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ISSUE #077. JUNI/JULI 2015. €5

TREND REPORTS: BOARDSHORTS, SWIMWEAR, STREETWEAR, SKATE HARDWEAR & PROTECTION

OLLIE BERNEY EURO GM ABSOLUTE BOARD CO.

RENAISSANCE DER SKATE BRANDS.

WIRTSCHAFTLICHER PARADIGMENWECHSEL.

BRAND PROFILES, BUYER SCIENCE & MUCH MORE.

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Angesichts des kalten Wetters im Mai kam die Surfsaison in Europa nur langsam in Fahrt, aber im Juni erwarten uns bereits die ersten Hitzewellen und überall sind die Händler mit frischer Ware eingedeckt und freuen sich auf gute Geschäfte.

In dieser Ausgabe haben wir alle wichtigen Trends für die Frühjahr-/Sommer-Saison 2016 übersichtlich zusammengestellt, um Shops bei Messebesuchen und Vorordern bessere Orientierung zu verschaffen. Wir beleuchten aktuelle Trends in den Bereichen Boardshorts und Badebekleidung, wo nächste Saison multifunktionelle Kleidung im Mittelpunkt steht. Im Streetwear-Bereich erleben Jeans ein enormes Comeback, während Drucke und hochwertige Materialien weiterhin aktuell sind.

Im Big Wig Interview dieser Ausgabe sprechen wir mit Ollie Berney, European General Manager von Absolute Board Co., der Firma hinter Penny Skateboards in Europa. Die Marke hat eine neue Gruppe von Teilnehmern ins Skateboarding gebracht und Cruiser-Boards als Einstiegsdroge zum Skaten etabliert. Unser Skateboard Editor Dirk Vogel beleuchtet die neue Welle unabhängiger Skateboardmarken, gegründet von gestandenen Skateboard-Ikonen, die ihre berühmten Namen gekonnt ins Spiel bringen.

Außerdem beleuchten wir die Trends im Skateboardhartwarebereich, wo Allround-

Skateboarding – zu sehen im neuen Vans-Video „Propeller“ – für breitere, robustere Boards sorgt. Ebenfalls in dieser Ausgabe stehen Schoner und Protektoren im Mittelpunkt, die selbst im Streetskaten langsam aber sich an Legitimität gewinnen.

Unser Surf Editor Iker Aguirre erklärt die aktuelle Marktsituation in unserer Branche mit einem allgemeinen Paradigmenwechsel, der alle Bereiche erfasst. Aber Boardsportarten sind gut gerüstet, wie der Artikel beweist.

Auf den großen Modemessen des Sommers wird Skateboarding wieder einmal in aller Munde sein. Egal wie man über das Interesse der Modewelt an unserem Sport denken mag, eins steht jedenfalls fest: Die vielen neuen Skateparks und Teilnehmer am Skateboarding in ganz Europa sind ein gutes Signal für die Zukunft der Szene – und das freut auch Marken und Händler.

Und wieder einmal rollen in diesem Sommer viele Skateboard Teams auf Tour durch ganz Europa und machen auch auf einigen Messen Station.

Wir sehen uns dann und freuen uns jetzt schon auf den Sommer.

Bis bald,Harry Mitchell ThompsonEditor

Editor Harry Mitchell [email protected]

Surf & French Editor Iker Aguirre [email protected]

Snowboard Editor Rémi [email protected]

Skate Editor Dirk [email protected]

German Editor Anna [email protected]

SUP Editor Robert Etienne [email protected]

Design & Art Direction Owen [email protected]

Design Assistant Roddy Bow

Web Media Manager Denis Houillé[email protected]

ProofreadersInsa Muth, Marie-Laure Ducos, Sam Grant

ContributorsStefan Dongus, Jokin Arroyo, Benoît Brecq, Gordon Way, Fabien Grisel, Franz Holler, William Maddinson, Tom Wilson-North, Robert Etienne, Anna Langer, Emma Humphreys, Sam Grant, David Bianic, Robbie Morgan.

Advertising & [email protected]

Accounts [email protected]

To [email protected]

[email protected]

Published byESB22 Friars Street, SudburySuffolk, CO10 2AA. UK

Boardsport SOURCE is published bi-monthly© ESB. All Rights Reserved

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On the cover: Victor Borie, Web Content Coordinator, Nixon Europe. Photo: Yoris Couegnoux

CONTENT

P.09 CONTENTS

P.10 NEWS

P.12 TRADESHOW PREVIEWS

P.15 SKATE HARDGOODS TREND REPORT

P.18 PARADIGMENWECHSEL AUCH IM BOARDSPORT

P.21 BOARDSHORTS SS16 TREND REPORT

P.26 RENAISSANCE DER SKATE BRANDS

P.29 SKATE PROTECTION TREND REPORT

P.32 BIG WIG INTERVIEW: OLLIE BERNEY

P.35 MEN’S STREETWEAR SS16 TREND REPORT

P.40 RIDE O’METER

P.42 WOMEN’S STREETWEAR SS16

P.44 RETAILER PROFILE: BLACK SHEEP, UK

P.47 WOMEN’S SWIMWEAR SS16 TREND REPORT

P.51 BUYER SCIENCE: MATTHEW LEE, DOODAH

P.53 GREENROOMVOICE

P.54 BRAND PROFILE: MCNAIR SHIRTS

P.56 BRAND PROFILE: FREEWATERS

P.58 NEW PRODUCTS

P.61 MARKET INTELLIGENCE

P.70 EVENTS

P.72 ONE EYED MONSTER

HALLO #77US

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Die AS Adventure Group hat die britische Outdoor-Handelskette Snow & Rock von LGV Capital übernommen. Die AS Adventure Group besitzt bereits Cotswold Outdoor. Mit 46 Filialen in Großbritannien und Irland zählt die Snow & Rock Group auch Cycle Surgery und Runners Need zu ihren Marken. Mit Übernahme der Snow & Rock Group steigt AS Adventure Group erstmals in die Segmente Wintersport, Radsport und Laufen ein und wird zum größten britischen Outdoor-Einzelhändler mit über £210 Millionen Jahresumsatz. Die AS Adventure Group war Anfang des Jahres von der Holding Lion Capital an PAI Partners in Frankreich verkauft worden.

Angesichts des rasanten Wachstums der Marke Colour Wear sowie des Erfolgs der neu etablierten Untermarke Void Cycling wurde Peter Hulander zum neuen CEO ernannt. Peter war bis vor Kurzem bei WSBC verantwortlich für die Marken Reef, The North Face, Kask, SOS, Cross und war davor der CEO von Kask. Darüber hinaus sammelte er Erfahrung als Marketing- und Sales-Manager bei der Amer Group.

O’Neill hat Pia Kaipainen als neuen Social Media Manager verpflichtet. In enger Zusammenarbeit mit dem PR-Team wird sie die Präsenz der Marke in den Sozialen Medien leiten. Zuvor Pia war in diversen Marketingpositionen bei RVCA Europe, Marken von The Program (Forum Snowboards, Special Blend, Foursquare) und Nikita tätig.

Der CEO von GoPro, Nick Woodman, verkündet den Einstieg der Marke in den Bereich Virtuelle Realität (VR) und bestätigt erste Drohnen-Produkte bereits für 2016. In der Technikbranche sorgt vor allem die mit sechs Kameras bestückte VR-Lösung von GoPro für Aufsehen. Bei dem Gerät handelt es sich um eine kugelförmige Halterung, die mit bis zu sechs GoPro Hero4 Kameras bestückt werden kann, um aus verschiedenen Winkeln Aufnahmen in HD zu schießen. Die ersten VR-Produkte kommen diesen Herbst auf den Markt. Außerdem hat GoPro eine Zusammenarbeit mit Google gestartet, um ein Gerät für 16 Videokameras zu entwickeln, dessen Rohaufnahmen sich zu 360-Grad-Videos für VR-Brillen umwandeln lassen.

AS ADVENTURE GROUP ÜBERNIMMT HANDELSKETTE SNOW & ROCK

COLOUR WEAR ERNENNT PETER HULANDER ZUM CEO

O’NEILL ERNENNT PIA KAIPAINEN ALS SOCIAL MEDIA MANAGER

GOPRO ENTWICKELT DROHNEN UND VIRTUELLE REALITÄT

INDUSTRY NEWS

Burton Europe hat Chris Patsch zum neuen European Marketing Manager für Burton und anon ernannt. In seiner neuen Position leitet Chris das europäische Marketing für Burton und anon an der Spitze des Marketingteams im Office in Innsbruck. Er berichtet direkt an den General Manager Europe, Hermann Kapferer. Chris ist bereits seit 2010 bei der Burton Sportartikel GmbH in Innsbruck; er machte seine Anfänge als Team Marketing Coordinator für The Program und war anschließend Brand Marketing Manager von Burton und anon.

BURTON EUROPE ERNENNT CHRIS PATSCH ZUM NEUEN MARKETING MANAGER

Surftech und NSP haben ein neues Vertriebsabkommen geschlossen, in dessen Rahmen NSP seinen bisherigen Vertrieb wechseln wird. Zu Anfang des Jahres war Surftech von Triple D, einer Investment-Firma aus Thailand, aufgekauft worden.

SURFTECH UND NSP GEHEN VERTRIEBSVEREINBARUNG EIN

LMNADE ist eine kalifornische Marke mit Sitz in San Diego, die sich an skatende Mädchen richtet. Zum Start in Europa haben LMNADE USA und Ventura Inc. ein gemeinsames Unternehmen namens LMNADE Europe Ltd. gegründet. Vertriebsniederlassungen in europäischen Ländern werden hinzukommen. Zum Produktangebot zählen Cruiser, Longboards, Skateboards im Retro-Look, Rucksäcke, Schuhe und Bekleidung.

LMNADE: SKATEBOARD-MARKE FÜR MÄDCHEN KOMMT ÜBER VENTURA INC. NACH EUROPA

Electric hat Alexis Maillet zum neuen EMEA-Marketing-Manager ernannt. Maillet war zuvor EMEA-Marketing-Manager von Fox und arbeite davor acht Jahre lang bei DC Europe.

ELECTRIC ERNENNT ALEXIS MAILLET ZUM NEUEN EMEA-MARKETING-MANAGER

Das Actionsport-Festival freestyle.ch wird diesen Sommer nicht stattfinden, da nicht genug Sponsorengelder gesichert werden konnten. Im letzten Jahr feierte der Event sein 20-jähriges Bestehen und sorgte für Zuschauerrekorde, muss jedoch dieses Jahr aussetzen. Als Gründe werden Währungskursprobleme zwischen Euro und Schweizer Franken vermutet, aber die Veranstalter versprachen, im Jahr 2016 wieder einen freestyle.ch Event zu veranstalten.

KEIN FREESTYLE.CH ZÜRICH 2015 AUFGRUND FEHLENDER SPONSOREN

Mit Sitz in Mailand vertreibt Watto’s Supply ab jetzt einige der besten Marken aus dem Pazifischen Nordwesten der USA in Europa: Lifeblood Skateboards, Bacon Skateboards, Dieta Skateboards, The Portland Wheel Co, Jivaro Wheels, Eleven Bearings und Freedumb Airlines.

NEUER VERTRIEB IN ITALIEN: WATTO’S SKATEBOARD DISTRIBUTION

Patagonia meldet eine Reihe wichtiger Wechsel im europäischen Führungsteam: Alex Weller ist neuer European Marketing Director und Gianluca Pandolfo kommt als European Sales Director zu Patagonia. Mihela Hladin ist neu als Environmental and Social Initiatives Manager dabei und die langjährige Patagonia-Angestellte und ehemalige Italy Country Managerin Andrea Tomasini leitet den europäischen Einzelhandel.

PERSONALWECHSEL IM EUROPÄISCHEN FÜHRUNGSTEAM VON PATAGONIA

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#77

Der Online-Bekleidungshändler SurfStitch hat das Surfmagazin Stab und die Surf-Wettervorhersageagentur Magicseaweed aufgekauft. Für die beiden Online-Unternehmen zahlte SurfStitch $13,8 Millionen in bar sowie $4,8 Millionen in Aktien von SurfStitch. Die beiden Plattformen ziehen monatlich rund 2,75 Millionen Besucher auf ihre Websites. Im vergangenen August kaufte die SurfStitch Group die 51% Mehrheitsanteile von Billabong an SurfStitch sowie die US-Präsenz Swell.com für $35 Millionen zurück. Im November folgte dann der Kauf von Surfdome.com von Quiksilver für $45 Millionen.

Die WSL arbeitet mit Jeep als exklusive internationale Automobil-Partnermarke zusammen und TAG Heuer kommt als offizieller Uhrensponsor der Contestserie an Bord und unterstützt die Segmente „Biggest Wave“ und „Biggest Wipeout“ der WSL Big Wave Tour. Jeep hält nun die Namensrechte an der WSL Jeep Leaders Tour Rangliste für Herren und Damen.

K-Swiss Global Brands (KSGB) hat ONE-Distribution aufgekauft, die Dachfirma der Marken KR3W Denim Co und SUPRA Footwear. Der Gegenwert der Transaktion wurde nicht genannt. Die beiden Mitbegründer von ONE-Distribution, Scott Bailey und Angel Cabada, werden das Unternehmen nach einer kurzen Übergangsphase verlassen. Als neuen Brand President für Supra und KR3W hat KSGB den lang gedienten Brancheninsider Robert „Cape“ Capener verpflichtet, der direkt an President und CEO Larry Remington berichten wird. Capener war zuvor in leitenden Positionen bei Adidas, Reebok und No Fear tätig.

MAKIA arbeitet ab jetzt mit der Agentur MOSAIC Sales zusammen, die für die Aktivitäten der Marke in Deutschland verantwortlich sein wird. Mit Sitz in Gießen wird die Marke von Philipp Schmidt geleitet, der über 20 Jahre Erfahrung im Skateboardbereich vorweisen kann. Der ehemalige Pro-Skater soll MAKIA auf dem deutschen Markt etablieren. Die Marke wird auch auf der nächsten Ausgabe der Bright vertreten sein.

Fox Head hat Scott Lewis als neuen Director of Sales & Business Development für die EMEA-Region verpflichtet. Lewis verfügt über langjährige Erfahrung in der Boardsportbranche, darunter leitende Positionen bei Oakley Inc., Oakley Europe und als International President von Globe.

Die Boardsport- und Streetwear-Messe Bright hat Skateboardurgestein Julian Dykmans zum Leiter ihrer Skateboardaktivitäten ernannt. Dykmans verfügt über ausgiebige Erfahrung im Skateboardbereich, unter anderem als Firmengründer von ANTIZ Skateboards und durch Tätigkeiten für Marken wie Red Bull, Carhartt, Converse, Eastpak und RVCA. Vor Kurzem gründete er die Werbeagentur BLAM Studio und war zuvor 11 Jahre lang als professioneller Skateboarder aktiv.

Amer Sports übergibt seine Marken Nikita und Bonfire an CRN Pte Ltd., eine Investmentgruppe mit Sitz in Singapur. Im Jahr 2014 erzielten Nikita und Bonfire zusammen einen Jahresumsatz von ¤9,8 Millionen. Amer Sports zufolge wird der Verkauf keinen Einfluss auf die Jahresbilanz der Amer Sports Gruppe haben. Zur Koordinierung der beiden neuen Marken setzt CRN Pte Ltd. eine Dachfirma in den USA namens Pretty Great ein. Amer Sports hatte Nikita im Jahr 2011 und Bonfire 2005 übernommen.

Kering, die Inhaberfirma von Electric und Volcom, hat Todd Hymel in die neu geschaffene Position des CEO of Action Sports Brands befördert. Er übt seine Funktion mit Sitz in Costa Mesa, Kalifornien, aus und berichtet direkt an Jean-François Palus, Group Managing Director. Hymel soll die Präsenz der Gruppe in den USA, vor allem an der Westküste, verstärken und eine aktive Rolle bei der Erweiterung und Entwicklung der Marken Volcom und Electric in aller Welt spielen.

Das britische Architektenbüro Guy Halloway hat eine fünfstöckige Anlage für BMX und Skateboarding in der Stadt Folkstone entworfen, die bereits 2017 eröffnet werden soll. Die mehrstöckige Anlage bietet fließende Übergänge und jede Menge Möglichkeiten für Skateboarding und BMX sowie Kletterwände und einen Boxverein.

Als ersten CEO der Unternehmensgeschichte hat Street League Skateboarding kürzlich Greg Jacobs verpflichtet. Gleichzeitig wurde der derzeitige President Brian Atlas zum Chief Operating Officer befördert. Street League wurde 2010 von Rob Dyrdek gegründet und ist in den letzten zwölf Monaten mithilfe strategischer Partnerabkommen zur größten Street-Wettbewerbsserie in der Skateboardgeschichte gewachsen.

Rip Curl hat in Biarritz seinen ersten Shop speziell für Frauen eröffnet und gleichzeitig den Laden für Herren renoviert. Der neue Shop bietet auf 50 qm Verkaufsfläche anspruchsvolle Innendekoration mit Holzornamenten und Farbgebung in Anlehnung an die natürliche Schönheit des Baskenlands.

SURFSTITCH ÜBERNIMMT MAGIC SEAWEED UND STAB

WORLD SURF LEAGUE SCHLIESST PARTNERABKOMMEN MIT JEEP UND TAG HEUER

K-SWISS ÜBERNIMMT KR3W UND SUPRA

MAKIA CLOTHING ARBEITET MIT MOSAIC SALES IN DEUTSCHLAND ZUSAMMEN

FOX HEAD ERNENNT SCOTT LEWIS ZUM DIRECTOR OF SALES & BUSINESS DEVELOPMENT EMEA

BRIGHT ERNENNT JULIAN DYKMANS ZUM LEITER DER SKATEBOARDINITIATIVEN

AMER SPORTS VERKAUFT NIKITA UND BONFIRE AN CRN PTE LTD.

KERING ERNENNT CEO SEINER ACTIONSPORT-MARKEN

FÜNFSTÖCKIGER SKATEPARK IN FOLKSTONE, ENGLAND, GEPLANT

STREET LEAGUE SKATEBOARDING ERNENNT ERSTMALS EINEN CEO

RIP CURL BAUT EINZELHANDELSPRÄSENZ IN EUROPA AUS

Der britische Skateboardvertrieb Shiner übernimmt den europaweiten Vertrieb der Skateboard- und Bikeprodukte von Pro-Tec. Pro-Tec war gegen Ende 2012 von DYE aufgekauft worden. Deren Europazentrale in Deutschland will die Präsenz der Sicherheitsausrüstungsmarke auf dem europäischen Markt mit diesem Schritt deutlich ausweiten.

SHINER ÜBERNIMMT EUROPAWEITEN VERTRIEB VON PRO-TEC SKATE- UNDBIKEPRODUKTEN

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Zur inzwischen 21. Ausgabe der Bright wechselt die Location aus dem Warenhaus Jandorf ans Ufer der Spree, wo sie in direkter Nähe zur SEEK stattfinden wird. Die Kombination bietet gute Synergien: Während die Bright authentische Skate-, Sneaker- und Streetwearmarken präsentiert, richtet sich die SEEK mit High-End-Streetwear an ein modebewusstes Publikum. Mit geballter Kraft bieten die beiden Messen einen der Hauptanziehungspunkte der Berlin Fashion Week. Für besuchende Händler entfallen durch die unmittelbare räumliche Nähe auch lange Taxifahrten durch die Stadt, und auch die Premium Messe ist nur 15 Minuten entfernt.

Der neue Veranstaltungsort bietet als stillgelegter Industriebetrieb ein ähnliches Ambiente wie das Warenhaus Jandorf. Darüber hinaus können diesmal alle Aussteller im selben Stockwerk ausstellen, was den Besucherdurchfluss deutlich verbessert. Die Marken sind dazu eingeladen, ihre Stände frei nach Belieben individuell zu dekorieren. Der Zwischenraum zur SEEK soll in einen Catering-Bereich umfunktioniert werden und am zweiten Abend den Rahmen für eine gemeinsame Party der beiden Messen bieten.

Obwohl die Messe eine rund 30% vergrößerte Ausstellungsfläche bietet, ist sie bereits randvoll ausgebucht. Neu in diesem Jahr dabei sind Marken wie Levis Skateboarding, Templeton, Maui and Sons, Champions, ‘47 Brand, Doc Martens, All about Eve und viele mehr.

Das Abendprogramm startet am Mittwoch mit der DC Skate BBQ Party als offizielle Bright-Eröffnung, inklusive DC US-Team Session und anschließender Lodown-Party bis in die frühen Morgenstunden. Am Donnerstagabend folgt die gemeinsame SEEK x Bright Party, und den Abschluss bildet am Freitag die Party von Obey, inklusive Skate Bowl Challenge in unmittelbarer Nähe zum Messegelände.

Die Bright bewährt sich als DIE wichtigste europäische Plattform für Skate-, Streetwear- und Sneaker-Marken. Den Stellenwert belegt auch der bei über 50% liegende Anteil von Besuchern aus dem Ausland beim letzten Mal. Die rund 300 vertretenen Marken bieten diesen Sommer eine gelungene Mischung aus allen Bereichen, wobei die Bright insgesamt ein szenigeres Flair bieten kann – auch dank der industriell angehauchten Location – als größere Messen.

Durch die Zusammenarbeit mit der SEEK erwartet die Bright als eine der attraktivsten Anlaufstellen für Jugend- und Straßenkultur auf der Berlin Fashion Week einen deutlichen Zuwachs an Besuchern.Die Vergabe von Eintrittskarten läuft zentral über Bright, SEEK und Premium. Öffnungszeiten sind Mittwoch und Donnerstag 10:00-19:00 Uhr und Freitag 10:00-18:00 Uhr.

www.brighttradeshow.com

Die Sommerausgabe der SEEK findet am selben Veranstaltungsort wie die Wintermesse statt, die bereits extrem gut besucht war und reichlich Marken zeigte, die sonst auf der BBB zu sehen gewesen wären. Auch in diesem Sommer bietet die SEEK wieder auf einem Stockwerk zahlreiche Stände in minimalistischem Einheitsdesign, das die Produkte in den Mittelpunkt stellen soll. Auch das übrige Branding und sichtbare Marketing in den Hallen soll minimal gehalten werden, um den Ausstellern die volle Aufmerksamkeit der vorbeilaufenden Besucher zu garantieren.

Im Sommer werden alle Catering-Stände vor der Halle untergebracht, wodurch noch mehr Platz für zusätzliche Aussteller geschaffen wird. Zu den 280 vertretenen Marken zählen Carhartt, Brixton, Converse, Element, Deus ex Machina, Dickies, Iron and Resin, Lightning Bolt, O’Neill, RVCA und Stance. Die Öffnungszeiten sind identisch zur Bright: Mittwoch und Donnerstag 10:00-19:00 Uhr und Freitag 10:00-18:00 Uhr.

www.seekexhibitions.com

Die Londoner Messe für ausgewählte Herrenmode findet diesen Sommer zum neunten Mal in der Old Truman Brewery statt. Diesmal betreten Fachbesucher die Messe durch einen neu geschaffenen Glaseingang in der Hanbury Street und die erweiterte Ausstellungsfläche bietet Platz für über 300 Marken. Die Messe hat seit ihren bescheidenen Anfängen im August 2011 mit damals nur 30 Marken große Schritte gemacht: Innerhalb von nur vier Jahren konnte Jacket Required eine anspruchsvolle Auswahl internationaler Marken aus allen Bereichen der Herrenmode für sich gewinnen.

Wie Craig Ford, Mitbegründer der Messe, den Ansatz beschreibt: „Bei Jacket Required wollten wir vom ersten Tag an lautes Branding und Marketingpropaganda außen vorlassen. Einfach nur eine Kleiderstange und ein weißer Tisch vor weißen Standwänden – das ist eine ehrliche Ästhetik, die für sich spricht.“ Zu den Marken

gehören diesen Sommer unter anderem Addict, Brixton, Deus ex Machina, Dickies, Element, Globe, Herschel Supply Co, Lightning Bolt, MAKEMAKE, Mi-Pac, Navitas, Nixon, O’Neill, RAEN Optics, Santa Cruz, Stance, The Hundreds, Uppercut Deluxe, Volcom und WeSC. Für alle Marken, die auf dem britischen Markt Fuß fassen wollen, ist die Messe ein Pflichttermin.

Jacket Required ist leicht per U-Bahn, Bus oder zu Fuß zu erreichen. Haltestellen wie Shoreditch High Street Station, Liverpool Street Station, Aldgate East Station und Old Street Station sind in Laufnähe. Jacket Required ist nur für geladene Gäste – also rechtzeitig für den Event registrieren. Öffnungszeiten sind 10:00-19:00 Uhr am Mittwoch und 10:00-18:00 Uhr am Donnerstag.

www.jacket-required.com

BRIGHT, BERLIN, DEUTSCHLAND, 8.-10. JULI

SEEK, BERLIN, DEUTSCHLAND, 8.-10. JULI

JACKET REQUIRED, LONDON, ENGLAND, 29.-30. JULI

TRADE SHOW PREVIEWS

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trend report

Den beeindruckenden Stand der aktuellen Fahrtechnik zeigt „Propeller“, das neue Video von Vans Skateboarding, an dem sich zwei wichtige Trends ablesen lassen: Erstens fahren die Skater von heute einfach alles, was ihnen unter die Rollen kommt. Und zweitens erfordert der Ansatz „Skate Everything“ robuste Hartware. Skateboards entwickeln sich zu Allround-Gefährten, wobei die Breite der Decks an die 9-Zoll-Marke geht (siehe 2.), unterstützt von breiteren Achsen (siehe 4.) und Rollen mit breiter Oberfläche (siehe 5.).

Wer „Propeller“ gesehen hat, weiß: Das Skateboarding von heute ist energiegeladen, vielseitig und hat einen extrem hohen Spaß-Faktor. Anscheinend wollen auch wieder mehr Neueinsteiger den Kick auf dem Brett erleben – die Art von Kick, die Cruiser und Longboards einfach nicht bieten können. „Street-Komplettboards haben wieder leicht zugelegt, nachdem ihr Wachstum einige Jahre lang von Longboarding gebremst wurde“, sagt Nils David Gebbers von 24/7 Distribution in Münster. Diesen Trend bestätigt auch Chris Allen, Director von Shiner Distribution in England: „Am besten verkaufen wir Completes von 7,75-8 Zoll, aber auch kleine und mittlere Completes laufen bestens, dank der vielen neu-einsteigenden Kids.“

PREISSETZUNG: DER DRUCK STEIGTAus Produktionssicht sind Skateboards zu Produkten mit globaler Lieferkette geworden. Chris Allen berichtet: „Vor fünf Jahren wurden 70% unserer verkauften Produkte in den USA hergestellt, jetzt stammen 70-80% aus China.“ Dementsprechend durchlaufen Skateboard-Produkte von der Fertigung bis in den Handel mehrere Zeitzonen und Währungsregionen.

