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Fränkischer Tag12.07.2016

EHERBIEKDHZEFT

Neues B10ckheizkraftwerk versorgt jetzt Schule und Freibad'I.I'[ll'l UNSEREM MITARBEITER THÜHRE HHRHEEI.

Redwitzffl bristteld- Die Bavern-werk Natur GmbH hat zusam-men mit der Gemeinde Redwitzein neues Wärmekonzept für dieAlbert-Blankertz-Schule unddas Freibad umgesetzt. Die Be-heizung der Schule erfolgte bis-her über zwei konventionelleErdgaskessel. Das Beckenwas-ser des Freibades wurde über ei-ne Luft-Wasser-Wärmepmnpetemperiert. Um die Energiever-sorgung der beiden Anlagenökonomisch miteinander zu ver-knüpfen, schlug die BavernwerkNatur ein neues, modernes Kon-zept vor und errichtete in derSchule ein Blockheizkraftwerk(BHKW), welches auf Erdgas-basis gleichzeitig Strom undWärme erzeugt. Zudem wurdeeine 150 Meter lange Fernwär-meleitung von der Schule zumFreibad verlegt. So kann dieHeizzentrale der Schule und vorallem das Blockheizkraftwerk,das sonst im Sommer stillsteht,während dieser Monate sinnvollfür die Beheizung des Freibadeseingesetzt werden.

Der Wärmebedarf der beidenEinrichtungen von insgesamt300 000 Kilowattstunden proJahr kann zu 25 Prozent durchdas Blockheizkraftwerk abge-deckt werden. Der Rest wirdüber die vorhandenen zwei Erd-gaskessel sichergestellt. Dernach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitigerzeugte Strom deckt einenGroßteil des Strombedarfs derSchule in Höhe von B0 000 Kilo-wattstunden pro Jahr. Darüberhinaus produzierte Strommen-gen werden in das Netz der Bav-

ernwerk AG eingespeist. DasTochterunternehmen der Bav-ernwerk AG investierte fiir dieMaßnahme 225 000 Euro.

Die ‘Vorteile einer BiogasanlageLandwirt Harald Schilling be-treibt eine Biogasanlage. Dieseist unabhängig von Sonne undWmd und kann immer Strom er-zeugen. Gleichzeitig ist Biogasspeicherbar und katm abgerufenwerden, wenn der Strom benö-tigt wird — dies sei einer dergrößten Vorteile von Biogas ge-genüber anderen erneuerbarenEnergien wie etwa Windkraftund Photovoltaik.

Die im Fermenter, oder demBioreaktor, befmdlichen Bakte-rien wandeln die Biomasse zuBiogas und dem Gärprodukt,auch Substrat genannt, um. Da-mit dieser Prozess funktioniert,muss die Biomasse im Fermen-ter, in den circa T50 Kubikmeter

Substrat passen, auf 40 GradCelsius aufgeheizt werden undständig mit zwei Rührwerken inBewegung bleiben. Der Fer-menter, ein kuppelförmiges Ge-bilde, besteht aus Edelstahl undhat ein Doppelrnembrandach, indem das Gas gespeichert wird.

Für die Fütterung des Fer-menters werden pro Tag etwa7000 Kilogramm Biomasse be-nötigt. Daraus entstehen rund1'700 Kubikmeter Biogas proTag. Zugeführt werden dürfennur nachwachsende Rohstoffe.Ungefähr 50 Tage bleibt die zu-gefütterte Biomasse im Fermen-ter und ist nach diesem Gärpro-zess in etwa so flüssig wie Rin-dergülle. Die vergorene Biomas-se sei nahezu geruchsneutral unddarüber hinaus besser verfügbarfür die Pfl anzen. Zudem ersparesie dem Landwirt und der Um-welt teure und energieintensiverzeugte Mmeraldünger.

‘llbm Wärmeumwandler wird die Wärme in das Freibad unterhalb derSchule geschickt. Fotos: Thomas lttlicheel

Das Biogas auf dem Betriebder Familie Schilling wirdgleichzeitig zur Strom- undWärmeproduktion durch einBI-IKW genutzt. Aktuell er-zeugt das BHKW stündlich 150Kilowatt elektrische und 220Kilowatt thermische Energie.Vom Maschinenraum, in demdas Gas verdichtet und in einemMotor verbrannt wird, werdenmit der entstehenden Motorab-wärme sechs Häuser in derNachbarschaft über Fernwär-meleitungen beheizt und mitWarmwasser versorgt.Strom für 250 HaushalteDie mechanische Leistung wirdmit einem Generator in Stromumgewandelt und ins Stromnetzeingespeist. Dieser erzeugteStrom ist ausreichend fiir circa250 Haushalte. Das Restproduktaus dem Fermenter wird alshochwertiger Dünger auf den

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landwirtschaftlichen Flächenausgebracht. Pro Jahr sind diesungefähr 4000 Kubikmeter.

Schilling weiß um den Vorteil,den er als Landwirt und Betrei-ber einer Biogasanlage hat. Inseinem Stall stehen etwa 60 Rin-der. Er betreibt Ackerbau mitverschiedenen Getreidesorten,vor allem aber Mais. Die Güllestammt aus seinem Kuhstall. DieMais- und Grassilage, die er fürdie Fütterung der Biogasanlagebenötigt, ist dasselbe Futter wiefür die Rinder und ist in den Si-los auf dem Betrieb gelagert.

Rückblickend ist HaraldSchilling zufrieden, den„Sprung“ gewagt zu haben undeiner der ersten Landwirte imLandkreis gewesen zu sein, dereine Biogasanlage gebaut hat.Der Getreideanbau sei nichtmehr kostendeckend gewesen.Mit der Anlage hat er nun einezusätzliche Einnahmequelle.

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Der Fermenter, in dem die Bakterien ihre Arbeit verrichten und Biomas-sein Energie verwandeln