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quarterly

DAS MAGAZIN FÜR INFORMATIONEN AUS DEM AUTOMOBIL-CLUSTER

Ausgabe 1 - März 2017

E-Mobilität: Mehr Spaß, mehr ReichweiteInnovative E-Konzepte der AutoindustrieSeite 4

www.automobil-cluster.at

Renault Trezor Concept. Bild: Renault

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AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2017

www.step-up.at

Praxisbezug durch enge Zusammenarbeit mit Unternehmen

State of the Art-Methoden durch Kooperationen mit Hochschulen

2

Mit besten Grüßen,

Wolfgang Komatz, MScManager des Automobil-Clusters

EDITORIAL

INHALTSVERZEICHNIS

LEITARTIKELElektromobilität: mehr Spaß, mehr Reichweite 4, 5

AC-PARTNERbe.ENERGISED: Innovative eMobility-Lösung für Unternehmen 10Radkersburger Metal Forming produziert Luftfederung für Porsche 10

KOOPERATIONENEMILIA - Saubere und smarte Güterlogistik für Städte 6OOE und Shopfloor Management bei NEMAK und Rosenbauer 11Initiative Connected Mobility setzt Themen für 2017 auf 13

NotizenCADFEM ANSYS Simulation Conference Austria 124. B2B International Software Days 12Mechatronik-Cluster: Forum Service 12

INTERNATIONALISIERUNGLieferanteninnovationstage bei SAPCO und FCA 3Kick-off für neue Roadmaps 7Mehr PS für Afrika 7Automobil-Hersteller und Zulieferer nördliches Afrika 8,9

INTERVIEW

Im Gespräch mit dem Miba Chef F. Peter Mitterbauer 14,15

VERANSTALTUNGEN11. KVP-Branchentreff 16Veranstaltungskalender 16Lehrgangskalender 16

HAUPTTHEMA DER NÄCHSTEN AUSGABE > Effi ziente Mobilität durch Leichtbau und alternative Antriebe

IMPRESSUM & OFFENLEGUNG GEM. § 25 MEDIENGESETZBlattlinie: Information über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Automobil- und Zulieferindustrie. Das Magazin erscheint vierteljährlich. Der Automobil-Cluster ist eine Initiative der Länder Oberösterreich und Salzburg. Die Träger des Automobil-Clusters sind die Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH und die Innovations- & Technologietransfer Salzburg GmbH. Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Business Upper Austria – OÖ Wirtschaft-sagentur GmbH, Redaktionsadresse: Hafenstraße 47 – 51, 4020 Linz, Telefon: +43 732 79810 – 5084, Fax: +43 732 79810 – 5080, E-Mail: [email protected], www.automobil-cluster.at. Für den Inhalt verantwortlich: DI Bruno Lindorfer, DI (FH) Werner Pamminger, MBA. Redaktion: Wolfgang Komatz MSc, Mag. Susanne Ringler. Umsetzung Grafi k: Agentur Timber, www.timber.at. Bildmaterial: Titelbild: Toyota NB. Alle anderen Bilder, wenn nicht anders angegeben: Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH/Automobil-Cluster.Gastbeiträge müssen nicht notwendigerweise die Meinung des Herausgebers wiedergeben. Beigelegte Unterlagen stellen entgeltliche Informationsarbeit des AC für die Partner dar. Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr; eine Haftung ist ausgeschlossen.

Electric Revolution oder Spleen?

Vor wenigen Jahren war es eine Hand voll Autohersteller, die ein Elektromodell anboten. Heute hat nur eine Handvoll noch keines. Was man vorerst als Spleen einiger Weniger abtat, hat sich heute zu einer Revolution mit weitreichenden globalen Auswirkungen entwickelt. Dynamik und Design sind die Eigenschaften, die neben dem Umweltgedanken zum Umdenken bewegen. Kli-maschutz für die einen, Spaß am Fahren für die anderen: So können die Autohersteller neue Kundenschichten ansprechen und die Revolution in Gang bringen.

Auch digitalisierte Vorgänge und vernetztes „Denken“ in der Mobilität tragen zum neuen Ge-schmack der Gesellschaft bei. Chic und Eleganz drückt man nun mit vernetzten Autos in futu-ristischen Designs aus. Verantwortung und Effi zienz hingegen fi nden ihren Niederschlag in der multimodalen Fortbewegung, die ebenfalls von digitalen Daten lebt. Wie auch immer man an die Sache herangeht: Die Mobilität verändert sich vor unseren Augen weitreichend. Gestalten wir diese spannende Zukunft gemeinsam mit!

Mit besten Grüßen,

Wolfgang Komatz, MSc

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INTERNATIONALISIERUNG

Der Automobil-Cluster begleitet in Koopera-tion mit dem AC-Styria und Bayern Innovativ Unternehmen aus den Clusternetzwerken, die direkt beim Hersteller ihre Technologien und Lösungen im automotiven Bereich vorstellen können. Großer Vorteil dieser Veranstaltung: Nur ausgesuchte Unternehmen und einge-grenzte Themenbereiche werden den Ent-wicklern, Ingenieuren und Einkäufern präsen-tiert, sodass die Firmen mit einer zielsicheren Platzierung Ihrer Produkte und Leistungen bei FCA rechnen können.

In erster Linie sind für FCA Produkt- und Pro-zessinnovationen in den Bereichen Connec-

Organisiert wurde das Treffen vom Automo-bil-Cluster OÖ in Zusammenarbeit mit dem AußenwirtschaftsCenter, dem AC Styria und Bayern Innovativ. Ein neuerlicher Lieferan-teninnovationstag 2017 in Teheran wurde auf-grund des guten Erfolges seitens SAPCO be-reits in Aussicht gestellt.

Österreichische Technologien gefragtDer Iran hat nach der Aufhebung der Sankti-onen einen großen Nachholbedarf im Bereich neuer Technologien. Interessant waren für SAPCO vor allem die Bereiche Materialent-

Lieferanteninnovationstag bei SAPCO

AC zu Gast bei iranischer AutoindustrieAuf erfolgreiche Gespräche mit dem größten Autozulieferer des Irans schaut der Automobil-Cluster (AC) zurück. Gemeinsam mit acht Unternehmen aus dem Netzwerk fuhr der AC Anfang Dezember 2016 auf Einladung von SAPCO (Sup-plying Automotive Part Company) nach Teheran.

wicklung, Produktionsprozesse, Modul- und Teilelieferanten, Werkzeug- und Anlagenbau sowie Enginee-ring-Dienstleistun-gen. Unternehmen wie Fill, Rübig, Re-hau, Rico, Starlim/Sterner u.a. nah-men die Chance wahr, Kontakte mit der Autoindustrie im Iran herzustellen. Karl Großalber war für Starlim/Sterner im Iran: „Für uns waren die B2B Ge-spräche äußerst interessant, weil die Anforde-

Die Führungsriege des iranischen Zulieferers SAPCO begrüßte den Automobil-Cluster und seine Partner beim Lieferantenin-novationstag in Teheran. Bild: SAPCO

Lieferanteninnovationstag zu FCA nach TurinDie FIAT Chrysler Automobiles Group hat den Automobil-Cluster und seine Part-nerunternehmen am 20. April zu einem Besuch in das italienische Headquarter nach Turin eingeladen. FCA möchte sich bei dem Treffen ein Bild über die tech-nologischen Kompetenzen der Firmen aus Österreich und Bayern machen.

