Konvergenz in Bibliothekssystemen: Zur Zukunft der Informationsinfrastruktur in NRW
Manfred Thaller: Universität zu Köln
Münster, 23.3.2011
Studie ePlattform NRW finanziert durch MIWF.
Wie sieht – unter Berücksichtigung der absehbaren technologischen Entwicklung – eine optimale Informationsinfrastruktur der Hochschulen in NRW im Jahre 2025 aus?
Welche Schritte führen dorthin?
Hintergrund
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I. Abstrakter Kontext: Einige technologische Annahmen
Konvergenz zwischen Plattformen
und / oder Konvergenz zwischen Inhalten.
Aber: Iteration 3 der „ubiquitären Verfügbarkeit von Information(stechnologie)“ keine grundsätzliche Neuentwicklung.
( Iteration 1: „PC Revolution“,
Iteration 2: WWW. )
Haupttrend I bis 2025: Konvergenz
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„Rechenleistung“ wird zunehmend unabhängig von ihrer Verwendung bereitgestellt.
Aber: Cloud Technology
nicht „anonymous cloud“.
Was nicht hochverfügbar ist, ist nicht verfügbar.
Haupttrend II bis 2025: Verfügbarkeit
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Digitale Bereitstellung von Information wird Standard.
De Gruyter macht mehr als 50.000 hochwertige Titel aus über 260 Jahren Verlagsgeschichte verfügbar. Die Titel sind sowohl elektronisch (nur für Bibliotheken und Institutionen) als auch als Hardcover Reprint erhältlich. Falls eine Retrodigitalisierung notwendig ist, ist der gewünschte Titel in maximal 10 Wochen lieferbar.
Haupttrend III bis 2025: Medium
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Semantic Web ist wichtig …
Aber: Nur wenn und soweit es gelingt semantische Kategorien vermehrt algorithmisch zu extrahieren und zu verarbeiten.
Haupttrend IV bis 2025: Zugriff
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Stärkere Frontoffice / Backoffice Trennung
Anders ausgedrückt:Allen Informationseinrichtungen ist gemeinsam, dass sie
aus einer technischen Komponente bestehen, deren Verortung irrelevant ist und einer sozialen (den Benutzerkontakten) die an der jeweiligen Einrichtung angesiedelt werden muss.
Zwischen den technischen Komponenten sind vielfältige Synergien möglich.
Haupttrend V bis 2025: Struktur
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II. Integration der Informationseinrichtungen innerhalb der Hochschulen
Bibliothek MedienRechen-zentrum
VerwaltungeLearning
Bibliothek MedienRechen-zentrum
VerwaltungeLearning
Bibliothek
SocLib
Fach IT
Medien eLearning Verwaltung Rechen-zentrum
Soc X
Fach IT Fach IT Fach IT Fach IT
Soc X Soc X Soc X
Bibliothek
SocLib
Fach IT
Medien eLearning Verwaltung Rechen-zentrum
Soc X
Fach IT Fach IT Fach IT Fach IT
Soc X Soc X Soc X
Basis IT:
Bibliothek
SocLib
Fach IT
Medien eLearning Verwaltung Rechen-zentrum
Soc X
Fach IT Fach IT Fach IT Fach IT
Soc X Soc X Soc X
Basis IT:
Hochschulportal:
Bibliothek / Medien
SocLib
Fach IT
Campus Management 2.0
Rechen-zentrum
Fach IT Fach IT
Soc X Soc X
Basis IT:
Hochschulportal:
IT Infrastruktur
Einheitlicher Informationszugang
Informations-bereitstellung
Medien-produktion
Verwaltung Wissenschaft-liches Rechnen
Hochschulsicht
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III. Voraussetzungen: Innerhalb der Hochschulen
(1) Es existiert direkt in der Hochschulleitung eine für die Informationstechnik an der Hochschule insgesamt verantwortliche Person / ein Gremium dieser Art.
(2) Diese Person / dieses Gremium hat Haushaltshoheit insofern, als zumindest Anschaffungen ab einer bestimmten Höhe nicht ohne zentralen Genehmigungsprozess ablaufen dürfen.
(3) Es herrscht Anzeigepflicht für alle einschlägigen Vorhaben.
Voraussetzungen für den Erfolg:
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(4) Person bzw. Gremium sind so ausgestattet, dass sie zu strategischer Planung zeitlich / kapazitativ in der Lage sind.
