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Open Source Einsatz von Open Source Business Intelligence im Bereich Vertriebscontrolling
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Kurzfassung
Zur Steuerung der Vertriebsaktivitäten eines Unternehmens kommen
häufig Business Intelligence (BI)-Technologien zum Einsatz. Auf den Markt
für BI-Software drängen zunehmend auch Hersteller von Open Source-
basierten Lösungen, die als Alternative hinsichtlich Leistungsumfang und
Kosten durchaus Beachtung verdienen. Das vorliegende Dokument stellt
die Einsatzmöglichkeiten der beiden Open Source-Produkte Palo und
Pentaho beim Aufbau einer Vertriebssteuerung vor.
Sie haben Fragen zum vorliegenden Dokument, Anmerkungen, Kritik?
Dann schreiben Sie uns an [email protected]
Wir bieten regelmäßig Webinare zu Jaspersoft, Palo und Pentaho an. Bei
Interesse schreiben Sie an [email protected]
Kurzfassung
Fragen, Anmerkungen, Kritik
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1 Entscheidungsunterstützung im Vertrieb............................. 4
2 Sales Intelligence: Der Einsatz von Business Intelligence im Vertrieb ....................................................................................... 8
3 Sales Intelligence mit Open Source ....................................... 12
3.1 Integration der vertriebsrelevanten Daten aus den operativen Systemen ...................................................................... 13
3.2 Aufbau eines Vertriebscockpits .................................................. 16
3.3 Umsetzung eines Berichtswesens für den Vertrieb ............. 18
3.4 Bereitstellung von vertriebsrelevanten Analysen ................. 27
3.5 Vertriebsplanung ............................................................................ 33
4 Fazit ........................................................................................... 34
4.1 Palo: Leistungsstarkes und endanwenderfreundliches Tool für Analysen in Excel ...................................................................... 34
4.2 Pentaho: Hochperformante Reporting-Anwendung mit guter Dashboard-Funktionalität in der Enterprise Version35
4.3 Ausblick: Palo-Pentaho-Integration für eine integrierte Vertriebssteuerung ........................................................................ 36
5 Über it-novum .......................................................................... 37
6 Weiterführende Informationen /Links: ............................... 38
7 Kontaktadressen ..................................................................... 40
Inhalt
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1 Entscheidungsunterstützung im Vertrieb Der Vertrieb ist die zentrale Schnittstelle eines Unternehmens zu seinen
Kunden. An dieser Stelle der Wertschöpfungskette entscheidet sich, ob und in
welchem Umfang die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens auf
den Zielmärkten abgesetzt werden. Der Vertrieb ist also maßgeblich am
Unternehmenserfolg beteiligt und bedarf – gerade in Zeiten der
wirtschaftlichen Krise – einer zielgerichteten Steuerung, um seine Ziele
bestmöglich umzusetzen.
Im Vertriebsumfeld müssen Fragen nach der Profitabilität bestimmter
Kunden(-gruppen), Regionen oder Produkte genauso beantwortet werden wie
die nach Effektivität und Effizienz der Vertriebsorganisation. Neben dieser
internen Analyse ist es auch von Bedeutung, sich dem Benchmark mit
Wettbewerbs- und Marktdaten auszusetzen, um die eigene Position besser
einschätzen und gegebenenfalls korrigieren zu können. Abbildung 1 stellt die
relevanten Steuerungsobjekte des Vertriebscontrollings dar.
Um die in der Abbildung dargestellten Objekte steuern zu können, müssen
alle wesentlichen Informationen gesammelt, ausgewertet und aufbereitet
sowie am Ende den Entscheidern bereitgestellt werden. Abhängig vom
zeitlichen Horizont der Betrachtung haben sich im Controlling diverse
Methoden und Instrumente etabliert, um Antworten auf die
Abbildung 1: Steuerungsobjekte des Vertriebs
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unterschiedlichen Fragestellungen im Vertrieb geben zu können. Die nächste
Abbildung zeigt die verschiedenen Vertriebscontrolling-Instrumente.
Unter strategischen Gesichtspunkten müssen Entscheidungen getroffen
werden, um Gewinnziele langfristig erreichen zu können. So gilt es zu
entscheiden, mit welchen Produkten welche Zielmärkte bewirtschaftet
werden und auf welche Weise das geschehen soll. Bekanntestes Beispiel hier
ist die Portfolio-Analyse mit der Matrix der Boston Consulting Group, die
Produkte hinsichtlich ihres Wachstumspotentials und relativen Marktanteils
bewertet. Das Ergebnis ist eine Kategorisierung in die Gruppen „Poor Dogs“,
„Question Marks“, „Stars“ und „Cash Cows“. Aus der Positionierung innerhalb
der Matrix lässt sich die strategische Empfehlung für Investition oder
Desinvestition in die jeweiligen Produkte ableiten.
Abbildung 2: Beispiele für Controlling-Instrumente gruppiert nach Analyserahmen
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In operativer Hinsicht liegt der Fokus der Vertriebssteuerung auf einer
bestmöglichen Ausgestaltung der kurzfristigen Gewinnerzielung des
Unternehmens. Vor diesem Hintergrund gilt es, die laufenden
Vertriebsaktivitäten im Hinblick auf ihre Wirtschaftlichkeit zu bewerten und
bei Abweichungen die entsprechenden Anpassungen vorzunehmen. Dazu
werden typischerweise Kennzahlensysteme entwickelt. Mit ihrer Hilfe kann
die schlecht strukturierte Informationsbasis so aggregiert und gegliedert
werden, dass eine Planung, Steuerung und Kontrolle des Vertriebs möglich ist.
Wichtig bei der Erstellung eines solchen Kennzahlensystems ist, dass es auf
die Ziele der Gesamtunternehmung bzw. auf die abgeleiteten strategischen
Ziele des Vertriebsbereiches ausgerichtet ist. Die Balanced Scorecard nach
Kaplan/Norton ist ein Beispiel dafür (Abbildung 4).
