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Sonntag, 11. Dezember 2016 (20:05-21:00 Uhr), KW 49
Deutschlandfunk Abt. Feature/ Hörspiel/ Hintergrund Kultur
F R E I S T I L
Edifício Copan - Leben im größten Wohnhaus der Welt
Von Tom Noga
Regie: Fabian von Freier
Redaktion: Klaus Pilger
Redaktion im DLF: Klaus Pilger
Produktion: DLF 2016
MANUSKRIPT
Urheberrechtlicher Hinweis
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©
- ggf. unkorrigiertes Exemplar -
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O-Ton 1 Jean-Claude Bernadet (0:08min)
“O Copan como símbolo…. do concreto armado.”
Sprecher 3 Voice Over Jean-Claude Bernadet
“Das Copan spiegelt die Geschichte Brasiliens. Und es ist ein
Symbol für die Stahlbetonarchitektur.”
Regie Dono Affonso in der Sicherheitszentrale, weiter.
O-Ton 2 María Delgado (0:03min) “Tem uma gestão … uma gestão um pouco dictatorial, sim.”
Sprecherin 4 Voice Over María Delgado “Für mich… also für mich hat das hier etwa Diktatorisches,
echt.”
O-Ton 3 Renato de Souza (0:13min) “É uma comparação muita duvidosa… é outra historia.”
Sprecher 5 Voice Over Renato “Nee, so kann man das nicht sagen. Wer hat denn schon mal in
einer Diktatur gelebt? Wer so was sagt, hat keine Ahnung, eine
Diktatur ist was ganz anderes.”
O-Ton 4 Jean-Claude Bernadet (0:17min) “Conversei sobre isso… ….do concreto armado.”
Sprecher 3 Voice Over Jean-Claude Bernadet
“Ich habe mal mit einer Architektin aus dem Stab von Jean
Nouvel gesprochen. Sie hat mir erklärt, wie sehr das Werk Óscar
Niemeyers, insbesondere das Copan, aus der Architektur des
Stahlbetons herausragt.”
Ansage Edifício Copan - Leben im größten Wohnhaus der Welt
Ein Feature von Tom Noga
O-Ton 5 Jean-Claude Bernadet (0:15min) “È que São Paulo é uma cidade… ….o Pão de Açúcar.
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Sprecher3 Voice Over Jean-Claude Bernadet
“São Paulo ist immer eine Stadt ohne Wahrzeichen gewesen,
anders als Brasília und vor allem Rio de Janeiro mit der
Christusstatue und dem Zuckerhut.
O-Ton 6 Jean-Claude Bernadet (0:23min) “São Paulo não tem algo… Não tem que dar endereço, nada.”
Sprecher 3 Voice Over Jean-Claude Bernadet
“São Paulo hat nichts, was so weit herausragt, außer dem Copan.
Wenn es nicht schon das Wahrzeichen dieser Stadt ist, wird es
das bald sein. Jeder kennt es. Wenn ich ein Taxi nehme, muss ich
dem Fahrer nur sagen: zum Edifício Copan. Keine Adresse,
nichts.”
Regie Musik 1 “Little Big Bee” von Searchin’ @ Jazz Remix; CD
Brazilectro session 2”, Track 8, SPV 999-71430, LC 10936).
O-Ton 7 Carlos Lemos (0:19min) “Hoje em dia não se faria mas um Copan… … 5 blocos
encostados formando um S:”
Sprecher 6 Voice Over Carlos Lemos
“Heute würde niemand mehr auf die Idee kommen, so etwas wie
das Copan zu bauen Es ist ökonomischer vier oder fünf separate
Gebäude zu errichten. Das Copan dagegen besteht aus fünf
Blöcken, die zusammen ein S bilden.
Erzählerin Carlos Lemos. Er hat das Copan erbaut - nach Plänen von
Brasiliens Star-Architekt Óscar Niemeyer. 32 Etagen sahen die
Pläne vor, mit 1.160 Apartments in sechs separaten Blöcken, mit
72 Geschäften, einem Theater, Kino und Hotel sowie zwei Parks,
der eine vor dem Haupteingang, der andere auf einer Freifläche
im 1. Stock. 5.000 Menschen leben heute im Copan - damit ist es
das größte Wohnhaus der Welt.
Carlos Lemos ist Jahrgang 1925. Er empfängt auf dem Balkon
seiner Wohnung über den Dächern São Paulos - mit Blick aufs
Copan.
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O-Ton 8 Carlos Lemos (0:34min) “Ficou uma construção muita bonita… … surgiram exatamente
essa forma.”
Sprecher 6 Voice Over Carlos Lemos
“Eine sehr schöne Konstruktion. Die Wellenform ist einzigartig -
eine Augenweide. Ihr Entstehen verdankt sie einem Zufall. Als
das Copan geplant wurde, hat die Baugesellschaft vier
Grundstücke im Zentrum von São Paulo gekauft. Zwei von der
katholischen Kirche, das dritte von einem steinreichen Mann und
das vierte von einer Autowerkstatt. Die Lage der Grundstücke
gab die Form eines S vor.” O-Ton 9 Maren Harnack (0:16min)
“Das Copan ist ein Gebäude, das sehr eng mit der Stadt
verbunden ist. Wo es in der Erdgeschoss-Ebene, in der sich auch
Läden und Cafés befinden, eine Verknüpfung gibt von der
Öffentlichkeit, die von draußen kommt, zu den Leuten im Haus.”
Erzählerin Maren Harnack, Architektin, Stadtplanerin und Professorin für
Städtebau an der Fachhochschule Frankfurt am Main. Sie hat
zum Thema architektonische Großprojekte geforscht und
publiziert. Vom Copan ist sie begeistert, spätestens seit sie es vor
ein paar Jahren besucht hat.
O-Ton 10 Maren Harnack (0:30min)
“Es gibt bestimmt Läden, die eher von den Leuten im Haus
frequentiert werden, Wäschereien zum Beispiel Aber es gibt
auch die Bar, in der es angeblich den besten Kaffee von São
Paulo gibt; die wird auch von anderen Leuten frequentiert: das
Café Floresta. Ich habe da auch mehrmals Kaffee getrunken.
Angeblich gibt’s da den besten Kaffee, weil die den Kaffee re-
importiert oder zumindest den Kaffee gekauft haben, der
normalerweise exportiert worden wäre. Weil, die Brasilianer
haben immer den guten Kaffee exportiert, und den schlechten
habe sie immer für ihre eigenen Leute genommen.”
Regie Atmo 16 (Floresta 1). Darüber O-Ton 11: José, der Inhaber,
kassiert. Der Kunde sagt, was er hatte, José zählt zusammen
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O-Ton 11 José Augusto dos Santos (unübersetzt 0:13min) “Fala, doctor - 8 - 14- 22.”
O-Ton 12 Edyr Sabino (unübersetzt, 0:07min)
“Deliro, um cafezinho, por favor.”
Regie Klingeln eines Handys über Atmo 16. Edyrs Vorstellung über
die Pause in OT 13 (wenn die andere Person am Telefon
redet). O-Ton 13 Edyr Sabino (unübersetzt, 1:03min)
“Camí? Tem que esperar todo…… Vocé o expido jà.”
