE WINTERSPIELE 2026 Jetzt spricht der Olympia-promotor Hans Stöckli. Er sieht keinen Grund für finanzielle Be-denken bei «Sion 2026». Mehr Bauchweh bereiten ihm Pläne für eine nationale Abstimmung. Dann wäre das Projekt gestorben.

YB siegt in Luzern 1:0 und ist wieder 5 Punkte vorausFUSSBALL Nachdem der FCBasel am Samstag den Rückstandauf Leader YB mit dem2:1-Heimsieg über Thun auf zweiPunkte verkürzt hatte, reagiertendie Berner gestern. Sie gewannenbeim FC Luzern dank einemTreffer von Miralem Sulejmanimit 1:0. Damit vergrösserte dasTeam von Adi Hütter den Vor-sprung an der Tabellenspitzewieder auf fünf Zähler. Die

Young Boys brillierten drei Tagenach dem spektakulären 2:2 inder Europa League bei DynamoKiew in der Innerschweiz nicht,dafür überzeugten sie mit dernötigen Härte. Sie gestanden denGastgebern kaum Möglichkeitenzu und wirkten äusserst abge-klärt. Am Mittwoch geht es fürdie Young Boys im SchweizerCup nun beim Erstligisten Mün-singen weiter. pbt SEITE 15

Angst vor NeuwahlenKATALONIEN Die Separatistenin Katalonien stehen vor demAus. Der spanische Regierungs-chef Mariano Rajoy hat am Sams-tag die Absetzung des Regional-präsidenten Carles Puigdemontund aller Kabinettsmitglieder an-gekündigt. In Barcelona gingendanach Hunderttausende auf dieStrasse. Schon am Freitag wirdder Senat für die Zwangsmass-nahmen zur «Wiederherstellungder Rechtmässigkeit», wie Rajoysagte, grünes Licht geben. Insechs Monaten soll es in Katalo-nien Neuwahlen geben. Das wol-len die Separatisten verhindern,schliesslich könnten sie dabeieine Ohrfeige vom eigenen Volkkassieren. sda SEITE 12

Sie hat Rehe im VisierJEGENSTORF Jagen ist immernoch eine Männerdomäne. Eineder wenigen Frauen, die sichihren Platz erkämpft haben, istDaniela Jost aus Jegenstorf. Seit34 Jahren ist sie mit ihren Hun-den und ihrer Jagdgruppe imWald unterwegs. Sie ist heute garGeschäftsführerin des BernerJägerverbands.

Anfeindungen gibt es ab undzu. Bauern sehen manchmaleinen Widerspruch darin, dassJost Rehkitze vor dem Mähtodrettet, sie später aber selber er-legt. Dann pflegt die 53-Jährige zusagen: «Sie hacken Ihren Kälbernauch nicht die Füsse ab, bevor Siesie schlachten.» sar SEITE 6

HEIMENHAUSEN

Ein Trottoirsoll herDer Kanton will den Stras-senabschnitt zwischen Wanzwil und der Dorfein-fahrt sanieren. Dies wird seitens der Bevölkerung be-grüsst, handelt es sich doch um einen Schulweg. SEITE 3

Der Jazz kommt bald wieder

Marcel Bieri

LANGENTHAL Mit «Tribute to Ray Charles»sind die 27. Jazz-Tage am Samstag zu Endegegangen. Einen fulminanten Abschluss stell-te das Konzert mit den Künstlern Marc Sway,

Tanja Dankner, Freda Goodlett, Daniel Rohrsowie Hendrix Ackle und Band dar. Das Publi-kum im voll besetzten Kirchgemeindehausbedankte sich mit Standing Ovations. Pro-

grammchef Bruno Frangi zeigt sich mit derdiesjährigen Durchführung der Jazz-Tage zu-frieden. Im Oktober 2018 geht es in die nächs-te Runde. bma/bey SEITE 2

Page 2: Montag, 23. Oktober 2017Treffer von Miralem Sulejmani mit 1:0. Damit vergrösserte das Team von Adi Hütter den Vor-sprung an der Tabellenspitze wieder auf fünf Zähler. Die Young

