Larisa Shchipitsina
Neue Medien im Unterricht der Interkulturellen Germanistik:
Theorie und Praxis
Archangelsker-Hallische Beiträge
zum Unterricht internationaler Germanistik
Herausgegeben von Elena Kostenevich, Werner Nell, Hans-Joachim Solms, Elena Syssoeva
Bd. 2
Universitätsverlag Halle-Wittenberg
Halle 2012
3
[Vorwort der Herausgeber]
Archangelsker-Hallische-Beitrage zum Unterricht internationaler Germanistik
Seit Gutenberg und Luther leben die Lehre,
die Verbreitung und so auch die Interpre-
tation der deutschen Sprache und Literatur
in einem beschleunigten Wechselbezug zu
technologischen Entwicklungen, sind ge-
tragen und werden geprägt von medialen
Gegebenheiten, Fortschritten und Innova-
tionen. Dass dies in gegenwärtigen Verhält-
nissen einer auf Wissensproduktion ebenso
angewiesenen wie von ihr bestimmten Infor-
mations- und Wissensgesellschaft im Be-
sonderen auch im Blick auf die „neuen Medi-
en" gilt, muss nicht eigens hervorgehoben
werden, stellt aber gerade auch im Blick auf
die Lehr- und Forschungsbereiche germanis-
tischer Arbeit in interkulturellen Kontexten
noch immer eine Herausforderung, zumal
aber auch eine Chance dar.
Dem widmet sich die vorliegende 2. Liefe-
rung der AHaB-Reihe zur interkulturellen
Germanistik mit einem eigenständigen
Themenheft, das darauf zielt, den noch
„neuen", freilich inzwischen unumgänglichen
Umgang mit internetgestützten Kommuni-
kations- und Arbeitsformen in konkreten
Unterrichtsmodellen für die Lehre im Be-
reich interkultureller Germanistik sowohl
zu erschließen als auch beispielhaft vorzu-
stellen. Auf eine grundlegende Einführung in
das Themenfeld „Neue Medien" in einem in-
terkulturellen Fremdsprachenunterricht
folgend werden verschiedenen Medienfor-
mate ebenso in einzelnen Lehreinheiten
vorgestellt und erprobt wie Kommunikati-
onsformen, Möglichkeiten der Textproduk-
tion, der (fern-)mündlichen Interaktion
(„chatten") und neue Wege der Informati-
onsbeschaffung und -aufbereitung. Wie auch bereits das erste stellt auch das hier vorliegende zweite Heft der Reihe eine Gemeinschaftsproduktion der seitens des DAAD langfristigen germanis-tischen Institutspartnerschaft (GIP) zwi-schen dem Lehrstuhl für Deutsch an der Nordrussischen Arktischen Universität in Archangelsk (Russische Föderation) und dem Germanistischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg dar; Federführung und Ausarbeitung lagen wie beim ersten Heft bei den Kolleginnen in Archangelsk, namentlich in diesem Fall bei der Autorin.
ISBN 978-3-86977-090-1
Universitätsverlag Halle-Wittenberg uvHW
4
Inhaltsverzeichnis
Vorwort…………………………………………………………………………………………........5
I. Textteil: Neue Medien im Unterricht der Interkulturellen Germanistik:
Methodische und linguitsische Grundlagen………………………………………………….7
1.1. Medienkompetenz: Begriffsbestimmung und -umfang ................................................. …….7
1.2. Medienpädagogik: Probleme und Perspektiven ............................................................ …… 8
1.3. Neue Medien im Unterricht der Interkulturellen Germanistik:
ein Klassifikationsversuch ............................................................................................. ……11
1.4. Linguistische Theorie der Internet-Kommunikation und ihr Potenzial für den Unterricht
der Interkulturellen Germanistik .................................................................................... …...14
1.5. Fazit und Ausblick ........................................................................................................ …... 16
II. Bibliographie und weiterführende Literatur……………………………………………. 17
II.1 Bibliographie ……………………………………………………………………………….17
II.2 Kommentierte Linksammlung zum Thema …………………………………………………22
III. Didaktisierungen: Aufgaben für den Wahlpflichtkurs
„Internet-Kommunikation für die Germanistikstudenten“ …………………………. 28
III.1. Übungen und Aufgaben zum Thema
,Theoretische Grundbegriffe’ ......................................................................................... ...... 28
III.2. Übungen und Aufgaben zum Thema
,Informierende Kommunikationsformen im Internet: Politische Webseiten
und Online-Zeitungen‘ ................................................................................................... ...... 35
III.3. Übungen und Aufgaben zum Thema
,Präsentierende Kommunikationsformen im Internet: persönliche Webseiten und Weblogs ‘
.............................................................................................................................................. ….. 37
III.4. Übungen und Aufgaben zum Thema
,Direktive Kommunikationsformen im Internet: Internetwerbung und Inserate im Netz‘ .... …... 41
III.5. Übungen und Aufgaben zum Thema
,Soziale Kommunikationsformen im Internet: E-Mails, Chats und Foren‘ ..................... ……44
III.6. Übungen und Aufgaben zum Thema ,Ästhetische und unterhaltende Kommunikationsformen im Internet: Netzliteratur und MUDs ‘…………………………………………………………………………………..47
IV Anhang IV.1. Glossar……………………………………………………………………………………..51
IV.2. Test………………………………………………………………………………………52
Information über die Autorin ………………………………………………………………….55
5
Vorwort
Das vorliegende Heft hat eine relativ neue, aber sehr
wichtige Richtung der modernen Hochschulpädago-
gik zum Thema: den Einsatz der neuen Medien1 im
Unterricht der Interkulturellen Germanistik. Die Ak-
tualität dieses Problemfeldes ist mit der Tatsache
verbunden, dass Medien eine immer wichtigere Rol-
le im Leben jedes Menschen einnehmen. Zeitung,
Radio, Fernsehen, Internet und andere Medien be-
gleiten unseren Alltag und Beruf. Neben dem ge-
wachsenen Umfang der Mediennutzung und Entste-
hung immer neuer Medienarten ändert sich auch die
Qualität der Medien: verschiedene Informationska-
näle (geschriebener oder gesprochener Text, Ton,
Bild) werden in einem Medium verzahnt, dabei ist
dies nicht nur für Film und Fernsehen typisch, die
aus der Verbindung dieser Kanäle entstanden sind.
Multimediale Aufbereitung wird immer mehr zur
Wirklichkeit traditioneller Medien, z.B. einer mo-
dernen Zeitung, eines wissenschaftlichen Buches
u.s.w. Diese Änderungen in der medialen Infrastruk-
tur ziehen die Tatsache nach sich, dass man heute
von einer multimedialen Revolution spricht, was von
verschiedenen Kulturwissenschaften berücksichtigt
werden muss.
Andererseits steigt auch die Wichtigkeit der interkul-
turellen Kompetenz, die wegen der Globalisierung
und Internationalisierung der Welt für verschiedene
Berufe und Tätigkeitsfelder immer gefragter wird.
Unter anderem wird die interkuturelle Kompetenz in
speziellen Studiengängen entwickelt. Solch einen
Studiengang gibt es seit 2005 an der Staatlichen
Pomoren Universität in Archangelsk.
Theoretische Beobachtungen und praktische Erfah-
rung auf dem Gebiet der Nutzung der Neuen Medi-
en, die ich und andere im Unterricht der Interkultu-
rellen Germanistik gesammelt haben, wurden bei
den im Rahmen der GIP-Partnerschaft regelmäßig
organisierten regionalen wissenschaftlichen Tagun-
gen in Archangelsk (2004–2010) ausgetauscht, dis-
kutiert und theoretisch fundiert. Außerdem sehr hilf-
reich waren Literaturrecherchen und die Gewinnung
praktischer Erfahrungen während meiner Aufenthal-
te in den Partnerinstitutionen: Martin-Luther-
Universität Halle-Wittenberg, Christian-Albrechts-
Universität zu Kiel und der Universität Hannover in
den Jahren 2004–2010. All dies ermöglichte die
Sammlung der nötigen Ideen für das vorliegende
1 Unter „Neuen Medien“ werden traditionell die Medi-
en verstanden, die seit den 70ger Jahren Verbreitung
finden und auf digitalen Technologien beruhen (vgl.
Lievrouw, Livingstone 2006). Die wohl bekanntesten
davon sind Computer und Internet.
Heft, mit welchem ich einige Lücken auf dem Gebiet
der Arbeit mit Neuen Medien im Unterricht der In-
terkulturellen Germanistik auszufüllen hoffe.
Die eigene Forschung und Erfahrung mit den Neuen
Medien hat gezeigt, dass man im Unterricht der In-
terkulturellen Germanistik bei deren Einsatz sowohl
methodische, als auch linguistische Grundkenntnisse
braucht. Diese Beobachtung hat den Aufbau dieses
Beitrags bestimmt.
Im ersten theoretischen Textteil werden die methodi-
schen und linguistischen Begriffe erklärt, die zur
Orientierung der Lehrenden und Lernenden über die
Nutzungsmöglichkeiten der Neuen Medien im Un-
terricht der Intrkulturellen Germanistik dienen. Zu-
erst werden allgemeine Überlegungen zum Sinn und
Umfang des Begriffs ‚Medienkompetenz‘ sowie an
den daran geknüpften Begriff ‚Medienpädagogik‘
angestellt. Darüberhinaus werden auch konkrete
Möglichkeiten des Medieneinsatzes im Unterricht
der Interkulturellen Germanistik gezeigt. Danach
werden die Grundsteine der linguistisch fundierten
Theorie der Internet-Kommunikation erklärt, die für
das internetgestützte Lernen nötig sind: die Internet-
Kommunikation, die Kommunikationsform im In-
ternet, die linguistisch relevanten technischen Para-
meter des Computers und Internets.
Im zweiten bibliographischen Teil des Heftes wird
die weiterführende Literatur zum Thema angeführt,
u. a. auch Literatur zu allgemeinen Prinzipien der
Ausbildung mit neuen Medien, zum Einsatz der neu-
en Medien im DaF-Unterricht oder bei der Germa-
nistenausbildung und über Kommunikationsformen
im Internet. Eine wichtige Literaturquelle ist dabei
das Internet selbst, deswegen nimmt die kommen-
tierte Linksammlung einen wichtigen Platz in diesem
Teil ein. Hier gibt es Verweise auf Software-Quellen
im Internet, Internet-Adressen für E-Mail-Projekte,
Lernchat, WebQuests, weiterbildende Internet-
Zeitschriften zum Thema und die Webseiten, die die
Informationen zum DaF-Unterricht bzw. zum Lernen
mit neuen Medien enthalten.
Zur Aufklärung einiger Möglichkeiten der Neuen
Medien für Studierende der Interkulturellen Germa-
nistik und der verwandten Fächer dient der Wahl-
pflichtkurs „Internet-Kommunikation für Germanis-
tikstudenten“, den ich seit 2007 an der Fakultät für
Fremdsprachen der Staatlichen Pomoren Universität
in Archangelsk anbiete. Deswegen werden im dritten
praktischen Teil Didaktisierung und Aufgaben für
diesen Wahlpflichtkurs angeboten.
Der Wahlpflichtkurs ist so gestaltet, dass Computer
und Internet gleichzeitig als Hilfsmittel und als Ge-
6
genstand des Unterrichts auftreten, dabei werden die
technische Medienkompetenz sowie die rezeptiven
und aktiven Analysekompetenzen der entsprechen-
den Medien konsequent entwickelt. Dazu bekommen
die Studierenden eine theoretische Einleitung mit In-
formationen über die Hauptbegriffe der linguisti-
schen Theorie der Internet-Kommunikation. Danach
wird an verschiedenen Kommunikationsformen des
Internets gearbeitet, indem die Studenten die theore-
tische Information bekommen, Referate halten und
Übungen machen.
Im Zusammenhang mit dieser Konzeption des Kur-
ses staht der praktische Teil dieses Heftes. Darin gibt
es Aufgaben zum einführenden theoretischen Block
und zu bestimmten Kommunikationsformen im In-
ternet.
Im vierten Teil des Heftes werden ein Test und ein
Glossar zum Thema angeführt. Diese Stoffe können
sowohl im Komplex mit anderen Teilen des Heftes,
als auch unabhängig von ihnen in verschiedenen
Kursen oder zur Selbstkontrolle und dem Selbststu-
dium von Lehrenden und Lernenden eingesetzt wer-
den.
Somit ist das Heft sowohl für Lehrende, als auch für
Studierende bestimmt und kann vollständig oder in
einzelnen Aspekten für den Unterricht der Interkul-
turellen Germanistik, Pädagogik und Methodik oder
für bestimmte Wahlpflichtkurse benutzt werden.
Neue Medien entwickeln sich ständig, deswegen
wird mit diesem Heft nur die vorübergehende Situa-
tion auf diesem Gebiet dokumentiert und einer der
möglichen praktischen Aspekte der Arbeit mit neuen
Medien im Unterricht der Interkulturellen Germanis-
tik gezeigt, in welchem Akzente auf internetgestütz-
tes Lernen und auf linguistische Methoden gesetzt
werden. Die folgenden Einsatzmöglichkeiten der
neuen Medien entsprechend den Unterrichtszielen
und -stoffen zu entwickeln, ist die Aufgabe praktisch
jedes modernen Hochschullehrers.
7
I. Textteil
Neue Medien im Unterricht der
Interkulturellen Germanistik:
Methodische und linguitsische
Grundlagen
1.1. Medienkompetenz: Begriffsbe-
stimmung und -umfang
Seit den 1990ger Jahren werden die Möglichkeiten,
Probleme und Besonderheiten der Arbeit mit dem
Computer und Internet in der methodischen Literatur
intensiv besprochen, und es ist zur Zeit fast unmög-
lich geworden, alle Veröffentlichungen auf diesem
Gebiet zu berücksichtigen. Unter anderem wird auch
das Potenzial der neuen Medien für das Fremdspra-
chenlernen erwogen. Dabei konzentriert man sich
hauptsächlich auf die allgemeinen medientechni-
schen, psychologischen und methodischen Seiten der
Mediennutzung. Ausschlaggebend in dieser Hinsicht
ist der Begriff der Medienkompetenz und die Aner-
kennung ihrer Stellung unter anderen Kompetenzen
des modernen Spezialisten mit der Hochschulausbil-
dung.
Im Zusammenhang mit dem Begriff der Medien-
kompetenz werden mindestens 2 Aspekte des Medi-
eneinsatzes im Unterricht umrissen:
1) welchen Umfang hat die Medienkompetenz,
2) welcher Weg führt zur Entwicklung der
Medienkompetenz.
Der Umfang des Begriffs der Medienkompetenz
kann aus dem Vergleich mit dem Begriff ‚media-
literacy‘ (‚медиаграмотность’) hergeleitet werden.
In den neueren methodischen Forschungen wird der
letztere folgendermaßen definiert: ‚media-literacy‘
ist informiertes und kritisches Verstehen der Natur
der Massenmedien und die Fähigkeit, Medientexte
zu dekodieren, zu analysieren, einzuschätzen und
selbst zu produzieren (Aufderheide, Firestone 1993).
Die so verstandene ‚media-literacy‘ gehört neben der
Computerkompetenz, Internetkompetenz, technolo-
gischer Kompetenz, Informationskompetenz und vi-
sueller Kompetenz zur Multikompetenz des zeitge-
mäß ausgebildeten Fachmanns und der Fachfrau
(New London Group 1996).
Es ist natürlich klar, dass das praktische Können, am
Computer richtig und produktiv zu arbeiten sowie
präzise und effiziente Internetrecherchen durchzu-
führen, ein relativ neuer und sehr wichtiger Teil der
Vorbereitung eines Spezialisten bildet. Dabei ist es
viel umständlicher, die Nutzungsmöglichkeiten des
Computers zu lernen, als z.B. die des Radios. Aber
schließlich ist Computer auch ein technisches
Medium. Es ist also sinnvoll, Medienkompetenz der
Computer- oder Internetkompetenz nicht gegenüber-
zustellen, sondern Kompetenzen im Verstehen der
Besonderheiten und im praktischen Nutzen ver-
schiedener Medien (gedruckte Massenmedien, Ra-
dio, Fernsehen, Computer und Internet) unter dem
Begriff ‚Medienkompetenz‘ zu vereinen.