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino
“Hallo Camí…. Das muss warten, bis ich wieder im Büro bin.”
Erzählerin Edyr Sabino, ein schlaksiger Mann mit zottligen Haaren, grauem
Bart und Nickelbrille. Er trägt Freizeitkleidung, Jeanshemd und
Khaki-Hosen. Edyr Sabino ist Internet-Unternehmer: Seine
Firma handelt mit medizinischen Geräten. Er wohnt in Block D
des Copan, im obersten Stockwerk, dem 32.
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabio
“Noch ein bisschen Geduld, bitte, ich schicks dir gleich.”
O-Ton 14 Edyr Sabino (0:18min) “Eu trabalho no outro lado da rua… … cafezinho preto.”
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino
“Ich arbeite drüben auf der anderen Straßenseite. Ein paar Mal
am Tag komme ich auf einen Kaffee ins Floresta. Auf einen
cafezinho, typisch brasilianisch. Der Kaffee hier ist sehr gut,
Exportqualität. Ich trinke ihn ohne Milch.”
Regie Evtl. Atmo 17 (cafezinho) über Atmo 16. Wir hören, wie eine
Tasse auf die Theke gestellt wird. Diesen Sound haben wir
auch in OT 15, aber schwächer
O-Ton 15 Edyr Sabino (0:14min) “Obrigado. Mais o quero… … Obrigado”
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino
“Danke. Kann ich noch weißen Zucker haben? Danke.”
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O-Ton 16 Edyr Sabino (0:14min) “Os Brasileiros tomam com muito açúcar.. Mais eu so um
pouquinho.”
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino
“Die Brasilianer nehmen viel Zucker, ich nur ein bisschen.”
Regie Dono Affonso in der Sicherheitszentrale. Dann Musik 1.
O-Ton 17 Carlos Lemos (0:31min) “Desde o primeiro dia… … já trabalhava com Óscar.”
Sprecher 6 Voice Over Carlos Lemos
“Ich war vom ersten Tag beteiligt an der Planung des Copan.
Óscar Niemeyer hatte ein Büro in São Paulo, er war mein Boss.
Ich war damals 27, 28 und hatte schon als Student drei Gebäude
für eine Bank entworfen. Er brauchte jemanden, der sein Büro in
São Paulo leitet. So kam es, dass ich dabei war, als das Copan
geplant und entworfen wurde.”
O-Ton 18 Maren Harnack (0:30min)
“Ósacar Niemeyer ist eine schillernde Persönlichkeit, einer der
ganz großen Helden, die immer noch Leute inspirieren. Er ist
sicher auch einer der ganz großen Egomanen, die häufig ihre
gestalterischen Vorstellungen der tatsächlichen Benutzbarkeit
übergeordnet haben. Obwohl er das nie so gesagt hat, er hat
immer gesagt, das ist alles ganz rationell hergeleitet, was er da
tut. Aber ich glaube, heute ist man sich weitgehend einig, dass er
einen ganz starken ästhetischen Gestaltungsanspruch damit
verbunden hat.”
O-Ton 19 Edyr Sabino (0:38min) “Lembro uma vez… … cresceu bastante.”
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino
“Ich erinnere mich noch, wie wir Kindern mit meinen Eltern
nach São Paulo gefahren sind. Ich war damals 6, 7 Jahre alt und
das Copan noch im Bau. Wir sind hier unten vorbei spaziert, mit
meinen Tanten. Wir kamen vom Land und waren total
überwältigt. So viele Menschen, so viele Autos. Es gab sogar
Straßenbahnen.
Als ein Bus vorbeifuhr, habe ich die Hand meiner Tante ganz
fest gedrückt: “Was ist das denn?” Verrückt, nicht wahr? Das
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war eine ganz andere Welt. Lange bevor São Paulo zum
Großraum mit 22 Millionen Einwohnern geworden ist.”
Regie Atmo 16. Edyr bezahlt. Nur er ist übersetzt
O-Ton 20 Edyr Sabino (0:03min) “Quanto, Deliro?”
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino
“Was macht das?
O-Ton 21 Joisé (0:01min) “Cuatro.
O-Ton 22 Edyr Sabino (0:02min) “Quanto?”
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino
“Wie bitte?”
O-Ton 23 Joisé (unübersetzt, 0:14min) “Quatro reais.
12, 14, 15 e 5, 20. Obrigado.”
O-Ton 24 Edyr Sabino (0:14min) “Obrigado.
Até.
Tudo bom?
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino
“Danke.
Bis dann
Sollen wir”
Regie Edyr hat sich uns zugewandt. Wir verlassen das Floresta,
gehen durch die Galerie und fahren im Aufzug zu seiner
Wohnung. Atmo 18 (Galeria) soll kurz frei stehen. Evtl.
Schritte aus Archiv darüber. Dann Atmo 19 (Elevador).
O-Ton 22 zwischen Ansage “térreo” und “32 andar” bei 0:46.
Die Fahrt des Aufzugs dazwischen bitte verlängern.
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O-Ton 25 Edyr Sabino (0:56min) “Meu pai e meus tios… … com 440 metros quadrados.”
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino
“Anfang der 70er haben mein Vater und seine Brüder sich
gedacht: Die Kinder werden später in São Paulo studieren, lasst
uns dort ein paar Wohnungen kaufen. Ich komme aus einem
kleinen Dorf, über 1.000 Kilometer entfernt, und São Paulo ist
von dort die nächste große Stadt. Sie haben in Block B gekauft,
dort sind die Wohnungen sehr klein, eher Studios mit weniger als
30 Quadratmetern, insgesamt 20 pro Etage. Als ich geheiratet
habe, wurde uns das zu klein, deshalb haben wir eine größere
Wohnung in Block F gekauft - wir haben sie immer noch, aber
vermietet. Und als auch das zu klein wurde, sind wir in den
obersten Stock von Block D gezogen. Dort sind die Wohnungen
sehr groß, pro Etage gibt es zwei. Wir haben beiden im 32. Stock
gekauft, die Wände herausgerissen und sie zusammengelegt.
Jetzt haben wir die größte Wohnung im Copan, mit 440
Quadratmetern.”
Regie Atmo 20 (chegada). Bei 0:20 Aufschließen der Tür. Atmo aus
der Wohnung ist nicht vorhanden. Muss über Raum gelöst
werden. Wir gehen an Fenster, ein Vorgang wird geöffnet -
dies bitte aus Archiv.
O-Ton 26 Edyr Sabino (0:43min) “Eu gosto muito morar aqui… … uma cidade de concreto, de
pedras.”
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino
“Mir gefällt es hier sehr. Das Copan ist eine Ikone. Wenn ich
Leuten erzähle, wo ich lebe, heißt es immer: “Wow, im Copan!”
