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Steueroptimierung für Einzelfirmen und juristische Personen
Mittwoch, 26. Juni 2013
ReferentAlfons G. Florian, dipl. Wirtschaftsprüfer,
Rebex AG, Treuhand- & Revisionsgesellschaft, Dietikon
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Vorwort
• Behandlung von Schwerpunkten ohne abschliessende Abhandlung und keine Vollständigkeit.
• Die Angaben beziehen sich auf die «Direkte Bundesteuer» sowie die «Staats- und Gemeindesteuern des Kantons Zürich». Es gibt kantonale Abweichungen.
• In der Praxis muss jeder Fall für sich beurteilt werden.
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Themen
• Rechnungswesen / Buchhaltung• Vorsorge BVG• Private Steuern• Fragen / Ergänzungen• Schlusswort
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Rechnungswesen / Buchhaltung• Grundlagen • Bildung von steuerlich privilegierten stillen Reserven• Delkredere• Vorräte / Warenlager• Abschreibungen• Rückstellungen• Arbeitgeber-Beitragsreserve BVG• Lohn / Dividende bei juristischen Unternehmen• Fazit Rechnungswesen / Buchhaltung
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Rechnungswesen / Buchhaltung
Grundlagen
Was gilt für eine Jahresrechnung bei Unternehmen bezüglich Steuern?
Massgeblichkeitsprinzip• Die steuerrechtliche Gewinnermittlung richtet sich nach
der handelsrechtskonformen Erfolgsrechnung (Art. 58 Abs. 1 lit. a DBG), sofern keine ausdrücklichen steuerrechtlichen Korrekturvor-schriften ein Abweichen vom handelsrechtlichen Gewinnausweis erlaubt werden.
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Rechnungswesen / Buchhaltung
Grundlagen• Die Steuerbehörden dürfen von den Steuerpflichtigen keine
handelsrechtswidrigen Buchungen oder Bewertungen verlangen, z.B. eine Bewertung von Anlagevermögen über die Anschaffungskosten (Schutzwirkung des Massgeblichkeitsprinzip).
• Die Steuerbehörden müssen handelsrechtswidrige Buchungen oder Bewertungen der Steuerpflichtigen grundsätzlich korrigieren (Gebot von Bilanzberichtigungen).
• Die Steuerpflichtigen müssen Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen in der handelsrechtlichen Jahresrechnung verbuchen, damit sie steuerlich anerkannt werden (Prinzip der Buchmässigkeit).
• Die Steuerpflichtigen sind an die den Steuerbehörden eingereichte handelsrechtskonforme Jahresrechnung gebunden und können sie nicht einzig für steuerliche Zwecke abändern (Verbot von Bilanzänderungen).
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Rechnungswesen / Buchhaltung
Bildung von steuerlich privilegierten stillen Reserven
Definition stille Reserven: Unterbewertung von Aktiven und Überbewertung von Passiven.
• Es sind zuerst immer die betriebswirtschaftlich notwendigen Wertkorrekturen vorzunehmen (keine stillen Reserven).
• Erst vom bereinigten Nettowert sind die steuerlichen zulässigen Wertberichtigungen vorzunehmen (vorbehalt Abschreibungen = hier entweder oder).
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Rechnungswesen / Buchhaltung
Delkredere (Wertberichtigung Debitorenforderungen)
• Direkte Bundessteuern: Schweiz 5%, Ausland 10%
• Staats- und Gemeindesteuern (ZH): Schweiz 10%, Ausland 20%
Die kantonale Steuerverwaltung Zürich akzeptiert auch bei der direkten Bundessteuer die kantonalen Ansätze.
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Rechnungswesen / Buchhaltung
Vorräte / Warenlager Vorräte an Rohmaterialien, Waren, Halb- und Fertigfabrikate• 33 1/3% auf den Anschaffungs- bzw. Herstellkosten
abzüglich Wertminderung (betriebswirtschaftlich)
Pflichtlager• Obligatorische Pflichtlager bis 50%• Freiwillige Pflichtlager 80%(laut Kreisschreiben 26 Schweizerische Steuerkonferenz (SSK))
Wichtig: Bei Dienstleistungen wird kein Warenlagerdrittel gewährt. In der Praxis lässt man die Pauschalansätze wie bei den Debitoren zu.
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Rechnungswesen / Buchhaltung
Abschreibungen
Abschreibungen auf dem Anlagevermögen geschäftlicher Betriebe werden grundsätzlich gemäss Merkblatt A 1995 der ESTV (Eidg. Steuerverwaltung) vorgenommen. Es kann nach anderen Kriterien abgeschrieben werden – der Nachweis muss aber gegenüber den Steuerbehörden erbracht werden.