Visuelle Kompetenz als Fähigkeit visuelle Bilder
(Images) in verschiedenen Mediaformaten zu
interpretieren und zu produzieren (Considine 1986)
kann natürlich als selbständiger
Forschungsgegenstand betrachtet werden. Statische
und bewegte Bilder, visuelle Images wie
Schriftvariation sind aber in der letzten Zeit ein
immer häufigerer Bestandteil der Medientexte
verschiedener Formate (gedruckte Medientexte,
Fernsehen, Internet) geworden. Deswegen ist in letz-
ter Zeit die Fähigkeit, visuelle Ebenen eines Medi-
entextes in unmittelbaren Zusammenhang mit dem
Textinhalt und ggf. mit der auditiven Ebene zu be-
trachten, auch ein wichtiger Bestandteil der Medien-
kompetenz geworden.
Um den Umfang des Begriffes ‘Medienkompetenz‘
deutlicher zu bestimmen, ist es ferner wichtig, die
Arten der Medien zu berücksichtigen, mit denen man
kompetent umgehen muss. Laut der verbreiteten
Tradition werden alle Medien in alte und neue
eingeteilt. Zu den alten Medien zählen heute je nach
dem Informationskanal Printmedien (Lehrwerke,
Prospekte, Plakate, Zeitungen, Zeitschriften, Comics
etc.), Audiomedien (Kassette, Radio) und audiovisu-
elle Medien (Film, Fernsehen). Als neu werden ent-
sprechend die Medien bezeichnet, die auf digitalen
Technologien basieren und entweder offline (z.B.
Computerlernprogramme, Multimedia-
Präsentationen auf CD-ROM) oder online sein kön-
nen (World Wide Web, E-Mail, Chat u.a.) (Dür-
scheid 2001: 43).
Jedes Medium hat eigene Besonderheiten, die dann
in der Medienpädagogik berücksichtigt werden. So
dienen die gedruckten Lehrwerke als Grundlage des
Unterrichts wegen ihres fixierten Charakters, einer
dadruch recht eindeutiger Interpretation der in Wor-
ten ausgedrückten Botschaft2 und der Möglichkeit,
stets die Übersicht über den erlernten und den zu er-
2 Vgl. im Gegensatz dazu die Botschaft der statischen
und besonders der bewegten Bilder im Film, welche
aufgrund der höheren Informationsdichte mehrere In-
terpretationen zulassen (Stöckl 1998: 77).
8
lernenden Stoff zu haben. Audiokassetten oder CDs
liefern vorbereitete oder authentische Audiomateria-
lien, audiovisuelle Medien erlauben es, gleichzeitig
mehrere Informationskanäle zu verzahnen und auf
diese Weise die Information zu verdichten bzw. ver-
dichtet wahrzunehmen. Das führt u. a. dazu, dass die
vermittelte Information länger haften bleibt.
Die audiovisuellen Medien und die neuen Medien,
die mindestens zwei Informationskanäle nutzen,
werden unter dem Begriff ‚Multimedia‘ zusammen-
gefasst, worunter computergestützte Multimedia ei-
nen besonderen Platz einnehmen (Mitschian 2004).
Der komplexe Charakter der Multimedia erklärt die
höhere Effizienz bei ihrem Einsatz, aber gleichzeitig
zieht es die Tatsache nach sich, dass die Didaktisie-
rung entsprechender Texte viel komplizierter wird.
So verweist Ulrich Schmitz (1997) auf die Tatsache,
dass die gedruckten Texte im multimedialen Kontext
den ursprünglichen Texten nicht gleich sind und viel
kürzer, unselbständiger und fragmentartiger werden.
Man kann dabei mindestens drei Formen von deren
Wechselwirkung mit dem multimedialen Kontext
nennen: Multimedia unterstützt, integriert oder er-
setzt den gedruckten Text (ebd.).
Die neuen Medien weisen neben der Kombination
der textuellen und bildlichen Ebene einerseits (wie in
den Printmedien) und der auditiven und visuellen
Ebene andererseits (wie im Film und Fernsehen)
auch weitere technisch bedingte Besonderheiten auf.
Als Hauptbesonderheiten der neuen Media werden
neben Multimedia auch das hypertextuelle Organisa-
tionsprinzip und Interaktivität genannt.
Wenn man über die Arten der Medien spricht, ist die
Unterscheidung interpersoneller und Massenmedien
wichtig. Zu den ersteren, die für die Kommunikation
von zwei Personen oder Kleingruppen bestimmt
sind, zählen Telefon, E-Mail, SMS, Chat, zu den
letzteren gehören die Medien, bei deren Produktion
Institutionen mitwirken und deren Reichweite sehr
hoch ist, z.B. Zeitung, Radio, Fernsehen, institutio-
nelle Webseiten (Schmitz 2004: 12). Im
Sprachunterricht sind die Texte der Massenmedien
eher als Analysestoff einzusetzen, und die Texte der
interpersonalen Medien sind geeigneter für die
Ausbildung der produktiven Kompetenz.
Die Kompetenz im Umgang mit neuen Medien im
Sprachunterricht muss also um einige Punkte ergänzt
werden. Von der Seite des Lehrers lässt sich der
Begriff der Medienkompetenz um folgende
Fertigkeiten erweitern:
- Auswahl geeigneter Medien für die Lösung eines
bestimmten Problems;
- hard- und software-technische Aspekte des Be-
triebs von Medien;
- Bewertung von Medieninhalten bzw. -produkten;
- Gestaltung von Medienprodukten (Astleitner 2005:
5).
Im Internet-basierten Ausbildungskontext betrifft
Medienkompetenz außerdem
- technische Fertigkeiten zur Nutzung zentraler
Internet-Technologien;
- Fertigkeiten bei der Suche von Information;
- neue Unterrichtstheorien und -modelle, die offene
Ausbildungsszenarien berücksichtigen;
- Lernstrategien, die in web(netz)-ähnlichen
Lernumgebungen angewandt werden;
- Fertigkeiten bei der Evaluation, Gestaltung und
Reparatur von web-basierten Lernmaterialien und
- Fertigkeiten hinsichtlich der Integration von e-
Learning in den herkömmlichen Unterricht (ebd.).
Aufgrund der obigen Auslegungen kann man fol-
gende allgemeine Definition der Medienkompetenz
formulieren: die Medienkompetenz umfasst die Fä-
higkeiten und Fertigkeiten im richtigen Handhaben
verschiedener Medien sowie das Vermögen, Medi-
entexte auf verschiedenen Ebenen (textueller, auditi-
ver, visueller) zu dekodieren, zu analysieren, einzu-
schätzen und selbst zu produzieren. Auf dem Bereich
der neuen Medien sind besonders das technische
Merkmal Multimedialität und andere linguistisch
und methodisch relevante Parameter der computer-
vermittelten Internet-Kommunikation zu beherr-
schen, mit denen speziellen Fertigkeiten verbunden
sind. Ausführlicher wird darauf im Teil 1.4. einge-
gangen.
1.2. Medienpädagogik: Probleme und
Perspektiven
Die Medienpädagogik ist Teil der Ausbildung und
Entwicklung einer Persönlichkeit mit Hilfe der
Medien und am Beispiel der Medienprodukte (Фе-
доров 2000). Ziel der Medienpädagogik ist die Ent-
wicklung der Fähigkeit des richtigen Umgangs mit
den Medien, die Ausbildung kreativer und kommu-
nikativer Fähigkeiten, kritischen Denkens, Fähigkei-
ten in der Interpretation, Analyse und Einschätzung
der Medientexte sowie die Entwicklung der Fähig-
keiten, sich selbst mit Hilfe verschiedener Medien
auszudrücken (ebd.). Aus einer solchen Aufgaben-
stellung der Medienpädagogik ist ersichtlich, dass
die Medienkompetenz das wichtigste, aber nicht das
einzige Ziel der Medienpädagogik ist. Wenn man
außerdem den oben dargestellten Begriff der
Medienkompetenz betrachtet und entsprechende
Aufgaben der Medienpädagogik formuliert,
9
Medieneinsatz im Unterricht
Medien als Hilfsmittel Medien als Gegenstand des
Unterrichts
Zur
Entwicklung
der technischen Kompetenz
Zur Entwicklung
der (rezeptiven) Analysekompe-
tenz
Zur
Entwicklung der
produktiven Kompetenz
Begleitung des
(Präsenz)un-
terrichts
Begleitung des
Kurses
insgesamt
bekommt man solche Aufgabenfelder der
Medienpädagogik wie
- Ausbildung der Kompetenz im Umgang mit den
Medien, insbesondere mit dem Computer, in der
Internetsuche und in der Arbeit mit Internettexten
(technische Kompetenz),
- Ausbildung der Kompetenz im richtigen
Verständnis von Medientexten verschiedener
Formate (rezeptive Kompetenz) und
- Ausbildung der Kompetenz bei der Produktion von
Medientexten (produktive Kompetenz).
Natürlich umfasst die Kompetenz im Analysieren
von Texten viel größere Auswahl an Textsorten als
die Kompetenz ihrer Produktion. Außerdem ist es
gar nicht obligatorisch, die Studierenden Texte für
Massenmedien produzieren zu lassen. Die produkti-
ve Kompetenz kann sich nur auf die notwendigen in-
terpersonalen Medien beziehen, z.B. eine E-Mail.
Bei der Ausbildung der erwähnten Teilkompetenzen
(technische, rezeptive, produktive) dienen die
Medien als Gegenstand des Unterrichts. Medien
können im Sprachunterricht aber auch als Hilfsmittel zur Unterstützung des Lernprozesses dienen (Dür-
scheid 2001: 42). Dabei unterscheidet man die Me-
dien, die den (Präsenz)unterricht begleiten (z.B. eine
Fernsehsequenz im Unterricht) und die den Kurs
(theoretisches Seminar) insgesamt unterstützen, vgl.
die Begleitung eines theoretischen Seminars/eines
Lernkurses auf der Universitätswebseite, wo die
Studierenden den Seminarplan, die Literaturliste und
andere aktuelle Informationen und Stoffe bekommen
können. Die beiden Möglichkeiten sind in Abb. 1
veranschaulicht.
Abb. 1. Medien als Hilfsmittel und als Gegenstand
des Unterrichts
Bei den ausgegliederten Möglichkeiten des Medien-
einsatzes muss man konsequent vorgehen und
grundsätzlich die Entwicklung der technischen
Kompetenz und die Analyse vor der Produktion ein-
setzen. Wenn man die Lerner mit der Aufgabe kon-
frontiert, eine PowerPoint-Präsentation zu einem be-
stimmten Thema zu machen, muss man sich verge-
wissern, dass sie PowerPoint als Computerprogramm
technisch beherrschen.
Technische, rezeptive und produktive Kompetenzen
wirken nicht selten zusammen, z.B. wenn man eine
neue Software zum Sprachenlernen im Unterricht
einsetzt. In diesem Fall dient der Computer als
Hilfsmittel, aber gleichzeitig kann neben der primär
beabsichtigten Entwicklung der Sprachkompetenz
die technische Kompetenz der Studierenden entwi-
ckelt werden. Allerdings kann es sein, dass wenn die
Software technisch zu kompliziert ist, wird das Ziel
des Unterrichts gar nicht erreicht.
Die Fähigkeit der Analyse von Medientexten wird im
Rahmen des Sprachunterrichts praktisch an jeder
Universität bei der Germanistenausbildung entwi-
ckelt: fremdsprachige Medientexte verschiedener
Thematik werden dabei als Unterrichtsstoff angebo-
ten und dienen als Diskussionsanlaß.
Übungen zur Produktion eigener Texte sind entwe-
der in den Sprachunterricht integriert (wenn die Stu-
denten z. B. die Aufgabe bekommen, einen Werbe-
prospekt für die eigene Fakultät zu verfassen) oder
als Projekttätigkeit organisiert.
Ein Beispiel für ein Projekt dieser Art ist die Produk-
tion des Spielfilms „Archangelsk mit den Augen ei-
nes Deutschen“ (30 Minuten, deutsch, 2004). Das
Projekt wurde an der Fremdsprachenfakultät der
Staatlichen Pomoren Universität Archangelsk im
Sommersemester 2004 im theoretischen Seminar
„Einführung in die Theorie der interkulturellen
Kommunikation“ unter meiner Leitung durchge-
führt. Die Studenten haben selbst das Drehbuch ge-
schrieben, die Rollen gespielt, den Film gedreht und
geschnitten. Im Film sind verschiedenartige landes-
kundliche Informationen enthalten, außerdem lässt er
sich sehr gut zur Diskussion über interkulturelle Un-
terschiede russisch-deutsch einsetzen. Aufgrund in-
dividueller Fähigkeiten und Neigungen der Studen-
ten können nicht alle Studierenden an einem solchen
Projekt teilnehmen, das bedeutet, diese Arbeitsform
kann nur selten im Unterricht eingesetzt werden. Zu-
dem ist ein Filmprojekt für alle Beteiligten sehr an-
strengend.
Damit ist eines der wichtigsten Probleme der Medi-
enpädagogik verbunden: nicht alle Lehrkräfte sind bereit, neue Medien im Unterricht einzusetzen. Das
erfordert zusätzliche Vorbereitung, und je kompli-
zierter das Medium ist, desto aufwändiger wird die
Vorbereitung auf dessen Einsatz. Dazu kommt noch
die Tatsache, dass die heutigen Studierenden oft viel
geschickter im Umgang mit neuen Medien sind, als
die Lehrer. Dennoch heißt dies durchaus nicht, dass
die Studierenden wissen, „wie sie die Möglichkeiten,
die ihnen der Computer bietet, für ihre Weiterbil-
dung nutzen können“ (Dürscheid 2001: 46). Anre-
10
gungen dazu sowie neue Fähigkeiten im Umgang
mit dem immer größer werdenden Informationsan-
gebot im Internet können die Studierenden sehr gut
im Unterricht erhalten.
Ein weiteres Problem des Medieneinsatzes im
Sprachunterricht ist mit der Multimedialität der
meisten Medien und mit der Notwendigkeit verbun-
den, authentische Stoffe dem Lernerniveau und den
Unterrichtszielen entsprechend zu didaktisieren. Vgl.
Ann Peyers Argumente für den Unterricht ohne Me-
dien:
mediale Ausdrucksmöglichkeiten seien an-
ders geartet, als die „rein“ sprachlichen;
Bild-Ton-Kombinationen (wie im Film) ge-
hören nicht zu den Kernbereichen von Bil-
dungszielen;
Medienprodukte genügen nicht den Quali-
tätsansprüchen des Deutschunterrichts;
Deutschlehrer sind nicht für die technischen
Aspekte systematisch ausgebildet (Peyer
2004: 154).
Diese Probleme erscheinen aber nicht so global,
wenn man die Tatsache berücksichtigt, dass der Me-
dieneinsatz 20% der Unterrichtszeit nicht überschrei-
ten sollte, um die Lerner nicht zu überfordern und
die Motivation nicht zu schwächen (Son 2004: 78).
Außerdem gibt es z. Z. viele Didaktisierungsvor-
schläge für den Einsatz von Medientexten im
Sprachunterricht, eine Übersicht über Online-
Quellen zum DaF-Unterricht bietet z.B. Katja Halm-
Karadeniz (2001).
Die genannten Probleme und Schwierigkeiten sind
jedenfalls reichlich durch die vielfältigen Möglich-
keiten und Perspektiven des Medieneinsatzes im Un-
terricht abgedeckt. So zählen zu den Argumenten für
Deutschunterricht mit Medien folgende Thesen:
man kann im Unterricht neue Bereiche des
sprachlichen Handelns berücksichtigen:
nicht nur normativ festgelegte, sondern auch
„freiere“ Textformen wie E-Mails, SMS-
Texte usw. (Dürscheid 2002);
man kann technische Möglichkeiten nutzen,
um verschiedene Formen der Sprache greif-
bar zu machen (Peyer 2004: 154).