Ein Beispiel liefert Eric Sentianin, R&D Hardgood Developer bei Dwindle Distribution (Almost, enjoi, Blind, Tensor etc.): „Wir haben unsere eigene Fabrik in China. Für unsere hochwertigen Boards importieren wir dorthin nordamerikanisches Ahorn und wickeln alle Produktionsschritte vom Schneiden der Holzlagen bis zum fertigen Board ab. Da wir alle Schritte selbst steuern können, sind wir auch in der Lage, Garantien auf unsere Premium-Bretter zu geben.“

Durch die globalen Produktionszusammenhänge gerät aber die Preissetzung im Hartwarebereich – nach Jahren fast unveränderter Preise – zunehmend unter Druck. „Leider gab es bereits durch den Wertzuwachs

In diesem Report geht es nicht um Cruiser und Longboards, sondern um „richtiges“ Skateboarding in den Straßen, Parks und DIY-Spots. Die Art von Skateboarding, in die Fahrer jede Menge Zeit und Geduld investieren müssen, um ihr Brett auf vier Rollen zu meistern. Report von Dirk Vogel.

Das Skateboarding von heute ist energiegeladen, vielseitig und hat einen extrem hohen Spaß-Faktor. Anscheinend wollen auch wieder mehr Neueinsteiger den Kick auf dem Brett erleben – die Art von Kick,

die Cruiser und Longboards einfach nicht bieten können.

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SKATE EVERYTHING! DIE 6 WICHTIGSTENSKATEBOARD-HARTWARE-TRENDS

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trend report

ON SNOW DEMOS

des Dollars gegenüber dem Euro und dem Pfund einige Preiserhöhungen in diesem Bereich und in den kommenden drei Monaten kommen noch mehr“, erwartet Chris von Shiner.

Nils von 24/7 schätzt den durchschnittlichen Ladenpreis von Decks auf ¤50 und ¤120 für Completes. Laut Chris Allen laufen „die meisten Decks von europäischen Marken für ¤50-55, während US-Marken rund ¤65-70 verlangen. Nach US-Decks herrscht weiter starke Nachfrage, aber viele Kunden greifen auch zu günstigeren Marken aus Europa.“ Dementsprechend können europäische Marken wie Jart, Nomad, Magenta, Polar, Palace etc. gute Ergebnisse erzielen. Als wichtigen Trend sieht Dwindle Vice President Steve Douglas momentan „preislich attraktive Decks für £30/¤39,95.“

Und wo wir gerade bei heißen Trends sind, hier die 6 Skateboard-Hartware-Trends, die Händler in dieser Saison im Auge behalten sollten:

1. DECKS: DIE VOLLE AUSWAHL Im schlimmsten Fall sind Decks einfallslose Blanks ohne weitere Bedeutung. Bestenfalls bieten sie ein emotionsgeladenes Medium zum Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Skateboarding ist heute vielseitiger denn je, und den Kunden steht eine Vielzahl von Marken und Stilrichtungen zur Auswahl: technisches Skaten (Almost, Girl, Chocolate, DGK), „Skate Everything“ (Element, Plan B, Real), gnarly (Zero, Toy Machine, Antiz), artsy und kreativ (Magenta, Polar, enjoi, Skate Mental), kleine Marke/Hypebeast-Faktor (Palace, Fucking Awesome, 3D), witzige Shapes (Welcome, Blood Wizard, Anti Hero) und neu aufgelegte Klassiker (Street Plant, JK Industries, Powell).

Führende Brands unterstützen das Marketing mit hochwertigem Content. „Gutes Wachstum erzielen vor allem Marken, die hochwertige Videos veröffentlichen, wie enjoi ‚Oververt’ oder Cliché mit ‚Gypsy Life’. Hilfreich sind auch regelmäßige Online-Clips von Marken (Almost, Blind, Zero) oder einzelnen Fahrern auf Instagram wie Daewon und Lucas”, sagt Steve Douglas von Dwindle.

2. BOARD-SHAPES: FAST BEI 9 ZOLL!Noch vor zehn Jahren galt ein 8-Zoll-Board als „breit“. Das hat sich laut Chris von Shiner geändert: „Die Nachfrage nach regulären Decks steigt und die bestverkauften Größen sind zwischen 8-8,25 Zoll, wobei wir auch viele 8,5-Zoll-Boards verkaufen. Die Zeiten von Decks um die 7,5 Zoll sind lange vorbei.“ Das bestätigt Steve Douglas von Dwindle: „Bei uns steigt die Nachfrage nach breiteren Boards um die 8,25-8,5 Zoll, ebenso wie ausgefallene Shapes bei 8,5-8,75 Zoll. Wir verkaufen weiterhin gut Boards mit 7,75 Breite und schmaler. Vielseitigkeit ist Trumpf, das ist auch gut für die Branche!“

Auch der Trend zu „Crazy Shapes“, angetrieben von Marken wie Welcome Skateboards, geht weiter. Dazu Chris von Shiner: „Boards mit Popsicle-Shape sind immer noch unsere Bestseller, aber auch Decks mit verrückten Shapes zwischen 8,5-9,5 Zoll laufen enorm gut. Wir verkaufen extrem viele Anti Hero Grosso 9,2 Zoll Decks mit eckiger Nose!“ Die europäische Marke Jart bedient den Trend mit der „Super Size Me“-Serie von breiten Decks bis 9 Zoll ebenso wie mit kreativen Shapes der „Pool before Death“-Serie.

3. DECK-TECHNOLOGIEN: MEHR TECHNIK FÜRS GELDFortschrittliche Deck-Konstruktionen wie hochwertige Harz-Verleimung und Einlagen aus Carbonfasern verlängern die Lebensspanne eines Decks – keine Frage. Aber das hat auch seinen Preis, und im Verkaufsgespräch lässt sich der Kunde nicht immer überzeugen; vergleichbar mit dem Versuch, einem Teenager eine Lebensversicherung zu verkaufen. Aber Steve Douglas von

Dwindle zufolge sind Decks mit hochwertigen Harzen bereits für ¤59,95-64,95 und hoch technische Decks für ¤69,95-74,95 erhältlich. Chris von Shiner bemerkt gerade stärkere Nachfrage bei Deck-Konstruktionen wie P2.

Händler sollten ihren Kunden den technischen Nutzen erklären können. „Für uns geht es um Technik, die auch funktioniert. Wir haben eine neue aufpralldämpfende Konstruktion namens Impact Light entwickelt. Zurzeit fahren über 60% unserer Teamfahrer ein Brett aus der Impact-Serie – weil sie funktionieren!“, so Steve Douglas von Dwindle Distribution.

4. TRUCKS: VOLL IN DIE BREITE Von der Konstruktion her haben sich Skateboardachsen seit Mitte der Siebzigerjahre, als Tracker und Independent einen neuen Standard für Achsen entwickelten, nur wenig verändert. Auch heute noch sind Klassiker die Bestseller bei den Achsen: „Indy, Indy, Indy – Größe 149”, sagt Nils von 24/7.

Heutzutage sind wichtige technische Veränderungen bei den Achsen, wie etwa neue Materialien oder Gewichtsreduzierung, nicht auf den ersten Blick erkennbar. Dazu Chris von Shiner: „Achsen mit Hohlräumen und leichten Kingpins sowie Titan-Achsen werden zurzeit immer beliebter.“ Gleichzeitig unterstützen Achsen den Trend zu breiteren Boards: „Unsere beliebtesten Achsen sind momentan um die 8 Zoll (Indy 139, Venture 5.25, Thunder 147) gefolgt von 8,25 Zoll (Indy 149, Thunder 149)“, sagt Chris Allen. „Die Kunden wollen breitere Decks und dementsprechend auch breitere Achsen“, so Steve Douglas, dessen Tensor Trucks alle gängigen Deckbreiten unterstützen.

5. ROLLEN: TECHNIK VS. KLASSIKERVerglichen mit der Konstruktion von Achsen haben Rollen einen Quantensprung gemacht, seitdem 1973 die ersten Urethan-Wheels auf den Markt kamen. Dem vielseitigen Skaten von heute gemäß bieten die Rollen breitere Fahrflächen und Garantien gegen Flatspots sind inzwischen weitverbreitet. Chris Allen zählt die Bestseller auf: „Unsere bestverkauften Marken sind Bones und Spitfire, vor allem dank ihrer hohen Qualität und Leistung. Bones STF Formula und Spitfire Formula 4 gehen gerade voll ab!“

Dem Retro-Trend entsprechend stehen auch klassische Marken wie Kryptonics wieder hoch im Kurs. „Kryptonics ist eine echte Ikone aus den Siebzigern und bringt jetzt erstmals auch weiße Rollen sowie 91a Red Core, 94a Blue Core und 97a Green Core – und die Resonanz ist umwerfend“, sagt Steve von Dwindle. Jart bietet attraktive Preissetzung und Gewinnspannen mit den Bondi-Wheels aus US-Herstellung. 6. STICKER UND GRAPHICS: JEDE MENGE STYLEIn den Achtzigern fragte jedes Skate-Kid: „Darf ich einen Sticker haben?“ Sticker waren schon immer eine tolle Möglichkeit, dem Deck eine große Prise Style und persönliches Flair zu verleihen. „Im letzten Jahr haben wir rund 10.000 Sticker verschenkt, aber auch über 120.000 Stück verkauft“, berichtet Chris von Shiner. Boardmarken bringen zusätzlichen Style ins Spiel mit aufwendigen Boardgraphics, darunter schöne Holzmaserungen und kunstvolle Drucke und Fotografiken, etwa die Almost „Seu Trinh Photo Print“-Serie.

Auch die Oberseite der Decks wird kunstvoll verziert, etwa mit bedrucktem Griptape von MOB Griptape mit Motiven wie Tupac, Biggie und Ninja Turtles. Durchsichtiges Grip bringt kunstvolle Top-Graphics zur Geltung, etwa von Marken wie Street Plant und JK Industries. Zum Abschluss haben wir noch einen superheißen Trend, auf den alle coolen Kids abfahren: weißes Griptape! Voll im Kommen, wartet’s ab!

„Leider gab es bereits durch den Wertzuwachs des Dollars gegenüber dem Euro und dem Pfund einige Preiserhöhungen in diesem Bereich und in den kommenden drei Monaten

kommen noch mehr.“ Chris Allen, Shiner Distribution.

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BOARDSPORT UND WIRTSCHAFTSKRISE

industry of the new paradigm

IST WIRKLICH DIE KRISE SCHULD?Vor der Wirtschaftskrise war unsere Branche über drei Jahrzehnte gewachsen. Aber wir mussten uns 2008 plötzlich damit abfinden, dass derartiges Wachstum nicht selbstverständlich ist. Widerwillig versuchten die Marken in unserer Branche, der Krise mit kurz- und langfristigen Strategien und Optimierungsmaßnahmen zu begegnen. Die Zeiten, in denen man einfach mit der Menge gehen konnte, um Erfolg zu haben, waren endgültig vorbei…

Aber selbst sieben Jahre nach dem Einbruch von 2008 sind Strategen und Wirtschaftsforscher immer noch ratlos angesichts der Lage in vielen Märkten und Unternehmen. Alles ist anders. Die alten Methoden gelten nicht mehr. In Gesprächen mit Wirtschaftsexperten fällt immer wieder das Schlagwort „unternehmerische Flexibilität“ als Heilmittel. Aber wie flexibel kann man wirklich sein, wenn immer schnellere und tiefer greifende Veränderungen die Unternehmen von einer Krise zur nächsten hasten lassen?

Während viele Wirtschaftszweige zum Stillstand gekommen sind, erzielen andere Rekorderfolge. Krise? Nicht überall. Fragt man Wirtschaftsvertreter mit Weitblick, haben sie eine einfache Erklärung für die aktuelle

Entwicklung: Gerade findet ein Paradigmenwechsel statt – keine Krise.Letztendlich ist nämlich eine Krise eine Übergangsphase in einem Zyklus, der sich erneuert. Im Gegensatz dazu ist ein Paradigmenwechsel eine tiefgehende Veränderung, die sich allgemeinwirksam und unwiderruflich vollzieht. Betrachtet man die Weltlage aus dieser Sicht, wird ein roter Faden erkennbar: Erfolg haben nur diejenigen, die über den Tellerrand schauen und neue Regeln aufstellen, während andere in einem Teufelskreis stecken, wie der Marketingstratege Maximilien Brabec eindrucksvoll auf dem EuroSIMA Surf Summit 2014 belegt hat.

Angesichts der anhaltenden Ungewissheiten, wirtschaftlichen Rückschläge und rasanten Veränderungen fangen viele von uns an, die Welt anders zu sehen und neue Strategien zu versuchen. Zu den prominentesten Beispielen zählen Unternehmen wie Favi (Automobilbranche), Harley Davidson (unter Führung von Rich Teerlink), Poult (Lebensmittel), Gore Tex (Bekleidung) sowie HCL Technologies (IT).

DER GROSSE UMBRUCHBereits lange vor dem Jahr 2008 arbeitete eine kleine Gruppe von Historikern, Wirtschaftsforschern, Philosophen, Mathematikern, Ärzten

Das Jahr 2008 war ein Schicksalsjahr, vor allem für die Boardsportbranche. Nach 30 Jahren ungebremster Expansion, steigender Profite und erfolgreicher Börsengänge fand die überschwängliche Feierlaune ein abruptes Ende. Und das

Schlimmste kommt erst noch… Eine Systemanalyse von Iker Aguirre.

Erfolg haben nur diejenigen, die über den Tellerrand schauen und neue Regeln aufstellen, während andere in einem Teufelskreis stecken.

Maximilien Brabec, EuroSIMA Surf Summit 2014.

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und anderen Gelehrten mit Hochdruck daran, Erklärungsmodelle für den bevorstehenden Paradigmenwechsel der Menschheit zu entwickeln.

Der Franzose Marc Halevy, seines Zeichens Arzt, Historiker und Philosoph, hat eine genial andere Sichtweise entwickelt. Zu seinen über 30 Büchern zählt ein 2014 erschienenes Werk namens „Prospective 2015 – 2025“. Als Mitglied der oben genannten Gruppe von Visionären beschreibt er einen Paradigmenwechsel auf Basis historischer und wirtschaftlicher Theorien sowie von Zyklus-Modellen aus der Physik. Für ihn besteht die Geschichte der Menschheit aus wechselnden Zyklen, die jeweils 550 Jahre lang sind. Am Ende eines jeden Zyklus, so Halevy, bringt ein massiver Umbruch die bestehende Ordnung ins Wanken. Als Beispiele nennt er die Invasion altgriechischer Städte (150 v. Chr.), den Fall des Römischen Reiches (380), das Feudalsystem (980), die Renaissance (1450)… und die „Vier Großen Umbrüche“ (2000).

Genau, gleich vier! Zum ersten Mal in der Geschichte steht die Menschheit zum Ende eines Zyklus nicht vor einem Umbruch, sondern vor vier: wirtschaftlicher Umbruch (Finanzkrise), ökologischer Umbruch (Knappheit globaler Rohstoffe), technischer Umbruch (Aufstieg des Internets) und philosophischer Umbruch (Schwund gemeinsamer Werte und Erklärungsmodelle).

Ein Übergang zwischen Zyklen passiert nicht von heute auf morgen, sondern allmählich. Anfangs sind die Anzeichen noch kaum wahrnehmbar, wirken sich aber immer stärker aus. Für Haley war der 1. Weltkrieg nur der Auftakt einer Serie von Veränderungen, die das Ende einer Epoche einläuteten. Zwischen den Jahren 1983 und 2017 prallen zwei Zyklen aufeinander – einer rückläufig, der andere fortlaufend – wie zwei tosende Flüsse. Bevor das Wasser wieder in ruhigen Bahnen läuft, herrschen Chaos und Ungewissheit. Da bleibt nur eins: festhalten und flexibel sein.

Marc Halevy zufolge bleiben uns zwei Möglichkeiten: Die Welt durch eine rot-getönte Brille sehen, wo alles pessimistisch erscheint, weil es nur schlimmer kommen kann. Oder eine grüne Brille aufsetzen und nach dem neuen Paradigma optimistisch bleiben, denn immerhin erleben wir den Anfang eines neuen, 550 Jahre langen Zyklus‘! Rote oder grüne Brille – jeder von uns hat die Wahl, wie wir die Dinge sehen wollen.

DER BOARDSPORT MACHT’S VORDarüber hinaus hat Halevy auch handfeste Vorschläge für wirtschaftliche Veränderungen, die auch den Boardsport betreffen. Halevy hat ein Ersatzmodell geschaffen, das die Fehler der alten Welt beheben soll. Das alte Paradigma beschreibt er als „rote Kurve“, die für die aussterbende Wirtschaftsordnung steht. Ihre Merkmale: Breitenmarkt (für maximale Kunden), Volumen (höchstmögliche Stückzahlen), Kapital (Geld regiert), Standardisierung (Wiederholbarkeit), Produktivität (immer mehr herstellen), Größe (immer mehr Wachstum), Ausbeutung (globaler Ressourcen) und Preis (immer günstiger). Als Gegenmodell stellt er die „grüne Kurve“ vor. Dahinter steht eine aufkommende neue Wirtschaftsform voller Nischenmärkte und Gewinne durch Intelligenz, Verantwortungsbewusstsein, Kreativität, Flexibilität, Sparsamkeit und Wertebewusstsein. Alles sehr wichtige Worte – und letztendlich auch die Grundpfeiler der Boardsportbranche!

Wir sind seit 30 Jahren eine Nische! Wir haben Werte geschaffen, indem wir unsere Leidenschaft für Sport sinnstiftend einsetzen. Erfolg war dabei

meistens nebensächlich. Was die Kreativität angeht, macht uns so schnell niemand etwas vor. Sparsamkeit? Sind wir gewohnt. Noch dazu sind wir umweltbewusst. Und 30 Jahre ununterbrochenes Wachstum sind ebenfalls Beweis für flexibles Wirtschaften. Lassen wir uns von den aktuellen Veränderungen aus der Bahn werfen? Keinesfalls. Wir haben Flexibilität im Blut und von Natur aus Improvisationstalent. Und Verantwortungsbewusstsein ist im Sport wie im Geschäft unsere oberste Priorität.

So erscheint die aktuelle Entwicklung in einem völlig neuen Licht. Ist der lange Erfolg unserer Branche vielleicht dadurch zu erklären, dass wir das neue Paradigma längst fest verinnerlicht und in allen Lebensbereichen gelebt haben? Vielleicht haben wir bloß irgendwann den Fehler gemacht, von einer „grünen Kurve“ auf eine Denkweise der „roten Kurve“ zu wechseln?

DER UMSCHWUNGDie späten Neunzigerjahre und Anfang des neuen Jahrtausends waren gezeichnet vom Einstieg einiger Boardsportmarken an der Börse. Nachdem Quiksilver bereits Mitte der Achtziger am NASDAQ zu finden war, folgten die anderen großen Unternehmen aus dem Boardsport: Billabong, Oakley, Vans, Volcom… Davon angeregt wollten viele Firmen in unserer Branche – egal ob an der Börse oder nicht – genauso freimütig mit Geld umgehen wie die Jungs an der Spitze. Alle waren geblendet von der Hoffnung auf schnelle Profite und explosionsartiges Wachstum. Und dabei blieben leider unsere Werte, Wurzeln und grundlegenden „grünen“ Überzeugungen auf der Strecke. Dann folgte das große Erwachen und wie wir heute sehen: Wer hoch hinaus will, kann leicht tief fallen. UNSERE WAHRE HERAUSFORDERUNGWenn die Nachwehen der Krise erst einmal überwunden sind, besteht die größte Herausforderung für unsere Branche darin, sich wieder auf ihre philosophischen Grundwerte zu besinnen, anstatt ewiges Wachstum anzustreben. Wieder unserem Herzen zu folgen statt unserem Geldbeutel. Rip Curl hat bereits gewagt, wieder auf einen Ansatz der „Grünen Kurve“ umzustellen, und die finanziellen Erfolge geben Rip Curl Recht.

Sind wir in der Lage, uns ernsthaft mit den Grundvorstellungen unserer Branche auseinanderzusetzen? Zum Glück erinnern uns die Berge und Strände der Welt daran, dass es um mehr geht als Geld und Marketinggimmicks.

In der nächsten Ausgabe geht diese Serie weiter – vergesst eure grüne Brille nicht!

industry of the new paradigm

Rip Curl hat bereits gewagt, wieder auf einen Ansatz der „Grünen Kurve“ umzustellen, und die finanziellen

Erfolge geben Rip Curl Recht.

Zwei Möglichkeiten: Die Welt durch eine rot-getönte Brille sehen, wo alles pessimistisch erscheint, weil es nur schlimmer kommen kann. Oder eine grüne Brille aufsetzen und nach dem neuen Paradigma optimistisch bleiben, denn immerhin erleben wir den Anfang eines

neuen, 550 Jahre langen Zyklus‘!

Iker Aguirre schreibt seit über 50 Ausgaben für die SOURCE. Er ist seit 20 Jahren als Geschäftsmann und Berater für Boardsportunternehmen tätig und hat lange Zeit mit Studium des neuen Paradigmas für die Wirtschaft verbracht. Weitere Informationen bietet seine Website www.ikeraguirre.com.

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„Streifen und Blumen sind die Grundzutaten für Boardshorts, aber das kann jeder. Von Volcom dürft ihr etwas Unerwartetes erwarten.“ Beau Campi, Volcom Boardshort Designer.

VINTAGE 2.0Der Retro Style bei den Boardshorts hat sich in den letzten Jahren als sichere Bank erwiesen und nimmt innerhalb der Kollektionen immer mehr Raum ein. Seitliche Taschen, mittlere Länge, elastischer Bund mit Tunnelzug. Diese Shorts könnten als alte Beachvolleyball Shorts durchgehen, wie man sie in den 80er Jahren trug. Wenn man jedoch genauer hinsieht, erkennt man die technische Vollkommenheit. Sie sind ein Meisterstück im Wasser.

O’Neill ist einer der Brands, die den Spagat zwischen alt und neu perfekt hinbekommen haben. Die Cuts sind retro, die Materialien elastisch und extrem schnelltrocknend.

Reef stellt in der Surfaris Kollektion zwei neue Vintage-Materialien kombiniert mit moderner Technologie vor. „Leichte, funktionelle Stoffe,

die sich weich anfühlen, erinnern an Zeiten, als alles noch einfacher war“, sinniert Designer Troy Kingman.

Im Retro Look sehen wir viele unterschiedliche Schattierungen von Stonewash bis Overwash. Diese Produkte erzählen eine Geschichte, die der Nachfrage nach Authentizität gerecht wird, das können wir bei immer mehr Kunden beobachten. Zudem haben diese Produkte den Used Look, als ob sie schon seit Ewigkeiten im Schrank hängen würden. Sie sind zudem viel besser für den alltäglichen Gebrauch geeignet als die neuen schrillen Produkte der großen Ketten.

MOTIVE UND FARBENJede Farbpalette offenbart ihre eigene Geschichte und trägt dazu bei, das Shop-Layout einfacher zu gestalten. Für Billabong ist „der Ozean immer eine Inspiration“, wie uns die Design-Abteilung erklärt. Wasserreflektionen

TREND REPORT BOARDSHORTS FRÜHJAHR 2016Vom Vintage Look bis hin zu neuer Funktionalität, die Boardshorts Saison Frühjahr/Sommer 2016 hält einige

Überraschungen für uns bereit. Lasst euch nicht täuschen durch die Retro-Waschungen und Oldschool-Schnitte, diese Shorts sind leicht, leistungsstark, haltbar und dabei noch vielseitig. Sie eignen sich fürs Surfen, aber auch als Street

Look in Ergänzung mit Shirt und Schuhen. Wir werden sie in allen Varianten und Kontexten auftauchen sehen. Studie von Denis Houillé.

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sind überall in auffälligen Farben zu erkennen. Bei O’Neill stehen laut Senior Produktmanager Jan Lindebloom die tiefen Wasser von Sri Lanka auf der Karte, gemeinsam mit Indigotönen und anspruchsvollen Denims, ebenso wie Korall- und Burgundertöne, die an die Blumen des Landes erinnern. Ähnliches gilt für SUPERbrand, hier wird die Beachkultur in modernen trendigen Vibes repräsentiert, die an die Strände von Südkalifornien erinnern.

Fox setzt auf asymmetrische Grafiken, auf Stoffvariationen und interessante Schattierungen, erklärt Laura Chu, europäische Brand Produktmanagerin. Bei Reef ist die gesamte Farbpalette dunkler und anspruchsvoller als man sie üblicherweise in der Frühjahrssaison sieht. Das Ganze wird durch Details in kräftigen Farben akzentuiert. Dieses Motiv findet sich auch in der Frühjahrskollektion von Bench wieder, deren „Holiday Noir“-Thematik „das Gefühl von nächtlichen Festivitäten rund um den Pool vermitteln soll“, wie Designer Kimberly Bevan erläutert. Haltet nach dunklen, satten Farben Ausschau, mit Akzenten in energetischen Tönen. Protest setzt auf die Straßen von Los Angeles mit starken Einflüssen der Skateboarder und Racer Cafes dort – achtet auf den effektvollen Rock’n’Roll Look.

Lightning Bold bleibt seinen Wurzeln treu und behält eine verhaltene Farbpalette bei. Begleitet von gelben und schwarzen Elementen für mehr Tiefe, aber auch mit starken Farben (Navyblau, Rot, Orange) und einem Militärgrün, das die ganze Saison über bestehen bleiben soll.

In den Designs von Quiksilver entdecken wir einen brasilianischen Einfluss, was auf die jüngsten Reisen von Dane Reynolds und Craig Anderson zurückzuführen ist. Das Ergebnis ist eine Palette, die sich zwischen starken Farben und organischen Tönen bewegt und das Ganze Richtung Fashion und Streetwear bringt, was Boardshort Designer Tom Purbick bestätigt. Um die Farben für ihre Kollektion auszuwählen, sind die Designer von Iron & Resin nicht so weit gereist. Die Inspiration kam bei einem Trip

nach Südkalifornien durch die Schönheit der Umgebung.

Ton in Ton wird die jüngste Kollaboration zwischen Globe und Misfit Surfboards gefeiert. „Black on Black“ mit aufwendigen Materialien und Mustern.

Bei Osprey gibt die Sonne das Leitmotiv vor: „Vom Sonnenaufgang in Palm Beach bis zum goldenen Sonnenuntergang an den Stränden von Rio“ – ein Spektrum an starken Farben steht auf dem Programm.

SUPERbrand bemüht neutrale Basics wie Taupe und Navyblau und kombiniert sie mit starken Rost-, Blau- und Gelbtönen.

Das vorherrschende Thema bei The Critical Slide Society ist das „Apokalyptische Paradies“, in dem tropische Töne neben gedeckten Armeetönen stehen. Auch Rusty setzt mit dem „Metal Aloha“ Thema auf Gegensätze. Es kommt mit schweren rockigen Tönen und einem hawaiianischen Spirit daher und sorgt für einen künstlerischen Touch.

Weg von den Blumendrucken und hin zu seiner australischen Identität präsentiert Rhythm mehr Basics, einfache Silhouetten in einheitlichen Tönen „für eher introvertierte Persönlichkeiten“, erklärt Jacob Byrne, Designmanager.

