Download - Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

Transcript
Page 1: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

Förderer:

Stadtwerke als Vorreiterder Energiewende Gewinner und gute Beispiele des Wettbewerbs

Page 2: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

2 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 3

„Stadtwerke können dafür sorgen, dass der Energiewende-Zug weiter mit Volldampf in die richtige Richtung fährt!“Prof. Dr. Uwe Leprich, Institut für ZukunftsEnergieSysteme (IZES), im Rahmen der Auszeichnungsfeier in Berlin am 29. Januar 2013

Page 3: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

2 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 3

Inhalt

Inhaltsverzeichnis

GRUSSWoRtE 4-5

• FirstSolar 4

• DeutscheUmwelthilfe 5

EinFührUng 6-7

• Wettbewerb:StadtwerkealsVorreiterderEnergiewende 6

• TeilnehmerdesWettbewerbs 7

GEWInnER 8-11

• badenova 8

• Stadtwerkhaßfurt 9

• ovagEnergie 10

• StadtwerkeSchwäbischhall 11

innoVaTiVELöSUngEnimSTrombErEich 12-14

• allgäuerüberlandwerk:FitimStromsektor 12

• infrafürth:neuernetzansatz 13

• Elektrizitätswerkmittelbaden:mitWasserkraftvoraus! 13

• badenova:müllkippewirdEnergieberg! 14

• Stadtwerkhaßfurt:Powertogas 14

innoVaTiVELöSUngEnimWärmEbErEich 15-16

• StadtwerkeTübingen:Klärgasundabwassersinnvollgenutzt 15

• Stadtwerkeneustrelitz:hoffnungsträgerin„Leea“ 15

• infrafürth:contractingfür„kleineEnergiepakete“ 16

• badenova:agrarreststoffeliefernPower! 16

STraTEgiEnzUrSTEigErUngDErEnErgiEEFFiziEnz 17

• StadtwerkeTrier:Energieeffizienznetzwerk 17

• StadtwerkePforzheim:EmsigeStromeinsparkapazitätendank„EmSY“! 17

• StadtwerkeTübingen:Energiefressernwirdderhahnzugedreht 17

• hersbruckerEnergie-undWasserversorgung:intelligentezählerfürsVersorgungsgebiet 17

KooPEraTionEnUnDbürgErbETEiLigUng 18

• Stadtwerkemainz:„rio“liegtinderregion 18

• infrafürth:Windparkalsgemeinschaftsaufgabe 18

• StadtwerkeSchwäbischhall:mitbürgerbeteiligungfürEE-anlagen 18

• badenova:FrischerWindwehtdurchbaden-Württemberg 18

ImPRESSUm 19

Page 4: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

4 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5

VorwortderFirstSolargmbhmitgroßeminteresseverfolgtFirstSolaralsFördererdesWettbewerbs „Vorreiter der Energiewende – Stadtwerke und erneuerbare Energien“ die Entwicklung von Stadtwer-ken und Regionalversorgern. Seit der radikalen Umkehr der deutschen Energiepolitik als Reaktion auf die Reaktorka-tastrophe im japanischen Fukushima und dem absehba-renEndederzivilenKernenergienutzungmüssenauchdiekommunalen Energieversorger ihre Rolle im Rahmen der vieldiskutiertenEnergiewendeneudefinieren.

Stadtwerke können dabei als taktgeber einer dezentralen, auf regenerativen Quellen basierenden Energieversorgung und–verteilunginihrenKommunenundregionenfungie-ren. Die Ergebnisse des Wettbewerbs der Deutschen Um-welthilfe demonstrieren, wie aktiv einige kommunale Un-ternehmen diese taktgeberfunktion bereits ausüben. Sie zeichnenmitderErschließungneuergeschäftsfelderundDurchführung innovativer Projekte den Weg in eine neue Energiezukunft vor. Die Sieger des Wettbewerbs haben vor allem mit einer konsequenten Ausrichtung auf erneuer-bareEnergienpunktenkönnen.hierhabensiealsWirt-schaftsunternehmen neben der Sicherung der Versorgung undderallgemeinenKommunalentwicklungihrelegitimenGeschäftsinteressen im Blick. Die Vorreiterstadtwerke be-legen folglich, dass Energiewende nicht nur kostet, sie rechnet sich auch und kann einen deutlichen Beitrag zur erfolgreichen Entwicklung kommunaler Unternehmen bei-steuern, wenn eine durchdachte Strategie dahinter steckt. Erfolgreiches Wirtschaften von Energieversorgern in öf-fentlicher hand kann kommunale Finanzhaushalte unddamit auch Bürgerinnen und Bürger entlasten. Das ist die Seite der Energiewende, die in der aktuellen Debatte viel zuwenigbeachtungfindet.

FürFirstSolaralsanbietervonintegriertenSystemlösun-gen für Photovoltaik-Kraftwerke stellen sich in jüngsterVergangenheit immer deutlicher die Fragen, wie zumeinen die Photovoltaik zukünftig einen zentralen Bau-

stein der Energiewende in Deutschland und Europa darstellen kann, und ande-rerseits die Integration in einen nachhaltigen, nicht subventionierten Energie-markt gewährleistet wird. Zum anderen bestehen be-reits heute marktfähige Lösungen, mit denen die Photovoltaik-Kraftwerkeei-nen immensen Beitrag zur Stabilisierung der Energie-verteilernetze leisten. Wie diese Entwicklungen aus Sicht von kommunalen und regionalen Versorgern und netzbetreibern eingeschätzt werden, interessiert uns sehr. Darüber möchten wir gerne mit den Stadtwerken, die wir als entscheidende Akteure in diesem Zusammenhang an-sehen, im Gespräch bleiben. Wie die in dieser Publikation vorgestelltenhandlungsstrategienundProjektebelegen,machen sich viele der teilnehmenden Stadtwerke bereits heutegedankendarüber,wiesiedieseundweitereFragenzukünftig für sich und in ihrem Verteilungsgebiet beant-worten können. Wir möchten alle Stadtwerke darin bestär-ken, die Energiewende als Chance für sich zu begreifen.

mainz, im mai 2013

Stefan Degener, Geschäftsführer und Vertriebsleiter derFirstSolargmbhinEuropa

grußworteSituation und ZukunFtSpErSpEktiVEn

Page 5: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

4 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5

Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.DieDeutscheUmwelthilfeunterstütztKommunenseitfast20Jahren in ihrenbemühungen für einenbesserenKli-ma- und naturschutz durch spannende Wettbewerbe und informative Kampagnen. Der Wettbewerb „Vorreiter derEnergiewende – Stadtwerke und erneuerbare Energien“ richtete sich nun zum ersten mal gezielt an kommuna-le Energieversorger. Aus unserer Sicht kommt Stadt- und Gemeindewerken eine Schlüsselrolle beim Umbau unseres Energieversorgungssystems hinsichtlich dezentraler Er-zeugungauserneuerbarenEnergiequelleninKombinationmiteffizienterTechnikzu.StärkeralsPrivatunternehmensind kommunale Unternehmen der Sicherung der lokalen Daseinsvorsorge und damit dem Gemeinwohl verpflichtet.

Die Versorger müssen selbstredend betriebswirtschaftliche Vorgaben erfüllen. Das management dieser Unternehmen macht sich jedoch verstärkt Gedanken darüber, wie sie die Prämissen der Energiewende und unternehmerische Ziele in neuen Geschäftsfeldern und innovativen Projekten zu-sammenführen können. Das gilt sowohl für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien auf regionaler Ebene als auch deren Integration in die Energieverteilernetze.

Gerade bei der netzintegration regenerativer Energieträ-ger kommt Stadtwerken strom- aber auch wärmeseitig eine zentrale Rolle zu. Als Verteilnetzbetreiber im Stromsektor sindsiemaßgebenddafürverantwortlich,dassdiewach-sendeEinspeisungerneuerbarerEnergiennichtausKapa-zitätsproblemenabsehbaranihregrenzenstößtunddienetzstabilität gefährdet. Um das Stromnetz auf Verteiler-ebenenicht zumFlaschenhalsder Energiewendewerdenzu lassen, sind die Stadtwerke in den kommenden Jahren aufgerufen, gezielt in ihr Stromnetz oder in techniken zur reduzierungdesKapazitätsausbauszuinvestieren.