Wenn man ferner über den Einsatz der (Mas-
sen)medien im Fremdsprachenunterricht reflektiert,
kommen noch folgende Pro-Argumente hinzu:
die Massenmedien liefern authentische Tex-
te, die als Ersatz für unmittelbare Kommu-
nikation in der fremdsprachigen Umgebung
dienen;
die Massenmedien spiegeln die Realität wi-
der und sind ein wichtiger Faktor dafür, dass
bei den Studierenden das moderne Weltbild
ausgebildet wird (Чичерина 2002: 368).
Diese Liste kann auch durch die Argumente für den
Unterricht mit den neuen Medien ergänzt werden
(nach Потапова 2004: 17; Son 2004: 77):
neue (digitale) Medien stärken die Lernmo-
tivation durch die Abwechslung des her-
kömmlichen Lernmaterials und neue Ar-
beits- und Unterrichtsformen;
neue Medien stärken die Konzentration der
Lernenden durch die Unterstützung des
Spracherwerbsprozesses über multimediale
Kodierungssysteme und Wahrnehmungs-
modalitäten;
neue Medien sind unentbehrlich für den be-
ruflichen Alltag und lebenslanges Lernen;
neue Medien liefern schnellen und beque-
men Zugang zu großen Informationsmengen
und geben die Möglichkeit zur Ausbildung
unabhängig von der Anwesenheit des
Lerners und Lehrers.
Schon anhand der Zahl der genannten Argumente für
bzw. gegen den Einsatz der Medien im Sprachunter-
richt wird deutlich, dass die Fremdsprachenausbil-
dung und der Unterricht der Interkulturellen Germa-
nistik ohne Medien nicht mehr denkbar sind. Aller-
dings muss man bei all den positiven Momenten der
Mediennutzung im Unterricht auch kritisch mit
ihnen umgehen können, um mit ihren Vorteilen be-
wusst zu arbeiten und die Nachteile zu berücksichti-
gen. Es ist ferner sehr wichtig, aus der Fülle ver-
schiedener Medien das Medium/die Medien zu wäh-
len, die den jeweiligen Unterricht am effektivsten zu
gestalten helfen. Diese Wahl ist bei den traditionel-
len Print-, audio- und audiovisuellen Medien leichter
zu treffen, die schon im Großen und Ganzen bekannt
sind.
Viel komplizierter wird es mit den neuen Medien,
die erst seit einigen Jahren in der Sprachausbildung
benutzt werden. Die Entwicklungen in dieser Hin-
sicht sind recht schnell. Die Nutzung der Medien für
den Unterricht der Interkultrueller Germanistik ist
noch jünger und somit unerforschter als die für den
Sprachunterricht. Eine wichtige Aufgabe der Medi-
enpädagogik ist deswegen nicht nur die Entwicklung
der Fähigkeit zum bewussten Handhaben der Medi-
en im Unterricht bei Lehrenden, sondern auch deren
Orientierung auf diesem Gebiet. Unter Anderem
dienen dazu auch die nächsten Abschnitte dieses
Heftes.
11
1.3. Neue Medien im Unterricht der In-
terkulturellen Germanistik: ein Klassi-
fikationsversuch
Trotz der Tatsache, dass die neuen Medien eine kur-
ze Entwicklungsgeschichte haben, ändern sie sich
enorm schnell, was auch das Wachstum und die
Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten der neuen Me-
dien für Lehr- und Lernzwecke mit sich bringt. Als
Folge lässt sich eine einheitliche Typologie von Ein-
satzmöglichkeiten der neuen Medien im Unterricht
nicht einfach erstellen. Ein zusätzliches Problem be-
reitet ausßerdem die Neuheit des Faches „Interkultu-
relle Germanistik“, welches nur selten vom Stand-
punkt der Nutzung der Neuen Medien betrachtet
worden ist. Deswegen werden im Weiteren in erster
Linie die Nutzungstypen der Neuen Medien im nah
verwandten Ausbildungsfach – Sprachunterricht –
und deren Übertragung auf den Unterricht der Inter-
kulturellen Germanistik erwogen.
Die existierenden Typologien beruhen auf ganz hete-
rogenen Kriterien. So zählt Reich u.a. (2004: 26–28)
zu den neuen Medien im Fremdsprachenunterricht
neben Multimedia auch Internet, Computer Based Training, Computer Assisted Language Learning,
Lernplattformen usw. Es ist aber klar, dass Internet
und Lernplattformen weitgehend auf Multimedia-
Technologien basieren. Um solche Probleme mit den
der Klassifikation zu Grunde liegenden Kriterien zu
vermeiden, konzentrierten sich viele Forscher bisher
meist nur auf die Möglichkeiten des Internets bzw.
einzelner Dienste des Internets für Sprachunterricht
(vgl. Felix 2002). Lernplattformen und Sprach-
lernsoftware sind weitere verbreitete Gebiete, die in
dieser Hinsicht in Frage kommen. Gerade diese drei
Bereiche lassen sich sehr gut als erste Differenzie-
rungsgrundlage der Neuen Medien im Fremdspra-
chenunterricht anwenden:
1) computergestütztes Sprachenlernen (immer off-
line),
2) internetgestütztes Sprachenlernen (offline oder
online) und
3) Lernplattformen (offline und online)3.
Computergestütztes Fremdsprachenlernen (auch
Lernen mit der Sprachlernsoftware genannt) schließt
Computer Based Training (CBT) ein, welches vor al-
lem in Wiederholungs- und Drillphasen verwendet
wird, sowie Computer Assisted Language Learning
3 Ein anderes Herangehen zur Klassifikation von Aktivitäten
beim Fremdsprachenlernen mit digitalen Medien illustrieren
Legutke/Rösler (2003), indem sie nicht nur Technologie
(Computer/Internet) und Funktion (Kommunikati-
on/Information), sondern auch Handlungsträger (Lehrer) be-
rücksichtigen.
(CALL)4. Dal letztere stellt einen Oberbegriff für das
Lernen mit
a) dem vom Lehrer (mit Hilfe der Autorenprogram-
me) erstellten Material,
b) dem im Internet bereitgestellten Material,
c) den kommerziellen Lehrwerken auf CD, DVD
und anderen Informationsträgern dar.
Blumenstengel (1998: 38–47) und in Anlehnung an
ihn Villiger (2004: 190) gliedern folgende Arten der
Sprachlernsoftware: tutorielle Programme, Spiele,
Simulationsprogramme, Mikrowelten. Dieses Sys-
tem der Sprachlernsoftware kann man durch
Übungsprogramme, Textverarbeitungsprogramme,
Datenbanken, Hypermedia-Arbeitsumgebungen und
Werkzeuge (Wolff 1998; Blömeke 2003: 12) ergän-
zen.
Aufgrund der oben genannten Klassifikationen lässt
sich die Taxonomie aus folgenden Arten der Sprach-
lernsoftware erstellen:
Übungsprogramme: Vokabeltrainer, Gram-
matiktrainer (z.B. das Übungsprogramm des
Verlags für Deutsch zum „Lehr- und
Übungsbuch der deutschen Grammatik“ von
H.Dreyer und R.Schmitt auf CD-ROM).
Textverarbeitungsprogramme, z.B. die in
MS Word integrierte Rechtschreibkorrektur.
Datenbanken: die am meisten verbreiteten
und benutzten Datenbanken sind elektroni-
sche Wörterbücher, hilfreich sind auch En-
zyklopädien, z.B. Encarta oder Caesar II.
Arbeitsumgebungen und Werkzeuge (MS
Word, MS PowerPoint u.a.) oder Autoren-
programme, unter welchen man Programme
versteht, die das Herstellen einfacher Unter-
richtsmaterialien vom Kreuzworträtsel (Le-
xik) über Drillübungen (Grammatik) mit
Selbstkontrolle bis zu komplexeren Einhei-
ten erleichtern. Um diese Programme zu
nutzen, muss man Texte eingeben oder ein
bestimmtes Grammatikkapitel in Lückensät-
zen darstellen. Solche Programme sind ent-
weder auf CD zu kaufen (z.B. der Makroge-
nerator - Zyburas Arbeitshilfen für Lehre-
rInnen: http://www.zarb.de/) oder teilweise
im Internet kostenlos verfügbar (z.B. auf
den Webseiten des Goethe-Instituts:
http://www.goethe.de/z/50/uebungen/). Ein
bekanntes Autorensystem ist das Programm
„Hot Potatoes“.
4 CBT und CALL werden nicht selten als Synonyme verstan-
den; zur Vielfalt der Benennungen auf diesem Gebiet s. Blu-
menstengel (1998: 34).
12
tutorielle Programme – „linear organisierte
Lernprogramme mit einem hohen Grad an
Steuerung der Lernprozesse durch das Pro-
gramm und wenigen Möglichkeiten der Ein-
flussnahme durch Lernende“ (Villiger 2004:
190), z.B. Deutsch inter@ktiv von Pons.
Simulationsprogramme, bei welchen reale
kommunikative Prozesse mit Hilfe der
Lehrprogramme simuliert werden, z.B. Pro-
gramme zur Leitung einer Firma oder zur
Gestaltung eines Ökosystems. Die Erfah-
rung beim Einsatz des Simulationspro-
gramms „Creating a Website“ ist in Reich
u.a. (2004: 35–43) beschrieben.
Spiele, z.B. das Vokabelspiel: „Abenteuer-
land der Wörter“.
Wenn man über Internet zur Unterstützung des
Sprachunterrichts spricht, kommen 3 Möglichkeiten
in Frage (vgl. Breindl 1997; Lackinger 2003):
a) Internet als Informationsquelle,
b) Internet als Kommunikationsmedium,
c) Internet als Interaktionsmedium.
Internet liefert eine enorme Menge an Information
verschiedenster Art. Besonders wichtig ist das in Si-
tuationen, wenn der Zugang zu aktuellen authenti-
schen Texten erschwert ist, unter Anderem beim
Fremdsprachenunterricht.
In der Regel wird das Material in diesem Fall durch
den Lehrenden für die Vorbereitung des Unterrichts
benutzt. Dazu sind verschiedene Informationsportale
zu Landeskunde, Literatur und Kultur des anderen
Landes wichtig.
Die Informationen sind von verschiedener semioti-
scher Natur: das können Texte, Bilder, Ton- und Vi-
deoaufnahmen sein. Eine der neuesten Entwicklun-
gen auf diesem Gebiet sind Podcast-Sammlungen.
Podcasts sind Veröffentlichungen von Audio- und
Videobeiträgen im Internet (Dodge 1995; Affleck
2005). Solche Podcasts kann man leicht auf den
Webseiten der bekannten Fernseh- und Radiosender,
z.B. unter der Adresse www.zdf.de finden.
Auch Aufgaben, bei denen die Lernenden bestimmte
Information im Internet finden müssen, sind mög-
lich. So heißt es bei „Info-Jagd“, nach Informationen
wie Wetterprognose, Kino- und Fernsehprogramm,
Wegbeschreibung, aktuelle Themen der Politik,
Wirtschaft, Kultur etc. im Internet gezielt zu suchen.
Bei den schwierigeren Aufgabentypen muss man
nicht nur die Information finden, sondern sie auch
anwenden. So müssen die Lernenden bei der Aufga-
be Shopping nicht nur auf die Frage antworten „Was
finde ich wo?“, sondern auch Preise vergleichen und
besonders günstige Angebote wählen. Man kann
auch die Lerner einen Abend in einer fremden Stadt
(Essen, Kino, Konzerte, Theater, Bars, etc.) oder ei-
ne virtuelle Reise planen lassen.
Verschiedene Internetdienste helfen, asynchron oder
synchron, in „Echtzeit“ zu kommunizieren. Zu den
ersten zählen E-mail und Newsgroups, zu den letzte-
ren gehören verschiedene Chatprogramme (IRC
=Internet Relay Chat, ICQ u. a.). Die Übersicht über
die verschiedenen Kommunikationsformen im Inter-
net, die zu Unterrichtszwecken dienen können, gibt
z.B. Titova (Титова 2003).
Das Potential der E-Mail und E-Mail-Projekte im
Fremdsprachenunterricht wurde schon gut genug er-
forscht (z.B. Feldner 1996; Donath 2000; Crissou
2005). Als Hauptvorteil dieser Kommunikationsform
wird ihre Einfachheit angesehen und die Möglich-
keit, zu bequemer Zeit die Briefe zu verfassen und
zu lesen. Ebenso geeignet ist die Nutzung von Chats
im Unterricht, welche die Möglichkeit der spontanen
Reaktion geben, aber gerade deswegen ein gutes Be-
herrschen der Sprache und einen großen Lexikonbe-
stand fordern (Engler 2001, Platten 2001).
Ferner kann man noch das Tandemlernen und Tele-
teaching erwähnen. Das Erlernen einer Fremdspra-
che im Tandem ist deswegen wünschenswert, weil
Fremdsprachen-Lerner aus den jeweiligen Ziellän-
dern sich gegenseitig stimulieren und korrigieren
(vgl. Bechtel 2003). Beim Teleteaching werden die
E-Mail-Kontakte zwischen Lehrer und Lerner herge-
stellt. Dadurch ist die Kontrolle und Korrektur bei
Hausaufgaben systematisiert und intensiviert. Wich-
tig ist auch, dass die Lerner dabei die Möglichkeit
haben, die Fragen an den Lehrer zu stellen.
Das Internet lässt sich auch als eine bequeme Mög-
lichkeit zur Interaktion nutzen. Die wohl bekannteste
Arbeitsform dabei sind WebQuests. WebQuest heißt
frei übersetzt „abenteuerliche Spurensuche im Inter-
net“ und dient zur Motivation der Studierenden zum
autonomen und selbständigen Lernen mit Hilfe der
Informationen im Internet, nach denen sie selbst su-
chen (Moser 2000). Dabei sollten die Lernenden
nach der Einführung in das jeweilige Themenfeld ei-
ne lösbare Aufgabenstellung erhalten, die sie dann
mit vorgegebenen Informationsquellen bearbeiten
und abschließend präsentieren und evaluieren. Als
Beispiel eines WebQuests kann man unter
www.webquests.de die Aufgabe zu einer Job-
Bewerbung finden.
Spezifische Interaktionsformen des Internets sind
auch die MUDs (Multi-user-Dungeons / Dimensi-
ons) und MOOs (Multi-User- Dungeons, Object-
Oriented), verallgemeinert auch Mikrowelten ge-
nannt. In den MUDs und MOOs reagieren Lernende
nicht nur auf das, was ihnen präsentiert wird, son-
13
dern steuern selbst das Geschehen (Bruckman 1999).
Ein Beispiel dafür ist MOOSE Crossing, eine der
ersten speziell zu Ausbildungszwecken erstellte
Mikrowelt (im Internet unter
www.cc.gatech.edu/elc/moose-crossing abrufbar).
Die Mikrowelt lässt sich nicht einfach administrie-
ren, aber eignet sich gut zum Fremdsprachenlernen,
weil man dabei durch Handeln und Phantasie reich-
lich Anregungen zum Kommunizieren bekommt
(Патаракин 2004: 35).
Die Lernplattformen integrieren Formen des Tele-
teaching zu kompletten Lernangeboten, in das alle
im Unterricht verwendeten Materialien vereint wer-
den können: geschriebene und gesprochene Sprache,
Grafik, Bild, Film, Ton, Animation, Typographie,
Design, Interaktion und Hypertechnik (Schulmeister
2003). Zu dem computergestützten Lernen kommt
hier das Internet als Kommunikations- und Interakti-
onsform hinzu, dabei spielt eine wichtige Rolle nicht
nur die Kommunikation Lerner-Lehrer, sondern auch
Lerner-Lerner. Im Chat werden die Kommunikati-
onskanäle vervielfältigt.
Beispiele der Lernplattformen finden sich in lokalen
Netzen verschiedener Ausbildungsanstalten. Als
Beispiele für Fremdsprachenlernen dienen die lingu-
istische Lernplattform www.portalingua.de (Schmitz
2004b) und die Literaturplattform www.leselupe.de.
Die angeführte Klassifikation der Arbeitsformen mit
Neuen Medien lässt sich ohne Weiteres auf den Un-
terricht der Interkulturellen Germanistik übertragen.
Der eine oder andere Aspekt der genannten Klassifi-
kation wird in methodischen Arbeiten zur Entwick-
lung der interkulturellen Kompetenz mit Hilfe des
Internets betrachtet (Schlabach 1997; Richter 1998;
Rings 1998; Steinig et al. 2000).
