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Kraftfahrzeuggewerbe Bayern
Scheinwerfer- einStellplatz
Merkblatt für kfz-betriebe
Die bayerischen Kfz-Innungen
rechtsgrundlageIm Juli 2014 wurde eine HU-Scheinwerfer-Prüfrichtlinie veröf-fentlicht. Diese ist mit Stichtag (ab 01.01.2015 für neu anzu-erkennende Prüfstützpunkte und ab 01.01.2017 für bestehende PSP) von den Betrieben umzusetzen. Die Anwendung dieser Richtlinie wurde im Januar 2017 auf 1. Januar 2018 verschoben.
Folgende wesentlichen Vorgaben wurden hierbei festgeschrieben:
l Die bisher notwendige Belastung des Fahrersitzplatzes mit 75kg entfällt bei mehrspurigen Fahrzeugen.
l Für Fahrzeuge, deren Scheinwerfer nach EG/ECE genehmigt sind, ist das am Fahrzeug angegebene Einstellmaß anzu-wenden.
l Die Aufstellfläche des Scheinwerfereinstellprüfgerätes (SEP) und die Aufstellfläche des Fahrzeuges müssen parallel zueinander liegen und dürfen in unterschiedlichen Ebenen sein.
l Es gibt unterschiedliche Standflächenvorgaben für PKW und LKW:
1. mindestens 2,0 m x 4,0 m für PKW (M1, N1)2. mindestens 2,3 m x 8,5 m für LKW (M2, M3, N2, N3, T)3. mindestens 0,3 m x 2,5 m für Krafträder (L)
l Für beide Aufstellflächen sind Grenzwerte bezüglich Neigung und Unebenheit einzuhalten:
1. Beide Flächen dürfen gleichgerichtet eine maximale Neigung von 1,5 % (= 1,5 cm/m) aufweisen.
2. Für die Aufstellfläche des Fahrzeugs ist eine maximale Unebenheit gestaffelt angegeben von:
3mm auf 1 Meter und 5 mm auf 2 Meter, 7mm auf 3m, 9mm auf 4m, 10mm auf 6m und 11mm auf 8m
3. Für die Aufstellfläche des Scheinwerfereinstellgerätes ist eine maximale Unebenheit von +/- 1 mm/m möglich.
l Die Aufstellflächen für das Einstellgerät und das Fahrzeug sind zu kennzeichnen (hier die Minimalanforderungen der Richtlinie inkl. Detailbild bei einem Einstellgerät ohne Laufschienen).
l Aufstellfläche und SEP sind vor der Erstinbetriebnahme und anschließend alle 24 Monate wiederkehrend einer Stückprü-fung durch einen Sachkundigen zu unterziehen.
l Am SEP muss ein Fabrikschild mit Angabe des Typs, des Herstellers und einer Baumusterfreigabe angebracht sein. Es dürfen sowohl kamerabasierende Geräte als auch analoge Geräte im Rahmen der HU eingesetzt werden.
l Mit der Verkehrsblatt-Verlautbarung 14/2016 Nr. 115 wurden vom Bundesverkehrsministerium die Übergangsverfahren zur Erfüllung der DIN EN ISO/IEC 17020:2012 an den Prüforten für amtliche Untersuchungen an Fahrzeugen festgeschrieben. Dies betrifft auch Scheinwerfereinstellsysteme wie folgt:
1. Bis 31.12.2016 Messungen von SEP + Platz nach Geräteherstellervor-schriften inklusive Protokoll maximale Gültigkeit bis 31.12.2017
Scheinwerfereinstellplatz Merkblatt für kfz-betriebe
im rahmen einer richtliniennovellierung müssen anerkannte prüfstützpunkte (pSp) zahlreiche neue anforderungen erfül-len. Darunter fallen auch die Vorgaben zu den aufstellflächen der zu prüfenden fahrzeuge und der Scheinwerfereinstell-prüfgeräte im hinblick auf format und flächenbeschaffenheit.
