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Die Zukunft sichernPhilipp Horsch über die wichtigsten Neuentwicklungen 3

Für den globalen MarktTheodor Leeb über die Neuheiten im Spritzen-Sektor 8

Chancen der TechnikMichael Horsch über die mechanische Bestandespflege 12

Neuheiten- Feuerwerk

HORSCH auf der Agritechnica 2019

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Liebe Leserinnen und Leser

Willkommen

ImpressumDiese Ausgabe der terraHORSCH ist eine Sonderausgabe zur Agritechnica 2019 der HORSCH Maschinen GmbH, Sitzenhof 1, DE-92421 Schwandorf Tel.: +49 9431 7143-0, Fax: +49 9431 7143-9200 [email protected], www.horsch.com

Verantwortlich für den Inhalt: Cornelia Horsch

Redaktion: Johannes Hädicke

Mit Beiträgen von: M. Braun, C. Horsch, E. Nicolai

Fotos: Archiv HORSCH, Photographie Petra Kellner, W. Derks (privat), C. Graf zu Eltz (privat)

Übersetzungen: englisch: H. Wolf; französisch: S. Proust

Die terraHORSCH Sonderausgabe zur Agritechnica 2019 erscheint in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch.

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Herausgebers unzulässig.

Produktion & Grafik: Beckmann Verlag GmbH & Co KG, Lehrte

Druck: Frischmann Druck und Medien GmbH, Amberg

INHALTSonderausgabe zur Agritechnica 2019

03 Philipp Horsch: Neue Entwicklungen sichern

uns die Zukunft

08 Theodor Leeb: Den internationalen Markt

noch besser erschließen

12 Michael Horsch: Chancen und Zukunft der Technik für

Bio- und Hybrid-Landwirtschaft

Klimawandel, Umwelt, Politik, Forderungen der Gesellschaft, Ernährung, Mobilität, Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Mindset… – viele Themen, die Druck auf die Landwirtschaft ausüben und auch betroffen machen. Sich zu wehren oder sich nur zu verteidigen, macht keinen Sinn. Wir haben uns

entschieden, nach vorne zu schauen und dies als Herausforderung zu betrachten – vielleicht sogar als eine Möglichkeit, sich für die Zukunft neu zu orientieren.

Die ersten Schritte haben wir vor ein paar Jahren gemacht, als wir uns dem Thema Bio gewidmet und selbst erste Erfahrungen gesammelt haben. Daraus wurden Maschinen entwickelt, die den Anforderungen der Biobetriebe entsprechen. Aus diesen Erfahrungen wiederum entstand die Idee einer Hybrid-Landwirtschaft: einer neuen Art, Ackerbau zu betreiben – umweltbewusst, nachhaltig, von beiden Seiten (konventionell und biologisch) lernend.

Vor dem Hintergrund dieser neuen Entwicklungen und Erfahrungen freuen wir uns, Ihnen zur Agritechnica 2019 ein „Feuerwerk“ an Neuheiten präsentieren zu können.In der Bodenbearbeitung präsentieren wir eine neue Joker Reihe. Wir haben eine neue Kurzscheibenegge entwickelt, die den Markt- und Kundenanforderungen in den verschiedensten Märkten entspricht. Parallel dazu erweitern wir unser Angebot im Pflanzenschutz mit Selbstfahrern, die eine große Variabilität für verschiedenste Anforderungen ermöglichen, aber auch mit einer gezogenen Pflanzenschutzspritze mit 12.000 l Fassvolumen und Tandemachse! Natürlich tut sich bei HORSCH auch etwas zum Thema Digitalisierung und Konnektivität und zu guter Letzt werden Sie an vielen Maschinen Weiterentwicklungen im Detail entdecken!

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und freue mich auf ein Wiedersehen auf unserem Stand C41 in Halle 12 auf der Agritechnica.

Herzlichst

Cornelia Horsch

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Neue Entwicklungen sichern uns die ZukunftIm Rahmen der Agritechnica 2019 zündet HORSCH ein Feuerwerk der Innovationen. Philipp Horsch berichtet nicht nur über die wichtigsten Neuentwicklungen in Bodenbearbeitung und Sätechnik, sondern spricht auch über Themen aus den Bereichen Elektronik und Digitalisierung. Letztere stehen dieses Jahr besonders im Fokus.

Philipp Horsch

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terraHORSCH: HORSCH treibt die Entwicklungen im Be-reich der Digitalisierung und Konnektivität stark voran. Welchen Gedanken verfolgen Sie dabei? Philipp Horsch: Die Landwirtschaft und auch wir als Land-technikhersteller müssen uns heutzutage vielen Herausfor-derungen stellen: Umweltschutz, Klimaschutz, Nahrungs-mittelerzeugung – all das hat mit Landwirtschaft zu tun und ist untrennbar miteinander verbunden. Meiner Mei-nung nach können diese globalen Themen nicht ohne die Unterstützung der Digitalisierung gelöst werden, weshalb wir darauf auch einen unserer derzeitigen Entwicklungs-schwerpunkte legen.

Am Thema Konnektivität arbeiten wir schon seit einigen Jahren und es gab in diesem Bereich auch schon die ein oder andere Fehlentwicklung, die gestoppt werden musste. Das Hauptziel besteht darin, für alle unsere Maschinen mit Job-rechner künftig eine Verbindung zwischen Maschine und Internet herzustellen. Darauf aufbauend entwickeln wir bereits parallel die ersten Applikationen, um verschiedenste Use-Cases abzubilden, die dem Landwirt die Arbeit mit unseren Maschi-nen erleichtern.

HorschConnect ermöglicht nun genau diese Vernetzung und bietet die dafür notwendigen Schnittstellen. Mit dem SmartCan Modul liefern wir eine Hardware-Lösung, die neben der Verbindung zwischen Maschine und Internet auch ein lo-kales Netzwerk vom Smartphone zur Maschine auf WLAN-Ba-sis herstellt.

Wird es von HORSCH eine spezielle App geben, mit der sich die angesprochenen Anwendungen steuern lassen? Ja, so eine App wird es geben. Unter dem Namen „Mobile-Control“ fassen wir verschiedenste Funktionen und Anwen-dungen zusammen. Im Mittelpunkt stehen dabei der Kun-dennutzen und die Arbeitserleichterung für den Landwirt. Beispielsweise ermöglicht MobileControl das einfache Ab-drehen einer HORSCH Drillmaschine. Der Landwirt nimmt die dafür notwendigen Einstellungen direkt auf seinem Smart-phone oder Tablet in der App vor, während er neben der Sämaschine steht. Er muss nicht mehr in die Traktorkabine steigen, um Werte am Terminal einzugeben. Besonders hilf-reich ist das bei Drillmaschinen mit mehreren Komponenten bzw. Dosiergeräten.