Alles ist um die Ecke. Da unten meine Bank, gegenüber ein
Supermarkt, zwei Häuser weiter mein Büro. Direkt vor dem
Eingang eine Bushaltestelle und einen Block entfernt die U-
Bahn. Alles fußläufig, wie ein kleines Dorf im Zentrum dieser
chaotischen Stadt. Und dann diese Aussicht. Von hier oben liegt
mir die ganze Stadt zu Füßen. Heute ist es leider bewölkt, aber
bei klarem Himmel sind die Sonnenuntergänge atemberaubend -
wow! Aber klar, man sieht nur Beton.”
Regie Szene mit Dono Affonso in der Sicherheitszentrale. Er klickt
sich durch Überwachungskameras.
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O-Ton 27 Maren Harnack (0:22min)
“Es gab in den 20, 30er, auch noch 50er Jahren viele
Architekten, die sich mit der Frage von Automatisierung im
Wohnen beschäftigt haben. Nicht nur in der Reproduktion von
Wohnräumen, sondern auch im Betrieb. Das kommt aus einer
ganz allgemeinen, sehr positiven Sicht auf Maschinen und
Zukunft, wo man sich vorgestellt hat, das nimmt einem sehr viel
Arbeit und viel Mühe ab.
O-Ton 28 Carlos Lemos (0:53min) “O edifício Copan originalmente… … vamos dizer assim: a
metade .”
Sprecher 6 Voice Over Carlos Lemos
“Ursprünglich sollte das Copan eine Touristenattraktion werden,
zum 400. Jahrestag der Gründung São Paulos im Jahr 1954.
Gebaut von der Companhia Pan-Americana de Hoteis e Turismo
abgekürzt: Copan. Damals herrschte Aufbruchstimmung in
Brasilien. Geplant war ein architektonischer Komplex, mit einem
Theater, einem Kino, mit Restaurants, Galerien, Wohnungen und
einem Hotel. Aber wegen politischer und ökonomisch Probleme
ist das Copan erst 1966 eingeweiht worden, zwei Jahre, nachdem
das Militär die Macht in Brasilien übernommen hatte. Und von
unseren Plänen konnten wir vielleicht die Hälfte umsetzen.”
Musik 1
O-Ton 29 Carlos Lemos (0:44min) “Até que chegou ano … até ele morreu.”
Sprecher 6 Voice Over Carlos Lemos
“Im Jahr 1956 oder 1957, ich erinnere mich nicht mehr genau,
bekam Óscar den Auftrag, Brasília zu bauen, die neue
Hauptstadt. Er durfte keine anderen Projekte mehr verfolgen,
weil er einen Exklusivvertrag unterschrieben hatte. Ich habe das
Copan von ihm übernommen und fertig gestellt. Alle
Änderungen sind von mir. Und Óscar und ich sind Freunde
geblieben, bis zu seinem Tod vor ein paar Jahren.”
O-Ton 30 Maren Harnack (0:27min)
“Es ist genau die Vorstellung: Ich habe ein großes Gebäude, das
wie eine Stadt ist. Da gibt es Wohnungen, durchaus
verschiedener Größe. Da gibt’s auf dem Dach Freiflächen für die
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Bewohner und einen Kindergarten. Da gibt es Läden, also alles,.
was man zum Leben braucht. Das kommt aus der Vorstellung,
dass man es organisieren kann wie eine Fabrik. Wohnen, das ist
auch ein bisschen fordistisch gesehen, dient der Reproduktion
der Kräfte, und da braucht man außer der Wohnung noch diverse
andere Sachen.”
Regie Kurz Dono Affonso in der Sicherheitszentrale. Dann
Szenenwechsel in Edyr Sabinos Wohnung. Evtl. Türklingel
aus dem Archiv.
O-Ton 31 Edyr Sabino (0:18min) “Aaaah, chegar as crianças… … dar pra se ver.”
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino
“Ah, da sind ja die Kinder. Meine Frau Naira. Daniel: Er ist
verrückt nach Fußball und spielt immer hier in der Wohnung.
Das ist Elena, eine echte Abenteurerin. Sie liebt Radfahren.
Komm zeigt uns das mal hier oben.”
Regie Atmo 21 (jogar). Ist mono. Darin O-Ton-Fetzen von Edyr
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino (0:04-0:06 in Atmo 21)
“Setz dich mal auf dieses Dreirad.”
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino (0:07-0:10 in Atmo 21)
“Hinter mich. Und jetzt warte einen Moment.”
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino (0:20-0:22 in Atmo 21)
“Kann mal jemand diesen Lärm ausmachen?”
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino (0:33-0:37 in Atmo 21)
“Wenn’s woanders nicht geht, müssen die Kinder halt hier oben
spielen.”
Regie Szenenwechsel zu Dono Affonso in der Sicherheitszentrale.
Er wendet sich einer Frau zu, die schüchtern den Raum
betreten hat. Sie soll im Dialog ängstlich und unterwürfig
rüber kommen, er gönnerhaft.
O-Ton 32 Dono Affonso & Lininha (0:23min) Fala Lininha… … Obrigada, Dono Affonso”
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Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso
“Sprich Lininha, was gibt es?”
Sprecherin 8 Voice Over Lininha
“Ich habe eine Frage, Dono Affonso
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso
“Was hast Du denn auf dem Herzen?
Sprecherin 8 Voice Over Lininha
“Es gibt eine Sache, die ich nicht verstehe, Dono Affonso.
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso
“Was denn, meine Liebe.”
Sprecherin 8 Voice Over Lininha
“Eine Mitbewohnerin fragt, warum unser Hausgeld um 10.000
Reais erhöht worden ist.”
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso
“Da ist für das Weihnachtsgeld meiner Leute.”
Sprecherin 8 Voice Over Lininha
“Wird das dann im nächsten Monat in der Abrechnung
aufgeführt?
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso
“Aber natürlich.”
Sprecherin 8 Voice Over Lininha
“Ich verstehe.”
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso
“Sonst noch etwas?”
Sprecherin 8 Voice Over Lininha “Nein, vielen Dank, Dono Affonso.”
Regie Szenenwechsel: Atmo 22 (Floresta2)
O-Ton 33 José Augusto dos Santos (unübersetzt 0:15min)
“Fala, querido.
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Todo bom?
Obrigado.”
O-Ton 34 Cristina Peralta (0:24min)
“En el Copan vivimos hace 4 años… … El tráfico era un
problema, no.”
Sprecherin 9 Voice Over Cristina Peralta
“Wir leben seit 4 Jahren im Copan. Ins Zentrum sind wir wegen
der guten Verkehrsanbindung gezogen. Vorher hatten wir in
einem anderen Viertel gelebt, sehr schön und ruhig, mit einem
Park vor der Tür. Aber wir wollten ein Kind, und damit wurden
die Dauerstaus in São Paulo zum Problem.”
O-Ton 35 Gustavo Spandau (0:27min)
“Pasa que, bueno…… Aquí quedamos.”
Sprecher 10 Voice Over Gustavo Spandau
“Im Grunde war’s Zufall. Wir haben im Zentrum gesucht, aber
eher am Rande, in einem Viertel wie Higienópolis. Mal war die
Wohnung zu teuer, mal stimmte etwas mit den Papieren nicht
oder es hat sonst wie nicht gepasst. Bis wir eine Wohnung im
Copan besichtigt haben. Und jetzt sind wir hier.”
