Psychosoziale Begleitung bei Psychosoziale Begleitung bei seltenen seltenen
Lungenerkrankungen aus Lungenerkrankungen aus psychosomatischer Sichtpsychosomatischer Sicht
10.03-14.03.13 9. Winterschool, Obergurgl; Tanja Stock
„Auf Krankheit kann man nicht nicht-reagieren!“ E. Heim 1986
- psychosoziale Faktoren, Modelle, Problemfelder - Diagnostik, Kodierung, Symptome - psychosomatische und psychotherapeutische Prinzipien - familientherapeutische Aspekte
Illustration Beat Sigel © LIANhttp://www.lian.ch/pix/X_04_4-Cartoon-380.jpg
http://www.medi-learn.de/cartoons/4images/data/media/60/MultipleChoice.jpg
Problemfelder in Bezug auf seltene LE:
die Krankheit ist nicht genug bekannt und wenige Ärztinnen und Ärzte haben damit Erfahrung
Behandlungszentren weit entfernt
Endlich Diagnose gestellt (Mon. Bis Jahre), aber häufig keine wirksame Behandlung
kaum umfassende Informationen über die Krankheit für Betroffene
Betroffene kennen niemanden mit gleichem Schicksal, fühlen sich isoliert
die Forschung im Bereich der seltenen Krankheiten wird nicht genügend unterstützt
die pharmazeutische Industrie zeigt kein Interesse an diesen Krankheiten
Problemfelder in Bezug auf selt.LE + psychische Faktoren:
Wechselwirkungen zwischen körperlichen und psychischen Faktoren
Komorbide psychische Störungen liegen zwar bei vielen Fällen vor, werden aber nur selten adäquat diagnostiziert und behandelt
Mangel an Institutionen oder erforderlichen personellen Ausstattungen für die Pat., die eine psychotherapeutische/psychosomatische Behandlung benötigen
Mangel an Kooperationswillen sowohl auf psychosomatischer als auch auf organmedizinischer Seite (interdisziplinäre Zusammenarbeit bei somato-psychischen Erkrankungskombinationen im Vergleich zu somato-somatischen Komorbiditäten ungünstiger)
Mangel an notwendigen Kenntnissen auf beiden Seiten und an den Konzepten, die auch die Grenzbereiche des Faches mit Überschneidungen zur Seelsorge, zur Psychiatrie und zur Sozialarbeit erfassen
Atmung und körperliche sowie psychische Befindlichkeit hängen eng zusammen. Es ist unmöglich, ruhig und entspannt zu atmen und gleichzeitig aufgeregt zu sein!…und umgekehrt…
-> Experiment
- Lokale organische Lungen-
veränderungen
- Fatigue
- Unvorhersagbarkeit des Krankheitsverlaufs –> Lebensbedrohung?
- Aversiv erlebte ther. Maßnahmen
- Abhängigkeit von Behandelnden
- Verletzung der körperlichen Integrität
- Bedrohung des Selbst
- Komorbide psychische Erkrankungen (Depression; Angsterkrankungen)
- Krankheitsverarbeitungsmuster in der Familie
- Soziale Unterstützung
Antonovskys Konzept der Salutogenese: Antonovskys Konzept der Salutogenese: eine resiliente Person eine resiliente Person bleibt trotz schwierigen und widrigen Umständen psychisch gesundbleibt trotz schwierigen und widrigen Umständen psychisch gesund
- psychosoziale Faktoren, Modelle, Problemfelder - Diagnostik, Kodierung, Symptome - psychosomatische und psychotherapeutische Prinzipien - familientherapeutische Aspekte
Häufigste psych. Symptome:
- Depression (Schlafstörungen, Schuldgefühle, Selbstwert, Sinnfrage)- Ängste (existenzielle Sorgen um sich und um die Angehörigen, Panikattacken)- Substanzabhängigkeit- PTBS +Partnerschaftsprobleme, Probleme am Arbeitsplatz, Compliance…
Ca. 1/3 der Patienten mit chr. Erkrankungen leiden an psych. Erkrankungen 2.0 fach erhöhtes Risiko gegenüber Allgemeinbevölkerung
ICD-10:ICD-10:
- akute Belastungsreaktion (F43.0): - akute Belastungsreaktion (F43.0): Zeitfenster bis max. 4 Wochen.Zeitfenster bis max. 4 Wochen.