Bei der Erwägung dieser Möglichkeiten ist m.E. die
Tatsache wichtig, dass der Unterricht der Interkultu-
rellen Germanistik sowohl theoretische, als auch
praktische Aspekte beinhaltet.
Die praktische Aneignung der fremden Sprache und
Kultur kann auf Nutzung derselben Übungen basie-
ren, die früher bei dem computer- oder internetge-
stützten Lernen angeführt waren. Im Unterricht für
Interkulturelle Germanistik wird aber der größere
Akzent auf kulturelle Aspekte gesetzt (vgl. Schlick-
au 2000).
Der theoretische Unterricht der Interkulturellen
Germanistik lässt sich auch durch Computer und
entsprechende Programme, durch das Internet oder
durch spezielle Lernplattformen unterstützen. Ein
Beispiel für die erste Möglichkeit wäre die Nutzung
der PowerPoint-Präsentationen im Vorlesungskurs
zu theoretischen Aspekten der Interkulturellen
Kommunikation wie auch in jedem anderen theoreti-
schen Kurs. Die zweite Möglichkeit hat man in ei-
nem E-Mail-Projekt, bei welchem die Studierenden
zusätzlich zur Seminararbeit mit Kommilitonen aus
einem anderen Land interkulturelle Unterschiede
und Stereotype übereinander per E-Mail besprechen
(Щипицина 2008). Eine Lernplattform zu interkul-
tureller Thematik bieten z.B. die Internetseminare
von U. Zeuner an (Zeuner 1998).
Jedenfalls darf man nicht vergessen, dass der Einsatz
der Medien im Sprachunterricht nicht mehr als 20%
der Unterrichtszeit einnehmen sollte. Dabei gilt auch
die Regel, dass für verschiedene Medien unter-
schiedliche Arbeitsformen (Frontalunterricht, Ein-
zelarbeit, Gruppenarbeit oder Projekte) empfohlen
werden (Astleitner 2005: 8–9).
Die in diesem Abschnitt differenzierten prinzipiellen
Nutzungsmöglichkeiten der Neuen Medien im Un-
terricht – computergestützt, internetgestützt und
Lernplattformen – sind eng miteinander verbunden:
jede nächste Stufe basiert auf der vorher genannten.
So ist die Informationsuche oder Kommunikation
über das Internet ohne Nutzung der Computerwerk-
zeuge nicht möglich. Ebenso unmöglich ohne Com-
puterprogramme und Internet sind die Lernplattfor-
men. Solch eine enge Verbindung der genannten
Möglichkeiten zeugt von der prinzipiellen Reihen-
folge bei dem Erlernen der Neuen Medien und bei
deren methodischen Integration in den Unterricht.
Aber das bedeutet auch, dass das Spektrum der me-
thodischen Nutzungsmöglichkeiten der Neuen Medi-
en fast grenzenlos ist, so dass der Unterricht vielfäl-
tig und immer auf neue Weise gestaltet werden kann.
1.4. Linguistische Theorie der Internet-
Kommunikation und ihr Potenzial für
den Unterricht der Interkulturellen
Germanistik
Neben den methodischen sind auch linguisti-
sche Begriffe und Auslegungen für die be-
wusste Handhabung der Neuen Medien im
Unterricht der Interkulturellen Germanistik
wichtig. Zu solchen Begriffen, die in erster
Linie das internetgestützte Lernen und Kom-
munizieren angehen, zähle ich folgende Ter-
mini:
- (computervermittelte) Internet-
Kommunikation;
- Kommunikationsform des Internets;
- der Text der Internet-Kommunikation;
14
- der Diskurs der Internet-
Kommunikation.
Ausßerdem bleibt die Frage offen, welche lin-
guistisch relevanten technischen Parameter
die Internet-Kommunikation von anderen
Kommunikationsarten unterscheiden. Der Er-
klärung der genannten Termini ist dieser Ab-
schnitt gewidmet.
Als Grundlage der Auslegung aller genannten
Begriffe und Problemfelder dient die von mir
entwickelte Theorie der (computervermittel-
ten) Internet-Kommunikation (Щипицина
2010). Diese Theorie basiert auf der These,
dass die Internet-Kommunikation eine Art der
vermittelten Kommunikation bildet, deren Be-
sonderheiten und sprachliche Merkmale von
den technischen Parametern des Mediums
(Computer und Internet) bestimmt sind. Die
Internetkommunikation ist somit als die auf
Umtausch von verbalen und nonverbalen Zei-
chen beruhende Interaktion der Kommunikan-
ten, die mit Hilfe von Computer und Internet
verwirklicht wird.
Wichtig ist dabei, dass es hier um die Kom-
munikation von zwei oder mehreren Leuten
geht, und nicht etwa um die Mensch-
Maschine-Interaktion wie es bei Computer-
programmen der Fall ist. Die Kommunikan-
ten, die per Internet in Kontakt miteinander
treten, sind wegen der Globalität des Internets
nicht selten Vertreter verschiedener Kulturen.
Das erweitert wesentlich die praktischen
Möglichkeiten der interkulturellen Kommuni-
kation für jeden Sprachlerner und macht es
möglich, dass sich die Kommunikanten ganz
beliebige Stile und Kommunikationsbedin-
gungen rezeptiv und produktiv aneignen kön-
nen.
Die charakteristischen technischen Parameter
der Internet-Kommunikation sind m.E. die
elektronische Textform, Hypertextualität,
Multimedialität, Interaktivität, Synchronizi-
tät/Asynchronizität und die Variation der
Kommunikantenzahl und -explikation. Diese
Parameter zeichnen in verschiedenem Maße
konkrete Internetdienste und Computerpro-
gramme aus, die die Internet-Kommunikation
ermöglichen. So ist z.B. der Chat kaum hyper-
textuell und multimedial, dabei aber in hohem
Maße interaktiv und synchron. Im Chat voll-
zieht sich interpersonelle (1:1) oder Gruppen-
kommunikation (n:n), in welcher die Kom-
munikanten in der Regel nicht expliziert wer-
den, also anonym bleiben.
All die technischen Parameter der Internet-
Kommunikation sind linguistisch relevant: mit
jedem der Parameter sind bestimmte linguisti-
sche Merkmale der Internetkommunikation auf
phonologischer, lexischer, grammatischer und
sogar auf textueller Ebene verbunden, vgl. das
Raster für die sprachliche Analyse von
Weblogs, das von Schlobinski/Siever (2005)
angeboten wurde.
Einen besonders großen Einfluss auf die linguis-
tische Gestaltung der Kommunikationsformen
üben die Synchronizität und Hypertextualität
aus. So weist die synchron verlaufende Chat-
Kommunikation viele Merkmale der Mündlich-
keit auf: kurze syntaktische Strukturen und El-
lipsen, Gesprächspartikeln, dialektale und um-
gangssprachliche Lexik u. a. m. (Crystal 2001;
Schlobinski 2004). Die hypertextuell organisier-
ten Texte zeichnen sich durch ihre Aggregativi-
tät und ihren nominalen Charakter aus. Die Ag-
gregativität bedeutet, dass sich der linear orga-
nisierte Text auf Webseiten in Listen, Aufzäh-
lungen und andere Arten der miteinander
grammatisch nicht verbundenen Textteile auf-
löst (Bittner 2003: 123), was der besseren
Wahrnehmung eines elektronischen Textes vom
Bildschirm dient. Der nominale Charakter des
Hypertextes ist durch die große Zahl der meis-
tens nominativ fungierenden Hyperlinks be-
stimmt. Die Hyperlinks steuern die Aufmerk-
samkeit des Rezipienten, der zum aktiven Mit-
gestalter des individuell zusammengestellten
Textes wird (Storrer 2000; Дедова 2008).
Mit den genannten sprachlichen Merkmalen der
beiden Kommunikationsformen sind auch Be-
sonderheiten ihrer Anwendung im Sprachunter-
richt bestimmt. Ein Chat z.B. fordert schnelle
Reaktion, was für Sprachlerner eine zusätzliche
Schwierigkeit durch fast gleichzeitige Aktivie-
rung verschiedener Kommunikationstätigkeiten
(Lesen und Schreiben) in der Fremdsprache
schafft. Auch für Muttersprachler ist die Not-
wenigkeit der spontanen schriftlichen Reaktion
15
oft überfordernd, so dass in dieser Kommunika-
tionsform nicht selten Tippfehler und andere
nicht korrekte Fälle des Sprachgebrauchs zuge-
lassen werden. Die Fehler sind im Chat toleriert
und manchmal sogar bewusst angestrebt (vgl.
LOL-Speak im Englischen oder padonkoffskaja
rech im Russischen). Also eignet sich Chat
kaum zum Üben der korrekten Gebrauchsweise
der Sprache. Allerdings können die Lerner
durch diese Kommunikationsform bestimmte
interessante Fakten über die fremde Kultur aus
erster Hand bekommen, etwa wie im folgenden
Beispiel:
[22:11] <Eule_Bay> Ciao Nordlicht
[22:11] <@Phaenomenal> hehe. Ich mag das,
'nordlicht'
[22:11] <@JuergenHH> auora borealis
[22:12] <@JuergenHH> ist nordlicht
[22:12] <@Phaenomenal> ja, ich weiß
[22:13] <@JuergenHH> ist aber auch ein Ko-
sename für uns Norddeutsche
[22:13] <@Phaenomenal> ah, I didn't know
that.
[22:13] <@Phaenomenal> I thought it was
just an affectionate nickname for you specifi-
cally.
[22:14] <@JuergenHH> no,.. viele Leute aus
dem Süden sagen zu uns Nordlicht, als positi-
ver Kosename (#hamburg, 01.03.2008).
Das Potenzial des Hypertextes für Lernzwe-
cke muss man noch erschließen. Nicht zuletzt
ist die Schwierigkeit durch die Vielfalt der
Kommunikationsformen bestimmt, die auf
Hypertextprinzip beruhen. Das fordert die
Festlegung des Begriffes der Kommunikati-
onsform in Bezug auf das Internet und die Er-
arbeitung der entsprechenden Taxonomien der
Kommunikationsformen.
Unter Internet-Kommunikationsform verstehe
ich die übliche von Computer und Internet
vermittelte Interaktionsform der Menschen
miteinander, die in der Regel an bestimmte
Textsorte gebunden ist. Die so verstandene
Kommunikationsform weist folgende Merk-
male auf:
Üblichkeit, was wiederholbare Konstellati-
on der Kommunikationsbedingungen impli-
ziert,
Mediengubundenheit, was Computer und
Internet zu unentbehrlichen Bestandteilen der
Kommunikationsbedingugen macht,
Heterogenität der Kommunikationsform,
die sowohl extralinguistische (pragmatische)
als auch intralinguistische Faktoren umfasst,
und wenn man die linguistischen Faktoren
extrapoliert, hat man mit dem Begriff der
Textsorte zu tun.
Das Modell der Internet-
Kommunikationsform umfasst somit mediale
(In welchem technischen Format?), pragmati-
sche (Wer? Wem? Wozu? Wo? Wann?), se-
mantische (Was?) und stilistische Parameter
(Wie?)5. Mediale und pragmatische Faktoren
können auch als Klassifikationskriterien der
Kommunikationsformen im Internet auftreten.
Auf diese Weise bekommt man folgende
Gruppen der Internet-
Kommunikationsformen:
– nach medialen Kriterien lassen sich die
Kommunikationsformen unterscheiden, die
mit einem bestimmten Internetdienst und
Computerprogramm verbunden sind: E-Mail,
Chat, MOO und verschiedene Kommunikati-
onsformen des WWW (private Webseite, in-
stitutionelle Webseite, Weblog, Forum, Onli-
ne-Enzyklopädie usw.);
– nach der Hauptfunktion kann man in-
formative, selbstpräsentierende, direktive, so-
ziale, ästhetische und unterhaltende Kommu-
nikationsformen ausgliedern.
Die Internet-Kommunikation wird mit Hilfe
der im Internet produzierten Texte sprachlich
fixiert. Den Internet-Text verstehe ich als
komplexes semiotisches Gebilde, das in Form
eines elektronischen Dokuments fixiert ist und
dessen Grenzen räumlich (durch den URL)
oder zeitlich (durch die Zeit einer Kommuni-
kationssitzung) bestimmt sind. Der Internet-
Text zeichnet sich durch inhaltliche, formale,
5 Vgl. auch andere Modellvorschläge für die entsprechende
Kommunikationsform (Orlikowski, Yates 1998; Herring
2007).
16
pragmatische und sprachliche Einigkeit aus
und verfügt über alle Hauptkriterien der Tex-
tualität, die auch für traditionelle gedruckte
oder gesprochene Texte unentbehrlich sind:
Komplexität, Kohärenz und Intenzionalität.
Jedoch werden die Textualitätskriterien im In-
ternet unter dem medialen Einfluss modifi-
ziert. So entwickelt sich in den Web-Texten
eine neue Verbindungsart – assoziative Ver-
bindung, die durch eine bestimmte Art der
Hyperlinks realisiert wird. Hier entsteht auch
eine neue Texteinheit – Hypertextknoten, der
eine besondere Struktur und einige sprachli-
che Besonderheiten (Aggregativität, nomina-
len Charakter) hat. In den Texten der syn-
chronen schriftlich realisierten Internet-
Kommunikation (z.B. im Chat) wächst die
Rolle der Distanzverbindung der dialogischen
/ polylogischen Einheiten.
Aus der Definition des Internet-Textes folgt,
dass sich dieser Begriff sowohl auf asynchro-
ne und monologische, als auch auf synchrone
und polylogische Kommunikationsformen be-
zieht. Deswegen wird hier die Gegenüberstel-
lung (asynchroner bzw. schriftlicher monolo-
gischer) Text vs. (asynchroner bzw. mündli-
cher dialogischer / polylogischer) Diskurs, die
von manchen Forschern der Internetkommu-
nikation postuliert wird6, aufgehoben.
Stattdessen ergänzen sich die Begriffe des In-
ternet-Textes und des Internet-Diskurses, wo-
bei der Text mit statischen und der Diskurs
mit dynamischen Aspekten der Internet-
Kommunikation verbunden sind. Dynamische
(diskursive) Momente sind in Produktion und
Wahrnehmung der kommunikativen Produkte
anzusehen, wobei verschiedene extralinguisti-
sche Faktoren relevant sind: Die Charakteris-
tik der Kommunikanten, Kommunikationszie-
le und -strategien, Kommunikationssphären,
Kommunikationsformen, Werte, Konzepte,
typische Themen und diskursive Formeln
(Карасик 2000: 12). Auf diese Weise wird der
Internet-Diskurs als Prozess der durch Com-
puter und Internet vermittelten kommunikati-
ven Tätigkeit der Akteure verstanden. Der In-
ternet-Diskurs wird in bestimmten Kommuni-
6 S. z.B. Storrer (2001).
kationsformen verwirklicht und mit Texten als
Produkten der Kommunikation fixiert.
Der Begriff des Diskurses ist in moderner
anthropologisch orientierten linguistischen
Teorie besonders aktuell. Auch für die Ent-
wicklung der Interkulturellen Kompetenz ist
die Aufmerksamkeit auf die diskursiven As-
pekte der Internet-Kommunikation wichtig,
indem bei Studierenden die Fähigkeit entwi-
ckelt wird, anhand verbal und nichtverbal fi-
xierter kommunikativer Produkte (Texte) un-
ter Berücksichtigung verschiedener extralin-
guistischer Faktoren Texte besser zu verste-
hen und die Kommunikationspartner effekti-
ver zu beeinflussen.
1.5. Fazit und Ausblick
Der Einsatz der Neuen Medien im Unterricht
wird immer gefragter, und der Lehrende
braucht dazu methodische und linguistische
Kenntnisse.
Die wohl wichtigsten methodischen Begriffe
in dieser Hinsicht sind die Medienkompetenz
und Medienpädagogik. Die Medienkompetenz
umfasst technische Fertigkeiten im Umgang
mit den (neuen) Medien sowie rezeptive und
produktive Fertigkeiten im Umgang mit den
Inhalten, die mit Hilfe entsprechender Kanäle
geliefert werden. Diese Fertigkeiten auszubil-
den und zu entwickeln ist ein wichtiges Ziel
der Medienpädagogik.