Erzählerin Cristina Peralta und Gustavo Spandau leben in Block A des
Copan. Sie ist Spanierin, aus einem kleinen Dorf in Katalonien,
er Argentinier aus Buenos Aires. Beide sind Juristen, arbeiten
aber als Übersetzer und Spanisch-Lehrer. Sie haben sich im
Floresta auf einen Kaffee getroffen. Ihr Sohn Julio fährt im
Eingang des Copan Bobby-Car.
O-Ton 36 Cristina Peralta (0:40min)
“¿Cómo es con un hijo en le Copan… … entonces lo vendimos y
sí.”
Sprecherin 9 Voice Over Cristina Peralta & Gustavo Spandau
“Mit Kind im Copan? Das ist…”
Sprecher 10 Voice Over Gustavo Spandau
“… super einfach…”
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Sprecherin 9 Voice Over Cristina Peralta & Gustavo Spandau
“Echt! Du kannst alles zu Fuß erdledigen, ohne Auto. Alles ist
um die Ecke, zur Kinderkrippe sind’s keine zehn Minuten, zur
U-Bahn fünf, Ärzte sind um die Ecke.”
Sprecher 10 Voice Over Gustavo Spandau
“Bis ins Jahr 2012 hatten wir ein Auto. Aber wir haben es
abgeschafft.”
Sprecherin 9 Voice Over Cristina Peralta & Gustavo Spandau
“Lohnt sich nicht, wir haben es zwei, dreimal im Monat
benutzt.”
Sprecher 10 Voice Over Gustavo Spandau
“Oder mal am Wochenende. Das hat sich nicht rentiert, also
haben wir’s verkauft.”
O-Ton 37 José Augusto dos Santos (unübersetzt 0:15min) “Fala, menino.
Todo bom?
Obrigado.”
O-Ton 38 Cristina Peralta (1:20min)
“Estoy pensando en crear una plaza… … tomar el aire.”
Sprecherin 9 Voice Over Cristina Peralta & Gustavo Spandau
“Aber was fehlt, sind Spielplätze. Im 1.Stock auf den Freiflächen
ist Platz genug. Man könnte Bäume pflanzen und Geräte
aufstellen. Und Bänke für Eltern, damit sie den Kindern beim
Spielen zusehen können. Aber dort darf niemand hin. Vor
Kurzem haben wir in der Gasse neben dem Haupteingang mit ein
paar Kindern Fußball gespielt. Ein Pförtner kam raus und sagte
uns, das sei verboten. Wo gibt’s denn so was, dass Ballspielen
auf der Straße verboten ist.”
Sprecher 10 Voice Over Gustavo Spandau
“Wenn die Hausordnung es nun mal nicht erlaubt…”
Sprecherin 9 Voice Over Cristina Peralta & Gustavo Spandau
“Von Hausordnung hat der Typ nichts gesagt, nur dass es
verboten ist.
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Sprecher 10 Voice Over Gustavo Spandau
“Steht wahrscheinlich in der Hausordnung,.”
Sprecherin 9 Voice Over Cristina Peralta & Gustavo Spandau
“Ich glaube, die sind es nicht gewohnt, dass hier wieder Kinder
leben. Die Altersstruktur im Haus ändert sich gerade. Ihnen
gefällt nicht, dass wir Eltern unseren Kindern viel Freiheit
lassen, sie fänden es besser, wenn die Kinder nur in einem
abgegrenzten Raum spielen würden. Dabei ist diese Gasse doch
einer der Vorteile am Copan. Die Kinder können dort rennen,
Fußball spielen, Radfahren oder Rollschuhlaufen.
Regie Szene mit Dom Affonso in der Sicherheitszentrale. Er erhebt
er sich schwerfällig und schlurft durch den Raum, holt einen
Fotoband aus dem Regal und blättert auf - muss im Studio
gemacht werden.
O-Ton 39 Dono Affonso (0:19min) “Esse é Óscar Niemeyer… … o movimento de aquele projeto pra
ver.”
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso
“Das ist Óscar Niemeyer mit zwei Direktoren der Baufirma. Und
das bin ich, zu Besuch in seinem Studio in Rio de Janeiro. Ich
zeige ihm den Fortgang des Projektes.
Erzählerin Affonso Celso Prazeres de Oliveira, Jahrgang 1938: massige
Figur, förmlich gekleidet in Stoffhose und knitterfreiem Hemd.
Er ist der síndico des Copan, der Verwalter. Seit der Eröffnung
des Gebäudes im Jahr 1966 bewohnt er ein Apartment von 80
Quadratmetern in Block A. Während der Militärregierung hat
Dono Affonso, wie ihn alle nennen, für die Bundesregierung
gearbeitet, nach Brasiliens Rückkehr zur Demokratie im Jahr
1985 für den Staat São Paulo, Er ist studierter Betriebswirt und
hat nach eigener Aussage eine militärische Ausbildung mit
Schwerpunkt Bekämpfung von Terrorismus.
O-Ton 40 Dono Affonso (0:23min) “Esse é o sucesor Óscar Niemeyer… … o movimento de aquele
projeto pra ver.”
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Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso
“Das ist Óscars Nachfolger, Carlos Lemos, ziemlich jung, gerade
erst das Studium beendet. Er hat das Copan gebaut. Und das sind
Fotos aus dem Jahr 1955. São Paulo war damals eine Boomstadt:
Man sieht überall am Horizont neue Hochhäuser aufragen.”
Regie Szenenwechsel
O-Ton 41 Carlos Lemos (0:54min) “Eu tirei o teatro… … parece uma gaiola de passarinhos.”
Sprecher 6 Voice Over Carlos Lemos
“Ich habe den Bau des Theaters gestrichen, auch den des Hotels
direkt daneben. Nicht weil ich es wollte sondern weil die Banken
mich dazu gezwungen haben. Die Räumlichkeiten, die fürs
Theater vorgesehen waren, wurden für eine Ladenzeile genutzt.
Auch die Gärten, die wir für den ersten Stock entworfen hatten,
wurden nie gebaut. Stattdessen sind dort Büros. Hinauf führt eine
steile Außentreppe, geplant war aber eine umlaufende Rampe
mit fliegenden Treppen. Alles sollte offen sein. Aber die Rampe
war unmöglich innerhalb des Budgets zu bauen. Deshalb wurde
sie durch die Treppe ersetzt. Anfangs sah sie schön aus, aber
heute ist sie komplett vergittert. Sie sieht aus wie ein Vogelnest.”
Regie Musik 3 (Skyscraper” von Deodato; CD “Deodato 2”, Track
5, Sony 88697569652, LC 00162)
O-Ton 42 Carlos Lemos (1:00min) “Foram outras alterações … …é uma só: classe mediamente.”
Sprecher 6 Voice Over Carlos Lemos
“Manchen Änderungswunsch der Banken habe ich verweigert.