Bei den Wetsuits arbeitet Protest weiterhin mit Schwarz und Weiß, parallel zu grün-gelben Dschungelmotiven und einem ozeanischen Blau-Orange. Die Palette, die Wilton Bradley und Osprey präsentieren, bewegt sich zwischen „cool einerseits, die lässige Seite von Palm Island, und den kräftigen Farben der Copacabana andererseits.“

Und nicht zuletzt legt Volcom den Fokus auf das Abstrakte und Kreative, mit drei Hauptmotiven in ihrer Bekleidungskollektion. Cross-Merchandising findet hier ebenso seinen Platz wie einfach zu kombinierende Silhouetten. Maximaler In-Store-Einfluss.

„Die gesamte Farbpalette ist viel dunkler und anspruchsvoller als man es üblicherweise in der Frühjahrssaison sieht.“ Reef Head Designer Troy Kingman

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MOTIVE UND PRINTSTropische Motive mit Prints von Pflanzen, Früchten und Tieren sind weiterhin populär. Was könnte mehr Spaß machen als Palmen, Hibiskus, Ananas, Kokosnüsse, Bananen und Papageien an die europäischen Küsten zu transportieren? Gerne mit einem kleinen europäischen Twist. Das Vintage Blumenmuster erscheint in dunklerer, modernerer Form oder bei manchen Brands sogar komplett verfälscht.

Neben dem unveränderlichen Schachbrettmuster hat die Grafik-DNS von Vans auch ein Herz für die Natur und zeigt blumige Elemente, ozeanische Prints und All-Over-Papageien, wie Luca Canali, Produktmanager für Clothing und Accessoires betont.

Bei Rip Curl besteht Mael Armlini auf Motiven und Stoffen, die von ihren Team Ridern präsentiert werden. Fanning und Wilko tragen Streifen, während Medina und Wright in Color Blocks ausgestattet werden. „Streifen und Blumen sind die Grundzutaten für Boardshorts, aber das kann jeder. Von Volcom dürft ihr etwas Unerwartetes erwarten“, verkündet Beau Campi, Volcom Boardshort Designer. Quadrate und asymmetrische Prints lockern die Formen auf, um einen einzigartigen ikonischen Style mit dem speziellen Volcom Touch zu kreieren.

Ohne zu viel zu verraten, Kirk Heifner, Designmanager bei Lightning Bolt in Kalifornien, sagt, dass Rugg Stripes gut funktionieren und dass sie ein neues weites Jersey mit Vintage Feeling herausbringen werden. „Ein Team in Portugal zu haben, ist ein Vorteil in der Textilentwicklung. Einige der komplexesten Jerseys kommen aus Portugal“, fügt er hinzu. MATERIAL UND UMGEBUNGEndlich sind Stoffe, die in alle Richtungen dehnbar, wasserabweisend und schnelltrocknend sind, Grundvoraussetzung bei den Materialien in der Herstellung geworden. Diese Shorts, die jeden Tag getragen werden können, sollten sich allen Umständen anpassen – vom Strand bis zum Stadtzentrum im gleichen Look. Der Multi-Look geht sogar noch weiter und soll „Trainieren oder Surfen zulassen, indem er elastisch und schnelltrocknend ist“, hebt Brunotti hervor.

Vans bleibt seinem Tri-Blend-Rezept treu, das neben Effizienz im Wasser einen Vintag Look behält und weich auf der Haut liegt. Auch Globe hält am bewährten Baumwoll-Spandex-Gewebe und dem Nylon-Baumwoll-Mix fest, das kombiniert mit einem Enzyme Fade vor allem auf den Lifestyle abzielt. Das gleiche gilt für Billabong; hier arbeitet man weiterhin an einem Baumwoll-Stretch, das Bequemlichkeit und Vintage Look in einem

Produkt vereint. Brunotti hat eine neue Mischung auf Satinbasis entwickelt: „Glänzend, aber sehr anspruchsvoll“, hebt Lonneke Mulder aus dem Marketing hervor. Volcom ist derweil mit Mischungen aus Baumwolle und Garn zugange, Crosshatch und Chambray, um ihre Ideen ein wenig zu verändern, nachdem sie den SIMA Image Award für ihre unerreichbare Mod-Tech gewonnen haben.

DETAILSVor Kurzem hat Rip Curl in Australien ein System für eine verstellbare Taille erfunden, das sich sehr beliebt gemacht hat. Der Launch in Europa sollte nicht lange auf sich warten lassen.

Haltbarkeit und der zeitlose Aspekt eines Kleidungsstücks werden immer offensichtlicher. Bequemlichkeit bleibt ein wichtiges Kriterium bei der Konzeptionierung von Boardshorts und Reef hat auf die kleinsten Details geachtet: glattes, perforiertes Elasthan, um Reibung zu reduzieren; weiche Nähte für ein perfektes Finish und ein geglättetes inneres Taillenband, um das Tragegefühl auf der Haut so bequem wie möglich zu machen, erklärt Troy. Irritationen gehören der Vergangenheit an.

Bei Rip Curl können wir außerdem die konstante Weiterentwicklung ihres Elastomax (ES5) beobachten und vor allem die formbeständigen Eigenschaften für kompromisslose Elastizität und Haltbarkeit.

O’Neill hat sich mit der Organisation Parley zusammengetan und ein Dilemma, das unsere Welt betrifft, angerührt: „Wir säubern die Ozeane von ihrem Plastikmüll und stellen daraus Textilfasern her, die in Boardshorts oder T-Shirts eingenäht werden“. Dass diese Modelle ewig halten, ist das Sahnehäubchen darauf.

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HIGHLIGHTS

• Mittellange Poolshorts/Beachshorts im Vintage Look

• Weicher Touch und verwaschene Prints

• Vintage-Motive wie Blumen, Tropen und Ozeane sind wieder da

• Cross Merchandising zwischen Boardshorts und Bekleidung

• Zeitlose, multifunktionale Produkte

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„Ein Team in Portugal zu haben, ist ein Vorteil in der

Textilentwicklung. Einige der komplexesten Jerseys kommen

aus Portugal.“ Kirk Heifner, Lightning Bolt, Head Designer

in Kalifornian.

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Das Timing könnte nicht besser sein. Eine ganze Generation von Skateboardern, die mit VHS-Kassetten und New School Street Skating aufgewachsen ist, ist jetzt alt genug, um Remakes aus ihrer Kindheit zu schätzen zu wissen und sich leisten zu können. Ein Street Skating Pionier wie Mike Vallely, der gemeinsam mit seiner Tochter Emily Street Plant unterhält, hat einen Punkt seiner Karriere erreicht, um ein eigenes Geschäft managen zu können.

GESCHICHTSTRÄCHTIGE STÜCKE Enorme Verkäufe sind der Beweis dafür, dass klassische Board Designs wie alter Wein gereift sind. Originale von Jeremy Kleins „Dream Girl“ oder Vallelys „Barnyard“-Modell werden in der Sammler-Szene wie heilige Grale gehandelt. Genau wie das ominöse „Satan“-Modell von Natas Kaupas – das Summen im mittleren vierstelligen Bereich auf eBay erzielt.

Neuaufgelegte Decks sind genauso heiß begehrt. Als Vallely das Barnyard-Modell wiederauflegte, waren die Bestände sofort ausverkauft – für $100 pro Stück als handsignierte, limitierte Edition. Ein paar Tage später wurden die Boards schon für $200 bei eBay gehandelt.

Die Kunden bezahlen gern $70 für Klassiker wie das „Experience“-Modell von

JK Industries oder $100 für Tony Hawks limitierte Edition „Titanic“. Es ist ein Greatest Hits Medley und die Fans sind bereit, dafür ordentlich Geld in die Jukebox zu werfen. „Dieser Trend trifft vor allem auf die Sammler-Szene zu, die in den USA ganz groß ist. In Europa ist sie vergleichsweise klein“, meint Jörg Ludewig, Miteigentümer des Urban Supplies Vertriebs in Deutschland.

MEHR ALS NOSTALGIEDie neuen Brands decken gleich zwei aktuelle Trends ab. Der erste ist die Nachfrage nach limitierten Editionen, seltenen Produkten, am besten noch mit einer gewissenhaften Produktion im Hintergrund. Anstatt die Boardproduktion nach Asien auszulagern, produziert Vallely Decks bei PS Stix. Die Firma wird vom einflussreichen Hardware-Innovator Paul Schmitt geleitet. Die Decks von Jeremy Klein werden im individuellen Siebdruckverfahren bei Screemin Squeegees hergestellt, die Bekleidung für Chris Lipomis Renaissance Brand dear Skateboarding wird in Los Angeles handbedruckt.

Der zweite Trend sind Decks mit ungewöhnlichen, kreativen Shapes – ein Heimspiel für die Retro Brands. Das Barnyard-Modell von Vallely kommt in alter Double Tail Manier daher, während die Neuauflage des „Dream Girls“ von Klein sowohl im klassischen Achtzigerjahre-Stil als auch als Popsicle

Macht Platz, Palace, Magenta und Polar. Eine neue Welle von Indie Skateboard Brands ist am Start und erfahrene Profis nutzen ihren guten Namen zur Markenstärkung. Die Möglichkeiten des Internets, direkt an Kunden und Shops zu verkaufen und kostenloses Marketing durch soziale Netzwerke zu betreiben lassen einige Profis ihre Vision des Skateboardens in Form

von neuen Brands auf den Markt bringen. Sie haben klassische Shapes und begehrte Grafiken im Gepäck. Von Dirk Vogel.

EINE NEUE RIEGE VON KLEINEN SKATEBOARD BRANDS, GEFÜHRT VON ERFAHRENEN PROFIS, STEHT IN DEN STARTLÖCHERN

„Skater haben schon immer andere Skater unterstützt. Das Potenzial war mir bewusst, aber ich glaube, ich war bisher immer zu sehr mit Skaten beschäftigt, um das zu nutzen.“ Mike Vallely, owner of Street Plant

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DIE RENAISSANCE DER UNABHÄNGIGEN SKATEBOARD BRANDS

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Die Tatsache, dass die Bilder den Leuten einen Kick geben und Diskussionen provozieren, inspiriert mich, damit weiterzumachen.” Alphonzo Rawls, EVERYBODYSKATES

Shape erhältlich ist. Als Dear Skateboarding das Stick-O-Rama-Deck wiederaufgelegt hat, kam es mit Winnie The Pimp Grafik und dem Original 8.75 Shape von 1989 auf den Markt.

Kombiniert sorgen diese Faktoren dafür, dass viele Boards tatsächlich gefahren und genutzt werden. „Wir haben mit limitierten Editionen angefangen, das war gut, um den Brand zu etablieren. Aber meine Philosophie hinter dem Brand ist, Boards herzustellen, die tatsächlich zum Skaten genutzt werden und nicht nur als Sammlerstücke dienen. Ich bin total fürs Dabeisein“, meint Mike Vallely.

DIE WERBETROMMEL RÜHRENUm das Ganze anzukurbeln, bietet die Vielzahl an sozialen Medien eine gute Möglichkeit, mit den Kunden in Kontakt zu treten – und das ganz umsonst.

Alphonzo Rawls, Pro-Skater und Designer, wurde durch seine Follower ermutigt, seinen eigenen Apparel- und Asseccoires-Brand auf den Markt zu bringen. „EVERYBODYSKATES“ war zuerst nur ein witziger Ausdruck meiner Kreativität auf Instagram. Ich kreierte Images, die ein Publikum fanden, und ich fing an, auf Nachfrage für T-Shirts und andere Produkte zu designen.”

Aufgrund der hohen Nachfrage hat SOURCE den Brands der neuen Generation einen Besuch abgestattet und einen Blick hinter die Kulissen geworfen.

FAMILIENBETRIEB: STREET PLANTInstagram: @streetplantbrndAnfragen: [email protected] In Mike Vallelys Haus in Long Beach, Kalifornien, stapeln sich die Kartons mit Street Plant Boards vom Fußboden bis an die Decke. Letzte Nacht hat die starke Nachfrage nach dem „Barnyard“-Modell den Webserver des Onlineshops lahmgelegt. Der gesamte Bestand war innerhalb von ein paar Stunden ausverkauft. Vallely und seine Tochter und Teilhaberin Emily Vallely sind damit beschäftigt, die Boards an die Kunden zu versenden.

Es ist ein ganz besonderer Moment. Während seiner gesamten Laufbahn als Pro-Skater musste Mike Vallely immer wieder geschäftliche Rückschläge aufgrund schlechter Partnerschaften einstecken. Bei Street Plant hat der Schöpfer der ikonischen Elefanten-Grafik die volle Kontrolle. „Endlich habe ich ein Alter erreicht, in dem ich mein eigenes Geschäft managen kann. Und meine Kinder haben ebenfalls ein Alter erreicht, um Teil davon zu sein. Wir sind ein richtiger Familienbetrieb.“

Sein eigenes Label zu führen, erlaubt es Mike V., die Klassiker wieder auszugraben, wie das „Mammut“-Modell von 1991. Außerdem kann er sich mit anderen Brands zusammentun, ohne von seinen Partnern Kritik einstecken zu müssen. „Jetzt, wo ich mein eigener Boss bin, werde ich ein Board mit Dog Town und Suicidal Tendencies herstellen und ich sehe das nicht als Interessenkonflikt oder Konkurrenz. Ich sehe sie als Freunde, eine Familie, der ich helfen möchte“, erklärt Vallely und fügt hinzu: „Es gibt eine neue Art, Geschäfte zu machen, jeder nimmt daran teil und man zollt sich gegenseitig Respekt.“

BOARDS ON FIRE: JK INDUSTRIESInstagram: @hookupsofficialAnfragen: [email protected] In einem koreanischen Restaurant in Garden Grove feiert Jeremy Klein die Herausgabe eines neuen JK Industries Modells. Eine Wiederauflage der klassischen „Dream Girl“-Grafik von Mark Gonzales. Während das Fleisch auf dem Tischgrill bruzzelt, unterhält Klein seine Gesellschaft in echter Skatermanier. Er schüttet Rum in die Flammen, trinkt Soju mit seinen Fans und verkauft tonnenweise Produkte. Das ist Erlebnismarketing vom

Feinsten und jeder wird mit bleibenden Erinnerungen und einem T-Shirt, das nach Gebratenem riecht, nach Hause gehen.

Klein besitzt seit 1994 seine eigene Board- und Bekleidungsmarke Hook-Ups. Aber da er das Geschäft gemeinsam mit einem Teilhaber führt, kam die Idee auf, mit JK Industries etwas allein zu machen und ein Spin-Off entstand. Nach einem Original Remake von Kleins 1991er „Candy Bar“ in Auflage von 400 Stück, die sofort ausverkauft waren, hat er die Produktion auf ein neues Board pro Monat eingestellt und Lagerplatz in seiner South Bay Garage geschaffen.

EXKLUSIV UND LIMITIERT: EVERYBODYSKATESInstagram: @everybodyskatesAnfragen: [email protected] Was haben Pop-Ikonen wie Rick Ross, Michael Jackson und Madonna gemeinsam? Sie skaten alle – zumindest in dem kreativen Universum von Alphonzo Rawls und seinem Label EVERYBODYSKATES. Der einflussreiche Profi-Skater kreiert Fotomontagen, bei denen er Promis auf Boards platziert. Rapper Rick Ross beim Noseslide, Madonna, die elegant auf dem Board balanciert, oder Muhammed Ali beim Tre-flipping über einen besiegten Gegner.

„Das ist ein echt cooler und neuer Ansatz für witzige Designs. Es ist humorvoll, wie das Smith Grind Shirt von Morrissey. Außerdem sieht man selten Motive, wie jemand tatsächlich skatet auf T-Shirts, denn die meisten Design-Ansätze sind Logo-lastig“, erklärt Jörg Ludewig von Urban Supplies, die EVERYBODYSKATES in Deutschland vertreiben.

Was als witziger Post auf Instagram begann, ist für Rawls und seinen Geschäftspartner Harvey Hardwick zu einem erfolgreichen Brand geworden. „Gemeinsam haben wir uns vieles erarbeitet, vom Designprozess bis hin zur Liefererfüllung, und wir lernen immer noch dazu“, berichtet Rawls und ergänzt: „Die meisten Kommentare der Fans von #EVERYBODYSKATES beziehen sich darauf, dass die Träger der T-Shirts viele Komplimente dafür bekommen. Die Tatsache, dass die Bilder den Leuten einen Kick geben und Diskussionen provozieren, inspiriert mich, damit weiterzumachen.”

ZURÜCK IN DIE ZEIT DER VIDEOKASSETTEN: DEAR SKATEBOARDINGInstagram: @dearskatingAnfragen: [email protected] Videos und Fotos aus den Achtzigern und Neunzigern sind untrennbar mit Skateboard-Erinnerungen verbunden. Dear Skateboarding ist ein Brand aus L.A., der klassische Produkte mit sentimentalem Wert auf den Markt bringt: das „Israel“ T-Shirt von Mark Gonzales, die gelbe „RB Control“ Mütze, die Ray Barbee getragen hat, das RAD Magazin T-Shirt, das SuperCush Suspension Shirt und Lee Ralphs „VIS“ Shorts kehren in die Auslagen zurück.

„dear produziert Bekleidung, die von Legenden und weniger bekannten Skateboardern gleichermaßen getragen wurde. Bekleidung, die in Magazinen und Videos zu sehen war“, erklärt Mastermind Chris Lipomi, ein begabter Künstler, der seine Inspiration für den Brandnamen durch den Profi-Skater Brian Anderson bekam.

Alle Shirts von dear Skateboarding sind handgemacht und werden einem speziellen Waschgang unterzogen, um den besonderen 20 Jahre alten Look zu kreieren, der das klassische Design unterstützt. Bei Slam City Skates und anderen Händlern in UK sind die Shirts bereits zu haben. Auf die Zukunft in Europa angesprochen, reagiert Lipomi optimistisch: „Es gibt auf dem europäischen Markt mehr Reflektion und Abwägen. Es ist ein nachdenklicher Markt. Mein Projekt handelt von Erinnerungen und Reflektion, es verlangt nach einem Publikum, das ähnlich denkt.“

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ÜBERBLICKDie letzten Jahrzehnte über haben Skateboardfahrer meist nur zum Skaten in Halfpipes oder Parks einen Helm angelegt. Aber die Zeiten ändern sich. Anfang des Jahres 2015 gab Street-Ikone Mike Vallely bekannt, ab jetzt nur noch mit Helm aufs Brett steigen zu wollen. „Als Street-Skater habe ich mir immer neue Herausforderungen gesucht, stets alles in Frage gestellt und Hindernisse überwunden. Und einen Helm zu tragen ist jetzt eine Weiterführung dieser Ideen“, erklärte Vallely auf seiner Website.

Eine wichtige Botschaft an Street-Skater, eine Kategorie, in der (glücklicherweise) noch keiner der großen Stars unter den Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas leiden musste. Die Snowboardszene war geschockt, als Olympia-Hoffnung 2009 fast infolge eines Hirn-Traumas sein Leben verlor. Drei Jahre später starb die kanadische Freestyle-Skifahrerin Sarah Burke an den Folgen eines Trainingsunfalls, und auch der tragische Skiunfall von Formel 1-Legende Michael Schumacher machte Helme zum wichtigen Thema im Wintersport. Heute tragen in den meisten Skigebieten mehr als die Hälfte der Aktiven einen Helm, aus gutem Grund.

Einer aktuellen US-Studie aus Utah Valley zufolge waren zwischen 2006 und 2011 bei 57% aller Skateboardunfälle Longboards beteiligt, die auch häufiger für Kopfverletzungen sorgen. Und: „Von allen Skateboardern mit Hirntraumata trugen nur 4% einen Helm.“ Eine Untersuchung zu tödlichen Skateboardunfällen ergab, dass von 30 im Jahr 2011 ums Leben gekommenen Skateboardern die meisten auf der Straße verunglückten – und das ohne Helm.

So kündigt Mike Vallely mit seinem blauen Triple 8 Brainsaver Helm vielleicht einen Paradigmenwechsel im Street-Skaten an. Preise im Einzelhandel

Die Bestseller in der heiligen Dreifaltigkeit der Schoner – Knie, Ellenbogen und Handgelenke – tendieren zu kompletten Sets für alle drei Bereiche für rund ¤50–60. Premium-Knieschoner und fortgeschrittene Soft-Protektoren dürfen bis ¤100 kosten. Alex Sardella, Brand & Sponsorship Coordinator von G-Form erklärt: „G-Form Pro-X Knee-, Ellbogen– und Schienbein-Pads kosten im Handel $79,99. Unsere Pro-X Crash Shorts kosten $110.“

Bei den Helmen konzentrieren sich die Umsätze auf den mittleren Preisbereich um ¤50, während Modelle wie der TSG „Superlight“ Helm auch für ¤80 laufen. Durch Longboarding, vor allem Downhill, steigt die Preisgrenze zunehmend nach oben. Nadja Herger-Bondarenko, Communications Manager von TSG International, berichtet gute Ergebnisse mit dem „Pass“-Helm: „Die Fiberglas-Version kostet ¤250 und die Karbon-Ausführung ¤395. Dieser Helm gilt in der Downhill-Szene als Premium-Produkt mit neuartigem Design.“

Dennoch lassen sich Kunden nicht immer bereitwillig von Premium-Produkten überzeugen, sagt Charly Heusschen von EGG: „Leider sind die Leute noch meistens auf den Preis eines Helms fixiert. Ich finde es aber wichtig, was man mit einem Helm anstellen und was der Helm für jemanden leisten kann.“ Mit hochwertigen Helmen zu attraktiven Preis hat REKD eine Nische gefunden: „Unsere ‚Elite’ und ‚Elite Icon’ Helme kosten ¤35, ein beeindruckender Preis für voll zertifizierte Helme mit fortschrittlicher Passform und hochwertiger Verarbeitung“, sagt Toby Dray von REKD.

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HELME – NICHT NUR IN DER RAMPEWer als Händler seinen Kunden die richtige Schutzausrüstung bieten will, findet aktuelle Technologien und

Produkte in diesem Trend Report. Von Dirk Vogel.

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HELME: QUALITÄT UND WARTUNGZwar sind Zertifikate wie CE und andere Standards inzwischen auch bei günstigen Helmen die Norm, doch Mike Girard von S1 betont: „Trotzdem versteht die Mehrheit der Fahrer nicht den Unterschied zwischen Helmen mit und ohne Zertifikat. Viele Fahrer tragen Helme aus weichem Schaumstoff und denken, sie wären geschützt, riskieren aber schnell ein Schädel-Hirn-Trauma.“

Helme sind heutzutage so pflegeleicht wie nie, und der Großteil der Polster und Innenfutter ist voll maschinenfest waschbar. Dennoch sollten Helme generell nach einem schweren Aufprall ausgetauscht werden. Und wie Nadja von TSG erklärt: „Wir empfehlen auch, einen Helm der nicht in einen Aufprall verwickelt war, nach 3–4 Jahren zu wechseln. Der EPS-Schaum verliert an Dichte und federt weniger Aufprallwucht ab.“ Diesbezüglich haben die Experten für Kinderhelme von EGG wichtige Entwicklungsarbeit geleistet, sagt Charly Heusschen: „EGG-Helme wurden mit einem Sicherheitskern aus EPP (kurz für Expanded Polypropylene) konstruiert, um mehrere Aufpralle zu verkraften und extrem gut rückzufedern.“ Für Händler bietet S1 einen Ratgeber unter dem Titel „Wie weiß ich, ob mein Helm beschädigt wurde?“ auf s1helmets.com.

HELME: DESIGNS UND SCHNITTEDer Großteil der Helme steht in der Tradition halboffener Helme mit Hartschale, die in den späten Siebzigern von Pro-Tec geprägt wurde: „Unser ‚Classic’-Modell ist zweifelsohne seit über 40 Jahren unser beliebtestes Produkt. Und der am meisten kopierte Helm in unserem Sport.“ Unter der klassischen Oberfläche sorgt eine Reihe von Technologien für zunehmend leichtere, schlankere und bequemere Helme. „Wir sind sehr erfolgreich mit den schlanken, nicht globigen Designs unserer Helm-Modelle“, sagt Nadja von TSG und nennt die Modelle „Superlight“ und „Evolution“ als Beispiele.

Bern spezialisiert sich auf Cross-Over-Helme, die auch in anderen Sportarten anwendbar sind: „Viele Hardcore-Snowboarder skaten auch nebenbei, also wollten wir als erste Marke einen Mehrzweck-Helm für beide Bereiche entwickeln. Unser Modell ‚Macon’ ist der einzige Helm, der sowohl bei Skate-, als auch Snow-Contests auf dem Podium steht“, sagt Josh Walker von Bern und kündigt weitere Cross-Over-Modelle an.

Durch Downhill-Longboarding liegen auch Vollhelme im Trend, wie das TSG-Modell „Pass“ und der Triple8 „T8 Racer“-Helm. Eine Kombination aus Retro-Styling und moderner Sicherheit gibt’s bei TSG: „Der ‚Dawn Flex’ Helm bietet einen klassischen Voll-Helm nach Vorbild klassischer Helme aus den Anfangszeiten im Skateboarding bei voller CE-Zertifizierung.“

HELME FÜR KINDERAm besten sollte das Bewusstsein für Kopfschutz den Skatern bereits in jungen Jahren vermittelt werden. Viele Marken bedienen den Anfängerbereich mit speziell für Kinder gefertigten Helmen, darunter EGG, die in der Entwicklung mit einem Gehirnchirurgen zusammengearbeitet haben: „Kinder haben einen relativ schweren Kopf und schwache Halsmuskeln. Daher fällt ein Kind mit größerer Wahrscheinlichkeit nach vorn oder zur Seite. Dabei schützt unser Retro-Modell mit Ohren- und Halspolsterung“, sagt Charly Heusschen.

TSG bietet den kindergerechten „Nipper Maxi“-Helm, einen „250 Gramm leichten Helm mit genauer Passform. Er schmiegt sich an die Anatomie des Kopfes an und ist runder an den Seiten, als herkömmliche Helme.“ Auch Bern hat Kinder-Helme im Programm: „Der ‚Nino-Helm’ schützt den Kopf der Kleinen die ganze Saison über. Als kleinster Helm im Angebot eignet er sich für Biken, Skaten und Wintersport.“

Ebenfalls speziell für Kinder bietet Pro-Tec ein Komplett-Schoner-Set, das „JR 3-Pack“ für ¤39,99. „Heutzutage sind Eltern deutlich risikobewusster, was Kinder im Action-Sport angeht und unser JR 3-Pack schützt kleine Ripper als Set von den Handgelenken über die Ellbogen bis zu den Knien.“

ELLBOGEN- UND KNIESCHONER: SOFT AUF DEM VORMARSCHAngesichts der vielen jungen Anfänger liegen Ellbogen- und Knieschoner hoch im Kurs. Dabei geht der Trend in zwei Richtungen: Erstens werden klassische Schoner mit harter Plastikkappe – im Vert-Skaten für Kneeslides unersetzlich – durch Technik wie D3O Impact Foam verbessert, etwa der „Force III“-Knieschoner von TSG: „Das D3O-Material ist weich zu tragen, wird aber beim Aufprall fest und schützt besser als EVA-Polster.“ Pro-Tec stattet Schoner mit EVA-Schaum-Kniepolstern sowie haltbarem Nylon aus.

