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Page 1: Portfolio "Mapping"

Ein Portfolio von Lisa Vogt, BSc Masterstudiengang „Digitale Medientechnologien“

Schwerpunkt „Experimentelle Medien“Fh St. Pölten, 2012

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Exposée

In „Mapping“, eine experimentelle Videoproduktion, verschmelzen Pro-jektion und der menschliche Körper zu einer einzigartigen Kompo-sition. Dabei durchlebt eine junge Frau eine äußerliche, wie innerliche Verwandlung und entführt den Zuschauer auf eine Reise. Die Begriffe „Farbe“, „Licht“, „Muster“ und „Skulptur“, „Surface“, „Objekt“ fließen in „Mapping“ ineinander und eröffnen ein außergewöhnliches Spektakel.

Das Ziel dieser Arbeit ist die Wirkung von Projektion auszureizen. Dabei werden gesellschaftskritische Themen aufgegriffen, die mittels passen-der Motive hervorgehoben werden.

Als Bindeglied zwischen Zuseher und Projektion dient eine junge Frau. Mit ihrer Hilfe durchlebt der Zuschauer eine Konfrontation mit seinem Inneren und erfährt das Leben abseits von gesellschaftlichen Konven-tionen. Der Höhepunkt dieser Arbeit ist das Ablegen der menschlichen Hülle - die vollkommende Abstraktion.

Dabei soll nicht nur das verfestigte Ideal der Frau zerstört werden. Es soll ebenso der Zuseher zum philosophischen und gesellschaftskritischen Denken angeregt werden.

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„Mapping“ ist, ähnlich wie ein Roman, in Kapitel gegliedert – „Die Klas-sik“, „Der Wandel“, „Ablegen von Konventionen“, „Die Abstraktion“. Wie bei einer Zwiebel, schält die Protagonstin jedes Kapitel eine weitere Schicht ihres Bewusstseins ab, bis sie endgültig ihre menschliche Hülle ablegt.

Ein wichtiger Aspekt an dieser Stelle ist die Musik. Sie verstärkt ein-dringlich die Wirkung des Visuellen und erschafft ein höherdimensiona-les Erlebnis.Für den Anfang der experimentellen Arbeit wurde eine klassische, sinn-

liche Musik ausgesucht. Denn die Protagonistin und die Meldodie sollen eine kohärente Verbindung eingehen. Daduch wird der Schein erweckt, dass sie mit sich und ihrem Körper im Reinen ist.Im Laufe der Arbeit stößt die Protagonistin an Probleme mit ihrem In-

neren und mit gesellschaftlichen Konventionen. Dies wird visuell durch die Verschmelzung von klassischer und psychedelischer Musik signali-siert. Bis zum Höhepunkt, der endgültigen Abstraktion, spitzen sich die psy-

chedelischen Klänge zu. Dabei wirken Video und Musik zwiespältig. Dies soll dem Zuseher vermitteln, dass die verwandelte Protagonistin nichts mehr mit der Person vom Anfang der Reise zu tun hat.

Aufbau

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Vorbereitung

Eine gute Vorbereitung ist ausschlaggebend für ein gutes Resultat, wie es auch bei „Mapping“ der Fall ist. Zuerst stand eine Idee im Raum. Diese wurde mit Hilfe einer Mind-Map und einer ausgedehnten Internetsuche ausgeweitet und in einem Konzept gefestigt. Als Nächstes wurden Über-legungen über die Performance, die Motive und die Materialien gemacht, denn diese mussten gut vorbereitet werden.

Die Motive wurden passend zu der Hintergrundinformation jeden Ka-pitels ermittelt, beziehungsweise persönlich erstellt. Diese reichen von klassisch zu Balett passenden Motiven, wie schwarz-weiße Streifen, bis hin zu gesellschaftskritischen Bildern, wie der Vertrocknung der Erde und Abfall.Zusätzlich zu den Motiven spielen die verwendeten Materialien eine gro-

ße Rolle. Sie kennzeichnen das entsprechende Kapitel und unterstreichen das Geschehen. Materialien können einerseits einen ästhetischen Sinn, wie Blattgold, haben, andererseits bieten sie Platz für Reflexionen. Ver-wendete Materialien sind Blattgold, Garn, Papier und Aluminium.Zuletzt wurde die Performance der Protaginistin geplant. Damit wurde

sichergestellt, dass diese in jedem Kapitel interessant in Szene gesetzt ist und die Hintergrundinformation bestmöglichst übermittelt wird.