Für die HORSCH Maestro bietet MobileControl ein Feature: die Möglichkeit, Einzelreihentests direkt am Säaggregat vor-zunehmen. Im Bereich unserer Pflanzenschutztechnik ist die Durchführung von Düsentests über das Smartphone bereits umgesetzt. Viele weitere Themen sind in Bearbeitung. Auf diese Weise entsteht ein bunter Strauß an Funktionalitäten, die dem Landwirt Zeit und Nerven sparen.

Welche Möglichkeiten sehen Sie in Zukunft mit einem noch höheren Grad an Konnektivität? Wie bei allen unseren Entwicklungen geht es uns auch bei HorschConnect um den maximalen Nutzen für den Landwirt und seine Arbeit! Ein zentrales Thema ist dabei das Datenma-nagement und vor allem der sorgsame Umgang mit ihnen. Die Anbindung der Maschine ans Internet ermöglicht dem Kun-den, seine Daten mit Partnern zu teilen, die er, beispielsweise

über herstellerunabhängige Drittsysteme wie den agrirouter, selbst auswählt und definiert.

In diesem Zusammenhang ist auch das Thema Support-View zu nennen. Damit wird es möglich sein, die Ansichten, die der Fahrer in seinem Terminal sieht, auf mobile Endgeräte oder direkt auf einen PC ins Büro zu übertragen.

Dem Landwirt eröffnen sich dadurch völlig neue Möglich-keiten. Teilt er seine Terminalansicht beispielsweise mit seinem zuständigen Service-Partner oder einem HORSCH Servicemit-arbeiter, können diese ihn ganz einfach bei der Einstellung und Optimierung seiner Maschine unterstützen.

Das ganze Feld der Konnektivität und die sinnvolle Samm-lung von Maschinendaten bieten aber noch ganz andere Möglichkeiten und Services für unsere Kunden: Predictive Maintenance – zu Deutsch „Vorausschauende Wartung“ – wird uns in Zukunft unterstützen, unsere Technik proaktiv zu warten und dadurch potenzielle Ausfallzeiten so niedrig wie möglich zu halten.

Was können Sie uns über den I-Manager erzählen? Der I-Manager stellt sowohl auf der Seite der Hard- als auch der Software eine neue Generation unserer ISOBUS-Bediensys-teme dar, die wir sukzessive in den Markt einführen werden. Grundlage dafür ist die intuitive Bedienlogik der HORSCH Leeb Pflanzenschutztechnik, die nun für die Sätechnik optimiert und angepasst wurde.

Das Ziel bestand darin, eine zuverlässige und vor allem erweiterbare Software zu entwickeln, die über viele neue und

Die HORSCH Cultro wird es in einer Arbeitsbreite von 3 m und 12 m geben.

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innovative Funktionen verfügt, um dem Landwirt die Einstellung, Bedienung und Überwachung der Technik zu erleichtern.

Drillmaschinen bringen heute meh-rere Komponenten mit mehreren Do-sierern in mehreren Sektionen aus. Eine skalier- und konfigurierbare Software ist hier ein absolutes Must-have! Mit dem I-Manager gehören softwarebedingte Restriktionen und Kompromisse bezüglich Varianten- und Ausstattungsvielfalt der Vergangenheit an. Darüber hinaus wird in Verbindung mit RowControl nun auch ein frei konfigurierbarer Fahrgassenrhythmus ermöglicht.

Letztlich dreht sich auch im Bereich Software und Be-dienmanagement alles darum, noch schneller und genauer auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen zu können. Maschinenführer konfigurieren künftig die Darstellung ihrer Terminaloberfläche nach ihren individuellen Wünschen.

Ein weiteres Ziel dieser Entwicklung ist es, in Zukunft noch mehr Redundanz, sprich mehrfache Absicherungen, sowie voll diagnosefähige Systeme in allen Bereichen der Sätechnik ein-zubringen, um die höchstmögliche Einsatzsicherheit unserer Technik zu gewährleisten.

Welche Entwicklungen gibt es im Bereich der automati-schen Schardruckregelung für Standard-Drillmaschinen?Nachdem wir in den HORSCH Maestro Einzelkornsämaschinen hinsichtlich der Ablagequalität bereits sehr gute Erfahrungen mit unserer AutoForce Technologie gemacht haben, beschäf-

tigen wir uns schon seit längerem damit, die Saatgutablage auch bei unseren Standard-Drillmaschinen vor allem bei stark wechselnden Böden zu automatisieren und damit noch weiter zu präzisieren. Analog zum AutoForce bei der Maestro soll nun auch hier eine automatische Regelung dafür sorgen, dass die voreingestellte Belastung der Tiefenführungsrolle unabhängig von schweren oder leichten Böden konstant gehalten wird.

Aktuell führen wir dazu die ersten Praxistests mit der Serto durch, die als Solo-Drillmaschine ohne Vorwerkzeuge besonders dafür geeignet ist.

Für die HORSCH Pronto kommt mit dem TurboDisc 3 eine neue Generation des Säschars auf den Markt. Was haben Sie daran verändert?Eins vorweg: Das TurboDisc Schar wurde nicht wegen der Mechanik, den Kosten oder der Haltbarkeit überarbeitet. Das alleinige Ziel dieser Weiterentwicklung war es, noch deutlich besser mit widrigen, nassen und klebrigen Bodenbedingungen zurechtzukommen.

Wachsende Betriebe brauchen immer mehr Schlagkraft und müssen manchmal auch unter nicht ganz optimalen

Bedingungen säen. Hier greift wieder eines unserer obersten Gebote – maxi-male Einsatzsicherheit der Maschine und somit größtmöglicher Kundennutzen! Das TurboDisc 3 Schar mit seinen Anpas-sungen im Bereich des Fallrohrs und des Abstreifers ermöglicht es dem Landwirt, auch unter schwierigsten Bedingungen mit bindigen Bodenverhältnissen noch verstopfungsfreier zu arbeiten.

Was können Sie über die neue Schei-benegge Joker RT sagen? Erkenntnisse und Entwicklungen ge-hen immer weiter und so ist es für uns ein normaler, immer wiederkehrender

Prozess, in regelmäßigen Abständen an unseren Produkten weiter zu arbeiten. Besonders wichtig ist es uns dabei, auf sich ändernde Marktanforderungen zu reagieren und vor allem auch das Feedback unserer Kunden aufzugreifen und in die neue Maschinengeneration einfließen zu lassen. Der-artige Produktweiterentwicklungen hören sich zunächst immer einfacher an, als sie letztlich sind und bei der Joker RT ist das Update diesmal etwas umfangreicher ausgefallen.

Wir haben den Fokus hier vor allem darauf gelegt, in Sachen Ausstattungsmöglichkeiten und Kombinierbarkeiten noch variabler zu werden. Die RT wird neben verschiedenen Doppelpackern nun auch mit ausgewählten Einzelpacker-systemen erhältlich sein. Beide Varianten können darüber hinaus je nach Kundenanforderungen mit Frontwerkzeugen wie Messerwalze oder Crossbar ausgestattet werden.