Eine der aktuellen Aufgaben der Medienpä-
dagogik ist es ferner, die Taxonomie der exis-
tierenden Möglichkeiten des Medieneinsatzes
zu Unterrichtszwecken auszuarbeiten. In dem
vorliegenden Heft wurde die Klassifikation
betrachtet, die computergestütztes Lernen, in-
ternetgestütztes Lernen und Lernplattformen
einschließt. Die Anwednung dieser Möglich-
keiten im Unterricht der Interkulturellen Ger-
manistik und die Wahl der optimalen Arbeits-
form entsprechend dem Lernerniveau, dem
Lernziel und dem Können des Lehrers und der
Lerner sind weitere notwendige Aufgaben der
Medienpädagogik.
Beim internetgestützten Lernen, welches ein
besonders großes Potenzial für den Unterricht
der Interkulturellen Germanistik hat, ist auch
17
die Aneignung der linguistischen Begriffe der
Internet-Kommunikation, der Kommunikati-
onsform, des Internet-Textes und Internet-
Diskurses relevant. Der Bekanntschaft mit
diesen Begriffen hilft den Studierenden die In-
ternet-Kommunikationsformen bewusst und
effizient in ihre Tätigkeit einzubinden. Außer-
dem öffnet die linguistische Theorie der Inter-
net-Kommunikation und die daraus resultie-
rende Taxonomie der Kommunikationsformen
neue Fragenstellungen für die Erschließung
der methodischen Potenziale dieser Kommu-
nikationsformen für verschiedene Zwecke.
Die Neuen Medien entwickeln sich, und mit
ihnen schreitet das methodische Können vo-
ran. Also müssen die in diesem Heft angeführ-
ten Ideen nicht als Dogma, sondern als vo-
rübergehende Fixierung der aktuellen Lage
und als Vorschläge zur weiteren Diskussion
wahrgenommen werden. Mit Hilfe dieser
Ideen kann man an der Entwicklung der eige-
nen Medienkompetenz weiterarbeiten.
18
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III.2 Kommentierte Linkssammlung zum Thema
3.2.1. Software-Quellen im Internet
www.moodle.com
Open-Source-Programm „Moodle“ zum erstellen der Lernplattformen
www.hotpotatoes.de
Autorenprogramm „Hot Potatoes“ zum Erstellen der einfachen Sprachübungen
3.2.2. Informationsquellen im Internet
www.ids-mannheim.de/quellen/
Die Web-Seite des Instituts für deutsche Sprache (Mannheim). Quellen zur deutschen Sprache:
Wörterbücher, Grammatiken, Korpora zur deutschen Sprache und Literatur, Textsammlungen,
Sprachspielereien. Didaktisierte Materialien, Übungsbörsen, Sprachkurse. Spezielle Informationen
für Deutschlehrer: Bibliographien, elektronische Fachpresse, E-Mail-Börsen, Mailnig-Listen. Spra-
che und neue Medien.
www.phil.uni-erlangen.de/~p2gerlw/ressourc/liste.html
Server der Universität Erlangen mit Adressen aller Germanistikinstitute in Deutschland, Österreich
und der Schweiz, Ministerien, Vereine, deutschsprachigen Universitäten und Schulen in aller Welt,
verschiedenen Möglichkeiten der Recherche, digitalen Texte, Linkliste für Lexika, Enzyklopädien,
Grammatiken und Datenbanken usw.
http://gutenberg.spiegel.de/autoren.htm
Online-Sammlungen von Texten der deutschen Literatur beim Projekt Gutenberg-DE
www.litlinks.it/index.htm
Seite von Helmut Schulze, die Links zu Online-Texten der deutschen und ins Deutsche übersetzten
Literatur anführt.
3.2.3. Kommunikationsmöglichkeiten im Internet
http://chat.schulweb.de/index2.html
SchulWebChat
www.42.org/list/
Links zu Internet Relay Chat Kanälen (IRC)
www.webchat.de
Verschiedene unmoderierte Web-Chatkanäle
www.slf.ruhr-uni-bochum.de/etandem/etindex-de.html
Tandemlernen über E-Mail
www.goethe.de/i/debrief.htm
Die Möglichkeit, einen Brieffreund zu finden „Brieffreundschaften gesucht...“
23
www.tandemcity.com
Tandem City
www.tandem-schools.com/deutsch/index_de.html
Tandem International
www.bild-online.dk
E-Mail-Projekt „Das Bild der anderen“
www.goethe.de/dll/pro/odyssee/index.htm
E-Mail-Projekt „Odyssee“
www.globales-lernen.de/WebQuest
Eine Einführung zu WebQuests, deren Struktur und Ablauf, Vorlagen, Beurteilungsbögen und Bei-
spiele der WebQuests
www.webquests.de
Materialien und Links zu WebQuests auf Deutsch und Englisch
www.mud.de
Die Liste der deutschsprachigen MUDs
3.2.4. Lernen mit neuen Medien, DaF und Germanistik
http://2000.pedsovet.alledu.ru/library.htm
Materialien der wissenschaftlichen Tagungen zum Einsatz der neuen Medien in verschiedenen Fä-
chern der russischen Schulen und Hochschulen
www.iatp.nnov.ru
Das Projekt „Die Ausbildung und Internetzugang“
http://center.fio.ru/method/about.asp
Die methodischen Lehrervereinigungen auf der Website der russischen Föderation für Internetaus-
bildung. Jede methodische Vereinigung hat die Linkliste zu entsprechenden Materialien und Forum
für deren Besprechen.
www.isn.ru/index151.shtml
Die Homepage des „Russischen Netzes der Informationsgesellschaft“ (ISN - Российская Сеть Ин-
формационнного Общества). Psychologische, soziale, philosophische und juristische Fragen des
Internets. Die Entwicklung der Netz- und Informationstechnologien in der Wirtschaft, Politik, Aus-
bildung und Gesellschaft. Nachrichten, Ressourcenkatalog, Veröffentlichungen.
www.letopisi.ru/index.php/Летопись
Ein Beispiel für enzyklopädisch organisierte Datenbank (WikiWiki), das allrussische Ausbildungs-
projekt „Летописи“ [Annalen], welches hypermedial organisiert ist und Informationen aus ver-
schiedenen Städten Russlands von registrierten Autoren zu verschiedenen Kategorien enthält.
www.daf-portal.de
24
Das Internetportal für Deutsch als Fremdsprache. Links zu Materialien, Übungen, Tests und Unter-
richtsideen, Informationen zu Seminaren und Institutionen, eine DaF-Jobbörse und die Möglichkeit
des Abonnements eines Newsletters.
www.canoo.net/index.html
Wörterbücher zur Rechtschreibung, Flexion, Wortbildung und Morphologie sowie das Überset-
zungswörterbuch von LEO. Eine Wortgrammatik, die nach den wichtigsten Wortarten gegliedert ist,
eine Satzgrammatik und ein Glossar.
www.goethe.de
Die umfassende Behandlung von MultiMedia, Linksammlungen, Online- und Offline-Materialien.
Der Link zu Online-Material sowie der Linkkatalog zeigen alles auf einen Blick.
www.deutsch-online.com
Deutsch online. Eine österreichische Seite, die viele hilfreiche Informationen bietet: Arbeitsblätter
und Programme zum Herunterladen, Links zu Übungen zu Grammatik, Wortschatz, Leseverstehen,
Schreiben und zum Hörverstehen.
www.deutsch-als-fremdsprache.de/daf-links/
Forum Deutsch als Fremdsprache. Linksammlungen für den Unterricht Deutsch als Fremdsprache.
www.lo-net.de
„Lehrer Online Netzwerk“ (lo-net) ist eine interaktive Arbeitsplattform. Alle zur Kommunikation,
Koordination und Internet-spezifischen Aufgabenerstellung nötigen Instrumente stehen kostenfrei
zur Verfügung.
www.lili.uni-bielefeld.de/~lili_lab
Die Homepage der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld.
Links zu den Themenbereichen Linguistik, Medien und Internet.
www.ismennt.is/not/bernd
Bernd Hammerschmidt’s Seite zur deutschen Sprache und zu deutschsprachigen Ländern mit We-
badressen von Tages- und Wochenzeitungen, Magazinen und Zeitschriften, Radio- und Fernsehsta-
tionen, öffentlichen Institutionen, literaturbezogenen Artikeln u.a.m.
http://deutsch.zum.de
Homepage der Zentrale für Unterrichtsmedien gibt Links zu Materialien für den DaF-Unterricht, die
durch die Benutzer ergänzt werden können.
www.sut.de/sprachen_im_internet/index.htm
Die Homepage von Rita Meissner „Sprachen und Training“ bietet Aufgaben und Angebote, die
Sprachenlernen und Internet verbinden, wie WebQuests und -recherchen, aber auch Materialien und
Links.
www.stufen.de
Die Webseite des Grundstufenwerks „Stufen International“ bietet eine Lernwerkstatt mit Übungen
und WebQuests, die für Band 1-3 zu allen Lektionen online zugängig sind.
http://oesterreichportal.at
25
Quelle für authentische, österreichbezogene Texte. Die dort angebotenen Landeskundepakete bein-
halten Hintergrundinformationen zu verschiedenen Themen, eine Anleitung für die Verwendung im
Unterricht, sowie Materialien und Arbeitsblätter für den Unterricht. Die Pakete sind jeweils für Ler-
ner und Lehrende gedacht.
http://dafnord.eduprojects.net/ejournal.html
Die finnische Website Dafnord zur Förderung von virtuellem Deutschunterricht und interkulturel-
lem Lernen.
www-is.informatik.uni-oldenburg.de/%7Edibo/links/elearning.html
Linksammlung zum Thema eLearning der Universität Oldenburg
www.uni-hildesheim.de/ZFW/vc/index.htm
Projekt Virtueller Campus an der Universität Hildesheim
www.learn-line.nrw.de/angebote/netzwerkfs/medio/02-neue-medien
Webseite des Netzwerkes Fremdsprachen mit Beispielen für Einsatz neuer Medien im Fremdspra-
chenunterricht
http://dbs.schule.de/
Deutscher Bildungs-Server (DBS). Unterrichtsmaterialien und Projekte online.
www.bildung-lernen.de/fbi/bmbf.html
Forum Bildung und Lernen, das Projekt „Deutsche Schulen gehen ans Netz“ (Düsseldorf)
3.2.5. Weiterbildende Zeitschriften
http://vio.fio.ru
Die Zeitschrift „Вопросы Интернет Образования“ [Ausbildung via Internet]
http://ifets.ieee.org/russian/depository
Die russischsprachige Version der internationalen Zeitschrift „Educational Technology & Society“.
www.fcde.ru/de/index.html
Die Zeitschrift "Дистанционное образование" [Fernausbildung]
www.informika.ru/text/magaz/bullprob
Die Zeitschrift "Проблемы информатизации высшей школы" [Probleme der Informatisierung der
Hochschule]
http://scholar.urc.ac.ru/LANG=ru/ped_journal/index.html.ru
Die wissenschaftlich-methodische Zeitschrift "Педагогические и информационные технологии в
образовании" [Pädagogische und Informatisationstechnologien in der Ausbildung]
26
www.osp.ru/school
Die Zeitschrift "Компьютер в школе" [Computer in der Schule]
http://oasis.secna.ru/russian/distant
Die interaktive Zeitschrift "Интерактивный Журнал Дистанционного Образования и связи"
[Fernausbildung und Kommunikation]
http://eidos.ru/journal/title.htm
Die wissenschaftliche pädagogische Zeitschrift "Эйдос" [Eidos]
www.edu.nsu.ru/education/other/journal/arch98.htm
Die Zeitschrift "Internet@OFFLINE"
www.ualberta.ca/~german/ejournal/ejournal.html
Das elektronische Fachjournal Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht. Didaktik
und Methodik im Bereich Deutsch als Fremdsprache der Universität Alberta in Kanada.
www.iik-duesseldorf.de/infoabo.php3
Der Infobrief Deutsch als Fremdsprache, der monatlich erscheint und kostenlos beim Institut für In-
ternationale Kommunikation abonniert werden kann.
www.punktde.ruhr-uni-bochum.de/main.html
Online Journal Forum für deutsche Sprache, Literatur und Landeskunde.
www.mediensprache.net/networx
Online-Reihe Networx – Publikationen zur Sprache in Medien, in der Werbung, im Internet.
www.calico.org
Calico (auf Englisch; Artikel sind bis zum Jahr 2000 kostenfrei online erhältlich, ansonsten nur per
Abonnement)
www.lerc.ritsumei.ac.jp/callej/index.html
Die wissenschaftliche Zeitschrift CALL-EJ Online (auf Englisch; kostenfrei)
http://llt.msu.edu/
27
Die wissenschaftliche Zeitschrift Language Learning & Technology (auf Englisch; kostenfrei)
www.hull.ac.uk/cti/eurocall/recall
Die wissenschaftliche Zeitschrift ReCALL (auf Englisch; kostenpflichtig)
www.e-lisa.at/magazine/tellcall
Die wissenschaftliche Zeitschrift TEL&CAL: Zeitschrift für neue Lernkulturen (auf Englisch und
Deutsch; kostenfrei)
28
III. Didaktisierungen: Aufgaben für den Wahlpflichtkurs
„Internet-Kommunikation für Germanistikstudenten“
III.1. Aufgaben zu den theoretischen Grundbegriffen
1. Aufgabe. Bewerten Sie die eigene Medienkompetenz, indem Sie die Tabelle 1 ausfüllen. Welche
Komponente der Medienkompetenz ist bei Ihnen am niedrigsten bewertet? Was können Sie tun, um
die Situation zu ändern?
Wiederholen sie diese Aufgabe nach dem Besuch des Wahlpflichtkurses „Internetkommunikation
für Germanistikstudenten“. Was hat sich geändert?
Fähigkeiten und Fertigkeiten Noten (von 1 bis 5,
1 bedeutet die niedrigste und 5 – die höchste Note)
verschiedene Medien richtig Handhaben
–gedruckte Massenmedien
–Radio
–Fernsehen
–Computer
–Internet
Medientexte auf verbaler, auditiver und
visueller Ebene dekodieren
Medientexte analysieren und einschätzen
Medientexte produzieren
Tabelle 1 – Selbstbewertung der eigenen Medienkompetenz
2. Aufgabe. Schreiben Sie die Liste der Argumente für und gegen den Unterricht mit Medien. Ver-
gleichen Sie diese Liste mit der Meinung der anderen Studenten. Gibt es in Ihrer Gruppe mehr Ar-
gumente für oder gegen den Unterricht mit Medien?
3. Aufgabe. Führen Sie Beispiele der Übungen an, die das computergestützte Lernen, das internetge-
stützte Lernen oder die Arbeit mit Internet-Lernplatformen illustrieren. Mit welchen Übungen haben
Sie Erfahrung im Unterricht gemacht? Tauschen Sie in der Gruppe Ihre Eindrücke dazu aus.
4. Aufgabe. Lesen Sie die Liste der Themen für den Wahlpflichkurs „Internet-Kommunikation für
Germanistikstudenten“. Welches Thema finden Sie besonders wichtig für Spezialisten in der Inter-
kulturellen Kommunikation? Welche Themen kämen da noch in Frage?
Themen für den Wahlpflichkurs „Internet-Kommunikation für Germanistikstudenten“
1. Die Internetkommunikation (IK) als eine der vermittelten Kommunikationsarten. Die Hauptbe-
griffe der linguistischen Theorie der IK.
2. Arten der Internet-Kommunikation. Linguistisch relevante Parameter des Computers und Inter-
nets, die sich in den Texten der Internet-Kommunikation wiederspiegeln.
3. Die Kommunikationsformen der IK. Ihre allgemeine Charakteristik.
4. Die sprachlichen Merkmale der deutsch- und russischsprachigen IK. Die Mythen um die IK. Das
Potenzial der IK für die Interkulturelle Kommunikation.