Abbildung 3: Beispiel für eine BCG-Matrix
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„Translate strategy into action!“ ist der Grundgedanke des Balanced
Scorecard-Ansatzes, also die Operationalisierung der Strategie der
Unternehmung. Charakteristisch für dieses System ist, wie auch die Abbildung
zeigt, das verschiedene, miteinander korrelierende Perspektiven verwendet
werden, um sich von einer reinen Finanzsicht zu lösen und die Zielerreichung
bzw. Performance ganzheitlicher zu betrachten. Wäre beispielsweise das
strategische Ziel die Erschließung neuer Ländermärkte, würde das generierte
Auftragsvolumen in den Zielmärkten als eine Kennzahl der Finanzperspektive
ausgedrückt werden. Der Anteil der Vertriebsmitarbeiter mit entsprechenden
Sprachkenntnissen wäre dagegen eine Kennzahl der Potentialperspektive.
Zusammenfassung
Wie in den vorangegangenen Abschnitten deutlich wurde, gestalten sich die
Zielsetzung und die Methodik des Vertriebscontrollings äußerst vielfältig.
Zusammenfassend lassen sich drei Aufgabenbereiche im Vertriebscontrolling
ausmachen:
• Integration und Koordination
• Informationsversorgung
• Planung, Steuerung und Kontrolle
Abbildung 4: Balanced Scorecard nach Kaplan/Norton
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Zum einen gilt es, die Vertriebssteuerung in die
Gesamtunternehmenssteuerung zu integrieren und mit den verschiedenen
anderen Teilbereichen zu koordinieren. Zum anderen müssen, wie bereits
erwähnt, alle Entscheider bestmöglich mit Informationen versorgt werden,
um Entscheidungsprozesse ausreichend zu unterfüttern. Schließlich ist es
wichtig, Absatzmengen, Kosten usw. zu planen, ihre Einhaltung zu
kontrollieren und gegebenenfalls Maßnahmen einzuleiten. In den folgenden
Kapiteln wird dargestellt, inwieweit Business Intelligence Technologie im
Allgemeinen und Lösungen aus dem Open Source-Umfeld im Besonderen bei
der Umsetzung dieser Aufgaben unterstützen können.
2 Sales Intelligence: Der Einsatz von Business
Intelligence im Vertrieb Im alltäglichen Geschäftsbetrieb fällt eine Menge von Daten an, die in den
operativen Systemen des Unternehmens gespeichert wird. So werden auf den
Kostenstellen des Vertriebs beispielsweise Personal- und Sachkosten verbucht.
Kundenkontakte und weitere Kundeninformationen werden in einer
speziellen CRM-Datenbank gespeichert. Ist der Vertrieb erfolgreich, werden
Aufträge mit Kunden über die Lieferung von Produkten oder Dienstleistungen
geschlossen, im ERP-System abgelegt und hinsichtlich ihrer Kosten kalkuliert.
Weiterhin fließen Daten über Wettbewerber und Markt, z.B. durch
Marktforschung, in die Datenbanken.
Dilemma des Controllings
Angesichts dieser Datenmenge sieht sich das Vertriebscontrolling mit einem
mehrschichtigen Dilemma konfrontiert: Zu einem gilt es, aus der Flut an
Daten die Informationen herauszufiltern, die Steuerungsrelevanz besitzen
und auch wirklich von den Akteuren des Vertriebs verantwortet werden. Zum
anderen müssen die oben aufgeführten Werkzeuge und Analysemethoden
teils unter einem gewissen Zeitdruck genutzt werden und dabei auch noch
Ergebnisse in höchster Qualität liefern. Ohne weitere Technologie-
Unterstützung greifen die verantwortlichen Controller auf Excel oder Access
zurück, um die Daten aus den operativen Systemen manuell zu extrahieren.
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Diese Daten werden im Anschluss in den Office-Tools bereinigt, verdichtet und
für die jeweiligen Berichts- und Analysezwecke aufbereitet. Nach
Fertigstellung dieser Aufgaben werden die Resultate per E-Mail oder File-
Server den Empfängern bereitgestellt.
Auch wenn dieses Vorgehen in vielen Unternehmen Alltag ist, birgt es gewisse
Probleme und Risiken: Durch den selektiven, unkoordinierten Zugriff
mehrerer Personen auf die operativen Systeme kann es zu Problemen
hinsichtlich der Standardisierung der Daten kommen. Es ist beispielsweise
möglich, dass im Unternehmen eine Kennzahl genutzt wird, die nach
unterschiedlichen Berechnungsvorschriften zustande gekommen ist und
folglich wenig Aussagekraft hat.
Probleme mit Excel
Die Nutzung von Excel als Analyse- oder Berichtswerkzeug bringt vor allem
Probleme hinsichtlich der Flexibilität und Transparenz mit sich. Müssen
Berichte oder Auswertungen angepasst oder erweitert werden, kann der
Arbeitsaufwand beim Einpflegen der Änderungen in Excel schnell hoch
werden. Daneben besteht die Möglichkeit, dass das Wissen zur Erstellung
eines Berichtes so speziell ist, dass es nur in den Köpfen einiger weniger
Mitarbeiter oder gar nur einer einzigen Person steckt. Fällt diese aus, kann der
Bericht schlimmstenfalls überhaupt nicht erstellt werden.
Schließlich ist die manuelle Erstellung der Berichte auch anfällig für Fehler
und mit einem hohen Aufwand bei der Verteilung der Berichte verbunden.
Führt man sich die Aufgaben und Zielsetzungen der Vertriebssteuerung vor
Augen, kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass dieses Vorgehen nicht die
bestmögliche Unterstützung darstellt.
Gründe für Business Intelligence
Aus diesen Gründen empfiehlt sich der Einsatz von Business Intelligence-
Technologien. Abbildung 5 illustriert, wie Vertriebscontrolling unter Nutzung
von Business Intelligence aussehen kann. Bis zur Speicherung der Daten in
den Datenbanken bleibt zunächst alles gleich. Ab diesem Punkt jedoch läuft
die Gewinnung der steuerungsrelevanten Vertriebsinformationen wesentlich
strukturierter ab als mit Excel.
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1. Schritt: ETL-Prozesse
Zur Integration der Daten aus den unterschiedlichen Quellen kommen
spezielle Tools zum Einsatz, mit denen so genannte ETL (Extraktion,
Transformation, Laden)-Prozesse durchgeführt werden. Dabei wird zunächst
festgelegt, welche Daten regelmäßig und automatisch aus den jeweiligen
Vorsystemen extrahiert werden sollen. Im nächsten Schritt erfolgt die
Transformation der Daten, also die Durchführung bestimmter Korrekturen
und die Umwandlung der Rohdaten, um sie an das Zielsystem anzupassen.