- Anpassungsstörung (F43.2): - Anpassungsstörung (F43.2): - // - // - 4 Wochen – 2 J. und keine andere psychische - // - // - 4 Wochen – 2 J. und keine andere psychische Komorbidität (wie z. B. Depression)Komorbidität (wie z. B. Depression)
- - Posttraumatische Belastungsstörung (F43.1)Posttraumatische Belastungsstörung (F43.1)
„Somatopsychik“Das traditionelle Feld der somatopsychischen Erscheinungen sind psychische Störungen, die sich auf der Basis einer organischen Krankheit sekundär entwickelt :„psychische Überlagerung“ „somatopsychische Störungen oder Erkrankungen“ „reaktiven psychosomatischen Erkrankungen“
=> ICD 10: Anpassungsstörung F 43.2
psychologische Faktoren und Verhaltensfaktoren bei anderenorts klassifizierten Krankheiten (F 54):
wenn eine som. Krankheit in ihrem Verlauf von psych. Faktoren mitbestimmt wird
z. B. Asthma-Anfall bei dem Kind, wenn Eltern z. B. Asthma-Anfall bei dem Kind, wenn Eltern einen Streit habeneinen Streit haben
Häufiger:
Vorwiegend angstgetönte Ausgestaltungen
Bei infausten Erkrankungen oft analog Trauerreaktion
Psychische Komorbiditäten bei chronischen Psychische Komorbiditäten bei chronischen SchmerzpatientenSchmerzpatienten
Prävalenzen (%) aus dem National Comorbidity Survey (NCS)
Diagnose Pat. mit chron. Schmerzen
n= 382
Allgemein-Bevölkerung
n = 5495
p <
Affektive Störungen - Depression - Dysthymie
21,7 20,2 5,2
10,0 9,3 2,3
0,0001 0,0001 0,01
Angststörungen - GAD - Panikstörung - Phobien - SAS - Agoraphobie - PTBS
35,1 7,3 6,5 15,7 11,8 8,4 10,7
18,1 2,6 1,9 8,3 7,8 3,3 3,3
0,0001 0,005 0,01 0,01 0,05 0,05 0,001
Mc Williams et al., Pain 2003; 106: 127-133; (aus dem Vortrag von W. Schurig)
Lebenszeitprävalenz von häufigen psychischen Erkrankungen
Kessler 1994; Kessler 1995; DSM-IV-TR™ 2000.
Lebenszeitprävalenz (%)
0 2 4 6 8 10 12 14
7.8%PTBS
5.1%GAD
3.5%Panikstörung
2.5%Zwangsstörung
16 18
Schädl. Gebrauch/Abh. v. Alkohol 14.1%
Depression 17.1%
13.3%Soziale Phobie
5%Prämenstruelles Syndrom
Irgendeine Angststörung: 28.7 %Irgendeine Angststörung: 28.7 %
Diagnosekriterien für Angststörungen
Charakteristische Kombination von
Psychischen Symptomen, insbes. Befürchtungen
Vegetativen und anderen körperlichen Symptomen
Körperliche Symptome bei Angststörungen:
Palpitationen, Herzrasen, Schwitzen, Tremor,
Mundtrockenheit, Atembeschwerden, Brustenge,
Beklemmung, Thoraxschmerz, Nausea, Übelkeit,
Hitze, Kälte, Gefühllosigkeit, Kribbeln,
Muskelkrämpfe, akute und chronische Schmerzen,
Globusgefühl, innere Unruhe, Durchfall, Verstopfung,
Blähungen, Darmkrämpfe, Blasenschmerzen
Körperliche Symptome bei Angststörungen:
Palpitationen, Herzrasen, Schwitzen, Tremor,
Mundtrockenheit, Atembeschwerden, Brustenge,
Beklemmung, Thoraxschmerz, Nausea, Übelkeit,
Hitze, Kälte, Gefühllosigkeit, Kribbeln,
Muskelkrämpfe, akute und chronische Schmerzen,
Globusgefühl, innere Unruhe, Durchfall, Verstopfung,
Blähungen, Darmkrämpfe, Blasenschmerzen
GAD Generalisierte Angststörung
Differenzialdiagnose zw. Panikstörung und GADDifferenzialdiagnose zw. Panikstörung und GAD
Andere Angststörungen mit Panikattacken vs. Panikstörung
Mögliche Gemeinsamkeiten: Angst vor bestimmten Situationen oder Objekten
Unterschiede: Panikanfälle (-attacken) gibt es nur bei der Panikstörung.