Bereits 2013 besuchten die Partnerunternehmen des Auto-mobil-Clusters mit großem Erfolg den FIAT/Chrysler Konzern. Bild: Automobil-Cluster

ted Mobility (sensoring latest update and evo-lution, autonomous driving), Maschinen- und Werkzeugbau sowie internationale Logistikin-novationen (robot/human cooperation appli-cations, AGV, magnetic traction, …), Leichtbau (composite materials and related junction technology, automatic gluing system) und Elektroantrieb interessant.Insgesamt haben sich bereits über 60 Firmen aus Österreich und Bayern zum Lieferan-teninnovationstag des Automobil-Clusters angemeldet. 30 Unternehmen wurden aus den Bewerbern von der FCA Group ausge-wählt und begleiten den Automobil-Cluster im April nach Italien.

rungen ähnlich sind, wie auf anderen Märkten. Der iranische Markt befindet sich aber in einer besonderen Aufbruchsstimmung, was bedeu-tet, dass man noch sehr viel mitgestalten kann.“

Weitere Iranische Unternehmen an AC-Partnerfirmen interessiertDer Automobil-Cluster organisierte für die Teil-nehmer auch den Besuch weiterer automoti-ver Unternehmen in Teheran, wie Iran Khodro, dem größten Automobilhersteller im Nahen Osten. Wolfgang Komatz, Manager des Auto-mobil-Clusters und Frederic Hadjari, Projekt-manager und Hauptverantwortlicher im AC für die Organisation des Lieferanteninnovations-tages bei SAPCO trafen in Teheran führende Manager von SAPCO und weiteren fünf wich-tigen Zulieferern: „Gemeinsam mit dem Au-ßenwirtschaftsCenter werden wir die Kontakte

weiter ausbauen und halten unsere Partnerfirmen über die Entwicklungen der Autoindustrie im Iran auf dem Lau-fenden. Neben den

Lieferanteninnovationstagen unterstützen wir auch Partner-Unternehmen, die sich im Iran niederlassen wollen zusätzlich mit unserem Markteinstiegsprogramm „Roadmap to Iran.“

Der nächste Lieferanteninnovationstag findet am 31. Mai 2017 bei BMW in Müncen statt. Bewerbungen zu diesen Terminen sind noch möglich. Infos und Anmeldungen bei: Auto-mobil-Cluster, Matthias Koller, [email protected], +43 (0)732-79810 5086.

Oberösterreichs Zulieferer gehören zu den ersten, die im Iran gute Kontakte knüpfen und so die Vorteile am lukrati-ven iranischen Markt nützen.Wirtschaftslandesrat Dr. Michael Strugl

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beträgt 260 kW, das Fahrzeuggewicht wird mit 1600 kg angegeben.

Ähnlich spektakulär, aber wesentlich reali-tätsnaher wirkt der Jaguar I-Pace Concept, ein Elektro-SUV, dessen Marktdebüt von den Briten bereits für Ende 2017 terminiert worden ist. Die Auslieferung an Kunden soll 2018 be-ginnen. Nicht weniger als „eine neue Ära“ ver-spricht die Raubkatzenmarke, das in Eigenre-gie entwickelte Lithium-Ionen-Batteriepaket liefert 90 kWh, womit man sich gegenüber dem Tesla Model S auf Augenhöhe bewegt. Über 500 km Reichweite sind geplant. An den

LEITARTIKEL

Auf den Spuren der Elektroauto-Wegbereiter Renault, Nissan und Tesla wetteifern inzwi-schen alle relevanten Konzerne mit konkreten Einführungsszenarien um eine stabile Markt-eroberungsphase bis 2020/2021. Kurzfristig gilt als mitentscheidender Faktor die ange-strebte Halbierung der Batteriepreise inner-halb der nächsten drei Jahre. Besonderes Augenmerk genießt aus heutiger Sicht jedoch bereits die Periode von 2025 bis 2030. In die-sen fünf Jahren erwarten Branchenkenner vermehrt Wachstumsimpulse für eine welt-weit prosperierende E-Mobilität.

Starke Statements von Renault und JaguarDem klassischen Weg, neuen Technologien durch ein besonders aufsehenerregendes Fahrzeug-Design die Aufmerksamkeit der Öf-fentlichkeit zu sichern, folgt Renault mit sei-nem Supersportwagen Trezor Concept. Mit futuristisch anmutender Formensprache und extremen Proportionen der Carbonkarosse-rie geht ein Technologie-Paket einher, des-sen Basis die aus dem Renault-Engagement in der Elektro-Rennserie Formel E inspirierte Antriebseinheit bildet. Die maximale Leistung

Gastkommentar von Manfred Jerzembek, Motorjournalist

E-Mobilität: Mehr Spaß, mehr ReichweiteDeutlich verbesserte Alltagstauglichkeit durch größere Reichweiten bei Elek-tro-Serienfahrzeugen, spektakuläre Concept Cars mit Hochleistungsbatterien, gesteigerte Attraktivität der Formel E-Rennserie dank Werkseinsätzen renom-mierter Automobilmarken – das Innovationstempo für eine aussichtsreiche und spannende Zukunft der Elektromobilität nimmt weiter Fahrt auf.

momentan üblichen 50 kW-Ladestationen sollen innerhalb von 90 Minuten 80 Prozent der Batteriekapazität erneut bereitstehen.

Akzeptanz-Risiko LadezeitEnergisch und unverzüglich müssen Fahr-zeughersteller, Energiekonzerne, die Anbieter von elektronischen Bezahlsystemen und alle politischen Entscheidungsgremien von der kommunalen bis zur EU-Ebene das Thema Schnellladesysteme angehen. Denn 90 Minu-ten Ladezeit wie am Beispiel Jaguar I-Pace gezeigt, dürften mittelfristig kaum ausreichend sein. Das gilt nicht nur im Luxussegment, ge-nerell goutiert der Verbraucher kein stunden-langes Nachladen. Audi-Chef Rupert Stadler hat als Richtschnur für künftige Ladedauer die Zeit einer Kaffeepause an der Autobahn ins Gespräch gebracht, also 30, besser noch 20 Minuten. Ende November 2016 verständigten sich Audi, BMW, Daimler, Ford, Porsche und Volkswagen darauf, innerhalb Europas ein Netz von Schnelllade-Stationen gemäß CCS-Stan-dard (Combined Charging System) aufzubau-en. Begonnen wird noch in diesem Jahr, An-fangsziel sind 400 Stationen mit jeweils bis zu 350 kW Ladeleistung. 2020 sollen dann bereits „tausende Schnellladestationen“ dieser Art, so die Absichtserklärung, zur Verfügung stehen. Daimler-Chef Dieter Zetsche nennt das Kind beim Namen: „Für den Durchbruch der E-Mo-bilität benötigen wir zwei Dinge: überragende

Jaguar I-Pace Concept: Eine neue Ära für die Raubkatzenmarke. Bild:Jaguar

Renault Trezor Concept: Traumwagen-Studie von Elektroauto-Pionier Renault. Bild: Newspress UK

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Einheitsbatterien und 34 kWh Kapazität ge-fahren, ab 2020 steht jedem Team dann eine individuelle Batterieentwicklung offen.

GM und Honda: Bekenntnis zur BrennstoffzelleGeht es um Anforderungen im Fernverkehr, führt der Weg nach wie vor über die Brenn-stoffzelle, also durch Einsatz von Wasserstoff. Die Brennstoffzelle fungiert somit gegenüber der rein batteriebasierten E-Mobilität als „In-novations-Alternative“. Honda hat hier seit drei Jahrzehnten unbeirrt und in zäher Kleinarbeit Forschungsarbeit geleistet. Der Clarity, erster in Kleinstserie gebauter Brennstoffzellen-Pkw des japanischen Herstellers mit 589 Kilome-tern Reichweite nach Angaben der US-Um-weltbehörde EPA, steht seit Dezember 2016 ausgewählten Kunden in den USA und Europa (Praxistests in London und Kopenhagen) zur Verfügung. Ende Januar 2017 bekräftigten Ge-neral Motors und Honda gemeinsame Pläne für eine Brennstoffzellen-Fertigung im südlich von Detroit gelegenen GM-Werk Brownstown. Dort sollen ab 2020 im Rahmen des Joint Ven-tures „Fuel Cell System Manufacturing“ Schrit-te zur Einleitung der Serienproduktion erfol-gen. 100 neue Arbeitsplätze sind eingeplant. Auch Wettbewerber wie Hyundai und Daimler machen beim Thema Brennstoffzelle konkret weiter, die Koreaner mit dem Tucson, Merce-des mit dem GLC F-Cell.