2. Bis 12/2017Übergangsverfahren nach Vorgaben der Richtlinie von 02/2014 mit einheitlichem Protokoll (ab 01/2017 incl. Messunsicherheitsbetrachtung)24 Monate gültig
3. Ab 01/2018Messungen nur noch als Kalibierung durch akkreditier-te Labore und deren Personal
praxisumsetzungIn der Richtlinie wurden nur Mindestanforderungen defi niert und dabei konnte die Bandbreite der Fahrzeuge nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Die Verwirklichung der Vorgaben in bestehenden Betrieben wird durch unterschiedliche Angebote der Werkstättenausstatter unterstützt.
Um sowohl Kleinfahrzeuge (Smart, IQ etc.), als auch Transporter der Sprinterklasse in Kfz-Werkstätten prüfen zu können, sollten deren von der Norm abweichende Radstände bzw. Spurbreiten Berücksichtigung fi nden. Analog müssen in LKW-Betrieben die besonderen Abmessungen bei Reisebussen in die Planung einbezogen werden. Vor diesem Hintergrund sollten die Fahr-zeugaufstellfl ächen, wie auf der folgenden Skizze gezeigt, an die Praxis angepasst werden.
Folgende Ansätze helfen bei der Umsetzung der obigen Vorgaben:
a) aufstellfl äche fahrzeug
Zu Erfüllung der Vorgaben bezüglich der Aufstellfl äche von Fahrzeugen eignen sich neben ebenen Bodenfl ächen (befestigte Betonfl ächen, ggf. mit Fliesenbelag) auch Fahrbahnhebebühnen oder Arbeitsgruben. Radfreiheber bzw. Flachträgeraufnahmen von Hebebühnen können aus-genommen werden.
Vor allem die passende Positionierung des Aufstellplatzes zur Hebebühne ist sehr wichtig. Eventuell steht bei unterschied-lichen Radständen das Fahrzeug an der Bühnenaufnahme an und gleichzeitig zu weit vom Einstellgerät entfernt.
Verschiedene Hersteller von Scheinwerfereinstellsystemen bieten zudem Metallplatten zum Einbau oder Aufbau auf
den Boden an und kombinieren diese teilweise mit Dreh-tellern für die Achseinstellung. So könnte auch zusammen mit einer Arbeitsgrube ein Einstellplatz für Fahrassistenz, Scheinwerfer und Achsgeometrie verwirklicht werden.
Für Neubauten bzw. Bodensanierungen bieten sich Funda-ment-Einbaurahmen an. Diese dienen als Abziehrahmen bei Betonierarbeiten und können millimetergenau in der Höhe nivelliert werden.
Der Aufwand der ausführenden Handwerker sinkt dadurch wesentlich!!
Ebenso kann bodenaufl iegender Hilfs-Schalungsrahmen aus Styrodur (XPS) verwendet werden, wie das nachfolgende Foto zeigt.
6,5
x 3
,5 m
it A
uto
p M
aste
rilift 2
.35
iliftA
u SEG
2m
2,5
m
0,7m
3,2m
1,74m
0,4m
4m
Citygo 2016
6,5
x 3
,5 m
it A
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p M
aste
rilift 2
.35
iliftA
u SEG
2m
2,5
m
0,7m
3,2m
1,74m
0,4m
4m
Octavia 2016
b) aufstellfl äche Scheinwerfereinstellgerät:
Die geringeren Toleranzen für die Aufstellfl äche des SEP lassen sich sehr zuverlässig mit einem vor der Standfl äche des Fahrzeuges befestigten und einnivellierten Schienen-system erfüllen, auf dem das SEP läuft. Die Hersteller der Einstellgeräte bieten entsprechendes Zubehör an.
Ist dieses nicht für das eigene Gerät verfügbar, würde da-durch an der geplanten Position eine Stolperfalle entstehen oder sollen unterschiedliche Geräte verwendet werden, so bietet sich die Teilentfernung des Bodenbelages und das Ausgießen mit Betonvergussmassen an.
