https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/109478388
Bibliotheksbeschreibung PE_CTRL 07/2015
SIMATIC S7 Bibliothek zur einfachen
Parametrierung von PROFIenergy PE_CTRL für S7-1500 CPU und TIA Portal ab V13 SP1
Gewährleistung und Haftung
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Gewährleistung und Haftung
Hinweis Die Anwendungsbeispiele sind unverbindlich und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit hinsichtlich Konfiguration und Ausstattung sowie jeglicher Eventualitäten. Die Anwendungsbeispiele stellen keine kundenspezifischen Lösungen dar, sondern sollen lediglich Hilfestellung bieten bei typischen Aufgabenstellungen. Sie sind für den sachgemäßen Betrieb der beschriebenen Produkte selbst verantwortlich. Diese Anwendungsbeispiele entheben Sie nicht der Verpflichtung zu sicherem Umgang bei Anwendung, Installation, Betrieb und Wartung. Durch Nutzung dieser Anwendungsbeispiele erkennen Sie an, dass wir über die beschriebene Haftungsregelung hinaus nicht für etwaige Schäden haftbar gemacht werden können. Wir behalten uns das Recht vor, Änderungen an diesen Anwendungsbeispiele jederzeit ohne Ankündigung durchzuführen. Bei Abweichungen zwischen den Vorschlägen in diesem Anwendungsbeispiel und anderen Siemens Publikationen, wie z. B. Katalogen, hat der Inhalt der anderen Dokumentation Vorrang.
Für die in diesem Dokument enthaltenen Informationen übernehmen wir keine Gewähr.
Unsere Haftung, gleich aus welchem Rechtsgrund, für durch die Verwendung der in diesem Applikationsbeispiel beschriebenen Beispiele, Hinweise, Programme, Projektierungs- und Leistungsdaten usw. verursachte Schäden ist ausgeschlossen, soweit nicht z. B. nach dem Produkthaftungsgesetz in Fällen des Vorsatzes, der groben Fahrlässigkeit, wegen der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit, wegen einer Übernahme der Garantie für die Beschaffenheit einer Sache, wegen des arglistigen Verschweigens eines Mangels oder wegen Verletzung wesentlicher Vertragspflichten zwingend gehaftet wird. Der Schadens-ersatz wegen Verletzung wesentlicher Vertragspflichten ist jedoch auf den vertragstypischen, vorhersehbaren Schaden begrenzt, soweit nicht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit vorliegt oder wegen der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit zwingend gehaftet wird. Eine Änderung der Beweislast zu Ihrem Nachteil ist hiermit nicht verbunden.
Weitergabe oder Vervielfältigung dieser Anwendungsbeispiele oder Auszüge daraus sind nicht gestattet, soweit nicht ausdrücklich von der Siemens AG zugestanden.
Security-hinweise
Siemens bietet Produkte und Lösungen mit Industrial Security-Funktionen an, die den sicheren Betrieb von Anlagen, Lösungen, Maschinen, Geräten und/oder Netzwerken unterstützen. Sie sind wichtige Komponenten in einem ganzheitlichen Industrial Security-Konzept. Die Produkte und Lösungen von Siemens werden unter diesem Gesichtspunkt ständig weiterentwickelt. Siemens empfiehlt, sich unbedingt regelmäßig über Produkt-Updates zu informieren.
Für den sicheren Betrieb von Produkten und Lösungen von Siemens ist es erforderlich, geeignete Schutzmaßnahmen (z. B. Zellenschutzkonzept) zu ergreifen und jede Komponente in ein ganzheitliches Industrial Security-Konzept zu integrieren, das dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Dabei sind auch eingesetzte Produkte von anderen Herstellern zu berücksichtigen. Weitergehende Informationen über Industrial Security finden Sie unter http://www.siemens.com/industrialsecurity.
Um stets über Produkt-Updates informiert zu sein, melden Sie sich für unseren produktspezifischen Newsletter an. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter http://support.industry.siemens.com.
Inhaltsverzeichnis
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Inhaltsverzeichnis Gewährleistung und Haftung ...................................................................................... 2
1 Bibliotheksübersicht PE_CTRL ........................................................................ 4
1.1 Verschiedene Anwenderszenarien ...................................................... 5 1.2 Wirkschema .......................................................................................... 7 1.3 Hard- und Softwarevoraussetzungen ................................................... 8 1.4 Bibliotheksressourcen .......................................................................... 9
2 Bausteine der Bibliothek................................................................................. 10
2.1 Auflistung der Bausteine .................................................................... 10 2.2 Erläuterung der Bausteine.................................................................. 11 2.2.1 FB PE_WOL (FB820) ......................................................................... 11 2.2.2 FB PE_CTRL (FB 821) ....................................................................... 13
Schnittstelle zu den Bildbausteinen ................................................... 18 2.2.3 Bildbaustein PE_CTRL_FP_Standard ............................................... 19
Diagnoseansicht ................................................................................. 24 Fehlermeldeansicht ............................................................................ 25 Fehlerliste PE_CTRL: ......................................................................... 26
2.2.4 Bildbaustein PE_CTRL_FP_Advanced .............................................. 32
3 Integration der Bibliothek ............................................................................... 37
3.1 Integration der Bibliothek in das TIA Portal V13 SP1 ........................ 37 3.2 Bibliotheksbausteine integrieren ........................................................ 39 3.2.1 STEP 7 Bausteine integrieren ............................................................ 39 3.2.2 WinCC Bildbausteine integrieren ....................................................... 44
4 Literaturhinweise ............................................................................................. 46
5 Historie.............................................................................................................. 46
1 Bibliotheksübersicht PE_CTRL
1.1 Verschiedene Anwenderszenarien
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1 Bibliotheksübersicht PE_CTRL
Was erhalten Sie?
Das vorliegende Dokument beschreibt die Bausteinbibliothek PE_CTRL für Steuerungen der Reihe S7-1500. Diese enthält den Funktionsbaustein PE_CTRL und zwei Bildbausteine, PE_CTRL_FP_Standard und PE_CTRL_FP_Advanced, dazu die notwendigen Hilfsbausteine. Mit der Bausteinbibliothek erhalten Sie getesteten Code mit eindeutig definierten Schnittstellen zur einfachen Einbindung und Parametrierung der PROFIenergy-Funktion. Auf diese können Sie, entsprechend Ihrer zu realisierenden Aufgabenstellung, aufsetzen.
Kernanliegen des Dokuments ist die Beschreibung
aller zur Bausteinbibliothek gehörenden Bausteine
der durch diese Bausteine realisierten Funktionalität
Darüber hinaus zeigt diese Dokumentation mögliche Einsatzgebiete auf und hilft Ihnen mit Step-by-Step-Anweisungen, die Bibliothek in Ihr STEP 7-Projekt zu integrieren.
Güligkeitsbereich der Bibliothek
STEP 7 > V13 SP1
WinCC > V13 SP1
Grundlagen zu PROFIenergy
Nähere Informationen zu PROFIenergy entnehmen sie bitte den bereits veröffentlichten Applikationen unserer Themenreihe
„Energie sparen mit SIMATIC S7“
Bereits veröffentlicht sind Applikationen, die mit STEP 7 V5.5 realisiert wurden: PROFIenergy mit STEP 7 V5.5 https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/41986454
Mit dem TIA Portal wurde bereits folgende Applikation projektiert: PROFIenergy mit dem TIA Portal https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/58235225
Für weitergehende Informationen zum Themenbereich Energie-Effizienz besuchen Sie bitte unsere Website: Energieeffiziente Produktion http://www.industry.siemens.com/topics/global/de/energieeffiziente-produktion/seiten/default.aspx
1 Bibliotheksübersicht PE_CTRL
1.1 Verschiedene Anwenderszenarien
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1.1 Verschiedene Anwenderszenarien
Motivation
Mit PE_CTRL wird Ihnen eine Bibliothek an die Hand gegeben, um PROFIenergy einfach und effizient zu nutzen.