Schlussendlich werden die Daten in das Data Warehouse geladen. Im Prinzip
ist das Data Warehouse das zentrale Datenlager eines Unternehmens, in dem
alle relevanten Daten von den verschiedenen Abteilungen vorgehalten und
historisiert werden. Wird aus dieser Gesamtheit für einen bestimmten Bereich
(z.B. den Vertrieb) oder eine bestimmte Anwendung ein Ausschnitt zur
Verfügung gestellt, spricht man von einem Data Mart.
2. Schritt: OLAP
Auf der nächsten Stufe der Informationsverarbeitung steht Online-Analytical-
Processing (OLAP): Damit werden die Daten weiter aufbereitet. Je nach
verwendeter Datenbanktechnologie werden Daten über Kunden, Produkte,
Abbildung 5: Das Anwendungsszenario Vertriebscontrolling beim Einsatz von Business Intelligence-Technologien
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Regionen usw. durch bestimmte Schemata in die Form eines Datenwürfels
gebracht, der sich multidimensional auswerten lässt. Techniken wie „Drill-
Down & Roll-Up“ oder „Slice & Dice“ erlauben die Betrachtung, Filterung und
Sortierung der Daten aus verschiedenen Perspektiven. So lässt sich
beispielsweise sehr einfach vom „Umsatz Deutschland“ zum „Umsatz Hessen“
und schließlich zum „Umsatz Frankfurt am Main“ entlang einer Dimension
navigieren.
3. Schritt: Datenpräsentation
Auf Basis dieser strukturiert und standardisiert erhobenen Informationen
kann nun eine Sales Intelligence realisiert werden, die keine der anfangs
aufgezählten Nachteile aufweist. Zum Begriff „Sales Intelligence“: Er lässt sich
nur schlecht mit „Vertriebsintelligenz“ übersetzen. Gemeint ist vielmehr das
Verständnis vertrieblicher Aktivitäten. Dahinter steht die Annahme, dass die
Bereitstellung von Steuerungsinformationen über verschiedene Frontends das
Verständnis der vertrieblichen Aktivitäten im Unternehmen erhöht.
Zu den Frontends, in denen die Daten aufbereitet angezeigt werden, gehören
auch die so genannten Dashboards bzw. Cockpits. Diese spezielle Form eines
Berichts richtet sich vornehmlich an das (Top-) Management und stellt auf
einen Blick die wichtigsten Key Performance Indicators (KPIs) dar. Sehr häufig
kommen dabei grafische Darstellungen wie Tachometer oder Ampeln zum
Einsatz. Bei einem „Vertriebscockpit“ wäre zum Beispiel die Anzeigt der
aktuellen Umsätze, Kosten und Gewinn inkl. der Planabweichung nach Monat
denkbar. Aber auch die Anzahl der Anfragen oder Aufträge in den
verschiedenen Stufen des Sales Funnel wäre eine mögliche Information in so
einem Dashboard.
Je operativer die Arbeit der Berichtsempfänger, desto detaillierter müssen die
Berichte ausfallen. So kann es im Rahmen der Vertriebssteuerung erforderlich
sein, die verschiedenen Vertriebsregionen und -standorte, evtl. auch einzelne
Vertriebsmitarbeiter, mit ihren aktuellen Zahlen zu versorgen. Durch den
Aufbau eines Standard-Reportings werden vordefinierte Berichte in einem
festgelegten Rhythmus direkt an die Mitarbeiter versendet oder über einen
Webzugriff bereitgestellt. Auf diese Weise können Vetriebsmitarbeiter sehen,
inwieweit sie ihre Zielvorgaben erreicht haben und wie sie gegenüber
anderen Kollegen positioniert sind. Für Vertriebscontroller kann es sinnvoll
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sein, noch tiefere Analysen durchzuführen. Für diese Analysen müssen die
Controller sich freier in den Datenmengen bewegen können, als es
Standardberichte erlauben. Für solche „Poweruser“ empfehlen sich
webbasierte OLAP-Oberflächen bzw. Excel Add-Ins, über die der Benutzer
innerhalb der Datenwürfel navigieren kann. Mithilfe dieser Analysen lassen
sich bspw. Vertriebspotentiale in bestimmten Regionen oder die Präferenzen
bestimmter Kundengruppen für die Produkte des Unternehmens ableiten.
Diese Informationen können wieder einen Steuerungsimpuls für die
Ausgestaltung von Vertrieb und Marketing geben.
Zur Realisierung der Vorteile einer Sales Intelligence ist der Einsatz spezieller
Softwarewerkzeuge für Datenintegration, Reporting und Analyse notwendig.
Der folgende Abschnitt schildert die Umsetzung einer Sales Intelligence mit
zwei Open Source-Lösungen.
3 Sales Intelligence mit Open Source Der Markt für BI-Software ist seit Jahren (von einigen Ausnahmen abgesehen)
von stetem Wachstum gekennzeichnet. In jüngster Vergangenheit fand eine
große Konsolidierungsbewegung statt, in deren Zuge große Anbieter wie SAP,
IBM und Oracle kleinere Konkurrenten aufgekauft und in ihre Produkte
integriert haben. Trotz dieser Konsolidierungstendenzen haben sich in den
letzten Jahren eine Reihe von Anbietern quelloffener Software Zugang zum
Markt verschaffen können. Als locker organisierte Open Source-Projekte
gestartet drückt die Eigenbezeichnung „kommerzielle Open Source Software“
das heutige Selbstverständnis dieser Hersteller aus.
Auch wenn es sich um Open Source handelt, stellen diese Lösungen
leistungsfähige Anwendungen für alle Bereiche der Business Intelligence dar.
Anders als die proprietären Hersteller mit ihren traditionellen Lizenzmodellen
unterscheiden die Anbieter von quelloffener BI-Software in der Regel zwischen
einer kostenfreien Community Version und einer kostenpflichtigen Enterprise
Version (die Begriffe können je nach Produkt auch anders lauten). Enterprise
Versionen bieten zum einen professionellen Support und zum anderen mehr
Funktionalität als die Community Versionen.
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Trotz des „freien“ Charakters muss darauf hingewiesen werden, dass die
Umsetzung eines BI-Projektes mit Open Source-Software keinesfalls kostenlos
ist. Verglichen mit dem Einsatz einer proprietären Lösung fallen aber teilweise
deutlich geringere Kosten an. Neben dem Kostenaspekt weist Open Source
aber noch weitere, teils gewichtigere Vorteile auf: Flexibilität bei
Anpassungen, Konformität mit gängigen Standards und damit gute
Integrierfähigkeit, geringere Abhängigkeit vom Hersteller.
