Download - STROMAUFWÄRTS Prof. Marko Schuba spricht am 11. März bei ... fileGrenzEcho Meinung · Hintergrund Freitag, 28. Februar 2014 3 Es ist wieder so weit, wer sich nicht rechtzeitig in

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Meinung · HintergrundGrenzEchoFreitag, 28. Februar 2014 3

Es ist wieder so weit, wer sichnicht rechtzeitig in Sicherheitgebracht hat, für den gibt eskein Entkommen mehr. SchonTage zuvor wurden die Fahnenhochgezogen, es wurde nichthalbmast geflaggt, obwohl esja Menschen geben soll, dieden Beginn des Straßenkarne-vals als Trauerfall wahrneh-men. Imbiss- und Getränkebu-den wurden ebenso aufgebautwie Einrichtungen, damit Ge-schäfte nicht ganz öffentlichverrichtet werden müssen. Soviel Ordnung muss im Karne-val dann doch sein. In Zeiten,in denen das Foto eines Biertrinkenden und Zigarette rau-chenden Fußballprofis imNachbarland für Aufregungsorgt, muss auch in der fünf-ten Jahreszeit für alle Eventua-litäten vorgesorgt werden.

Am Mittwoch herrschtenoch strahlender Sonnen-schein, am Donnerstag schiensich dieses Wetter fortzuset-zen, aber als die Alten Weiberzum Sturm auf die Rathäuseransetzten, verdunkelte sichder Himmel und es wehte einesteife Brise. Was so ein echtesAltes Weib ist, lässt sich davonselbstverständlich nicht dieStimmung verhageln. Ohne-hin spielt das Wetter im Stra-ßenkarneval eine untergeord-nete Rolle. Es gibt ein klar for-muliertes Programm, desseneinzelne Punkte generalstabs-mäßig abgehakt werden. ErstFrühstück dort, dann eventu-ell zur morgendlichen Belusti-gung ein paar Krawatten ab-schneiden (Stichwort Phallus-symbol), ehe die ersten Ge-tränke zur Regelung des Wär-mehaushaltes beziehungswei-se der Steigerung der ohnehinschon närrischen Stimmungzu sich genommen werden.

Wobei, wer schon einmalZeuge eines Altweiber-Früh-stücks war und vorher mit

Karneval überhaupt nichts amHut hatte, muss von einer re-lativ freudlosen Veranstaltungausgehen. Selbst der Auftrittsolch stimmungsvoller Musik-gruppen wie „De Hondsjonge“oder „De Spaßvögel“ sorgtenam Donnerstagmorgen nichtfür überschäumende Gefühle,dabei hatten die Au Wiver zwi-schen Kelmis und Burg Reu-land doch alle Sorgen wieMänner und Haushalt weithinter sich gelassen. Es sah sodüster aus, dass der Autor die-ser Zeilen ganz ernsthaft ge-fragt wurde, ob er denn einenAuftritt auf der Bühne habe.Vielleicht lag es ja an der bun-ten Jacke.

Aber der Tag hatte ja erst be-gonnen, im weiteren Verlaufwurde zwar das Wetterschlechter, dafür steigerte sichdie Stimmung im Laufe desTages ins schier Unermessli-che, und das in allen Gemein-den und Dörfern der Deutsch-sprachigen Gemeinschaft. Esist schlechterdings nicht vor-stellbar, dass sich an diesemTag jemand nicht von der gu-ten Laune anstecken und sichkeine Pappnase aufsetzenlässt. Vermutlich würden sichselbst die beiden PandabärenHao Hao und Xing Hui, denenvor wenigen Tagen Asyl in Bel-gien gewährt wurde, im Kar-neval amüsieren.

Natürlich verfügt Eupenschon über Pandas, die durchkatarische Gasmillionen groß-zügig gefüttert werden. Aberüber ein bisschen Abwechs-lung würden sich die neuenPandas, die im Tierpark PairiDaiza für die nächsten 15 Jahreein neues Zuhause gefundenhaben, vermutlich freuen.Pandabären wird zwar eine ge-wisse „Sexfaulheit“ attestiert,was zum Karneval nicht sorecht passen will. Dafür schla-gen sie gerne Purzelbäumeund haben keinen großen Be-wegungsradius. Zudem er-nährt sich der Panda aus-schließlich von Bambus. Daspasst fast schon zu perfekt zurfünften Jahreszeit: Viel bewe-gen muss sich der Karnevalistnicht, ein bisschen schunkelnreicht, als Zugabe reicht einPurzelbaum und mit einemNahrungsmittel (kein Bam-bus) lässt sich die Zeit auchüberstehen.

Feiern Pandasauch Karneval?