Es lebe der Sport: Formel E gewinnt Audi als WerksteamDie Schocknachricht kam im Oktober 2016: Audi beendet nach 18jähriger erfolgreicher Teilnahme in der Langstrecken-Weltmeis-terschaft für Le Mans-Prototypen das dorti-ge Engagement und widmet sich offiziell ab Herbst 2017 per Werkseinsatz der im Aufwind befindlichen Formel E. Diese internationa-le Rennserie, aktuell in ihrer dritten Saison, macht vermehrt als globale Spielwiese zur Darstellung von E-Mobilitäts-Kompetenz von sich reden. Platzhirsch Renault und Citroen sind vertreten, Jaguar gerade frisch hinzu-gekommen. Beim Abt-Team und Audi befin-det sich seit Beginn Schaeffler als Industrie-partner mit an Bord – Technologie-Transfer mit kurzen Entscheidungswegen wird groß-geschrieben. Viel Spielraum genießen in der Formel E die Techniker beim Thema Software und Energiemanagement. Noch wird mit

Fahrzeuge sowie eine umfassende Lade-In-frastruktur. Die Verfügbarkeit von sehr leis-tungsfähigen Schnellladestationen ermöglicht erstmals Langstrecken-E-Mobilität und wird immer mehr Kunden überzeugen, ein Elektro-fahrzeug zu wählen“.

Endlich mehr Reichweite „Reichweiten-Angst“ wurde in den vergan-genen Jahren zum geflügelten Wort, wenn es um die Einschätzungen von Autokäufern bezüglich Chancen der Elektromobilität ging. Diese Befürchtungen sind in diesem Jahr mit einer neuen Batteriegeneration deutlich ent-kräftet worden. Zum verbesserten Niveau trägt beispielsweise die neue 41 kWh-Vari-ante von LG Chem im Renault-Kleinwagen Zoe bei, dessen realistische Reichweite damit auf rund 300 Kilometer steigt. Opel bringt im Ampera-e gar eine 60 kWh-Batterie und be-wegt sich damit bereits auf dem untersten Kapazitätslevel des Benchmark-Fahrzeugs Tesla Model S. Hyundai nennt für seinen Ioniq Electric 28 kWh und schafft sogar im euro-päischen Winter bestätigte Reichweiten um

200 Kilometer. Weitere interessante Projekte: Dem in Entwicklung befindlichen Mercedes EQ wird eine Batteriekapazität von über 70 kWh nachgesagt. BMW zieht für das „project i 2.0“ im neuen Unterschleißheimer Entwick-lungszentrum über 2000 Mitarbeiter zusam-men, für die Modellreihe „iNext“ (2021). Zwei Außenseiter liefern ebenfalls Gesprächs-stoff. Nio EP9 nennt das chinesisch-kalifor-nische Unternehmen NextEV seinen Super-sportwagen, der mit Rekordrunden auf dem Nürburgring aufhorchen ließ. Und auf der CES in Las Vegas debütierte im Januar der geheimnisumwitterte Faraday Future FF 91, ein Crossover-Van mit märchen-haften Leistungswerten, zumindest auf dem Papier. LG soll hier eine 130 kWh-Batterie bereitstellen, die ver-sprochenen 783 kW Leistung bedürfen der Beweisführung – in baldiger oder fernerer Zukunft.

LEITARTIKEL

Durchbruch oder no future: FF 91 Concept von Faraday Future Bild: Faraday Future

Umfassende Technik-Strategie: Mercedes EQ Concept. Bild: Daimler

Supersportwagen mit 427 km Reichweite: Nio EP9 Concept von NextEV. Bild: Nio

Audi mit veränderter Motorsport-Strategie: Formel E anstatt Le Mans. Bild: Audi

Honda Clarity: Mit Brennstoffzellen-Techno-logie in die Kunden-Erprobung Bild: Honda

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KOOPERATION

Aktuell startet die Demophase, in der die inno-vativen Logistikkonzepte mit der entwickelten Optimierungssoftware und die technischen Weiterentwicklungen der E-Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Die im Rahmen von EMILIA entwickelten Kom-ponenten sind großteils fertig und werden ak-tuell in die Fahrzeuge integriert.Die Demonst-ration soll zeigen, dass die Vernetzung neuer elektrischer Transportmittel sowohl einen öko-logischen als auch einen ökonomischen Mehr-wert für die urbane Logistik bringen kann.

Billa, DPD und Schachinger testen in Wien, Graz und LinzDie Demonstration bei Billa startet noch im Februar. Hier kommt das E-Lastenrad zum Einsatz, dessen gesamter Aufbau inklusi-ve Neigetechnik und elektrischem Antrieb im Rahmen von EMILIA optimiert wurde. Im Demobetrieb bei Billa werden Bestellungen aus dem Billa Onlineshop von der Billa-Filia-le Franzosengraben in Wien aus schnell und sauber zu den Kunden geliefert. In weiterer Folge wird auch ein Testbetrieb stattfinden, bei dem Bestellungen mit einem EVC R7 - einem elektrischen Kleintransporter - zugestellt werden. Im Rahmen von EMILIA wurde dafür der Antriebsstrang optimiert.

EMILIA – Saubere und smarte Güterlogistik für StädteIm vom Klima- und Energiefonds geförderten Leuchtturmprojekt EMILIA werden neuartige urbane Güterlogistikkon-zepte und Antriebskomponenten entwickelt und Elektrofahrzeuge hinsichtlich Reichweite und Kosten für städtische Distribution optimiert. Jetzt geht EMILIA auf die Straße.

Die Demophase bei DPD wird als zweistufige Zustellung von Paketen durchgeführt– und das voll-elektrisch. Im Rahmen von EMILIA eröffnete der Paketdienst DPD im Septem-ber 2016 in der Seestadt Aspern den ersten Wiener DPD City Hub. Hier werden Pakete für die Seestadt mit einem E-Kleintransporter angeliefert und vom EMILIA-Lastenrad wei-terverteilt. In der Demophase von EMILIA er-folgt die Zustellung zum City Hub und an die Kunden somit umweltfreundlich, lärm- und CO2-arm. Mit Anfang 2017 haben außerdem in Graz und in Wien die Demobetriebe von DPD im Rahmen des Konzeptes „Tourenoptimie-rung“ begonnen. Ziel dieses Konzeptes ist es, die Anwendung der E-Mobilität mittels zwei E-Kleintransportern im Bereich der KEP-Dienste zu erproben und die Tauglichkeit im Vergleich zu den bisher im Einsatz befindli-chen Diesel-Fahrzeugen festzustellen.Beim Logistikunternehmen Schachinger kommt EMILIA im Bereich der Paketlogis-tik im Raum Linz zum Einsatz. Schachinger stellt im Rahmen der EMILIA Demophase in ausgewählten Gebieten Pakete mit elektri-schen Kleintransportern zu. Weiters wird die tägliche Pakettour zum Flughafen Hörsching im Testbetrieb bei Schachinger mit dem in

Starke Projektpartner mit Know-how Unter der Leitung des Austrian Ins-titute of Technology arbeiten 14 ös-terreichische Unternehmen aus den Bereichen Transport und Logistik, Forschung, Software, Technologie und Lebensmittelhandel zusammen: AIT Austrian Institute of Technology ,Austrian Mobile Power , Automo-bil-Cluster OÖ, Bitter, DPD, Econsult, Gebrüder Weiss , Gleam technologies,Innovation Service Network (ISN), MAGNA STEYR , Miba, REWE, Schachinger , SIGNON

EMILIA optimierten EVC R7/E-Kleintrans-porter durchgeführt.Zusätzlich werden im Rahmen des Projekts EMILIA für das Depot Perg optimierte Touren für Elektrofahrzeuge berechnet und evaluiert. Anhand der Mess-daten der Fahrzeuge in den Demobetrieben werden die Weg-, Zeit- und Energiewerte der Tourenplanung evaluiert.