5. Informative Kommunikationsformen des Internets: wirtschafliche und politische Webseiten.
6. Informative Kommunikationsformen des Internets: die Onlinezeitungen.
29
7. Präsentierende Kommunikationsformen im Internet: persönliche Webseiten und Weblogs
8. Direktive Kommunikationsformen des Internets: Internetwerbung und Inserate im Netz
9. Soziale Kommunikationsformen im Internet: E-Mails, Foren und Chats.
10. Ästhetische und unterhaltende Kommunikationsformen im Internet: Netzromane und MUDs
5. Aufgabe. Lesen Sie die Liste der Themen für mündliche Referate, die Sie im Kurs halten können.
Wählen Sie ein Thema für sich bzw. schlagen Sie ein weiteres Thema zu aktuellen Kommunikati-
onsformen im Internet vor. Arbeiten sie an dem Thema nach dem folgenden Plan:
– Finden Sie zu diesem Thema die nötige wissenschaftliche Literatur (3–5 Quellen).
– Finden Sie Beispiele der entsprechenden Kommunikationsformen im Internet auf russisch und
deutsch (je 5–10 Texte, insgesamt müssen die Texte um die 10 Seiten A4 einnehmen).
– Bereiten Sie ein mündliches Referat zum gewählten Thema für die Kommilitonen vor (10–15 Mi-
nuten). Stützen Sie sich dabei auf die theoretischen Quellen und führen Sie Beispiele aus realen
Texten der IK an.
– Bereiten Sie die computergestützte Begleitung Ihres Referats (eine PowerPoint-Präsentation) vor.
– Halten Sie das Referat im Unterricht und seien Sie bereit, die Fragen Ihrer Kommilitonen zum
Thema zu beantworten.
Themen für Referate
1. Strukturelle Organisation deutscher und russischer politischer Webseiten
2. Die semantischen Beziehungen zwischen den verbalen und nonverbalen Komponenten des Web-
banners
3. Mythen über Russland in den deutschen Onlinezeitungen
4. Sprachliche Charakteristik des Nutzerprofils in den deutschen und russischen sozialen Netzwer-
ken
5. Mittel des Komischen in Foren
6. Mittel der Sprachökonomie im Twitter
7. Analyse der Hyperlinks eines Netzromans
6. Aufgabe. Welche terminologischen Bezeichnungen der Kommunikation im Internet auf Russisch,
Deutsch oder Englisch sind Ihnen bekannt?
7. Aufgabe. Vergleichen Sie die Nutzungshäufigkeit der üblichen Bezeichnungen der Kommunikati-
on im Internet auf Deutsch und Russisch (Tab. 2). Wie können Sie die statistischen Daten interpre-
tieren?
Bezeichnung,
deutsch / russisch
Die Linkzahl,
deutsch, 26.01.2011
Die Linkzahl, rus-
sisch, 26.01.2011
Hauptwort „Kommunikation“
Elektronische Kommunikation /
электронная коммуникация
568 000 9 750
Internet-Kommunikation /
Интернет-коммуникация
1 630 000 1 850
Computervermitellte Kommunikation / компью-
терно-опосредованная коммуникация
39 800 19 600
Virtuelle Kommunikation /
виртуальная коммуникация
19 900 4 800
Computerkommunikation /
компьютерная коммуникация
22 600 2 590
30
Netzkommunikation / сетевая коммуникация 72 000 4 690
Hauptwort „Diskurs“
Computerdiskurs / компьютерный дискурс 297 592
Netzdiskurs / сетевой дискурс 819 728
Virtueller Diskurs / виртуальный дискурс 58 807
Internet-Diskurs / Интернет-дискурс 1 520 300
Elektronischer Diskurs / электронный дискурс 50 493
Tabelle 2 – Die Nutzungshäufigkeit der Begriffe, mit denen die Kommunikation im Internet be-
zeichnet wird (www.google.de, vom 26.01.2011)
8. Aufgabe. Finden Sie im Glossar Definitionen für folgende Begriffe: die Internet-Kommunikation,
die Internet-Kommunikationsform, der Internet-Text, der Internet-Diskurs. Erklären Sie eines der
Begriffe mit eigenen Worten.
9. Aufgabe. Ergänzen Sie im folgenden Text die passenden Begriffe aus der Liste: Dokument, Inter-
net, Internet-Diskurs, Internet-Kommunikation, Internet-Text, Kommunikationsform, Kommunikati-
onssitzung, Text.
Die …………………... wird mit Hilfe der im …………………... produzierten …………………...
sprachlich fixiert. Der …………………...ist ein komplexes semiotisches Gebilde, das in Form eines
elektronischen …………………... fixiert ist und deren Grenzen räumlich (durch den URL) oder
zeitlich (durch die Zeit einer …………………...) bestimmt sind. Der …………………... zeichnet
sich durch inhaltliche, formale, pragmatische und sprachliche Einigkeit aus. Der …………………...
ist Prozess der durch Computer und …………………... vermittelten kommunikativen Tätigkeit der
Leute, die in bestimmten …………………...verwirklicht und mit …………………... als kommuni-
kativen Produkten fixiert wird.
10. Aufgabe: Verbinden Sie Daten und Ereignisse, die die Entstehung verschiedener Internetdienste
bzw. Software und entsprechender Kommunikationsformen dokumentieren. Was lässt sich aus dieser
Chronologie quantitativ und qualitativ erschließen?
Ereignis Jahr
Geburt des Internets, wobei zum 1. Mal 4 Computer durch
APRAnet verbunden waren
1978
Erfindung der E-Mail 1997
Einführung von MUDs und BBSs in Umlauf 1988
Umwandlung von BBSs zu Newsgroups 1969
Erfindung des Internet Relay Chats 1971
Erfindung des WWW 1991
Beginn der Online-Zeitungen 2006
Einführung des ersten Soziales Netzwerkes Classmates.com 1986
Entstehung von Weblogs 1995
Entstehung des Twitters 1989
Tabelle 3 – Geschichte der Kommunikationsformen im Internet
11. Aufgabe: Markieren Sie die Internet-Kommunikationsformen, nach Internet-Diensten gruppiert,
die Sie regelmäßig produktiv und rezeptiv nutzen (Tabelle 4). Wer nutzt die angeführten Kommunika-
tionsformen am meisten in Ihrer Gruppe?
31
Internet-Dienst Kommunikationsform rezeptive
Nutzung
produktive
Nutzung
E-Mail 1) E-Mail
2) Mailingliste
Usenet, NNTP 3) Newsgroup
IRC, ICQ u.s.w. 4) Gruppenchat
5) Chat von 2 Personen
Telnet, MUD 6) MUD, MOO usw.
WWW
7) (private od. institutionelle) Webseite
8) Forum
9) Weblog
10) Suchmaschine
11) Online-Enzyklopädie
12) Webkatalog
13) Webinserat
14) Onlineshop
15) Elektronische Bibliothek
16) Soziales Netzwerk
17) Mikroblog (Twitter)
18) Gästebuch
19) FAQ
Tabelle 4 – Die Internet-Kommunikationsformen
12. Aufgabe. Wählen sie eine von Ihnen häufig benutzte Internet-Kommunikationsform. Charakteri-
sieren Sie sie nach den Parametern, die in der Tabelle 5 gesammelt sind.
Mediale Parameter (In
welchem technischen
Format?)
Pragmatische Parame-
ter (Wer? Wem?
Wozu? Wo?)
Semantische Parame-
ter (Was?)
Stilistische Parameter
(Wie? Mit welchen
Sprachmitteln?)
-Interface;
-Hypertextualität;
-Multimedialität;
-Interaktivität;
-Synchronizität;
-Kommunikantenzahl
und -expliziertheit
-Adressant;
-Adressat;
-Kommunikations-
zweck;
-Kommunikations-
sphäre
-Thema und Un-
terthemen;
- Themenentfaltung;
-Texteinheiten
-phonetisch-
graphische;
-lexische;
-morphologische;
-syntaktische;
-rhetorisch-stilistische
Mittel
Tabelle 5 – Parameter für die Charakteristik einer Internet-Kommunikationsform
13. Aufgabe. Ergänzen Sie die Internet-Kommunikationsformen in der Tabelle 6 (Mehrfachnennun-
gen möglich).
Kriterium Kommunikati-
onsart
Traditionelle
Kommunikations-
formen
Internet-
Kommunikationsformen
Richtung der Rede monologisch Brief
dialogisch Interview Chat im ICQ
32
polylogisch Gruppendiskussion Forum
Kommunikanten-
zahl
interpersonell
(1:1)
(mündliches) Ge-
spräch
Gruppenkommu-
nikation (n:n)
Sitzung
Massenkommu-
nikation (1:N)
Zeitungsartikel
Art der Kodierung
des Textes
mündlich Telefongespräch Skype-Gespräch
schriftlich Tagebuch
Kommunikanten-
status
privat Gespräch Chat
institutionell Politisches Flug-
blatt
Kulturelle Zugehö-
rigkeit der Kom-
munikanten
monokulturell Kochrezept
interkulturell Exkursionsführung
für ausländische
Touristen
Online-Bestellung des Hotels
im anderen Land
Tabelle 6 – Formen der traditionellen (mündlichen und schriftlichen) vs. der Internetkommunikation
14. Aufgabe. Lesen Sie Merkmale des Monologs, Dialogs und Polylogs (Tab. 7). Beweisen Sie an-
hand dieser Merkmale, ob die unten angeführten Beispiele 1 und 2 zum Monolog, Dialog oder Poly-
log gehören.
Monolog Dialog Polylog
-kein Wechsel der kom-
munikativen Rollen Spre-
cher/Hörer;
-ein Autor im ganzen Text;
-der Sprecher gibt völlig
das Thema, die Struktur
und sprachliche Ausfor-
mung des Textes vor;
-die Texteinheiten sind
Absätze und übersatzmä-
ßige Einheiten
-Wechsel der kommunikativen
Rollen Sprecher/Hörer;
-der ganze Text stellt die Summe
der Repliken von 2 Teilnehmern
dar;
- das Thema, die Struktur und
sprachliche Ausformung des Tex-
tes ist von beiden Sprechern ab-
hängig;
-der Text ist in verschiedenartige
dialogische Einheiten gegliedert
(Frage – Antwort, Bitte – Zusage /
Ablehnung, Mitteilung – Reaktion
u.a.).
-Wechsel der kommunikativen Rol-
len Sprecher/Hörer;
-auf die Rolle des Sprechers gibt es
immer mehrere Teilnehmer;
-der ganze Text stellt die Summe
der Repliken von mehreren Teil-
nehmern dar;
- das Thema, die Struktur und
sprachliche Ausformung des Textes
ist von allen Sprechern abhängig
und deswegen variabler, als der
Monolog oder der Dialog;
-es gibt die Möglichkeit der indivi-
duellen oder der kollektiven Adres-
sierung;
-der Adressat kann direkt oder indi-
rekt sein;
-der Text ist in verschiedenartige
polylogische Einheiten gegliedert
(Frage – Antwort(en), Bitte – Zusa-
ge / Ablehnung, Mitteilung – Reak-
tion(en) u.a.).
Tabelle 7 – Merkmale des Monologs, Dialogs und Polylogs
33
Beispiel 1.
[13:03] <+sternchen113> huhuuu Kerstin^... Kieks guten tag
[13:03] <+sitaram> gumo sternchen113 :)))
[13:03] <+sternchen113> gumo sitaram...
[13:03] <TikTak> kalt wind regen ... ein schoener tag :-)
[13:05] <+sitaram> tiktak: du bist ein wetterexremist
[13:05] <TikTak> nein..ich warte auf die klimakatastrophe
[13:06] <+sitaram> tiktak: warum? biste da verabredet ?
[13:07] <+sitaram> also, des momentane wetter ist nicht katastrohenlasig ;)
[13:07] <TikTak> nein..doch ueberall lese ich,dass es waermer werden soll..und das meer soll um
7meter hoeher werden..
[13:07] <Kerstin^> bbl (Quelle: IRC-Kanal #deutschland, am 18.07.2008)
Beispiel 2.
Das Österreich Portal ist eine Plattform für den Deutschunterricht.
Die Landeskundepakete – Virtuelle Wege durch Österreich: Umfangreiche Unterrichtsmaterialien
zu attraktiven Themen
Durch die Landeskundepakete des Österreich Portal führen zwei Wege – der eine ist für die Ler-
nerInnen gedacht: Hier findet man die Aufgabenstellungen, interaktiven Übungen und Arbeitsblät-
ter, der andere Weg ist für die LehrerInnen. Der Weg für die LehrerInnen beinhaltet zusätzlich hilf-
reiche Hinweise für die Unterrichtspraxis, alternative Aufgabenstellungen und einen Lösungsschlüs-
sel.
Ein Paket umfasst:
für Lernende:
- Virtuelle Wege durch das aktuelle Zeitgeschehen in Österreich
- Verschiedene Übungsaufgaben: Interaktive Übungen, Internetrecherchen, Aufgaben zum Lese-
und Hörverstehen, Schreibanlässe, Projektvorschläge und vieles mehr
- ein Glossar mit Worterklärungen
- genügend Webspace für die Publikation von Arbeiten, die im Unterricht entstehen
für Lehrende:
- einen Leitfaden für den Einsatz von Webseiten im Unterricht (fertige Unterrichtsvorbereitung)
- detaillierte landeskundliche Hintergrundinformationen zum Thema
- Lösungen zu allen Übungsaufgaben
- ein Glossar mit Worterklärungen
Für die Benutzung der Landeskundepakete ist eine kostenlose Registrierung nötig. Sie können da-
nach sofort das Gesamtangebot nutzen.
(Quelle: www.oesterreichportal.at/s2.aspx, am 26.01.2011)
15. Aufgabe. Ergänzen Sie die Liste der Berufe, die mit der Internet-Kommunikation verbunden
sind. Welchem Beruf würden Sie gern nachgehen und warum?
-Designer der Internet-Werbung
-Webseitengestalter
-Online-Journalist
-Kundenberater per Internet
-Fremdsprachenlehrer
-_________________
34
16. Aufgabe. Stellen Sie sich vor, dass Sie im Jahr 2050 leben. Welche Internet-
Kommunikationsformen sind in dieser Zeit besonders gefragt? Warum wohl?
35
III.2. Aufgaben zum Thema
,Informierende Kommunikationsformen im Internet: Politische Webseiten
und Online-Zeitungen‘
1. Aufgabe. Politische Webseite ist eine Darstellung aktueller Informationen über Politiker, politi-
sche Organisationen und Parteien für Massenleser im Netz. Ausgehend von dieser Definition, nen-
nen Sie die Arten der politischen Webseiten. Die Liste verschiedener Typen der Webseiten kann
Ihnen dabei helfen.
Typen der Webseiten: universitäre Webseite, Webseite des Politikers, Webseite der Firma, private
Webseite, Webseite eines gesetzgebenden Organs, Webseite der Stadtverwaltung, Webseite eines
Musikers, Webseite eines Vereins, Webseite der politischen Partei, Webseite eines Nachrichten-
dienstes, Online-Zeitung.
2. Aufgabe. Finden Sie mit Hilfe einer Suchmaschine (z.B. www.google.de) die URL-Adressen von
politischen Webseiten verschiedener Typen auf Deutsch und Russisch. Analysieren Sie anhand der
Ergebnisse Ihrer Suche, welche Art der politischen Webseiten in einem bestimmten sprachlichen,
kulturellen oder nationalen Kontext überwiegt. Wie können Sie es erklären?
3. Aufgabe. Besuchen Sie die Webseite www.bundestag.de und www.duma.gov.ru. Finden Sie her-
aus, welche Möglichkeiten der Interaktion es auf beiden politischen Webseiten gibt.
Analysehilfe: Interaktivität
E-Mail-Adressen (ja/nein) …….
Online-Formulare zum Kontakt (ja/nein) …….
FAQ (ja/nein) …….
Anderes ………………………………………..
4. Aufgabe. Stellen Sie sich vor, Sie müssen mit Verfassern einer politischen Webseite in Kontakt
treten. Welche Möglichkeit würden Sie dazu nutzen und warum?
5. Aufgabe. Suchen Sie in der Online-Enzuklopädie „Wikipedia“ nach den Unterschieden zwischen
der Online-Zeitung und dem E-Paper. Führen Sie Beispiele für deutsche Online-Zeitungen und E-
Papers an.