Zwei besonders leistungsfähige, gleichzeitig in Ausrichtung und
Funktionsumfang unterschiedliche Lösungen im Umfeld von Open Source
Business Intelligence bieten die Hersteller Jedox und Pentaho an. Jedox ist ein
deutsches Unternehmen mit Sitz in Freiburg und hat mit seiner Palo Suite
eine stark auf die Fachabteilung ausgerichtete BI-Lösung mit (Web-)Excel-
Frontend und einer multidimensionalen Datenbank entwickelt. Pentaho ist
ein amerikanischer Anbieter aus Orlando, Florida und bietet eine vollständige
BI-Suite mit umfangreichem Report Designer und webbasierten OLAP-
Analysen, basierend auf einer relationalen Datenbank, an.
Im Folgenden wird erläutert, wie sich Vertriebscontrolling mit Palo und mit
Pentaho umsetzen lässt.
3.1 Integration der vertriebsrelevanten Daten aus den operativen Systemen Dieser Abschnitt demonstriert die Anbindung der Vorsysteme mit Hilfe der
Werkzeuge, die Pentaho und Palo bieten. Beide Produkte besitzen eigene ETL-
Tools zur Integration vertrieblicher Daten aus unterschiedlichen Quellen.
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Abbildung 6 zeigt den Palo ETL-Server für den Import von Daten in die Palo-
Datenbank. Es handelt sich um eine Weboberfläche zur Erstellung und
Administration der Jobs und Transformationen. Die Anbindung der
unterschiedlichen Datenquellen erfolgt über JDBC. Ein Drill-Through von den
aggregierten Werten auf Belegebene ist möglich.
Die Palo-Würfel werden in einer multidimensionalen Datenbank gehalten, in
der die Aggregationen gespeichert sind und daher nicht immer neu geladen
werden müssen. Diese Art der Datenhaltung hat Vorteile bei der
Abfragegeschwindigkeit, aber gleichzeitig Nachteile hinsichtlich der
Skalierbarkeit. In der kostenpflichtigen Version von Palo, der sogenannten
Premium Version, gibt es einen SAP-Konnektor sowie eine MDX/ODBO-
Schnittstelle zur Anbindung von OLAP-Quellen. Daneben gibt es IMP:Palo, eine
ETL-Freeware mit grafischer Benutzeroberfläche, für die der Hersteller
Cubeware erweiterte Funktionen bereitstellt.
Abbildung 6: Der Palo ETL-Server
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Pentaho bietet im ETL-Bereich Pentaho Data Integration. Die Anwendung
beruht auf dem Open Source Projekt Kettle und verfügt über eine Oberfläche,
mit der ETL-Prozesse grafisch gebaut werden können. Operative Datenquellen
können über JDBC, ODBC oder JNDI angebunden werden. Die Würfel basieren
in Pentaho auf einem relationalen OLAP und bestehen aus einer Fakten- und
mehreren Dimensionstabellen. Über die Nutzung eines (kostenpflichtigen)
Konnektors kann SAP direkt angebunden werden. Die Enterprise Version stellt
einige erweiterte Monitoring- und Administrationsfunktionen zur Verfügung.
Die Anforderung, Daten aus verschiedenen Datenquellen zu integrieren,
erfüllen beide Lösungen. Sowohl mit Palo als auch mit Pentaho lassen sich
unterschiedliche Datenbanken anbinden, um Kundendaten oder andere
Informationen zu extrahieren. Für die direkte Anbindung von SAP-Daten muss
in beiden Fällen zu einer kostenpflichtigen Ergänzung gegriffen werden.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass mit Pentaho Data Integration auch Palo-
Würfel erstellt werden können, so dass auch eine Best-of-Breed Umsetzung
denkbar ist.
Abbildung 7: Pentaho Data Integration (Kettle)
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3.2 Aufbau eines Vertriebscockpits Ein Vertriebscockpit in Form eines Dashboards soll der Vertriebsleitung und
der Geschäftsführung einen sofortigen Überblick über die aktuelle Situation
im Vertrieb geben. Dazu müssen verschiedene Berichte, angereichert durch
Grafiken, auf einer Seite eingebunden werden, um die Zahlen möglichst
plastisch darzustellen.
Palo verfügt in der „Basisversion“ nur über Excel-Mittel, um ein Cockpit zu
gestalten.
Um ein Dashboard mit Palo wie das in Abbildung 8 abgebildete zu erzeugen,
müssen zunächst die betroffenen Daten aus dem Palo-Würfel geladen
werden. Auf Basis dieser Daten können die Excel-Bordmittel genutzt werden,
um die Sachverhalte grafisch darzustellen. Die Excel-Datei selbst kann
beispielsweise über einen Fileserver im Netzwerk bereitgestellt werden.
Abbildung 8: Ein Excel-Dashboard mit Palo
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Dieses Vorgehen stellt lediglich einen Einstieg in die Thematik dar und bringt
einige Nachteile hinsichtlich der Flexibilität der Anwendung und der
Verteilung der Informationen im Unternehmen mit sich.
Um diese Nachteile zu beheben, bietet Jedox in der aktuellen Premium
Version (und angekündigt für die Community Version) den so genannten
Worksheetserver an. Diese Applikation macht Excel „webfähig“: In Version 2
des Worksheetserver erfolgt das über ein Excel Add-In, das lokale Excel-
Mappen in einer Weboberfläche darstellt. In Version 3 des Servers wird eine
eigene Excel-ähnliche Weboberfläche angeboten, auf der wie in einer lokalen
Version gearbeitet werden kann.
Für den Aufbau von Dashboards stellt der Worksheetserver, wie in Abbildung
9 dargestellt, spezielle Grafiken zur Verfügung. In beiden Versionen,
Community wie Premium, können die Dashboards mit Benutzerrechten
versehen und über eine Weboberfläche im Unternehmen verfügbar gemacht
werden.
Abbildung 9: Aufbau eines Vertriebscockpits mit dem Worksheetserver
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Betrachtet man dagegen Pentaho, können Dashboards in der Community
Version der Pentaho BI-Suite nur manuell durch technisch versierte Benutzer
erstellt werden. Dazu gibt es Bibliotheken des Community Dashboard
Framework Projekts. Die Enterprise Version hingegen enthält einen
webbasierten Dashboard-Designer. Mit Hilfe des Designers können Struktur
und Inhalte eines Vertriebscockpits komfortabel erstellt werden.