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INTERNATIONALISIERUNG

36 Autohersteller sind im subsaharischen Ni-geria bereits am Werk bzw. haben sich schwer erhältliche Produktionslizenzen gesichert, unter ihnen VW, Nissan, Peugeot, Hyundai, Renault, Ford, Kia und Toyota. Faktoren wie bessere Straßenbeläge, effizientere Kraftstof-fe und höheres Einkommen vor allem bei jun-gen Leuten fachen die Nachfrage nach Neu-

Am 9. März trafen sich Firmen zur Kick-off Veranstaltung bei Ebner Industrieofenbau GmbH in Leonding. Ausführliche Informati-onen und intensive Diskussionen zu neuen internationalen Märkten standen dabei im Mittelpunkt. Gestartet wurden im Rahmen dieses Treffens jeweils die zweite Roadmap to NAFTA und Roadmap to Iran sowie eine neue Roadmap to Afrika. Das Interesse an den afrikanischen Automobilmärkten ist bei Herstellern und Zulieferern in den letzten Jah-ren aufgrund der positiven Entwicklungen vor

Gemeinsam internationale Märkte erschließen

Kick-off für neue RoadmapsAm 9. März startete der Automobil-Cluster wieder drei neue Roadmap to X-Pro-gramme. In diesen Programmen unternehmen mehrere Firmen gemeinsam ihre ersten Schritte in ausländische Märkte.

allem in Südafrika und im nordafrikanischen Raum gestiegen. Auch im Iran tun sich viele Möglichkeiten für heimische Zulieferer auf, vor allem nach dem vergangenen Lieferan-teninnovationstag des Automobil-Clusters im Dezember 2016 bei SAPCO in Teheran.Der NAFTA-Raum bietet trotz politischer Än-derungen nach wie vor gute Chancen für ös-terreichische Unternehmen sowie die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Markteinstieg.Sinn der Roadmap to X-Programme des Au-

Mehr PS für Afrika - Ein Kontinent im Visier der AutoherstellerDas nördliche Afrika entwickelt sich für Autobauer zur neuen Wirkungsstätte. Die Nähe zu Europa, aber auch der am Kontinent ungeduldig wartende Absatz-markt geben Grund zu Überlegungen, Werke in Algerien, Marokko und in der größten Volkswirtschaft Afrikas, Nigeria, zu bauen.

wagen in Nigeria und einigen Nachbarländern an. Im mittleren und südlichen Afrika sind von 1000 Einwohnern 950 noch ohne Fahrzeug. Die lokale Produktionskapazität liegt derzeit bei 100.000 Fahrzeugen, das Absatzpotenzial wäre ein Zehnfaches. Die Hoffnungen, die in die nördlichen Länder Marokko, Algerien und Ägypten gelegt wur-

Bild: Clipdealer

tomobil-Clusters ist es, Unternehmen mit ähnlichen Voraussetzungen und Synergi-en zu finden, die sich partnerschaftlich und gemeinsam den Herausforderungen eines internationalen Markteintrittes stellen. Das gemeinsame Vorgehen verringert das Risiko des Scheiterns und spart Ressourcen und fi-nanzielle Mittel. In den jeweiligen Konsortien finden sich zwei bis vier Unternehmen zu-sammen.

Informationen zu den Roadmaps des Au-tomobil-Clusters erhalten Sie bei: Automo-bil-Cluster, Frederik Hadjari, +43 (0)732-79810-5087

New York, Bild: Susanne Ringler

Quellen: handelsblatt.com, Germany Trade&Invest

(gtai.de), Haltenraum.com, WKO

den, bleiben vorerst auf „Hoffnungsstatus“, denn das Fehlen von Fachkräften sowie eine nur mäßige Nachfrage aus den nahen euro-päischen Absatzmärkten und die vorläufige Ungewissheit über politische Entwicklungen geben Anlass zum Abwarten. Diese Unsicher-heit bringt auch Daimler zum Ausdruck, indem zukünftig die lokale Montage zugunsten der Einfuhr von Komplettfahrzeugen zurückge-nommen wird. Auch in Algerien ist die Stimmung nicht unbe-dingt dem Aufbruch gewidmet, die Regierung bietet allerdings Industriedeals an, die z.B. Daimler zur Planung einer Produktionslinie für LKW, Busse und Geländefahrzeuge 2017 animierten. Positiver sind die Einschätzungen zu Marokko. Hier besitzt Renault neben dem Werk in Casablanca eine neue Produktions-stätte in Tanger und Peugeot-Citroen die Bau-pläne für ein Werk in Kentira. Kurz zu erwähnen bleibt nördlich der Sahara noch Tunesien, das die europäische Kfz-Branche hauptsächlich durch die Produktion von Zulieferteilen wie Ka-belbäumen unterstützt.

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AC-PARTNER

Automobil-Hersteller und Zulieferer nördliches Afrika

ConstantineZaaroura

RelizaneQued S‘ Mar

Tunesien

MauretanienMali

Niger

NigeriaAbuja

TunesienTunesienTunesienTunesien

Mali

Marokko37-41

Rabat

Algerien

Algier

Westsahara

Casablanca

Tangier

Lagos

1-10

Marokko Location 37 Renault Nissan Casablanca38 Dacia Casablanca39 Dongfeng Casablanca40 Renault Nissan Tangier41 Dacia Tangier

Enugu

Kano

Akure

IbadanSango

Oshogbo 42-67

Oran

Ain AzelAin Bouchekif

60 Honda Manufacturing Nigeria Limited Sango61 Tilad Nigeria Limited Oshogbo62 R. T. Briscoe Nigeria Limited Lagos63 Aston Motors Orile Lagos64 Globe Motors Nigeria Limited Lagos65 Toyota Nigeria Limited Lagos66 Coscharis Motors Limited Lagos67 Basco Nigeria Limited Ibadan Oyo State

Nigeria Location 42 Innoson Vehicle Manufacturin CO. Limited Nnewi, Anambra State43 Anambra Motor Manufacturing Limited (ANAMMCO) Enugu44 National Trucks Manufacturers Kano45 Peugot Automobile Limited (PAN) Kaduna46 Proforce Limited Lagos47 Scoa Nigeria PLC Lagos48 Stallion Motors Limiteda Lagos49 Lafbart Innovations & Consulting Limited Akure, Ondo State50 General Appliances West Africa Limited Egede Udi51 Zahav Automotive Co. Nigeria Limited Lagos52 Von Automobile Nigeria Limited a Subsidiary of Stallion Group Lagos53 Dana Motors Limited Lagos54 Nigeria Sino Trucks Limited Lagos55 Hyundai Motors Nigeria Limited Lagos56 Perfection Motors CO. Limited Lagos57 Richbon Nigeria Limited Lagos58 Transit Support Services Limited Lagos59 Transguinea Limited/Leventis Motors a Division of A.G.Lenventis Nigeria PLC Ibadan

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Tunesien

Libyen Ägypten

NigerTschad

Abuja

Sudan

Ertitrea

Äthiopien

Kairo

TunesienTunesienTunesienTunesien

Giza

Algerien Location 1 Hyunday/Kia Zaaroura2 Lifan Relizane3 Volkswagen Relizane4 FAW Algier5 Lifan Qued S´Mar6 SAIPA Ain Azel7 Iran Khodro Constantine8 Daimler Ain Bouchekif9 Renault/Nissan Oran10 Dacia Oran