Beachte aber: Hohe Komorbiditätsraten
An
gst
ZeitZeit
GAD
An
gst/
Sorg
en
/A
nsp
an
nu
ng
Panikstörung
PTSD
Körpersymptome und traumaassoziierte Körpersymptome und traumaassoziierte intrusive somatoforme Symptome.intrusive somatoforme Symptome.
Intrusive Symptome können sich nicht nur als Ängste und Erinnerungsbilder manifestieren, sondern auch in der Form körperlicher Symptome – sozusagen Körpererinnerungen – äußern
Traumafolgestörungen bei körperlichen Traumafolgestörungen bei körperlichen Erkrankungen und medizinischen Eingriffen.Erkrankungen und medizinischen Eingriffen.
Durch die Neufassung der Traumakriterien im DSM-IV 1994 wurde es möglich, auch körperliche Erkrankungen als traumatische Ereignisse zu definieren.
Es zeigte sich, dass Fragebögen die Prävalenz einer PTBS eher überschätzen und dass diese nur bei einer kleineren Patientengruppe auftritt, die mindestens ein Ereignis überlebt hat, dass die Traumakriterien voll erfüllt. Kommt es zu einer Reihe unterschwelliger Belastungen, sind Anpassungsstörungen häufig, die mit einer deutlich reduzierten Lebensqualität einhergehen. Im klinischen Alltag bleibt eine PTBS meist unerkannt.
Fallvorstellung:
Hr. B. , 46 J. a., Z. n. Motorradunfall vor 15 J.
Damals Multiple Verletzungen (Rippenserienfraktur, re. Schulterfraktur, SHT), 4 Wochen Koma, ARDS
Ds.+psychosoziale Anamnese: Panikstörung F 41.0 , inkomplettes Bild einer PTBS F 43.1 (Flashbacks, Vermeidung, Alpträume, Hyperarousal, Gedächtnislücken, Körperintrusionen), chr. Schmerzstörung(KS, Schulter) F 45.4; berufliche und partnerschaftliche Probleme
Unfähigkeit auf dem Bauch zu schlafen -> aufwachen mit Panikattacken.
Diagnostik:
Klinische Untersuchung, Interview
Tests: BDI, SCL-90R, Basisdokumentation, etc.
Ressourcen-Überprüfung: Soziale Unterstützung, Coping
Überprüfen der funktionalen Beeinträchtigung
Arzt-Patient-Beziehung
- psychosoziale Faktoren, Modelle, Problemfelder - Diagnostik, Kodierung, Symptome - psychosomatische und psychotherapeutische
Prinzipien - familientherapeutische Aspekte
Prozess der Auseinandersetzung mit einer schweren körperlichen Krankheit (nach Kächele Prozess der Auseinandersetzung mit einer schweren körperlichen Krankheit (nach Kächele u. Steffens 1988)u. Steffens 1988)
Behandlung
Konsiliar- und Liaisondienst in somatischen Krankenhäusern
Psychosomatische Grundversorgung/ HÄ, FÄ
Psychopharmakotherapie + supportive psychotherapeutische Behandlung in psychiatrischer Praxis o. „klassische amb.“ PT
Amb. Psychotherapie, günstig bei FA f. psychosomatische Medizin mit Doppelkompetenz (somatisches + soziales und psychotherapeutisches Wissen) o. mit Erfahrungen in den Bereichen
SPZ: sozial-pädiatrisches Zentrum:- Sandspieltherapie, Traumatherapie, heilpädagogische Gruppen, Psychoedukation etc.- Ärzte, Palliativmediziner, Pflegedienste, Mitarbeiter von Hospizdiensten, Therapeuten,
Sozialarbeiter
Stationäre Behandlung: - Zentren mit Forschungsgruppen und interdisziplinären Behandlungskonzepten (das Care-for-Rare-Center an der Dr. Haunerschen Kinderklinik der LMU in München)
- psychosomatische Behandlung (Reha oder ak. Krankenhausbehandlung)
Selbsthilfegruppen
Integrierte Versorgung: z. B. TK
Online Angebote:
http://www.lungenliga.de
Z. B.: Selbsthilfegruppen Cystische Fibrose
Suche nach Organisation - Bundesland - Ort Warum Cystische Fibrose-Selbsthilfe ?