Sie wollten zum Beispiel, dass ich die Wohnungen umplane, alle
sollten vier Schlafzimmer haben. Das habe ich nicht gemacht,
weil wir mit dem Copan ursprünglich etwas schaffen wollten,
was es in Brasilien nie gegeben hatte und bis heute nicht gibt: ein
Gebäude, in dem Menschen aus allen sozialen Schichten leben
und sich begegnen. Menschen aus der oberen und unteren
Mittelschicht, Studenten, Einzelpersonen und große Familien.
Aber als der Verkauf begann, ist etwas passiert, was niemand
vorausgesehen hatte. Das Gebäude wurde überall gefeiert, Óscar
Niemeyer war durch Brasília berühmt geworden. Und die Leute
fingen an, 4, 5, 6, bis zu 10 der kleinen Studios zu kaufen.
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Mit der Folge, dass die untere Mittelschicht, für die diese Studios
vorgesehen waren, leer ausging. Heute gibt es nur eine Klasse im
Copan: die obere Mittelschicht.”
Regie Atmo 23 (bei Gilda)
O-Ton 43 Gilda D’Almeida (0:31min) „É um lugar estratégico… dizer que mora no Copan.”
Sprecherin 11 Voice Over Gilda D’Almeida “Die Lage ist fantastisch. Hier hat man so viele Möglichkeiten.
Das habe ich von Anfang an gemocht. Dafür bin ich gemacht,
nicht fürs Leben auf dem Land. Ich möchte fühlen, wie das
Leben pulsiert, hier im Zentrum. Zu sagen, dass ich im Copan
wohne, macht mich stolz. ”
Erzählerin Gilda d’Almeida: 78 Jahre alt, roter Pagenkopf, faltenfreies
Gesicht. Sie wohnt im 24.Stock von Block D des Copan. Vor
Kurzem hat sie ihre Wohnung von einer Innenarchitektin neu
designen und einrichten lassen. Möbel, Wände und Böden sind in
Weiß und Creme gehalten, alles ist sauber und flusenfrei. Dona
Gilda sitzt am Esstisch, aufrecht und gebieterisch, während ihre
Haushälterin nebenan für noch mehr Ordnung sorgt.
O-Ton 44 Gilda D’Almeida (0:43min) „Em 1968 eu e meu marido… … e assim a gente fez a vida aqui.”
Sprecherin 11 Voice Over Gilda D’Almeida “Im Jahr 1968 haben mein Mann und ich geheiratet, damals war
das noch so, dass man sich kennenlernt und sofort an Heirat
denkt. Im Copan waren ein paar Blöcke bewohnt, in anderen
wurde noch gebaut. Wir haben uns für eine Wohnung in Block A
entschieden. Zwei Jahre später wurde Block D fertig. Wir haben
uns diese Wohnung angesehen und uns sofort in sie verliebt. Und
so haben wir die Wohnung in Block A verkauft und uns hier
eingerichtet.”
Regie Atmo 24 (Escritório). Darüber: Klingel eines Telefons. dann
Atmo 25 (Sérgio teléfono1). Das Telefon klingelt, Sérgio
meldet sich: “Condominio Copan…”. Soll dann unter OT46
auslaufen.
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O-Ton 45 Dono Affonso (0:43min) “Esse aqui es nosso escritório… … é praticamente tudo no
Copan assim.”
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso
“Das ist die Verwaltung, hier schlägt das Herz des Copan. Wir
haben mehr als 100 Angestellte. Es gibt Kaffee rund um die Uhr
Kaffee, weil hier rund um die Uhr gearbeitet wird. Auf diesen
Monitoren kontrolliere ich alles. Hier: der Hydraulik-Raum. Da:
die Generatoren. Meine Telefonzentrale. Und die Tiefgarage. Ich
begleite jeden, der sich dort unten bewegt, jedes Auto, das rein
oder raus fährt. Und hier die Ladenzeile. Wie alles im Copan
überwache ich sie mit etlichen Kameras.”
Regie Atmo 26 (Embalar 1). Ist relativ kurz; wenn ausläuft,
Wechsel zu Atmo 27 (Embalar 2). Soll kurz frei stehen. Wir
hören das Abreissen des Klebebandes.
O-Ton 46 Renato de Souza (0:29min) “Mais uma foto que vai... …como era previsto”
Sprecher 5 Voice Over Renato “Das ist ein Foto, das ich verkaufte habe. Ich verpacke es und
schicke es dem Käufer. Ich habe es aus einem Hubschrauber
gemacht, als ein Vorhang vors Copan gezogen wurde, weil sich
so viele Mosaikfliesen gelöst hatten, gleich in der ersten Woche.
Ich wollte den Moment einfangen, bevor der Vorhang
verwittert.”
Erzähler Renato de Souza: angegraute Haare, Ziegenbart. Er ist Fotograf,
spezialisiert auf Landschaften und Architektur. Er lebt in Block
B des Copan und betreibt in der Ladenzeile im Erdgeschoss eine
Galerie.”
O-Ton 47 Renato de Souza (0:17min) “Essa foto foi pensada... … o fase azul do Copan.”
Sprecher 5 Voice Over Renato “Das Foto ist inszeniert. Ich wollte genau dieses Licht, damit
von den anderen Gebäuden kein Schatten aufs Copan fällt. Das
hast du nur um 2 Uhr nachmittags. Ich nenne es die blaue Phase
des Copan.”
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Regie Atmo 24 (Escritório). Darüber das Klicken von Monitor zu
Monitor.
O-Ton 48 Dono Affonso (0:20min) “Esse é a galeria… … sem ser acompanhado não tem ascenção”
. praticamente tudo no Copan assim.”
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso
“Die Ladenzeile, aufgenommen von einer anderen Kamera. Hier
die sechs Eingänge ins Copan… Ah, der Postbote. Wir kriegen
pro Tag 3.000 Sendungen. Und wir haben eine eigene
Postleitzahl: CEP 01046-924. Hier der Hintereingang… und die
Terrasse ganz oben. Ohne Begleitung kommt man da nicht rauf.“
Regie Atmo 28 (Sérgio teléfono2) als Trenner über Atmo 23
O-Ton 49 Dono Affonso (0:33min) “Tem uma sala de segurança…… eu falo saúde.”
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso “Außer dieser Sicherheitszentrale hat jeder Pförtner ein Monitor-
System für seinen Block. Wir sehen alles, was im Copan
vorgeht, in den Aufzügen, auf den Fluren. Wie viele Kameras
wir haben, sage ich nicht, aus Sicherheitsgründen. Aber wenn
irgendjemand irgendwo niest, wünsche ich ‘Gesundheit.’”
Regie Atmo 26/27 hoch. Endet dann
O-Ton 50 Renato de Souza (unübersetzt 0:01min) “Okay, pronto.
O-Ton 51 Fabia Parreira (0:07min) “Quando o Copan foi construído…. … uma novidade.”
Sprecherin 12 Voice Over Fabia Parreira “Als es gebaut wurde, war das Copan das wichtigste Gebäude der
Stadt, etwas ganz Neues.”