Unterstützung gibt es von einem integrierten Assistenten. Zur Visualisierung
stehen unterschiedliche Grafiken, darunter auch optisch ansprechende Flash-
Charts, bereit. Abbildung 10 zeigt die exemplarische Umsetzung eines
Vertriebscockpits mit Pentaho.
Auch in Pentaho können die fertigen Dashboards mit Zugriffsrechten
versehen und den Berichtsempfängern im Unternehmen über die Pentaho-
Weboberfläche verfügbar gemacht werden.
3.3 Umsetzung eines Berichtswesens für den Vertrieb Neben hochaggregierten Berichten in Form von Dashboards sind im
Vertriebscontrolling die detaillierten Berichte über die jeweiligen
Steuerungsobjekte des Vertriebs entscheidend, um die vertrieblichen
Aktivitäten richtig bewerten und schließlich in die gewünschten Bahnen
lenken zu können. So kann es unter Umständen erforderlich sein, die
Abbildung 10: Ein Vertriebscockpit in der Pentaho BI-Suite
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Abbildung 11: Ein mit Palo erstellter Umsatzbericht nach Produktkategorien und -gruppen in Excel
Mitarbeiter einer regional breit aufgestellten Vertriebsorganisation mit den
Umsatz- und Absatzzahlen im Plan und Ist zu versorgen. Dazu muss eine
Vielzahl gleich bzw. ähnlich strukturierter Berichte mit individuellen Daten
erstellt und geeignet verteilt werden.
Analog zu den Dashboards werden bei Palo die Daten aus dem Palo-Server mit
Microsoft Excel als Frontend dargestellt. Dadurch wird die gewohnte
Formatierungsfunktionalität beibehalten und man kann auf die grafischen
Möglichkeiten von Excel zurückgreifen. Die Berichte können, sofern der
Berichtsempfänger Zugriff auf den Palo-Server hat, interaktiv gestaltet
werden: Die Daten lassen sich in Excel durch Austausch des „Slicer“ filtern.
Besitzt der Empfänger keinen Zugriff auf Palo, kann ein so genannter
Snapshot erstellt werden, der die Palo-Daten in „reines“ Excel umwandelt.
Abbildung 12: Ein mit Palo erstellter Produkt-Regionen-Bericht
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Abbildungen 11 bis 14 zeigen die exemplarische Umsetzung von Berichten, wie
sie im Rahmen einer Vertriebssteuerung zum Einsatz kommen könnten. Die
Berichte liefern Informationen über Produkte, Regionen, Kunden und
Vertriebskanäle. Auf Basis dieser Berichte können Aussagen über die
Abbildung 13: Ein mit Palo erstellter Vertriebsmitarbeiter-Bericht
Abbildung 14: Ein mit Palo erstellter Vertriebskanal-Bericht
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Vertriebsorganisation getroffen werden. So kann zum Beispiel hinterfragt
werden, warum ein Produkt in einer Region besonders stark nachgefragt wird
oder ob ein Vertriebsmitarbeiter möglicherweise eine Produktschulung
benötigt, um mehr Umsatz in einer speziellen Kategorie zu machen.
Die Berichte können über E-Mail oder einen Fileserver verteilt werden. Sollen
die Empfänger die Berichte über eine Weboberfläche abrufen, muss – analog
zu den Dashboards – auf den Worksheetserver zurückgegriffen werden. Neben
dem Upload der lokal erstellten Excel-Berichte können die Berichte auf der
webbasierten Excel-Oberfläche gestaltet werden. Der Zugriff auf die Reports
erfolgt über die Weboberfläche und unter Berücksichtigung der hinterlegten
Berechtigungsstruktur.
Pentaho bietet dem Anwender verschiedene Möglichkeiten für die Erstellung
und Verteilung von vertrieblichen und anderen Berichten. Eine Möglichkeit
besteht darin, über einen geführten Dialog (siehe Abbildung 15) innerhalb der
Weboberfläche einen Adhoc-Bericht auf eine freigegebene Datensicht zu
erstellen.
Abbildung 15: Dialog für die Erstellung eines Adhoc-Berichts in Pentaho
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Bei den Adhoc-Berichten handelt es sich um Listendarstellungen mit
definierbaren Gruppierungen, die auch nicht IT-affine Nutzer erstellen
können. Dank solcher einfach gehaltenen Berichte können kurzfristige
Informationsbedürfnisse innerhalb des Vertriebscontrollings gestillt und über
verschiedene Ausgabeoptionen (pdf, xsl, rtf etc.) komfortabel im
Unternehmen verteilt werden.
Neben dieser „spontanen“ Berichtsgenerierung bietet Pentaho auch noch die
Möglichkeit, komplexe Berichte mit einer pixelgenauen Positionierung von
Elementen und Grafiken zu erstellen. Diese Variante hat den Vorteil, dass sie
den Anforderungen eines Vertriebsreportings in Bezug auf Standardisierung
und Darstellungsmöglichkeiten bestmöglich gerecht wird. Für die Gestaltung
solcher Berichte bietet Pentaho den leistungsfähigen Report Designer. Mit
dem Report Designer lassen sich Berichte entweder durch einen Assistenten
oder vollkommen frei gestalten. Über eine grafische Oberfläche können
Berichtskopf und -fuß sowie die Gruppierungs- und Detaillierungsbereiche
nach individuellen Anforderungen kreiert werden. Ziel ist es, eine
„Berichtsschablone“ zu schaffen, die in regelmäßigen Abständen mit den
aktuellen Zahlen befüllt und über die gewünschten Verteilkanäle verbreitet
wird.
Abbildung 16: Ein Pentaho Adhoc-Bericht
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Abbildung 17 zeigt die Oberfläche des Report Designer und die vielfältigen
Möglichkeiten zur Einbindung von Grafiken in die Berichte. Über die
Oberfläche kann auf eine Vielzahl von Datenquellen zugegriffen werden,
unter anderem mittels MDX-Abfrage auf einen OLAP-Würfel.
Ist der Anwender mit der Gestaltung des Berichts zufrieden, kann er per
Knopfdruck auf der Pentaho-Weboberfläche veröffentlicht und über Intra-
oder Internet verschiedenen Empfängern zugänglich gemacht werden.