Die Diagnose Cystische Fibrose (CF) ist ein einschneidendes Ereignis für die betroffenen Familien.
In der Regel sind die Familien nicht vorbereitet auf ein chronisch krankes Kind. Sie werden mit weitreichenden Veränderungen im Familienleben konfrontiert.
Es sind Bewältigungsängste, Schuldgefühle, Wut und Verlustängste, die familiäre Kommunikation beeinflussen.
CF-Selbsthilfe Köln e.V.Altonaer Straße 1750737 KölnNRWTelefon: 0221 746130
Mobil: 01522 8549490eMail: [email protected]: www.cf-selbsthilfe-koeln.de
http://www.lungenliga.ch/de/krankheiten/seltene-lungenkrankheiten.html
Seltene Lungenkrankheiten Seltene Krankheiten: eine neue Herausforderung für das Gesundh
eitswesenIn den Industrieländern bestimmt die Häufigkeit einer Krankheit den
Umfang der Mittel, die zu ihrer Bekämpfung eingesetzt werden. Oft entwickelt sich eine Dynamik des Fortschritts, die dazu führt, dass die Krankheiten nach und nach eingedämmt werden können. Bei seltenen Krankheiten jedoch greift dieser Mechanismus nicht.
Netzwerke Seltene Erkrankungen – Stand 2011
Zellbasierte Verfahren für seltene Lungenerkrankungen: CARPuD, HannoverImprintingerkrankungen: Klinisches Spektrum und pathogenetische Mechanismen: Duisburg-EssenMitochondriale Erkrankungen: mitoNET, MünchenPrimäre Autoimmundefekte: PID-NET, MünchenErbliche Netzhauterkrankungen: HOPE, TübingenAutoinflammatorische Syndrome bei Kindern und Jugendlichen: AID-Net, MünsterTranslationales Sarkom-Netzwerk: TranSaRNet, MünsterNeurofibromatosis: NF1LQ, HeidelbergDiffus parenchymatöse Lungenerkrankungen: GOLDnet, GießenMolekulare Ursachen und klinische und psychosoziale Auswirkungen bei congenitalen uro-rektalen Malformationen: CURE-Net, BerlinEpidermolysis bullosa: EB-Net, FreiburgLeukodystrophien: Leukonet, BonnAngeborene Störungen der Blutbildung: CBMF, HannoverSkelettdysplasien: SKELNET, FreiburgMuskeldystrophien: MD-NET, MünchenIchthyosen und verwandte Verhornungsstörungen: NIRK, Münster
Ab 2012 neu in der Förderung
Neurologische und ophthalmologische Ionenkanalstörungen: IonNeurONet,TübingenMotoneuronale Erkrankungen: (MND-NET),UlmGenetische Korrektur des CFTR-Gens: GALENUS, MünchenSystemische Leichtketten-(AL-) Amyloidose: GERAMY, HeidelbergCranofaciale Störungen: FACE, Freiburg
http://www.orpha.net
Netzwerke: Aktionsbündnis für Menschen mit seltenen Erkr. (NAMSE); www.research4rare.de
Selbsthilfegruppen: ACHSE, FESCA, DNSS, EUSTAR
Patientenvereinigungen: z. B. PV f. Lymphangioleiomyomatose -> Netzwerk SIOLD
Schwerpunkte:
Erfahrungsaustausch
Diverse Schulungen, Atemschulung usw.