Für ein stärkeres Engagement müssen jedoch auch diewirtschaftlichen Rahmenbedingungen – Stichwort Anreiz-regulierung – angepasst werden, um die Wirtschaftlich-keit von Investitionen zu gewährleisten.

Die Ergebnisse des Wett-bewerbs zeigen, dass teil-nehmende Stadtwerke sich der Aufgabe der netzinte-gration verstärkt zuwenden und innovative und effizi-ente Lösungen anstreben. Die umgesetzten Vorhaben haben bis dato allerdings vorwiegend modellcharak-ter.hierdarfmangespanntsein, wie das Gros der kom-munalen Unternehmen die herausforderung des net-zumbaus zukünftig anpackt.

Der Wettbewerb belegt, dass Stadtwerke, was den Aus-bau erneuerbarer Energien anbelangt, oft die motoren desErfolgesinihrenKommunenundregionenwarenundsind. Davon zeugen die Beispiele in dieser Publikation. Die Deutsche Umwelthilfe wünscht sich noch mehr kom-munale Energieversorger, die sich zukünftig wie unsere Siegerunternehmen der Energiewende verschreiben. Wir hoffen, mit dieser Broschüre praktikable Strategien für den Weg in eine dezentrale Energiezukunft vermitteln zu können.

Radolfzell, im mai 2013

Prof.Dr.haraldKächele, Bundesvorsitzender der Deutschen Umwelthilfe e.V.

grußworteSituation und ZukunFtSpErSpEktiVEn

Page 6: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

6 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 7

Wettbewerb:StadtwerkealsVorreiterder Energiewende

Stadtwerke spielen für das Gelingen der Energiewende eine wichtige Rolle. Sie verfügen neben einer eigenen Ener-gieversorgung auch über Strom- und Wärmenetze. Durch die eigenen netzstrukturen können die Integration rege-nerativer Energien und eine Direktvermarktung des selbst erzeugten Stroms beschleunigt werden. Daher sind sie die erste Adresse, wenn es vor ort um die Energiewende geht.

Schon jetzt investieren Stadt- und Gemeindewerke ver-stärkt in den Bereich der erneuerbaren Energien (EE) und setzenaufKraft-Wärme-Kopplung(KWK).Dieseinvestiti-onenermöglichenUnabhängigkeitvondengroßenStrom-konzernen und zugleich finanzielle ausschüttungen fürdenkommunalenhaushalt.geradefürmittlereundkleinekommunale Energieversorger bieten Anlagen auf Basis er-neuerbarer Energien die Chance, die Versorgung optimal an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Durch geziel-te Investitionen können diese Akteure der lokalen Ener-giewende den entscheidenden Schub verleihen.

Um den Ausbau der erneuerbaren Energien auf das not-wendigemaßzubeschränken,istparallelderausbauvonEffizienzdienstleistungen unverzichtbar. Dies geschiehtbeispielsweise durch Beratungsangebote, wie das Ener-giesparenimhaushaltoderinUnternehmenkonkretundzielgerichtet erfolgen kann. regelmäßige Schulungen inbetriebenkönnendieSteigerungderEnergieeffizienzund

das Einsparen von Co2 aufzeigen und kontinuierlich ermög-lichen. Dies ist für die Unternehmen auf längere Sicht auch mit monetären Einsparungen verbunden. Zudem bieten die meisten Stadtwerke, die sich an unserem Wettbewerb be-teiligt haben, Contracting-Angebote an. Dies bedeutet in denhäufigstenFällen,dassdieEnergieversorgerdieKos-tenfürdenEinbaueffizienterkleinerblockheizkraftwerke(bhKW) übernehmen, welche Wärme für Wohneinheitenproduzieren und Strom in das Stromnetz einspeisen. Die KostenfürdenEinbauderanlagerechnensichüberdieEnergieabnahme der Contracting-Partner innerhalb eines definiertenzeitraums.

Die DUhhat im Jahr 2012 ihren erstenWettbewerb fürkommunale Energieversorger ausgeschrieben, um deren anstrengungenfürdieEnergiewendeindenFokuszurü-cken und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Insgesamt 32 Energieversorger aus zehn Bundesländern haben daran teilgenommen. Eine Fachjury bewertetedie „harten und weichen Fakten“ der unterschiedlichen Konzepte. anga-ben über Erzeugungskapazitäten im Strom- und Wärmebe-reich der Jahre 2009 und 2011 spielten dabei ebenso eine rolle wie die Fragen nach dem anteil der erneuerbarenEnergieträger, der netzintegration und den Beratungsan-geboten zum Energiesparen. Darüber hinaus realisieren vieleUnternehmenEnergieeffizienzmaßnahmensowieKo-operations- und Bürgerbeteiligungsmodelle. Die vier Ge-winner–diebadenovainFreiburg,dasStadtwerkhaßfurt,dieovagEnergieinFriedbergunddieStadtwerkeSchwä-bischhall–erhieltenwährendeinerFeierstundedenTitel„Vorreiter der Energiewende“.

EinführunginFormationEn Zum WEttbEWErb

Energiewende als GemeinschaftsaufgabeDie glücklichen Gewinner des Wettbewerbs

Page 7: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

6 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 7

teilnehmer des Wettbewerbs

EinführunginFormationEn Zum WEttbEWErb

Page 8: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

8 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 9

badenovaDiebadenovaag&co.KgmitSitzinFreiburgimbreisgauübernimmt als Regionalversorger einen wesentlichen teil der Energieversorgung in Südbaden. Das Versorgungsge-biet erstreckt sich dabei von Baden-Baden bis Lörrach und von breisach bis Tuttlingen. Das Unternehmen befindetsichzu100Prozentinkommunalerhand.DieThügaagist mit knapp 50 Prozent an der Aktiengesellschaft be-teiligt.WeiteregesellschaftersinddieStadtFreiburgmit32,8 Prozent sowie 95 weitere Städte und Gemeinden aus dem Versorgungsgebiet. Die badenova sticht durch eine Vielzahl innovativer, oft ineinander greifender Projekte hervor. Einige maßnahmen sind, wie bei den weiterenWettbewerbsteilnehmern ebenfalls, an den inhaltlich pas-sendenStelleninderPublikationzufinden.

FürPrivat-undgeschäftskundenbietetdasUnternehmenÖkostromprodukte an, deren Erlöse in den „regiostrom-Fonds“fließen,derdenausbauregenerativerEnergiean-lageninderregioningroßemmaßstabunterstützt.mithilfedesFondskonntenbislangüber2.700anlagenzurStromgewinnung aus erneuerbaren Energien gefördert werden. Bei Wasserkraft hat badenova so einen Zubau von 4,4 megawatt (mW), bei Bioenergie 2,5 mW und bei Photovoltaik (PV) von 24,8 mW initiiert. Darüber hinaus versorgtdiebadenovadieStraßenbahnenderFreiburgerVerkehrs AG bilanziell mit Ökostrom.

zusammenmit dem Fraunhofer institut für Solare Ener-giesysteme wird am aufbau eines virtuellen Kraftwerksgearbeitet. mit der effektiven Vernetzung Erneuerbarer-Energie- und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen wird einPfad beschritten, der Stück für Stück in Richtung einer dezentralen und erneuerbaren Energieversorgung unab-hängigvongroßanlagenvoranschreitet.

Der Energieversorger ist zudem treibende Kraft bei den„Klimapartnern oberrhein“, einem breiten Klimaschutz-netzwerk. Es besteht aus relevanten Akteuren, welche die Energiewende in der Region koordinieren und voran-bringen.DieKlimapartner führen seitanfang2013einebürgerbefragung in 161 Städten und gemeinden durch.DieUmfragesollherausfinden,wiedieLebensqualitätundzufriedenheit der bürgermit dem objektiven Fortschrittder Energiewende zusammenhängen. Dieser jährliche „Energiewende-Index“ hat zum Ziel, eine bürgerliche Be-teiligungsbewegung zu fördern und so weiteres Potential zuerschließen.