11-36

Nnewi

KadunaEgede

42-67

Ägypten Location 11 BYD Kairo12 Daimler Kairo13 GM Kairo14 Chevrolet Kairo15 Isuzu Kairo16 King Long Kairo17 SAIC Kairo18 Roewe Baojun Kairo19 Suzuki Kairo20 Chery Kairo21 Karry Kairo22 Speranza Kairo23 Fiat Chrysler Automobiles Group Kairo24 Jeep Kairo25 Geely Kairo26 Honda Kairo27 Hyundai-KIA Kairo28 Renault-Nissan Kairo29 Lada Kairo30 Toyota Kairo31 BMW Giza32 Brilliance Auto Giza33 Jinbei Giza34 Great Wall Giza35 HAVAL Giza36 Renault-Nissan Giza

Quelle: WKO Außenwirtschaft Austria, Automobilproduktion

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10 AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2017

ITG SALZBURG/ AC-PARTNER

Den Auftrag bekam rm bereits 2015, nachdem mehrere Jahre gemeinsam mit dem Kunden Continental Teves an der Dreikammer-Luftfederung entwickelt wurde. In den kommenden acht Jahren wird die südoststeirische Firma mit dem Porsche-Auftrag einen Umsatz von rund 26 Millionen Euro erwirtschaften. In der soeben auf den Markt gekommenen zweiten Generation des Porsche Panamera wird ein Luftfedersystem verbaut, dessen Kolben bei Radkersburger Metal Forming (rm) in der Südosts-teiermark produziert werden. Seit mehr als sechs Jahrzehnten ist rm Spezialist für Blechumfor-mung und hat sich vor allem in der nahtlosen Umformung europaweit einen Namen gemacht.„Der Auftrag geht über acht Jahre, rm macht damit einen Umsatz von rund 26 Millionen Euro. Wir sind sehr stolz, durch intensive Entwicklungsarbeit den Auftrag gewonnen zu haben“, so Mag. Wolfgang Kaltenegger, Geschäftsführer bei rm. Gemeinsam mit dem Kunden Continental Teves wurde ein Dreikammernsystem für die Luftfederung entwickelt. Mit diesem System, bei dem die einzelnen Kammern zu- oder weggeschaltet werden können, wir eine bisher einzigarti-ge Kombination aus komfortablem und gleichzeitig sportlichem Fahrverhalten erreicht. Rund 3 Millionen Euro wurden in Radkersburg in das Werk investiert, um die Serientauglichkeit zu erreichen. Die Luftfederkomponenten, die bei Radkersburger Metal Forming produziert wer-den, kommen ohne eine längliche Schweißnaht aus..„Die Umformtechnologie wurde bei uns im Haus entwickelt. Je weniger Schweißnähte vorhanden sind, desto geringer ist die Gefahr von Korrosion oder Rissbildungen. Durch die nahtlose Umformung wird eine bisher nicht dagewe-sene Qualität erreicht“, so Boris Recek, Entwicklungsleiter bei rm.rm hat sich in den vergangenen Jahren in der Automobilbranche einen Namen gemacht. Im

Unübersehbar tendieren sowohl Trends als auch die Vorgaben der Politik in ganz Europa kontinuier-lich in Richtung E-Mobi-lität. Damit Unternehmen für die zukünftigen An-forderungen der E-Mobi-lität gerüstet sind, bietet be.energised eine bran-chenspezifische Kom-plettlösung, bestehend

aus einer intelligenten KEBA Ladestation und der Software be.energised inklusive drei Jahre kostenloser Softwarenutzung an. Diese umfasst die Module „Monitoring, Stationsverwaltung sowie Verbrauchszuordnung zu Firmenfahrzeugen“. Durch die Aktivierung der kostenlosen be.energised community wird jede Ladestation zu einer barrierefrei zugänglichen Ladestation

be.ENERGISED

Innovative eMobility-Lösung für Unternehmen

has.to.be ist mit be.ENERGISED führender Anbieter von Ladestationen in Eu-ropa. Zu den Kunden zählen namhafte Unternehmen wie der Energieversorger EWE in Deutschland und Alpiq in der Schweiz mit dem Ladenetz easy4you, sowie VW, Porsche und Daimler.

Bild: iStock

im öffentlichen Bereich: Die Kunden können dafür zusätzlich Förderungen von Bund und Ländern in Anspruch nehmen.

Ein Unternehmen kann mit der beigestellten Ladekarte seine Ladestation kostenfrei nut-zen und kann jederzeit weitere Ladestatio-nen im System aufnehmen, ohne zusätzliche Kosten zu verursachen. Durch die Aktivierung der be.energised community können Besu-cher bzw. Mitarbeiter gegen Gebühr laden. be.energised übernimmt von der Vermark-tung bis hin zur automatischen Abrechnung alles. Der Besitzer der Ladestation kann je-derzeit die Ladevorgänge seiner Station mit-verfolgen und erhält am Ende des Monats die Einnahmen der Ladevorgänge ausbezahlt. Neben den kostenfreien Funktionen bietet be.energised kostenpflichtige Module, die bei internen Abrechnungen – z.B. individuelle Ab-rechnung für jeden Mitarbeiter - unterstützen.

Radkersburger Metal Forming

rm produziert Luftfederung für neuen Porsche PanameraRadkersburger Metal Forming (rm) in Bad Radkersburg produziert eine Haupt-komponente für das innovative Luftfederungssystem des gerade auf den Markt gekommenen Porsche Panamera.

Unternehmen werden hochkomplexe Um-formaufgaben umgesetzt, rm agiert dabei zunehmend als Entwicklungspartner für den Kunden. Luftfederungen sind aufgrund des höheren Fahrkomforts ein Wachstumsmarkt. „Das Verfahren, das wir entwickelt haben, lässt sich nicht nur im Automobilbereich an-wenden, sondern auch in anderen Branchen. Das öffnet uns auch die Türen für andere Aufträge“, so Kaltenegger.

Das Unternehmen hat 120 Mitarbeiter und erzielte 2015 einen Umsatz von rund 15 Mil-lionen Euro.

Luftfederkolben für den Porsche: Weltneuheit am Automobilmarkt, produziert in der Steiermark. Bild: Croce

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11AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2017

KOOPERATION

In dieser Plattform treffen sich Unternehmen regelmäßig zum Austausch von KVP-Erfahrungen und Lösungsmodellen. OEE (Overall Equipment Effectiveness/ Gesamtmaschineneffektivität) at its best und Shopfloor Management auf höchstem Niveau wurden bei den letzten beiden Treffen hautnah vorgestellt und diskutiert.

„NORIS“ nennt Nemak sein Operations Realtime Information System, das vom Unternehmen nicht nur selbst entwickelt sondern auch weltweit in allen Niederlassungen implementiert wur-de. Mit NORIS können Mitarbeiter z.B. nicht nur Lagerbestände abrufen sondern auch genau feststellen, wann wo als nächstes welche Komponenten gebraucht werden und so zeitgerecht das benötigte Material zum richtigen Ort liefern. Auch das Shopfloor Informationssystem ist in NORIS integriert, sodass z.B. rasch Engstellen im Ablauf oder Gebrechen an Maschinen lokali-siert, analysiert und behoben werden können.

Dr. Martin Schickmair, Global Lean Manager bei Nemak: „NORIS wurde bereits in 36 Werken in elf Sprachen installiert. 2000 Maschinen sind mit dem System verbunden, 600 Millionen Pro-duktionszyklen sind genauestens dokumentiert und mehrere Tausend Mitarbeiter können auf das System zugreifen.“

Mit den optimalen Parametern, basierend auf der enormen Anzahl an abrufbaren real time Da-ten, sind rasche Entscheidungen auch mit globaler Reichweite jederzeit möglich, was insge-samt die Produktivität und Qualität der Abläufe positiv beeinflusst. „Mit nur wenigen Mausklicks ist es möglich, Informationen von allen Nemak-Standorten weltweit einzuholen, was auch ein globales Benchmarking sehr übersichtlich ermöglicht“, erklärte Geschäftsführer Andre Grö-schel den 25 Teilnehmern des KVP-Plattform-Treffens bei Nemak Ende November.