Wissensvermittlung
Hilfe bei Arztwahl und bei Problemen wegen falscher Diagnose, Kostenübernahme, sozialrechtliche Fragen
Infotage zu verschiedenen medizinischen Themen mit hochqualifizierten Referenten
Spezialkonsultationen, professionelle Netzwerke, Forschungsprogramme, Betroffenenvereinigungen
Therapieziele:
Verbesserung der Bewältigung der körperlichen Erkrankung
Verminderung seelischer Belastungen und Symptome und Verbesserung der Lebensqualität
Psychotherapeutische Hilfen bei spezifischen Bewältigungsproblemen
Veränderung von Gesundheitsverhalten und Förderung der Motivation
Förderung familiärer und sozialer Ressourcen
Positive Beeinflussung des Krankheitsverlaufs(Manfred E. Beutel)
Foto aus: http://www.rainer-winter-stiftung.de/projekte-inland/mukoviszidose-projekte
Wichtige Themen:
Subjektive Krankheitstheorien
Förderung von Lebendqualität und Arzt-Patient-Kommunikation
Narzisstische Kränkung
Lebenssinn und ggf. Abschied
Häufige Probleme:
bei der Krankheitsbewältigung (Abhängigkeitsgefühle, Selbstwertprobleme, mangelnde Zukunftsperspektive)
bei der Neuorientierung des Lebensentwurfs
in der Partnerschaft und Familie: innerfamiliärer Grenzziehung, sexuelle Probleme
geringe Compliance, gesundheitsschädigende Verhaltensmuster
beim Rollenwechsel und Statusverlust (soz. Rückzug, berufliche Integration)
Strategien der PT bei körp. Erkrankungen:
Frühzeitige Förderung einer tragfähigen, nichtambivalenten, positiven therapeutischen Beziehung
„Hier und Jetzt“
Keine vertiefte Rekonstruktion der Biographie
Fokussierung auf Ressourcen des Pat.
Umschriebene Behandlungsziele
Flexible Dauer und Frequenz der Behandlung
Strategien der PT bei körp. Erkrankungen (Fortsetzung):
Informationsvermittlung
Veränderung des Gesundheitsverhaltens und Förderung der aktiven Mitverantwortung
Unterstützen, die durch Erkrankung ausgelöste emotionale Belastung zu verarbeiten
Auseinandersetzung mit existenziellen Themen
Adaptive Verleugnung respektieren; maladaptive vorsichtig konfrontieren
Empathie und Zuhören
• Informationsvermittlung über die Angst
• Atem- und Entspannungstherapie zur Reduktion des erhöhten Erregungsniveaus, z. B. progressive Muskelrelaxation
• Kognitive Techniken zum Abbau angstinduzierter oder angsterhaltender unangemessener Kognitionen
• Exposition in sensu und in vivo
• Verhaltensorientierte Verfahren wie Aktivitätsaufbau und andere Verfahren zur Stärkung des Selbstvertrauens
• Patientenschulung.