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Produktion: Kapitel 1

Im ersten Kapitel, „Die Klassik“, spielt die Ästhetik eine wichtige Rolle. Eine Ballettänzerin, die Protagonistin, erscheint aus dem Dunkeln auf ei-ner großen Bühne, die durch Projektion in schwarz und weiß gehüllt ist. Minimalistische Streifen, welche eine Strenge reflektieren, erscheinen wie schwere Vorhänge, aus denen die Tänzerin hervor ins Rampenlicht tritt und wieder dahinter zu verschwinden erscheint.

Sinnlich tanzt die Ballettänzerin über die Bühne. Sie achtet auf ihre Kör-perspannung und auf ihre Mimik, um sich so ästhetisch wie möglich in Szene zu setzen. Ihre Haare sind streng zu einem Knoten zurückgebun-den und sie trägt einen klassischen Ballettanzug.

Ihr Geist und Körper sind im Einklang und widerspiegeln dem Zuschau-er Harmonie. Das ist der Zustand, von dem aus die Reise beginnt.

In diesem Kapitel wurden keine Materialien verwendet.

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Produktion: Kapitel 2

Das zweite Kapitel, „Der Wandel“, zeigt die Konfrontation der Protagonistin mit ihrem Inneren. Symbolisiert wird dies durch zwei verschiedene Motive: roter und grüner Tinte. Diese fließen abwechselnd durch den Körper der jungen Frau und erwecken ungeahnte Sehnsüchte in ihr. Dabei nimmt die rote Tinte die Rolle ihres verkehrten Spiegelbil-des ein.

Die Frau bewegt sich wie in Trance. Sie spührt wie die Tinte in ihrem Körper eindringt und einen inneren Kampf entfacht. Ihr vorheriges Le-ben wird aufgewühlt und es wird Platz in ihrem Bewusstsein geschafft.

Der Zuseher erlebt die Konfrontation hautnah mit und kann spüren wie sich Gänsehaut auf seinem Körper ausbreitet.

Als Material wurde Blattgold verwendet. Es schmiegt sich in Form eines Pfades, ausgehend von ihrer Hand, über das Dekolleté, bis in ihr Gesicht, an ihre Haut. Der Pfad symbolisiert ihren Lebensweg, den sie bisher be-stritten hat.

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Produktion: Kapitel 3

Im dritten Kapitel, „Ablegen von Konventionen“, steht der Mensch als Marionette gesellschaftlicher Zwänge im Mittelpunkt. Konfrontiert wird die junge Frau mit den Projektionen von einem aus-

getrockenetem Boden und einem gut gewachsenen Weizenfeld. Der aus-getrockene Boden repräsentiert die Last, die ein Mensch durch ein Über-maß an gesellschaftlichen Konventionen mit sich trägt. Das Weizenfeld hingegen, zeigt die Befreiung und die Lebenslust, die durch das Ablegen dieser entsteht.

Um diese Thematik zu verstärken, wird die Frau animalisch in Szene gesetzt. Denn ohne Regeln und Benehmen trennt den Menschen nicht mehr viel von den Tieren.

Zerzauste Haare, verschmierte Schminke und ein sie fesselnder Garn, kennzeichnen das Kapitel. Wie eine Katze umspielt die Protagonistin die Garnspule. Sie wirkt von der gesellschaftliche Bürde befreit und ver-sprüht viel Energie.

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Produktion: Kapitel 4

Das vierte Kapitel trägt den Namen „Die Abstraktion“. Darin kommt es zur endgültigen Abstraktion der Frau. Die projizierten Bilder von einer zerbrochenen Glasscheibe und Bergen aus Müll, symbolisieren den ge-brochenen Menschen. Die Konturen der Frau verrinnen in den Projektio-nen. Die Grenze zwischen 3D Objekt und 2D Bild verschwimmen zu einer homogenen Masse.

Die junge Frau ist nicht mehr als Person wahrzunehmen. Sie ist starr wie ein Gegenstand, ohne Leben in ihren Augen. Ihren Körper kleidet eine abstrakte Panzerung aus Aluminium. Durch dessen Reflexion ent-steht ein buntes Farbenspiel, wodurch das eigentliche Motiv, der Müll, in den Hintergrund tritt.

Der große Kontrast zu den vorherigen Kapiteln, welche im Gegensatz zu diesem sehr bewegt waren, löst in den Zuschauern Verstörtheit und Benommenheit aus. Dieser Nachgeschmack soll im Gedächnis der Zuse-her verharren und sie zum Denken anregen.

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