Der Baustein PE_CTRL (FB821) nutzt den Baustein PE_WoL (FB820, „Wake on LAN“), der automatisch, auf Grundlage der PROFINET-Netzwerk-ID, sämtliche I&M-Daten sowie PROFIenergy-Informationen aller am PROFINET-Strang angebundener Geräte (max. 256 PROFINET Devices) ausliest. Der Baustein PE_WOL ist in den erweiterten Anweisungen in STEP 7 V13 integriert und kann auch einzeln verwendet werden.
Folgende Zusatzfunktionen des FB PE_CTRL erleichtern und erweitern die Anwendung von PROFIenergy:
Vereinfachte Parametrierung des Bausteins: Es sind nur wenige Parameter anzupassen, diese sind nicht in Datenbausteinen und Strukturen versteckt, sondern sind direkt am FB PE_CTRL anzugeben.
Steuerung und Freigabe durch den Prozess: Pausen können direkt durch die Prozesssteuerung gestartet oder beendet werden. Zusätzlich kann der Start von Pausen durch ein Freigabebit („ProcessEnableSignal“) aus dem Prozess beeinflusst werden.
Schichtplan: geplante Pausen (Mittagspause, Wochenende,…) können in der Visualisierung einfach hinterlegt werden und werden vom FB PE_CTRL automatisch, nach Freigabe durch den Prozess, gestartet und beendet.
Automatisches Beenden der Pausen: Alle Geräte, gemäß ihrer intern gespeicherten „Hochfahrzeit“ („Time_to_Operate“), werden automatisch aus einer Pause aufgeweckt, sodass sie exakt zum Zeitpunkt des Pausenendes wieder verfügbar und betriebsbereit sind (“ Ready_to_operate“).
Einheitliche und einfache Visualisierung: Eine einheitliche Visualisierung des Bausteins wird mit Hilfe von Bildbausteinen, sog. Faceplates, ermöglicht. Diese Faceplates, PE_CTRL_FP_Standard und PE_CTRL_FP_Advanced, sind einfach einzubinden und unterstützen alle relevanten PROFIenergy-Funktionalitäten.
1 Bibliotheksübersicht PE_CTRL
1.1 Verschiedene Anwenderszenarien
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Einsatzmöglichkeit für die Verwendung der Bibliothek PE_CTRL
Steuerung einfacher Nebengewerke und Geräte, die der Bediener in regelmäßigen Pausen meist „vergisst“ abzuschalten. Mit dem Pausenplan stehen sie rechtzeitig wieder zur Verfügung.
In umfangreiche Anlagen werden mit nur einem Bausteinaufruf alle Teilnehmer erfasst. Die Prozesssteuerung kann eine Pause auslösen, sobald sich die Anlage in einem entsprechenden Zustand befindet.
Abbildung 1-1
PS CPU Panel Field-PG
Dez. Peripherie
Roboter
PROFINET IE
Umrichter
1 Bibliotheksübersicht PE_CTRL
1.2 Wirkschema
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1.2 Wirkschema
Abbildung 1-2
PE_CTRL
FB 821
PE_WOL
FB 820
Basic-Faceplate
Advanced-Faceplate
Das Basic-Faceplate bietet eine einheitliche Lösung, um alle für PROFIenergy
relevanten Aktionen zu visualisieren und auszuführen.
Bei der Einbindung des Advanced-Faceplates können zusätzlich bis zu zehn
geplante Pausen tagesgranular hinterlegt werden.
1 Bibliotheksübersicht PE_CTRL
1.3 Hard- und Softwarevoraussetzungen
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1.3 Hard- und Softwarevoraussetzungen
Voraussetzungen für diese Bibliothek
Um die Funktionalität der hier beschriebenen Bibliothek nutzen zu können, sind nachfolgend genannte Hard- und Softwarevoraussetzungen einzuhalten:
Hardware
Eine CPU aus der Baureihe SIMATIC S7-1500, z.B. CPU 1516-3PN/DP, Bestellnummer 6ES7516-3AN00-0AB0
PROFIenergy-Devices – max. 256 - , z. B.
Dezentrale Peripherie: ET 200SP, ET 200S Beachten Sie bitte die weiteren Parametriermöglichkeiten unter /3/
Motorsteuerung: SINAMICS G120 / S120
SIMOTION (als I-Device)
I-Devices
SIMATIC IPC mit integrierter PROFINET-Schnittstelle
Comfort Panel 1
Beachten Sie bitte die zusätzlichen Einstellungen unter /4/
Robotersteuerungen (wie z. B. KUKA KRC4, …)
Festo Ventilinsel
Trumpf Laserschweißzangen
Notwendige Firmware-Versionen bei Fremdprodukten erfragen Sie bitte beim Hersteller.
Beachten Sie bei anderen Geräten und PROFIenergy-fähigen Geräten anderer Hersteller:
Zurzeit werden nur Geräte unterstützt, deren PROFIenergy-Entität im ersten Slot (HW-Interface / HW-Device) integriert ist.
Software
SIMATIC STEP 7 ab V13 SP1, z. B.: 6ES7822-1AA03-0YA5
SIMATIC WinCC Comfort ab V13 SP1, z. B.: 6AV2101-0AA03-0AA5
1 Das ComfortPanel ist PROFIenergy-fähig, quittiert aber PE-Befehle fehlerhaft.
Der PE_CTRL zeigt das Panel dann als gestört. Der Fehler in der Firmware des Panels wird in der nächsten Version beseitigt.
1 Bibliotheksübersicht PE_CTRL
1.4 Bibliotheksressourcen
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1.4 Bibliotheksressourcen
Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick über die Belegung des Arbeitsspeichers durch die Bausteine der Bibliothek PE_CTRL
Gesamtbelegung
Alle zur Bibliothek PE_CTRL gehörenden Bausteine belegen im Arbeitsspeicher insgesamt 111 kByte. Im WinCC-Projekt benötigen die Bildbausteine 78 PowerTags. Die Bausteine sind für 256 IO-Devices ausgelegt, der Ressourcenverbrauch ist also insoweit unabhängig von der Anzahl der verwendeten IO-Devices.
Belegung der einzelnen Bausteine
Tabelle 1-1
Baustein Symbol Belegung Arbeitsspeicher
FB821 PE_CTRL 16038 Byte
DB1 PE_CTRT_DB 31836 Byte
FB820 PE_WOL 26398 Byte
DB820 PE_WOL_DB 5532 Byte
FB816 PE_CMD 25695 Byte
DB816 IDB_PE_CMD 8346 Byte
2 Bausteine der Bibliothek
2.1 Auflistung der Bausteine
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2 Bausteine der Bibliothek
2.1 Auflistung der Bausteine
Nachfolgende Tabelle listet alle zur Bibliothek PE_CTRL gehörenden Bausteine auf.