Zudem haben wir uns auch intensiv mit dem Anschluss-bereich beim Arbeiten beschäftigt, der ja besonders schwierig bei Scheibeneggen hinzubekommen ist. Hier ist es uns nun gelungen, ein deutlich ebeneres und saubereres Bild bei unterschiedlichen Arbeitstiefen und Bodenbedingungen zu hinterlassen – bei minimalem Einstellungsaufwand.

Die Landwirtschaft und auch wir als

Landtechnikhersteller müssen uns heutzu-tage vielen Heraus-forderungen stellen:

Umweltschutz, Klima-schutz, Nahrungsmit-

telerzeugung.

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Die neue Joker Generation bietet also eine Reihe von neu-en Features und auch etwas mehr effektive Arbeitsbreite – und das alles zum gleichen (ausstattungsbereinigten) Kundenpreis wie das vorherige Modell.

Verfolgt man die Produktentwicklungen der letzten Jahre im Bereich Sätechnik, geht der Trend eindeutig zu Mehrkomponentensystemen. Ist das der Grund, weshalb es den HORSCH Focus nun auch mit MiniDrill gibt?Anbauverfahren und Fruchtfolgen im modernen Ackerbau wandeln sich stetig und werden permanent weiterentwickelt. Unter- bzw. Doppelsaaten sind nur zwei Schlagworte, die in diesem Zusammenhang zu nennen sind. Zudem wollen Land-wirte im Zuge der Effizienzsteigerung immer mehr Arbeits-gänge mit einer Überfahrt kombinieren und beispielsweise Saatgut und Dünger gemeinsam ausbringen. Die Forderung nach Mehrtanksystemen ist demnach allgegenwärtig. Vor allem in unseren Exportmärkten ist das ein wichtiges Thema. Deshalb entwickeln wir unsere Sätechnik seit Jahren kontinu-ierlich in diese Richtung und treffen damit genau den Nerv der Zeit. Die Möglichkeit, unseren Focus nun zusätzlich mit der MiniDrill auszustatten und somit noch eine Komponente mehr ausbringen zu können, ist ein weiterer Schritt, hier noch anforderungsspezifischer und kundenindividueller zu agieren.

Im Bereich der Bodenbearbeitung sehen wir erstmals die HORSCH Cultro auf der Agritechnica. Warum entwickelt HORSCH so eine Spezialmaschine?Im Ackerbau der Zukunft wird gerade die flache Bodenbe-arbeitung aus verschiedensten Gründen eine zentrale Rolle einnehmen. Deshalb ist es für uns sehr wichtig, auch in diesem Bereich mit einem vielfältigen Maschinenportfolio immer spezifischer zu werden und uns noch präziser auf verschiedenste Anfor-derungen einstellen zu können.

Lassen Sie mich das am Beispiel des HORSCH Cruisers erklären: Wir sehen den Cruiser im Moment am Übergang zwischen flacher und mitteltiefer Bo-denbearbeitung. Je nach Kundenwunsch kann er mit ver-schiedenen Balkenanzahlen und damit einhergehend mit unterschiedlichen Strichabständen geliefert werden. Darüber hinaus haben wir ein breites Spektrum an Scharvarianten und bieten somit für sämtliche Bedingungen die passenden Arbeitswerkzeuge an.

Um der künftig weiter steigenden Bedeutung der flachen Bodenbearbeitung gerecht zu werden bzw. noch flacheres Arbeiten zu ermöglichen, haben wir neben dem HORSCH Finer auch die HORSCH Cultro entwickelt, wobei die Cultro sogar noch flacher arbeiten kann.

Sie ist somit in der Lage, ganz spezielle Aufgaben in der Bo-denbearbeitung zu übernehmen. Dazu gehören unter anderem die Zerkleinerung von organischem Material und Ernterückstän-den nach der Raps-, Sonnenblumen- oder Maisernte bzw. das Niederwalzen von Zwischenfrüchten. Die beiden Messerwalzen quetschen, krimpen und schneiden den Aufwuchs und fördern auf diese Weise dessen Verrottungsprozess.

Weitere Neuheiten gibt es im Bereich der Maestro. Dabei handelt es sich um die Maestro CV und RV bzw. Maestro CX und RX. Warum arbeitet HORSCH neben dem Vakuumsystem nun auch an der Überdruckdosierung?Unsere Maestros laufen in allen Teilen der Welt. Landwirte säen damit unterschiedlichste Kulturen und arbeiten unter verschiedensten Voraussetzungen. Somit haben sie auch viel-fältigste Anforderungen an die eingesetzte Technik.

Egal ob Vakuum- oder Schussdosierung – beide Systeme funktionieren und beide Systeme haben ihre Vorteile bei bestimmten Arbeitsbedingungen. Beispielsweise erlauben Überdrucksysteme einerseits höhere Fahrgeschwindigkeiten bei gleichbleibender Ablagequalität, können aber anderer-seits nicht alle Saatgüter dieser Welt bewältigen oder haben aufgrund der Notwendigkeit der Nutzung von Fangrollen bei besonders nassen und klebrigen Bodenbedingungen Einsatz-grenzen. Da spielen dann wiederum Vakuumsysteme ihre Vor-teile aus und können bei den genannten Themen punkten. Wir sehen also klar den langfristigen Bedarf beider Technologien.

Wie genau läuft eine derartige Entwicklung ab und was sind die neuen Features an der Maestro?Die Basis haben wir gelegt, indem wir den Körper komplett überarbeitet haben. Dabei haben wir gleich mehrere Themen zeitgleich angepackt.

Als zentrales Thema steht das Dosierorgan im Mittel-punkt. Hier bringen wir auch für die Vakuumtechnologie eine neue Generation auf den Markt – den sogenannten AirVac Dosierer für die Maestro CV und Maestro RV. Die beiden neu entwickelten Baureihen Maestro CX und Maestro RX wiede-

rum werden mit dem AirSpeed Dosierer ausgestattet und arbeiten damit nach dem Überdruckprinzip. Insgesamt be-ruhen beide Systeme auf den gleichen Vereinzelungstechniken und weitest-gehend auch auf derselben Bauart bzw. den gleichen Komponenten.

Ein wesentliches Highlight ist hier ein neues Vereinzelungssystem zum Ab-streifen der Doppelbelegungen an den

Dosierscheiben: Hier kommt ein rein mechanisches System zum Einsatz, das keinerlei Einstellung auf unterschiedliche Kornformen und -größen innerhalb einer Saatgutart mehr bedarf – ein deutliche Vereinfachung und damit ein großer Kundennutzen.