Der zweite Trend geht zu Soft-Protektoren ohne Hartschale – auf der Straße macht eh niemand Kneeslides beim Bailen – die beim Aufprall hart werden. G-Form setzt dabei auf Reactive Protection Technology (RPT): „Eine der besten Technologien zur Stoßdämpfung. Alle unsere Pads sind flexibel, leicht und bequem zu tragen“, erklärt Alex Sardella von G-Form.

PROTEKTOREN: DEZENT VERDECKTLongboarding sorgt für enorm steigende Nachfrage bei Protektoren, die sonst eher im Snowboarding oder Motocross zum Einsatz kommen. Hierzu Alex Sardella: „Angesichts der steigenden Beliebtheit von Downhill-Longboarding wächst auch die Nachfrage im Protektorenbereich.“ Dabei lassen sich weiche, fortschrittliche Protektoren leicht unter der Kleidung verdeckt tragen: „G-Form Pads zieht man am besten drunter, etwa unter Jeans oder T-Shirts. Sie sind so bequem und unsichtbar, dass die Skater meistens vergessen, sie überhaupt anzuhaben!“

Bern vertraut auf „PORON-Schaum in unseren Hüften- und Rückenprotektoren, der bei allen Temperaturen super funktioniert und nicht zu schwer ist.“ Mit Blick in die Zukunft erwartet G-Form weitere Spezialisierung im Protektorensegment. „Die Frauenszene wächst rasant und immer mehr Firmen bieten statt Unisex-Protektoren spezielle Kollektionen für Damen. Wir haben bereits 2015 eigene Damen- und Jugendkollektionen vorgestellt.“ Als nächstes fassen Schutzausrüster eine Kategorie ins Auge, die bislang nur mit bunten Drucken punkten konnte: „Wir stellen bald eine neue Socke für Skateboarding mit eingebautem Knöchel- und Schienbeinschutz vor“, sagt Nadja von TSG. Also gehen die Street-Skater von Morgen im wahrsten Sinne des Wortes von Kopf bis Fuß auf Nummer sicher.

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„Trotzdem versteht die Mehrheit der Fahrer nicht den Unterschied zwischen Helmen mit und ohne Zertifikat. Viele Fahrer tragen Helme aus weichem Schaumstoff und denken, sie wären

geschützt, riskieren aber schnell ein Schädel-Hirn-Trauma.“ Mike Girard, S1

HIGHLIGHTS

• Helme zum Street-Skaten, anstatt nur in der Rampe

• Wachstum bei Anfängerhelmen

• Helme für Leute mit großen Köpfen

• Longboarding sorgt für höheres Preisniveau im Helmbereich

• Knie-, Ellbogen- und Handgelenkschoner im Einsteiger-Set

• Soft-Protektoren für Knie und Ellbogen wachsen

• Protektoren unter der Kleidung verdeckt getragen

• Spezielle Protektoren für Kinder und Frauen

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PERSÖNLICHE DETAILSGib uns bitte einen kurzen Überblick über deinen Werdegang bis zur jetzigen Position bei Absolute Board Co.Meine berufliche Laufbahn nahm ihren Anfang als Offizier in der Armee. Viele Leute glauben mir das nicht, aber das ist die Wahrheit. Anschließend habe ich 15 Jahre in der Getränkebranche gearbeitet, unter anderem für Marken wie Jack Daniels und Bacardi. Vor dem Wechsel zu Absolute war ich Sales Director bei Bacardi Brown Forman Brands.

Nicht unbedingt der klassische Einstieg in den Boarsportbereich. Was hat dich an Absolute Board Co. und ihren Marken gereizt?Der größte Reiz war die Chance, eine neue Marke in Europa auf den Markt zu bringen und aufzubauen. Absolute Board Co. betreibt Marken

mit hohem Potenzial, die auf klar definierten Werten beruhen. Auf dieser Grundlage können wir aufbauen.

Unser Geschäftsführer Matt Logan und ich hatten sehr ähnliche Vorstellungen, wie wir die Marke etablieren konnten. Und er gab uns als Team jede Menge Freiheiten, ein Geschäftsmodell nach unseren Vorstellungen aufzubauen. Das haben wir auch geschafft und wir können sehr stolz auf unsere gemeinsame Leistung sein.

PENNY SKATEBOARDSWie hat es Penny geschafft, Plastik-Cruiser als eigene Produktkategorie zu etablieren? Penny spricht eine der wichtigsten Motivationen der Leute an – Spaß zu haben. Der Gründer von Penny, Ben Mackay, liebt Skateboarding und den

Penny Skateboards ist eine der erfolgreichsten Marken der letzten Jahre und hat fast im Alleingang eine komplett neue Produktkategorie begründet: Cruiser-Skateboards aus Plastik. Die bunten Komplettboards der australischen

Firma haben vielen Skateboardhändlern eine willkommene Einnahmequelle beschert, und eine neue Teilnehmerschar von Freizeitskateboardern aufs Brett gebracht. Cruiser-Boards sind mittlerweile zu einer der stärksten

Wachstumskategorien im Skateboardhandel herangewachsen und bringen in vielen Shops jährliche Steigerungsraten von über 30%. Die SOURCE sprach mit Pennys European General Manager Ollie Berney über die Pionierarbeit der Marke im Cruiser-Segment, frische Ideen in einem zunehmend übersättigten Marktumfeld, neue Produktkategorien – große Überraschung: Penny Longboards! – sowie das Zukunftspotenzial im europäischen Boardsporthandel. Von Dirk Vogel.

OLLIE BERNEY. EUROPEAN GENERAL MANAGERABSOLUTE BOARD CO.

BIG WIG INTERVIEW

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Lifestyle, fand aber, dass es noch mehr Spaß machen könnte. Und das leistet sein Produkt auf jeden Fall.

Wie meistert ihr als Trendsetter den Übergang zu nachhaltigem Wachstum? Um weiter wachsen zu können, mussten wir vor allem die Gründe verstehen, weshalb Leute an der Marke teilnehmen. So können wir weiterhin relevante Innovationen und Initiativen bringen. Ein Teil der Strategie besteht darin, das Sortiment an angemessenen Stellen auszubauen, etwa durch den Penny-Rucksack, den wir Anfang des Jahres veröffentlicht haben. Das ist etwas, worauf die Kunden gewartet haben und die Resonanz hat unsere kühnsten Erwartungen übertroffen.

Habt ihr noch andere Entwicklungen in Arbeit?Diesen Sommer bringen wir das Penny Longboard auf den Markt. Das haben wir rein aufgrund der Wünsche unserer Kunden entwickelt. Es hat ein wenig gedauert, bis die Technik genau gepasst hat, aber inzwischen ist daraus ein super Produkt geworden. Ein tolles Beispiel dafür, wie Absolute Board Co auf Marktforschung basierende Innovationen umsetzt.

Ihr betreibt sehr tiefgehende Marktforschung hier in Europa. Wie sieht der typische Penny-Käufer aus? Und was bringen diese Kunden dem allgemeinen Boardsportmarkt?Wir haben viel Zeit damit verbracht, unsere potenziellen Kunden kennenzulernen. Im ersten Schritt wollten wir verstehen, weshalb Leute überhaupt Skateboardprodukte kaufen. Dabei haben wir sieben motivierende Kriterien ermittelt: Kreativität, Spaß, Lifestyle, Abhängen, Glaubwürdigkeit, Leistungsstärke und Suche nach einem Geschenk. Anschließend haben wir unsere Marken entsprechend positioniert.

Der typische Penny-Kunde hat noch nie zuvor ein Skateboard gekauft. Er ist interessiert am Skateboardlifestyle, will Spaß haben und hängt gerne mit anderen ab. Aber bislang waren viele dieser Kunden eingeschüchtert vom Skateboarding. Eine der größten Stärken von Penny liegt darin, diese Hemmschwelle abzubauen und den Leuten die Möglichkeit zur Teilnahme zu eröffnen. Dementsprechend ist Penny eine der Marken, die neue Teilnehmer ins Skateboarding und neue Kunden in die Shops bringen.

Wo wir gerade bei Shops sind – eines der größten aktuellen Probleme sind die überzogenen Rabatte und Sonderverkäufe. Wie geht ihr als Marke Sonderverkäufe an? Wir legen weniger Wert darauf, wie viel ein Shop bei uns bestellt, sondern wie oft dieser seinen Bestand abverkauft. Daher bieten wir keine Vorbestellungen, volumenbezogenen Rabatte und derartige Aktionen. Wir investieren lieber in Shops, die uns eine sichtbare Präsenz bieten und die Marke kommunizieren wollen und machen mit ihnen gemeinsame Promotion-Aktionen mit echtem Mehrwert. Ohne Pflicht zu Vorbestellungen hat der Shop flüssige Geldmittel und bleibt nicht auf einem Haufen Ware sitzen, die er nicht verkaufen kann. Dabei bleibt auch unsere Markenpositionierung intakt.

Was ist insgesamt euer Ziel für die Marken der Absolute Board Co.?Neue Teilnehmer ins Skateboarding zu bringen.

DER EUROPÄISCHE MARKTEs gibt noch jede Menge Leute, die Skateboarding erst noch entdecken müssen. In welchen Teilen Europas liegt Euer wichtigstes Geschäft und welche haben das höchste Zukunftspotenzial?

Wir sind sicher nicht stellvertretend für die typische Skateboardbranche. Natürlich sind Großbritannien und Frankreich sehr stark und unsere Partner in Norwegen haben tolle Arbeit geleistet, unsere Marken in einem relativ kleinen Markt zu etablieren. Aber trotz allgemeiner wirtschaftlicher Entwicklungen übertrifft unser Wachstum in Russland sämtliche Erwartungen.

Habt ihr angesichts eures speziellen Kundenkreises und Ansatzes vielleicht mehr Wachstumsmöglichkeiten als herkömmliche Skateboardmarken?Nüchtern betrachtet ist unsere Marktpräsenz in allen Regionen noch relativ gering. Weil wir es sind, die neue Leute für Skateboarding gewinnen, gibt es in allen Ländern noch enorm viele potenzielle Neukunden, die andere Skateboardmarken nicht so leicht erreichen können. Das eröffnet uns extrem viele Möglichkeiten, sowohl in bestehenden als auch in neuen Märkten in ganz Europa.

Das bedeutet auch viel Wachstum im Einzelhandel. Wie lautet eure Botschaft an Einzelhändler in Europa, die gern mit Penny und euren anderen Marken arbeiten wollen?Wir wollen die Marke sein, mit der man am lockersten zusammenarbeiten kann. Wir wollen, dass die Händler jede Menge Geld mit unseren Marken verdienen und am besten geht das, wenn man gemeinsam mit der gleichen Leidenschaft am Aufbau von Premium-Marken arbeitet.

Du hast weitreichende Erfahrungen in anderen Wirtschaftszweigen. Was machen Firmen im Boardsport besonders gut? Und was könnte besser laufen?Ich glaube, dass der wichtigste Aspekt beim Aufbau einer Marke ist, die emotionale Bindung der Kunden zu verstehen. Ohne Emotionen ist es doch nur ein Produkt. Emotionale Bindung ist ein grundlegender menschlicher Wesenszug. Daher braucht man auch Leute, die mit Leidenschaft diese Emotion mit anderen teilen und die Marken ausbauen. Mich hat an dieser Branche gereizt, mit so vielen begeisterten Leuten arbeiten zu können. Man hört viele Firmen sagen, ihre Angestellten seien die wichtigste Erfolgsgarantie. Dem würde ich widersprechen – Begeisterung ist am wichtigsten!

Ich will nicht darüber urteilen, was die Boardsportbranche besser machen könnte. Ich kann nur darauf verweisen, was wir bei Absolute besser machen wollen. Und zwar: die Kunden und ihre Beziehung zur Marke besser verstehen, engere und direktere Beziehungen zu den Händlern aufbauen und deren Wünsche und Bedürfnisse respektieren sowie auch außerhalb vom Actionsport nach vorbildlichen Strategien schauen, die wir übernehmen können.

Welche Entwicklungen erwartest du im europäischen Boardsporteinzelhandel mit Faktoren wie dem Internet und großen Filialisten?Der Trend zum Internet-Shopping ist keine unaufhaltsame Entwicklung. Momentan schwinden die Gewinnspannen aufgrund steigender Frachtkosten, und das in einem Segment, in dem hauptsächlich über Preis differenziert wird. Also ist es doch schwieriger als erwartet. Daher gibt es auch keinen radikalen Händlerschwund im stationären Handel. Da unsere Aufgabe darin besteht, mehr Leute aufs Skateboard zu bringen, müssen wir überall präsent sein, wo unsere Kunden einkaufen. Wir hatten beträchtliche Erfolge in großen Einzelhandelsketten, die sonst nicht unbedingt an Skateboarding interessiert wären. Sie erlauben uns Zugang zu einem breiteren Publikum, was wiederum hilft, neue Leute für das Skaten zu begeistern.

Vielen Dank für das Interview, Ollie.

Ich glaube, dass der wichtigste Aspekt beim Aufbau einer Marke ist, die emotionale Bindung der Kunden zu verstehen. Ohne Emotionen ist

es doch nur ein Produkt.

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Früher war alles so einfach. In den Neunzigerjahren bestanden keine Zweifel an der Definition von „Streetwear“: Ein paar Baggy-Cargopants, ein Eightball T-Shirt und ein Beanie – ganz klar ein Streetwear-Outfit! Inzwischen beeinflusst Streetwear zunehmend Mainstream-Kleidung und Designer-Mode – nicht zuletzt dank Kanye West – und die Grenzen verschwimmen. Im Repertoire heutiger Streetwear-Kollektionen finden sich auch Elemente seriöser Garderobe wie Knopfhemden, Anzughosen und Trenchcoats. Dabei wird eine zuverlässige Definition von „Streetwear“ immer schwieriger.

Zum Glück hat der Boardsport, vor allem Skateboarding, seit jeher einen festen Draht zu den Trends der Straße. Bevor Cargopants und Skinny-Jeans in die Kleidungsregale der großen Mode-Discounter kamen, hatten Skateboarder sie entdeckt und als Klamotten für Stunts auf dem Board auserkoren.

Inzwischen beeinflussen sich Streetwear und Mainstream im Wechselspiel. Und gerade die Männer geben heute mehr Geld für Bekleidung aus als je zuvor: Seit 1998 sind die Ausgaben für Herrenmode um 70% gestiegen und sollen bis 2017 jährlich $110,3 Milliarden betragen. Dementsprechend sind Boardsportkunden trendbewusster denn je und orientieren sich längst über Marken in unserer Branche hinaus.

Durch die Sozialen Medien und das Posten von Outfits auf Instagram verbreiten sich Modetrends in Windeseile über den ganzen Globus. Alles verändert sich schnell. Was heute funktioniert, ist morgen passé – man denke

etwa an Vintage-Clothing – und für die Designer bei den Modemarken wird das Entwerfen der nächsten Kollektionen zunehmend zum Ratespiel.

Dabei darf man jedoch nicht vergessen: Wir sind Streetwear! Alles, was Boardsportler kollektiv auf der Straße anziehen, darf mit Fug und Recht als „Streetwear“ bezeichnet werden und definiert die neuen Trends, anstatt ihnen zu folgen. Unser Trend Report zeigt, wie Boardsportmarken im Frühjahr/Sommer 2016 in der Streetwear für Herren den Ton angeben.

PREISSETZUNG ZUNEHMEND UNTER DRUCKEbenso wie in anderen Produktsegmenten setzt die anhaltende Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar die Preissetzung im Bekleidungsbereich unter Druck. Dennoch bemühen sich die Marken um faire Preise: „Da wir Bekleidung von Arbor aus den USA einführen, schlägt sich die Entwicklung mit Euro und Dollar massiv auf die Preise nieder. Wir haben es aber trotzdem geschafft, unsere Ware zu fairen und erschwinglichen Preisen anzubieten“, sagt Bernd Pösl, European Brand Manager von Arbor.

Einige Marken nehmen sogar Veränderungen in ihrer Lieferkette in Kauf, um unabhängig von Währungseffekten zu sein, darunter auch Colour Wear: „Bei uns bleiben die Preise in diesem Frühjahr konstant. Dabei hilft, dass wir die Textilherstellung aus China zurückgeholt haben, was kürzere Lieferzeiten bietet und auch die Qualität der Ware und Zusammenarbeit mit den Zulieferern verbessert“, sagt Neil Slinger von Colour Wear.

trend report

WIR SIND STREETWEAR!Heutzutage verbreiten sich Modetrends mit Lichtgeschwindigkeit über die Sozialen Medien. Bekleidungsmarken im Boardsport

stehen zunehmend unter Druck, möglichst schnell die richtigen Kleidungsstücke für eine Kundschaft zu entwerfen, die alles längst gesehen hat. Oder nicht? Immerhin gehört uns die Straße! Trend Report Von Dirk Vogel.

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„Mehrschichtige Outfits aus gut eingelebten Kleidungsstücken. So als würde Kurt Cobain mit seiner Gitarre am Strand von Venice Beach um Kleingeld betteln.“

Jack Toledo, Design Director von KR3W

Im Moment verlangen die Kunden attraktive Preise und haben eine klare Schmerzgrenze. „Der Skatemarkt will T-Shirts für ¤29,90 im Laden. Bis ¤35,90 wird noch akzeptiert für bessere Marken und Premiumqualität. Bei ¤39,90 ist Schluss, aber die verkauften Stückzahlen sind gering auf diesem Niveau“, sagt Jörg Ludewig, Mitinhaber von Urban Supplies Distribution in Wiesbaden. „Einem Top-Händler zufolge verkaufen sich Hoodeds für ¤59,00 sehr gut, aber den Preis können wir angesichts des Dollarkurses kaum bieten. Wir sind eher zwischen ¤69-89 und finden, dass sich der Großteil unterhalb abspielt.“

OUTFITS: JOGGERS UND JEANSDie Trend-Outfits für FS2016 drehen sich um zwei Mega-Trends im Hosenbereich. Erstens erleben Jeans in allen Schnitten und Waschungen ein massives Comeback, wie Luca Canali, Vans Product Manager Apparel & Accessories erklärt: „Die Outfits sind insgesamt sehr clean und betonen die Eigenschaften der Jeans, DEM wichtigsten Trend in der kommenden Saison.“ Alle großen Bekleidungsmarken erweitern ihre Jeanskollektionen oder steigen neu in diesen Bereich ein. Als angesagtes Outfit mit Jeans im Mittelpunkt nennt Luca von Vans: „Eng zulaufende und leicht abgetragene Jeans, ein Paar SK8 HI-Vans und ein schönes langärmliges Oxford-Hemd.“

Der zweite RIESIGE Hosen-Trend zeichnet sich im Boardsport schon seit einer Weile ab: Jogginghosen erleben kommende Saison einen enormen Boom und sind, begleitend zum Mainstream-Trend zu Sneakers, überall zu sehen. Und warum auch nicht: Mit ihren engen Öffnungen an den

Hosenbeinen bieten Jogginghosen den Herren eine perfekte Möglichkeit, etwas Haut und ihre tollen neuen Sneaker zur Schau zu stellen.

Beim Zusammenstellen eines Streetwear-Outfits mit Jogging Pants gibt es „zwei Möglichkeiten. Entweder technisch und funktionell oder mit Vintage-Einflüssen. Wir gehen den ausgefallenen Weg und setzen auf Vintage mit dem gewissen KR3W-Feeling“, sagt Jack Toledo, Design Director von KR3W. Als wichtigen Look für FS2016 nennt er die „Neunzigerjahre Grunge-Ästhetik mit mehrschichtigen Outfits aus gut eingelebten Kleidungsstücken. So als würde Kurt Cobain mit seiner Gitarre am Strand von Venice Beach um Kleingeld betteln.“

Wer seine Jogginghose mit sportlichen Outfits kombinieren will, findet jede Menge athletisch angehauchte Stücke in kommenden Kollektionen, etwa Rundhals-Sweatshirts, kurzärmlige Hoodies, Trainingsanzugsjacken und Windbreaker mit Kapuze, die perfekt zum Training oder Skaten geeignet sind. „Der Markt für Fitness- und Wellnessbekleidung boomt und es kommt eine neue Welle vielseitiger Aktivbekleidung. Viele Marken bieten Stücke, die bestens den Übergang zwischen Fitnessstudio und Straße schaffen, etwa extrem leichte Laufjacken oder Anorakpullover“, sagt Brent Sandor, Director of Marketing von MATIX.

Die angesagten Kopfbedeckungen der Saison sind Snapback-Mütze, Anglerhut oder Beanie. Aber ein unerwarteter Trend würde sogar Skateboardlegende Tony Alva stolz machen: Der Filzhut (engl.: „Fedora“) ist wieder da, und zwar in vielen aktuellen Modefarben in Kollektionen von Marken wie Brixton: „In der Frühjahrshutkollektion bieten wir einige neue Hüte wie den ‚Manhattan’-Fedora, ‚Leo’-Fedora sowie neue Versionen bestehender Modelle wie ‚Mayfield’, ‚Messer’ und ‚Wesley’”, sagt Brian Reichel von BRIXTON.

FARBPALETTE FS2016Im Farbbereich geht der Trend zu schlichten, unauffälligen Farbtönen, kombiniert zu einfarbigen Outfits, bei denen unterschiedliche Töne der gleichen Farben getragen werden. Dieser „Low Profile“-Look – bei einer Lautstärke von drei bis vier (von maximal zehn) – ist der DER Farbtrend der kommenden Saison. „Der Trend zu einfarbigen Mustern und Outfits geht weiter“, berichtet Marianne Schoch, Senior Designer bei Zimtstern. Bernd von Arbor sagt: „Unsere meisten T-Shirts, Knopfhemden und Sweatshirts sind einfarbig. Wir arbeiten vor allem mit natürlichen Erdtönen und Pastellfarben.“

Was die beliebtesten Farben angeht, wollen die Kunden laut Jörg Ludewig von Urban Supplies jedoch wenig Neues: „Zwar fragen die Händler immer wieder nach neuen Farben, aber selbst wenn man diese bietet, sind die Bestellungen dann doch meistens Schwarz, Grau oder Marineblau.“ Für Luca bei Vans dreht sich alles um „klassische Vans-Farben wie Navy, Rot und Weiß.“ Ein weiterer heißer Trend: Rosa findet sich in vielen Herrenkollektionen, etwa in Chambray-Hemden und T-Shirts von Arbor.

STOFFE & MATERIALIENMaterialien im Frühjahr/Sommer 2016 tendieren zu aufwendigen Strukturen – oft in Kombination verschiedener Stoffe in einem Teil – deren Wertigkeit der Kunde fühlen kann. Luca von Vans sagt: „Vielfalt von Materialien ist in allen Kategorien angesagt, vor allem bei den Hemden, wo man leichter Materialien kombinieren kann wie Oxford, Chambray, Jeans, Popeline oder Voile, die in allen unseren Kollektionen zu finden sind.“

Traditionelle Surfmarken wie Jimmy’Z verbinden umweltfreundliche Textilien mit klassischem California Style. Dazu Blake Harrington von Jimmy’Z: „Wir verarbeiten Bio-Baumwolle und setzen in vielen Produkten auf umweltfreundliche Materialien.“ Auch Zimtstern unterstützt diesen Trend:

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„70% unserer T-Shirts bestehen aus Bio-Baumwolle, und unsere Basic-Sweater-Kollektion verbindet 50% Recycling-PES und 50% Baumwolle.“

MUSTER, DRUCKE & GRAPHIKENDer Trend zu unauffälligen Outfits setzt sich auch bei den Mustern fort, wo ähnliche Farbtöne mit minimalen Kontrasten miteinander kombiniert werden. Das passt ins dezente und unauffällige Gesamtbild der kommenden Saison.

Dementsprechend bieten aktuelle Kollektionen auch immer weniger sichtbares Branding und Markenlogos. Dazu Blake von Jimmy’Z: „Wir bemerken den Trend zu weniger Branding und Logos und suchen nach Wegen, unsere Kunden glücklich zu machen und die Tradition unserer Marke aufrecht zu erhalten.“

Dabei bedeutet der Trend zu weniger Logos nicht, dass keine Drucke mehr geboten werden – ganz im Gegenteil. „Volldrucke sind immer noch heißer Trend, etwa Blumenmuster im Surfbereich und Farb-Blöcke“, sagt Martijn Jegerings, Head of Marketing bei Protest. Zum Color-Blocking setzen viele Marken diese Saison auf Farbübergänge von hellen zu dunklen Tönen innerhalb eines Kleidungsstücks, vor allem bei den Oberteilen.

Im Damenbereich waren Indianer-Muster bereits im letzten Sommer ein heißer Trend, der nun im Herrenbereich aktuell ist, ebenso wie Monogramm-Drucke und Blütenmuster. „Wir sehen Blumen- und Grafikdrucke zusammen mit dezenten Batik-Elementen als wichtige Trends in der Herrenmode“, sagt Brent von MATIX. „Blumen, Jeanselemente, und Neunziger-Motive dominieren in der Sommermode“, so David „Dino“ No, Director of Merchandising & Design bei NEFF.

SCHNITTE & PASSFORMENDie Streetwear hat enorme Schritte gemacht seit den Zeiten der ultra-weiten Hosen – man denke an Justin Pierce (RIP) im Film „Kids“ mit einer 1-Liter-Flasche Bier im Hosenbein – und Sdie chnitte tendieren nun zu engen, aber nicht zu engen Passformen. Dazu Luca von Vans: „Der V76 Skinny Fit ist unser Markenzeichen und sitzt etwas unter der Hüfte mit enger Passform und eng zulaufenden Beinen. Wir bringen ihn in sieben Waschungen, von denen zwei Wicked Dry Technologie bieten. Unser trendgerechter Schnitt ist der V46 Taper, der extrem gut bei leicht angesetztem Hosenboden passt.“

Jack Toledo von KR3W sieht das ähnlich: „Unser wichtigster Schnitt heißt KSLIM und sitzt eng, ohne wie die Skinny-Jeans deiner Freundin auszusehen, was bei den Kunden gut ankommt. Außerdem bringen wir den KSTANDARD, oben etwas weiter und mit kürzerem Bein, sowie den gerade verlaufenden KLASSIC-Schnitt.“

Als Gegenpol zu den engeren Schnitten von Jeans und Jogginghosen werden Oberteile weiter und länger, etwa „längere, formgenaue T-Shirts im Zusammenspiel mit kürzeren Sweatshirts“ von Zimtstern. Deren Designerin Marianne Schoch erklärt: „Das Übereinandertragen von Teilen ist ein enormer Trend im Herrenbereich im kommenden Frühjahr. Eine einfache Kombination von T-Shirt, Sweatshirt und Weste wird durch gekonnte Kombinationen zu etwas Besonderem.“

Die Shorts werden insgesamt länger, gehen bis knapp übers Knie und sind ebenfalls enger. Quiksilver bringt eine neue Art von Short auf den Markt, erklärt Global Design Director Josh Rush: „Unsere Street Trunks werden 2016 die Walkshort ablösen. Wir setzen sehr stark auf Boardshorts, da hier unsere Wurzeln liegen, mit Modellen wie The Vee, The Scallop, The Arch und New Wave. Diese kommen in Form von Street Trunks im

Zusammenspiel mit jugendlichem Styling in die Streetwear.“

TRENDKATEGORIE: JEANSAls in den Achtzigerjahren Street-Legende Ray Barbee mit Jeans in Videos zu sehen war, trug fast niemand sonst Jeans. Zwar war die Kategorie seitdem alles andere als aus der Mode, wurde aber in den vergangenen Jahren von anderen Hosenarten verdrängt. Damit ist jetzt Schluss! „Trends verlaufen von Natur aus in Zyklen und die enorme Popularität von Chino Pants in den letzten Jahren hat modebewusste Kunden zur Suche nach Alternativen getrieben. Da bieten Jeans genau die richtige Antwort, und Vans war gut darauf vorbereitet“, sagt Luca von Vans. „Wir haben unsere Herstellung von Jeans nach Europa zurückgeholt und bringen gerade die ersten Lieferungen auf den Markt.“

Die deutsche Textilienmarke Bleed ist bekannt für Engagement in Sachen Umweltschutz und produziert ebenfalls wieder vor der eigenen Haustür: „Eine unserer neuen Innovationen ist Bleed German Denim. Wir haben einen dunklen Jeansstoff gemeinsam mit einer kleinen Manufaktur hier bei uns in Oberfranken entwickelt. Die Entwicklung dauerte fast zwei Jahre und der neue Stoff ist komplett nachhaltig und trägt das Zertifikat des GOTS (Global Organic Textile Standard)“, so Michael Spitzbarth von Bleed.