Shopfloor Management und wie man es mit besten Ergebnissen umsetztAuch der internationale Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen Rosenbauer lud Partnerunterneh-men aus der KVP-Plattform vergangenen Dezember in sein Werk II in Leonding ein, um sein Modell des Shopfloor Managements vorzustellen.

KVP-Plattform des Automobil-Clusters

OOE und Shopfloor Management bei NEMAK und RosenbauerAus den bisherigen KVP-Efra-Austauschrunden des Automobil-Clusters hat sich eine neue KVP-Plattform formiert, die den Teilnehmern noch effizienter für KVP-Lösungen zur Verfügung steht. Die oberösterreichischen Paradeunterneh-men Nemak und Rosenbauer waren Ende 2016 die Gastgeber von zwei Treffen der KVP-Plattform.

Rundgang im Rosenbauer Werk II in Leonding zum Thema „Shopfloor Management“. Bild: Automobil-Cluster

Was NORIS kann, zeigte Nemak den Teilnehmern des KVP-Plattform-Treffens bei einem Firmenrundgang. Bild: Automobil-Cluster

Ein wichtiges Instrument der KVP-Plattform ist das gemeinsame Erarbeiten von Lösungs-ansätzen für bestimmte Herausforderungen, die ein Unternehmen gerade zu bewältigen hat. „KVP auf Zuruf“ nennt sich diese Art der

Zusammenarbeit der Partnerunternehmen, die bei diesem Treffen in Form eines Workshops zum Tagesthema „Shopfloor Management“ umgesetzt wurde. Claus Moser, Leiter der Ab-teilung SAFE bei Rosenbauer, stellte die Her-angehensweise seines Unternehmens vor. Im Anschluss wurden vier Themenblöcke gemein-sam behandelt, in denen es um Portallösungen im Shopfloor Management, um Kennzahlen und Zielauflösung, um Informationsfluss, Es-kalationsszenarien und Infrastruktur ging, so-wie um KVP-Methoden, die in das Shopfloor Management integriert werden können.In der KVP-Plattform des Automobil-Clusters sind derzeit 19 Unternehmen vertreten, die sich regelmäßig treffen und austauschen. Die Runde ist noch offen für weitere Teilnehmer.

11. KVP-BranchentreffWenn Sie mehr zum Thema KVP und die Möglichkeiten für Ihr Unternehmen erfahren möchten, dann haben Sie dazu neben der KVP-Plattform auch beim 11. KVP-Branchen-treff des Automobil-Clusters am 4. April 2017 in Hörsching die Chance. Anmeldungen für die KVP-Plattform und den KVP-Branchen-treff sind möglich bei: Automobil-Cluster, Matthias Koller, [email protected], *43(0)732-79810-5086.

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AC quarterly | Ausgabe 1 - März 201712

NOTIZEN

Am ersten Tag präsentiert ecop Technologies, Gewinner des MERCUR 2016, die Anwendung von Simulation in der Entwicklung innovativer Wärmepumpen. Unter anderem Magna Power-train, das Austrian Institute of Technology und W&H zeigen anschließend die Vorteile der Simu-lation in der Produktentwicklung und Forschung. Zusätzlich informieren ANSYS und CADFEM über die neue Version ANSYS 18 rund um das Thema Simulation ist überall.

Die Abendveranstaltung im Panorama-Café erlaubt Zeit zum Netzwerken mit Blicküber das voestalpine Werk.Der zweite Tag ist gefüllt mit acht Kompakt-seminaren rund um das Thema Simulati-on. Abgedeckt werden Themen von Tipps & Tricks bis zur Multiphysik-Simulation und Systemsimulation mit ANSYS.

Weitere Informationen zur Konferenz unter www.simulation-conference.at

Die zweitägige Veranstaltung bietet Keynote Speaker von Atos, Sand Hill Angels, Red Hat und dem Think Tank der ETH Zürich, die einen globalen Ausblick über aktuelle Trends im Digital Business und technologische Innovationen geben. B2B Gespräche sowie die Gelegenheit für Teilnehmer, ihre EUREKA Projektidee zu präsentieren oder Kontakte zu kanadischen/südkore-

anischen Innovatoren zu knüpfen, sind Inhalt der International B2B Software Days. Die Teilnahme ist kostenlos! Zielgruppe sind Unternehmen und Forschungseinrichtun-gen, die ihre Internationalisierungsaktivitä-ten ausbauen möchten. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der FFG mit der WKO/Aussenwirtschaft Austria, der Wirtschaftsagentur Wien und der AWS in Ko-operation mit dem Enterprise Europe Network, EUREKA und der go-international Initiative.Informationen: www.b2match.eu/softwaredays2017

Erfahren Sie die Möglichkeiten der Simulation: Bei der größten jährlichen CAE-Konferenz Österreichs, der CADFEM ANSYS Simulation Conference Aust-ria, am 27.-28. April 2017 in der voestalpine Stahlwelt Linz erwarten Sie Vorträge rund um das Thema Simulation. Zusätzlich werden Möglichkeiten zur Weiterbil-dung, eine begleitende Ausstellung und Zeit zum Netzwerken angeboten.

„smart & remote“ vs. „simple & on-site“ – Ansprüche im ständigen WandelDie Anforderungen an technische Services sind in den letzten Monaten und Jahren gestiegen. Unter dem Einfluss der „vernetzten“, smarten und hochflexiblen Produktionssysteme, muss auch der Service mit. Auf der Anwenderseite gibt es den Wunsch nach hoher Anlagenverfügbarkeit, schnellen Reakti-onszeiten bei Services, niedrigsten Kosten für den Service und die Instandhaltung bei gleichzei-tig hochmodernen Produkten, die einfach zu bedienen sind. Anbieter können heute schon viele Probleme von der Ferne erkennen und teilweise auch lösen, aber der Einsatz vor Ort wird noch lange Zeit notwendig sein. Die Herausforderung liegt also wie eh und je darin, die Wünsche der Kunden zu Erfüllen und dabei auf beiden Seiten einen Mehrwert zu schaffen. Seien Sie dabei, wenn Pioniere der neuen Servicewelt Lösungsvorschläge und Ideen präsentieren.Nähere Informationen: www.mechatronik-cluster.at/veranstaltungen

Forum Service, 22. Juni 2017 – Flughafen Linz/Hörsching

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KOOPERATION

Herausforderungen, die bei der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Branchen entstehen, sind neben neuen Produkten und Prozessen ebenfalls Thema in den Workshops und Arbeitsgruppen der ICM.

Digital Transfer ManagerIm Rahmen eines ersten Workshops wurden bereits die groben Inhalte defi niert, die in einem der-artigen Lehrgang vermittelt werden sollen. Mitarbeiter, die im Unternehmen für die Digitalisierung verantwortlich sind, sollen dadurch das erhalten, um eine Digitalisierungsstrategie im Unterneh-men auf- und umsetzen und operativ vorantreiben zu können.

ICM-HackathonHackathon ist eine mehrtägige Veranstaltung mit dem Ziel, dass interdisziplinäre Teams von vier bis sechs Branchenexperten und Programmierern zu einer klar formulierten Pro-blemstellung eines Unternehmens gemeinsam mit dessen Mitarbeitern in kürzester Zeit lauffähige Prototypen (z.B. neue Produkte, Services oder Dienstleistungen) entwickeln. Die Initiative Connected Mobility plant den ersten ICM-Hackathon als neues informatives Veranstaltungsformat im November durchzuführen.

Zukunftsreise Digitalisierung - Connected MobilityDas AußenwirtschaftsCenter München lädt gemeinsam mit der ICM von 28. bis 30. März 2017 zu einer zweitägigen Best-Practice-Studienreise nach München ein. In Begleitung des oberösterreichischen Wirtschaftslandesrats Dr. Michael Strugl treffen die Teilnehmer heraus-ragende bayrische Unternehmen zum Networking und es gibt ein Zusammentreffen mit der Bayerischen Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie.