Tabelle 2-1
Baustein Symbol Einordnung
FB821 PE_CTRL Eigenentwicklung
DB1 PE_CTRL_DB Instanz DB zu PE_CTRL
PE_CTRL_FP_Standard - Bildbaustein PE Steuerung
PE_CTRL_FP_Advanced - Bildbaustein Schichtplan
PE_CTRL_FP_Standard_In - Datentyp für FP Standard In
PE_CTRL_FP_Standard_Out - Datentyp für FP Standard Out
PE_CTRL_FP_Advanced_In - Datentyp für FP Advanced In
Zusätzlich sind folgende PLC Datentypen in der Bibliothek enthalten:
Tabelle 2-2
Baustein Einordnung
IMO_Data IDB_PE_CTRL
IMO_Version IDB_PE_CTRL
PE_CTRL_FP_Advanced_In IDB_PE_CTRL
PE_CTRL_FP_Standard_In IDB_PE_CTRL
PE_CTRL_FP_Standard_Out IDB_PE_CTRL
PE_DEV IDB_PE_CTRL
PE_DEVICE IDB_PE_CTRL
PE_HEADER IDB_PE_CTRL
PE_PE IDB_PE_CTRL
PE_PLUS IDB_PE_CTRL
PE_TASK IDB_PE_CTRL
2 Bausteine der Bibliothek
2.2 Erläuterung der Bausteine
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2.2 Erläuterung der Bausteine
Nachfolgende Kapitel erläutert den zur Bibliothek gehörenden Baustein PE_CTRL und zum besseren Verständnis auch kurz die Funktionsweise des PE_WOL. Detaillierte Informationen zum PE_WOL entnehmen Sie bitte der Online-Hilfe.
Die beiden Bildbausteine (Faceplates „FP“) Standard (Pause Start/Ende) und Advanced (Pausenplan) werden im Anschluss erläutert.
2.2.1 FB PE_WOL (FB820)
Um den gesamten Funktionsumfang des FB PE_CTRL darzulegen, wird zuerst grob die Funktionsweise des FB PE_WOL dargelegt. Für die Verwendung der Bibliothek PE_CTRL ist diese Information nicht notwendig, da der FB PE_CTRL den FB PE_WOL für den Anwender „unsichtbar“ einkapselt.
Da der FB PE_WOL nicht multiinstanzfähig ist, wird er inklusive Instanzdatenbaustein DB 820 IDB_PE_WOL aufgerufen.
ACHTUNG Es ist wichtig, dass der symbolische Name und die Bausteinnummer dieses Datenbausteins nicht geändert werden.
Abbildung 2-1
Wie bereits erwähnt, ist es mit dem PE_WOL möglich, bis zu 256 PROFINET-Devices mit PROFIenergy anzusprechen. Nach dem Signal zur Initialisierung des Bausteins, werden die kompletten I&M-Daten aller am angegebenen PROFINET-Strang angebundenen Geräte ausgelesen. Diese Daten werden dann in einer Instanz des PLC-Datentyps PE_PLUS, „PENERGY“, gespeichert und dem Anwender (hier der FB PE_CTRL) zur Verfügung gestellt.
Des Weiteren wird jedes Gerät auf seine PROFIenergy-Funktionalität überprüft. In nachfolgenden Operationen werden nur noch Geräte angesprochen, die das
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2.2 Erläuterung der Bausteine
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PROFIenergy Standby-Management unterstützen (d.h. die in Pausen über PROFIenergy abgeschaltet werden können).
Dazu zählen auch PROFIenergy-Geräte, die den Wake-on-LAN Modus (WOL) unterstützen. Bei einem Pause-Ende-Kommando wird diesen dann ein sog. „Magic-Packet“ geschickt, um die Pause wieder zu beenden.
Eingehende Kommandos werden im PE_WOL nach dem FIFO-Prinzip („first in first out“) abgearbeitet. Falls mehrere Kommandos gleichzeitig in den Baustein eingespeist werden, werden sie in einer Liste gespeichert und nacheinander abgearbeitet. Das bedeutet, wenn ein Start- oder Ende-Pause Kommando an alle Geräte geschickt wird (wie bei PE_CTRL), wird nicht allen Geräten gleichzeitig ein Kommando geschickt, sondern dieser Befehl sequentiell abgearbeitet.
Während eines PROFIenergy-Überganges eines Gerätes, also unmittelbar nach einem Start- oder Ende-Pause Befehl, wird der PROFIenergy-Status dieses Gerätes zyklisch abgefragt und in dessen Datenbereich aktualisiert, bis das Gerät den Übergang beendet hat.
Detaillierte Informationen zum PE_WOL entnehmen Sie bitte der Online-Hilfe.
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2.2 Erläuterung der Bausteine
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2.2.2 FB PE_CTRL (FB 821)
Abbildung 2-2
Funktionsweise
Der PE_CTRL integriert den PE_WOL und erweitert diesen um einige Zusatzfunktionen:
Vereinfachte Parametrierung des Bausteins
Vom Prozess steuerbar
Hinterlegung geplanter Pausen
Automatisches Aufwecken der Geräte
Einheitliche Visualisierung
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2.2 Erläuterung der Bausteine
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Funktionsverlauf
Abbildung 2-3
Pause Startan alleGeräte
Pause START?
Start/Stop
Ja Nein0
Initialisierung
INIT OK ?
Nein
Ja
1
Betriebsbereit
Pause > 1 Min?
Freigabe Prozess?
Freigabe Prozess?
Pausendauer > 1 Min? Pause START?
Pause ENDE?
Autom. Aufwecken
& P-Dauer < Aufweckzeit
Automatisches
Aufwecken?
Fehler quittiert ?
2Übergang zur
Pause
4Übergang zu Betriebsbereit
Status aller Geräte
abfragen
Aufwecken der Geräte wenn Pausenzeit < Aufweckzeit
Alle Geräte gleichzeitig aufwecken
3
Pause
Init-Fehler
Ja
Ja
Ja
Ja Ja
Ja
Ja
Ja
Nein
Nein
Nein
Nein
NeinNein Nein
Nein
Nein
Ja
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2.2 Erläuterung der Bausteine
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Eingangsparameter
Die Eingangsparameter sind in drei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe bezieht sich auf die Konfiguration des PE_WOL. Diese Parameter konfigurieren in erster Linie die Kommunikationsschnittstelle, die der PE_WOL zum Absetzen der Kommandos nutzt.
Tabelle 2-3
Parameter Datentyp Anfangswert Beschreibung
ComProfinetID INT 100 Die ID des PROFINET-Stranges der CPU. Standardwert von STEP 7 ist 100.
ComConnectionID WORD 16#001F Verbindungs-ID zur Identifikation der
firmwareseitig zugeordneten Kommunikationsressourcen wie Sende-
und Empfangspuffer. ComRemoteWOLPort INT 2189 Portnummer, für die die Wake-on-Lan-
Funktion genutzt wird.
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Die zweite Gruppe Eingangsparameter betrifft die externe Steuerung von PROFIenergy Pausen. Mit diesen Signalen können Pausen aus dem Anwenderprogramm, das heißt nicht über das Faceplate, gestartet und beendet werden.
Tabelle 2-4
Parameter Datentyp Anfangswert Beschreibung
PEExtPauseLen TIME T#0s Die geplante Dauer der Pause, falls die Pause über den Eingangsparameter PEExtStartPause gestartet wird. Die Mindestpausendauer beträgt eine Minute.
PEExtStartPause BOOL FALSE Bei positiver Flanke am Eingangsparameter PEExtStartPause wird eine Pause mit der
Dauer PEExtPauseLen für alle Geräte
gestartet. Voraussetzung:
- Kein aktiver Übergang des Bausteins in eine Pause
- Kein aktiver Übergang des Bausteins in
den Zustand "betriebsbereit". PEExtEndPause BOOL FALSE Bei positiver Flanke und einer aktiven
Pause im Baustein, wird diese Pause beendet.