Kognitive Techniken zum Abbau angstinduzierter oder angsterhaltender unangemessener Kognitionen
•Realitätsprüfung
•Entkatastrophisieren
•Umgang mit Metasorgen
PsychopharmakotherapiePsychopharmakotherapie
Benzodiazepine Diazepam: z. B. 2-6 mg/die Alprazolam: 1-3 mg/die
Azapyrone Buspiron: 15-30 mg/die
Antidepressiva Trizyklika: Amitriptylin 25-75 mg/d SSRI: Paroxetin: 20-50 mg/die, Escitalopram: 10-20 mg/die SNRI: Venlafaxin: 75-225 mg/die Opipramol: 150 – 200 mg/die
Antiepileptika Pregabalin: 150-600 mg/die
http://i61.photobucket.com/albums/h41/timetrader/hearttransplant-tm.jpghttp://i61.photobucket.com/albums/h41/timetrader/hearttransplant-tm.jpg
Psychische Probleme in der Transplantationsmedizin
Bedeutsame präoperative psychosoziale Faktoren:
Compliance
Vermeidende oder passive Coping Strategien
Niedriger Optimismus, Hoffnung und positive Erwartungen
Negativ: niedrige Kontrollüberzeugungen
Inadäquate subjektive Krankheitstheorien
Niedriges Selbstwerterleben
Positive und vielfältige soziale Einbindung
Engagement und guter Social Support seitens Pat., Familie und Freunde
Ca. 35 % der Pat. zeigen in den ersten 3 Wochen nach der Transplantation kontinuierlich psychiatrische Störungen
Signifikant positiver Zusammenhang zw. präoperativen psych. Auffälligkeiten und
frühpostoperativ diagnostizierbaren psych. Störungen.
- psychosoziale Faktoren, Modelle, Problemfelder - Diagnostik, Kodierung, Symptome - psychosomatische und psychotherapeutische Prinzipien - familientherapeutische Aspekte
Systemische FamilienmedizinSystemische Familienmedizin
In Verbindung mit Prozessen im aktuell bedeutsamen Beziehungssystem und zu In Verbindung mit Prozessen im aktuell bedeutsamen Beziehungssystem und zu mehrgenerationalen Delegationsprozessen = aus der Interaktion all dieser Prozesse -mehrgenerationalen Delegationsprozessen = aus der Interaktion all dieser Prozesse -> die Fähigkeit zur Selbstregulation als einer entscheidenden Stellgröße > die Fähigkeit zur Selbstregulation als einer entscheidenden Stellgröße körperlichen Wohlbefindens.körperlichen Wohlbefindens.
(Stierlin, 2000) (Stierlin, 2000)
http://www.christianeherzogstiftung.dehttp://www.christianeherzogstiftung.de
„Systemische Familienmedizin sieht die Familie, das Gesundheitswesen sowie die sonstigen Lebenswelten der Patienten als wichtige kommunikative Umwelten körperlicher, insbesondere chronischer Krankheiten an: Kranksein bedeutet nicht nur, eine Krankheit zu haben und an ihr über einen nicht absehbaren Zeitraum hinweg zu leiden (=Leben), sondern vor allem: über Krankheit zu sprechen, mit sich selbst (=Bewusstsein) und mit anderen (Kommunikation)“ (von Schlippe 2001b; Eder 2006).
Was wir als körperliche Krankheit erleben und so bezeichnen, wird durch den Akt der Versprachlichung (auch) eine soziale Konstruktion.
kommunikative Ebenen im Krankheitsprozess:
- Person-Ebene: das innere Selbstgespräch zwischen verschiedenen Teilen des psychischen Systems („Das ist eine Strafe Gottes!“, „Da kann man nichts machen!“, „ich schaffe es, es ist eine Herausforderung!“
- Familien-Ebene: die Kommunikation in der Familie, mit dem Patienten oder ohne ihn („Du bist schuld, also brauche ich mich nicht um die Versorgung kümmern- geschieht dir ganz recht, wenn es mir schlecht geht!“, „Warum hast Du diesen Mann geheiratet, dessen Mutter schon an Asthma verstarb!“
- Familie und soziale Netzwerke: wie Bekanntenkreis und Nachbarschaft („Nehmen Sie bloß keine Medikamente!“, „Das ist psychosomatisch, das liegt an der Erziehung!“)