Um dabei das Ausgleichsmaterial höhengerecht aufbringen zu können, kann mit aufgeklebten Schalungsstreifen aus XPS-Dämmmaterial eine einfache Abziehhilfe errichtet werden – nutzen Sie zur Umsetzung das nachfolgende Schaubild:
c) kennzeichnung:
Die Platzmarkierung sollte für ein vereinfachtes Auffahren und für eine einfachere Positionierung des Fahrzeuges zum SEP wie auf der folgenden Skizze an beiden Enden der Fahrzeugstellfl äche erfolgen.
kurzfristige eigenprüfung des Systems:Um im Betrieb klären zu können, ob das eingesetzte Gerät am entsprechenden Standort genau misst, kann eine vereinfachte Prüfung mit einem Laserpointer durchgeführt werden. Hierbei muss mit diesem ein boden-paralleler Lichtstrahl erzeugt werden, der dann bei einer Einstellung von 0% im SEP auf der Nullinie auftrifft. Zusätzlich kann eine Prüfung bei 1% durchgeführt werden, um auch die Gerätemechanik zu testen.
+/- 0 +/- 0
Offi zielle Stückprüfung bzw. kalibrierung: Da sich das Prüfverfahren zum Jahresstart 2017 und 2018 verschärft hat bzw. verschärfen wird, ist allen Betrieben zu empfehlen, deren Scheinwerfereinstellgeräte bzw. zugehörige Plätze frühzeitig im Jahr 2017 prüfen zu lassen. Der Innungsaußendienst und die technische Betriebsberatung stehen für Sie gerne auch für Fragen in diesem Themenbereich zur Verfügung. Ab Quartal II 2017 wird die Prüfdienstleistung für Scheinwerfereinstellplätze voraussichtlich auch von den bayerischen Kfz-Innungen selbst angeboten werden. Melden Sie hierzu bitte rechtzeitig Ihren Bedarf an.
in der reihe „Unternehmerpflichten“ sind bisher erschienen:
• Aushangpflichtige Gesetze
• Mutterschutz im Kfz-Betrieb
• Organisation des betriebliches Arbeitsschutzes
• Scheinwerfereinstellplatz
ansprechpartner:
kfz-innung München-Oberbayern Gärtnerstraße 90 · 80992 München Fon: 0 89 / 14 36 2 0 · Fax: 0 89 / 14 36 2 139 · E-Mail: [email protected] kfz-innung niederbayern Mengkofener Straße 2 · 84130 Dingolfing Fon: 0 87 31 / 37 37 0 · Fax: 0 87 31 / 37 37 37 · E-Mail: [email protected]
kfz-innung Schwaben Robert-Bosch-Straße 1 · 86167 Augsburg Fon: 08 21 / 74 94 6 0 · Fax: 08 21 / 74 94 6 66 · E-Mail: [email protected]
kfz-innung Mittelfranken Hermannstraße 21 - 25 · 90439 Nürnberg Fon: 09 11 / 65 70 9 0 · Fax: 09 11 / 65 70 9 40 · E-Mail: [email protected]
innung des kfz-handwerks Oberfranken Birkigtweg 22 · 95030 Hof Fon: 0 92 81 / 73 40 0 · Fax: 0 92 81 / 73 40 30 · E-Mail: [email protected]
innung des kraftfahrzeuggewerbes Unterfranken Sandäcker 10 · 97076 Würzburg Fon: 09 31 / 27 99 1 0 · Fax: 09 31 / 27 99 1 40 · E-Mail: [email protected]
innung des kfz-Gewerbes Oberpfalz und kreis kelheim/ndb. Ditthornstraße 21 · 93055 Regensburg Fon: 09 41 / 79 97 3 0 · Fax: 09 41 / 79 97 3 25 · E-Mail: [email protected]
Kraftfahrzeuggewerbe Bayern
Gärtnerstraße 86 · 80992 München
© kraftfahrzeuggewerbe bayern · Stand: februar 2017
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