Gewinner

Straßenbahnen im Freiburger Verkehrsgebiet fahren mit Ökostrom der badenova.

Kontakt:badenovaag&co.Kg|robingrey Tel.:07612793042|E.mail:[email protected]

VorStEllung dEr gEWinnEr

StRom AUS ERnEUERBAREn EnERGIEn*

n ErzeugungineigenenKraftwerkenEE gesamt: 21.058 MWh Wasser: 49 MWh Solar: 170 MWh Biomasse: 20.839 MWh

Geplanter rechtskräftiger Zubau Biomasse: 2 MWel

n Beteiligung an Gemeinschaftskraftwerken mit einer Gesamtenergieerzeugung vonEE gesamt: 1.518 MWhSolar: 370 MWhBiomasse: 1.148 MWh

Geplanter rechtskräftiger Zubau Wind onshore: 33,4 MWel

WÄRmE AUS ERnEUERBAREn EnERGIEn*

n Erzeugungineigenenheiz(kraft-)werkenBiomasse: 27.071 MWh

Geplanter rechtskräftiger Zubau Biomasse: 2,5 MWth

n Beteiligung an Gemeinschaftsheiz(kraft-)werken mit einer Gesamtenergieerzeugung vonBiomasse: 5.500 MWh

AntEIL ERnEUERBARER EnERGIEn (eigene Anlagen)*

Stromerzeugung: 30,6 % EEGeplanter Zubau: 52,6 % EE

Wärmeerzeugung: 11,1 % EEGeplanter Zubau: 43,9 % EE

* Alle Daten stammen aus dem Jahr 2011.

Page 9: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

8 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 9

StadtwerkhaßfurtDieStadtwerkhaßfurtgmbhmitSitzinbayerngehörtzu 75ProzentderStadthaßfurt.DieKreisstadtmit13.500Einwohnern liegt in Unterfranken, 40 km nordöstlich von Würzburg.

Das Stadtwerk haßfurt betreibt vorbildliche arbeit hin-sichtlich der Energiewende und sticht durch eine Reihe äußerst innovativer Projekte hervor. insbesondere imStrombereichfälltdasgroßeEngagementauf.

Als erstes Stadtwerk in Deutschland hat es flächendeckend im gesamten Versorgungsgebiet den Einbau von intelli-genten Stromzählern vorgenommen. Der Energieverbrauch derKundenwurdesomittransparent.imeigensdafürein-gerichteten Webportal kann nachvollzogen werden, wie sich der Stromverbrauch verändert, sobald beispielsweise haushaltsgeräte durch energieeffiziente ersetzt werden.Auch günstige Stromtarife oder Schwachlastzeiten lassen sichsoeffektivernutzen.inKooperationmitgreenpeaceEnergy wird ein Pilotprojekt im Rahmen eines virtuellen Kraftwerksdurchgeführt.DasPrinzipberuhtaufdemzu-sammenschalten verschiedener Erneuerbare-Energie- und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. imFalldesProjektsdesStadtwerkshaßfurtwirdEnergieausWindenergieanlagengenutztundbeiWindausfallwerdenErdgas-bhKWzuge-schaltet. Von der Jury wurden diese Ansätze auf dem Weg

zu einer regenerativen und dezentralen Energieversorgung als sehr positiv bewertet.

Die Integration der erneuerbaren Energien geht auch in zukunftzeitnahundkonkret formuliertweiter:bis2015soll der Strombedarf vollständig auf Basis regenerativer Energien sichergestellt werden. Die hälfte wird durchWindenergie, gut ein Drittel durch Biogas und 20 Prozent mit Photovoltaik erzeugt werden.

GewinnerVorStEllung dEr gEWinnEr

StRom AUS ERnEUERBAREn EnERGIEn*

n ErzeugungineigenenKraftwerkenSolar: 1.120 MWh

Geplanter rechtskräftiger Zubau EE gesamt: 11,4 MWelWind onshore: 7 MWelSolar: 3 MWelBiomasse: 1,4 MWel

n Beteiligung an Gemeinschaftskraftwerken mit einer Gesamtenergieerzeugung vonEE gesamt: 12.887 MWhWind: 5.540 MWhSolar: 6.225 MWhBiomasse: 1.122 MWh

WÄRmE AUS ERnEUERBAREn EnERGIEn*

n Erzeugungineigenenheiz(kraft-)werken

Geplanter rechtskräftiger ZubauBiomasse: 1,4 MWth

n Beteiligung an Gemeinschaftsheiz(kraft-)werken mit einer Gesamtenergieerzeugung vonBiomasse: 2.225 MWh

Biogasanlage Haßfurt

Geschäftsführer Norbert Zösch (links) vor der PV-Freifeld-anlage Horhausen mit einer Leistung von 2 MWel

Intelligente Stromzähler machen den Energieverbrauch transparent.

Kontakt:Stadtwerkhaßfurtgmbh|norbertzösch Tel.:09521949435|E-mail:[email protected]

AntEIL ERnEUERBARER EnERGIEn (eigene Anlagen)*

Stromerzeugung: 34,4 % EEGeplanter Zubau: 100 % EE

WärmeerzeugungGeplanter Zubau: 100 % EE

* Alle Daten stammen aus dem Jahr 2011.

Page 10: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

10 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 11

GewinnerVorStEllung dEr gEWinnEr

ovag EnergieDieovagEnergieaghat ihrenSitz imhessischenFried-berg, rund 20 km nördlich von Frankfurt am main. Dietochter der oberhessischen Versorgungsbetriebe ist ein zu 100Prozentkommunalerregionalversorgerundbefindetsich im Eigentum der drei Landkreise Wetterau, Vogelsberg undgießen.

Das kommunale Unternehmen hat vor allem die Erzeu-gungsseite auf Basis erneuerbarer Energien stark ausge-baut, wobei das Engagement in der Sparte Windenergie hervorzuheben ist. Der Ausbau von Windenergieanlagen hatbeiderovagTradition:SoerrichtetedasUnternehmengemeinsammitdemLandhessen1990denerstenhessi-schen Windpark und damit auch den ersten Windpark in einer mittelgebirgslage in Deutschland überhaupt.

heuteistdieTochterderovagEnergieag,die„hessen-EnErgiE“,oberhessensgrößterWindanlagenbetreiber.

Auch beim Ausbau der Solarenergie ist die ovag aktiv. beiderErrichtungvonSolarparkswirdaufdielokaleKo-operation mit der Standortgemeinde sowie auf ein Bür-gerbeteiligungsmodell gesetzt. Auf diese Weise entstand 2011 in Zusammenarbeit mit der Stadt Linden der dortige Solarpark,dessenFinanzierungzujeeinemDritteldurchdie ovag, die Stadt Linden und Bürgerinnen und Bürger über sogenannte Solarbriefe erfolgte. Aufbauend auf der positiven Resonanz setzte die ovag im darauffolgenden JahrinneuerKonstellationeinähnlichesProjektum:inder Gemeinde Wölfersheim konnte auf einem ehemaligen Kohlekraftwerksgelände eine der größten Photovoltaik-Freiflächenanlagenhessensinbetriebgenommenwerden.Die ovag Energie AG betreibt zusammen mit den genann-tenKommunenmittlerweileüber10mWanPV-Leistung.

neben Wind und Sonne als Energieträger setzt das Un-ternehmen auch auf Biomasse. In der Biogasanlage in Wölfersheim wird das produzierte Biogas zu Biomethan aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist. In der Zu-kunft soll die Sparte Biomasse verstärkt für die Wärmebe-reitstellung ausgebaut werden. Bereits jetzt ist die ovag der größte betreiber von biomassefeuerungsanlagen inoberhessen.

Die ovag Energie AG investiert jedoch nicht nur in eigene Energieerzeugungsanlagen, sondern engagiert sich auch fürdieEnergieeffizienz.SierichteteeinEnergieeffizienz-Förderprogramm ein, das beispielsweise den Einbau voneffizienten Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen be-günstigt. Das Programm, dessen Fördervolumen im Jahr2013etwa70.000Eurobetrug,stößtregelmäßigaufgro-ßesinteresse.