• Spezielle Merkblätter für • Elektrizitätswerke • Luftseilbahnen • Schifffahrt • Landwirtschaft/Forstwirtschaft© Rebex AG, Treuhand- & Revisionsgesellschaft, 2013
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Rechnungswesen / Buchhaltung
AbschreibungenBeispiel:Motorfahrzeuge aller Art• 40% auf dem Buchwert (degressiv) oder• 20% auf dem Anschaffungswert (linear)
Spezialfälle:• Investitionen für energiesparende Einrichtungen und Umweltschutzanlagen:
Im ersten und im zweiten Jahr 50% vom Buchwert und alsdann der übliche Satz
• Sofortabschreibung bei laufend zu ersetzenden, abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgüter (wie z.B. Mobiliar, Apparate, Maschinen und Fahrzeuge): 80% im ersten Jahr
• In der Praxis sind u.U. auch für langfristige Anlagevermögen Sofortabschreibungen möglich. Hier sind die Restwert höher – i.d.R. 40% oder 50% des Anschaffungswertes
• Bei Gebäuden liegt die Abschreibungsgrenze zwischen 40% bis 80% der Anlagekosten, je nach Lage und Verwendbarkeit des Objektes
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Rechnungswesen / Buchhaltung
RückstellungenMit Rückstellungen wird ein effektiv oder mindestens wahrscheinlicher Aufwand oder Verlust zurückgestellt, welcher erst in Zukunft geldmässig verwirklicht wird.
• Garantieverpflichtungen• Sanierung von Sachanlagen• Restrukturierungen• Sicherung des dauernden Gedeihens des Unternehmens (Nachweis der
geschäftsmässigen Begründung? Fachkreise haben andere Auffassung)
Achtung: Künftige Risiken oder Investitionen in der Zukunft können nicht mit Rückstellungen abgedeckt werden.
Ausnahme: Künftige Forschungs- und Entwicklungsaufträge an Dritte bis 10% des steuerbaren Geschäftsertrages, insgesamt jedoch höchstens bis zu 1 Million Franken.
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Rechnungswesen / Buchhaltung
RückstellungenGarantierückstellungen: In der Regel 1-2% der letzten zwei Jahresumsätze bei Bauhaupt- und Baunebengewerbe.
Rückstellungen Grossreparaturen Liegenschaften (umfassende Erneuerungsarbeiten):1% der gültigen Gebäudeversicherungssumme pro Jahr. Max. Rückstellungsbestand 15% davon.
Ersatzbeschaffung:Beim Ersatz von betriebsnotwendigen Anlagevermögen können die stillen Reserven auf ein Ersatzobjekt mit gleicher Funktion übertragen werden (nur innerhalb der Schweiz).© Rebex AG, Treuhand- & Revisionsgesellschaft, 2013
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Rechnungswesen / Buchhaltung
Arbeitsgeber-Beitragsreserve (AGBR) BVGGemäss Art. 331 Abs. 3 OR hat ein Arbeitgeber die Möglichkeit, AGBR in einem bestimmten Umfang zu äufnen. In erster Linie sollen diese Reserven für die Finanzierung der Arbeitgeberbeiträge an die Vorsorgeeinrichtung (2. Säule) in wirtschaftlich schlechten Zeiten eingesetzt werden.
Die meisten Kantone lassen das Fünffache der vom Arbeitgeber gemäss Reglement der Vorsorgeeinrichtung zu erbringenden Jahresbeiträge (Arbeitgeberbeiträge inkl. Risikobeiträge und Verwaltungskosten zu. Die Einlagen in die AGBR stellen geschäftsmässig begründeter Aufwand dar.
Nur möglich, wenn genügend freie flüssige Mittel vorhanden sind.
Nachteil: Frühzeitiger Mittelabfluss, zweckgebunden und ist nach Einlagen über einem Jahr nur über mehrere Jahre wieder auflösbar.
Anmerkung: Einzahlung bis 30. Juni im Folgejahr lassen Abgrenzung im Vorjahr zu.(Vorbehalt der politischen Entwicklung in Zukunft i.S. BVG)
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Rechnungswesen / Buchhaltung
Lohn / Dividende bei juristischen Personen• Wirtschaftliche Doppelbesteuerung (Einmal Gewinn bei
Unternehmen und einmal bei Aktionär im Dividendenfall) – Entlastung mit Steuerreform.
• Bonus für mitarbeitenden Aktionär oder Dividende?• Teilsatzverfahren/Teilbesteuerungsverfahren: Besteuerung der
Dividende beim Aktionär ab 10% Beteiligungsquote nur zu 50% (ZH) bzw. 60% (DBST).