PEExtEnableSleep BOOL TRUE TRUE = Falls ein Gerät PROFIenergy unterstützt und die Pausenlänge für das Gerät ausreichend lang ist, wird der Baustein das Gerät in den Pause-Zustand bringen. FALSE = Auch im Falle, dass das Gerät PROFIenergy unterstützt und die Pausenlänge ausreichend lang ist, wird der Baustein das Gerät nicht in den Pause-Zustand schicken.
Eine erweiterte Funktionalität für den FB PE_CTRL ist die Steuerungsmöglichkeit des Bausteins durch den Prozess. Der Anwender muss aus seinem bestehenden Programm ein Freigabesignal generieren, welches zum Startzeitpunkt einer Pause abgefragt wird. Falls die Freigabe nicht erfolgt, wird die Pause nicht gestartet.
Tabelle 2-5
Parameter Datentyp Anfangswert Beschreibung
ProcessEnableSignal BOOL FALSE Prozessfreigabesignal, der Prozess lässt eine PROFIenergy Pause zu. TRUE = Pause darf gestartet werden. FALSE = Pause darf nicht gestartet werden.
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Um die hinterlegten geplanten Pausen pünktlich zu starten, ist eine Uhrzeitsynchronisation mit einem NTP-Server erforderlich. Da der NTP-Server im Normalfall die Uhrzeit als UTC-Zeit liefert, kann der Anwender den Offset der Lokalzeit vor Ort zur UTC-Zeit an einem Eingangsparameter angeben. Im Falle von Deutschland ist der Offset zur UTC-Zeit eine Stunde.
Tabelle 2-6
Parameter Datentyp Anfangswert Beschreibung
TimeOffsetToUTC INT 2 Der Zeitunterschied zwischen der Lokalzeit und der UTC-Zeit in 30 Minuten. 2 = 2 * 30 Minuten = 1 Stunde
Ausgangsparameter
Informationen des Bausteinzustands und der PROFIenergy Pause werden als Ausgangsvariable zugänglich gemacht.
Tabelle 2-7
Parameter Datentyp Anfangswert Beschreibung
InfoCurrentState INT 0 Aktueller Schritt des Bausteins: 0 = Initialisierung 1 = Betriebsbereit 2 = Übergang in eine neue Pause 3 = Pause derzeit aktiv 4 = Übergang zu Betriebsbereit
InfoExtPauseBlock BOOL FALSE Externe Pausen können über das Faceplate abgeschaltet werden, um ungewolltes Ein- oder Ausschalten der Anlage zu verhindern. TRUE = Externe Pausen werden derzeit unterbunden. FALSE = Externe Pausen können gestartet werden.
PERemainPauseTime TIME T#0s Verbleibende Pausenzeit bei aktiver Pause. Wenn keine Pause aktiv ist, ist dieser Parameter 0.
PEWakeUpTime TIME T#0s Bei einer aktiven Pause, wird hier die maximale Dauer angegeben, bis alle Geräte betriebsbereit sind. Falls keine Pause aktiv ist, ist dieser Parameter 0.
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2.2 Erläuterung der Bausteine
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Schnittstelle zu den Bildbausteinen
Die folgenden Parameter dienen der Anbindung der Bildbausteine über den Datenbaustein PE_CTRL_WinCC an den FB PE_CTRL.
Tabelle 2-8
Parameter Datentyp Beschreibung
FPStandardIn PE_CTRL_FP_Standard_In Kommunikationsschnittstelle INPUT zum Bildbaustein (FP) Standard. Adresse hier im DB PE_CTRL_FP.
FPAdvancedIn PE_CTRL_FP_Advanced_In Kommunikationsschnittstelle INPUT zum Bildbaustein (FP) Advanced. Adresse hier im DB PE_CTRL_FP.
FPStandardOut PE_CTRL_FP_Standard_Out Kommunikationsschnittstelle OUTPUT zum Bildbaustein (FP) Standard. Adresse hier im DB PE_CTRL_FP.
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2.2 Erläuterung der Bausteine
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2.2.3 Bildbaustein PE_CTRL_FP_Standard
Mit dem Basic-Faceplate für den PE_CTRL ist es möglich, das Pausenverhalten in Bezug auf ungeplante Pausen, zu steuern und zu visualisieren. Die Größe dieses Faceplates beträgt 320x240 Pixel.
Informationssicht
Beim Einfügen des Basic-Faceplates aus der Bibliothek ist eine Informationsansicht sichtbar, die während des laufenden Betriebs (Online) nicht sichtbar ist. Darauf sind der Versionsstand und der Name des Bildbausteins sichtbar.
Abbildung 2-4
2 Bausteine der Bibliothek
2.2 Erläuterung der Bausteine
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Funktionsweise
Die PROFIenergy-Pausenansicht stellt sämtliche Informationen zum PROFIenergy-Pausenhandling bereit. Folgender Screenshot zeigt diese Ansicht, bei nicht aktiver Pause.
Abbildung 2-5
1. Im rechten oberen Bildschirmeck wird die aktuelle Lokalzeit der CPU angezeigt. Für die Berechnung der Lokalzeit wird die in Kapitel 2.2.1 beschriebene Variable „TimeOffsetToUTC“ genutzt.
2. In diese Eingabefelder kann die geplante Pausenzeit in Stunden und Minuten eingegeben werden. Der maximale Wert beträgt dabei 99 Stunden und 59 Minuten.
3. Mit dem „Start“-Button wird die ungeplante Pause gestartet. Voraussetzung dafür sind zwei Bedingungen:
a. Die geplante Pausendauer muss größer sein als eine Minute und
b. das Prozessfreigabesignal „ProcessEnableSignal“ des PE_CTRL muss gesetzt sein.
Falls eine dieser Bedingungen nicht zutrifft, wird dies durch eine Fehlermeldung im Faceplate angezeigt. Auch während einer bereits aktiven Pause kann trotzdem eine weitere Pause über diesen Button gestartet werden (Pausendauer verändern).
4. Mit dem „Stop“-Button wird eine aktive Pause beendet. An alle Geräte wird sofort der Befehl “Pause beenden“ gesendet.
5. Anzeige der restlichen Pausendauer
6. Anzeige der Hochlaufzeit (Dauer bis zum Erreichen der Betriebsphase „Time_to_Operate“)
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2.2 Erläuterung der Bausteine
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7. Über die Checkboxen „Pausenplan blockieren“ und „Externe Pause blockieren“ ist es möglich, die komplette Handlungshoheit über die Applikation zu erlangen. Bei Aktivierung dieser Checkboxen unterbindet man das Starten einer Pause von Extern, durch die Eingänge des PE_CTRL bzw. das Starten von geplanten hinterlegten Pausen durch den Pausenplan des Advanced-Faceplates.
8. Checkbox „Automatisches Beenden von Pausen“. Eine Pause wird automatisch beendet, wenn die verbleibende Pausendauer - angezeigt in (5) - kleiner bzw. gleich der maximalen Hochlaufzeit - angezeigt in (6) - ist. Beim Beenden der Pause werden dabei die Geräte so hochgefahren, dass sie alle zum selben Zeitpunkt, also zum Pausenende, betriebsbereit sind.
9. Der „DIAG“-Button zeigt die Diagnoseansicht, welche im Kapitel „Diagnoseansicht“ beschrieben wird.
10. Der „Error“-Button zeigt die Fehlermeldungen, welche im Kapitel „Fehlermeldeansicht“ beschrieben wird.
11. Bei Betätigung des Hilfe-Buttons werden automatisch kurze Hilfstexte eingeblendet, welche die einzelnen Ein- und Ausgabefelder dieser Ansicht beschreiben.