- Arzt-Patient-Beziehung: („Haben Sie verstanden?“ – „Ja, ja!“ –“Also: wenn Sie nicht regelmäßig dreimal am Tag..!“- „Sie können mir auch nicht helfen!“ – „Schrecklich, diese non-complianten Patienten!“)
- Kommunikation in der Fachwelt: („Das ist eine psychosomatische Krankheit!“, „Das ist keine psychosomatische Krankheit!“, „Familienmedizin ist Blödsinn!“, „So muss man mit dieser Krankheit umgehen, Herr Kollege! Was Sie da machen, ist verkehrt!“
Krankheitsbewältigung – CopingKrankheitsbewältigung – Coping
„Krankheitsverarbeitung ist die Gesamtheit aller Prozesse, um bestehende oder erwartete Belastungen im Zusammenhang mit Krankheit emotional, kognitiv oder aktional aufzufangen, auszugleichen oder zu meistern. Die Krankheits-Verarbeitungs-Modi sind prinzipiell unabhängig von Kriterien des Erfolges zu definieren.“ (zit. Nach Schüßler 1993)
Geeignetes und ungeeignetes Coping-Verhalten (nach Geeignetes und ungeeignetes Coping-Verhalten (nach Heim 1986; Langzeitbeobachtungsstudie von Pat. mit Heim 1986; Langzeitbeobachtungsstudie von Pat. mit Mamma-CA)Mamma-CA)
Konstruktives Coping (mehrere ausgewogene Strategien)
Zupacken: „Was ich unternehme, was ich mitmache, davon hängt jetzt vieles ab.“ Zuwendung: „Bisher hat es immer jemand gegeben, der mich angehört/verstanden hat.“
Dissimulieren: „Es ist alles nur halb so schlimm, im Gründe geht es mir gut.“ Problemanalyse: „Ich versuche mir zu erklären, was überhaupt los ist.“
Auflehnung: „Warum gerade ich?“
Emotionale Entlastung: „Ich fühle mich so elend, wenigstens das Weinen hilft noch etwas“
Ambivalentes Coping (eingeschränkte Strategien)
Akzeptieren: „Es ist nun halt mal so, ich versuche, mich dreinzuschicken.“
Passive Kooperation: „Die wissen schon, was sie tun.“
Resignation: „ich glaube, es hat alles keinen Sinn mehr.“
Selbstbeschuldigung: „Ich verdiene es nicht besser.“
Männer scheinen tendenziell eher handlungs- und problembezogen, Frauen – emotionsbezogen und sozial orientiert zu verarbeiten.
Bewältigungsstrategien werden häufig effektiver mit dem Alter
Kontroll-Überzeugungen: - internale (der Mensch hat das Gefühl, für sich und für sein Geschick in Krankheit und Gesundheit zuständig und verantwortlich zu sein
- externale (der Mensch fühlt sich passiv einem äußeren Schicksal ausgeliefert)
Was ist soziale Unterstützung?
Emotionale Unterstützung: die Vermittlung des Gefühls von Nähe, Halt und Geborgenheit
Unterstützung beim Problemlösen: z. B. Gesprächsangebote, Ermutigungen, Rückmeldungen
Praktische und materielle Unterstützung: z. B. finanzielle Unterstützung, praktische Hilfen
Soziale Integration in ein „Netz“ sozialer Beziehungen: Stützung durch gemeinsame Überzeugungen, Gemeinschaften
Beziehungssicherheit: Verlässlichkeit in der Partnerschaft, Familie, Freundeskreis (nach Sommer u. Fydrich 1989)
Fazit:
Multi-System-OptikHerausforderungen in Koordination und Kooperation - -gleichwertige Berücksichtigung und Einbeziehung somatischer
und psychischer Faktoren bei der Diagnostik und Behandlung des Patienten
◦ - enge Kooperation mit Patientenfamilien und ihre routinemäßige Einbeziehung bei der Krankheitsversorgung
◦ Ressourcen berücksichtigen, um trotz der Erkrankung altersangemessene Entwicklungsschritte durchleben zu können
◦ - patientenbezogene Kooperation von Experten aus dem medizinischen, dem psychosozialen und nichtmedizinischen Bereich durch Bildung von interdisziplinären Behandlungsteams
Resilienz (lateinisch resilire „zurückspringen“, „abprallen“, deutsch etwa Widerstandsfähigkeit) - die Toleranz eines Systems gegenüber Störungen.
Vielen Dank für Ihre Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Aufmerksamkeit!
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