Innerhalb der Web-Frontends werden auch die Zugriffsrechte auf die Berichte
vergeben und die Regeln zur Berichtsverteilung definiert. Die
Berichtsempfänger können sich die Berichtsdaten in verschiedene Formate
(HTML, PDF, Excel, CSV) exportieren und haben die Möglichkeit – sofern im
Bericht vorgesehen – die Inhalte durch vorgegebene Parameter zu filtern.
Abbildung 17: Der Pentaho Report Designer
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Abbildung 18: Ein Umsatzbericht in Pentaho
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Abbildung 19: Ein Produkt-Regionen-Bericht in Pentaho
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Abbildung 20: Ein Pentaho Vertriebsmitarbeiter-Bericht
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Um die Unterschiede im Berichtswesen von Palo und Pentaho zu illustrieren,
zeigen die Abbildungen 18 bis 21 die bereits im Palo-Abschnitt vorgestellten
Berichte, hier jedoch in Pentaho.
3.4 Bereitstellung von vertriebsrelevanten Analysen Ein Vertriebscontroller oder Personen aus der Vertriebsleitung benötigen nicht
nur vorgefertigte Berichte. Sie müssen sich auch im modellierten Datenraum
Abbildung 21: Ein Vertriebskanal-Bericht in Pentaho
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frei bewegen, um ihn je nach Aufgabenstellung individuell analysieren zu
können. Sind die Quellsysteme angebunden und die zugehörigen Würfel
modelliert, geht es daher darum, diesen „Powerusern“ leistungsfähige OLAP-
Werkzeuge für die Analyse der vertrieblichen Daten zur Verfügung zu stellen.
Bei Palo greifen die Anwender über das Excel Add-In auf die Würfel zu:
Wie Abbildung 22 darstellt, kann der Anwender in einem Dialog die
Dimensionen und Kennzahlen des Würfels in die Zeilen und Spalten seiner
Excel-Mappe ziehen. Bei der Auswahl kann er einzelne Elemente oder
Hierarchiestufen, die für die gewünschte Auswertung relevant sind,
auswählen und vorsortieren
Auf diese Weise kann auch ausgewählt werden, ob eine Aggregationsebene
innerhalb der Dimension angezeigt werden soll oder nicht. Das heißt zum
Beispiel: Ist eine regionale Auswertung gewünscht, wird in der Auswahlmaske
festgelegt, ob der Anwender nur die Zahlen nach Bundesländern oder auch die
Aggregationen Deutschland und Europa sehen möchte.
Abbildung 22: Zuschnitt des Datenraums im Excel Add-In von Palo
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Nach der Auswahl der gewünschten Elemente werden die Daten aus dem
Palo-Würfel in Excel geladen. Diese Ansicht wiederum ist nicht statisch,
sondern kann von dem Anwender interaktiv beeinflusst werden. So besteht
die Möglichkeit, per Klick einen Drill-Down auf Detaillierungen vorzunehmen
oder diese entsprechend wieder zu schließen. Weiterhin ist es möglich, die
Slicer anzupassen und so die Daten zu filtern oder neue Ansichten zu
generieren. So könnte man im vorliegenden Beispiel von der Menge zum
Umsatz wechseln oder die Werte für einzelne Länder betrachten.
Abbildung 23: Die Analysesicht in Palo
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Sollen die Analyseinstrumente online verfügbar sein, gibt es bei Palo zwei
Optionen: Die erste Variante ist der Einsatz des Worksheetservers, der oben
bereits vorgestellt wurde, und seine webbasierten Excel-Funktionalitäten. Die
zweite Variante ist die Weboberfläche Palo Pivot. Palo Pivot stellt eine über
den Webbrowser bedienbare Pivottabelle für Analysezwecke zur Verfügung.
Auch Pentaho bietet dem Anwender unterschiedliche Werkzeuge, um seine
Daten zu analysieren. Abbildung 25 zeigt, wie eine OLAP-Analyse in der
Community Version von Pentaho aussieht:
Abbildung 24: Die Analysesicht in Palo Pivot
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Bei der OLAP-Analyse in Pentaho handelt es sich ebenfalls um eine
webbasierte Pivot-Tabelle, die es dem Nutzer erlaubt, die Daten eines OLAP-
Würfels frei zu filtern und zu sortieren. Neben der üblichen Drill-Funktion
wird eine Drill-Through Funktion bereitgestellt, mit der die Detaildaten eines
Wertes eingeblendet werden können. Interessiert man sich beispielsweise für
den Umsatz eines bestimmten Produktes in einem bestimmten Monat, erhält
man per Knopfdruck die zugrundeliegenden Einzelaufträge. Daneben können
diverse Grafiken zur Visualisierung genutzt werden und es besteht die
Möglichkeit, die Auswertung nach Excel zu exportieren.
Abbildung 25: OLAP-Analyse in der Pentaho Community Version
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Anwender der Enterprise Version von Pentaho können den so genannten
Analyzer nutzen, um die Daten zu analysieren. Beim Pentaho Analyzer handelt
es sich um ein intuitiv bedienbares Analysewerkzeug, mit dem sich per Drag-
and-Drop sehr flexibel Auswertungen erstellen lassen. Abbildung 26 zeigt,
dass in dieser Umgebung auch diverse Grafiken zur Datendarstellung
verfügbar sind. Wie bei Palo ist der Export von Auswertungen in eine PDF-,
Excel- oder CSV-Datei möglich.
Im Unterschied zu Palo richtet sich Pentaho nicht ausdrücklich an Excel-
Anwender, denn eine native Excel-Integration, ähnlich dem Excel-Addin bei
Palo, fehlt. Durch das Tool des Drittanwenders Simba ist aber auch für
Pentaho-User der Weg zu Excel nicht versperrt. Mit dem kostenpflichtigen
SimbaO2X-Plugin ist es möglich, aus Excel heraus auf den Pentaho-Würfel
zuzugreifen und die Daten in einer Pivottabelle auszuwerten (Abbildung 27).
Abbildung 26: OLAP-Analyse in der Pentaho Enterprise Version
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3.5 Vertriebsplanung Eine Besonderheit von Palo und Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu
anderen Open Source-Lösungen für Business Intelligence ist die Möglichkeit,
über das Frontend (unabhängig ob lokales Excel oder Web-Excel) Daten zurück
in die Datenbank zu schreiben: Der Anwender kann Werte auf der Ebene von
konsolidierten Elementen eingeben, die nach der Eingabe unter Beachtung
bestimmter Regeln auf die untergeordneten Elemente verteilt werden.