6. Aufgabe. Nehmen Sie ein Exemplar der gedruckten deutschen Zeitung oder Zeitschrift in die
Hand und vergleichen Sie sie mit ihrer Online-Version (z.B. eine Ausgabe der Zeitschrift Spiegel
und die Webseite www.spiegel.de). Welche Unterschiede (visuell, pragmatisch, strukturell, stilis-
tisch) merken Sie? In welcher Form (gedruckt oder online) lesen Sie lieber Ihre Lieblingszeitung
und warum? Wie unterscheiden sich nationalen und internationale Ausgaben des selben Anbieters/
Angebots?
7. Aufgabe. Außer der Online-Zeitungen kann man Nachrichten auf den Webseiten der Nachrichten-
agenturen lesen. Schauen Sie unter www.die-nachrichtenagenturen.de, welche deutschen Nachrich-
tenagenturen es gibt. Besuchen Sie die Webseite einer Agentur Ihrer Wahl und charakterisieren Sie
deren Startseite nach ihrem Interface und Hypertextualität. Wie unterscheidet sich in dieser Hinsicht
die Startseite der Nachrichtenagentur von der Startseite einer Online-Zeitung?
Analysehilfe: Interface
Höhe: ……. geöffnete Fenster
Breite: ……. Spalten
Analysehilfe: Hypertextualität
36
Hauptmenü: ……. Punkte
Hyperlinks: innere, die zu den anderen Hypertextknoten derselben Webseite führen (ja, nein) …….
äußere, die zu anderen Internetressourcen (z.B. durch Werbebanner) führen (ja, nein) ……………..
Typen der Hyperlinks: nominative (Beispiele) ………………………………………………………
verbale (Beispiele) ……………………………………………………………………………………
Bilder und Icons (ja/nein) …………………………………………………………………………….
Andere (Beispiele) …………………………………………………………………………………….
8. Aufgabe. Besuchen Sie die Webseiten der bekannten Nachrichtenagentur Reuters, die für eng-
lischsprachige, deutschsprachige und russischsprachige Leser bestimmt sind (http://reuters.com,
http://de.reuters.com und http://ru.reuters.com). Vergleichen Sie diese Angebote nach folgenden
Kriterien:
- Wahl der Ereignisse für die Startseite,
- Rubriken,
- Das aktuellste Ereignis (nach der Veröffentlichungszeit),
- Multimedialität (überwiegen Bilder oder verbale Meldungen, wie groß sind die Bilder, begleiten
die Bilder jede Nachricht usw.).
37
III.3. Übungen und Aufgaben zum Thema
,Präsentierende Kommunikationsformen im Internet: private Webseiten und Weblogs‘
1. Aufgabe. Vergleichen Sie die pragmatischen Merkmale einer politischen und privaten Webseite.
Ausgehend davon und anhand der allgemeinen Definition der Webseite formulieren Sie die Defini-
tion der privaten Webseite.
Analysehilfe: Pragmatische Merkmale
Wer ist der Autor der Webseite? (Vertreter der Institution oder private Person) …………………….
Wer ist der Rezipient der Webseite? (Vertreter der Institution oder private Person) …………………
Wozu dient die Webseite? (Informationen vermitteln, sich im Netz präsentieren, die Leser zu einer
Handlung bewegen oder anderes?) ……………………………………………………………………
Zu welcher Lebenssphäre des Menschen gehört die Webseite? (öffentlich/privat) …………………..
Analysehilfe: Definition der Webseite
Die Webseite ist die Präsentation von privaten Personen bzw. Institutionen (Firmen, politischen Or-
ganisationen, Universitäten usw.) für Massenleser im Netz mit Akzent auf der aktuellen Information
über die Organisation/Person bzw. über die Waren und Dienstleistungen der Firma oder auf der
Selbstpräsentation des Autors.
2. Aufgabe. Geben Sie in die Suchleiste einer Suchmaschine (z.B. www.google.de) den Suchbegriff
„private Webseite“ ein. Wählen Sie aus den Resultaten der Suche eine URL-Adresse aus. Charakte-
risieren Sie den Inhalt der gewählten Webseite.
Analysehilfe: Inhalt
Themen ……………………………………………………………………………………………….
Themenentfaltung (explikativ, narrativ, argumentativ, deskriptiv) …………………………………..
Texteinheiten (Absatz, Satz, dialogische Einheit, Anderes) ………………………………………….
3. Aufgabe. Charakterisieren Sie die sprachlichen Mittel, die im angeführten Fragment der privaten
Webseite (Beispiel 3) vorkommen.
Analysehilfe: Sprachmittel
-phonetisch-graphische:
Tilgung: brauch (brauche)
Klitisierung: gibts (gibt es)
Assimiliation: ham (haben)
lautnahe Graphie: froj (freu)
durchgehende Großschreibung: JA
durchgehende Kleinschreibung: hast du das write combining deaktiviert?
Buchstabeniteration: jaaaa, Bigraphe: gruess, Emoticons: :-)
-lexische:
Computerlexik: Cookies, Home
Anglizismen: me to (ich auch)
Akronyme: FAQ (Frequently Asked Questions), afk (away from keyboard), hdl (habe dich lieb)
38
-morphologische:
Bevorzugen des Nominativs: Startseite, Produkte, Aktuelles, Kontakt
Imperativ und Imperativkonstruktionen: Entdecken Sie …, Kauf Online, … kaufen
Inflektiva: *freu*, *lach*
-syntaktische:
Aggregativität: Unsere Bilder, Links, Interaktiv
Ellipsen: Telefonisch buchen?
Parzellation: Buchen Sie die Hotels! In über 50 Reiseziele!
Anderes ………………………………………………………………………………………………...
Beispiel 3
Die private Webseite von Katrin und Frank (Fragment der Startseite, www.katrin-und-frank.de vom 30.01.2011)
Das ist die private Homepage von Katrin und Frank P. Wir sind seit August 2002 verheiratet.
Düsseldorf ist unsere Heimat. Hier arbeitet Katrin, hier leben wir und unsere Feunde. Hier feiern
wir, hier ist unser Sport zu Hause.
Unsere Homepage soll Euch einen Einblick in unser Leben geben.
Dazu berichten wir über uns, unsere Tiere, von unseren Urlauben und zeigen Euch Fotos von und
mit uns.
Den größten Teil der Webseite nimmt natürlich unser Hobby ein: Eishockey.
Wir berichten über die Die DEG METRO STARS und Eishockey im Allgemeinen.
Für Tips und Anregungen sind wir Euch dankbar.
Wir würden uns über einen Eintrag in unser GÄSTEBUCH freuen.
Solltet Ihr Fragen haben, so nutzt bitte die Angaben im Impressum oder unser Kontaktforumlar.
LAST UPDATE: 20.04.08
DEG METRO STARS:
Spielplan 07/08
Spielberichte 07/08
Zuschauerstatistik 07/08
Rekorde
Scorer Tabelle Playoff 07-08
Playoff 07/08
Liste XXIV: Hockey-Fans gegen Gewalt
4. Aufgabe. Das Weblog ist ein Tagebuch oder Journal, in dem meistens eine Person (Blogger) Auf-
zeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert oder Gedanken niederschreibt, die von Lesern kom-
mentiert werden können. Somit ist das Weblog je nach der Art informierend (journalistische
Weblogs), selbstausdrückend (private Weblogs) oder sozial (Weblogs, in denen viel diskutiert wird).
Finden Sie unter http://deutscheblogcharts.de die Weblogs jeder Art. Was hat Ihnen geholfen, die
Art des Weblogs zu bestimmen?
5. Aufgabe. Eines der wichtigen medialen Merkmale des Weblogs, welches seine Popularität unter
den Lesern bestimmt, ist die Aktualität der Blogeinträge. Diese ist mit dem Parameter der Synchro-
nizität verbunden. Charakterisieren Sie die Synchronizität von Weblogen verschiedener Art. Wel-
ches Weblog hat Ihr besonderes Interesse gezogen?
39
Analysehilfe: Synchronizität
Erneuerung der Inhalte auf der Startseite etwa ……. Mal pro ……. .
6. Aufgabe. Vergleichen Sie die sprachlichen Mittel (graphische, lexische, morphologische, syntak-
tische), die im Blogeintrag und in den Leserkommentaren (Beispiel 4) vorkommen.
Beispiel 4
Das Weblog „Die dunkle Seite“ (http://mark793.blogger.de vom 30.01.2011)
Freitag, 21. Januar 2011
#shitstorm
mark793, 11:30h
...und alle so: "gäääääähn!"
Trotzdem, ein paar lose Gedanken zu dieser leidigen Angelegenheit seien erlaubt. Bislang sehe ich
nicht, dass irgendwelches lautes Getröte, Getrommel und Getwitter seitens der hyperventilierenden
Nerdcore-Fankurve die sprichwörtlichen Mauern von Jericho bei der der Firma Euroweb auch nur
zum Wackeln gebracht hätte. Und dank des extrem unprofessionellen Krisenmanagements des Ner-
dcore-Betreibers R. Walter steht die Netz-Szene mal wieder ganz toll da – repräsentiert von einem
Berufsjugendlichen, der seine Semantik nicht im Griff hat, der es vor lauter exzessiver Beschäfti-
gung mit irgendwelchem Star-Wars-, Zombie- und sonstigem Teenie-Shice anscheinend nicht geba-
cken kriegt, dringliche Post aus dem Briefkasten zu holen, dem darauf die Domain gepfändet wird
und der seitdem auf Twitter am laufenden Band markige Sprüche in schlechtem Englisch drischt.
Da möchte ich wirklich nicht Teil einer Jugendbewegung sein.
... link (31 Kommentare) ... comment
monnemer, Freitag, 21. Januar 2011, 13:57
Ach, shitstorm und Jugend. Gedanken an Michel Piccolis filmisches Ableben und das wegen dieser
Szene Tage anhaltende Gekicher eines geschätzten Mitschülers.
Wollen wir doch lieber hoffen, dass die Scheissestürmer von heute nicht nach der Entblähung leblos
überm Geländer hängen.
prieditis, Freitag, 21. Januar 2011, 14:14
Da möchte ich nicht Teil von Twitter sein...
cabman, Freitag, 21. Januar 2011, 16:20
Und wissen Sie, aus Weinbeeren kann man auch Wein machen, oder Rosinen. Wenn das nicht
wahnsinnig ist. So eine tolle multiuseabilityfruit. Oh, es gab was Wichtigeres? ;-)
So ein Pseudoaufstand der Grundempörten, die mit den Auswirkungen fehlender Verbindlichkeit
des eigenen Handelns ganz real konfrontiert werden. Na und? Selber schuld und vielleicht ein Fanal,
das die "Szene" erwachsener wird.
Oder auch nicht. Moste und Säfte sind auch Folgeprodukte der goldigen Weinbeeren. Toll!
7. Aufgabe. Besuchen Sie die Startseiten der Weblogs www.interkultureller-blog.eu und
http://cornelia.siteware.ch/blog/wordpress. Einträge von welchen Blogs würden Sie interessieren
und warum?
8. Aufgabe. Wählen Sie den Blogeintrag, der Sie besonders angesprochen hat. Verfassen Sie den Le-
serkommentar dazu.
40
9. Aufgabe. Die Weblogs lassen sich sehr leicht auf speziellen Weblogportalen erstellen und führen.
Erstellen Sie sich ein Weblog auf einem russischen (z.B. unter www.liveinternet.ru) oder deutschen
Weblogportal (z.B. unter www.blogger.de). Folgen Sie dazu den Verweisen auf der Startseite des
entsprechenden Webportals.
41
III.4. Übungen und Aufgaben zum Thema
,Direktive Kommunikationsformen im Internet: Internetwerbung und Inserate im Netz‘
1. Aufgabe. Informieren Sie sich über die Arten der Internetwerbung. Welche Art der Internetwer-
bung spricht Sie besonders an?
Internetwerbung ist die Beeinflussung des Menschen durch emotionale oder informierende Werbe-
botschaften mit Hilfe des Internets, bei welcher die Menschen zum Kauf bestimmter Waren oder
zum Lesen entsprechender Information motiviert werden sollen.
Die Arten der Internetwerbung sind Banner, Advertorial, Interstitial, Pop-up-Werbung, AdWords
(z.B. bei Nuzung der Suchmaschine), E-Mail, Mailingliste und einige andere.
2. Aufgabe. Sehen Sie sich die deutschsprachigen Werbebanner in der Datenbank
http://www.mediensprache.net/de/werbesprache/internet/db an. Wählen Sie in dieser Datenbank die
Banner aus, die multimedial auf folgende Weise charakterisiert werden:
Bilderzentriert: Graphische Komponenten (Bild, Farbe) überwiegen im Textganzen und bringen
mehr Information,
Verbalzentriert: Verbale Komponenten überwiegen im Textganzen und bringen mehr Information,
Ausgeglichen: Graphische und verbale Komponenten spielen die gleich wichtige Rolle in der Kons-
tellation des Sinnes des ganzen Textes.
3. Aufgabe. Analysieren Sie die emotionale und informative Seite des Werbebanners, der im Bei-
spiel 5 abgebildet ist. Welche Rolle spielt dabei die verbale und nonverbale Komponente des Wer-
bebanners?
Beispiel 5
Werbebanner Finanzen.de (13.08.2010)
4. Aufgabe. Direktiv (bewegend) sind auch die Inserate, die im Internet auf speziellen Webseiten
oder auf den Seiten der großen Tageszeitungen veröffentlicht werden. Die Inserate auf Deutsch kann
man z.B. unter www.markt.de, www.dhd24.com oder www.kostenloseanzeigen.at finden. Besuchen
Sie eine der angeführten Webseiten und finden Sie heraus, welche Kategorien der Inserate auf dieser
Webseite vertreten sind. Tauschen Sie Ihre Ergebnisse mit Ihren Kommilitonen aus.
42
5. Aufgabe. Analysieren Sie die sprachlichen Mittel (graphische, lexische, morphologische, syntakti-
sche), die in verschiedenen Kategorien der Netzinserate benutzt werden (Beispiele 6–8).
Beispiel 6
Urlaubsangebot (http://www.dhd24.com)
Kurzurlaub in der Lüneburger Heide
EUR 80,-
Kurzurlaub in der Lüneburger Heide auf dem Hof "Heide-Domizil" in Bispin-
gen. Ein Wochenende ausspannen, reiten, skifahren, radfahren ..., FP 80 Euro
Zusatzbeschreibung:
Genießen Sie ein schönes Wochenende in der Lüneburger Heide auf dem Hof "Heide-Domizil" in
Bispingen. Reiten, Skifahren, Radfahren, Wandern .... Einfach mal ein Wochenende raus und den
Alltag vergessen.
2 Personen zahlen für ein Wochenende (Freitag bis Sonntag) in einer unserer schönen Ferienwoh-
nungen nur 80 € inkl Bettwäsche, Handtücher und Endreinigung. jeder weitere Person 3 € pro Tag.
Alle weiteren Preise auf unserer Homepage unter www.heide-domizil.eu
Wir freuen uns auf Ihren Besuch !!!
Beispiel 7
Bekanntschaftsanzeige (http://www.markt.de)
Feste Beziehung gesucht
Ich bin männlich, 31 Jahre alt, Single, und komme aus Fellbach (nähe Stuttgart).
Ich möchte gaaaanz viel Küssen, ich möchte Wasserschlachten beim Zähneputzen machen, nachts
auf den Spielplatz gehen, zusammen kochen. Ich möchte beschützt werden und beschützen. Es soll
mir im Bauch kribbeln, wenns an der Tür klingelt und Du es bist. Ich möchte, dass ich mich ohne
Dich irgendwie nicht vollständig fühle, weil ich süchtig nach Deiner Nähe bin. Ich möchte mit Dir
bis in den Morgen reden und um jede Sekunde, die Du länger bei mir bleibst, feilschen - und gewin-
nen! Ich möchte verregnete Sonntage mit Dir im Bett verbringen, oder auch mal im Regen spazieren
gehen und Dein regennasses Gesicht küssen. Es soll sich richtig anfühlen neben Dir aufzuwachen.
Ich möchte in Deine Augen sehen und mich zu Hause fühlen. Ich möchte neben Dir stehen aber
auch mal hinter Dir. Ich möchte, dass Du Dein T-Shirt bei mir vergisst, damit ich bis zum nächsten
Mal was habe, woran ich Dich riechen kann!