StRom AUS ERnEUERBAREn EnERGIEn*

n ErzeugungineigenenKraftwerkenEE gesamt: 64.135 MWh Wind: 60.941 MWhWasser: 2.363 MWh Solar: 831 MWh

Geplanter rechtskräftiger Zubau EE gesamt: 62 MWelWind onshore: 50 MWelSolar: 10 MWel Biomasse: 2 MWel

n Beteiligung an Gemeinschaftskraftwerken mit einer Gesamtenergieerzeugung vonWind: 7.438 MWh

geplanterrechtskräftigerzubau:Wind onshore: 10 MWel

WÄRmE AUS ERnEUERBAREn EnERGIEn*

n Erzeugungineigenenheiz(kraft-)werkenBiomasse : 7.076 MWh

Geplanter rechtskräftiger Zubau Biomasse: 4 MWth

AntEIL ERnEUERBARER EnERGIEn (eigene Anlagen)*

Stromerzeugung: 95,2 % EEGeplanter Zubau: 100 % EE

Wärmeerzeugung: 25,1 % EEGeplanter Zubau: 100 % EE

Biogasanlage Wölfersheim

Kontakt:ovagEnergieag|Dr.hans-PeterFrank Tel.:06031821368|E-mail:[email protected] * Alle Daten stammen aus dem Jahr 2011.

Windpark im Vogelsbergkreis

Page 11: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

10 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 11

GewinnerVorStEllung dEr gEWinnEr

StadtwerkeSchwäbischhallDie Stadtwerke Schwäbisch hall gmbh befinden sich zu100ProzentimbesitzderStadtSchwäbischhall,gelegenim nordosten des Landes Baden Württemberg.

Verfolgt wird auch hier ein konsequenter Ausbau der er-neuerbaren Energien. Als wichtiger Schritt in diese Rich-tung ist das Bioenergiedorf im ortsteil Raibach zu nennen, an dessen Realisierung die Stadtwerke beteiligt waren. Das Projekt vereint Partnerschaften vor ort, regionale WertschöpfungundsomitUnabhängigkeitvondengroßenEnergiekonzernen. Ein Blockheizkraftwerk, das mit Roh-biogas betrieben wird, erzeugt rund um die Uhr Wärme undStrom.Eineholzhackschnitzelheizungdientdarüberhinaus zur Absicherung in Zeiten hoher Energienachfrage. Dadurch kann vollständig auf die fossile Energiebereitstel-lung durch Öl- oder Gaskessel verzichtet werden. Rund die hälftedergebäudedesortsteilsistandasnahwärmenetzangeschlossen und bezieht zu 100 Prozent erneuerbare Wärme.

Im Bereich der Stromnetzintegration erneuerbarer Ener-gienbringensichdieStadtwerkealsKooperationspartneraktivmitein.SountersuchtdieimJahr2012angestoßenemaßnahmenET-PV, an demu.a. das Fraunhofer-institutfür Solare Energiesysteme beteiligt ist, wie PV- und mikro-Kraft-Wärme-KopplungsanlageninKombinationmiteinemStromspeicher zu einem System zusammengefasst werden können. Der Akku-Speicher kann dabei einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der netzstabilität liefern.

DerbauundbetriebvonEE-anlagenistgrößtenteilsüberdas tochterunternehmen, die Solar Invest AG, ausgeglie-dert. Daher fallen diese Werte in der beistehenden tabelle unter„StromerzeugungineigenenKraftwerken“heraus.

Die Stadtwerke Schwäbisch hall haben zudem eine am-bitionierte Zielsetzung formuliert. Diese strebt an, dass Schwäbischhall zusammenmitdenangrenzendenKom-munen „100 Prozent erneuerbare Energieregion“ werden möchte. Somit soll bis zum Jahr 2030 die Stromversorgung zu 100 Prozent über regenerative Energien abgedeckt wer-den. Die Wärmeversorgung auf Basis der Erneuerbaren wird bis 2035 angestrebt.

StRom AUS ERnEUERBAREn EnERGIEn*

n ErzeugungineigenenKraftwerkenEE gesamt: 9.426 MWh Wasser: 4.257 MWhSolar: 189 MWhBiomasse: 4.980 MWh

Geplanter rechtskräftiger ZubauEE gesamt: 24,6 MWel Wind onshore: 24 MWel Biomasse: 0,6 MWel

n Beteiligung an Gemeinschaftskraftwerken mit einer Gesamtenergieerzeugung vonEE gesamt: 3.493 MWh Wind: 951 MWhSolar: 2.542 MWh

WÄRmE AUS ERnEUERBAREn EnERGIEn*

n Erzeugungineigenenheiz(kraft-)werkenBiomasse: 8.415 MWh

Geplanter rechtskräftiger Zubau Biomasse: 0,6 MWth

AntEIL ERnEUERBARER EnERGIEn (eigene Anlagen)*

Stromerzeugung: 11,5 % EEGeplanter Zubau: 84,8 % EE

Wärmeerzeugung: 6,5 % EEGeplanter Zubau: 4,2 % EE

Intelligenter Straßenlärmschutz

Solaranlage auf dem Dach des Schenkenseebads

Kontakt:StadtwerkeSchwäbischhallgmbh|ThomasDeeg Tel.:0791401454|E-mail:[email protected]

* Alle Daten stammen aus dem Jahr 2011.

Page 12: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

InnovatIve Lösungen Im strombereIchStrom

12 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 13

allgäuer Überlandwerk

FitimStromsektorDasgeschäftsfelddesallgäuerüberlandwerks(aüW)mitSitz inKempten istdieStromversorgung. indiesembe-reich strebt das Unternehmen unterschiedliche Ansätze an, die Systemintegration erneuerbarer Energien in sein Verteilernetz zu optimieren.

Um dezentrale Stromerzeugungsanlagen auf Basis fluk-tuierender erneuerbarer Energien besser zu integrieren und den Strom in Zeiten hoher EE-Energiebereitstellung effizienterzunutzen,wurdenverschiedenemodelleunter-sucht, wie dies in Privathaushalten erreicht werden kann. interessant imhinblick auf ein „Smarthome“, also einintelligentes und energiesparendes Wohnen, ist das im Projekt „AlpEnergy – Virtual Power System Allgäu“1 ein-gebettete teilvorhaben „Joonior“. Ergänzend zum Smart meter-Einbau und Prognosen zu tageszeitlichen Energie-schwankungen erhielten 30 Pilotkunden Smart home-Funktionssteckdosen für haushaltsgeräte. Diese ermög-lichten das automatische Starten beispielsweise von Geschirrspülern, wenn die variabel gestalteten Stromprei-seaufgrundeinesüberschusses regenerativerEnergie inder Region günstiger waren. Insgesamt wurden im Projekt alpEnergy Lastverschiebepotentiale in haushalten vondurchschnittlich zwei Prozent in kostengünstigere Zeiten erzielt. Im Schnitt erfolgten Energieeinsparungen von zwei bis drei Prozent.

DasForschungsvorhaben„irEnE“stehtfürdieintegrationregenerativer Energien und Elektromobilität. IREnE ana-lysiert Smart Grid-Ansätze wie beispielsweise einen „re-gelbaren ortsnetztransformator“ (Ront), der sich derzeit inderErprobungsphasebefindet.FürVerteilnetzeänderterimlaufendenbetriebseinübersetzungsverhältnisund kompensiert über die automatische Einstellung von trans-formationsstufen2 Spannungsschwankungen, wie sie bei-spielsweise durch PV- oder Windkraftanlagen hervorge-rufen werden. Der regelbare ortsnetztransformator stellt

1 nähereinformationenzualpEnergyunter: www.alpenergy.net/images/stories/AlpEnergy_Case-Study_Allgau.pdf

2 zurgenauerenFunktionsweiseeinesronTvgl.z.b.bundesverbandder Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) und Zentralverband Elektrotechnik-undElektronikindustriee.V.(zVEi)[hrsg.]:„SmartgridsinDeutschland–handlungsfelderfürVerteilnetzbetreiberaufdemWegzuintelligentennetzen“.märz2012,S.16.

damit einen wirkungsvollen Baustein dar, ohne teuren Ausbau der Verteilnetze den Anteil erneuerbarer Stromer-zeugung zu erhöhen.