Durch diese Methodik ist es möglich, mit Palo eine Vertriebsplanung auf einer
integrierten Datenbasis zu realisieren. Sollen beispielsweise Absatzmengen
geplant werden, können zunächst an zentraler Stelle die notwendigen
Eingabemasken definiert werden. Diese Masken lassen sich in einem nächsten
Schritt den regionalen Vertriebsleitern zur Verfügung stellen. Die
Regionalleiter erfassen ihre Planzahlen im Frontend, d.h. direkt in der
Datenbank selbst. Die erfassten Daten können dadurch direkt
weiterverarbeitet werden, weil keine einzelnen Excel-Tabellen mehr manuell
konsolidiert werden müssen.
Abbildung 27: Eine Excel-Pivottabelle mit Zugriff auf Pentaho-Würfel über das Simba-Plugin
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4 Fazit Die Vorteile von Business Intelligence-Technologien bei der Umsetzung einer
Sales Intelligence liegen klar auf der Hand, weil sie die Anforderungen an eine
Vertriebssteuerung in großem Maße erfüllen. Business Intelligence ermöglicht
eine effiziente und effektive Versorgung des Vertriebs mit Informationen.
Zwischen einem Excel-Berichtswesen und einem mit Business Intelligence
realisierten Reporting liegen Welten, was Standardisierung und Flexibilität
betrifft. Durch Abweichungsanalysen können Problemfelder identifiziert
werden, die die Einleitung von Gegenmaßnahmen erfordern. Auf diese Weise
wird die Steuerung des Vertriebs bestmöglich unterstützt.
Was den Einsatz von quelloffener Software zur Realisierung einer
Vertriebssteuerung betrifft, weisen proprietäre Produkte einen höheren
Funktionsumfang als Open Source BI auf. Die Open Source-Anbieter
verringern jedoch diesen Abstand stetig durch die Aufnahme neuer Features.
Eine Vertriebssteuerung mit allen notwendigen Funktionalitäten lässt
sich mit quelloffener Software zu attraktiven Preisen umsetzen, zumal in den
meisten Unternehmen nicht alle Funktionalitäten der proprietären Produkte
abgefordert werden. Open Source BI bietet neben den Preisvorteilen
außerdem weitere Vorteile wie offene Schnittstellen,
Herstellerunabhängigkeit und damit verbunden geringere Investitionsrisiken.
Unsere Schlussfolgerung aus der vorliegenden Beurteilung des Einsatzes von
Palo und Pentaho zum Aufbau eines Vertriebscontrollings lautet daher: Beide
Lösungen bieten eine stabile und leistungsfähige Grundlage für den Aufbau
einer BI-basierten Vertriebssteuerung. Sie eignen sich dabei besonders für
kleine und mittlere Unternehmen sowie für abteilungsbezogene Lösungen in
Konzernen.
4.1 Palo: Leistungsstarkes und endanwenderfreundliches Tool für Analysen in Excel Palo ist eine technologisch sehr attraktive Lösung auf Basis einer
multidimensionalen Datenbank. Großer Pluspunkt ist die starke Fokussierung
auf Excel als Frontend: Sie dürfte dem Excel-gewohnten Anwender in der
Fachabteilung sehr entgegen kommen – ein nicht zu unterschätzender Faktor,
wenn es um die Akzeptanz der Lösung durch den Endanwender, also
Controller, Vertriebsleiter oder einfachen Vertriebsmann geht.
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Palo überzeugt vor allem dort, wo es um Analysen geht: Der Nutzer kann sehr
intuitiv durch die Datenwürfel navigieren und seine Auswertungen erstellen.
Weniger überzeugend ist dagegen das Reporting: Hier muss man auf die
Excel-Funktionen zurückgreifen, was beim Aufbau eines
Standardberichtswesens mit einigen Defiziten behaftet ist. Hier ist Pentaho
eindeutig stärker aufgestellt.
Positiv fällt Palo wieder beim Thema Planung auf: Will man eine
Planungsapplikation für den Vertrieb oder andere Bereich des Unternehmens
aufbauen, kommt man im Open Source-Umfeld an Palo nicht vorbei. Neben
der write-back-Funktion sind auch die unterschiedlichen Methoden zur
Verteilung der Werte auf die zugehörigen untergeordneten Elemente sehr
hilfreich.
4.2 Pentaho: Hochperformante Reporting-Anwendung mit guter Dashboard-Funktionalität in der Enterprise Version
Pentaho liefert mit dem Modul Pentaho Data Integration ein gelungenes
Werkzeug zur Definition der Datenanbindung. Was die Analyseseite betrifft,
so kann der Analyzer mit guter Bedienbarkeit und vielfältigen
Ausgabemöglichkeiten punkten. Der Analyzer ist allerdings nur in der
Enterprise Version enthalten. Eine direkte Weiterverarbeitung von Daten ist
bei Pentaho nicht in Excel möglich, anders als bei Palo fehlt ein
entsprechendes Plugin (bzw. ist nur kostenpflichtig durch Drittanbieter
erhältlich).
Der Schwerpunkt der Pentaho-Lösung liegt klar im Bereich Reporting. Pentaho
Reporting liefert dem Anwender alle notwendigen Funktionen zum Aufbau
eines leistungsfähigen Berichtswesens. Einer Verteilung der monatlichen
aktuellen Zahlen in Form standardisierter Berichte an die Vertriebsmitarbeiter
steht damit nichts mehr im Wege. Sollen ein Vertriebscockpit oder weitere
Dashboards gebaut werden, dürfte das mit dem Dashboard Designer der
Enterprise Edition kein Problem darstellen.
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4.3 Ausblick: Palo-Pentaho-Integration für eine integrierte Vertriebssteuerung Sowohl Palo als auch Pentaho sind leistungsfähige Tools für verschiedene
Anforderungen im BI-Bereich. Während die Stärken von Palo bei der Analyse
und Endanwenderfreundlichkeit liegen, punktet Pentaho auf den Gebieten
Reporting und Dashboards. Als Ausblick soll daher kurz über eine Integration
der beiden Tools für den Aufbau einer Vertriebssteuerung nachgedacht
werden, die die Stärken der beiden Lösungen zu einer leistungsstarken Lösung
für Sales Intelligence kombiniert:
Die Datenintegration und das Reporting werden mit Pentaho durchgeführt,
während Palo die Analyse- und Planungsbedürfnisse der Endanwender und
Poweruser abdeckt
Was die technische Seite dieser Lösung betrifft, ist dank des Open Source-
Lizenzmodells ein solcher Best-of-Breed-Ansatz zu vertretbaren Kosten
umsetzbar. Er dürfte insbesondere für solche Unternehmen interessant sein,
die eine ganzheitliche Vertriebssteuerung mit Business Intelligence umsetzen
möchten.