Abbildung 2-6
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2.2 Erläuterung der Bausteine
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 22
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Nach dem Starten einer Pause beginnt der Übergang in die Pause. Dieser Übergang wird durch ein grünes Blinken der abfallenden Rampe signalisiert (1). Während des Übergangs ist es nicht möglich, eine andere Pause zu starten, die aktuelle Pause zu verändern oder die Pausenzeit neu einzustellen. Folgender Screenshot zeigt PROFIenergy-Pausenansicht während des Übergangs in eine Pause.
Abbildung 2-7
Eine aktive Pause wird durch das grüne Blinken der tiefen Linie signalisiert (2). Während einer aktiven Pause ist es dann möglich, eine neue Pause zu starten bzw. die laufende Pause zu beenden. Für das Starten einer neuen Pause gelten die gleichen Bedingungen wie für das Starten bei nicht aktiver Pause.
Abbildung 2-8
Die verbleibende geplante Pausendauer wird in diesem Ausgabefeld (3) als Countdown im Format hh:mm:ss angezeigt. Falls die Pause länger dauert als die geplante Pausendauer, wird der Countdown bei null stehen bleiben und nicht ins Negative zählen.
Über dieses Ausgabefeld (4) wird die maximale Dauer angezeigt, bis alle Geräte wieder betriebsbereit sind. Das Format ist auch hier hh:mm:ss. Das bedeutet, es wird die Zeit des Gerätes angezeigt, dass am längsten zum Hochfahren braucht.
Um eine laufende Pause zu beenden gibt es zwei Möglichkeiten. Eine ist das betätigen des „Ende“ („Stop“)-Buttons (5). Damit ist, außer während des Übergangs in eine Pause, ein Pausenende zu jeder Zeit möglich. Die Pause wird
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Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 23
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dabei sofort beendet und an alle Geräte gleichzeitig ein Pausenende-Kommando gesendet. Die zweite Möglichkeit ist es, das automatische Beenden von Pausen über die Checkbox (6) zu aktivieren. Ein Haken signalisiert dabei die Aktivierung dieser Funktion. Eine Pause wird dann automatisch beendet, wenn die verbleibende Pausendauer (3) kleiner bzw. gleich der maximalen Hochlaufzeit (4) ist. Beim Beenden der Pause, werden dabei die Geräte so hochgefahren, dass sie alle zum selben Zeitpunkt, also zum Pausenende, betriebsbereit sind.
Beim Übergang in Betriebsbereit ist es wiederrum nicht möglich, eine Eingabe bzgl. des Pausenverhaltens zu tätigen. Das Beenden der Pause wird, wie schon zuvor, durch das grüne Blinken der steigenden Rampe (7) angezeigt.
Abbildung 2-9
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2.2 Erläuterung der Bausteine
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 24
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Diagnoseansicht
Wie bereits beschrieben ist es mit Betätigung des „DIAG“-Buttons möglich, in die Diagnoseansicht zu wechseln. In dieser Ansicht werden Informationen zu einzelnen PROFIenergy-Geräten am Netzwerk gezeigt. Über die Eingabe der PROFINET-Gerätenummer eines PROFIenergy-Gerätes wird dieses Gerät selektiert.
Abbildung 2-10
1. Über dieses E/A-Feld kann die PROFINET-Gerätenummer eingestellt werden, für die der aktuelle Status ermittelt werden soll. Die Gerätenummern sind der HW-Konfiguration des Projektes zu entnehmen.
2. In diesem Ausgabefeld wird der PROFIenergy-Status des zu diagnostizierenden Gerätes angezeigt. Folgende Status sind möglich:
a. Betriebsbereit (Farbe: Grün)
b. Übergang (Farbe: Gelb)
c. Pause (Farbe: Orange)
d. WOL-Modus (Farbe: Rot)
e. Unbekannt (Farbe: Türkis)
Der Status Unbekannt wird dann angezeigt, wenn das Gerät entweder nicht am PROFINET-Strang projektiert ist oder es kein PROFIenergy unterstützt.
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2.2 Erläuterung der Bausteine
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 25
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Fehlermeldeansicht
Falls es zu einem Fehler im FB PE_CTRL bzw. im FB PE_WOL kommt oder eines der Geräte einen Fehler auf ein PROFIenergy-Kommando zurückmeldet, blinkt im Bildbaustein der „Error“-Button rot auf. Nach Betätigen des Error-Buttons wird eine Fehleransicht eingeblendet, die alle anderen Ansichten immer überblendet. Dieser Fehler kann quittiert werden. Es kann immer nur ein Fehler im Bildbaustein angezeigt werden, das bedeutet wenn ein Fehler quittiert wurde und ein weiterer Fehler ansteht, wird dieser nach erfolgter Quittierung des ersten Fehlers angezeigt. Der FB PE_CTRL kann bis zu 25 Fehler gleichzeitig puffern. Sollte der Puffer maximal gefüllt sein und ein weiterer Fehler auftreten, würde dieser nicht mehr gespeichert werden. Der folgende Screenshot zeigt den Basic-Bildbaustein in der Fehlermeldeansicht.
Abbildung 2-11
1. In diesem Feld wird der Zeitstempel des Fehlers angezeigt. Die Zeit bezieht sich dabei auf die Lokalzeit der CPU.
2. Im Ausgabefeld „PN-Gerät“ wird die PROFINET-Gerätenummer des Gerätes ausgegeben, dass den Fehler verursacht hat. Sollte der Fehler durch den Anwender, bzw. durch interne Funktionen des Bausteins FB PE_CTRL oder FB PE_WOL ausgelöst worden sein, wird das Feld gelb hinterlegt und die Gerätenummer null sein.
3. Im Feld „Ursache“ wird der Fehlercode des aktuellen Fehlers als Hexadezimalwert ausgegeben. Im Anschluss an die Beschreibung der Fehlersicht findet sich eine Liste aller möglichen Fehler des Bausteins FB 821.
4. In diesem Feld wird der Fehlercode durch einen Text genauer beschrieben.
5. Der aktuelle Fehler kann durch Betätigen des „Bestätigen“ („Acknowledge“)-Buttons quittiert werden. Die Fehleransicht wird daraufhin geschlossen bzw. ggf. der nächste Fehler angezeigt.
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2.2 Erläuterung der Bausteine
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 26
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Fehlerliste PE_CTRL:
Tabelle 2-9
Fehlercode Fehlerbeschreibung
PROFIenergy Fehler laut Spezifikation
16#01 PROFIenergy Fehler: Ungültige Request ID.
16#02 PROFIenergy Fehler: Falsche Request Reference.
16#03 PROFIenergy Fehler: Ungültiger Modifier.
16#04 PROFIenergy Fehler: Ungültige Request DSID.
16#06 PROFIenergy Fehler: Gerät unterstützt keine PROFIenergy Energiesparzustände.
16#07 PROFIenergy Fehler: Antwort des Gerätes zu lang.
16#08 PROFIenergy Fehler: Ungültiger Block Header bei Antwort des Gerätes.
16#50 PROFIenergy Fehler: Kein geeigneter Energiesparzustand für diese Pause auf dem Gerät verfügbar.
16#51 PROFIenergy Fehler: Pausenlänge zu kurz für das Gerät.
16#52 PROFIenergy Fehler: Die angeforderte PE Mode ID ist auf dem Gerät nicht verfügbar.
16#53 PROFIenergy Fehler: Gerät ist nicht bereit für eine PROFIenergy Pause.
16#54 PROFIenergy Fehler: Service oder Funktion ist aktuell nicht verfügbar auf dem Gerät.
Input Parameter am FB PE_CTRL außerhalb des Wertebereichs
16#10 FB PE_CTRL Fehler: Angegebene PROFINET ID ist außerhalb des gültigen Wertebereichs (100 - 115).