DasallgäuerüberlandwerkuntersuchtgemeinsammitdenProjektpartnern von IREnE auch die tauglichkeit einer batterie, die als stationärer Speicher dient: in der all-gäuer Gemeinde Wildpoldsried wurde im oktober 2012 ein Energiespeicher in Betrieb genommen, der sich bei Ener-gieüberschuss im netz auflädt, um in Zeiten mit hohem Verbrauch die Lastspitzen durch Rückspeisung zu decken. Somit könnendie FluktuationenderSonnen-undWind-energieproduktion ausgeglichen und nutzbar gemacht werden. Bei dem Speicher handelt es sich um eine zehn tonnen schwere Batterie, die als Quartierspeicher fun-giert. Dies ist ein Speicher, der einen ortsteil mit Strom versorgt.DieForschungsollaufdemgebietderbatterie-ladesteuerung sowohl die Wirkung von Speichern für die netzregelung sicherstellen als auch die Lebensdauer der Systeme maximieren. Partner sind das Institut für ange-wandte batterieforschung der hochschule Kempten, dierWThaachensowiedieSiemensag.

Deutschlandweit die Elektromobilität zukunftsfähig zu ge-stalten ist das Ziel von „econnect Germany“. Eine der ins-gesamtsiebenForschungsregionenistdasallgäu.Dieauf-gabedesaüWimrahmendesVorhabensistdasTestenderLadeinfrastruktur für Autos, die als mobile Speicher fun-gieren. Das Projekt konkretisiert sinnvolle Zusammenar-beit:SiebenregionenunddiedortansässigenStadtwerkesowie Regionalversorger aus ganz Deutschland – Aachen, Allgäu, Duisburg, Leipzig, osnabrück, Sylt, und trier – bil-denmitelfindustriepartnernundvierhochschuleneinenForschungsverbund,dervorortunterschiedlicheSchwer-punkte in Bezug auf die Elektromobilität untersucht.

Kontakt:allgäuerüberlandwerkgmbh|carmenalbrecht Tel.:08312521279|E-mail:[email protected]

infra fürth

neuer netzansatzDas Forschungsprojekt „netzQ“, für das die infra fürthgmbh teile ihres Stromnetzes mit hohem PV-Anteil zu Analysezwecken zur Verfügung stellte, hat die Vernet-zungsmöglichkeit von ins niederspannungsnetz einspei-senden PV-Anlagen untersucht. Zugleich wurde die Steuer-barkeit von Wechselrichtern in PV-Anlagen zur Dämpfung der Spannungsanhebung bzw. der Spannungsschwankun-gen im Verteilnetz erforscht.

momentanliegenzudiesenFragestellungenrelativweni-ge Informationen vor. Auf dem Gebiet der Wechselrichter konnten neue Erfahrungen gewonnen werden, insbeson-dere hinsichtlich der Blindleistungsregelung. Wechselrich-ter sind elektrische Geräte, die Gleichspannung in Wech-selspannung umwandeln. Blindleistung besteht aus einem kleinenTeilderElektronenimfließendenStrom,diesich

Die Elektro-Fahrzeugflotte soll in der Tourismusregion Allgäu gezielt ausgebaut werden.

Page 13: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

InnovatIve Lösungen Im strombereIchStrom

12 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 13

querzurhauptrichtungbewegenundsodieSpannungs-schwankungen ständig korrigieren.

Blindleistung kann in kleinen Anlagen mit nur wenig Wirkleistung (tatsächlich verfügbare elektrische Leistung) sinnvoll sein, da die netzspannung andernfalls die zulässi-gen Werte überschreiten und sich die Wechselrichter vom netz trennen würden. Zu viel Blindstrom jedoch belastet das netz zusätzlich, weil er mittransportiert werden muss, aber beim Verbraucher keine Wirkleistung erbringt.

Die bedarfsgerechte Erzeugung der Blindleistung für die SpannungssteuerungisteineaufgabederKraftwerke.Dieskönnen zukünftig dezentrale Anlagen übernehmen, die auf Basis erneuerbarer Energien betrieben werden. moderne Wechselrichter in Solarstromanlagen können die optimal-spannung von 230 Volt durch gezielte Impulse von Blind-stromelektronen in ihrem netzabschnitt bereitstellen. Das erspart manche zusätzliche Stromleitung im Verteilnetz, weil die vorhandenen Leitungen gezielter ausgelastet wer-den können.

imProjekt„netzQ“wurdenindiesemKontextLösungsan-sätze für intelligente Steuerungskonzepte der Wechselrich-tersowiefürinformations-undKommunikations-Techno-logien erarbeitet, die es ermöglichen, die netzstabilität zu verbessern. Dadurch kann ein kostenintensiver Ausbau derStromverteilernetzeinvielenFällenzumindesteinge-dämmt werden.

WeiteresForschungszielwarderausbaueinesKommuni-kationsnetzes zur überwachung der netzqualitätmittelsflächendeckender messstellen und Regelung der Wech-selrichterkomponenten über das vorhandene niederspan-nungs- und mittelspannungsnetz (0,4 / 20 kV) in Echtzeit. mit diesem sogenannten Powerline-System sollen eine aufwändige Zusatzverkabelung vermieden und die vorhan-denen Starkstromkabel genutzt werden. mittels Adapter werden Trägerfrequenzanlagen im hochfrequenzbereichauf die Stromleitungen moduliert und über Empfangsad-apter wieder demoduliert. Das System unterliegt Dämp-fungseffekten sowie Störeinflüssen und muss mit kurzen Reaktionszeiten datenschutzkonform arbeiten.

Die infra fürth arbeitete im Rahmen des Vorhabens mit der TUmünchen, derhochschulenürnberg, der Siemensagundderiadgmbhzusammen.

Elektrizitätswerk mittelbaden

mit Wasserkraft voraus!

Das Elektrizitätswerk mittelbaden mit Sitz in Lahr betreibt dreibaugleicheWasserkraftwerkeinderKinzig.Sieprodu-zieren jährlich sechs mio. kWh Strom. Damit können rund 2.100haushaltemitEnergieversorgtwerden.

Die drei Wasserkraftanlagen in offenburg, Gengenbach und hausachzeichnensichdurchdenEinsatzeinesspeziellenWasserkraftprinzips aus: Sie sind eigens für Flüsse mitniedrigem Gefälle konstruiert. Das Besondere der Anlagen ist ihre optisch verträgliche Einbettung ins Landschafts-bild.DasinnovativeundbeweglicheKrafthausmitinteg-rierterTurbineundgeneratorbefindetsichkomplettunterWasser. Da die Anlage kein Getriebe besitzt, arbeitet sie geräuschlos. Die Beweglichkeit gewährleistet eine Anpas-sungandenWasserstandderKinzig,wodurcheineoptima-leLeistungerzieltwird.auchdiegefahreinerhochwas-ser-überflutungistdurchdasanhebengebannt,sodassGeröll oder Geschiebe problemlos die Wasserkraftanlage passierenkönnen.DasKraftwerkbesitzteinendurchgän-gigenFischauf-und-abstieg.Wanderfische,wiederLachs,können so problemlos das Wasserkraftwerk passieren. Ein Fischmonitoringvor,währendundnachderbauzeitbelegt,dass die Fische die anlage ohne Schaden durchqueren.