Informationen zur Pentaho BI-Suite finden Sie unter
http://www.pentaho.com/
Informationen zur Palo Suite finden Sie unter http://www.jedox.com/de/
http://www.pentaho.com/http://www.jedox.com/de/
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5 Über it-novum it-novum ist ein Beratungsunternehmen für Open Source, SAP und
Infrastrukturlösungen. Im Business Intelligence-Bereich implementieren wir
die Open Source-Lösungen Pentaho und Palo und decken dabei
Anforderungen für Datenintegration und -extraktion, Reporting, Excel- und
webgestützte Datenanalyse, Unternehmensplanung und Dashboarding ab.
Ein besonderer Schwerpunkt stellen Reporting- und Analyselösungen auf SAP-
Daten dar. Über die Schnittstelle ITNConnector BI können Daten aus SAP in
Pentaho (Kettle) geladen und dort analysiert oder in Berichten verarbeitet
werden.
Im SAP-Bereich verfügen wir über mehrjährige Erfahrungen als Beratungs-
und Support von 50 Tochtergesellschaften unserer Muttergesellschaft KAP AG
und Daun & Cie Group. Neben SAP-Spezialthemen wie der Konsolidierung
unterstützen wir Sie auch bei der Einführung und dem Support von weiteren
SAP-Modulen, z.B. FI/CO, FI-AM, SD, MM, PP, HCM, CO-PA etc. Alle Module
werden derzeit im Konzern und bei externen Kunden erfolgreich betreut. Im
externen Umfeld führt it-novum Neueinführungen im SAP-Bereich durch und
verantwortet die Projektleitung und Projektrealisierung.
Neben Integrationslösungen für SAP und Pentaho haben wir Schnittstellen zu
den Dokumentenmanagementsystemen Alfresco und ELO entwickelt.
Professionelles Projektmanagement und die Beherrschung von
Managementtools ist ebenso selbstverständlich wie der partnerschaftliche
Umgang mit unseren Kunden.
it-novum Profi l
Ihr Ansprechpartner für Business Intelligence und Big Data:
Stefan MüllerDirector Business Intelligence & Big Data [email protected]+49(0)661103-942
Führend in Business Open Source-Lösungen und -Beratungit-novum ist das führende IT-Beratungsunternehmen für Business Open Source im deutschsprachigen Markt. Ge-gründet 2000 aus dem Fachbereich IT der KAP-AG heraus, ist it-novum heute eine Konzerntochter der börsennotier-ten KAP-AG.
Mit unseren 75 Mitarbeitern betreuen wir vom Hauptsitz in Fulda und den Niederlassungen in Berlin und Wien aus vorwiegend große Mittelstandskunden sowie Großunternehmen im deutschsprachigen Raum.
WirsindzertifizierterSAPBusinessPartnerundlangjährigerakkreditierterPartnerzahlreicherOpenSource-Produk-te. Unsere Schwerpunkte sind die Integration von Open Source mit Closed Source und die Entwicklung kombinierter Open Source-Lösungen und -Plattformen.
MitseinerISO9001:2008Zertifizierunggehörtit-novumzudenwenigenOpenSource-Spezia-listen, die die Businesstauglichkeit ihrer Lösungen auch durch ein Qualitätssicherungssystem
belegen.
Über 15 Jahre Open Source-Projekterfahrung и Unser Portfolio umfasst die vielfältige Bandbreite von Open Source-Lösungen im Applications- und Infrastruktur-
Bereich sowie eigene, im Markt etablierte Produktentwicklungen.
и Als IT-Beratungshaus mit profunder technischer Expertise im Business Open Source-Bereich grenzen wir uns von
den Standardangeboten der großen Lösungsanbieter ab. Denn unsere Lösungen sind nicht nur skalierbar und
flexibelanpassbar,sondernfügensichauchnahtlosinIhrebestehendeIT-Infrastrukturein.
и Wir stellen fachübergreifende Projektteams zur Verfügung, bestehend aus Entwicklern, Consultants und Wirt-
schaftsinformatikern.SoverbindenwirBusinessKnow-howmitTechnologieexzellenzundschaffennachhaltige
Geschäftsprozesse.
и Unser Ziel ist es, Ihnen eine qualitativ hochwertige Beratung in allen Projektphasen zu bieten – von der Analyse,
über die Konzeption bis hin zu Umsetzung und Support.
и Als Entscheidungshilfe vor Projektbeginn bieten wir Ihnen einen Proof-of-Concept an. Durch die Praxissimulati-
onunddenerstelltenPrototypenkönnenSiesichrisikofreifüreineneueSoftwareentscheidenundprofitieren
vonSicherheitundPlanbarkeit,klareProjektmethodikundvernünft igeKalkulation.
it-novum GmbH DeutschlandHauptsitz Fulda:EdelzellerStraße44·36043Fulda·Tel.+49(0)661103-333Niederlassungen in: Berlin und Dortmund
it-novum GmbH – Niederlassung ÖsterreichOfficePark1·TopB02·1300Wien-Flughafen·+43(1)22787-139
1 Entscheidungsunterstützung im Vertrieb2 Sales Intelligence: Der Einsatz von Business Intelligence im Vertrieb3 Sales Intelligence mit Open Source3.1 Integration der vertriebsrelevanten Daten aus den operativen Systemen3.2 Aufbau eines Vertriebscockpits3.3 Umsetzung eines Berichtswesens für den Vertrieb3.4 Bereitstellung von vertriebsrelevanten Analysen3.5 Vertriebsplanung
4 Fazit4.1 Palo: Leistungsstarkes und endanwenderfreundliches Tool für Analysen in Excel4.2 Pentaho: Hochperformante Reporting-Anwendung mit guter Dashboard-Funktionalität in der Enterprise Version4.3 Ausblick: Palo-Pentaho-Integration für eine integrierte Vertriebssteuerung
5 Über it-novum6 Weiterführende Informationen /Links:7 Kontaktadressen
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