16#11 FB PE_CTRL Fehler: Angegebenes Kommunikations-Interface ist nicht gültig.
16#12 FB PE_CTRL Fehler: Angegebene Connection ID ist außerhalb des gültigen Wertebereichs (0001 - 0FFF).
16#13 FB PE_CTRL Fehler: Angegebene Port Nummer ist außerhalb des gültigen Wertebereichs (2000 - 2500).
Fehler durch den Benutzer ausgelöst
16#20 FB PE_CTRL Fehler: Gewünschte Pausenlänge zu kurz. Pause muss mindestens 1 Minute lang sein.
16#21 FB PE_CTRL Fehler: Die Freigabe des Prozesses zum Starten der Pause wurde noch nicht gegeben.
16#22 FB PE_CTRL Fehler: Externe Pausen werden derzeit über das Faceplate blockiert. Zum Starten der Pause, Checkbox deaktivieren.
16#23 FB PE_CTRL Fehler: Die verbleibende Pausenlänge ist zu kurz, um die Pause starten zu können.
16#24 - 16#27 FB PE_CTRL Fehler: Das Status Update des Gerätes hat nicht funktioniert.
16#28 Fehler beim Beenden der Pause: Befehl wiederholen oder zu Ready gehen.
Fehler während der Bearbeitung des FB PE_WOL
16#61 FB PE_WOL Fehler: Es konnten keine PN-Geräte am Netzwerk erkannt werden.
16#62 FB PE_WOL Fehler: Die angegebene PROFINET ID ist nicht projektiert.
16#84 Kommunikationsfehler: Fehler beim Lesen oder Schreiben auf das Gerät.
16#85 PROFIenergy Fehler: Negative Quittierung eines Kommandos durch das Gerät.
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2.2 Erläuterung der Bausteine
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 27
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Variablenstruktur PE_CTRL_FP_Standard
Um das Konfigurieren des Basic-Faceplates möglichst einfach zu gestalten, gibt es eigens für dieses Faceplate generierte Datenstrukturen, die mit dem Faceplate verbunden werden. Der Aufbau dieser Strukturen kann nachfolgenden Tabellen entnommen werden.
Eingebunden werden die Bildbausteine z. B. über einen Datenbaustein, hier PE_CTRL_FP:
Abbildung 2-12
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2.2 Erläuterung der Bausteine
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 28
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Variablenstruktur PE_CTRL_FP_Standard_In
Abbildung 2-13
Tabelle 2-10
Name Datentyp Startwert Erklärung
PEStartPause BOOL FALSE
Signal vom Faceplate zum Starten einer Pause.
Wird nach dem Starten der Pause vom Baustein PE_CTRL zurückgesetzt.
PEEndPause BOOL FALSE
Signal vom Faceplate zum Beenden einer Pause bzw. zum Senden eines Ende Pause Kommandos.
Wird nach dem Senden des Kommandos oder dem Beenden der Pause vom Baustein zurückgesetzt.
PEExtBlockPause BOOL FALSE
Gibt an, ob externe Pausen durch das Faceplate verhindert werden oder nicht.
TRUE = Externe Pausen werden verhindert.
PEAutoWakeUp BOOL FALSE
Bei Aktivierung im Faceplate durch die Checkbox, wird die Pause automatisch nach Ablauf der geplanten Länge beendet und alle Geräte pünktlich zum Ende aufgeweckt.
TRUE = Pause wird automatisch beendet.
ErrorAcknowledge BOOL FALSE
Mit diesem Signal wird der aktuell angezeigt Fehler quittiert.
Signal wird nach dem Quittieren des Fehlers im Baustein vom Baustein zurückgesetzt.
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2.2 Erläuterung der Bausteine
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 29
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Name Datentyp Startwert Erklärung
ErrorGoToReady BOOL FALSE
Falls ein Fehler im Übergang zu Ende einer Pause auftritt, kann der Anwender entscheiden, ob das Signal nochmal abgesetzt werden soll oder die Pause beendet wird. Mit diesem Signal kann die Pause beendet werden.
Signal wird nach dem Beenden der Pause vom Baustein zurückgesetzt.
ErrorRetryEndPause BOOL FALSE
Falls ein Fehler im Übergang zu Ende einer Pause auftritt, kann der Anwender entscheiden, ob das Signal nochmal abgesetzt werden soll oder die Pause beendet wird. Mit diesem Signal kann das Signal zum Beenden der Pause abermals geschickt werden.
Signal wird nach dem Beenden der Pause vom Baustein zurückgesetzt.
ErrorResetFB BOOL FALSE
Dieses Signal setzt die gesamte Applikation komplett zurück. Das Programm startet anschließend wieder mit der Initialisierung.
Signal wird nach dem Rücksetzen des Bausteins wieder zurückgesetzt.
PauseScheduleBlock BOOL FALSE
Zeigt an ob geplante Pausen blockiert werden sollen.
TRUE = Pausen werden blockiert.
PEPauseLenH INT 0
Der Stundenwert für die Dauer der geplanten Pause aus dem Faceplate.
Wertebereich von 0 bis 99.
PEPauseLenM INT 0
Der Minutenwert für die Dauer der geplanten Pause aus dem Faceplate.
Wertebereich von 0 bis 59.
DiagDeviceNumber INT 1
Die PROFINET-Gerätenummer des Gerätes, das in der Diagnoseansicht diagnostiziert werden soll.
Wertebereich von 1 bis 255.
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2.2 Erläuterung der Bausteine
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 30
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Variablenstruktur PE_CTRL_FP_Standard_Out
Abbildung 2-14
Tabelle 2-11
Name Datentyp Startwert Erklärung
PETransitionActive BOOL FALSE
Dient der Anzeige im Faceplate und gibt an, ob gerade ein Übergang aktiv ist.
TRUE = Übergang derzeit aktiv.
PEPauseActive BOOL FALSE
Dient der Anzeige im Faceplate und gibt an, ob eine Pause aktiv ist.
TRUE = Pause derzeit aktiv.
ErrorActive BOOL FALSE
Aktiviert die Fehleranzeige des Faceplates und gibt an, ob ein Fehler aufgetreten ist.
TRUE = Fehler ist aufgetreten und muss quittiert werden.
ErrorCodeDevice BYTE 16#00
Im Falle eines Fehlers der dazugehörige Fehlercode. Die möglichen Fehlercodes sind im Kapitel „Fehlerliste PE_CTRL“ aufgelistet.
ErrorDeviceNumber BYTE 16#00 Die PROFINET-Gerätenummer des Geräts, das den Fehler verursacht hat. Im Falle eines Bausteinfehlers Null.
PERemainPauseTimeH INT 0
Der Stundenwert für die verbleibende Pausendauer der aktiven Pause.
Wertebereich von 0 bis 99.
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2.2 Erläuterung der Bausteine
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 31
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Name Datentyp Startwert Erklärung
PERemainPauseTimeM INT 0
Der Minutenwert für die verbleibende Pausendauer der aktiven Pause.
Wertebereich von 0 bis 59.
PERemainPauseTimeS INT 0
Der Sekundenwert für die verbleibende Pausendauer der aktiven Pause.
Wertebereich von 0 bis 59.
DiagDeviceState INT 0
Der Zustand des zu diagnostizierten Gerätes, hinsichtlich PROFIenergy.
0 = Betriebsbereit
1 = Übergang nach Pause oder Ready
2 = Gerät im WOL-Modus
3 = Gerät in Pause
9 = Zustand des Gerätes nicht bekannt (z.B. bei nicht projektierter Gerätenummer)
DiagFbState INT 0
Aktueller Zustand des FB 821.