Veränderungen gab es auch an der Reihe. Unsere Kunden fordern hier geringere Reihenabstände, um mit der Maestro noch mehr verschiedene Kulturen säen zu können. Deshalb werden wir künftig Reihenabstände ab 35 cm anbieten. 35 cm passen sehr gut nach Osteuropa, wo aktuell 70 cm ein gängiges Maß für Mais, Sonnenblumen oder Sojaboh-nen sind.

Im Bereich der Arbeitswerkzeuge vor und hinter dem Sä-schar haben wir ebenfalls einige Weiterentwicklungen unter anderem für die Düngerplatzierung oder die Furchenbearbei-tung vorangetrieben. Damit können wir unsere Maschinen in Zukunft noch individueller an die betriebsspezifischen Bedürf-nisse unserer Kunden anpassen.

Das Ziel unserer Entwicklungen ist es,

die Zukunft der Landwirtschaft mitzugestalten.

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Neben all den mechanischen Änderungen wurde auch die gesamte Elektronikarchitektur überdacht und auf die Heraus-forderungen der Zukunft vorbereitet. Die größten Neuerungen liefern wir hier bei der Hardware. Neue Verkabelungen und Ansteuerungen der einzelnen Reihen sowie darüber hinaus voll integrierte Diagnosesysteme sind nur ein paar Schlagworte in diesem Zusammenhang. Alles in allem haben wir bei der Über-arbeitung oberste Priorität auf die größtmögliche Usability für den Landwirt und den Fahrer gelegt. Das heißt, die Bedienung wurde soweit wie möglich vereinfacht.

Eine der wichtigsten Maschinen bei HORSCH ist bekannt-lich der Grubber Terrano. Gibt es auch in dieser Baureihe irgendwelche Neuigkeiten?Beim Terrano haben wir die Scharsysteme so erweitert, um perfekt flach abschneiden zu können. In diesen Bereich fließen

01 Die HORSCH Maestro CV verfügt über einen Zentraltank mit 3.000 l für Dünger und 800 l für Saatgut.

02 MobileControl ist für die Betriebs-systeme Android (Google) und iOS (Apple) verfügbar.

derzeit bei uns im Haus sehr viel Kapazität und Energie. Letzt-lich ist das perfekte flache Schneiden ja eine Grundvoraus-setzung, um der gesellschaftlichen Forderung nach weniger Herbizideinsatz nachzukommen.

In diesem Zusammenhang stellen sich viele Landwirte auch immer wieder die Frage: „Wie können wir es schaffen, Kleegras- oder GPS-Umbrüche perfekt zu managen, ohne dabei zu viel Wasser zu verlieren?“. Die Antwort darauf lautet: flach schneiden mit einem festen Zinken und einem gleitenden Schnitt.

Der Terrano liefert dafür mit seinem TerraGrip Zinken die besten Voraussetzungen. Auch Kunden, die bereits einen Terrano besitzen, können ihre bestehende Maschine hier sehr einfach und kostengünstig „weiterentwickeln“, ohne dabei tief in die Tasche greifen zu müssen.

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Den internationalen Markt noch besser

erschließenAuf der Agritechnica hat HORSCH in Sachen Pflanzenschutz einige Neuheiten zu bieten. Theo Leeb sprach mit terraHORSCH über die neue Generation der Selbst-fahrer sowie über die HORSCH Leeb 12 TD, die bald auf den Markt kommt. Außerdem berichtete er über die ersten Praxiserfahrungen und die Zufriedenheit der Kunden mit der HORSCH Leeb AX.

terraHORSCH: Die neue Baureihe des HORSCH Leeb 6.300 und 8.300 PT stellt eine weitere Generation der Selbstfahrer dar. Wie hat sich die Baureihe in den letzten Jahren entwickelt und warum haben Sie damals ange-fangen, Selbstfahrer zu bauen? Theo Leeb: Die Baureihen PT 230, 280 und 270 sind seit dem Jahr 2004 auf dem Markt. Sie zeichnen sich besonders durch den 8.000-l-Tank und den mechanischen Fahrantrieb aus. Diese Leeb PTs haben sich vor allem auf den nord- und ostdeut-

schen Großbetrieben bewährt. Für Mittel- und Südeuropa sind sie aber nur bedingt einsetzbar: In diesen Regionen werden viel Mais und Sonnenblumen angebaut. Eine Bodenfreiheit von nur 85 bis 90 cm ist dafür zu gering.

Dieses Defizit haben wir im Jahr 2010 mit der Entwick-lung der Baureihe PT 330 und 350 ausgeglichen. Völlig neu war dabei auch, dass die Selbstfahrer mit einer Mittelkabine ausgestattet wurden – dadurch war aber nur eine Fassgröße von 5.000 l möglich. Der Aufbauraum des PTs war einge-

Theo Leeb und sein Team arbeiten kontinuierlich daran, innovative Pflanzenschutztechnik zu entwickeln.

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schränkt und ein großer Teil des Gewichts verlagerte sich auf das Heck.

Bei der Gründung der HORSCH LEEB Application Systems GmbH war es das erste Ziel, Selbstfahrer zu bauen, die perfekt auf die Großbetriebe in Nord- und Ostdeutschland zuge-schnitten sind. Inzwischen sind die Anforderungen wesentlich internationaler geworden. Es ist somit unsere Aufgabe, eine Selbstfahrer-Baureihe für die unterschiedlichen Bedingungen der einzelnen Regionen auf den Markt zu bringen. Weltweit sind die Anforderungen an Selbstfahrer geprägt von großer Variabilität. Genau aus diesem Grund bestücken wir die neue Baureihe des Leeb 6.300 und 8.300 PT mit vielen variablen Ausstattungsvarianten, um diesen unterschiedlichen Bedin-gungen gerecht zu werden.

Bitte erklären Sie uns doch etwas genauer, inwiefern Sie sich mit der neuen Selbstfahrer-Generation interna-tionaler aufstellen. Was sind die Neuheiten im Vergleich zu den Vorgänger-Generationen der PTs? Das Ziel ist es, mit dieser neuen Selbstfahrer-Generation den Großteil der Anforderungen in Europa, Russland, Australien und auch Nord- und Südamerika abzudecken. Während des Entwicklungsprozesses war es deshalb sehr wichtig zu klären, wie das grundlegende Maschinenkonzept dafür aus-sehen muss. Einer der Knackpunkte war dabei die Position der Kabine auf dem Fahrwerk. Hier besteht immer die Wahl zwischen einer Front- oder einer Mittelkabine. Ganz bewusst haben wir uns für die Frontkabine entschieden, denn in der Vergangenheit haben wir damit bereits gute Erfahrungen gesammelt.