• Lohn- und Sozialversicherungen mindern den Gewinn bei der Unternehmung und der Aktionär versteuert das Nettogehalt zu 100%.
• Wichtig: Lohn muss Drittvergleich standhalten bzw. muss branchenüblich beim Aktionär / Gesellschafter sein.
• Grundsatz: Vorsorge geht vor Einsparung.• Komplex für die genaue Berechnung der Variante .© Rebex AG, Treuhand- & Revisionsgesellschaft, 2013
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Rechnungswesen / Buchhaltung
Fazit• Alle genannten Lösungsansätze haben für neue oder
sich in Aufbau bzw. Expansion befindlichen Unternehmen mit genügendem Gewinn eine steuerlich mindernde und aufschiebende Auswirkung.
• Sind einmal die Reserven bei gleichbleibendem Niveau der betreffenden Werte ausgereizt, können darüber hinaus keine weiteren Reserven gebildet werden.
• Bei schlechtem Geschäftsgang können die Reserven aufgelöst werden.
• Bei juristischen Personen gibt es im Vergleich zu natürlichen Personen (Einzelunternehmen, Kollektivgesellschaften) keine Progression bei den Steuersätzen mehr. © Rebex AG, Treuhand- & Revisionsgesellschaft, 2013
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Vorsorge
BVGGrundsatz gemäss Gesetz obligatorischen Teil:AHV-Lohn zwischen CHF 24’570 bis CHF 84’240Aufteilung Prämie Arbeitnehmer und Arbeitgeber je 50%
Lösungen:• Aufteilung Prämie zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber
z.L. Arbeitgeber• Zusätzlich überobligatorische Versicherung• Kader- bzw. Beletageversicherung
Anmerkung: Alleinaktionär oder Alleingesellschafter kann Kader- bzw. Beletageversicherung nicht in Anspruch nehmen.
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Vorsorge
BVGZu beachten:• Kollektivität (alle Mitarbeiter)• Klare Zuordnung und Zuteilungsnormen Kader
Empfehlung:• Immer mit Vorsorgeberater klären• Bestätigung der Sammelstiftung der
steuerlichen Akzeptanz einholen
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Vorsorge
BVGAngemessenheit Vorsorgeplan:• Die reglementarischen Leistungen dürfen 70% des letzten
versicherbaren AHV-pflichtigen Erwerbseinkommen vor Pensionierung nicht übersteigen.
• Bei Löhnen, die den oberen Grenzbetrag CHF 84’240 übersteigen, liegt die Grenze bei 80%, wobei hierbei auch noch die AHV-Leistung berücksichtigt wird.
• Die gesamten reglementarischen Beiträgen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer die der Finanzierung der Altersleistung dienen, nicht mehr als 25% aller versicherbaren AHV-Löhne betragen bzw. die Beiträge der Selbständigerwerbenden nicht höher als 25% des versicherbaren AHV-Einkommens sind.
• In der Praxis wird die Angemessenheit überprüft, wenn die Arbeitnehmerbeiträge 12,5% des AHV-pflichtigen Erwerbseinkommens übersteigt.
• (Vorbehalt der politischen Entwicklung in Zukunft i.S. BVG)© Rebex AG, Treuhand- & Revisionsgesellschaft, 2013
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Private Steuern
Auszug (nicht abschliessend):• Einzahlung 3. Säule a bei Erwerbstätigkeit (Werte
2013): - Mit beruflicher Vorsorge: CHF 6’739 - Ohne berufliche Vorsorge: Höchstens 20% des Erwerbseinkommens, maximal CHF 33’696 ohne berufliche Vorsorge• Einmaleinlagen BVG• Lohn an Ehegatte / Mitarbeit im Geschäft des
selbständigen Ehegatten (Doppelverdiener-Abzug)
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Private Steuern
Auszug (nicht abschliessend):• Liegenschaftenbesitzer: Liegenschaftenunterhalt effektiv
gesammelt, ansonsten 20% von Eigenmietwert/Mietertrag.• Unternutzungsabzug/Härtefälle (> 1/3 der Einkünfte). • Energiesparende und umweltschützende Investitionen• Spezielle Hypothekarlösungen(z.B. indirekte Amortisation)• Aufteilung Vorsorge 2. und 3. Säule a auf verschiedene
Verträge: Auszahlung in verschiedenen Jahren um Progression bei der Jahressteuer zu optimieren. Beispiel: Verheiratet, ref. und röm.kath., Dietikon, CHF 200’000 (5,9462%) oder 2 x CHF 100’000 (5,0836)
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Fragen / Ergänzungen
• Ziehen Sie immer Ihre Berater bei!• Definition Steuerplanung: Möglichst viel
Gewinn nach Steuern!
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Schlusswort
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Ihr
und
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