Tribut an einen der Grössten

Ray Charles mit dunkler Sonnen-brille mit seinem unvergleichlichstrahlenden Lachen, projiziertauf einem grossformatigen Bild,an der Wand hinter der Bühne.Von ihm stammt der Hit «What’dI Say» aus dem Jahr 1959. Die ers-ten Pianoriffs von Hendrix Ackleerklingen, und augenblicklich er-fasst der mitreissende Sounddas Publikum: Finger schnippen,

Füsse wippen – der Groove machtdas Stillsitzen unmöglich.Ray Charles’ Einfluss war prä-

gend für die Entwicklung der Mu-sikstile Rhythm ’n’ Blues, Blues,Country und Soul. Seine Musikwird an den 27. Jazz-Tagen inLangenthal zelebriert, gesungenund gespielt von den InterpretenMarc Sway, Freda Goodlett, TanjaDankner, Hendrix Ackle undeiner brillanten Band. Die be-wegende Lebensgeschichte des«King of Soul» wird von Regis-seur und Schauspieler DanielRohr erzählt.

Bewegtes LebenMarc Sway singt, nein, er verkör-pert Ray Charles geradezu. Mitseiner kraftvoll-rauen Stimme,der Ausstrahlung und Leiden-schaft lässt er die Soulikone auf-leben. Sogar seine Bewegungenerinnern an Ray Charles. Ein-

fühlsam interpretiert Marc Swayden Countryklassiker «I Can’tStop Loving You» und überträgtdie Emotionen in den Saal. Gän-sehautfeeling pur. Nicht nur beiden Zuhörern. Regisseur DanielRohr gesteht, dass ihn auch nachder x-ten Aufführung des Kon-zerts ein kalter Schauer über-läuft, etwa als Marc Sway «Yester-day» singt und frenetisch beju-belt wird.In spannenden Reminiszenzen

geschickt verwoben mit der Mu-sik liest Daniel Rohr Storys überdie Legende oder zitiert Songtex-te. Geboren wurde Ray CharlesRobinson 1930 in Albany, Geor-

gia. Er wuchs in grosser Armutauf und erblindete im Alter vonsieben Jahren. Ray verfügte überein phänomenales Gehör undlernte das Pianospiel in einemHinterhof. In der St.-Augustine-Schule für Gehörlose und Blindewurde er musikalisch ausgebildetund erlernte die Brailleschrift.Als 1945 seine Mutter Arethastarb, verliess Ray die Schule undtingelte vorerst als Musikerdurch die Tanzbars und Nacht-klubs.

Stehende OvationenMit «I’ve Got a Woman», aufge-nommen 1954 bei Atlanta Re-

cords, gelang Ray Charles seinerster Nummer-eins-Hit in denR&B-Charts. Er war der ersteSänger, der mit den «Raylettes»einen weiblichen Background-chor gründete. Stimmgewaltigund ausdrucksvoll überzeugtendenn auch die beiden Solistin-nen Freda Goodlett und TanjaDankner.Mit «Georgia on My Mind»,

jener Hymne, die Ray Charlesfür seinen Heimatstaat Georgiakomponiert hat, endet das glanz-volle Konzerterlebnis. Nach ste-henden Ovationen wird das Lan-genthaler Publikum mit zwei Zu-gaben beschenkt. Brigitte Meier

LANGENTHAL Die energie-geladene Show in Wort, Bild und Musik über die Geschichte des legendären Ray Charles berührte das Publikum im voll besetzten katholischen Kirchgemeindehaus.

Sie liessen die Legende aufleben: Marc Sway, Tanja Dankner, Freda Goodlett sowie Hendrix Ackle und Band (v. l.). Schauspieler Daniel Rohrbrachte dem Publikum Ray Charles’ spannende Biografie näher. Marcel Bieri

POSITIVES FAZIT

Programmchef Bruno Frangi lernte Marc Sway am Jazzfestival in Montreux kennen und enga-gierte ihn 2015 zum 25-Jahr-Jubiläum der Jazz-Tage. In der Folge entstand die Zusam-menarbeit zu «Tribute to Ray Charles». «Qualität und Au-thentizität sowie ein musikali-scher Stilmix zeichnen unser Festival aus», betont Frangi, der sich mit seinem Team über den erneuten Publikumserfolg freut. Am 17. Oktober 2018 starten die nächsten Jazz-Tage. bma

Marc Sway singt, nein, er verkörpert Ray Charles geradezu.

Montag, 23. Oktober 2017Oberaargau|

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