Vorteile der Frontkabine sind, dass ein größeres Behälter-volumen möglich ist und sie eine gute Achslastverteilung gewährleistet, da der Behälter optimal zwischen den Achsen positioniert werden kann. Die Frontkabine hat im Vergleich zur Mittelkabine aber auf den ersten Blick einen etwas schlechte-ren Fahrkomfort. Um dennoch einen optimalen Fahrkomfort wie mit einer Mittelkabine zu garantieren, entwickelten wir ein speziell angepasstes Federungssystem – genauer gesagt eine hydropneumatische Einzelradaufhängung mit diagonaler Kreuzverschaltung. Durch die Einzelradaufhängung federn alle vier Räder unabhängig voneinander, um eine perfekte Seiten-stabilität zu garantieren. Die diagonale Kreuzverschaltung sorgt dafür, dass beim Einfedern der rechten vorderen Seite auch automatisch die linke hintere Seite einfedert und somit die gesamte Maschine stabil gehalten wird.

Das ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass wir uns als Unternehmen mit der Zeit immer weiterentwickeln und den Kundennutzen bzw. in diesem Fall den Fahrkomfort immer besser bedienen können. Bei der Entwicklung des PT 280 haben wir ihn damals mit einer pneumatischen Federung und einer stabilisierenden Hinterachse ausgestattet. Der PT 330 wiederum verfügt schon über eine hydropneumatische Ein-zelradaufhängung, allerdings noch nicht über die Kreuzver-schaltung. Die Kombination aus beidem ist für uns der nächste Schritt in der Evolution.

Die neue Selbstfahrer-Generation wurde also an den Großteil der weltweiten Anforderungen angepasst. Wie haben Sie das geschafft? Und was ist in dem Zusammen-hang die Plattform „PT für jeden“?

Bei einer Feldvorführung in Groß-britannien stellte der neue Selbst-fahrer PT seine gute Steigfähigkeit in hügeligem Gelände unter Beweis.

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Wie bereits erwähnt, basiert die neue Baureihe des PTs auf einer Grundmaschine. Durch das Konfigurieren einzelner Bau-gruppen-Elemente können die Selbstfahrer bis zu einem ge-wissen Grad auf die Anforderungen des Marktes bzw. Landes angepasst werden. Die Plattform „PT für jeden“ beschreibt dadurch quasi ein Baukastensystem. Die Frontkabine gehört aber bei jeder Maschine zur Grundausstattung.

Was sind denn alles Elemente des Baukastens?Es gibt drei verschiedene Behältergrößen: 5.000, 6.000 und 8.000 l. Außerdem hat der Kunde die Wahl zwischen einem Edelstahl- oder einem Kunststofftank. Neben zwei verschiede-nen Pumpensystemen gibt es auch zwei verschiedene Rahmen-konzepte. Die Einstellung der Spur gibt es als nicht-verstellbar oder als verstellbar. Es werden zwei verschiedene Motoren mit unterschiedlichen Leistungsabstufungen angeboten. Weitere Elemente des Baukastens sind unter anderem die Durchfahrts-höhe und natürlich länderspezifische Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Abgasstufen.

Gibt es denn auch Neuheiten bezüg-lich des Antriebs beim neuen Selbst-fahrer?Ja, der neue Selbstfahrer ist mit einem hydraulischen Antrieb ausgestattet. Wir haben es geschafft, unsere guten Erfahrungen und die Vorteile des me-chanischen Antriebs auf den hydrauli-schen zu übertragen. Die PT Baureihe 230, 270 und 280 ist ausgerüstet mit einem mechanischen Achsantrieb, der eine gute Traktion und Steigfähigkeit gewährleistet.

Hydraulische Antriebe waren in der Vergangenheit in Be-zug auf die Steigfähigkeit eingeschränkt. Wir konnten dieses Problem lösen, indem wir ein elektronisches ASR-System und einen Hochleistungsantrieb miteinander kombiniert haben. Somit müssen wir in Sachen Steigfähigkeit, Zugleistung und Traktion keine Kompromisse eingehen.

Welche Komponenten der neuen Selbstfahrer-Genera-tion sind bereits ab dem Jahr 2020 verfügbar?

Ab 2020 ist die europäische Variante mit 6.000 und 8.000 l verfügbar – mit zwei verschiedenen Antriebsabstufungen: einmal mit einer Abstufung für normale Einsatzbedingungen und alternativ mit einem HighPowerGear-Antrieb für stark hügelige Bedingungen. Die Gestängebreiten wird es ab nächs-tem Jahr bis 42 m geben und es sind Durchfahrtshöhen bis 1,35 m erhältlich. Die restlichen Baugruppen-Elemente der Plattform „PT für jeden“ werden sukzessive in den nächsten zwei Jahren auf den Markt kommen. Eine Spurverstellung für den europäischen Markt wird ab 2021 erhältlich sein.

Im Bereich der gezogenen Pflanzenschutzspritzen wird in naher Zukunft mit der HORSCH Leeb 12 TD eine wei-tere Neuheit auf den Markt kommen. Was verbirgt sich hinter dem Namen Leeb 12 TD? Aus den verschiedensten Regionen Europas kam die Anforde-rung, die Fassgrößen weiter nach oben abzurunden. Das mo-tivierte uns dazu, eine weitere gezogene Pflanzenschutzspritze zu entwickeln. Die Leeb 12 TD wird mit einem Fassvolumen von 12.000 l ausgestattet sein und über eine Gestängebreite

von bis zu 42 m verfügen. Wichtig ist hierbei auch, dass wir die Leeb 12 TD mit einer Tandemachse ausgestattet haben.

Die besondere Neuheit ist neben der extra großen Fassgröße allerdings viel mehr das innovative und neue Tank-system. Die Leeb 12 TD verfügt über ein Zweitank-System, das einzigartig auf dem Markt ist. Das bedeutet, das Fass ist geteilt – in einen 7.000-l-Behälter vorne und in einen 5.000-l-Behälter hinten. Diese beiden Fässer dürfen aber keines-wegs getrennt voneinander betrachtet

werden. Sie sind in jeglicher Hinsicht miteinander verbunden. Eine der Besonderheiten ist dabei, dass sie stufenweise ent-leert werden. Zunächst wird das hintere Fass bis zu einem bestimmten Punkt geleert, dann das vordere Fass bis zu einem bestimmten Punkt und dann wieder das hintere Fass. Diese Vorgehensweise garantiert, dass auch bei Bergauf-Fahrten im-mer ausreichend Stützlast auf der Hinterachse des Schleppers gegeben und die Gewichtsverteilung optimal ist. Somit kann der Schlepper die maximale Zugleistung übertragen.

PT für jeden: Durch das Konfigurieren einzelner Baugruppen-Elemente können die Selbstfahrer auf die Anforderungen des Marktes angepasst

werden.