Erzählerin Fabia Parreira, Journalistin: lockige, schulterlange Haare, ernster
Gesichtsausdruck. Sie lebt in Block B und ist Renato de Souzas
Lebensgefährtin.”
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O-Ton 52 Fabia Parreira (0:31min) “O Copan ha estado…. … e bandidos.”
Sprecherin 12 Voice Over Fabia Parreira
“Aber schon bald nach der Fertigstellung entstand im Stadtteil
Paulista ein neues Finanzzentrum. Die großen Unternehmen
zogen dort hin, die Innenstadt verkam. Und mit ihr das Copan.
Viele Bewohner zogen aus, gesellschaftliche Außenseiter ein:
Prostituierte, Drogendealer, andere Verbrecher.” O-Ton 53 Edyr Sabino (0:48min)
“Me lembro uma vez… … dar pra se ver.”
Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino
“Ich erinnere mich an eine Begebenheit aus meiner Studienzeit
in den 70ern, als ich noch in Block B gewohnt habe. Meine
Nachbarin hatte Telefon. Das war ungewöhnlich, das konnte sich
damals kaum jemand leisten. Allein der Anschluss kostete 2.000
Dollar. Eines Tages musste ich dringend telefonieren. Ich klopfe
bei ihr an. Sie öffnet die Tür, mehr nackt als bekleidet. Ich bin im
Boden versunken. Aber klar, sie war eine Prostituierte, sie
brauchte Telefon, sie hatte das Geld dafür. Wenn so etwas heute
noch im Copan existiert, dann viel diskreter. Aber damals
geschah es vollkommen offen.”
O-Ton 54 Fabia Parreira (0:27min) “A gente tinha medo…. … tinha medo de andar nos corredores.”
Sprecherin 12 Voice Over Fabia Parreira
“Die Leute hatten Angst. Wo ich wohne, in Block B, sind die
Korridore sehr lang, und sie beschreiben eine Kurve. Die
Freundin meines Cousins hat damals hier gelebt. Sie hat mir
erzählt, dass die Leute ihren Müll auf den Flur statt in die
Mülltonnen gebracht haben.
Oder sie haben ihn einfach aus dem Fenster geworfen. Und wenn
die Freundin meines Cousins ihre Wohnung verlassen musste, ist
sie zu den Aufzügen gerannt, so groß war ihre Angst.”
O-Ton 55 Edyr Sabino (0:28min) “Antigamente, muito antigamente… … entraram ali os
foragidos..”
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Sprecher 7 Voice Over Edyr Sabino
“Während der Militärdiktatur, haben sich hier viele politische
Flüchtlinge versteckt, vor allem als Teile des Copan noch im Bau
waren. Aber auch später, als viele Wohnungen leer standen. Es
gab hier ein konspiratives Netzwerk: Die Regimegegner wurden
von einer Wohnung zur anderen geschleust und von einem Stock
in den nächsten. Bis ein bestimmter Bewohner des Copan davon
erfuhr und der Geheimpolizei von dem Netzwerk berichtete.”
O-Ton 56 Gilda D’Almeida (0:32min) „Nós tivemos uma epoca… que e Dono Affonso.”
Sprecherin 11 Voice Over Gilda D’Almeida “Der Niedergang war wirklich schlimm. Das Gebäude ist von
innen verfallen. Sein Ruf war so schlecht, dass ich auf Fragen,
wo ich wohne, nur noch gesagt habe: an der Kreuzung Ipiranga
und São Luiz. Die Rettung haben wir nur Dono Affonso zu
verdanken.”
Regie Atmo 24 (Escritório).
O-Ton 57 Dono Affonso (0:34min) “Veja bem, ninguém trabalha sozinho… … É uma questão da
autoridade.”
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso
“Niemand arbeitet allein. Ich hatte Verbindungen, sehr gute
Verbindungen. Und mit der Zeit habe ich eine Organisation
aufgebaut, die dem Copan einen anderen Horizont eröffnet hat.
Aber es war nicht leicht, die Prostituierten loszuwerden und die
Leute, die sich von Drogen angezogen fühlen. Letztlich war’s
eine Frage der Autorität.”
Regie Atmo 29 (Sérgio diálogo) als Trenner über Atmo 24
O-Ton 58 Dono Affonso (0:20min) “Então, todos sabem… … Nós acompanhamos a vida de cada
unidade, separadamente.”
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Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso
“Heute kennt jeder im Copan, ob Eigentümer oder Mieter, die
Grenzen seiner Privatsphäre. Wir überwachen alles, auch die
Flure vor den einzelnen Wohnungen.”
Regie Szenenwechsel: Atmo 22 (Floresta2)
O-Ton 60 Cristina Peralta & Gustavo Spandau (1:02min)
“Las cámaras ?… … a las personas les gusta sentirse seguros.”
Sprecherin 9 Voice Over Cristina Peralta
“Die Kameras hier im Copan?”
Sprecher 10 Voice Over Gustavo Spandau
“Die gibt’s doch auch anderswo, egal, wo du hingehst.
Sprecherin 9 Voice Over Cristina Peralta
“Auch auf der Straße.”
Sprecher 10 Voice Over Gustavo Spandau
“Sie gehören zum Leben in einer großen Stadt.
Sprecherin 9 Voice Over Cristina Peralta
“Mir fallen sie gar nicht auf. Ich lebe mein Leben, egal ob da
Kameras sind oder nicht.”
Sprecher 10 Voice Over Gustavo Spandau
“Wir leben im 21.Jahrhundert. wenn sie dich stören, was willst
du machen? Ich mache mir darüber keinen Kopf.”
Sprecherin 9 Voice Over Cristina Peralta
“Du hast sie hier wirklich überall: in der U-Bahn, in Banken,
Einkaufszentren. Überall, in jedem größeren Gebäude. Das ist
typisch für São Paulo. In dieser Stadt gibt es sehr viel Gewalt.
Die Kameras vermitteln den Menschen ein Gefühl von
Sicherheit.”
Regie Atmo 22 als Trenner hoch
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O-Ton 61 Jean-Claude Bernadet (0:20min) “Essas câmaras de segurança… …. julgar que é necessário.”
Sprecher 3 Voice Over Jean-Claude Bernadet
“Die Sicherheitskameras analysieren doch nicht was vorgeht. Sie
zeichnen nur auf, aber reagieren nicht. Es braucht immer noch
einen Menschen, der sich das ansieht und entscheidet, was
notwendig ist.”
Erzählerin Jean-Claude Bernadet. Jahrgang 1936: klein, hager und
weißhaarig. Von Beruf Filmwissenschaftler und Drehbuchautor.
Jean-Claude Bernadet ist Franzose, aber in Brasilien
aufgewachsen. Während der Militärdiktatur von 1964 bis 1985
war er als Linker mit Berufsverbot belegt. Er wohnt in Block C
des Copan.
O-Ton 62 Jean-Claude Bernadet (0:35min) “As câmeras são baratas… …. com os dados.”