0 = Initialisierung
1 = Keine Pause aktiv
2 = Übergang zu Pause
3 = Pause aktiv
4 = Übergang zu Ready
PEWakeUpTime TOD 00:00:00 Die maximale Hochlaufzeit aller Geräte in der aktiven Pause.
TimeCurrentLocal DT 2013-06-08-09:00:00
Die aktuelle Lokalzeit der CPU.
ErrorTimeStamp DT 2013-06-08-09:00:00
Der Zeitstempel, des aktuell anstehenden Fehlers, bezogen auf die Lokalzeit.
DiagIPAddress String 0 IP-Adr für Diagnose
DiagMACAddress String 0 MAC-Adr für Diagnose
DiagIOName String 0 IO-Name für Diagnose
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2.2 Erläuterung der Bausteine
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 32
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2.2.4 Bildbaustein PE_CTRL_FP_Advanced
Mit dem Advanced-Faceplate für den FB 821 können bis zu zehn geplante Pausen mit genauer Startzeit und Dauer hinterlegt werden. Des Weiteren können die Pausen tagesgranular aktiviert werden. Dieses Faceplate bietet eine Erweiterung des Basic-Faceplates und sollte nur in Verbindung mit diesem genutzt werden. Die Standardgröße dieses Faceplates beträgt 640x480 Pixel.
Informationssicht
Beim Einfügen des Advanced-Faceplates aus der Bibliothek ist eine Informationsansicht sichtbar, die während des laufenden Betriebs (Online) nicht sichtbar ist. Darauf sind der Versionsstand und der Name des Bildbausteins sichtbar.
Abbildung 2-15
2 Bausteine der Bibliothek
2.2 Erläuterung der Bausteine
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 33
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Funktionsweise
In diesem Bildbaustein können die geplanten Pausen hinterlegt werden. Folgender Screenshot erläutert das Layout dieser Ansicht sowie seine Bedienung.
Abbildung 2-16
1. Jede Pause muss einzeln aktiviert werden. Dies geschieht über die Checkbox. Bei inaktiver Pause werden alle Informationen zu dieser Pause, bis auf den Namen, ausgeblendet.
2. Um die Pausen besser identifizieren zu können, kann jeder Pause ein Name gegeben werden. Der Standard-Pausenname lautet „Pausenname“. Dieser kann durch einem individuellen Namen mit bis zu 16 Zeichen ersetzt werden.
3. Der Startzeitpunkt der Pause kann bis auf die Sekunde genau im Format hh:mm:ss eingegeben werden.
4. Die genaue Dauer der Pause wird in Stunden und Minuten eingegeben. Die Mindestdauer der Pause beträgt hierbei 00:01 Minute und die maximale Pausenlänge 99:59 Stunden.
5. Jede Pause kann für bestimmte Wochentage aktiviert, bzw. ausgesetzt werden. Dies kann durch Aktivieren oder Deaktivieren der Checkboxen für die jeweiligen Wochentage erfolgen.
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2.2 Erläuterung der Bausteine
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 34
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Im Screenshot wurden beispielhaft drei Pausen konfiguriert.
1. Die erste Pause trägt den Namen „1st break/Mittagspause“ und soll die geplante Pause in der ersten Schicht einer Produktionsanlage darstellen. Diese Pause startet immer von Montag bis Freitag um 12 Uhr Mittags und dauert genau 30 Minuten.
2. Eine weitere Schichtpause, hierbei für die zweite Schicht, spiegelt die Pause „2nd break/Abendessen“ wieder, welche ebenfalls von Montag bis Freitag aktiv ist. Diese Pause startet immer um 18 Uhr Abends und dauert ebenfalls 30 Minuten.
3. Die dritte konfigurierte Pause „Weekend/Wochenende“ soll die Pause für das gesamte Wochenende darstellen. Damit nicht an jedem Tag des Wochenendes eine neue Pause gestartet werden muss, wird am Freitag, nach dem Schichtende um 22 Uhr, eine Pause für 56 Stunden gestartet. Diese Pause dauert damit den gesamten Samstag und Sonntag. Die Anlage startet dann pünktlich zum Schichtbeginn der ersten Schicht am Montag um 6 Uhr früh.
Die geplanten Pausen werden, sofern nicht durch das Basic-Faceplate blockiert, automatisch gestartet und beendet. Die geplanten Pausen werden immer gestartet, auch wenn schon eine andere Pause aktiv ist.
Abbildung 2-17
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2.2 Erläuterung der Bausteine
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 35
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Variablenstruktur PE_CTRL_FP_Advanced_In
Abbildung 2-18
Tabelle 2-12
Name Datentyp Startwert Erklärung
PauseSchedule ARRAY[1..10] OF STRUCT
---
Die anwenderdefinierte Struktur besteht wiederum aus einem Array von zehn Strukturen, welche die zehn möglichen geplanten Pausen wiederspiegeln.
StartTime TOD 00:00:00 Die Startzeit der geplanten Pause.
PauseName STRING[16] ‚Pausenname‘
Der Pausenname der jeweiligen Pause. Wird nur in Faceplate verwendet und hat keine Relevanz für den FB 821.
PauseLenH INT 0 Der Stundenwert für die Dauer der geplanten Pause.
PauseLenM INT 0 Der Minutenwert für die Dauer der geplanten Pause.
2 Bausteine der Bibliothek
2.2 Erläuterung der Bausteine
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 36
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Name Datentyp Startwert Erklärung
ValidDays ARRAY[0..7] OF BOOL
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Die Variablen spiegeln den Zustand der Pause wieder, bzw. an welchen Tagen die Pause aktiviert und deaktiviert ist.
Bit 0 = TRUE Pause aktiviert
Bit 1 = TRUE Pause am Montag aktiv
…
Bit 7 = TRUE Pause am Sonntag aktiv
3 Integration der Bibliothek
3.1 Integration der Bibliothek in das TIA Portal V13 SP1
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 37
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3 Integration der Bibliothek
Was steht hier?
Dieses Kapitel besteht aus Anleitungen zur Integration der Bibliothek „PE_CTRL“ in Ihr STEP 7-Projekt und aus Anleitungen zur Anwendung der Bibliotheksbausteine.
3.1 Integration der Bibliothek in das TIA Portal V13 SP1
Nachfolgend sind die Schritte aufgeführt, um die Bibliothek „PE_CTRL“ in Ihr TIA Portal V13 SP1 zu integrieren.
Tabelle 3-1
Nr Aktion Hinweis
1. Speichern Sie die Bibliothek „PE_CTRL“ auf Ihre Festplatte und dearchivieren Sie die Library (zip).
Die Bibliothek finden Sie auf der HTML-Seite, von der Sie dieses Dokument geladen haben.
2.
Öffnen Sie das TIA Portal V13, öffnen Sie die Projektsicht und gehen Sie in den Reiter „Bibliotheken“ („Libraries“).
Sie können auch ein bestehendes Projekt öffnen oder erstellen Sie ein Neues.
3 Integration der Bibliothek
3.1 Integration der Bibliothek in das TIA Portal V13 SP1
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 38
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Nr Aktion Hinweis
3.
Klicken Sie mit rechts unter „Globale Bibliotheken“ („Global libraries“) auf
„Bibliothek öffnen“ („Open library“).
Sie können auch den entsprechenden Button in der Menüzeile wählen.
4.
Navigieren Sie in das entsprechende Verzeichnis, wählen Sie die Bibliothek aus und öffnen Sie diese.
5.