Fischtreppen für Wanderfische

Die optisch in die Landschaft eingefügte Wasserkraftanlage

PV-Dachflächenanlage auf dem Busbetriebshof in Fürth

Kontakt:Elektrizitätswerkmittelbadenag&co.Kg|antheagötz Tel.:07821280106|E-mail:[email protected]

Kontakt:infrafürthgmbh|marcusSteurer Tel.:9119704-7010|E-mail:[email protected]

Page 14: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

14 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 15

InnovatIve Lösungen Im strombereIchStrom

14 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 15

badenova

müllkippe wird Energieberg!„Von der müllkippe zum Energieberg“ – Dieses motto trifft auf den „Freiburger Energieberg“ zu. auf der ehe-maligen mülldeponie Eichelbuck befindet sich FreiburgsgrößtesSolarkraftwerkmiteinerLeistungvoninsgesamt 2,57mWpeak,dasStrom für rund1.000haushalte liefertund an dessenUmsetzung sich die badenova zurhälftebeteiligt hat.

zusätzlichfindetdasdortgewonneneDeponiegasimrah-men eines Pilotprojekts Verwendung, an dem die bade-nova-tochter „Wärmeplus“ mitwirkt. Das Deponiegas wird mit Biogas aus einer Biomüllvergärungsanlage gemischt, womit ein Blockheizkraftwerk beliefert wird, das 4.900 haushaltemitStromundrund1.200mitWärmeversorgt.Laut des unabhängigen Sachverständigenbeirats der ba-denova eignen sich mindestens 45 weitere Deponien in DeutschlandfürdasVerfahren.DaherhatdiemaßnahmeVorbildcharakter.

Kontakt:badenovaag&co.Kg|robingrey Tel.:07612793042|E-mail:[email protected]

Stadtwerk Haßfurt

Power to GasEin wegweisendes Projekt ist das geplante Power to Gas-Vorhaben. Die idee dahinter ist, mit hilfe von regene-rativem überschussstrom Wasser durch Elektrolyse inWasserstoff oder in einem weiteren Schritt in methan umzuwandelnundzuspeichern,umFluktuationeninderStromgewinnung aus erneuerbaren Energien ausgleichen zukönnen.inhaßfurtwirddasvorallemWindstromsein,mit dem Wasser in Wasserstoff umgewandelt und in einem

Blockheizkraftwerk als Energieträger eingesetzt werden soll. Auch die Einspeisung von Wasserstoff ins Erdgasnetz mit einem Anteil von bis zu fünf Volumenprozent und die Speicherung in Edelstahltanks ist angedacht. Das Projekt wirdzusammenmitderhochschuleWürzburg-Schweinfurtdurchgeführt.

noch sind die beschriebenen Verfahren mit hohen Wir-kungsgradverlusten verbunden, so dass die großräumigeEinführung in die Praxis dringend geboten ist, um Arbeits-weise und Wirkungsgrad zu optimieren.

im rahmen einer Kooperation mit greenpeace Energykann der produzierte Wasserstoff auch vermarktet werden. SchonjetztbestehteineKooperationmitderEnergiege-nossenschaft,dadasStadtwerkhaßfurtseinenökostromvon ihr bezieht. Gleichzeitig wird ein teil des Stromes so-garvorortinhaßfurtproduziertundindenStrommixderEnergiegenossenschaft integriert. Aktuell stehen hierfür eineWindenergie-undeineKWK-anlagezurVerfügung.

Bau der WindkraftanlageEnergieberg Eichelbuck

Kontakt:Stadtwerkhaßfurtgmbh|norbertzösch Tel.:09521949435|E-mail:[email protected]

Der Elektrolyseur wandelt Wasser in Wasserstoff um.

Page 15: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

InnovatIve Lösungen Im wÄRmebeReIchWärme

14 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 1514 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 15

Stadtwerke tübingen

Klärgasundabwassersinnvoll genutztDie Stadtwerke haben gemeinsam mit der Universitäts-stadt tübingen eine innovative Energieanlage entwickelt. Im tübinger Stadtteil Lustnau entsteht auf dem Gelände derehemaligenFrottierwebereiEgeriadasneueQuartier„alteWeberei“auf30.000m²grundfläche.circa700men-schenwerdenzumgroßteilmitausKlärgasgewonnenerWärme versorgt. neben einem bereits bestehenden Block-heizkraftwerk wurden zwei neue Anlagen installiert, in de-nenzuzweiDrittelnKlärgasundzueinemDrittelErdgaszumEinsatzkommen.DurchKraft-Wärme-Kopplungerzeu-gendiebhKWgleichzeitigStromundWärme,brennwert-tauscher und ein Pufferspeicher für optimale Laufzeiten steigerndieEffizienzderanlagezusätzlich.Etwa4,5mio.Kilowattstunden (kWh) Wärme und 3,0 mio. kWh StromwerdendiedreibhKWjährlicherzeugen.Startschussfürdie Wärmelieferung ist im mai 2013.

Bereits realisiert haben die Stadtwerke tübingen nach zweijähriger Planung ein Projekt, bei dem die Wärme des Abwassers zur Wärmeversorgung einer Grundschule genutzt wird. Wärmetauscher sind auf einer Länge von 20meternwie Legosteine zusammengestecktundbefin-densich imKanal.DasabwasserfließtüberdiePlattenund gibt seine Wärme an sie ab. Diese leiten sie an zwei Wärmepumpen weiter, die sich im heizraum der Schulebefinden.UmdieWärmeversorgungauchimWinterzuge-währleisten, gibt es einen zusätzlichen Erdgaskessel. Die Wärmetauscher befinden sich in direkter nachbarschaftzur Aischbachschule, daher sind die Leitungen kurz und dieWärmewirdeffizientgenutzt.

Stadtwerke neustrelitz

hoffnungsträgerin„Leea“

Das Land mecklenburg-Vorpommern und die Stadtwerke neustrelitz errichteten in einer Klimaschutzkooperationdas dortige Landeszentrum für erneuerbare Energien, kurz „Leea“ genannt. Die Plattform bietet auf 2.300 m2FlächeEnergieberatung, Ausstellungen und ein Schülerlabor zum thema erneuerbare Energien. Unternehmen können Aus-stellungsräume anmieten und ihre Strategien in Bezug zur Energiewende darstellen.

Die Baukosten lagen bei drei mio. Euro mit einer antei-ligenLandesförderung inhöhevon1,6mio. Euro. EndeSeptember 2012 übernahm die Betreibergesellschaft Leea gmbhdieinteraktiveErlebniswelt.

Die Energieversorgung erfolgt aus erneuerbaren Ressourcen. FürdieWärmeversorgungsteuertdasbenachbartebiomas-se-heizkraftwerk100Prozentbei.SonneundWindausEi-genanlagen sorgen zu 42 Prozent für ökologischen Strom.

DasheizkraftwerkderStadtwerkeneustrelitzhatbereitsimJanuar2006seinereguläreWärme-undStromprodukti-onausbiomassebegonnen.Kontinuierlichwirdestäglichmitbiszu15LKW-Ladungenholzhackschnitzelgespeist,die aus Durchforstungsholz, Baum- und Strauchschnitt stammen. Das entspricht jährlich circa 85.000 tonnen. Das Kraftwerk deckt damit rund 80 Prozent desWärme-bedarfs der Verbraucher im neustrelitzer nahwärmenetz.1

Kontakt:Stadtwerkeneustrelitzgmbh|birgithöhne Tel.:03981474253|[email protected]

1 FüreinekritischeWürdigungderholzartigenbiomasseimrahmenderEnergiewendevgl.z.b.Laszlomaraz:KahlschlagoderEnergie-quelle:WiewirdsichderdeutscheWaldverändern?in:agenturfürErneuerbareEnergiene.V.(aEE)[hrsg.]:DenbodenbereitenfürdieEnergiewende–mitbioenergiefürmehrKlimaschutzundnachhal-tigkeit.berlinFebruar2013,S.50-53.

Baden-Württembergs Landesumweltminister Franz Unter-steller (Mitte links) besuchte das Projekt im Oktober 2012.

Landeszentrum für erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern

Kontakt:StadtwerkeTübingengmbh|JulianKlett(Koordinator) Tel.:070711574993|E-mail:[email protected]

Page 16: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

16 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 17

InnovatIve Lösungen Im wÄRmebeReIchWärme

16 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 17

infra fürth

Contracting für „kleine Energiepakete“ Der Energieversorger bietet an den Kundenbedarf ange-passte Contracting-modelle an, wie z.B. für das mini-Block-heizkraftwerkincadolzburgbeiFürth.bilanziellgesehenliefertdasmini-bhKWzumeinenStromfürdenbetriebderheizungsanlage,speistdierestlichenKilowattstundenindas öffentliche Stromnetz ein und gibt zum anderen die Wärme an das nahwärmenetz ab.