Zur kommenden Saison erweitern alle großen Marken ihre Jeanskollektionen, was eine neue Vielfalt an Waschungen, Bleichungen und Passformen in die Läden bringt. Dazu Jack Toledo von KR3W: „Unsere Jeanskollektion bietet nicht nur zahlreiche Schnitte, sondern auch eine Vielzahl von neuen Waschungen. Mein Favorit ist der ‚Bleached Bum Wash’ in der KSTANDARD Jeans. Der besteht aus schwerem Indigostoff aus 100% Baumwolle und erhält durch Stone Washing einen schön eingelebten Look.“

Und da auf der Straße Bewegungsfreiheit groß geschrieben wird, bringen viele Marken leistungsstarke Technologien in ihre Jeans-Stoffe. In der FS2016-Kollektion von Vans finden sich „Wicked Dry und Sturdy Dry Technologie. Diese Kombination bringt ein neues Maß an Performance in die Jeanskollektion. Sturdy Stretch bringt Haltbarkeit und Flexibilität und behält dabei seine Passform, während Wicked Dry sehr atmungsaktiv ist und Feuchtigkeit nach außen leitet.“ Im kommenden Frühjahr bieten fast alle Marken Stretch in ihren Jeansmodellen.

Das Comeback von Jeans ist laut Brent von MATIX alles andere als ein kurzlebiger Trend: „Jeans sind der älteste Klassiker. Leute jeden Alters und Geschlechts tragen Jeans. Das ist einfach eine Konstante in der Mode, die ewig aktuell sein wird.“ Bei MATIX bieten alle Jeans eine Garantie auf Lebenszeit und halten die Anforderungen der rauen Straße bestens aus. Und auf der Straße kennen wir uns bestens aus und bringen weiter die neuen Trends, denen der Rest der Welt irgendwann unweigerlich folgen wird.

„Wir sehen Blumen- und Grafikdrucke zusammen mit dezenten Batik-Elementen als

wichtige Trends in der Herrenmode.“ Brent Sandor, Director von Marketing at MATIX

HIGHLIGHTS

• Jogging, Jogging, Jogging!

• Alle Marken erweitern ihre Jeanskollektionen.

• Funktionelle Jeans mit Stretch und Feuchtigkeitsableitung.

• Mischung von Materialien innerhalb von Kleidungsstücken.

• Enger sitzende Hosen kombiniert mit weiteren Oberteilen.

• „Unauffälliger Look“: Einfarbige Muster und Outfits.

• Monogram-Drucke und Indianer-Muster.

• Nachhaltige Muster in modischen Kleidungsstücken.

• Umkehrbare Jacken mit buntem Futter.

• Tank-Tops, kurzärmlige Sweater und Raglans.

• Heißer Trend im Hutbereich: Fedoras!

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rideometer

In dieser Tabelle sieht man die in 2014 meist gesehenen online Skateboard Videos. Rideometer sammelt Daten auf 8 verschiedenen Online Video Plattformen, aber Youtube und Vimeo stehlen den Anderen klar die Show mit 80% aller Views. In den Top 5 finden sich wie zu erwarten einige der Champs der Street League. Hut ab auch für Tony Hawk, der weiterhin mit fast jedem seiner Videos in den Top Rankings zu finden ist.

RIDE O’METER analysiert weltweit Actionsport - Medien in den Bereichen Print, Web, Online- Videos und Soziale Netzwerke. Hier sind die Highlights der Skate Saison 2014.

Präsentiert von RIDEOMETER.COM

SKATE MEDIA ANALYTICSRIDE O’METER

RANKING

1

2

3

4

5

RANKING

1

2

3

4

5

EVENT

Street League Skateboarding 2014

King Of The Road 2013

Tampa Pro 2014

Vans Shop Riot 2014

Van Doren Invitational 2014

5

VIDEO NAME

DC Shoes: Nyjah Vulc

King Of Strike and Destroy - Luan Oliviera

Nike SB Chronicle vol 2 - Shane O’Neill

Tony Hawk Jumps Moving Mini Hardtop

DGK’s - Blood Money - Video

EXPOSURE VALUE

100 815 ¤

89 173 ¤

63 929 ¤

57 526 ¤

46 447 ¤

CLIPPINGS

620

319

237

182

125

NB OF WEEKS ONLINE

49

66

73

53

45

VIEWS

4 788 376

1 600 601

1 226 179

899 705

871 657

MAIN BRANDS FEATURED

DC FOOTWEAR

NIKE

NIKE

MINI

DGK

WEB / EVENT RANKING TOP 5

VIDEOS / BRAND RELATED TOP 5

Diese Tabelle zeigt den Medienwert der Skate Events welcher durch Artikel auf Core Websites generiert wurde. Zwei Arten von Events konkurrieren hier miteinander. Die Street League und das Tampa Pro mit einem traditionellen Show Format erreichen beeindruckende 100K¤ und 64K¤ Medienwert und belegen damit den ersten und den dritten Platz im Ranking. Auf der anderen Seite erreichen das KOTR 89K¤ und die Vans Shop Riot 57K¤ Medienwert mit ihren underground Formaten.

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Im Matchup treten zwei der aktivsten europäischen Fahrer in Social Media gegeneinander an.Der Franzose Bastien Salabanzi hat sich den Legenden Status redlich verdient. Er kommt Paul Rodriguez näher und unterschreibt für sein eigenes Pro Model bei Primitive Skateboards. Der Russe Sewa Kroetkov hat immer wieder sein

technisches Können bei Contests wie dem Battle of the Berrics gezeigt und heuer den Schritt zum Pro gemacht. Im Matchup hat Bastien bei den meisten Followers die Nase vorne. Während er auf Instagram 10K followers mehr als Sewa hat, sind beide beim Engagement ihrer Fans fast gleichauf.

Hier sind die Top 5 Marken, die den größten Medienwert und die größte Sichtbarkeit auf den Titelseiten der internationalen Skate Magazinen der Saison 2014 hatten. Vans, als ein essentieller Skate - Schuh Sponsor hat es bei über 200 analysierten Magazinen im Jahr, auf 10 Covers geschafft. Dazu haben wir 5 Titelseiten herausgepickt, welche die 5 meist gecoverten Marken repräsentieren.

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TOP POSTS RIDERS

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BASTIENSALABANZI

VS

SEWAKROETKOV

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RANKING

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BRAND

Vans

Volcom

Nike

LRG

Adidas

TOTAL EXPOSURE

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PRINT / COVER RANKING TOP 5

SOCIAL / NETWORK RIDERS MATCHUP

Tony HAWK8 082 interactions

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WOMEN’S SS16 STREETWEAR TREND REPORT

trend report

TRENDS„Der Sport-Trend bleibt weiter sehr wichtig für Vans Women und bekommt dieses Jahr mit Prints und Details wieder einen femininen Touch“, sagt Vans Head of Women’s Design Nadia Barienbrock. Auch Roxy arbeitet mit „sportlichem Styling femininer Produkte“ erklärt Marie Lauga, Global Head of Design bei Roxy, und Burton hat ein ähnliches „Minimal Function Meets Fashion“-Thema, in dem minimale Silhouetten auf technische Details treffen: „funktional aber pur“, so Matt Ross, VP Creative Director of Apparel bei Burton Snowboards. Bench hat den Fokus ebenfalls „auf moderner Zweckmäßigkeit und müheloser Funktion.”

Wie bereits erwähnt spielen Prints nächstes Jahr eine große Rolle, laut Roxy und Protest „vor allem Blumen“. Bei Bleed haben die „Prints handgemachten Charakter“ und sind „All-Over aber subtil und eher einfarbig“, berichtet CEO, Gründer und Designer Michael Spitzbarth. Vans setzt dagegen auf wilden Mustermix „für einen einzigartigen Look“ und auch Zimtstern bringt „dekorative All-Over-Prints zurück, vor allem auf fließenden Kleidern“, sagt Senior Designer Marianne Schoch. Volcom setzt ebenfalls auf „Prints aus alten Zeiten, allerdings mit einem coolen, modern Twist wie schmeichelhaften Silhouetten und auffälligen Mustern“, erklärt Design Director Kristy Michael die neuen hautengen Kleider, Tops und Schlaghosen.

Ein „dezenter Einfluss der Siebzigerjahre“ zieht sich durch die ganze SS16 Kollektion von Volcom, und auch Roxy geht mit „bunten Farben, handgemachten Effekten und verzierten Sportsachen, die von Kaftanen und der Strandkultur der Siebziger inspiriert“ sind, in eine ähnliche Richtung. Bei Burton geht die Zeitreise nur bis in die Neunzigerjahre zurück, mit „Grunge Styles und Denim in allen Silhouetten, von langen Jeanskleidern bis zu Crop Tops“, berichtet Matt Ross. Bei Vans sieht man das ähnlich: „Tomboy Styling bleibt wichtig. Sportliche Teile werden mit graphischen Mustern, handgemachten Drucken, Grunge-Karo und Baby Tees kombiniert“, erklärt Nadia Barienbrock.

Reisen war ebenfalls eine große Inspiration fürs nächste Jahr, von Burtons „Modern Nomad“-Thema mit entspannten Schnitten und weichen, femininen Stoffen über den Boho/Gypsy-Einfluss in Protests Caravansary Story oder die vielen Texturen in Roxys von Road Trips durch Australien, von Bondi Beach nach Byron Bay inspirierter Kollektion.

Bei Nikita kam die Inspiration „vom Vogel und allem, wofür er steht: Freiheit. Schönheit. Kraft. Unabhängigkeit“, kombiniert mit den für Nikita typischen sportlichen Silhouetten, von wilden Batik-Mustern bis zu femininen Styles.

Women’s Streetwear hat es in den letzten Jahren nicht gerade leicht gehabt. Jede Kette hat den aktuellen ‚Hipster Look‘ im Angebot, der gleichermaßen minimalistisch wie individualistisch daherkommt, und der Trend, sein Yoga- oder Fitnessprogramm in den Alltag zu integrieren hält weiter an. Wenn also die Damenwelt nicht mehr zwischen Klamotten für die Arbeit, den Sport oder die Freizeit unterscheidet, warum sollte man das als Shop? Weil Frauen eben Frauen sind und sie, selbst wenn Sportklamotten heute stylish genug für die Straße sind, gerne die Auswahl haben. Sogar sehr gerne, wie jeder weiß, der schon mal den Koffer einer Dame tragen musste, die übers Wochenende verreist...Sportliche Einflüsse bleiben in den Frühjahr/Sommer-Kollektionen 2016 weiter präsent, werden aber durch eine Wiederbelebung weicher, femininerer Styles ausgeglichen, von kurvigen Siebzigerjahre-Silhouetten über sexy Details bis zu fließenden Stoffen. Report von Anna Langer.

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trend report

MUSTERMuster prangen nächstes Jahr auf allen Kleidungsstücken, in allen Farben und Formen. „Retro-angehauchte Tropenprints und einfach Streublumenmuster sind ein schöner Kontrast zu unserem Vintage-Paisley“, findet Volcom’s Kristy Michael. Roxy aktualisiert tropische Muster mit „australischen Blumen“, Protest gibt ihnen einen „Vintage-Hawaii-Look voll sattem Grün mit Foto-Motiven von exotischen Blättern und Blumen“, und Zimstern „vereinfacht Blumen-Prints“. Vans mischt ein paar Farbkleckse in ihr „Safari Floral in graphischem Schwarz-Weiß“, Bench interpretiert Tropenprints „mit halluzinogener Note“, und Burton entscheidet sich für „moderne, minimalistische Schwarz-Weiß-Blumen“ und hat sogar einen „Camo-Print mit saftigen Blumen“ entwickelt.

Volcom prophezeit außerdem, dass Karo im Kleiderschrank zur „Grundausstattung“ gehören wird und auch bei Vans sind „(Karo-)Hemden nicht mehr wegzudenken“ und werden mit „übergroßen Schachbrett- und Schottenmustern“ aktualisiert.

„Streifen sind auch sehr wichtig“, fügt Roxys Marie Lauga hinzu, „egal ob texturiert, gedruckt oder ethnisch inspiriert“, und bei Zimtstern feiert auch „klassisches Polka-Dot-Muster“ ein Comeback.

Neben all diesen neu interpretierten Klassikern findet man „einfache, futuristische, geometrische Muster” von Volcom, „geometrische, mit Federn gespickte Kaleidoskop-Prints, sowie Illustrationen, Tusche-Zeichnungen und Wasserfarben-Bilder von Vögeln und dem Himmel“ bei Nikita und „unterschiedlich arrangierte geometrische Formen“ in der Zimtstern-Kollektion. Bleed hält es mit einem neuen „künstlerischen Holzschnitt” ganz natürlich, Burton arbeitet mit „modernen Interpretationen natürlicher Elemente“ und bei Bench gibt es „Wasserfarbspritzer und Tintenkleckse, Farbtropen, sonnenverbrannte Erde und dick gestrichene Maleroberflächen.“

FARBENDamit all die mutigen und sich teilweise beißenden Prints nicht zu wild werden, sind die Farben eher ruhig gehalten und so aufeinander abgestimmt, dass sie „sich gut miteinander präsentieren lassen“, erklärt Burtons Matt Ross. Ausgeblichene und verwaschene Töne sind dabei besonders beliebt, von Volcoms „warmem, neutralen Moosgrün, Vintage-Braun und Soja“ über Nikitas „staubige Erdtöne, sanfte Pastellfarben und Eierschalen-Vibes“, Zimtsterns „warmes Altweiß, Vanillegelb und verwaschenes Rose“, Benchs „Lachsrose und Puderblau kombiniert mit warmen neutralen Farben“, Protests Minze-Töne und die „hellen Erdfarben, Pastellgrün und Orange-Braun“ von Bleed bis hin zu Roxys „verwaschenem Mintgrün, staubigem Rose und einem Hauch von Zitronengelb“ sowie jeder Menge melierter Heather-Varianten in allen Kollektionen.

Für „alle, die sich mit sanften Pastellfarben nicht so wohlfühlen“, hat Zimtstern ein „sommerliches Oliv” und „ein dunkelblau schimmerndes Anthrazit” in petto. Volcom setzt auf „leuchtendes Feuerrot, Tiefblau und Orange“, Burton auf „kräftiges Korallenrot“, Protest auf Orange, Nikita auf „lebendiges Fuchsien-Pink und sattes Marineblau“, Bench auf eine „wunderbar merkwürdige Palette mit elektrischem Petrol und hellem Indigo mit limettengrünen Leuchtakzenten sowie reflektierendem Grün und Blau“ und Roxy kontrastiert mit „Spritzern in Orange und Tomatenrot.“ Vans bleibt bei „bunten Grundfarben wie Rot, Kellygrün und Marineblau mit blassem Blau und hellem Gelb.”

STOFFEPastellfarben kommen in weichen, fließenden Materialien am besten zur Geltung, wie bei den „umhüllenden Webstoffen und fast durchsichtigen Stricktops, lose gewebten Viskose-Stoffen“ von Volcom, der „leichten Baumwolle, Popeline und den bequem fließenden Stoffen“ von Roxy, „gemütlichem, weichem Slub Yarn Jersey“ von Zimtstern, „Viskose-Crepe

und Baumwollviskose“ von Bench und gebürstetem Cotton Twill von Nikita, das „wunderschön fällt“ und „die visuelle Story fühlbar ergänzt.“ Vans Nadia Barienbrock stimmt zu, dass „Textur sehr wichtig ist“ und verwendet weichen Baumwolljersey, gebürstetes Flanell, leichtes Frottee und fließendes Rayon.

Roxy hat außerdem Chambray-Stoff und Gaze im Programm, „für einen besonders entspannten Look“, erklärt Marie Lauga, und auch Volcom setzt auf „luftige Teile aus geknittertem Baumwoll-Gaze in natürlichem Weiß“ mit „handverlesenen Details aus hochwertiger Spitze.“ Protest mischt dazu noch Häkeleien.

Bei den eher sportlich orientierten Produkten kommt Burtons schnelltrocknender Dryride Ultrawick Polyester/Spandex Diamond Jacquard Stoff zum Einsatz sowie ein Baumwoll-/Nylon-Stretch. Zimtstern verwendet für seine Jacken einen „leichten, papierartigen Polyesterstoff mit TECH POPLIN DWR-Beschichtung“, der bluesign-zertifiziert ist, und Bleed arbeitet mit einem neuen Modal® Edelweiss von Lenzing: „einer neuen, nachhaltigen Faser, die super für den sportlichen Einsatz geeignet ist“, erklärt Michael Spitzbarth. Bench verwendet Seersucker Nylon und texturierten Strick in der Outerwear und den Mid-Layers sowie Lyocell für eine „weibliche Interpretation des Workwear Stylings.”

DENIMAls Gegengewicht zum Siegeszug der Yogahosen steigt die Nachfrage nach Denim wieder enorm, aber nicht nach irgendeinem: „Unsere Organic Denim Kollektion verkauft sich am besten“, verkündet Michael Spitzbarth von Bleed und führt das zurück auf die „schlechte Presse, die konventionelle Jeans in letzter Zeit hatten. Die Kunden suchen nach nachhaltigen Alternativen!”

Ein weiterer Faktor ist der Einfluss der Mode und ein „Wiederaufleben von neuen, interessanten Schnitten wie Beine mit weitem Schlag oder hohe Taillen“, die Volcom in „einer Reihe verschiedener Vintage-Indigo-Töne“ anbietet. Burton sieht einen weiteren Grund für die steigende Denim-Nachfrage auch in der „Rückkehr des Grunge“, die eine „Explosion an Denim Silhouetten“ mit sich brachte, und Nikita betont, dass die meisten „Modetrends Phasen haben.“ Trotzdem bleibt „Androgynität weiter Trend“, von weit und entspannt bis höchst funktional. Enge Slim Cuts bleiben dominant in allen Denim-Kollektionen für Frauen, mit im Frühling „kürzerem Bein bis zum Knöchel“ bei Vans.

Shorts sind im Sommer natürlich ebenfalls sehr wichtig und werden mit „lässig hochgerollten Boyfriend Shorts, super knappen Hotpants“ und „Denim Rompers als Update zu Overalls” von Volcom bedient oder mit den High Rise Boyfriend Shorts von Vans.

Für den Super Casual Look hat Nikita außerdem eine „neue Blackbird Boyfriend Fit Jeans sowie die Departure Jogginghose in Denim“ parat, bei denen die „Details eher in den Waschungen als in den Schnitten“ liegen. Vans hält es ganz traditionell mit „Weiß, Schwarz und drei Indigo-Tönen: dunkel, mittel, hell.“

HIGHLIGHTS

• Prints Prints Prints

• All-Over Muster

• Fließende Stoffe

• Technische Details

• Slim Fit Jeans

„Tomboy Styling bleibt wichtig. Sportliche Teile werden mit graphischen Mustern, handgemachten Drucken, Grunge-Karo und Baby Tees kombiniert.“ Nadia Barienbrock, Vans

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Black Sheep ist die Base eines der renommiertesten Skateshop-Teams in Europa. Soeben haben sie Vans Shop Riot (UK) zum fünften Mal gewonnen. Sie sind zweifacher europäischer Meister und extrem erfolgreich. Im Northern

Quarter von Manchester eröffneten sie vor Kurzem ihren brandneuen Shop.

BLACK SHEEP

retailer profile

Könntest du uns bitte kurz eure Shopgeschichte skizzieren, wann alles begann und wer die Schlüsselfiguren sind. Black Sheep wurde vor sieben Jahren im Central Skatepark (RIP) von Tez Robinson und mir gegründet. Wir sind die Besitzer. All das wäre nicht möglich gewesen ohne die Black Sheep Familie, die sich all die Jahre über eingebracht hat. Das sind Eddie Belvedere, Rob Smith, Reiss Johnson, Oliver Tyreman, Nick Stansfield, Stu Reynolds, Stu Sofield, Will Linford, Harry Lintell und viele andere. Nachdem der Central Skatepark geschlossen wurde, zogen wir in ein denkmalgeschütztes Gebäude um, das in den letzten 50 Jahren vernachlässigt worden war. Die Renovierungsarbeiten haben acht Monate gedauert, aber wir sind sehr zufrieden mit der harten Arbeit und Mühe, die wir in den Shop investiert haben, das war es wert.

Wieviel Prozent eurer Einnahmen stammen aus dem Onlinegeschäft im Vergleich zum stationären Handel? Der Online-Umsatz nimmt zu und die Nachfrage wird nicht weniger. Ich schätze, es sind 65% Online und 35% im stationären Handel. Online ist also sehr wichtig. Trotzdem sind wir sehr stolz auf unser lokales Shopfeeling vor Ort. Wir arbeiten seit 25 Jahren im Einzelhandel, deshalb ist uns die Bedeutung eines lokalen Shops bewusst. Die Beziehung zu den Kunden vor Ort und zu allen, die ein Gesicht hinter einem Namen kennen möchten.

Auf welche fünf Produkte könntest du zurzeit nicht verzichten?Black Sheep Apparel und Decks. Unser eigener Brand ist uns sehr wichtig, denn wir setzen auf den Namen. Ansonsten die üblichen Verdächtigen, die einen Skateshop ausmachen, wie Bones Reds oder Raw Indie Trucks.

Sind eure Verkäufe in den letzten Jahren gestiegen oder gesunken? Und womit erklärst du Gewinn oder Verlust? Die Verkäufe waren im letzten Jahr relativ stabil und das trotz des großen Umzugs. Ich bin sehr froh, dass wir das geschafft haben, wenn man die Unterbrechung in unseren alltäglichen Abläufen berücksichtigt. Ich bin überzeugt, dass wir uns jetzt auf einige positive Schritte nach vorn konzentrieren können, wie Webentwicklung und unsere eigenen Brandprodukte zu pushen.

Was macht euren Shop besonders und unterscheidet euch von eurer Konkurrenz?Wir konzentrieren uns immer auf die Zukunft – was wollen wir mit wem in ein paar Jahren zu tun haben? Manchmal ist es frustrierend, so hohe Ziele zu haben, aber wenn wir hart arbeiten, erreichen wir sie. Wir wollen nicht die Weltherrschaft übernehmen, aber wir wollen die besten sein, die wir sein können. Ich glaube, der ständige Wunsch nach Verbesserung ist das, was uns von anderen unterscheidet.

Wie informiert ihr euch über die Bedürfnisse eurer Kunden? Tez und ich sind nicht mehr die Jüngsten. Aber wir waren die Kids, die unsere Kunden heute sind. Es ist wichtig, sich zu erinnern, wie man sich gefühlt hat und was man wollte, ohne allwissend rüberzukommen. Dadurch dass wir täglich Kontakt zu jüngeren Menschen haben, Angestellte, Rider oder Freunde, bekommen wir immer Feedback, was die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden angeht.

Welchen Rat würdest du anderen unabhängigen Retailern geben, die gegen die großen Ketten konkurrieren müssen?Meine Meinung dazu lautet, wenn ein Laden das Skateboarden nicht proportional zu dem Gewinn, den er damit macht, unterstützt, hat er innerhalb der Branche keine Berechtigung. Ich glaube, Skateboarden ist immer noch ein Nischensport. Die Vorstellung von Reichtum in der Branche kommt von seinem kalifornischen Image und anderem Zeug. Jede Hardware-Firma wird dir das Gegenteil erzählen. Ich hoffe, die großen Ketten erkennen, dass es kein großes Geld bringt, Hardware zu verkaufen und lassen es wieder sein. Sie sollen es den Independents überlassen, denen es wirklich am Herzen liegt. Mein Rat ist, keine Panik, einfach durchhalten, kümmert euch um euer Geschäft und unterstützt eure Locals.

Sponsert ihr Athleten, Wettbewerbe etc.? Falls ja, wie profitieren euer Geschäft und die Boardsport Community davon?Ja und nochmals ja! Die Skater, die wir unterstützen, sind das, was Black Sheep ausmacht. Das Team, das wir sponsern, gibt es uns zigfach zurück, durch Videos, Social Media und sogar durch internationale Presse, wenn sie Wettbewerbe gewinnen wie Vans Shop Riot. Die Tatsache, dass wir nebenbei noch ein paar richtig gute Freunde gewinnen, ist ein großes Plus.

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WWW.BLACKSHEEPSTORE.CO.UK

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BADEMODE FÜR DAMEN FRÜHJAHR/SOMMER 2016

trend report

SPORTLICHE PERFORMANCE„Frauen erwarten mehr von einem Badeanzug, als nur gut darin auszusehen“, sagt Kat Hogg, Inhaberin und Gründerin von Hive Swimwear. Das Team von Lovesurf sieht den wichtigsten Trend für die Saison 2016 in „multi-funktioneller Badebekleidung“ mit ebenso sportlichem wie modischem Design. Zahlreiche Marken bieten sowohl surftaugliche „Active Bikinis“ (O’ Neill) und Einteiler, andere Marken präsentieren ihre Aktivbekleidung in eigenen Capsule Collections.