Deine Nerven möchte ich haben!! Wartest seelenruhig ab, bis ich inseriere, und grübelst dann sogar
noch, ob du mir überhaupt antworten willst!
Beispiel 8
Jobsuche (http://www.markt.de)
Haushaltshilfe
Ich bin Studentin, 27 Jahre und biete Unterstützung im Haushalt an. Gern erledige ich Ihre Einkäufe
und Botengänge. Ich erledige auch Arbeiten im Garten oder im Haushalt. Meine Persönlichkeit
zeichnet sich durch Zuverlässigkeit, freundlichkeit und Gründlicheit aus. Rufen Sie mich an oder
schicken Sie mir eine Mail.
Tel.: 0174 xxxxxxx
Mail: [email protected]
43
6. Aufgabe. Stellen Sie sich vor, Sie müssen Ihr altes Sofa dringend verkaufen. Verfassen Sie das
entsprechende Inserat dazu, welches Sie mit einem ausgedachten Namen versehen. Dasselbe tun
auch Ihre Kommilitonen. Alle kleben die Inserate auf ein Blatt Papier und lesen alle Inserate. Wel-
ches Angebot sagt Ihnen und den anderen sprachlich am meisten zu?
44
III.5. Übungen und Aufgaben zum Thema
,Soziale Kommunikationsformen im Internet: E-Mails, Chats und Foren‘
1. Aufgabe. Vergleichen Sie das Potenzial verschiedener sozialer Internet-Kommunikationsformen
für private Zwecke, für das Lernen und für die Berufstätigkeit.
Hilfe: Zu sozialen Internet-Kommunikationsformen zählen die asynchrone E-Mail, der (qua-
si)synchrone Chat und zur Synchronizität tendierende, auf Gruppenkommunikation gezielte Foren,
Soziale Netzwerke und Twitter.
2. Aufgabe. Charakterisieren Sie die strukturellen Komponenten einer E-Mail, die im Beispiel 9 mit
Ziffern versehen sind. Welche Komponenten sind für jede E-Mail obligatorisch?
Beispiel 9
1
2
3
4
5
6
Von: [email protected]
Betreff: Re: Weihnachtsgruesse
Erstellt: 3. Januar 2009
Hallo xxx (Vorname),
vielen Dank für deine Mail! Super, dass wir immer wieder in deinen Gedanken sind.
Ich wünsche dir ebenfalls ein wunderbares neues Jahr, in dem du viel reisen kannst - am
besten nach Hannover. Ich bin nur noch eine halbe Fröbel, da ich meinen Hauptwohnsitz
verlegt habe. Seit Juli habe ich meinen Lebensmittelpunkt in Großenrode, auf dem Bau-
ernhof, auf dem ich aufgewachsen bin. Außer mir wohnen in Großenrode etwa 300 Men-
schen, also recht überschaubar. Da ich aber nach wie vor im Mädchenhaus arbeite, habe
ich noch mein Zimmer in der Fröbelstraße bei Pahli.
Auf dem Land fühle ich mich sehrsehr wohl und bin glücklich mit meiner Entscheidung.
Viele liebe Grüße
xxxx (Vorname)
____________________________________________________________________
Psssst! Schon vom neuen WEB.DE MultiMessenger gehört?
Der kann`s mit allen: http://www.produkte.web.de/messenger/?did=3123
3. Aufgabe. Charakterisieren Sie folgende Merkmale der E-Mails, die Sie von Ihren deutschen
Freunden bekommen:
- Thema, Anrede, Verabschiedungsformel immer vorhanden (ja/nein) …….
- Länge der E-Mail: von ……. bis ……. Sätze
- automatisches Zitieren (ja/nein) …….
- Durchschnittszeit, in der die anderen E-Mails beantwortet werden: ……. Tage
45
4. Aufgabe. Charakterisieren Sie die sprachlichen Mittel eines Gruppenchats (Beispiel 10) nach fol-
genden Punkten:
- lautnahe Graphie und andere graphische Mittel,
- Emoticons und andere nur in der Internet-Kommunikation vertretene ikonische Elemente,
- umgangsprachliche Lexik, Gesprächspartikeln und Interjektionen,
- Anrede, Begrüßungs- und Verabschiedungsformeln,
- syntaktischer Bau der Sätze.
Beispiel 10
Chat (#deutschland, 15.12.2008)
[21:59] <+patty_> hoi Boggie :) auch wieder da :)
[21:59] <+Boggie> huhu patty_...jo, ich bin wieder hier in meinen revier;)
[22:00] <+patty_> soso in deinem revier *g*
[22:01] <+patty_> haste das gehört ante in seinem revier *g*
[22:01] <+Boggie> jups! habs ja vor ein paar tagen schon markiert,hehehe
06[22:01] * +ante drückt Boggie mal einen nassen lappen in die hand, wisch dat endlich auf, dat
müffelt allso hier so scharf
[22:03] <+Boggie> ante, klinisch sauber is nie im saustall;)
[22:05] <+ante> patty_ sind wir hier säue???
[22:06] <+patty_> nöö ante sicherlich nicht
[22:06] <+Boggie> ante,nun sei nicht gleich so erschrocken.....
[22:11] <+ante> Boggie dann haste ja heute ne kurze nacht vor dir
[22:12] <+Boggie> mal sehen ich nehms wies kommt;)
[22:12] <+patty_> das macht dem Boggie nichts aus :)
[22:30] <+inviktus> machs gut Boggie...mann sieht sich
[22:30] <+Boggie> ja klar, immer inviktus...ausgen auf ich komme:)
[22:30] <+Boggie> -s
[22:30] <+inviktus> :)
[22:30] <+patty_> winke Boggie ;) du auch :)
[22:30] <+ante> bye zwilling
5. Aufgabe. Charakterisieren Sie die strukturellen Komponenten eines Forumbeitrags (Beispiel 11).
46
Beispiel 11
Forumbeitrag (http://forum.spiegel.de, 31.01.2011)
6. Aufgabe. Welches Thema zum Bereicht der Interkulturellen Kommunikation würden Sie im Fo-
rum mit den Vertretern einer anderen Gesellschaft/Kultur/Gruppe bzw. eines anderen Landes disku-
tieren wollen?
47
III.6. Übungen und Aufgaben zum Thema
,Ästhetische und unterhaltende Kommunikationsformen im Internet: Netzliteratur und
MUDs‘
1. Aufgabe. Das Internet bietet vielen leichte zugängliche Möglichkeit, eigene literarische Werke zu
veröffentlichen, d. h. sich ästhetisch zu realisieren. Diskutieren Sie Argumente für und wieder diese
Erscheinung.
2. Aufgabe. Es gibt mindestens drei Arten der Netzliteratur: 1) Hypertextliteratur, die auf Hypertext-
prinzip basiert, z.B. unter www.metatrons.net, 2) Novel-in-Progress-Projekte, in denen alle Leser
am begonnenen Werk weitermitarbeiten dürfen, z.B. unter www.geondeo.de, 3) Fanfiktion, wo die
Fans verschiedener literarischer Werke und Filme Fortsetzungen oder alternative Finale der Lieb-
lingskunstwerke verfassen, die Schöpfunen anderer Fans lesen und kommentieren (z.B. unter
www.fanfiktion.de). Welche Art der ästhetischen Kommunikationsformen käme für Sie in Frage
und warum?
3. Aufgabe. Welchen ästhetischen Eindruck macht auf Sie das im Beispiel 12 angeführte Fragment
einer Hypertexterzählung?
Beispiel 12
Hypertexterzählung Metatron (ein Fragment, www.metatrons.net, 31.01.2011)
48
3. Aufgabe. Die MUDs als auf Text basierte Abenteuerspiele gehören zu den ältesten Kommunikati-
onsformen im Internet. Sehen Sie sich die Abbildung eines Fragments des MUDs „Anderland“ (Bei-
spiel 13) an. Diskutieren Sie in der Gruppe, warum es immer noch Anhänger dieser Kommunikati-
onsform gibt.
Beispiel 13
MUD „Anderland“ (telnet://anderland.mud.de, 22.12.2008)
4. Aufgabe. Lesen Sie die Regeln der Nutzung eines MUDs (Beispiel 13). Was fällt Ihnen in der vi-
suellen und sprachlichen Gestaltung dieses MUDs auf?
5. Aufgabe. Sehen Sie sich die Liste der deutschsprachigen MUDs unter www.mud.de an. Welche
MUDs fehlen Ihnen in der Liste? Welche würden Sie gern ausprobieren?
49
6. Aufgabe. In MUDs werden spezifische Wörter und Wendungen gebraucht: ‚NPC‘, ‚Ebene‘ oder
‚LP‘. Suchen Sie nach deren Erklärung in einem MUD-Glossar unter
http://wunderland.mud.de/mud/doc/misc/dictionary.html.
7. Aufgabe. Abschließende Diskussion: Äußern Sie sich im Plenum, welche Informationen des
Wahlpflichtkurses für Sie neu waren und welche Ideen Sie für Ihre künftige berufliche Tätigkeit be-
kommen haben.
50
51
IV. Anhang
IV.1. Glossar
Hyperlink, der – ein besonderes Zeichen im
Quelltext, welches die Form des Wortes, Satz-
bzw. Textteils hat oder als graphisches Element
auftritt und einen hineingebauten URL-Verweis
auf ein anderes Textfragment (Objekt des Hyper-
links) enthält.
Hypertext, der – der nicht linear organisierte
Text, dessen Strukturelemente (sogenannte Hyper-
textknoten) miteinander durch Hyperlinks verbun-
den sind. Diese erlauben es, bequem von einem
Strukturelement zum anderen zu gelangen. Die
Reihenfolge in der Wahrnehmung der hypertextu-
ellen Strukturelemente ist nicht im Voraus fixiert,
sondern frei variabel und vom Leser selbst be-
stimmt.
Interaktivität, die – kommunikative Tätigkeit, bei
welcher die Lerner entweder mit Kommunikati-
onspartnern oder Nicht-Lebewesen (Computer-
programm, Maschine, Hypertext) interagieren und
somit die Antwort auf gestellte Frage gleich be-
kommen oder den Text bzw. den Lernprozess in-
dividuell gestalten können.
Internet-Diskurs, der – Prozess der durch Com-
puter und Internet vermittelten kommunikativen
Tätigkeit einer bestimmten Menge von Teilneh-
mern, die in bestimmten Kommunikationsformen
verwirklicht und mit Text als Produkt der Kom-
munikation fixiert wird.
Internetkommunikation, die – die auf Austausch
von verbalen und nonverbalen Zeichen beruhende
Interaktion der Kommunikanten, die mit Hilfe des
Computers und Internets zustande kommt.
Internet-Kommunikationsform, die – die übli-
che, von Computer und Internet vermittelte Inter-
aktionsform der Menschen miteinander, die in der
Regel an eine bestimmte Textsorte gebunden ist.
Internet-Text, der – komplexes semiotisches Ge-
bilde, das in Form eines elektronischen Doku-
ments auf dem Bildschirm fixiert ist und dessen
Grenzen durch den URL oder durch eine Kommu-
nikationssitzung bestimmt sind. Der Internet-Text
zeichnet sich durch inhaltliche, formale, pragmati-
sche und sprachliche Einheitlichkeit aus und ver-
fügt über alle Hauptkriterien der Textualität –
Komplexität, Kohärenz und Intenzionalität.
Medienkompetenz, die – Summe der Fähigkeiten
und Fertigkeiten im richtigen Handhaben ver-
schiedener Medien sowie die Fähigkeiten, Medi-
entexte auf verschiedenen Ebenen (textueller, au-
ditiver, visueller) zu dekodieren, zu analysieren,
einzuschätzen und selbst zu produzieren.
Medienpädagogik, die – Ausbildung und Ent-
wicklung einer Persönlichkeit mit Hilfe der Medi-
en und am Beispiel der Medienprodukte.
MUD, engl.: Multi User Dungeon, ein textbasier-
tes Rollenspiel, das auf einem Computer läuft, an
dem sich per Internet-Zugang und Mouseclicks
andere Spieler beteiligen können.
Multimedialität, die – Vereinigung von verschie-
denen Informationskanälen in einem Text oder ei-
nem textbasierten Angebot, z.B. verbaler und gra-
phischer Formen, wie sie auf verschiedenen Web-
seiten zu finden sind, oder auditiver und visuellet
Möglichkeiten wie im Video-Chat oder beim Sky-
pen.
Neue Medien, die – auf digitalen Technologien
beruhende, die Kommunikation vermittelnde
technische Geräte und Netze, zu denen in erster
Linie Computer und Internet zählen.
Synchronizität, die – Kommunikationsmerkmal,
welches sich auf gleichzeitige Anwesenheit des
Adressanten und Adressaten im Netz (online) be-
zieht, wobei die Kommunikanten die Rollen des
Textproduzenten und -rezipienten ständig wech-
seln.
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IV.2. Test
Wählen Sie für jede Frage eine richtige Antwort aus.
1. Der Begriff der Internet-Kommunikation ist im Vergleich mit dem Begriff der digitalen Kommu-
nikation
a) enger,
b) breiter,
c) gleich.
2. Die Internet-Kommunikation ist
a) die Mensch-Maschine-Interaktion.
b) die Interaktion der Menschen, die mit Hilfe der digitalen Medien zustande kommt.
c) die Interaktion der Menschen, die mit Hilfe des Computers und Internets zustande kommt.
3. Die Grenzen der Internet-Texte sind durch … bestimmt.
a) den URL
b) durch die Zeit der Kommunikationssitzung
c) beides
4. Der Internet-Diskurs ist
a) Prozess der durch Computer und Internet vermittelten kommunikativen Tätigkeit daran betei-
ligter Menschen.
b) komplexes semiotisches Gebilde, das in Form eines elektronischen Dokuments auf dem Bild-
schirm fixiert ist.
c) die Summe aller im Internet produzierter Texte.
5. Mit den Merkmalen der mündlichen und schriftlichen Sprache ist das Parameter … verbunden.
a) der Interaktivität
b) der Synchronizität
c) der Kommunikantenzahl
6. Mit den Merkmalen des Dialogs/Monologs ist nicht das Parameter …. verbunden.
a) der Interaktivität,
b) der Kommunikantenzahl,
c) der Synchronizität.
7. Wegen der ausgeprägten Multimedialität wird der verbale Teil des Textes
a) kürzer und selbständiger,
b) kürzer und unselbständiger,
c) länger und unselbständiger.
8. Das Modell der Internet-Kommunikationsform schließt … ein.
a) mediale, pragmatische, semantische und stilistische Parameter
b) Interface, Hypertextualität, Multimedialität, Interaktivität, Synchronizität und Kommunikan-
tenexpliziertheit
c) Komplexität, Kohärenz, Intentionalität, sprachliche Einheitlichkeit.
9. Mediale Arten der Internet-Kommunikationsformen sind
a) informativ, präsentierend, sozial, direktiv, ästhetisch und unterhaltend
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b) mit Internetdiensten E-Mail, Newsgroup, IRC, MUD und WWW verbunden
c) hypertextuell, interaktiv, multimedial, synchron.
10. Besonders viele sprachliche Innovationen sind in der Internet-Kommunikation mit … Mitteln
verbunden.
a) phonetischen
b) lexischen
c) syntaktischen
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Schlüssel zum Test:
1. a; 2. c; 3. c; 4. a; 5. b; 6. c; 7. b; 8. a; 9. b; 10. a.
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Information über die Autorin
Dr. Larissa Shchipitsina
geboren am 24. Dezember 1971. Seit 1997 Hochschullehrerin an der Staatlichen Pomoren-
Universität in Archangelsk (Russland). 2002 – Erwerb des Doktorgrades; 2011 – Habilitation für das
Fach: Germanistik. Seit 2004 Dozentin des Lehrstuhls für Deutsch an der Fakultät für Fremdspra-
chen (Staatliche Pomoren-Universität, die im September 2011 in Nördliche (Arktische) Föderale
Universität umgestaltet und entsprechend auch umbenannt wurde), unterrichtet Stilistik, Allgemeine
Sprachwissenschaft, Informationstechnologien in der Linguistik und Einführung in die Theorie der
Interkulturellen Kommunikation; Publikationen zu Fragen der Text- und Diskurstheorie und zu
Kommunikation im Internet.
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