Die erste HORSCH Leeb 12 TD

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Ein weiterer Vorteil des Zweitank-Systems ist, dass keine Schwallwände benötigt werden, denn die beiden Tankgrö-ßen sind – einzeln betrachtet – relativ überschaubar. Es be-steht auch kein erhöhter Reinigungsaufwand. Die Bedienung wiederum ist auch sehr einfach gehalten. Die Steuerung des Zweitank-Systems läuft völlig autark im Hintergrund ab. Die Befüllung läuft über einen Befüllanschluss. Beide Fässer werden automatisch befüllt und auch auf intelligente Weise entleert. Außerdem wird automatisch kontrolliert, dass die Konzentration in beiden Behältern identisch ist.

Was denken Sie, für welche Märkte sich die Leeb 12 TD besonders eignen wird? Wann wird sie auf den Markt kommen? In den Ländern, die sich für Pflanzenschutztechnik mit großem Fassvolumen eignen, sehen wir ein großes Potenzial für die Leeb 12 TD.

Die ersten Prototypen sind in der Testphase und werden ab nächstem Frühjahr für eine bestimmte Verkaufsregion ver-fügbar sein. Im ersten Jahr wollen wir uns mit der Leeb 12 TD zunächst nur auf einen Markt konzentrieren.

Die HORSCH Leeb AX ist jetzt seit etwa einem Jahr auf dem Markt. Wie sehen die ersten Praxiserfahrungen aus? Wie zufrieden sind die Kunden mit der Maschine? Die Bestellungen der Leeb AX lagen weit über den Erwartun-gen für das erste Jahr. Die Resonanz ist auch durchweg äußerst positiv. Die Kunden sind sehr zufrieden mit der Kombination aus Einfachheit und hochpräziser Gestängeführung. Die bisher verkauften Modelle wurden in ganz Europa vertrieben und wir haben mit der Leeb AX ein ganz neues Kundenklientel erreicht. Außerdem war sehr schnell klar, dass die Leeb AX in keiner Weise der Leeb LT den Markt weggenommen hat.

Können Sie bitte nochmal auf die Besonderheiten der Leeb AX eingehen? Was werden in Zukunft für Erwei-terungen für die Leeb AX kommen?Die Leeb AX ist eine gezogene Spritze im mittleren Segment mit einem 4.000-l-Kunststofftank. Sie besticht vor allem durch höchsten Bedienkomfort und klare Bedienstrukturen. Wie alle anderen Pflanzenschutzspritzen aus unserem Hause

ist sie auch mit dem BoomControl System ausgestattet, um eine optimale Gestängeführung zu gewährleisten. Inzwischen wird deutlich, dass der Markt auch Fassgrößen bis 8.000 l für die Leeb AX fordert. Ansonsten haben wir mit der Leeb AX den angestrebten Markt gut getroffen.

Macht es Sinn, dieses Konzept der Leeb AX auch mit einer noch kleineren Fassgröße zu entwickeln?Durch eine kleinere Fassgröße sind wir sehr schnell im Bereich der Anbauspritzen. Wir sehen durchaus Chancen darin, das BoomControl System für eine optimale Gestängeführung mit 3-Punkt-Technik zu etablieren.

Wie geht es denn weiter in der Entwicklung von neuen Pflanzenschutzspritzen? Gibt es noch weitere Kunden-kreise, die Sie in Zukunft ansprechen wollen?Langfristig ist es unser Ziel, Full-Liner im Pflanzenschutz zu werden. Logischerweise ist der nächste Schritt dann, irgend-wann eine 3-Punkt-Spritze anzubieten. Vom Selbstfahrer bis hin zur 3-Punkt Spritze hätten wir dann weltweit alle Anfor-derungen im Bereich Pflanzenschutz abgedeckt.

Zum Abschluss noch eine Frage, die oft von Landwirten und Händlern gestellt wird: Wann kommt eine echte Einzeldüsenabschaltung von HORSCH auf den Markt? Aktuell bieten wir für unsere Gestänge bis zu maximal 42 Teil-breiten an. Damit sind Teilbreiten ab 50 cm mit einer individu-ellen Aufteilung möglich. Das nun auf dem Markt kommende PrecisionSpray System bietet weit mehr Vorteile als nur die rei-ne Einzeldüsenabschaltung. Durch eine pulsweitenmodulierte Ansteuerung jeder einzelnen Düse ergibt sich die Möglichkeit, die Aufwandmenge je Düse individuell einzustellen. Somit ist eine optimale Kurvenkompensation möglich. Außerdem sind Verstopfungsthemen gelöst, da ungefähr die dreifache Düsengröße wie bei einem Standardsystem verwendet wird. Durch die PWM-Ansteuerung kann die Düse dann um bis zu 70 Prozent verkleinert werden. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass die Tropfengröße weitgehend unabhängig von der Aufwandmenge und der Fahrgeschwindigkeit eingestellt werden kann.

Das PrecisionSpray System spritzt bei

einer gleichmäßigen Frequenz von 20 Hz.

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Chancen und Zukunft der Technik für Bio- und Hybrid-Landwirtschaft

Erstmalig präsentiert HORSCH bei der diesjährigen Agritechnica spezielle Technik für die mechanische Bestandespflege. Michael Horsch erläutert die Hinter-gründe, warum HORSCH nun auch Technik für diesen Bereich entwickelt.

terraHORSCH: Was hat Sie dazu gebracht, sich für die biologische Landwirtschaft zu interessieren und speziel-le Technik dafür zu entwickeln? Michael Horsch: Seit längerem sehen wir immer mehr, dass viele biologisch wirtschaftende Landwirte über viel Erfahrung mit Bodenbearbeitung, Fruchtfolgen und mechanischer Un-krautbekämpfung verfügen, von der wir profitieren können,

wenn wir uns damit auseinandersetzen. Gleichzeitig steigt der Anteil ökologisch produzierter Nahrungsmittel und damit auch der Bedarf an passender Technik. Gerade das ist für uns besonders interessant.

Wissen aus dem konventionellen Ackerbau kann außer-dem auch den ökologischen Ackerbau positiv beeinflussen, zum Beispiel beim Thema Humusaufbau.

Michael Horsch sieht eine große Zukunft auch in der Hybrid-Landwirtschaft.

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Welche Erfahrungen haben Sie bisher im Biobereich sammeln können?Ich persönlich habe in den letzten fünf Jahren von guten Bio-Landwirten viel über Strohrotte, Humusaufbau sowie Boden- und Pflanzenkrankheiten gelernt.

Wie ich bereits eingangs erwähnt habe, merken wir, dass wir unsere Erfahrungen aus der konventionellen Landwirt-schaft auch auf den Ökobereich übertragen können. Wir sehen dabei außerdem, dass sich noch ein weiterer Bereich entwickeln könnte, den wir als Hybrid-Landwirtschaft bezeich-nen und der die Vorteile des konventionellen Ackerbaus mit denen des ökologischen vereint. Wie sinnvoll dieser Ansatz ist, können wir noch nicht abschätzen – das wird sich erst mit der Zeit zeigen.