So versorgt das kleine Energiepaket 21 Reihenhäuser mit WärmezumheizenundfürdieWarmwasseraufbereitung.Im eigenen Bio-Energie-Zentrum in Cadolzburg wird der Energieträger Bioerdgas erzeugt, der ins Erdgasnetz der infra fürth eingespeist wird. Auf diesem Weg werden infra-eigeneblockheizkraftwerkeversorgtundStromfür6.300haushalte sowie Fernwärme für 2.000 haushalte produ-ziert.

Kontakt:infrafürthgmbh|JosefPscheidt Tel.:091197047400|E-mail:[email protected]

badenova

Agrarreststoffe liefern Power!Ein gelungenes Beispiel, Bioabfälle energetisch zu nutzen, wendet die badenova in der Biogasaufbereitungsanlage (BGAA) im Gewerbepark Breisgau an. Der Regionalversor-ger erzeugt in der Anlage Biogas und bereitet es danach zu Biomethan auf. Dieses wird in das Erdgasnetz eingespeist und steht an verschiedenen orten im Versorgungsgebiet den Blockheizkraftwerken zur Verfügung, die daraus Strom und Wärme produzieren.

Als Energieträger dient unter anderem trester, womit die badenova bewusst auf Alternativen zur herkömmlichen

maissilage setzt. Die Vergärung von trauben- und Apfel-trester ist bundesweit einmalig und eröffnet Landwirten und Winzern neue Vermarktungsperspektiven. Somit un-terstützt die nutzung der lokalen Rohstoffe gleichzei-tig die regionale Wertschöpfung. Ergänzend stellt diese Verwertungeine Formderabfallentsorgungdar:Diebeider Fruchternte automatisch anfallenden nebenproduktemüssen im normalfall von den Betrieben aufwändig und zum teil kostenintensiv entsorgt werden, da nicht alles als Wirtschaftsdünger eingesetzt werden kann.

neben trester wird der im Umfeld der Anlage angebaute Vatermais als Substrat genutzt. Dieser wird zwar zur Saat-gutproduktion, jedoch nicht als Lebensmittel verwendet. Erwächstzwischendemmuttermaisunddientausschließ-lich der Bestäubung.

FürdieoptimierungderSubstratalternativenhatdieba-denovaimVorfeldengmitderhochschuleoffenburgzu-sammengearbeitet.EineweitereKooperationbestehtmiteinemitalienischenFahrzeughersteller,derspeziellfürdieVatermaisernte ein schmales Raupenfahrzeug entwickelt hat. Die Raupe ist so konzipiert, dass beim Durchfahren der Pflanzenreihen die Bodenverdichtung weitestgehend vermieden wird. Zudem vereint das Gefährt mehrere Ar-beitsschritte: Die raupe häckselt die Pflanzen in einenaufdemFahrzeugmontiertencontainer,dersichabladenlässt.inherkömmlichenmethodendurchfahrenzweiFahr-zeugediemaisreihen,einhäckslerundeinFahrzeugzumAuffangen des materials. Der Raupenantrieb und spezielle Schutzbleche sorgen zusätzlich dafür, dass die mutter-pflanzen nicht beschädigt werden.

Die BGAA Breisgau produziert zusammen mit der BGAA in Forchheim90mio.kWhbiomethan.DieseswirdanFreibur-ger Schwimmbäder und Schulen geliefert, die vor ort Strom undWärme in bhKW erzeugen. Sowerden 36mio. kWhStrom(entsprechendetwa9.0004-Personen-haushalten)undcirca40mio.kWhWärme(3.000haushalte)erzeugt.

Kontakt:badenovaag&co.Kg|Dr.robertgreb Tel.:07612791144|E.mail:[email protected]

Biogasanlage im Gewerbegebiet Breisgau

Mit Bioerdgas betriebener BHKW-Motor

Page 17: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

Strategien zur Steigerung der energieeffizienzEnergieffizienz

16 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 1716 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 17

Stadtwerke trier

EnergieeffizienznetzwerkDie Stadtwerke trier koordinieren einen praxisorientierten Erfahrungsaustausch zwischen 14 regionalen Unterneh-men, dessen Ziel es ist, eine kontinuierliche Energieein-sparung in den Betrieben zu realisieren. Grundlage dafür ist die identifizierung der energetischen ist-Situationeines jeden Unternehmens und die Erstellung eines in-dividuellen optimierungskonzeptes durch beratende In-genieure. Die teilnehmer entscheiden dabei frei, ob und welche maßnahmen umgesetzt werden. Vierteljährlichetreffen, die von den Stadtwerken moderiert werden, ge-währleisten einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch. Eingebunden ist das Vorhaben in das vom Bundesminis-terium für Umwelt, naturschutz und Reaktorsicherheit ge-förderte Programm „30 Pilot netzwerke“.1 In trier ist das Projekt für vier Jahre bis 2014 angelegt. Der mehrwert für netzwerkpartner isteinejährlichedurchschnittlicheEffi-zienzsteigerungvonzweibisdreiProzent.FolglichsinkenEnergiekosten und Co2-Emissionen um im Schnitt circa acht Prozent innerhalb von drei bis vier Jahren.

Kontakt:StadtwerkeTriergmbh|hermannWeber Tel.:06517172260|E-mail:[email protected]

Stadtwerke pforzheim

Emsige Stromeinsparkapazitäten dank„EmSY“!transparenz und Wirtschaftlichkeit steigern, Energiekosten und Emissionen senken. Dieses simple Prinzip verfolgt das „Energiemanagement-System“ für Gewerbe- und Indust-riekunden der Stadtwerke Pforzheim (SWP). Das abgekürzt als „EmSY“ bezeichnete Programm ist ein intelligentesSystem aus hard- und Software, das Energiedaten voneinzelnenmaschinenzeitnahanalysiert.EmSYunterstütztdadurch Unternehmen bei der Entscheidung für ein opti-malesFertigungsverfahrenunddieWahleinerbestimmtenmaschine oder Anlage. Letztlich können die Energiekosten einzelnen maschinen zugeordnet werden, wodurch eine separate Energiekostenermittlung erfolgt, was mehr Si-cherheitbeiderKalkulationbietetundsomithilft,Stromeinzusparen.DarüberhinausfindeteineVerschiebungimLastgang hin zu den günstigeren Schwachlastzeiten statt, was zusätzlich Energiekosten spart. Ein weiterer Vorteil vonEmSY ist,dassderPreis fürdieEnergielieferungandiePreisedesgroßhandelsmarktesgekoppeltsind.Diebe-schaffung erfolgt damit nicht nur zu einem Zeitpunkt und zu einem Preis für lange Zeiträume, sondern zu mehreren Beschaffungsterminen. Energie kann somit direkt zu Bör-senpreisen und ohne Zwischenhandel eingekauft werden.

1 Weitereinformationendazuunter: http://30pilot-netzwerke.de/nw-de/

FürEmSYmüssendiebeteiligtenUnternehmenkeinedi-rekteninvestitionskostenaufbringen.DasSystemrefinan-ziert sich über einen Stromlieferungsvertrag mit den SWP füreinenvorherbestimmtenzeitraum.mithilfedesPro-gramms konnte ein Unternehmen der aluminiumverarbei-tenden Industrie seinen Energieverbrauch im ersten Jahr um drei Prozent senken.

Kontakt:StadtwerkePforzheimgmbh&co.Kg|Timiglauer Tel.:07231392049|E-mail:[email protected]

Stadtwerke tübingen

Energiefressernwirdderhahn zugedrehtheizungspumpenhabenmitcircazehnProzenteinener-heblichenanteilamStromverbrauchimhaushalt.Dasieihren Dienst jedoch meist unbemerkt verrichten, ist das Augenmerk nicht auf sie gerichtet. Daher haben die Stadt-werke tübingen sie ins Blickfeld gerückt und tauschen seit 2009 alte, ineffiziente gegen neue, hocheffiziente hei-zungsumwälzpumpen aus. Auf diese Weise werden Strom-einsparungen von bis zu 80 Prozent erzielt. Der tausch ist fürdenKundeneinfachunderfordertkeineinvestition,daübervierJahrejährlichpauschal96EuroaufderStrom-rechnung abgebildet werden. Dieser Betrag entspricht dem eingesparten Strom, weshalb die Stromrechnung un-gefähr gleich bleibt.