Die Autoindustrie braucht digitale LösungenWarum das Thema Digitalisierung im Automobil-Cluster eine zentrale Stellung einnimmt, ist rasch erklärt: Die Automobilindustrie sucht intensiv nach digitalen Lösungen im und um das Fahrzeug. In Ausschreibungen, die der Automobil-Cluster für die Lieferanteninnovationstage gemeinsam mit den OEMs erarbeitet, sind immer öfter Lösungen für digitale Komponenten und Anwendungen gefordert wie z.B. beim BMW-Lieferanteninnovationstag am 31. Mai 2017 in München, bei dem der Fokus unter anderem auf hochautomatischem Fahren und digitalen Businessmodellen liegt.Mit der Plattform Initiative Connected Mobility (ICM) tragen der Automobil- und der IT-Cluster diesem gesellschaftlichen und industriellen Trend Rechnung. Partnerunternehmen aus beiden

Initiative Connected Mobility setzt Themen für 2017 auf

Vernetzt und digitalWas muss ein Digital Transfer Manager können? Wen trifft man bei der Zu-kunftsreise? Was bringt ein Hackathon? Das sind nur einige Themen, die die ICM 2017 gemeinsam mit den Partnerunternehmen aus Automobil- und IT-Branche für 2017 bearbeitet.

Lieferanteninnovationstag bei BMW, 31. Mai 2017Themenschwerpunkte: Kundenwahr-nehmbare Innovationen im Interieur und Exterieur vor dem Hintergrund Elektrifi zierung / hochautomatisiertes Fahren / digitale Businessmodelle.Bewerbungen bis 28. März 2017 bei: Automobil-Cluster. Matthias Kol-ler, [email protected], +43 (0)732-79810-5086.

Netzwerken arbeiten in der ICM gemeinsam an Lösungen für die Mobilität der Zukunft – im Mittelpunkt stehen digitale Fahrzeuglö-sungen, Infrastruktur- und Businessmodelle.

DigiTrans soll Bedarfe für die Industrie eruieren Im von der ICM initiierten Projekt DigiTrans der Aufbau und Betrieb einer Testumgebung bestehend aus Forschungs-, Entwicklungs- und Evaluierungsstruktur für Automatisiertes Fahren in Österreich sondiert. Mit der Ein-richtung einer solchen Testregion in weiterer Folge stellt der Automobil-Cluster den Zulie-ferunternehmen des Netzwerkes eine For-schungs- und Testumgebung zur Verfügung, die es erlaubt, im Zusammenspiel mit ande-ren Unternehmen aus der automotiven und der IT-Branche gemeinsame Entwicklungen voranzutreiben.

Informationen zur Innitiative Connected Mobility:[email protected], +43(0)732-79810-5088

Bild: Clipdealer

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INTERVIEW

Die vielen Produktgruppen des Miba Kon-zerns decken eine Vielzahl von Zulieferkom-ponenten für die Autoindustrie ab. Welche Maßnahmen werden bei Miba gesetzt, um die Mobilität der Zukunft mitzugestalten?Ein Hauptziel, das wir in unserer Vision 2020 formuliert haben, ist, dazu beizutragen, die-sen Planeten sauberer zu machen. Die Missi-on „Innovation in motion – Technologies for a cleaner planet“ setzen wir nicht nur in unserer Produktion um, sondern wir arbeiten auch eng mit unseren Kunden zusammen, um die-ses Ziel durch die Weiterentwicklung unserer Produkte zu erreichen. Im konventionellen Antriebsstrang finden sich viele Möglichkeiten, um Motoren leich-ter, leiser und damit umweltfreundlicher zu machen. Das erreichen wir zum Beispiel

„Wir arbeiten in all unseren Divisionen daran, diesen Planeten sauberer zu machen.“

F. Peter Mitterbauer. Bild: Miba AG

F. Peter Mitterbauer, Vorstandsvorsitzender der Miba AG, im Gespräch mit dem Manager des Automobil-Clusters, Wolfgang Komatz.

durch Beschichtungen oder Sinterformteile, die etwa Zahnräder aus Stahl ersetzen kön-nen. Diese Miba-Teile haben schon bei der Produktion Vorteile gegenüber klassischen Stahllösungen, weil der Materialverbrauch weitaus geringer ist. Bei der Net-Shape-Tech-nologie wird die exakt benötigte Menge Pul-ver in die jeweilige Form gestreut und später gesintert, sodass kein Material verloren geht. Das steigert zum einen die Ressourceneffi-zienz und zum anderen sind diese Sinterteile leichter als Stahl und dämpfen zudem die Mo-torengeräusche. Hybridisierung und reine Elektromobilität stehen ebenfalls im Fokus unserer Entwick-lungen. In diesem Bereich liefern wir heute schon Widerstände in Serie – vor allem an den größten chinesischen Hersteller von

Elektroautos. Mit unserer SMC (Soft Ma-gnetic Components)-Technologie sind wir auch im Sinterbereich rund um die Elektro-mobilität aktiv. Diese Technologie ermög-licht es auch, den Bauraum von E-Motoren platzsparender zu gestalten.

Wieviel Aufmerksamkeit schenken Sie als Autozulieferer der Elektromobilität?Wir haben Elektromobilität schon 2014 in den strategischen Zielsetzungen berücksichtigt, dass es aber so rasant gehen würde, hatten auch wir nicht vorhergesehen. Wir sehen die Elektromobilität als Chance, wenngleich es auch noch viel Potenzial im Verbrennungsmotor gibt. Ich denke, dass ein gewisser Umstieg auf E-Fahrzeuge in der übernächsten Fahrzeuggeneration passieren

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INTERVIEW

könnte. Jedoch stehen noch viele rechtliche Fragen und Voraussetzungen offen. Auch die Stromerzeugung verursacht derzeit noch mehr CO2-Ausstoß, als das konventionelle Motoren tun. Und die Erzeugung und Entsor-gung von Batterien funktioniert auch noch nicht sauber genug. Ich denke, es sollte eine gewisse Nüchternheit gegenüber dem Hype der Elektromobilität einkehren. Dennoch neh-men wir die Elektromobilität als große Chance sehr ernst und es bleibt genügend Zeit, sich auf diese Umwälzungen mit starken Lösun-gen vorzubereiten. Dafür haben wir ein eige-nes E-mobility Innovation Lab gegründet und wir arbeiten in allen Divisionen an Lösungen für die Elektrifizierung.

Welchen Beitrag zum Leichtbau leistet Miba? Welche Materialforschungen stehen derzeit bei Miba im Fokus?Durch den Einsatz von Sinterteilen, welche durch ihre Porosität bei gleicher Belastbarkeit leichter sind, können wir zur Gewichtsredukti-on beitragen. Auch neuartige Beschichtungs-lösungen können ganze Bauteile wie z.B. Lagerschalen oder Buchsen ersetzen und Motoren kompakter und leichter machen.

Wie wichtig ist der Standort Oberösterreich für die Entwicklung Ihres Konzerns? Der Standort war, ist und wird in Zukunft es-sentiell wichtig bleiben. Aber „local to local“ ist für uns vor allem in China und der NAFTA von Bedeutung. Von 5500 Mitarbeitern welt-weit sind 2300 in Österreich beschäftigt und die Zahl wird weiter steigen. Dass der öster-reichische Standort so stark positioniert ist, ist auch ein Ergebnis unserer Internationali-sierungsstrategie. Je stärker wir international agieren, desto stärker wird auch der Standort Oberösterreich.

Ihre Lehrwerkstätte wurde kürzlich mit dem ineo-Gütesiegel ausgezeichnet. Wie sehen Sie das Problem des Fachkräftemangels? Lässt sich in der konzerneigenen Lehrwerk-statt diesem Mangel entgegenwirken?Leider muss ich sagen, dass sich unsere Suche nach Facharbeitern und Experten für Entwicklung, Produktion, Software und Digi-talisierung sehr schleppend gestaltet. Aber anstatt zu jammern, setzen wir selbst Maß-nahmen. Aus diesem Grund haben wir unsere interne Aus- und Weiterbildung verstärkt. Die Ausbildung der Lehrlinge (derzeit 150 in Ös-terreich und 80 in der Slowakei) ist das Rück-grat für unseren Fortbestand. Wir bieten allen unseren Mitarbeitern Ausbildung auf höchs-tem Niveau und professionelle Karrierechan-cen innerhalb der gesamten Miba Gruppe .