Billabong hat seine Surf-Capsule-Kollektion mit „effizienteren Schnitten“ überarbeitet, und auch die neue „Race Dry Swim“-Kollektion von Fox bietet „technische Materialien, die schneller trocknen und sowohl im Wasser als auch auf den Land bei sportlichen Aktivitäten mithalten können.“ Rhythm bringt Neopren-Teile in der „Get Salty“-Kollektion, während Brunotti den „SUP Yoga“-Bereich mit Yoga-Leggings, Sport-BHs, Neopren-Anzügen und Sport-Bikinis bedient. Rip Curl bringt eine Neopren-Bikini-Kollektion namens „The Bomb“, und Jobe hat „feminine, multifunktionelle Leggings und Tops.“

O’Neill erweitert die „Active“-Bikini-Kollektionen für Schwimmerinnen und Surferinnen. Protest bietet „Bikinis mit besserem Halt, etwa durch

überkreuzte Halter“. Finisterre präsentiert „Badeanzugoberteile mit ergonomischen Nähten ähnlich wie Wetsuits und Bade-Leggings mit Muster-Drucken.“ Hive hat alle Modelle genau getestet, um „maximale Funktionalität und optimale Passform zu gewährleisten.“ The Seea hat eine ganze Kollektion aus Anzügen und Bikinis mit „breiteren und verstellbaren Haltern.“ Bei Volcom steht der fließende Übergang vom „Sport zur Mode“ im Mittelpunkt. „Die Kundinnen wünschen sich vor allem modisch anspruchsvolles Styling“, erklärt Marie Lauga, Global Head of Design von Roxy und betont den Wert „technischer Stoffe wie Xtralife Lycra, Neopren, Vierfach-Stretch und technische Netzstoffe“ für sportliche Frauen. Die „Mirage“-Bikini-Kollektion von Rip Curl bringt „kreisförmig gestrickte Stoffe mit extra Dehnbarkeit und perfekter Passform.“ STOFFE & MATERIALIENDas wichtigste Material der Saison ist Neopren in neuen Varianten, etwa Neopren-Nylon von Rhythm, Lycra-Neopren von Brunotti oder das „C-Skin“ von The Seea, das „sehr eng wie ein ultra-dünnes Neopren mit Jersey-Beschichtung sitzt, aber aus drei Schichten fein verarbeiteter Elementarfäden besteht“, sagt Gründerin Amanda Chinchelli.Mit innovativen Stoffen bieten die Marken sportliche Performance, etwa

Die Zeiten der klaren Geschlechtertrennung am Strand – die Herren gehen Surfen, die Damen räkeln sich in Bikinis – sind längst vorbei. Das unterstreichen erneut die neuen Bademoden für Damen für die Sommersaison 2016. Aktiven Damen

steht eine Fülle von sportlichen Kleidungsstücken zur Auswahl, sodass sie auch aus modischer Sicht keinerlei Abstriche machen müssen. Unser Trend Report zeigt die aktuellen Einteiler, Surf-Leggings und Sport-BHs.

Report von Anna Langer.

„Frauen erwarten mehr von einem Badeanzug, als nur gut darin auszusehen.“ Kat Hogg, Inhaberin und Gründerin, Hive Swimwear.

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„Hyperdry“ von O’Neill, das laut Manon Pessel, Senior Product Manager O’Neill Europe, „mit Extra-Live-Lycra besser seine Passform behält und Schutz gegen Chlor und UV-Strahlung bietet“. Sonnenschutz ist bei Urban Beach sogar fester Standard in allen Kleidungsstücken und The Seea bietet in seiner Badekleidung Sonnenschutzfaktor 30+ bis 50+. Finisterre verarbeitet in seinen Bademoden 78% ECONYL „aus 100% recyceltem Polyamid, das doppelt so gut gegen Chlor und Sonnencreme geschützt ist wie herkömmliche Bademoden und dabei ausgezeichneten UV-Schutz bietet“, erklärt Production Director Debbie Luffman. Ein weiteres wichtiges Thema sind schnell trocknende Stoffe, zu finden bei Brunotti, O’Neill, Chiemsee, Lovesurf und Fox. Bei den modischeren Teilen stehen anspruchsvolle Materialien im Mittelpunkt, etwa ein Lurex-Lycra von Rip Curl, das an „Meerjungfrauen-Haut erinnert“, und ein Waffle-Lycra „als Revival klassischer Bikini-Stoffe der Siebziger, kombiniert mit Mikrofasern.“ Volcom bringt „Jersey-Stoffe, die kaum spürbar auf der Haut liegen.“ O’Neill bietet „Pikee mit Volldruck und gebleichten Streifen“, während Roxy recycelte Stoffe und Protest strukturierte Strickstoffe einsetzt. Strukturiertes Jacquard ist wichtiges Thema bei The Seea, Roxy und Fox, während Mesh-Fasern bei Lovesurf und Fox kommen. Gehäkelte Ornamente setzen Akzente bei O’Neill, Roxy, Billabong und Protest. Mischungen verschiedener Materialien sind in allen Kollektionen zu finden. MOTIVEBikini-Teile von allen Marken lassen sich frei miteinander kombinieren, egal ob sie eher sportlich oder modisch im Styling sind. Finisterre bietet „kombinierbare Muster und Drucke“ für Kundinnen, die „gerne unterschiedliche Teile kombinieren.“ „Das ist ein Zeichen für starke Frauen mit individuellem Stil“, sagt Sandra Gonçalves, Women’s Design Director von Lightning Bolt. Bei Rip Curl lassen sich „einzelne Bikiniteile spielerisch miteinander kombinieren“, während viele Unterteile laut Valérie Wieser, Head of Design for Girls, wendbar sind. Volcom bietet „unendliche Möglichkeiten zum Kombinieren von Teilen mit einer Farbpalette, die sich von einer Kollektion zur nächsten fortsetzt“, verkündet Design Director Kristy Michael.

Wichtigstes Motiv bei den Drucken sind weiterhin Blumenmuster, von tropischen Blüten (O’Neill, Roxy, Protest, Jobe, Rusty, The Seea, Urban Beach, Hive, Rhythm), Paisley (O’Neill, Billabong, Roxy, Lovesurf), Retro-Variationen (Billabong, Lovesurf) über abstrakte Blumenmuster (Roxy), Kombinationen mit Tier-Mustern (Chiemsee) und in Verbindung mit Vögeln und dunklen Farbtönen (Roxy). Protest bietet exotische Blattmuster und Billabongs „Designer’s Closet“-Kollektion bringt „feminine Palmendrucke mit goldenen Aktzenten.“ Bei Urban Beach sind „photographische Drucke mit Strandmotiven“ angesagt.

Hive und Rusty bringen ihre „charakteristischen Tiermuster-Drucke“, Rip Curl besticht durch Volldrucke mit Schlangenhautmuster und Urban Beach setzt auf „abstrakte Tiermuster-Drucke“. Ethno-Muster und geometrische Formen sind weiterhin angesagt, etwa in Stücken von Billabong, Urban Beach, Rip Curl und Lovesurf und The Seea, Hive und Volcom bringen mit Streifenmustern „eine frische und moderne Ästhetik“ ins Spiel.

Das Thema Reise ist in vielen Kollektionen präsent, etwa mit „Hippy- und Zigeunerflair“ (Protest) oder „lässigem Chic mit ungekünstelten, aber modernen Details“ (Lightning Bolt). Weiterhin finden wir „architektonisch angehauchte Designs“ (Fox), „Knotenstrick“ (O’Neill), „Spitze und Quasten“ (Rip Curl), „Makramee und Reißverschlüsse“ (Volcom), „Mesch und Häkelmuster“ (Roxy) und „Spitzeneinlagen“ (Protest).

Rusty bringt ein „Metal Aloha“-Motiv, „eine Kombination von Metal-Musik und hawaiianischem Aloha-Flair.“ Bench schlägt eine eigene Richtung ein mit „der dunklen Seite des Sommers“. In der „Holiday Noir“-Kollektion steht laut Connie Dixon, Ladies Product Manager Roxy, das sommerliche Nachtleben mit „von der Nacht inspirierten Farbpaletten“ im Mittelpunkt.

FARBEN„Satte Farben zelebrieren den Sommer“ und sind sowohl bei Billabong als auch bei Protest ein wichtiges Thema. Trendfarbe im Sommer 2016 ist Orange in allen Schattierungen wie Mandarine (O’Neill, Roxy), grelles Orange (Hive, Protest), Tropico-Orange (Rip Curl) und einer sehr femininen Variante von Fox im Zusammenspiel mit Fuchsia für einen „sehr femininen Gesamtlook.“ Protest kombiniert Pink mit Mint, The Seea verbindet „neutrale und dunkle Töne“ und Hive bringt „warmes Blau und helles Lila“. Bei Rhythm erwarten uns Indigo und Sangria und Bench kombiniert den Indigo Jeans-Look mit Neon-Akzenten.

Das Meer inspiriert die sommerliche Farbpalette der Bademoden, etwa „sattes Seeblau, Farn-Grün und Stuckfarben“ (Roxy, Bench), ebenso Pastelltöne (Brunotti, Billabong, Rusty) und verwaschene Farbtöne wie „Burnt Sienna, Soy, Bleached Aqua im Kontrast zu poppigen Farbakzenten“ (Volcom). Ebenso aktuell sind „Vintage-Pastellfarben wie Pink, Türkis, Violett, Blau und Gelb“ (Urban Beach), „sonnengebleichte Drucke (Finisterre) und „helle Aprikosenfarben und ausgewaschenes Jeans-Blau“ (Rip Curl).

FAZITDie Damen werden „immer kühner, was die Schnitte ihrer Badebekleidung angeht“, und das beeinflusst auch die Designs im Bademodenbereich, erklärt Connie Dixon von Rusty. Ihrer Kollegin Marie Lauga zufolge wird „Bademode immer stärker geprägt von lebhaften Drucken und satten Farbpaletten.“ Dementsprechend sind die Stücke der neuen Kollektionen nicht nur „immer relevanter, sondern manchmal geradezu frech“, gleichzeitig aber auch funktionell, um Kundinnen den Übergang zu erleichtern „vom Meer in den Pool oder zur nächsten Aktivität wie Yoga oder Joggen“, heißt es bei Lovesurf. Gleichzeitig bleibt das modische Appeal nicht auf der Strecke und die Damen finden für jeden individuellen Style das richtige Outfit, das sie überall hin begleitet.

trend report

„Frauen erwarten mehr von einem Badeanzug, als nur gut darin auszusehen.“ Kat Hogg, Inhaberin und Gründerin, Hive Swimwear.

Die Damen werden „immer kühner, was die Schnitte ihrer Badebekleidung angeht“, und das beeinflusst auch die Designs im

Bademodenbereich. - Connie Dixon, Rusty

HIGHLIGHTS

• Kombinierbare Einzelteile

• Sportliche Performance

• Neopren-Varianten

• Details wie Strukturen, Materialien, Stoffe

• Drucke wie Blumen, Tiermuster, geometrische Formen

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Wie lange bist du schon als Einkäufer für Doodah tätig? Und wie kam es dazu?Ich bin seit 1994 Einkäufer für Doodah. Ich habe damals in Teilzeit während meines Wirtschaftsstudiums an der Universität Zürich gearbeitet. Nach ein paar Jahren habe ich die Uni verlassen, um Vollzeit als Einkäufer zu arbeiten und meiner Leidenschaft zu folgen – Skateboards und Snowboards zu verkaufen.

Was war während deiner Zeit als Einkäufer die wichtigste Lektion, die du in Bezug auf Kundenservice gelernt hast? Die wichtigste Lektion ist, den Kunden immer im Hinterkopf zu haben, während man einkauft und nicht einfach seinem persönlichen Geschmack zu folgen. Die Kunden müssen befriedigt und herausgefordert werden. Wenn man immer auf Nummer sicher geht, sind die Kunden bald gelangweilt... und dann verlierst du sie.

Nach welchem Prozess wählst du die Brands aus, die ins Sortiment kommen? Unsere Auswahl der Hauptbrands ist ziemlich stabil. Zusätzlich führen wir eine kleinere Auswahl an kleineren Brands und wir testen jede Saison ein paar neue Brands in dem ein oder anderen Laden, um zu sehen, wie die Kunden darauf reagieren. Um einen neuen Brand auf Lager zu nehmen, müssen Stil und Glaubwürdigkeit perfekt zu uns passen. Mit weniger geben wir uns nicht zufrieden.

Sind deiner Meinung nach unterschiedliche Strategien für Online- und Einzelhandel notwendig? Unseren Onlineshop nutzen wir nicht nur zum Verkauf, sondern auch als Schaufenster für unsere Shops vor Ort. Also kaufen wir für Onlinehandel und stationären Handel nicht unterschiedlich ein. Aber wir bestellen mehr von unseren Topsellern.

Welche Brands machen alles richtig im Moment?Was die Entwicklung angeht, muss ich sagen, dass Nike SB führend bei Skateboardschuhen ist, mit neuen Styles wie Free und der Rest and Recovery Kollektion. Mit Vans arbeiten wir auch gern zusammen. Stil und Farben jeder Kollektion sind immer ein Genuss, außerdem leisten sie gute Arbeit, was Cross-Media-Marketing angeht (Schaufenster, Web, Social Media). Nachdem alle ihr Marketingbudget für die Schweiz gekürzt haben, ist das eines der wenigen Mittel, die uns noch bleiben.

Was macht deiner Meinung nach Doodah so beliebt?Ich würde sagen, die Auswahl, die wir anbieten, und unser kompetentes und board-enthusiastisches Verkaufspersonal. Unser einzigartiges Shop-Design gefällt den Kunden. Wir unterstützen die lokale Snowboard- und Skateboardszene so gut wir können und nicht zuletzt sind wir RIDER.

Wie passt du deine Einkaufsstrategie an die aktuell gegebenen Finanzumstände an? Wir haben unsere Budgets bei Vorbestellungen gekürzt, um bei Nachbestellungen flexibler reagieren zu können. Wir behalten die Preise im Auge, um im Vergleich mit Nachbarländern nicht zu teuer zu werden. Auf lange Sicht können wir nicht mehr mit Brands zusammenarbeiten, die keine fairen Preise anbieten.

An welchen Messen nimmst du teil und wie wichtig sind sie für die Entscheidungsfindung?Meistens besuchen wir die Bright, die ISPO und die Kopenhagen CPH. Leider ist die ISPO zu spät, um bei der Entscheidung eine Rolle zu spielen, denn die meisten Brands beharren auf frühen Deadlines. Bright ist eher ein gesellschaftliches Event, eher fürs Marketing als für wichtige Entscheidungen auf unserer Seite. Viele Infos hole ich mir durch Blogs, Onlinerecherchen und Social Media, außerdem stehe ich im engen Austausch mit unseren Vertriebshändlern, die mich auf dem Laufenden halten.

Welche Trends kannst du im Streetwear / Outdoor Crossover Segement feststellen?Ich beobachte einen technologischen Einfluss bei der Streetwear. High-Tech-Materialien werden für alltägliche Kleidung und Urban Styles genutzt. Eine Camping-Atmosphäre erreicht die Straßen.

Hast du einen Tipp für neue Brands, wie sie Retail Einkäufer für sich interessieren können?Seid einzigartig, bleibt euch treu und verkauft nur an Läden, zu denen euer Stil passt. Kennt eure Kunden. Gute Gewinnspannen könnten auch helfen...

Doodah wurde 1994 gegründet und der Erfolg der Firma führte zu neun Läden, die über die Schweiz verteilt sind, und zu einem boomenden Onlineshop. Wir haben Creativ Director Matthew Lee getroffen, um etwas über seine Einkaufsmethoden zu erfahren, wie er es schafft, das Kundeninteresse aufrechtzuerhalten und welche Brands seiner Meinung nach zurzeit alles richtig machen.

BUYER SCIENCE

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Von Cira Riedel/greenroomvoice.com

Der Higg Index wurde 2012 als Standard mit dem Ziel etabliert, den Herstellern von Bekleidung, Heimtextilien und Schuhen die ökologischen und sozialen Auswirkungen ihrer Aktivitäten messbar vor Augen zu führen. Der Index bietet der gesamten Branche einen Rahmen, um verantwortliche Entscheidungen treffen zu können und nachhaltige Ziele auf der Ebene der Brands, der Zulieferungskette sowie im Design vom Produkt zu erreichen.

Der Higg Index wurde von der Non Profit Organisation Sustainable Apparel Coalition entwickelt, die von verschiedenen Bekleidungsherstellern, der Environmental Protection Agency der US-Regierung und anderen NGOs gegründet wurde.

In einem Interview mit ReputationInc verkündete der CEO von H&M, Karl Johan Persson, für Bekleidungshersteller führe in Zukunft kein Weg an einer globalen Nachhaltigkeitsstrategie vorbei: „In Zukunft sollten Kunden die volle Nachhaltigkeitsinformation am Produkt haben. Unser Kerngeschäft ist es, Qualität zu einem guten Preis anzubieten. Wir sehen Nachhaltigkeit als zentralen Bestandteil von Qualität an. Es bleibt einem keine andere Wahl. Natürlich zieht das kurzfristig Kosten nach sich. Doch längerfristig ist es ein gutes Geschäftsmodell. Es gibt keinen Zweifel daran, dass diese Anstrengungen zur Nachhaltigkeit auf lange Sicht unserem Geschäftsmodell helfen.“

Ein Hauptaugenmerk des Higg Index ist die positive Kooperation der Partner in der Wertschöpfungskette. Wie Jason Kibbey, Executive Director der Sustainable Apparel Coalition, im Interview mit The Guardian sagte: „Vertrauen aufzubauen ist einer der wichtigsten Gründe für die SAC, alle Beteiligten entlang der ganzen Wertschöpfungskette zusammenzubringen: Materiallieferanten, Fabriken, Färbereien, Logistik, Näher und Weber, Brands und Händler. Wir haben uns die Frage gestellt, was braucht jeder dieser Teilnehmer, um radikale Veränderungen zugunsten der ökologischen und sozialen Konsequenzen zu leisten?“

Die Methodik des Tools ist transparent öffentlich zugänglich, doch eine Partnerschaft mit der SAC ist besser, um die Vorteile des einfacher zu handhabenden Webtools genießen zu können. Dabei können die Partnerfirmen sehen, wie sie im Vergleich zu anderen abschneiden und das Tool als „Benchmarking“-Werkzeug nutzen.

Außerdem bieten regelmäßige Treffen der Partner gute Gelegenheiten zum Netzwerken und um gemeinsame Projekte weiterzubringen – auch um Themen wie Recycling und Kreislaufwirtschaft anzugehen und finanziell

nachhaltig zu gestalten. Jährlich werden die von der SAC initiierten Projekte bezüglich ihrer Nützlichkeit überprüft und eventuell beendet oder weitergeführt.

Vor Kurzem wurden zwei wichtige aktuelle Updates bekanntgegeben. Dazu Betsy Blaidsdell, Vice President of Product bei der SAC: „Wir haben die Pilotphase der ‚Verification’ eingeleitet. Sie soll sicherstellen, dass die angegebenen Informationen wahr und somit glaubwürdig sind. Nach Abschluss dieser Phase kann der Brand die durch den Higg Index entstandenen Ergebnisse auch nach außen, sprich: zum Konsumenten, kommunizieren, sofern gewünscht. Da der Higg Index vor allem auch Daten aus den Herstellungsstätten abfragt, werden hier qualifizierte Individuen oder auch Organisationen involviert, um vor Ort zu überprüfen.“

Blaidsdell erklärt weiter: „Zum Zweiten wird diesen Sommer das Design Modul gelauncht, welches sich an Produktmanager und Designer wendet. Dieses Tool ist entscheidend, um direkt bei der Entstehung eines Kleidungsstücks Entscheidungen treffen zu können, die einen Großteil der Auswirkung ausmachen. Zusätzlich wird 2017 das Footprinting Module kommen, mit dem nach der Entscheidungsphase auch der tatsächliche Footprint gemessen werden kann, was dann wiederum die Konsumenten und die NGOs interessieren wird.“

Burton Snowboards macht seit 2012 beim Higg Index mit und zählt zu den ersten teilnehmenden Marken im Boardsportbereich. Burton ist auch Pilotprojekt-Testpartner für Hartware. Dazu Ali Kenney, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Burton Snowboards: „Wir sind davon überzeugt, dass ein einheitliches Messwerkzeug für die gesamte Industrie nötig ist. Es herrscht große Verwirrung beim Konsumenten zu den verschiedenen Nachhaltigkeitsaussagen der Marken. Das verursacht Unglaubwürdigkeit und Ablehnung. Wenn es eine anerkannte Messgrundlage gibt, können sich Konsumenten für das nachhaltigste Produkt entscheiden.“

Kenney erklärt weiter: „Im Moment sind wir neben der Entwicklungsarbeit am Higg Index im „Facilities“ (Fabrik) Modul aktiv. Wir hoffen, bis Ende des Sommers die Daten aller Fabriken einzubeziehen. Dank des Moduls können wir uns auch auf unsere wichtigsten Bereiche konzentrieren und unsere Fabriken verbessern. Wir hoffen, die Ergebnisse aus den Fabriken auch in andere Messwerkzeuge zu integrieren, etwa soziale Audits, um mithilfe von formalisierten Lieferanten-Reports unsere ganze Zulieferungskette in eine nachhaltigere Position zu bringen.“

HIGG INDEXSUSTAINABLE APPAREL COALITION (SAC)

WWW.APPARELCOALITION.ORG/HIGGINDEX

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Wie kam die Idee zu McNair Shirts zustande?Ich wollte mit den Naturgewalten arbeiten, nicht gegen sie. Wolle ist ein natürliches Produkt, mit ausgezeichnetem Feuchtigkeitsschutz und Atmungsvermögen. In den Bergen bevorzuge ich bequeme, lässige Kleidung und trage schon immer gern Shirts. Aber es gab bislang einfach nichts auf dem Markt, das mich beim Snowboarding gleichzeitig warm und trocken hält.

Wer arbeitet an McNair Shirts, welche Erfahrungen bringen diejenigen mit und wie kam die Zusammenarbeit zustande?Mein persönlicher Hintergrund ist meine Arbeit als Snowboard-Trainer und Coach, aber neben mir sind noch andere Leute bei McNair Shirts involviert. Richard Hamshire leitet unsere Öffentlichkeitsarbeit und ist mein langjähriger Freund. Wir haben uns durch Snowboarden kennengelernt, ich habe ihn und seine Frau und Kinder jahrelang unterrichtet. Natalie Stapleton leitet Textilentwicklung und Tagesgeschäft und besitzt viel Erfahrung in der Textilbranche. Unser Creative Director ist Ian Hogg.

Bitte erläutere die Abläufe im Herstellungsprozess von McNair Shirts.Wir wickeln alles im Umkreis von 15 Kilometern von unserem Atelier in Slaithwaite, Yorkshire ab: Spinnen, Weben, Färben, Verfilzen, Bürsten, Nähen, Design und Herstellung. Zwischen dem Scheren der Schafwolle bis zum endgültigen Shirt mit unserem Markennamen liegen unzählige Schritte.

Forschung und Entwicklung sind entscheidend für McNair Shirts, wie genau geht Ihr diesen Bereich an?Wir haben die letzten zweieinhalb Jahre mit Forschung und Entwicklung verbracht. Dabei haben wir unsere Shirts von einer Reihe von Testern unter schwersten Bedingungen auf Herz und Nieren prüfen lassen. Das Feedback der Tester war unersetzlich beim Design unserer Shirts und viele der neuen Funktionsmerkmale basieren auf ihrem Input.

Wie sieht euer derzeitiges Vertriebsnetzwerk aus und wie wollt ihr eure Präsenz in Zukunft ausbauen?Zurzeit wickeln wir den gesamten Verkauf über unseren Web-Shop ab, wollen aber auch in den Einzelhandel, auch international.

Wie passen eure Produkte in den Produkt-Mix des typischen Boardsporthändlers?Da unsere Shirts neue, innovative Produkte sind, ist es zunächst vielleicht etwas schwieriger nachzuvollziehen, wo sie ins Sortiment passen. Unsere dickeren Shirts können aber zum Beispiel als Ersatz für Jacken dienen. An extrem kalten Tagen kann man sie als mittlere Schicht unter die Jacke ziehen.

Was den Preis angeht, sind McNair Shirts im oberen Segment angesiedelt. Warum sollten Händler eure Marke ins Programm nehmen?Wir haben die volle Kontrolle über unseren Herstellungsprozess. Großbritannien und vor allem Yorkshire ist weltberühmt für die ansässige Textilindustrie. Es wird

Zeit, einen Gegenpol zu den billigen, in Übersee hergestellten Produkten zu bieten und die hiesige Handwerkskunst und Tradition einzubinden. Klar ist es teurer, in Großbritannien herzustellen, aber die Qualität übertrifft einfach die Konkurrenz. Wenn wir unsere regionalen Fachkräfte und Fachbetriebe nicht unterstützen, sterben sie irgendwann aus.

Wie seht ihr die Zukunft eurer Firma? Wollt ihr vielleicht auch in andere Produktkategorien einsteigen?Wir wollen die weltweit besten Shirts für den Bergbereich herstellen. In Zukunft wollen wir weitere Kleidungsstücke entwickeln und unsere Kollektion mit neuen Designs und unterschiedlich dicken Shirts erweitern. Momentan konzentrieren wir uns auf Premium-Shirts.

Was erwartet ihr für die Zukunft der Branche? Ich sehe einen Trend zu nachhaltigen, natürlichen Produkten, an denen die Kunden eine Zeit lang ihre Freude haben. Zwar ist Wegwerf-Mode momentan weit verbreitet, aber ich bemerke eine Trendwende. Die Leute achten wieder auf Qualität anstatt Quantität. Ich für meinen Teil habe meine Garderobe in den letzten zwei Jahren radikal reduziert und hoffe, andere tun es mir gleich.

In welchen Medien kann man eure Produkte und Initiativen verfolgen? Wir sind unter www.mcnairshirts.com zu finden sowie in den Sozialen Medien unter Mcnairshirts.

BRAND NAME: MCNAIR SHIRTS EMAIL: [email protected] WEB: WWW.MCNAIRSHIRTS.COM

McNair Shirts verbinden Funktionalität mit modischem Look. Die Shirts aus hochwertiger Merinowolle bieten hervorragenden Feuchtigkeitsschutz und schlicht-schönes Design. Aber im Innern stecken komplexe Eigenschaften – mehr als in gewöhnlichen Shirts. Gründer Neil McNair, seines Zeichens erfahrener Bergführer und Snowboardlehrer, hatte die Idee zur Marke in seinem Bergdomizil in Tignes, Frankreich. Im Interview erklärt Mr. McNair, welchen Mehrwert die Marke im Boardsporthandel bietet.

MCNAIR SHIRTS

brand profile

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Wie hat alles angefangen?Martin und ich haben uns 1997 im Studiengang für Produktdesign am Art Center College of Design in Kalifornien getroffen. Nach unserem Abschluss sind wir dann erst einmal getrennte Wege gegangen: Martin hat ein Jahrzehnt lang Snowboard Boots für DC und Burton entworfen, während ich in Santa Cruz Wetsuits für O’Neill designt habe. 2009 sind wir beide in die Gegend um San Francisco gezogen, Martin in den Süden und ich in den Norden. Die rohe Schönheit des Golden Gates und sein vielfältiger Mix aus Meer, Bucht sowie moderner, urbaner Kultur haben uns verbunden und wir sahen die Gelegenheit für lässiges Schuhwerk, das totalen Komfort mit angesagtem Style verbindet. Uns war aber auch klar, dass es nicht reicht, einfach nur innovative Schuhe zu machen, um als Marke langfristig zu bestehen.

Also haben wir 2010 begonnen, Freewaters aufzubauen, anfangs mit zwei Schreibtischen in einem 46 qm großen Studio eine halbe Stunde südlich von San Francisco. Es wurde mit Solarstrom betrieben und war sehr ruhig, fast meditativ – perfekt für Inspiration und Ideen. Wir haben es „Shaolin Tempel“ getauft.