Sprecher 3 Voice Over Jean-Claude Bernadet
“Kameras sind billig, billiger jedenfalls als Menschen. Menschen
beziehen ein Gehalt, sie bekommen Weihnachtsgeld, sie nehmen
Urlaub. Von diesen Kosten möchten sich die Eigentümer
befreien, damit das Hausgeld sinkt. Außerdem könnten diese
Menschen direkt auf Geschehnisse reagieren, Kameras eben
nicht. Aber die Frage bleibt: Was passiert mit den Daten?”
Regie Musik 4 (Latin Flute” von Deodato; CD “Deodato 2”, Track
6, Sony 88697569652, LC 00162)
O-Ton 63 Dono Affonso (0:09min) “Secreto. Fala que estão eterno… … já tem como
identificando.”
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso
“Das ist geheim. Sagen wir: Die Daten werden für immer
gespeichert. Und wenn die Polizei mich um irgendeine
Information bittet, kann ich ihr helfen.”
O-Ton 64 Jean-Claude Bernadet (0:55min) “Eu ouvi dizer isso.. …. a gestão dele.”
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Sprecher 3 Voice Over Jean-Claude Bernadet
“Man munkelt, dass Dono Affonso während der Diktatur der
Informant im Copan gewesen sein soll. Ich habe eine Person, die
das verbreitet, nach Beweisen gefragt, aber diese Person sagte,
dass sie es auch nur von anderen gehört hatte. Auf der anderen
Seite wird in einer Diktatur starker Druck auf Menschen
ausgeübt, ihre Nachbarn oder Kollegen auszuspionieren. Deshalb
tue ich mich schwer, Menschen automatisch für etwas zu
verurteilen, was sie damals getan haben mögen. Was Dono
Affonso angeht: Auf Gerüchte gebe ich nichts. Ich schaue auf
seine Amtsführung. Und die ist ehrlich und korrekt.
O-Ton 65 Dono Affonso (0:09min) “Eu vou fazer…. Fala que estão eterno. já tem como
identificando.”
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso
“Jetzt mache ich eine Inspektion - durchs ganze Gebäude. Das ist
meine tägliche Routine.”
Regie Blende zu Atmo 30 (Passeo). Beginnt mit Schritten im
Treppenhaus. Wenn das zu kurz ist, bitte Atmo 31 (Passos)
verwenden. Dann Blende zu Atmo 32 (Corredor). In der
Ladenzeile begegnet ihm eine Dame.
O-Ton 66 Dono Affonso (nur er ist übersetzt; 0:17min) “Bom dia… ….”
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso “Guten Tag.
Machen Sie einen Spaziergang
Ihr Ehemann? Sehr erfreut!”
Regie Atmo 32 als Trenner kurz hoch ziehen
O-Ton 67 Dono Affonso (0:48min) “Em total são 5.000 moradores… ….colete a prova de bala ”
Sprecher 1 Voice Over Dom Affonso “Im Copan leben rund 5.000 Menschen. Damit läge es in der
Liste der größten Städte Brasiliens auf Platz 457.
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Im Grunde ist das Copan eine kleine Stadt, mit den Problemen,
die Städte nun mal haben. Verkehr zum Beispiel: Die Straßen
und Buslinien einer Stadt sind unsere Gänge und Aufzüge.
Dienstleistungen wie die Wasserversorgung müssen
funktionieren. Und wie in jeder Stadt gibt es Gefahren, die man
immer wieder aufs Neue abwehren muss. Ständig versuchen
Verbrecher, im Copan Fuß zu fassen. Aber sie schaffen es nicht.
Sie haben mich oft bedroht und tun es immer noch. Ich bin
vorsichtig, in meinem Schrank habe ich eine kugelsichere
Weste.”
Regie Atmo 33 (Party)
O-Ton 68 María Delgado (0:24min) “Essas questão das câmaras… … ache que que veio com muitas
questões que lá.”
Sprecherin 4 Voice Over María Delgado “Die Kameras sind relativ neu. Als ich vor zehn Jahren ins
Copan gezogen bin, gab es sie noch nicht, zumindest nicht so
viele. Von Besuchern wurden auch keine Fotos gemacht. Das ist
auch neu, eine von vielen Sachen, die ich kritisch sehe.”
Erzählerin María Delgado, Jahrgang 1984: Innenarchitektin von Beruf. Die
gebürtige Portugiesin besucht eine private Weinprobe in Block
D. Sie selbst lebt in Block A des Copan.
O-Ton 69 María Delgado (0:44min) “So que aconteceu… … não combina com o projectodo Copan.”
Sprecherin 4 Voice Over María Delgado “In meinen Augen hat Dono Affonso einen sehr begrenzten
Horizont. Seine Ansichten widersprechen Óscar Niemeyers
Vision. Das Copan sollte ein offenes Gebäude werden, innerhalb
der Stadt und als Teil der Stadt. Aber Dono Affonso schließt
einen Gemeinschaftsbereich nach dem anderen, zuletzt sogar die
Stellplätze für Fahrräder in der Garage. Die Geschichte des
Copan bedeutet ihm nichts. Er ist ein Mann der Rechten, dessen
Ansichten nicht zum Copan passen.”
Regie Atmo 22 (Floresta2)
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O-Ton 70 Jean-Claude Bernadet (0:48min) “Eu devo reconhecer… … uma pessoa se ha que declarar.”
Sprecher 3 Voice Over Jean-Claude Bernadet
“Natürlich sind viele Neuerungen lästig. Jetzt muss man sogar
Mitbewohner bei der Verwaltung anmelden, auch kurzfristige.
Ein Freund hat mal ein paar Wochen bei mir gewohnt. Ich hatte
ihn nicht angemeldet, und eines Tages wollte der Pförtner ihn
nicht reinlassen. Ich musste persönlich mit ihm in der
Verwaltung vorsprechen. Ich verstehe diese Vorschrift,
angesichts der Probleme, die es im Copan gegeben hat. Aber sie
erinnert mich doch an die Jahre der Diktatur. Damals musste
man sich bei der Polizei anmelden, sobald man mehr als zwei
Nächte irgendwo blieb.”
Regie Atmo 22 als Trenner kurz hoch
O-Ton 71 Jean-Claude Bernadet (0:27min) “Veja que eu fiz… … me deu uma pequena satisfação.”
Sprecher 3 Voice Over Jean-Claude Bernadet
“Wissen Sie, was ich gemacht habe? Ich habe die offizielle
Anmeldung mit allen erforderlichen Daten ausgefüllt und
zusätzlich eine zweite, ironische. Mit seiner Größe, seinem
Gewicht, wo er geboren wurde, dass er schreibt und Musik
macht. Die Verwaltung hat nicht darauf reagiert, aber mir hat es
Befriedigung verschafft.”
Regie Atmo 32 (Corredor)
O-Ton 72 Dono Affonso (nur er ist übersetzt; 0:08min) “Bom dia… ….”
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso “Guten Tag
Wie geht es Ihnen?
Das ist schön.”
Regie Atmo 34 (Elevador2)
O-Ton 73 Dono Affonso (0:17min)
“O terraço do prédio… ….a frequência das pessoas ”
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Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso “Die Dachterrasse. Sie ist immer noch Gemeinschaftsbereich,
aber man darf sie nur noch mit Sondergenehmigung betreten. Die
Leute haben Sachen runtergeworfen, es gab Selbstmordversuche.