Ich war vor einiger Zeit wieder in Brasilien unterwegs und besuchte dort drei der größten Betriebe des Landes. Auffällig war dabei, dass alle drei die Zukunft in Bakterien und Enzymen sehen und beabsichtigen, damit ihre Insektizide und Fungizide komplett zu ersetzen. Diese brasilianischen Landwirte bewirt-schaften auf diese Weise einige 10.000 ha ihrer Betriebe. Sie setzen unter anderem Milchsäurebakterien ein, die sie auch selbst produzieren. Das ist sehr kostengünstig, allerdings brau-chen sie mehrere Überfahrten mit der Pflanzenschutzspritze.

Die Kombination aus herkömmlichem Düngemittel, Pflan-zenschutz mit dem Ansatz, Insektizide und Fungizide enzyma-tisch und bakteriell zu ersetzen, und dem Einsatz von Hacken und Striegeln als Ersatz für die Herbizide ist aus heutiger Sicht noch mehr Vision als Realität. Nichtsdestotrotz wäre das ein Ansatz, um die Hybrid-Landwirtschaft weiter voranzutreiben. Wir wissen genau, dass die Gesellschaft und der Lebens-mitteleinzelhandel positiv darauf reagieren würden. Meiner Meinung nach ist das eine der Möglichkeiten, wie sich die Landwirtschaft in Zukunft weiterentwickeln könnte.

PRAKTIKERMEINUNG: Cura STDer HORSCH Cura ST im 3-Punkt-Anbau wird die Ar-beitsbreiten von 6 bis 15 m abdecken. Kernelemente sind die Striegelzinken, die mit ihrer speziellen Kontur von sehr aggressiver bis zu passiver Arbeit eingestellt werden können. Dadurch wird ein gezielter Einsatz des Cura ST möglich – egal ob zur schonenden Blindarbeit nach der Saat oder zum intensiven Auskämmen von z. B. Klettenlabkraut im Getreide. Der Federmechanismus ist so ausgelegt, dass über den gesamten Federbereich des Zinkens die gleiche Kraft an der Zinkenspitze anliegt. Diese Eigenschaft ermöglicht beispielsweise den Einsatz auf Dämmen.

Für Durchgang sorgen am Cura ST die oben liegen-den Federn über dem Hauptrahmen. Dieser Aufbau schont die Kulturpflanze und verhindert effektiv das Aufsammeln von Pflanzenmaterial.

Der Auflagedruck der Striegelzinken wird bequem hydraulisch eingestellt.

Zukünftig werden optional Zinken mit Hartmetall zum Einsatz kommen, um Standzeiten und Einsatzsi-cherheit auf das höchste Niveau zu trimmen.

Michael Braun, HORSCH Maschinen GmbH, Teamleiter Produktmarketing

Unser Ziel muss es sein, Nahrungsmittel rückstandsfrei zu produzieren. Wir glauben fest daran, dass das auch mit dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln möglich ist.

Der Striegel HORSCH Cura bietet vor allem eine präzise Arbeitsweise und einen äußerst robusten Aufbau.

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können wir momentan nicht davon überzeugen, dass ein weiterer Einsatz von Glyphosat noch Sinn macht. Ich kann mir aber vorstellen, dass dies anders aussieht, wenn sie politisch mehr Macht besitzen würden.

Jedoch müssen wir uns im konventionellen Bereich der Landwirtschaft immer mehr damit beschäftigen, wie wir auch ohne Glyphosat zurechtkommen könnten. In erster Linie be-deutet das einen erhöhten Einsatz von Maschinen, die in den Boden eingreifen. Es entsteht dadurch allerdings ein Zielkon-flikt. Mehr mechanische Bodenbearbeitung auf der einen Seite bedeutet auf der anderen Seite, dass es immer schwieriger wird, Humus im Boden aufzubauen.

Wie waren denn die ersten Praxiserfahrungen mit den Maschinen Transformer (Hacke), Cura (Striegel) und Finer (Feingrubber)?Wir befassen uns mit der mechanischen Bestandespflege schon seit mehreren Jahren. Die Hacke HORSCH Transformer, der Striegel HORSCH Cura und der Feingrubber HORSCH Finer sind aber trotzdem noch relativ neue Maschinen, die sich zwar in der Praxis bereits bewährt haben, aber noch nicht in großer Stückzahl gelaufen sind.

terraHORSCH: Ist es ihrer Meinung nach sinnvoll, Ge-treide mit einem Reihenabstand von 25 cm zu hacken? Wir stellen immer wieder fest, dass Betriebe mit einem hohen Getreideanteil im Ökobereich irgendwann an einen Punkt kommen, an dem allein der Striegel nicht mehr ausreicht. Es kommt daher immer mehr die Diskussion auf, warum wir den Reihenabstand nicht verbreitern. Bei einem Reihenabstand von 15 cm ist zwar auch eine Hacke einsetzbar, aber die Fahr-geschwindigkeit ist äußerst begrenzt.

Bei einem Reihenabstand von 25 cm im Getreidean-bau ist es möglich, mit einer Geschwindigkeit von bis zu 15 km/h schnell zu fahren. Aus diesem Grund wird auch im Ökobereich die Nachfrage nach breiteren Reihen ansteigen, um nicht nur mit dem Striegel, sondern auch mit der Hacke

PRAKTIKERMEINUNG: Finer 8 LTDer HORSCH Finer 8 LT wurde bei uns sowohl im Früh-jahr als auch zur Stoppel- und Saatbettbereitung im Sommer/Herbst genutzt. Der erste Einsatz zum flachen Abschneiden und Austrocknen der Zwischenfrucht zur Maisaussaat hat sehr gut funktioniert. Die Schare können flach auf einer Tiefe von 3 bis 4 cm ganzflächig schneiden und zwei Aufgaben erfüllen: Zum einen werden noch grüne Zwischenfrüchte, Ausfallgetreide, Unkräuter etc. abgeschnitten und zum anderen wird bereits in diesem Arbeitsgang ein feinkrümeliges Saat-bett bereitet. Der Striegel am Finer LT zieht außerdem Aufwuchs an die Oberfläche, um diesen auszutrocknen.

Zusätzlich haben wir mit dem Finer Flächen für die Sommeraussaat vorbereitet. Die Grundbodenbearbei-tung läuft bei uns im Betrieb mit einem Terrano FM. Im Anschluss dazu haben wir aufgelaufene Begleitpflanzen mechanisch bekämpft, indem wir flach durchgearbeitet haben. Dabei zeigte sich wieder der gute Krümelungs-effekt der Werkzeuge, was ein echter Vorteil für die Aussaatvorbereitung ist. Die flache Bearbeitung ist kostengünstig, wassersparend und reduziert den Hu-musabbau.