Die Bibliothek steht anschließend unter „globale Bibliotheken“ („Global libraries“)
zur Verfügung.
3 Integration der Bibliothek
3.2 Bibliotheksbausteine integrieren
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 39
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3.2 Bibliotheksbausteine integrieren
Nachfolgend sind die Schritte aufgeführt, um alle Bausteine der Bibliothek in Ihr Anwenderprogramm zu integrieren.
3.2.1 STEP 7 Bausteine integrieren
Tabelle 3-2
Nr Aktion Hinweis
1.
Zuerst öffnen Sie Ihr Projekt oder erstellen ein Neues:
mit einer CPU, hier SIMATIC S7-1516-3PN
einem Comfort Panel, hier TP1500 Comfort
und einem PE-fähigen IO-Device, hier ET 200SP.
Legen Sie unter „Verbindungen“ auch gleich eine HMI-Verbindung zwischen CPU und Panel an.
Bitte beachten Sie notwendige zusätzliche Projektierungsschritte, z. B. für die ET 200SP (auch ET 200S). Diese werden in Applikationen unter /4/ beschrieben.
2. Bibliothek:
Projekt:
In den folgenden Schritten werden alle benötigten Bausteine aus der globalen in die entsprechenden Verzeichnisse des Projektes kopiert.
3 Integration der Bibliothek
3.2 Bibliotheksbausteine integrieren
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 40
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Nr Aktion Hinweis
3. Bibliothek:
Projekt:
Selektieren Sie in der Bibliothek das Verzeichnis UDT (1) und kopieren Sie dieses in Ihr Projekt unter PLC-Datentypen („PLC data types“)
4. Bibliothek:
Projekt:
Als nächstes kopieren Sie den eigentlichen PE_CTRL Baustein (2) in die Projekt-Programmbausteinliste („Program blocks“).
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3 Integration der Bibliothek
3.2 Bibliotheksbausteine integrieren
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 41
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Nr Aktion Hinweis
5.
Rufen Sie nun den „PE_CRTL“ (4) in einem Baustein ihrer Wahl auf. Hier zum Beispiel der OB1.
Geben Sie einen passenden Instanz-DB an, hier DB1 „PE_CTRL_DB“.
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3 Integration der Bibliothek
3.2 Bibliotheksbausteine integrieren
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 42
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Nr Aktion Hinweis
6.
Parametrieren Sie die Schnittstelle zu den Bildbausteinen z. B. über einen Datenbaustein, hier „PE_CTRL_FP“:
1. PE_CTRL_FP_Standard_In
2. PE_CTRL_FP_Advanced_In
3. PE_CTRL_FP_Standard_Out
Ändern Sie die anderen Parameter nach Ihren Bedürfnissen, z. B.:
ComProfinetID: (4) Siehe nächster Schritt
Verknüpfung der Prozeßsteuerung
– PEExtPauseLen: >1Minute
– PEExtEnable Sleep: True
ProcessEnableSignal: Anbinden eines Prozessfreigabesignals. Bei Nicht-Verwendung dauerhaft auf TRUE setzen.
8.
Die ComProfinetID ist voreingestellt auf „100“.
Den Wert können Sie im Bild „Geräte & Netze -> Netzsicht“ durch anwählen des entsprechenden PROFINET-Stranges feststellen.
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3.2 Bibliotheksbausteine integrieren
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 43
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Nr Aktion Hinweis
9.
Übersetzen und speichern Sie Ihr Projekt mit dem Menübefehl „Übersetzen > Software komplett übersetzen“.
Neben den von Ihnen kopierten Bibliotheksbausteinen werden jetzt auch die anderen, vom PE_CTRL Baustein benötigten Bausteine, angezeigt.
Name und Nummer von PE_WOL (FB820) und IDB_PE_WOL (DB820) dürfen nicht verändert werden.
3 Integration der Bibliothek
3.2 Bibliotheksbausteine integrieren
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 44
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3.2.2 WinCC Bildbausteine integrieren
Tabelle 3-3
Nr Aktion Hinweis
1. HMI-Variablentabelle „PE_CTRL“:
Um die Bildbausteine später mit dem Prozess zu verbinden, legen Sie zunächst 3 HMI Tags z. B. vom Typ „Bool“ an. Hier z. B. in der neuen Variablentabelle „PE_CTRL“
Die Zieladressen liegen hier Datenbaustein „PE_CTRL_FP“.
1. PE_CTRL_FB_Standard_In.xxx PE_CTRL_FB_Standard_Out.xxx PE_CTRL_FB_Advanced_In.xxx
2. Löschen Sie danach den Variablennamen hinter dem Punkt wieder.
3. Als Ergebnis erhalten Sie eine HMI-Tag vom gewünschten Typ.
Achten Sie bitte auf die richtige HMI-Verbindung zur CPU!
2.
Ergebnis: Die vollständige HMI-Variablentabelle enthält 3 Tags für die Verschaltung der Bildbaustein-Schnittstellen.
3.
Legen Sie in Ihrem Projekt für das Comfort Panel zwei neue Bilder für die beiden Bildbausteine an:
Standard (z. B. „1_PE_FP_Standard“)
und
Advanced (z. B. “2_PE_FP_Advanced”)
Öffnen Sie das 1. Bild „1_PE_FP_Standard“
4.
Selektieren Sie in der Bibliothek den Bildbaustein „PE_CTRL_FP_Standard“ und ziehen Sie ihn in das Bild (Drag&Drop).
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3 Integration der Bibliothek
3.2 Bibliotheksbausteine integrieren
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 45
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Nr Aktion Hinweis
5.
In den „Eigenschaften „ („Properties“) des Bildbausteins finden Sie auch den Reiter „Schnittstelle“ („Interface“).
Unter „Dynamisierung“ („Dynamization“) tragen Sie die entsprechenden Tags ein, die Sie weiter oben angelegt haben.
6.
Öffnen Sie das 2. Bild „2_PE_FP_Advanced“.
Selektieren Sie in der Bibliothek den Bildbaustein „PE_CTRL_FP_Advanced“ und ziehen Sie ihn in das Bild (Drag&Drop).
7.
In den „Eigenschaften „ („Properties“) des markierten Bildbausteins finden Sie auch den Reiter „Schnittstelle“ („Interface“).
Unter „Dynamisierung“ („Dynamization“) tragen Sie den entsprechenden Tag ein, den Sie weiter oben angelegt haben.
8. Übersetzen und speichern Sie ihr Projekt. Nutzen Sie zusätzlich die Funktion „Übersetzen“ -> „Software (komplett übersetzen)“.
9. Laden Sie CPU und Panel komplett. Nach einem Neustart der CPU ist Ihr „PE_CTRL“-Projekt betriebsbereit.
Ein getestetes Projekt mit CPU S7-1516 und einem Comfort-Panel und einer ET 200SP finden Sie auf derselben Seite, von der Sie diese Bibliotheksbeschreibung geladen haben /2/.
4 Literaturhinweise
Bibliothek PE_CTRL Beitrags-ID: 109478388, V1.0, 07/2015 46
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4 Literaturhinweise
Tabelle 4-1
Themengebiet Titel
\1\ Siemens Industry Online Support
http://support.industry.siemens.com
\2\ Downloadseite des Beitrages
https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/109478388
\3\ PROFIenergy mit STEP 7 V5.5
https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/41986454
\4\ PROFIenergy mit TIA Portal
https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/58235225
\5\ Energieeffiziente Produktion
http://www.industry.siemens.com/topics/global/de/energieeffiziente-produktion/seiten/default.aspx
5 Historie
Tabelle 5-1
Version Datum Änderung
V1.0 07/2015 Erste Ausgabe
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