Voraussetzungen für den Erfolg:
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IV. Integration der Informationseinrichtungen zwischen den Hochschulen
Bibliothek / Medien
SocLib
Fach IT
Campus Management 2.0
Rechen-zentrum
Fach IT Fach IT
Soc X Soc X
Basis IT:
Hochschulportal:
B / M
S
Regions-IT:
Hochschulportal A:
T
CM
S
T
RZ
S
T
Hochschulportal B: Hochschulportal C:
B / MB / M CM CMRZ RZ
SS SSS S
T TTT T T
Basis IT Basis IT Basis IT
B / M
S
Regions-IT:
Hochschulportal A:
T
CM
S
T
RZ
S
T
Hochschulportal B: Hochschulportal C:
B / MB / M CM CMRZ RZ
SS SSS S
T TTT T T
Basis IT Basis IT Basis IT
NRW HS IT:
Bibliothek / Medien
Social Library
Regions-IT:
Hochschulportal A:
Ca
Hochschulportal B: Hochschulportal C:
Basis IT Basis IT Basis IT
NRW HS IT:
Co Add
Sektor-Bib:
NRW HS Bib:
Bibliothek / Medien Bibliothek / Medien
Social Library Social Library
CaCa Co CoAdd Add
Bibliothek / Medien
Social Library
Regions-IT:
Hochschulportal A: Hochschulportal B: Hochschulportal C:
Basis IT Basis IT Basis IT
NRW HS IT:
Co
Add
Sektor-Bib:
NRW HS Bib:
Bibliothek / Medien Bibliothek / Medien
Social Library Social Library
Ca
Co Add Add
Wissensportal NRW:
Landesweite Informations Infrastruktur
Landesweit einheitlicher Informationszugang
Hochschul-angebot I
Landessicht
Hochschul-angebot II
Hochschul-angebot III
Infrastruktur-Verbund A
Infrastruktur-Verbund B
Infrastruktur-Verbund B
V. Voraussetzungen: Außerhalb der Hochschulen
§ 2 Abs. 1: Die Hochschulen nach § 1 Abs. 2 sind vom Land getragene, rechtsfähige Körperschaften des öffentlichen Rechts.
§ 2 Abs. 2: Soweit dieses Gesetz nichts anderes zulässt, erledigen sie ihre Aufgaben in Forschung, Entwicklung und Kunst, Lehre und Studium in öffentlich-rechtlicher Weise.
Hochschulen laut HFG
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KommGemG § 4 Abs 1: Gemeinden und Gemeindeverbände können sich zu Zweckverbänden zusammenschließen, um Aufgaben, zu deren Wahrnehmung sie berechtigt oder verpflichtet sind, gemeinsam zu erfüllen …
KommGemG § 4 Abs 2: Neben einer der in Absatz 1 genannten Körperschaften können auch der Bund, die Länder der Bundesrepublik und andere Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts Mitglieder eines Zweckverbandes sein,…
Gesetz über kommunale Gemeinschaftsarbeit
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Beispiel eines „akademischen Zweckverbandes“: http://www.surf.nl
Kontext: SURF
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VII. Anzustrebendes: Konkret /Empfehlungen
Integration aller Ebenen der Ausbildung in der Informationsversorgung.
PflichtschulenWeiterführende SchulenHochschulenLifelong Learning
Landesweites Informationsangebot mit lebenszyklisch variierter Zugriffsberechtigung auf der Basis einer „NRW-Id“.
NRW Informationslandschaft
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Landeseinheitlicher hochverfügbarer Katalog.
Lokalsysteme ersetzt durch Sichten auf zentrales System.
Prinzip: Keine lokale Katalogisierung.
NRW Landesbibliotheksstruktur
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Reform der Metadatenhaltung dringend erforderlich.
Umkehrung der Beweispflicht: Was brauchen wir wirklich. (RDA)
Rascher Beginn eines Benutzungsmonitoring.
NRW sollte initiativ sein.
NRW in der Bibliothekstruktur der BRD
Bereitstellung von digitalen Ressourcen im Rahmen der Bereitstellung der „technischen Komponenten“ der Informationsversorgung.
Keine speziellen eLearning Zentren … sondern Integration in die „sozialen Komponenten“ der Informationsversorgung.
NRW eLearning
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Bereitstellung von Infrastrukturen innerhalb des Schichtenmodells.
Anreize für Open Access innerhalb der entstehenden Forschungsdatenbanken?
Achtung! http://www.ePubli.de(Holtzbrinck)
NRW Open Access
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Langfristige Vorbereitung auf den „non Print ist Standard“ Zustand.
Dublettenbereinigung des Verbundkataloges.
„3 Exemplare landesweit zwischen 1815 und 20xx“?
NRW Drucke
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VII. Drei Thesen und ein Corollar
Die Idee, dass jede Hochschule eine vollständige Ausstattung mit allen Arten von Informationseinrichtungen braucht, ist obsolet.
Wir müssen zu einer geschichteten Informationslandschaft kommen, bei der Aufgaben zwischen der Infrastruktur der einzelnen Hochschule, Landesinfrastruktur, „Standort-“ (oder Fach-) infrastrukturen und einer landesweiten Infrastruktur verteilt werden.
These 1
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Wettbewerb zwischen den Hochschulen findet auf der Basis einer politisch vorgegebenen Infrastruktur durch die Exzellenz bei deren Nutzung statt, nicht bei ihrer Einrichtung.
These 2
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Um mit Google und Co. zu konkurrieren, muss man von einem einheitlichen Angebot ausgehen, hinter dessen „überwältigender Fülle“ die Unterschiede der einzelnen, kleinen, Einrichtungen zunächst zurücktreten.
These 3
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Im Vordergrund steht das Gesamtangebot der Wissenslandschaft – instrumentalisiert durch die einzelnen Einrichtungen.
Nicht die einzelnen Einrichtungen deren Angebot erst sekundär zu einem Portal zusammengeklebt wird.
*
Corollar
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VIII. Antwort auf ihre erste Frage
Frage:Wieso reden Sie dauernd von NRW? Das würde über
Bundesländergrenzen hinweg doch sehr viel mehr Sinn machen?
Kurze Antwort:Ja.
Längere Antwort:Ja, schon. Die Zeit drängt aber - und das alles ist viel zu wichtig
um auf den deutschen Föderalismus zu warten.
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Herzlichen Dank!
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