Die Miba hat sich zum Ziel gesetzt, Tech-nologien für einen sauberen Planeten zu entwickeln. Welche Technologien sehen Sie dabei im Mittelpunkt Ihrer Forschungen?Ich sehe den Erfolg in der Summe der Einzel-entwicklungen. Wir beschäftigen uns in jedem Geschäftsbereich mit dem Thema. Wichtig ist dabei, dass wir über den Rand der einzelnen Divisionen hinausschauen und übergeordne-te Notwendigkeiten erkennen. Welche Rolle spielt die Digitalisierung in Ih-rem Unternehmen? Forcieren Sie neben den Produktionsprozessen die Digitalisierung auch in bestimmten Produkt-Bereichen?Unsere Digitalisierungsmaßnahmen bauen auf drei Säulen auf. Die erste Säule bildet die Digitalisierung als Unterstützung für die Pro-duktion und unsere Logistikabläufe. Damit wollen wir die innere Wertschöpfung im Be-trieb besser gestalten.Der zweite Bereich betrifft die Intelligenz un-serer Produkte. Sensoren in Gleitlagern z.B. geben Informationen über den Zustand oder die Laufstunden und sorgen so für einen ef-fizienteren Einsatz der Produkte (Condition Monitoring). Diese Produktintelligenz entwi-ckeln wir hier im Haus, aber auch gemeinsam mit unseren Kunden und mit F&E-Instituten.Die dritte Säule befasst sich mit der Auswer-tung von Daten, die wir täglich in unserem Be-trieb generieren. Lassen sich daraus Vorteile für unsere Kunden ablesen? Können wir aus den Algorithmen nützliche Informationen für die Weiterentwicklung unserer Produkte oder für nützliche Vorschläge an unsere Kunden

für ihre Entwicklungsarbeit ableiten? Wir ar-beiten auf diesem Gebiet etwa mit der JKU, dem LCM und dem Softwarepark Hagenberg zusammen.Für die Digitalisierung aller Bereiche braucht es Software-Experten, Mathematiker und Algorithmiker, die aber leider nur schwer zu finden sind. Ich denke, dass in der öffentli-chen Wahrnehmung noch nicht genügend verankert ist, wie wichtig die Verbindung der Material- und Produktionswissenschaften mit dem Softwarebereich ist. Viele Digitalisie-rungs-Spezialisten müssen erst davon über-zeugt werden, dass in der produzierenden Industrie großen Chancen und auch extrem spannende Aufgaben auf sie warten.

Welche Rolle spielt für Ihr Unternehmen die Zusammenarbeit mit dem Automobil-Clus-ter bzw. die Kooperation mit Partnern aus dem Netzwerk? OÖ kann insgesamt stolz auf die Clus-ter-Landschaft, insbesondere aber den Au-tomobil-Cluster sein. Wir profitieren immer wieder von dem starken Netzwerk – bei-spielsweise durch Kooperationen im Bereich Elektromobilität, wo wir uns z.B. im Projekt EMILIA engagieren. Wir arbeiten auch in Ko-operationen mit Fachhochschulen, Univer-sitäten, F&E-Institutionen und Unternehmen eng zusammen und wollen unsere Netzwerke noch weiter ausbauen, weil man einfach nicht alles selber machen kann. Die komplexen Aufgaben, die in Zukunft auf uns zukommen werden, lassen sich am besten in Kooperatio-nen bewältigen.

F. Peter Mitterbauer (Miba) und Wolfgang Komatz (Automobil-Cluster). Bild: Miba AG

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VERANSTALTUNGEN

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Anmeldungen und Informationen zu den Lehrgängen:Gabriele Randacher-Schöffl, [email protected], +43 (0)732-79810-5084

LEHRGÄNGE UND SCHULUNGEN 2017

27.-29. März | QM-QT „Qualitätstechniken - Werkzeuge zur Produkt- und Prozess- optimierung“, Gasthof Fischer, Marchtrenk

3.-5. April | PM-PA „Projektmanagementprozesse in automotiven Projekten“ Gasthof Fischer, Marchtrenk

6.-7. April | Praxisnaher Umgang mit Schutzrechten 2017 Medienraum Business Upper Austria, Linz

8.-10. Mai | QM-PL „Problemlösung nach 8 D und der kontinuierliche Verbesserungsprozess“, Gasthof Fischer, Marchtrenk

15.-16. Mai | QM-RQ „QM-Automotive - Requalifizierung für Qualitätsmanager und interne Auditoren Automotive, Gasthof Fischer, Marchtrenk

17.-18. Mai | PM-FP „Interdisziplinäre Projektteams führen“, Gasthof Fischer, Marchtrenk

29.-31. Mai | PQM-IA „Interner Auditor Automotive“, Gasthof Fischer, Marchtrenk

29. Mai - | Lehrgang Zertifizierter Design for Six Sigma-Green Belt-Automotive23. Oktober RIC - Regionales Innovations Centrum GmbH, Gunskirchen

29.-31. Mai | Design for Six Sigma-Green Belt-Automotive - Training Teil 1 RIC - Regionales Innovations Centrum GmbH, Gunskirchen

12.-13. Juni | PM-CV „Claim- und Vertragsmanagement“, Gasthof Fischer, Marchtrenk

VERANSTALTUNGEN 2017

14-16. März | A2LT Leichtbauplattform auf der JEC Paris

22. März | 11. A2LT Plenumsmeeting FACC St. Martin/Innkreis

26.-31. März | Chancen am chinesischen Automobilmarkt, Außenwirt-schaftsCenter Shanghai

4.-8. April | Automotive Connect 2017

4. April | KVP-Branchentreff 2017 Flughafen Linz - Hörsching

19.-20. April | Lieferanteninnovationstag bei Fiat, Turin, Italien

31. Mai | BMW Lieferanteninnovati-onstag, München

7. Juni | ICM 6. Plenumsmeeting Softwarepark Hagenberg

Anmeldungen und Informationen zu den Veranstaltungen:Juliane Hehn, [email protected], +43 (0)732-79810-5090

KVP hat mittlerweile viele Namen und wird in vielen unterschiedlichen Methoden und Systemen dargestellt. Ziel des KVP ist aber immer, bestehende Arbeitsabläufe, Produkte, Methoden und Werkzeuge systematisch und permanent in kleinen Schritten zu verbessern. Der KVP-Branchentreff 2017 des Automobil-Clusters gibt einen Überblick über unterschied-liche KVP-Umsetzungen in national-, und international tätigen Betrieben. Die präsentierten

Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess ist in vielen Unternehmen fix als wichtige Qualitätsmethode und gelebte Unternehmensphilosophie verankert. Der Automobil-Cluster widmet sich seit Jahren diesem Thema mit einem eige-nen Jahresfixpunkt: dem KVP-Branchentreff. Heuer findet der 11. KVP-Bran-chentreff am 4. April am Flughafen Hörsching statt.

Best-Practice-Beispiele u.a. von BMW Group, STARLIM Spritzguss GmbH, Miba Frictec GmbH oder Kaba GmbH sollen dazu inspirieren, Unternehmen und deren Mitarbeiter noch bes-ser für den KVP zu sensibilisieren. Firmenrund-gänge bei Starlim/Sterner und Wacker Neuson gewähren einen Blick auf die Umsetzung von KVP-Beispielen at it´s best. In einem Workshop der Jung & Partner Management GmbH lernen die Teilnehmer „die Verbesserungs- und Coa-ching-Kata in der Anwendung“ kennen.