Wer sitzt im Management Team? Und was sind deren berufliche Hintergründe?Eli Marmar, Mitgründer /VP of Marketing (Wetsuit Designer bei O’Neill)Martin Kim, Mitgründer /VP of Product (Snowboard Boot Designer bei DC und Burton)John Vance, CEO (Sanuk, Quiksilver)

John Gothard, VP of Sales (Sanuk, Spy, Arnette)Bob Kelley, CFO (Sanuk).

Woher kommt der Name Freewaters und was ist euer Motto?Alle Marken verkaufen irgendwas. Gute Marken stehen für etwas. Tolle Marken setzten sich für etwas ein.Als Surfer haben wir großen Respekt vor der heilsamen, meditativen Kraft des Wassers. Ein Bad im Meer wäscht alle negativen Erfahrungen, die man an einem stressigen Tag gemacht hat, einfach weg. Wir sprechen ein fundamentales, grundlegendes menschliches Bedürfnis an. Wir selbst könnten nicht ohne unser tägliches Bad im Meer leben, wie können andere ohne sauberes Trinkwasser leben, von einem Bad gar nicht zu sprechen? Sauberes Trinkwasser ist der erste und wichtigste Schritt, um Menschen aus dem ewigen Kreislauf von Armut und Krankheit zu befreien. Wir wollen dazu einen kleinen Teil beitragen und damit vielleicht sogar andere dazu inspirieren, es uns gleich zu tun. Wir glauben fest daran, dass sauberes Trinkwasser ein grundlegendes Menschenrecht sein sollte, kein Privileg.WASSER MACHT UNS FREI. Daher kommen Name und Konzept von Freewaters.

Was unterscheidet Freewaters von der Konkurrenz?Wir sind die jüngste Schuhmarke in unserem Bereich und haben einen frischen Ansatz. Unser Mantra ist, ALLES ZU ÄNDERN. Das sieht man an unseren innovativen Produkten und Projekten und unserem Marketing.

Beispiele sind der neue Tall Boy, unsere Channel-Islands-Collab oder die Therm-a-Rest-Collab.

Nutzt ihr lokale und umweltfreundliche Ressourcen?Einige Modelle verwenden folgende Öko-Materialien: recyceltes EVA, Hanf, Kork und kein PVC. Alle Styles werden mit wasserbasiertem Kleber verarbeitet.

Wie unterstützt ihr Athleten und den Boardsport?Unser Team von Ambassadors hat einen breitgefächerten Hintergrund, aber sie haben alle eine enge Verbindung zum Wasser: Surfer, Fliegenfischer, Entdecker, Taucher, Fotografen und viele andere.

Warum sollten Händler eure Marke in ihr Sortiment aufnehmen?Unsere Produkte sind einzigartig, qualitativ hochwertig und von echtem Mehrwert für die Kunden. Unser Trinkwasserprojekt verbindet uns mit der ganzen Welt und gibt unseren Käufern die Möglichkeit, einen Teil dazu beizutragen.

Wie seht ihr die Zukunft unserer Industrie?Sie muss wieder zurück zu ihren Wurzeln kommen: Innovation in Verbindung mit einem lässigen, aktiven Lifestyle. Das ist, was die Leute an unserer Industrie lieben und was sie antreibt.

Wo kann man eure Sachen anschauen? Auf freewaters.com und auf Instagram: @freewaters_footwear

BRAND NAME: FREEWATERS EMAIL: [email protected] WEB: WWW.FREEWATERS.COM

Die Schuhmarke Freewaters wurde von Surfern gegründet, die großen Respekt vor der heilsamen, meditativen Kraft des Wassers haben. Sie glauben fest daran, dass ein Bad im Meer alles Negative abwaschen kann und dass sauberes Trinkwasser

ein Grundrecht jedes Menschen ist. Deswegen spenden sie 1% aller Bruttoumsätze an entsprechende Umweltprojekte. Mitgründer und Marketing VP Eli Marmar erklärt uns mehr über die Geschichte und Hintergründe.

FREEWATERS

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NEW PRODUCT01. JIVO GO GEAR UNIVERSAL ACTION CAMERA ZUBEHÖR-SETDas Go Gear Universal Action Camera Zubehör-Set von Jivo bietet elf durchdachte Einzelteile wie robuste Hülle, Brustgurt mit Halterung, Mono-Stativ, Stativ mit Saugbefestigung, Fahrrad-Halterung, Stirnband-Halterung, Handgelenk-Halterung, Mini-Stativ sowie Schrauben, Adapter und vieles mehr. Das Zubehör lässt sich frei miteinander [email protected]

02. DRAGON - MOUNTAINEER XDie Dragon Mountaineer X kombiniert den klassischen Wayfarer Style mit State-of-the-art Innovationen für alle Snow Aktivitäten. Die Features: ein austauschbarer C-Temple, Leder-Schutz an der Seite, eine Halteleine und die Dragon Predator Gläser, die auch bei hochalpinen Aktivitäten maximalen UV-Sonnenschutz garantieren. Den stoßfesten Gläsern kann übrigens auch Salzwasser nichts anhaben. Erhältlich ab Herbst bei ausgewählten Händlern in ganz Europa.www.europe.dragonalliance.com

03. MIZU M8 SOFT TOUCHWASSERFLASCHEMIZU gilt als erster Hersteller von Wasserflaschen speziell für den Actionsport-Bereich unter dem Motto „Protecting Where We Play“. Die Marke setzt auf Nachhaltigkeit durch Gefäße aus Edelstahl, die eine saubere Alternative zu Wegwerf-Plastik-Behältern darstellen. Zu den Partnermarken von MIZU zählen Nixon, Volcom, Electric, CAPiTA, Poler, Roark, Girl & Chocolate Skateboards und Burton. www.mizulife.eu

04. DER SIGNATURE CHRONOGRAPHVON ELLIOT BROWNStoßsicher und wasserfest - der Signature Chronograph von Elliot Brown ist für Höchstleistungen in Schnee, Wasser und allem dazwischen gemacht. RRP £600.Bei ausgewählten Outdoor Fachhändlern und auf:www.elliotbrownwatches.com

05. SANUK WOMEN’S YOGA SLING 2 Für alle begeistern Yoga-Freunde hat Sanuk eine spezielle Sandalenkollektion entwickelt, die garantiert zur maximalen Entspannung beiträgt. Die leichten Sandalen bestehen aus alten Yogamatten – und sind noch dazu ultra-bequem.www.sanuk.com

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#7706. FOX WOMEN’S BURNER SWIM SKINDer anatomisch geformte MM Glideskin Neoprene / Lycra Wetsuite mit hinten liegendem Reißverschluss ist ideal für die kalten Frühlingstage. Erhältlich nur in schwarz mit Fox Logo auf dem linken Rückenpart.www.foxhead.com

07. GLOBE LYGON 16.5” POOL SHORT Diese Pool Short besteht aus At-1 Stretch-Materialien mit per Laser geschnittener Hintertasche mit Reißverschluss sowie einer perforierten Seitentasche, die Wasser nach außen leitet. Erhältlich in Schwarz, Aquamarine und Charcoal Marle.www.globebrand.com

08. DAKINE VENTURE BOARDSHORTDie DaKine Venture Boardshort besteht aus ultraleichtem Vier-Wege-Stretch, gefertigt aus 88% Polyester und 12% Elastan mit Comfort Close Fly® Verschluss. Genügend Platz für Wachs und anderes Zubehör bietet die Seitentasche mit Schlaufenverschluss.

09. JUCKER HAWAI’I PONODas Pono (Hawaiianisch für ‚Gerechtigkeit’) ist ein großer, schneller Cruiser. Das Artwork auf dem Brett stammt von dem bekannten Surf Artist Erik Abel. Zu sehen ist die Honolulu Bay, der berühmte Surf Spot und das Zuhause von JUCKER HAWAI’I. Ein Teil der Umsätze geht an ‚Save Honolua Coalition’, eine Umweltschutzorganisation, die sich für den Schutz der Honolua Bay einsetzt.www.juckerhawaii.com

10. FOX LEDGE BOARDSHORTBestehend aus 86% Polyester und 14% Spandex bietet diese Boardshort sublimierte Grafiken, einen flachen Frontverschluss und ergonomisch Säume mit V-Notch und einer Reißverschlusstasche. Erhältlich in zwei Farben.www.foxhead.com

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MARKET INTELLIGENCE GROSSBRITANNIENVon Gordon Way

Zum Einstieg eine ermutigende Meldung: Der Leerstand von Ladenflächen in Großbritannien hat sein niedrigstes Niveau seit 2010 erreicht (The Local Data Company). Zwar werden nicht alle neuen Läden von Boardsport-Teilnehmern eröffnet, aber auch die Anzahl der neuen Kunden des Vertriebs Ultra Sport sind ein positives Signal aus der Branche.

Für bestehende Händler sind das nicht zwingend erfreuliche Nachrichten. Da laufen die Geschäfte endlich nach langer Zeit wieder besser – schon kommt eine neue Welle von Konkurrenten auf den Markt. Aber durch neue Shops mit neuen Leuten und frischen Ideen kommt auch frischer Wind in die Szene, was letztlich positiv für die Sportarten in unserem Segment sein kann. Vor ein paar Monaten beschwerte sich das Team von Custard Point in Newquay noch, dass die Geschäftsaufgaben unter den Läden in ihrer Region schlecht fürs Geschäft seien.

Den altgedienten Shops wird angesichts der Welle von Neueinsteigern nichts anderes übrig bleiben, als auf ihre Kernkompetenzen zu setzen und sich noch mehr anzustrengen. Wenn jeder seine Nische ausspielt, entstehen vielleicht sogar Synergieeffekte, die unsere Branche insgesamt krisenfester machen und neue Teilnehmer an Bo(a)rd bringen, wer weiß?

Leider haben einige Grundsäulen der hiesigen Einzelhandelslandschaft einen Schlussstrich ziehen müssen. Dazu gehört auch Dave vom Little Mountain Shop, der seinen Laden vor Kurzem schließen musste. In einem Schreiben an seine Partner erklärt er: „Mir bricht es das Herz. Aber im Endeffekt hatte ich fünf Monate im Jahr Kunden und musste ganze zwölf Monate lang die Nebenkosten bestreiten. Ich hätte zwar den Laden durch Einnahmen aus meiner Druckerei über Wasser halten können, aber das wäre eher Eitelkeit als gesunder Geschäftssinn gewesen. Heute ist ein trauriger Tag für mich, aber ich muss einsehen, dass Little Mountain leider nicht weitermachen kann.“

Mir tut es persönlich leid, dass Daves Laden dicht macht. Aber wenn jemand in unserer Branche eine Druckerei für Sticker, Shop-Material, Banner oder Shirts sucht, dann ist Dave euer Mann. Seine Druckwerkstatt TheStickerJob gehört zu den besten im ganzen Land, und er ist selbst ein leidenschaftlicher Snowboarder.

Wir wünschen Dave und allen anderen, die unsere Branche verlassen müssen, alles Gute auf ihrem weiteren Weg. Wer noch übrig ist, muss seinen Geschäftsplan und künftigen Ansatz gründlich überdenken – denn die Zeiten sind hart.

Zurzeit werfen viele Banken regelrecht mit Krediten für private Kunden und mittelständische Betriebe um sich und die Zahl der auf Kredit gekauften Anschaffungen von Privatkunden ist in den letzten zwölf Monaten um 7% gestiegen. Kauf auf Kredit wird bisher in relativ wenigen Boardsportshops geboten, aber H2O in Bournemouth gehört zu den Vorreitern unter den britischen Shops. Aus Sicht der Gesamtwirtschaft sorgen diese zusätzlichen Kreditmöglichkeiten sicherlich für Wachstum, aber wir wissen bereits aus den Erfahrungen der aktuellen Wirtschaftskrise, dass Kredit ein heikles Thema sein kann. Immerhin wächst das Vertrauen der Verbraucher, und das ist ebenfalls positiv zu bewerten.

Die Wintersaison ist endgültig vorbei und die Sommerware ist in den Shops angekommen. Leider lief das Winter- und

Weihnachtsgeschäft nicht überall blendend, und dementsprechend vorsichtig gingen einige Händler in die Vorbestellungsrunden. Auch das Frühjahrgeschäft kam nicht so frühzeitig in Schwung, wie viele Händler gehofft haben, und vielerorts macht sich Nervosität breit.

Warum genau die Geschäfte langsamer anlaufen als in den Vorjahren, kann niemand genau sagen. Verzichteten die Leute tatsächlich im Vorfeld der Ergebnisse der Parlamentswahlen auf neue Anschaffungen? Sicherlich denken die Kunden im Boardsport nicht: „Ich warte mit meiner nächsten Kaufentscheidung, bis ich sicher bin, dass die UKIP ins Parlament kommt.“ – Sind sie übrigens auch nicht, und wir dürfen uns auf weitere fünf Jahre unter den Torys einrichten.

Aber kommen wir zum Boardsport: Der Winter ist wie gesagt vorbei und hat bei vielen Shops im Snowbereich einen fahlen Nachgeschmack hinterlassen. Schauen wir also lieber nach vorn – in den Skate- und Surfbereich.

Rob Burnham und seine Frau Tina haben vor zehn Jahren ihren kleinen „Shop On The Beach“ im Watergate Bay von Cornwall eröffnet und die Entscheidung nie bereut: „Was könnte schöner sein? Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes ein Shop am Strand und ich kann jeden Tag dort verbringen.“ Die beiden sind gut auf den Sommer vorbereitet: „Das Geschäft läuft okay… nichts Überwältigendes, aber immerhin konstant und wir halten eine ordentliche Gewinnspanne. Zwar ist der wichtigste Erfolgsfaktor für unser Business das Wetter, aber durch unsere direkte räumliche Nachbarschaft zu einem Hotel bekommen wir das ganze Jahr über Laufkundschaft.“ Im Hotel nebenan sind die meisten Betten bereits im Vorfeld ausgebucht, was ein gutes Anzeichen für die Zahl der Sommerurlauber ist. Rob beschreibt seinen Ansatz so: „Wir nehmen nicht einfach irgendwelche Standard-Surfmarken ins Programm, wie man sie in jeder beliebigen ‚Surf-Boutique’ findet, sondern wollen uns über unser Sortiment abheben – und das funktioniert. Natürlich kommen auch die Ottonormalverbraucher auf Strandurlaub bei uns vorbei, aber das ist schon okay. Wir sind eben ein Shop am Strand.“

Weiter im Osten an der South Coast sprachen wir mit Adam von Shore Watersports in East Wittering, der ebenfalls leicht optimistisch ist: „Bislang läuft es recht gut. Der März hat im Vergleich zum Vorjahr zugelegt und sowohl Textilien als auch Hartware laufen bestens.“ In welchem Bereich erzielt er das größte Wachstum? „Im Hartwarebereich definitiv mit SUP – wir haben im letzten Jahr mehr verkauft als in allen Vorjahren zusammen und hoffen auch in diesem Jahr auf gesundes Wachstum. Auch die Wetsuits laufen enorm gut. Die Leute verstehen inzwischen, dass sie mit ihrem Billig-Wetsuit aus dem Sportartikelladen nicht weit kommen. Ich freue mich, dass sie einsehen, dass sich die Investition in ein hochwertiges Wetsuit dauerhaft auszahlt.“ Ich fragte Adam, ob durch die Popularität von SUP der Kajak-Bereich in Mitleidenschaft gezogen wird? „Vielleicht ein kleines Stück – vorher hätte eine Familie vielleicht zwei Kajaks gekauft. Heute nehmen sie ein Kajak und ein SUP-Brett – aber solange sie ihr Geld bei uns ausgeben, finden wir das voll okay.“ Bei Shore Watersports steigt auch die Nachfrage nach modischeren Wetsuits: „Mode ist Mode, aber wir haben inzwischen sechs verschiedene Marken in einer Kategorie im Sortiment, die lange Zeit von einer Marke bestimmt wurde. Also ist es ein Wachstumssegment für uns.“ Das war’s für diese Ausgabe – wir freuen uns auf den Sommer!

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Im ersten Quartal des Jahres übertraf die französische Wirtschaft die Wachstumsprognose von 0,4% und erzielte 0,6% Wachstum; das ist der stärkste Anstieg seit Frühjahr 2013. Gleichzeitig korrigierte die Bundesbehörde für Statistik und Wirtschaftsstudien (INSEE) ihre Erwartungen für das Wachstum im vierten Quartal von 0,1% Wachstum auf 0%. Aber das ist immerhin besser als Rezession.

Die wichtigsten Faktoren für die Erholung sind gesunkene Ölpreise, Anstieg der Ausgaben der privaten Haushalte (+0,8%) und positive Entwicklung der Aktien von Unternehmen. Bis vor Kurzem rechnete die Regierung noch mit Gesamtwachstum von 1% im Jahr 2015, leicht unter der Prognose der Europäischen Kommission von 1,1%.

Gegen Mitte April erhöhte auch der Internationale Währungsfond (IWF) die Wachstumserwartung für Frankreich von 0,9% auf 1,2%. Jedoch sind die allgemeinen Investitionen trotz Erholung der Wirtschaft rückläufig und betrugen -0,2% im ersten Quartal und -0,4% im vierten Quartal 2014.

Dennoch bestätigt der Anstieg des Bruttoinlandprodukts im ersten Quartal die erwartete Trendwende, ebenso verzeichnen industrielle Produktion und Konsum der privaten Haushalte ihren höchsten Anstieg seit jeweils vier und sechs Jahren. Gleichfalls positiv ist der Ausblick des INSEE, das seinem Quartalsbericht einen Zuwachs der Investitionen im Jahr 2015 von 7% erwartet.

Das sind gute Neuigkeiten nach der Flaute in 2014 und erste Anzeichen für den Weg aus der Krise. Lediglich der Arbeitsmarkt bleibt problematisch. Allein im April stieg die Zahl der Arbeitslosen in Frankreich um 0,7%, das sind zusätzlich 26.000 Arbeitslose. Dieser Entwicklung will die Regierung entgegensteuern, etwa durch Schaffung 100.000 weiterer bezuschusster Arbeitsplätze. Regierungsmitglied Manuel Valls, ein leitender Sprecher in den Verhandlungen mit den Sozialpartnern, bemüht sich um mehr Arbeitsplätze in kleinen bis mittleren Unternehmen, lehnt jedoch gleichzeitig flexible Vertragsbestimmungen, wie sie die Arbeitgeber wünschen, kategorisch ab. Zwar verspricht Arbeitsminister François Rebsamen baldige Erholung auf dem Arbeitsmarkt, die Maßnahmen seiner Regierung lassen jedoch starke Zweifel aufkommen.

Im Einzelhandel waren der Februar und März ruhiger als im Vorjahr, aber die Lage schien sich im April und Mai leicht zu bessern. Vor allem beim technischen Zubehör und im gesamten Surfbereich stiegen die Umsätze. Dennoch sind sie insgesamt nach einem leichtem Anstieg auch schnell wieder abgeflacht. Der erhoffte Zuwachs zum Saisonauftakt wird von Jahr zu Jahr kurzlebiger und insgesamt scheint sich die Einstellung der Kunden zu verändern: Es wird zunehmend schwierig, den Kunden etwas zu verkaufen! Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage, des Preiskampfes zwischen Online-Portalen und stationären Händlern und der währungsbedingten Preiserhöhungen ändern sich die Kaufgewohnheiten. Auch die Wiederholungskäufe nehmen an Häufigkeit ab und die Kunden greifen seltener zu neuer Ware.

In unserer Branche kommen zum Saisonauftakt einige weitere erschwerende Faktoren hinzu: Der späte Anfang der französischen Schulferien, das launische Wetter und die vielen Feiertage bremsen insgesamt die Kauflaune in Frankreich. Dementsprechend melden einige Shops einen schlechteren Saisonstart als in den Vorjahren. So berichten Hervé vom Massila Shop in Marseille und Grégory Pastusiak vom Point Break Surf Shop in Saint Gilles Croix de Vie diese Saison rückläufige Entwicklungen bei Vans und Volcom. Vielleicht ist dieser Trend nur kurzfristig, sollte aber im Auge behalten werden. Außerdem stellt die Kategorie Kitesurfing laut Benjamin Costa von flysurf.com einen Sport dar, der zwar von vielen Kunden als attraktiv wahrgenommen wird, aber eine zu hohe Einstiegsbarriere hat.

Kommen wir erneut zum Wetter. Das spielt wie jedes Jahr eine

entscheidende Rolle für den Boardsport, aber noch ist es zu früh für definitive Aussagen. Die Hauptumsätze mit Sommerware spielen sich erst im Juli und August ab. Dennoch ließen schlechte Wellenbedingungen an den Küsten die Umsätze mit Surfzubehör im Vergleich zum Vorjahr deutlich einknicken. Im Gegenzug verlassen sich Shops wie Flysurf zunehmend auf ihre Onlineshops, um das gesamte Land auch jenseits der Küsten abzudecken, was wiederum die Abhängigkeit vom Wetter mindert. Darüber hinaus geht der Trend in vielen Shops zu Produktsortimenten, die saisonunabhängig das ganze Jahr über alle Arten von Ware bereithalten. Das ist aus Sicht der Warenwirtschaft und Finanzplanung nicht immer einfach, hilft jedoch dabei, kurzzeitige Umsatzflauten und Wettereffekte auszugleichen.

Insgesamt bleiben die Umsätze im Surfbereich relativ konstant. Vor allem das technische Zubehör für Herren erlebte einen gelungenen Saisonauftakt. Zu den Bestsellern gehören in diesem Jahr ganz klar Stand Up Paddle Boards (SUP), die vielen Händlern gute Umsätze bescheren. Dabei gilt das Interesse vor allem aufblasbaren SUP-Boards, die sehr einsteigerfreundlich sind und gute Qualität und attraktive Gewinnspannen bieten. Außerdem liegen kleine Marken aus dem Core-Bereich, etwa Vissla, gerade voll im Trend. Aber auch etablierte Marken wie Hurley im Surfbekleidungsbereich und NSP im SUP-Segment bringen gute Umsätze. Im Bekleidungsbereich sieht Grégory einen Trend zu allgemeineren Sportmarken wie Nike und Adidas, sehr zum Leidwesen kleinerer Marken aus der Szene.

Als wichtigste Produkte für diesen Sommer nennt Hervé „Holzsonnenbrillen“ von Marken wie Ozed und Santa Cruz. Auch die massentauglichen Surfboardmarken wie Bic und NSP werden diesen Sommer an Marktanteilen zulegen. Benjamin von Flysurf bemerkt einen Zuwachs bei „High Tech Produkten“, während Grégory Pastusiak auf Boardshorts als bewährte Umsatztreiber schwört. Insgesamt werden all diejenigen Produkte, die bereits zum Saisonstart gut liefen, auch im Sommer ziemlich weit vorn liegen.

Was die Teilnehmerzahlen angeht, kann SUP gerade ordentlich zulegen, vor allem bei Kunden aus dem Breitensport. Wakeboarding erhält starken Rückenwind durch die Vielzahl neuer Kabel-Anlagen im ganzen Land. Diese sind deutlich preiswerter als das Boarden im Schlepptau von Booten, was viele neue Teilnehmer in den Sport bringt. Insgesamt sind die Kunden zunehmend auf der Suche nach ansprechenden Freizeitbeschäftigungen, die leicht erlernbar sind. Aber Trends sind nicht alles für einen guten Boardsportshop, also kommen wir zum technisch hochwertigen Zubehör. Hier ist die Entwicklung weiter positiv und Premium-Produkte scheinen nicht direkt von der Krise betroffen zu sein. Auch das Qualitätsbewusstsein unter den Kunden scheint weiterhin zu steigen. Für viele Kunden bedeutet hohe Qualität auch lange Haltbarkeit, und genau das wünschen sich heutzutage immer mehr Konsumenten, egal in welcher Produktkategorie.

Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage greifen die Kunden nach wie vor gern zu „Einsteigerprodukten“ und „Schnäppchen“. Insgesamt sind die Konsumenten immer besser informiert, kennen das Verhältnis zwischen Preis und Leistung und achten auch zunehmend auf ästhetische Gesichtspunkte sowie das Image einer Marke.

Leider erwarten Käufer auch eine andere Sache immer öfter: nämlich Sonderverkaufsaktionen und Rabattpreise, am besten schon gleich zum Start der Saison. Glücklicherweise gibt es aber immer noch Kunden, die mit Leidenschaft bei der Sache sind und laut Grégory Pastusiak gern auch mal für einen lang gehegten Wunsch zu sparen bereit sind. Insgesamt scheint sich also die allgemeine Wirtschaftslage wieder zu erholen und der Saisonauftakt ist zwar nicht blendend, aber auch nicht hoffnungslos. Freuen wir uns auf viel Sonne und gute Wellen und der Sommer 2015 kann losgehen. Bis dahin: Surf’s Up!