Die Verstellung des Scharwinkels haben wir einmal für unseren Standort eingestellt und konnten dann sehr gut arbeiten. Arbeitsgeschwindigkeiten von 10 bis 15 km/h sind problemlos möglich.

Carl Graf zu Eltz, Gutsverwaltung Wolfring, Deutschland

Der HORSCH Finer eignet sich ideal für die ganzflächig schneidende Bodenbearbeitung.

Denken Sie, dass chemische Pflanzenschutzmittel ir-gendwann komplett ersetzbar sein werden?Auf lange Sicht glaube ich nicht, dass wir chemische Pflanzen-schutzmittel komplett ersetzen können. Wie bereits erwähnt, sehe ich die beste Möglichkeit darin, wenn wir die Ansätze der ökologischen und der konventionellen Landwirtschaft zusammenbringen.

Im Moment müssen wir davon ausgehen, dass in naher Zukunft in Westeuropa Glyphosat verboten werden wird. Frankreich und Österreich gehen dabei bereits voraus. Der immer größer werdende Druck auf die Europapolitik in Brüssel wird am Ende dazu führen, dass auch auf uns in Deutschland ein Verbot zukommen wird. Die Partei Bündnis 90/Die Grünen

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PRAKTIKERMEINUNG: Transformer 12 VFIn diesem Frühjahr wurde bei uns im Betrieb ein Proto-typ des neuen HORSCH Transformer 12 VF eingesetzt. Neben Mais haben wir hauptsächlich Sojabohnen und Sorghum gehackt. Der Transformer war auf insgesamt 475 ha im Einsatz. Ziel ist es, ohne Herbizide auszu-kommen. Das Hacken in zu nassen oder zu feuchten Perioden, in denen das Unkraut sehr schnell wächst, ist meist schwierig. Hohe Schlagkraft und vor allem Ein-satzsicherheit sind daher sehr wichtig, um bei trockenen Bedingungen das Zeitfenster zum Hacken schnell und effektiv nutzen zu können. In dieser Hinsicht konnten wir erste gute Erfahrungen mit dem Transformer 12 VF machen, der mit 50 cm Reihenabstand, SectionControl für jede Reihe und Reihenführungskamera ausgerüstet war. Der Seitenverschieberahmen mit Kamera arbeitet sehr genau, was ein Hacken dicht an der Reihe zulässt.

Bei den Scharen haben wir schnell gelernt, dass die Schärfe und ein flacher Anstellwinkel für ein optimales Arbeitsergebnis unerlässlich sind.

Als Zusatzwerkzeuge kamen Fingerhacken zum Einsatz, die einen Eingriff in die Reihe ermöglichen und Unkraut und Ungras aus der Reihe nehmen.

Beim Hacken in Soja hat es sich als vorteilhaft er-wiesen, die Reihen so anzuhäufen, dass die Pflanze sozusagen höher steht. Dadurch werden Ernteverluste deutlich reduziert. Das Ergebnis war ein sauberer Be-stand und der Ertrag bei Soja liegt bisher bei durch-schnittlich 4 t/ha.

Für die Zukunft könnten wir uns weitere Ausrüs-tungsoptionen für den Transformer vorstellen, z. B. eine Spritze für die Blattdüngung.

durchzufahren. Das passt auch gut zum konventionellen Ackerbau, wenn Probleme mit Herbizid-Resistenzen vor-handen sind.

Inwiefern kann der HORSCH Finer als ein Ersatz für Glyphosat gesehen werden?Der Finer ist in der Lage, in vorgelockerten Böden in einer Tiefe von 2 bis 5 cm sauber durchzuschneiden. Die Pflanzen-reste verbleiben an der Oberfläche und vertrocknen. Er ist sehr leicht und dadurch auch bis zu einer Arbeitsbreite von 12 m im 3-Punkt-Anbau verfügbar. Außerdem ist er mit einem nach vorne gedrehten Federzinken ausgestattet. Das Problem des normalen Federzinken ist es, dass der optimale Schnitt-winkel sich laufend verändert. Indem wir den Federzinken bewusst nach vorne gedreht haben, lösen wir das Problem. Ein sauberes Durchschneiden der Bodenoberfläche wird dadurch gewährleistet.

Was sind aus ihrer Sicht die wichtigsten Vorteile des Striegels HORSCH Cura?Der Striegel HORSCH Cura verfügt über eine stufenlose Feder-verstellung von 500 bis 5.000 g. Er eignet sich dadurch für alle Bodenbedingungen. Mit dem Cura kann je nach Einstellung der Feder auch sehr aggressiv gestriegelt werden. Stabilität war uns dabei sehr wichtig. Es ist uns gelungen, den Cura mit einer extrem stabilen Bauweise auszustatten. Ab nächstem Jahr wird es ihn bis 12 m Arbeitsbreite geben. Wichtig ist hierbei, dass der HORSCH Cura ohne Elektronik auskommt.

Wie wird es in Zukunft mit der mechanischen Bestandes-pflege weitergehen? Gibt es schon Pläne für weitere Maschinen in diesem Bereich? Der immer größere werdende Biobereich ist das Sprungbrett in Richtung Hybrid-Landwirtschaft. Ein Teil der Verbraucher wird höhere Lebensmittelpreise akzeptieren und ein anderer Teil nicht. Wie groß die einzelnen Bereiche sein werden, wissen wir heute noch nicht.

Der HORSCH Transformer ist vollständig kompatibel zum ISOBUS-Standard und lässt sich mit vielen Kamerasystemen kombinieren.

An neuen Maschinen arbeiten wir kontinuierlich. Ich bin der Meinung, dass sich mittelfristig die Autonomie auch im Bereich des Hackens und des Striegelns integrieren lässt. Ich denke da an Robotertechnik, die selbstständig eine Bestandes-pflege durchführt.

Arina van Schaik und Wil Derks, Magyar Dagra KFT, Ungarn

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Besuchen Sie uns regelmäßig auf www.horsch.com. So verpassen Sie keine Informationen über unsere HORSCH Innovationen auf der Agritechnica!

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Halle 12 Stand C41

10.-16. NOVEMBER 2019

UNSERE BEWÄHRTE TECHNIK: UNSERE NEUHEITEN:

Wir stellen aus:

Joker 5 CT

Cruiser 5 XL M18

Terrano 3 FX

Terrano 4.4 GX

Tiger 4 MT

Leeb 4 AX

Leeb 6 LT CCS Pro

Pronto 3 DC

Pronto 6 NT

Express 3 KR

Avatar 4.16 SD

Focus 4 TD

Serto 10 SC

Maestro 36.50 SW

Joker 6 RT M19

Cultro 12 DC

Partner 2000 FT

Pronto 6 DCmit RowControl, TurboDisc 3 und HorschConnect

Maestro CV/CX

Leeb 6.300 PT

Transformer 12 VF

Cura 12 ST

Finer 8 LT