Deshalb mussten wir den Zugang einschränken.”
O-Ton 74 Dono Affonso (0:27min) “Nós tivemos muitos problema…. …a frequência das pessoas ”
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso “Wir hatten ständig Probleme, mit Drogen, mit Frauen, die sich
oben ohne gesonnt haben. Völlig verantwortungslos, so was.
Aber damit habe ich Schluss gemacht. Die
Eigentümerversammlungen unterstützen meinen Kurs. Ohne
diese Unterstützung würde ich nicht weiter machen.”
Regie Blende zu Atmo 33 (Party)
O-Ton 75 María Delgado (0:10min) “Sim creio que as coisas.. … como ele governa.”.”
Sprecherin 4 Voice Over María Delgado
“Er ist seit mehr als 20 Jahren an der Macht - das mutet nicht nur
diktatorisch an, er herrscht hier auch wie ein Diktator.”
O-Ton 76 Renato de Souza (0:33min) “É uma comparação muita duvidosa… … apagando incêndios
em tempo todo.”
Sprecher 5 Voice Over Renato “Ich finde diesen Vergleich sehr zweifelhaft. Wer hat denn schon
mal in einer Diktatur gelebt? Wer so was sagt, hat keine Ahnung,
eine Diktatur ist was ganz anderes. Natürlich gibt es hier eine
gewisse Befehlsordnung, aber die braucht jede Organisation.
Und klar, Sicherheit ist ein großes Thema, gerade in diesen
paranoiden Zeiten. Von Dono Affonso werden Lösungen
erwartet, er muss ständig Brände löschen.”
Regie Atmo 22 (Floresta2)
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O-Ton 77 Jean-Claude Bernadet (0:26min) “Eu sim apoio a política dele… … é uma degradação única.”
Sprecher 3 Voice Over Jean-Claude Bernadet
“Trotz allem unterstütze ich seine Politik. Ich weiß, dass ihn
viele zu autoritär finden. Sie sehen ihn als unseren
Bürgermeister. Seine Entscheidungen mögen manchmal auch
autoritär sein Aber man muss sehen, wie es vor ihm hier
zugegangen ist. Die Verwahrlosung damals, das können sich
viele nicht vorstellen.”
O-Ton 78 Cristina Peralta & Gustavo Spandau (0:50min)
“Fuimos una vez… Es secreto, né.”
Sprecherin 9 Voice Over Cristina Peralta
“Wir waren einmal auf einer Eigentümerversammlung.”
Sprecher 10 Voice Over Gustavo Spandau
“Ich glaube zweimal. Aber was sollen wir da? Klar, man kann
sagen, was man denkt. Aber alles ist schon vorher beschlossen.”
Sprecherin 9 Voice Over Cristina Peralta
“Da gehen nur die Älteren hin, junge Leute wie wir sind in der
Minderheit, wir können nichts machen.”
Sprecher 10 Voice Over Gustavo Spandau
“Es gibt nur einen Kandidaten, der wird immer wiedergewählt.”
Sprecherin 9 Voice Over Cristina Peralta
“Und er diktiert die Bedingungen, zu denen er weiter macht.
Sprecher 10 Voice Over Gustavo Spandau
“So extrem ist das auch nicht.”
Sprecherin 9 Voice Over Cristina Peralta
“Ich sollte mich zur Wahl stellen.”
Sprecher 10 Voice Over Gustavo Spandau
“Finde ich gut, mach das.”
Sprecherin 9 Voice Over Cristina Peralta
Wir müssen das gut vorbereiten, solange bleibt’s geheim.”
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Regie Atmo 36 (Terraço) O-Ton 79 Dono Affonso (0:08min) “Agora aqui é um privilegio… por um trabalho que ha
realizado.”
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso “Was für ein Privileg, hier oben auf der Dachterrasse zu stehen
und diesen Blick zu genießen. Ich bin glücklich, weil hier gute
Arbeit geleistet wird.”
Regie Atmo 36 (Terraço) O-Ton 80 Dono Affonso (0:11min) “Seria bom… … Ninguém fez nada igual ou parecido.”
Sprecher 1 Voice Over Dono Affonso “Es wäre gut, wenn es mal eine Opposition gäbe. Immer nur ja,
ja, ja ist schlecht. Andererseits leiste ich exzellente Arbeit.
Niemand könnte es annähernd so gut wie ich.” O-Ton 81 Gilda D’Almeida (0:31min) „Ele levantou o prédio… … vale mas que um milhão.”
Sprecherin 11 Voice Over Gilda D’Almeida “Er hat das Gebäude wieder auf Vordermann gebracht, er zeigt
der Welt, welche Bedeutung dieses Werk von Oscar Niemeyer
hat. Heute wollen alle im Copan leben. Dadurch ist der Wert der
Wohnungen gestiegen. Vor seiner Zeit waren sie praktisch nichts
wert, heute kostet ein Apartment wie meins weit mehr als eine
Million Real, rund 270.000 Euro.”
O-Ton 82 Gilda d’Almeida (0:12min) “Olha, ultimamente não tem… … sendo bem direccionado.”
Sprecherin 11 Voice Over Gild d’Almeida
“Im Copan gibt es keine Opposition, es braucht auch keine. Alles
ist gut.”
Regie Achtung: unter OT 82 ist eine Sirene.
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O-Ton 83 Jean-Claude Bernadet (0:25min) “Esse é um problema… … ele fica.”
O-Ton 84 Jean-Claude Bernadet (0:06min) “Eu acho que…… … eu pessoalmente lhe apoio.”
Sprecher 3 Voice Over Jean-Claude Bernadet
“Ein Problem haben wir doch: Wir glauben, dass Dono Affonso
ewig ist. Ich bin 80, ich habe ihn neulich gefragt: Dono Affonso,
werden Sie auch mit 80 noch weiter machen? Seine Antwort
lautete: Solange meine Politik unterstützt wird, werde ich
bleiben. Meine Unterstützung hat er auch weiterhin.”
Absage Edifício Copan - Leben im größten Wohnhaus der Welt
Ein Feature von Tom Noga
O-Ton 85 Carlos Lemos (0:13min) “O edifício Copan … …sem dúvida.”
Sprecher 6 Voice Over Carlos Lemos
“Das Copan ist wirklich ein schönes Gebäude. Mir gefällt alles
daran, auch heute noch. Ohne Zweifel.”
Absage Es sprachen
Wolfgang Rüter
Maya Bothe
Camilla Renschke
Justine Hauer
Volker Risch
Frank Meyer
und Jonas Baeck
Übersetzungen: Tays Serra-Noga
Ton und Technik: Ernst Hartmann und Angelika Brochhaus
Regie: Fabian v. Freier
Redaktion: Klaus Pilger
Die Recherchen für dieses Feature wurden durch ein
Stipendium der Filmstiftung NRW gefördert.
Produktion: Deutschlandfunk 2016
ENDE
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