Von Benoît Brecq

MARKET INTELLIGENCE FRANKREICH

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Obwohl Sonnenschein an Weihnachten und Schnee zu Ostern mittlerweile nichts Neues mehr sind, sind die Effekte solcher Wetterphänomene für Shops nur schwer vorhersehbar, geschweige denn kalkulierbar. Für den Adrenalin Shop in Regensburg war der später Wintereinbruch 2015 trotzdem ein kleiner Segen. „Bei uns war das 1.Quartal aufgrund der guten Schneelage sehr erfreulich, es kamen schon Erinnerungen an die Topwinter 2009 und 2010 auf“, schwärmt Besitzer Giso. „Das Markenbewusstsein, das in der Vergangenheit sehr ausgeprägt war, ist enorm gesunken“, muss Giso dabei leider auch feststellen und damit die allgemeinen Erfahrungen der Händler aus den.

letzten Jahren bestätigen. „Der stationäre Handel hat es zu 90% selbst in der Hand, welches Modell oder welche Marke er verkauft“, meint er weiter und sieht vor allem das Verhältnis zwischen Vertrieben und Händlern als entscheidend. Aus eigener Erfahrung weiß er, wie viel das Engagement hier zählt. „Die großen Verlierer sind bei uns die Firmen, die wir nur zum Ordern sehen“, erklärt er. „Wir sitzen doch alle in einem Boot, wir sollten füreinander da sein.“

Im Moment ist jedoch ein anderes Thema angesagt: „Im Hartwarenbereich sind jetzt Longboards der Renner.“ Allerdings steht auch hier „nicht unbedingt die Marke im Vordergrund, sondern das Design.“ Giso sieht die Hauptaufgabe vor allem darin, „genügend Boards auf Lager zu haben.“ Allerdings bleibt er doch etwas „auf der Hut. Es ist wie mit dem Wetter: wenn es schnell und mit enormer Wucht kommt, ist es meistens auch schnell wieder vorbei.“

Das sieht man im Shrn in München ganz ähnlich: „Solche Nebentrends wie Longboards und Plastik-Cruiser hypen sich 3-4 Jahre lang und sind dann wieder weg“, meint Mit-Inhaber und Gründer Robinson, der seit über 25 Jahren Skateboard fährt und sich immer einen reinen Skateshop gewünscht hat. Das scheint sogar im sonst eher konservativen Bayern zu funktionieren. „Wer im Skateboarden etwas Besonders sucht, hat bei uns die besten Chancen“, meint auch sein Partner und Verkäufer Esel. Und zwar nicht nur bei der Hartware, die bei ihnen definitiv den Großteil ausmacht, sondern auch prozentual. „Wir arbeiten wie die Geistesgestörten, um neue Brands aus Kanada und den USA zu holen, die gar keine Vertriebe haben“ und nehmen auch in Kauf, dass die Marge dabei „nochmal beschissener ist.“ Immerhin stecken sie ihr ganzes Herzblut in den Shop und sehen diesen auch mehr als Meeting Point und Verbindungsglied zwischen der „Business-Seite“, der Industrie und den Skatern vor Ort – oder aus anderen Städten, die sich auf Besuch bei ihnen nach Spots und Skate-Kollegen erkundigen können. „Wenn ich selbst nicht mehr skaten würde, würde ich auch den Shop nicht mehr machen“, ist Esel sich sicher. Doch das wird wohl noch eine Zeit dauern. „Skateboarden durchlebt auch mal schlechte Phasen, aber es wird immer wieder kommen und niemals aussterben“, meint Robinson. „Skateboarden ist so groß wie nie“ – wem es dabei allerdings rein ums Business geht, wird nicht glücklich werden. „Skateboarden ist so kreativ und so viele Leute machen so geile Sachen, aber viele Shops haben die nicht, weil der Einkäufer sich nicht wirklich damit auskennt oder so einen Zahlendruck hat, dass er gewisse Margen nicht akzeptieren kann“, erklären die beiden. „Da gibt’s leider ganz wenige Shops in Deutschland, die dagegenhalten.“

Dieser Ansatz funktioniert auch im Textilbereich, der im Shrn zwar klein gehalten wird, aber deswegen nicht weniger präsent ist. Chinos laufen sehr gut und sind laut Esel seit ein paar Jahren aus

vielen Kollektionen gar nicht mehr wegzudenken, genauso wie die bunten Plant Life Socken von Huf. Aber auch technische Socken mit verstärkten Fersen und engerem Spann werden im Shrn gut verkauft. „Besser skaten kann man damit auch nicht“, gibt Robinson ganz ehrlich zu, „aber wenn man viel mit den Füßen macht, zum Beispiel viele Flip Tricks, kann man einen Störfaktor ausschalten, wenn die Socken nicht mehr rutschen.“

Thrasher-Logo-Pullis scheinen ebenfalls immer zu funktionieren, selbst mit uralten Fruit-of-the-Loom-Schnitten, genauso wie Palace Logo Shirts, eine auffällige Gegenentwicklung zur allgemein sinkenden Markenaffinität. „Das ist eine unglaublich geile Skateboardfirma aus London, die so gehypt wird, dass wenn ASAP Rocky oder Rhianna ein Palace Shirt anhaben, sofort eine Schar von Kids hier reinkommt, die unbedingt Palace haben wollen“, erzählt Esel. Und wundert sich: „Aber die geilen Palace-Sachen kaufen sie nicht, Hauptsache breit Logo auf der Brust und hinten auch nochmal. Ein schönes Shirt mit geilem Schnitt liegt dagegen weitaus länger im Regal. Und das hält sich auch noch zwei bis drei Jahre, denn Palace gibt’s vielleicht nur in sechs oder sieben Shops in Deutschland.“

Ein weiterer Trend, den man bei Shrn bereits antizipiert, sind sogenannte Bucket Hats oder Fischerhüte. „Die gibt es verstärkt seit letztem Jahr und wir verkaufen sie auch schon ganz okay“, verkündet Esel und rechnet damit, dass sie ab nächstem Jahr auch die Masse haben will.

Beim Adrenalin in Regensburg sind es im Textilbereich „die Marken Maloja und Rip Curl, die am besten verkauft werden“, berichtet Giso. Den Onlineshop seines Ladens sieht er dabei mehr als Schaufenster des stationären Shops und als „Ventil für ältere Ware.“ Verlassen will er sich auf diesen Bereich lieber nicht: „Wie anfällig das System der Onlineversender ist, haben wir gesehen und erleben es. Es wird viel zu wenig Geld online verdient bzw. es verdienen dort einfach viel zu viele mit. Die Frage ist doch am Ende des Tages, wie viel Geld ich verdient habe und nicht, wie viel Geld ich umgesetzt habe.“

Das merkt auch der Kunde. „Es ist wichtig, die Sportarten zu leben“, stimmt Giso den Jungs in München zu, „unsere Kunden sollen das spüren. Die Begeisterung, das Lebensgefühl des Boardsports, der immer noch für Freiheit steht, sollen das Leben unserer Kunden prägen.“ Dabei räumt er ein, dass das „in unserer Zeit natürlich schwieriger ist“, ist jedoch überzeugt davon, dass jeder dadurch sein Leben versüßen kann, wenn er will.

Dabei spielen natürlich auch Events eine große Rolle. „Ohne Testveranstaltungen, Kurse, Ausfahrten oder Wettkampfveranstaltungen geht das Business gar nicht mehr“, meint er sogar. Trotzdem hat Giso ein gutes Bauchgefühl für den Sommer, vor allem für den Wassersport: „Wer sich für den SUP-Sport engagiert, wird sich langfristig lohnen“, glaubt er. Allerdings findet er es schade, „dass dieses Business von den gleichen Nicht-Kaufleuten wie im Windsurf- oder Kite-Markt bestimmt wird.“ Wie weit er damit recht behält, wird sich mit der Zeit, dem Wetter und der weltweiten Finanzentwicklung zeigen. Denn die durch den US-Dollar aktuell steigenden Preise machen ihm etwas „Kopfzerbrechen, oder besser gesagt: die Strategie der Weltlenker. Denn irgendwann wird die Folge sein, dass der Kunde NEIN sagt und nur noch reduziert Ware kauft. Viele machen es jetzt schon so, und der Rest wird immer kleiner.“

MARKET INTELLIGENCE DEUTSCHLANDVon Anna Langer

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market intelligence

By Jokin Arroyo Uriarte

Im ersten Quartal 2015 konnte die spanische Wirtschaft ihre Welle der Expansion aus dem Vorjahr fortsetzen. Das BSP ist nach Schätzungen seit dem letzten Quartal um 0,8% gestiegen, während die Zahl der Arbeitslosen signifikant gesunken ist (6% im Februar).

Ivan Garcia Arozamena, Sport Product Manager von Miller Divison SL, berichtet: „Man kann auf jeden Fall etwas Positives über die Surf-, Skate- und Snowshops sagen: Ihre Lage hat sich seit letztem Jahr, das für viele sehr schwierig war, nicht verschlimmert, aber toll sieht es auch nicht aus. Die Nachwirkungen der Krise sind noch deutlich spürbar. Vor allem Klamotten haben sich letztes Jahr sehr schlecht verkauft; das konnten Hartware und Schuhe gerade noch retten. Klamotten kaufen die Kunden nicht mehr so einfach wie früher, aber Hartware brauchen sie immer. Die Boardsportindustrie hat die Krise später erreicht, und so wird es auch länger dauern, bis sie wieder vorbei ist.“

Was Longboarden und Skateboarden angeht, erzählt Ivan von einer „steigenden Anzahl an Enthusiasten, da Longboards in allen Varianten (Cruisen, Carven, Slalom, Freestyle, Freeride, Downhill) den Sport demokratisiert haben und mithin auch die Zahl der Teilnehmer konsequent wächst. Während es früher noch Shops gab, die gar keine Skateboards geführt haben, profitieren gerade sie heute vom Longboarden und allem, was es mit sich bringt. Das hat meiner Meinung nach allen Verkäufen und auch dem Skateboarden allgemein sehr geholfen. Dabei geht es den Shops am besten, die neue Ideen und neue Marken unterstützen. Klamottenmarken mit hochwertigen Designs und guten Preisen schaffen sich gerade eine schöne Nische. Insgesamt gibt es heute viel mehr und bessere Produkte zu fairen Preisen“, so Ivan.

Pedro von Toxic World Madrid, einem der angesehensten Surf- und Skateshops in Madrid, stimmt Ivan in vielen Punkten zu: „Im Moment steigen die Verkäufe wieder leicht an. Allerdings ist das noch nicht genug, um von einer echten Verbesserung der Situation zu sprechen. Bevor die Umsätze wieder ein normales Niveau erreichen, wird es noch eine ganze Weile dauern – im besten Fall. Ein Zyklus ist zu Ende gegangen und jetzt ist es Zeit, sich an die neue Art und Weise, wie die Kunden einkaufen, anzupassen. Im Normalfall kauft sich ein Kunde, der sein Hobby eine Weile macht, immer wieder neue Ausrüstung. Heute informiert er sich davor jedoch umfassend und lässt sich mehr Zeit, bevor er eine Entscheidung trifft. Das hat natürlich auch mit der Flut an Informationen zu tun, die heute im Internet verfügbar ist. So sehen sich Kunden vielleicht erst viele gebrauchte Sachen an, bevor sie sich am Ende dann doch entschließen, etwas Neues zu kaufen.“

Dabei ist Pedro kein Sektor aufgefallen, der heraussticht, bestätigt aber ebenfalls, dass „es in der ursprünglicheren Form des Skatens einen leichten Aufschwung gibt. Surfen ist ebenfalls ein sehr attraktiver Sport, der die Aufmerksamkeit vieler Leute auf sich zieht und deshalb ein besonderes Augenmerk bekommen sollte.“

Pedro merkt auch, wie wichtig es ist, sich an „neue Technologien wie Online Sales und all diese Prozesse anzupassen, die sich über die letzten Jahre als neue Geschäftsformen etabliert haben“, allerdings nur bis zu einem gewissen Grad, denn der „Erhalt der stationären Shops ist besonders wichtig. Hier werden die Kunden noch richtig beraten, was sie in ihrer Leidenschaft bestärkt. Shops sind es auch, die die Marken brauchen, um ihre Produkte überhaupt bekannt zu machen und groß zu werden, deswegen sollten wir uns besonders um sie kümmern.“

SPAINBy Franz Josef Holler

Die wirtschaftliche Situation Italiens hat sich seit Anfang des Jahres kaum verändert. Das Wachstum, dass das Land dringend braucht, scheint schwer erreichbar, doch der allgemeine Ausblick ist in Ordnung und besser als er es 2014 war. Die Regierung ist stabil und der Premierminister Matteo Renzi hat das Vertrauen der Bürger – eine seltene Qualität in Italien, wo die Machthaber in den letzten Jahren häufig gewechselt haben, zum Teil sogar noch vor Ende ihrer Amtszeit. Durch die internationale Expo 2015 in Mailand, die am 1. Mai begann und bis Ende Oktober läuft, rückt Italien wieder ins Interesse der Weltpresse, was sich hoffentlich auch auf andere Bereiche positiv auswirkt.

Was den Boardsport betrifft, war in den letzten Monaten eine schöne Entwicklung im Skateboarden und Longboarden (inklusive Cruiserboards) zu beobachten. Cruiser sind mittlerweile voll im Mainstream angekommen und werden sogar von Kindern für den Schulweg benutzt, die davor noch nie mit Skaten in Berührung kamen. Dadurch wächst die Skateboard Community insgesamt, was ein gutes Zeichen ist, da es Shops hilft, auch wieder mehr Klamotten und Schuhe zu verkaufen.

Hier ist seit ein paar Saisons deutlich erkennbar, dass Schuhe sich zum Umsatz-Zugpferd entwickeln. Mit den Schuhverkäufen sind die meisten Stores ziemlich zufrieden, bei den Klamotten hapert es dagegen und das immer mehr, seit die großen Modeketten ganz ähnliche Styles zu niedrigeren Preisen im Angebot haben. Entsprechend sind sich die meisten Shop-Besitzer einig, dass die Konkurrenz bei Kleidung sehr viel größer ist als bei Schuhen und dass eine gute Auswahl heutzutage ein Schlüsselfaktor für ein erfolgreiches Geschäft ist.

Das wirkt sich natürlich auch auf die Vertriebe aus, die gerade Vor-Order für die Holiday Saison 15 schreiben und dabei vor allem bei Klamotten auf Probleme stoßen: Schuhe verkaufen sich bestens, aber Kleidung wollen die meisten Händler nicht vorordern. Lukas vom Sub Skateshop und Sublime Store in Bozen erklärt das folgendermaßen: „Wenn Marken und Vertriebe wollen, dass ich für Herbst/Winter und die Zwischenkollektion Vor-Order schreibe, dann muss ich die Option haben, weniger Herbst/Winter zu bestellen, um genug Budget für die Holiday Order zu haben.“ Allerdings haben die meisten Marken in Europa ihren Fokus weiter auf Herbst/Winter.

Problemtisch bleibt auch, dass viele Holiday-Lieferungen für den europäischen Markt oft zu spät kommen und erst Mitte oder gar Ende November eintreffen, nur kurze Zeit vor der ersten Reduzierungsphase nach Weihnachten. Das lässt den Shops nicht sehr viel Zeit, die Waren zu regulären Preisen zu verkaufen und um sich nicht in Zahlungsschwierigkeiten zu bringen, gehen viele das Risiko gar nicht erst ein.

Mit vielen Events ist Bozen im Sommer die italienische Skate-Hauptstadt. Der Vans Skate Shop Riot Stop, das Europafinale der Element Make It Count Tour und die Italienische Skateboardmeisterschaft finden im PLATZA Skatepark statt. Außerdem gibt es im Sommer noch den Vans Spring Classic in Riccione und ein paar kleinere, von lokalen Shops organisierte Contests im ganzen Land. Das stärkt die Szene und die Shoplandschaft gleichermaßen.

Trotz allem bleibt die Stimmung verhalten und die Einkäufer sind nach einem schwierigen Winter, in dem nur wenige Kategorien richtig gut zu funktionieren schienen, eher vorsichtig. Schuhe, Cruiser, Longboards und Accessoires wie Socken, Sonnenbrillen und zukünftig vielleicht auch Unterwäsche scheinen sich jedoch als neue Must-Haves zu positionieren.

ITALIEN

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By Anna Langer

Trotz eines gelinde gesagt merkwürdigen Frühlings, der zu Ostern mit dem besten Powdertag der Saison überraschte, gibt es in Österreich wenig zu beklagen.

Nur der späte Winterbeginn macht Jürgen Hausotter vom Fame Boardshop in Wien noch etwas Sorgen. „Zu Beginn des Jahres waren wieder

die Schnäppchenjäger unterwegs, da wegen des den leider wieder mal durchwachsenen Winters noch ein ganz gutes Sortiment an Boards, Boots und Bindungen vorhanden war“, erklärt er und überlegt weiter: „Wenn der Winterbeginn, vor allem in Großstädten, so bleibt, dass bis Anfang Jänner kaum Schnee fällt, wird es relativ schwierig werden, Winterware vor SALE-Beginn gut zu verkaufen.“

Im Moment liegt das Hauptaugenmerk „ganz stark auf Skate-Hardware (Decks, Achsen, Rollen,…) und natürlich auf Longboards/Cruisern“, fährt Jürgen fort. „Hier ist definitiv erneut eine enorme Steigerung zu spüren. Vom 10-jährigen bis zum 45-jährigen Papa, der mit dem Sohn dann cruisen geht, ist hier alles dabei. Auch überraschend viele Mädels!“, freut er sich. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass weichere Rollen wieder stark im Kommen sind, um alte Skateboards auf Cruiser umzurüsten – was „wohl am Longboardtrend liegen wird“, schmunzelt Jürgen. Zu den beliebtesten Marken gehören bei Fame Sector 9, Loaded und die Plastikcruiser von Penny, sowie im Skatehardware-Bereich Deck-Marken wie Sk8mafia, Girl/Chocolate oder Real, aber auch Austro-Brands wie z.b. Yama-Skateboards.

Andreas Wurmhöringer, Head of Buying beim österreichischen Versand-Riesen Blue Tomato, berichtet von ähnlichen Trends online sowie in den stationären Shops. Skate, Longboards, Cruiser und dazugehörigen Marken Long Island, Globe, Penny, Elexir und Madrid verkaufen sich sehr gut, wobei vor allem das Ostergeschäft einen positiven Einfluss auf das erste Quartal hatte, berichtet er. Und damit das auch so bleibt, veranstaltet Blue Tomato diesen Sommer eine Longboard Test Tour mit 19 Stopps in Österreich und Deutschland. „Die Tour hat Anfang Mai begonnen und wird bis Ende Juni andauern. Zusätzlich unterstützen wir noch einige Skateparks. Aktuell haben wir eine große Kooperation mit dem Skatepark in Radstadt, der nun ausgebaut wird. Daneben sind wir bei vielen Skate Contests Sponsor (Blue Tomato Austrian Bowl Masters in Brixleg, Bring da Truckaz in Chemnitz)”, erklärt Lars Österle, Blue Tomato Event Manager.

Auch „Schuhe entwickeln sich sehr gut“, berichtet Andreas weiter, „vor allem die Adidas Supercolor Superstar Kollektion, Nikes Janoskis sowie Vans Chima.“ Schuhe sind auch eine wichtige Kategorie in Wien, wo Jürgen Lakai, Nike SB und SoleTech (Emerica, Etnies) als Kundenlieblinge nennt. „Egal ob Vulc oder Cup-Sohle, Skateshoes werden immer benötigt“, freut er sich. „Einzig die Bekleidung hinkt ein wenig hinterher. Das hat wahrscheinlich damit zu tun, das der Skateboarder mittlerweile kein typisches Erscheinungsbild mehr hat und fast jeder Hersteller der modernen Modewelt nachläuft, anstatt wie früher umgekehrt. Somit ist man nicht mehr gebunden, seine Kleidung als Skateboarder in einem Skateshop zu kaufen. Trotzdem gehören Marken wie JSLV, Fourstar, Element und Matix zu unseren Top-Brands“, berichtet Jürgen.

Er ist auch zuversichtlich, dass sich der Longboard-Trend weiter fortsetzt, vermutet Longboards sogar als neue Scooter. Andreas kann der positiven Prognose für den Rest des Jahres zustimmen und Lars schließt getreu dem Blue Tomato Motto ‘Your Ride. Our Mission’ mit der Empfehlung, dass es am wichtigsten ist, „einfach rauf aufs Board, egal ob Surfboard, Skate, Longboard oder Snowboard beim Spring und Summershred.” Also dann: Happy Shredding!

ÖSTERREICH

market intelligence

Von Fabien Grisel / David Lambert

Nach einem komplizierten Winter mit eher enttäuschenden Resultaten kam der Wechsel zum Frühjahr gerade recht. Einige nutzen ihn für eine kleine Pause, andere widmen sich gleich dem Frühlings- und Sommergeschäft, das man trotz der Wichtigkeit des Winters in unserem bergigen Land nicht unterschätzen darf.

In manchen Gebieten schließen die Shops zwar über den Sommer, in anderen sind sie jedoch das ganze Jahr geöffnet und machen den Großteil ihrer Umsätze mit Verkäufen, Verleih und Reparaturen im Bike-Bereich. Dies entwickelt sich immer mehr zu einem echten wirtschaftlichen Standbein, anstatt nur einen Grund zu liefern, den Sommer über offen zu bleiben. Enduro Downhill Biking ist in der Schweiz in den letzten Jahren groß im Kommen und viele Skigebiete öffnen ihre Lifte zumindest für ein paar Wochen, um den Mountainbikern den Zugang zu den Bergen zu erleichtern.

In den Städten sieht es etwas anders aus. Dort gibt es drei Arten von Shops, die im Winter Snowboards verkaufen und sich im Sommer anderweitig über Wasser halten. Da gibt es erstens den Bergspezialisten, der vor allem Kletter- und Wandersachen führt, zweitens den Generalisten, der per Definition ein bisschen was von allem hat und schließlich den für uns am interessantesten: den Pro Shop. Der engagiert sich aktiv in allem, was mit Boardsport zu tun hat und konzentriert sich auf Skateboarden, manchmal auch Scooter oder Wassersport (SUP, Wakeboarden, Kitesurfen, Wellenreiten). Dabei ist besonders schön, dass Skateboardverkäufe seit zwei Jahren wieder starken Zuwachs haben. Dieser Trend hat sich in diesem Frühjahr fortgesetzt und ist im Winter nicht so viel zurückgefallen wie sonst üblich. Das bestätigt auch Julien Ayraud, Manager der Doodah Shops in Lausanne und Genf, der generell zufrieden ist und über die Skateboardverkäufe im letzten Dezember sogar ein bisschen überrascht war. In Großstädten ist Skaten längst ein Ganzjahressport, der tolle Weihnachtsgeschenke hergibt. Die große Auswahl an verschiedenen Boards sowie Einsatzgebieten (Longboards, Cruiser und Skateboards) ist dabei natürlich einer der Hauptgründe für die guten Ergebnisse dieser Kategorie.

Yan Bosson vom SB Sport in Gland berichtet außerdem über eine gute Kundenfrequenz im Frühling, was nach dem sehr ruhigen Ende des Winters sehr wichtig war. Die wenigen schönen, warmen Tage Ende April läuteten das Ende des Winters ein und machten bereits Lust auf Sommer. Die paar folgenden Regentage waren wiederum perfekt zum Shoppen – ein weiterer Einflussfaktor für gute Zahlen. Bei SB Sport bezieht sich die Nachfrage vor allem auf Biken, Wandern und Laufen sowie Wassersport. Vor allem SUP ist beliebt, trotz der immer noch ziemlich kalten Seen um diese Jahreszeit. Die Marke Hobie scheint hier besonders gefragt.

Die Entwicklung im Skateboarden, Kitesurfen und SUP lässt auch für den zentralen Boardsportmarkt, das Snowboarden, Positives erahnen. Denn obwohl man streiten kann, was Snowboarden und SUP gemeinsam haben, macht es doch Sinn, dass es auch dem Snowboarden hilft, wenn insgesamt mehr Leute sich seitwärts ausrichten. Allerdings lässt sich das natürlich nicht auf alle Fälle übertragen, wie Julien Ayraud zu Recht aufzeigt: „Ein echter Streetskater wird nicht unbedingt zum Snowboarder – vielleicht sogar überhaupt nicht, wenn er sehr urban unterwegs ist und ein kleines Budget hat.“ Die kommenden Saisons werden es zeigen.

SCHWEIZ

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OPPORTUNITIES

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UK CoUntry manager2015

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If this sounds like the job for you, please submit your CV along with a covering letter explaining why we should consider you for this role and your salary expectations.

Marketing Manager2015

Shiner is a leading European distributor of action sports goods and lifestyle apparel.

We are growing fast and have a fantastic opportunity for a Marketing Manager to join the ‘Shiner Family’.

A hands-on role, you will implement and maintain the marketing plan for our wide portfolio of brands. As well as planning and executing marketing campaigns, you will also be comfortable managing events, digital marketing PR and shoots and will maintain our excellent relationships with partners, agencies and stakeholders.

You’ll lead the marketing team on a day to day basis, setting the pace and tone, with responsibility for their personal development and career progression. Your analytical skills will be critical for reporting, budgeting and forecasting, and you’ll work closely with our UK and European teams.

As far as qualifications and experience go, your personal qualities count more than your experience, but you’ll have a proven commercial background in a multi-brand environment with a focus on ROI. It is likely that you’ll have a business or related degree and 3 years’ + relevant experience, but we believe that mental agility, potential, drive and good humour are equally important.

We have a noisy, fast-paced and down-to-earth culture where everyone has fun and pulls together.

If this sounds like the job for you, please submit your CV along with a covering letter explaining why we should consider you for this role and your salary expectations.

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OPPORTUNITIES

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JULI5 VANS SHOP RIOT GREECE SKATE WWW.VANSSHOPRIOT.COM7-9 SHOW AND ORDER BERLIN GERMANY TRADE WWW.SHOWANDORDER.DE7-9 BREAD AND BUTTER BERLIN GERMANY TRADE WWW.BREADANDBUTTER.COM8-9 AGENDA CALIFORNIA USA TRADE WWW.AGENDASHOW.COM8-10 PREMIUM BERLIN GERMANY TRADE WWW.PREMIUMEXHIBITIONS.COM8-10 BRIGHT TRADE SHOW BERLIN GERMANY TRADE WWW.BRIGHTTRADESHOW.COM 8-19 J-BAY OPEN KOUGA SOUTH AFRICA SURF WWW.WORLDSURFLEAGUE.COM 10-12 NASS SOMERSET UK SKATE/SNOW WWW.NASSFESTIVAL.COM10-13 INTERNATIONAL SURF FILM FESTIVA ANGLET FRANCE SURF WWW.SURF-FILM.COM15-18 THE OUTDOOR SHOW FRIEDRICHSHAFEN GERMANY TRADE WWW.OUTDOOR-SHOW.COM 18 VANS SHOP RIOT CZECH REPUBLIC SKATE WWW.VANSSHOPRIOT.COM20-21 AGENDA NEW YORK USA TRADE WWW.AGENDASHOW.COM24-26 ITALIAN SURF EXPO ROME ITALY SURF WWW.ITALIASURFEXPO.IT25-2 VANS US OPEN OF SURFING HUNTINGTON BEACH USA SURF WWW.VANSUSOPENOFSURFING.COM29-30 JACKET REQUIRED LONDON UK TRADE WWW.JACKET-REQUIRED.COM

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E V E N T S # 7 7SURF / SKATE / SNOW / TRADE

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ONE EYED MONSTER

Musician Clément Froissart and Desillusion Magazine’s Pierre David

Germany & Austria- 1st Place Titus Mailorder

Approaching Lines Team

Boardwise’s Brian Stark

Michael Weinländer, Völkl Snowboards Interna-tional Brand Management & Marketing

Wasted Talent’s Alexei Obolensky and Ben Snowden-Boyd

UK Winners - Black Sheep - photo by James North

Lee Bartlett from Toy Factory and 4th Surf-boards

O’Neill Marketing & PR Coordinator Carla Zacek

Some local Hossegor legends

Spain - Pandaka - winners - Photo by Xabi Goitisolo

Down The Line crew

Philipp Kämmerer - Rome Sales & Market-ing Manager Europe

ACM’s Matt Barr & Wavelength’s Steve Bough_

Finisterre Wetsuit Designer Mat D’Ascoli and Magic Seaweed’s Ed Temperley

Rome Co-Founder Josh Reid

Prost!Wetsuit Designer Mat D’Ascoli showing off the new wetsuit

Finisterre’s new Sales and Marketing Director Simon Charlesworth and Founder Tom Kay

Team Rodel

Sputnik’s Charlotte Strachan

Nine Queens event creator, organisator & The Distillery head honcho Nico Zacek

Sandra Korn and Jacques Korn - founder of Woll Beer & Gentelmen’s Surf Hossegor & Biarritz

Isreal - Gillies - winners - photo by Guy Pitchon

Artist Ben Cook, Riz from Boardshorts amd James from Otter

De SkiHut’s Maxime

Nike Global Snowboard Team Manager Sani Alibabic

#77WASTED TALENT SHOP OPENING, HOSSEGOR

VANS SHOP RIOT

APPROACHING LINES FESTIVAL

FINISTERRE WETSUIT TESTING THE ROME LODGE

DRAGON RETAILER WEEK - DRAGON LODGE, TIGNES

NINE QUEENS, ITALY

The Snowboard Shop’s Adam

TSA’s Aimee

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