Kontakt:StadtwerkeTübingengmbh|JulianKlett(Koordinator) Tel.:070711574993|E-mail:[email protected]

Hersbrucker Energie- und Wasserversorgung

Intelligente Zähler fürs VersorgungsgebietDie hersbrucker Energie- und Wasserversorgung hat be-gonnen, ihre knapp7.700 zählpunkte imStromnetzmitintelligenten Zählern auszustatten. Zeitraum dieses „Smart meter Rollouts“ ist 2012 bis 2015. Zudem werden alle trafostationen kommunikationsfähig umgerüstet. zeitlich versetzt, d.h. ab 2014, werden auch die 2.650Zählpunkte des Erdgasnetzes mit intelligenten Gaszählern ausgestattet.inbeidenFällenentstehenfürdenKundenkeinedirektenanschaffungskosten,dadierefinanzierungüber das netznutzungsentgelt erfolgt, das jeder Bürger bezahlt. Strom- und Gasverbräuche werden somit trans-parent und es können beispielsweise Anpassungen hin-sichtlichenergieeffizientergerätevorgenommenwerden.hierdurch entstehen anreize zur Energieeinsparung imPrivatkundenbereich.

Kontakt:hersbruckerEnergie-undWasserversorgunggmbh|haraldKiesl Tel.:091518197122|E-mail:[email protected]

Page 18: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

18 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 19

KooperationenKooperationen und BürgerBeteiligungen

18 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 19

Stadtwerke mainz

„Rio“ liegt in der Region

Die Stadtwerke mainz haben sich für den Ausbau der er-neuerbaren Energien in ihrer Region den EE-Projektent-wickler juwi an die Seite geholt.

Gemeinsam unterhalten sie mehrere tochterunternehmen zum ausbau regenerativer Energien. herausragende be-deutung haben dabei die rio Energie gmbh & co. Kg,deren Ziel eine nachhaltige Energieversorgung in Rhein-hessen ist,unddierioWindkraftgmbh&co.Kg.auf-gabenfeld ist das Bauen und Betreiben von Anlagen zur nutzung von Solar- und Windenergie. 2012 erzeugten rund 70Photovoltaikanlagenzwölfmio.kWhStromundneunWindkraftanlagen 33 mio. kWh Strom, zusammen also 45 mio. kWh Energie.

Kontakt:Stadtwerkemainzag|michelTheurer Tel.:06131126060|E-mail:[email protected]

infra fürth

Windpark als Gemeinschaftsaufgabe

imWindpark illschwang nahe Fürth erzeugen seit april2013 fünf Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund zwölf mW insgesamt über 34 mio. kWh Strom. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von circa 8.000 Dreipersonenhaushalten. Eigentümer des Windparks ist die Flemma W.1 Energie gmbh & co. Kg. am gemein-schaftsprojekt halten sich neben der infra die n-ERGIE regenerativgmbh,dieStadtwerkeSchwabachgmbh,dieFlemmagmbh&co.Kg sowiediegemeinde illschwangAnteile. Zudem sind Bürger über eine Gesellschaft bürger-lichen Rechts am Windpark beteiligt. Das Besondere ist, dass die bürgerbeteiligung ausschließlich auf anwohnerin der nachbarschaft der Anlagen ausgelegt ist. Somit werden die Akzeptanz der Bevölkerung und die regionale Wertschöpfunggleichermaßengesteigert.

Schwäbisch Hall

mit Bürgerbeteiligung für EE-AnlagenInvestitionen in Erneuerbare-Energie-Anlagen sind über die Beteiligung an der „Solar Invest AG“ möglich, die von denStadtwerkenSchwäbischhallinsLebengerufenwur-de.heutehältdasUnternehmen60Prozentanderag,der rest befindet sich in bürgerhand. Der aufgabenbe-reich der AG deckt das gesamte Spektrum von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb von EE-Anlagen ab. mit Wirkungzum1.7.2010gingeingroßteilderstadtwerks-eigenen Photovoltaik- und Windenergieanlagen an das tochterunternehmen über. Bislang konnten 14 Photovol-taik- und zwei Windenergieanlagen mit einer Leistung von je 500 kW in Betrieb genommen werden.

Kontakt:Solarinvestag|ThomasDeeg Tel:0791401454|E-mail:[email protected]

badenova

FrischerWindwehtdurch Baden-WürttembergUm die regionalen Windpotentiale zu fördern, wurde im Dezember 2012 die badenovaWinD gmbh & co. Kg ge-gründet. Das bundesweit einmalige modell zum Aus-bau der Windenergie vereint eine Partnerschaft mit dem BUnD, Landesverband Baden-Württemberg. Gemeinsam entstand ein verbindliches nachhaltigkeitskonzept für die Standortauswahl sowie den Bau und den Betrieb von Windkraftanlagen. Die badenova richtet zusammen mit der örtlichen Sparkasse einen natur- und Artenschutzfonds ein, der sich aus den Erlösen der Anlagen speist. Durch diese werden konkrete Projekte in der Region unterstützt. außerdem wird die bürger-genossenschaft Windbündnisegandergmbhzumindestens25Prozentbeteiligtunderhält auf ihre Beteiligung eine sichere Rendite. Bürger der Standortkommune sind bei der Vergabe der Genossen-schaftsanteile privilegiert und können Anteile von 250 bis 3.000 Euro zeichnen. nach erfolgreichem Anlauf der ba-denovaWInD sollen sich auch die Standortkommunen als Kommanditistenbeteiligen.

Die Coface-Arena in Mainz mit Solaranlagen der RIO Energie

Solaranlage Borna in Sachsen

Kontakt:infrafürthgmbh|marcusSteurer Tel.:91197047010|E-mail:[email protected]

Kontakt:badenovaWinDgmbh&co.Kg|rodPoublon Tel.:07612792537|E-mail:[email protected]

Page 19: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

18 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 1918 Stadtwerke als Vorreiter der EnergiewendeStadtwerke als Vorreiter der Energiewende 19

Impressum

Titelvorne:ferkelraggae/fotolia.de|Titelhinten:ThorbenWengert/pixelio.de | Seite 2: First Solar | Seite 6 links:DUh|Seite6rechts:badenova|Seite8:a.J.Schmidt| Seite9:Stadtwerkhaßfurt|Seite10:ovagEnergieag| Seite 11: Solar invest ag | Seite 12: econnect eE-Tourallgäu|Seite13links:infrafürth|Seite13rechts:E-Werk

mittelbaden|Seite14links:aSFFreiburg|Seite14rechtsoben:Stadtwerkhaßfurt|Seite14rechtsunten:Siemensag|Seite15links:StadtwerkeTübingen|Seite15rechts:Leeagmbh|Seite16links:infrafürth|Seite16rechts:andreasrencin|Seite18links:Stadtwerkemainz|Seite18rechts:Solarinvestag

Bildnachweis

ImpressumHerausgeber

deutsche umwelthilfe e.V. Fritz-reichle-ring478315radolfzell Tel.:077329995-50 Fax:077329995-77

Verantwortlicher für die deutsche umwelthilfe: robertSpreter,LeiterKommunalerUmweltschutz

bearbeitung & drucktext und redaktionelle bearbeitung: Verenagal,DariaJunggeburth,oliverFinus(DUh)

gestaltung: PatriciaLütgebüter(DUh)

druck: DruckereiPeterzabele.K.,radolfzell

auflage:2.500Exemplare Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier.

Stand:mai2013

Kooperationspartner

Förderer

Page 20: Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende - duh.de · 4 Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende 5 Vorwort der Deutschen Umwelthilfe e.V.

www.duh.de