ST R O M AU F WÄ RT S

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VON THOMAS EVERS

In der Veranstaltungsreihe, dieim Rahmen des TeTRRA-Pro-jekts organisiert wird, sollendie Teilnehmer zum Nach-und Querdenken inspiriertwerden. Gastgeber ist die Ste-risys PGmbH in Eynatten. DenImpulsvortrag hält ProfessorMarko Schuba von der FH Aa-chen über die Gefahren, dieUnternehmen durch Hackerdrohen. „Cyberkriminalitätund Wirtschaftsspionage –Und wie steht’s um die IT-Si-cherheit in Ihrem Unterneh-mensnetzwerk?“ lautet der Ti-tel seines Beitrags.

Vielen Unternehmen ist nichtbewusst, wie abhängig ihrGeschäft von der eigenen IT-Infrastruktur geworden ist.Warum spielt denn die IT-Si-cherheit heutzutage eine im-mer wichtigere Rolle?Weil heutzutage Angriffe an

der Tagesordnung und Unter-nehmen von einer funktionie-

renden IT-Infrastruktur ab-hängig sind. Fragen Sie sicheinfach: Wie lange existiertmein Geschäft noch, wenn dieIT auf Dauer ausfällt?

Der CIA, die New York Timesoder Twitter – auch Einrich-tungen, bei denen IT-Sicher-heit einen hohen Stellenwerthat, sind nicht vor Hacker-Angriffen sicher. Doch woherwissen Unternehmen, wie si-cher ihre Netze sind?Man kann dies testen. Viele

Unternehmen beauftragenExperten, einen sogenannten„Penetrationstest“ durchzu-führen, d. h. einen Hackeran-griff zu simulieren. SolcheTests können Schwachstellensichtbar machen, aber trotz-dem sollte man sich bewusstsein, dass es eine 100%ige Si-cherheit nicht gibt.

Wo werden die häufigstenFehler gemacht? Welchessind die weitverbreitetstenSicherheitslücken?Der größte Fehler ist zu-

nächst einmal: Es kümmertsich niemand um die Proble-matik. Die Geschäftsführungübernimmt nicht die notwen-dige Verantwortung, den IT-Fachkräften fehlt Zeit undGeld, um sich umfassend umdie IT-Sicherheit zu kümmern,und die Mitarbeiter sind nichtsensibilisiert. Somit ergebensich zwei Hauptprobleme:nicht ausreichend konfigurier-

te und gewartete Systeme, undBenutzer, die die Sicherheitdurch falsche Verhaltenswei-sen gefährden.

Was sind die größten Gefah-ren für Unternehmen, die ih-re IT-Sicherheit stiefmütter-lich behandeln?Die größten Gefahren sind

der Ausfall von Systemen undder Diebstahl von Informatio-nen. Beides kann den Ruf unddie Finanzen eines Unterneh-mens beträchtlich schädigen.

Was werden die Teilnehmerdes Frühstücks denn nochvon Ihnen hören und lernen?Mir geht es primär darum,

Bewusstsein in den Leitungs-ebenen der Unternehmen zuschaffen. Was motiviert An-greifer? Wie einfach ist es ei-gentlich, einen Computer zuinfizieren? Was sind die Kon-sequenzen? Und was sind ein-fache Maßnahmen, mit denensich Unternehmen schützenkönnen? Das ist für einenKurzvortrag natürlich eine He-

rausforderung, aber vielleichtist es ja nur der Anstoß zu ei-ner längeren Diskussion imNachgang.

Wie sind denn Ihre Erfahrun-gen mit der IT-Sicherheit inOstbelgien bzw. Belgien?Die IT-Sicherheit in Ostbelgi-

en oder Belgien unterscheidetsich nicht von der in Deutsch-land. Bei uns werden Vodafo-ne Daten gestohlen, in Belgienwird Belgacom ausspioniert.Die NSA hört Frau Merkel ab,chinesische Hacker Herrn DiRupo. Das Internet hat keineGrenzen und dementspre-chend können Angriffe nahe-zu gefahrlos von irgendwo inder Welt gestartet werden: DieStrafverfolgung der Täterbleibt nämlich oft an den (rea-len) Grenzen hängen. (hegen)

Zum ersten Mal lädt dieWFG Ostbelgien am11. März (von 8.15 bis10 Uhr) zum „EarlyBirdsTechnologiefrühstück inOstbelgien“ ein.

Cyberkriminalität: Prof. Marko Schuba spricht am 11. März bei Technologiefrühstück in Eynatten

„Simulierter Hackerangriffdeckt Schwachstellen auf“

Anmeldung bis zum7. März bei der WFGOstbelgien an [email protected]

Unternehmen sind von einer funktionierenden IT-Infrastruktur abhängig. Foto: dpa

� Marko Schuba studierte In-formatik an der RWTHAachen, an der er auch pro-movierte.

� Danach arbeitete er mehr alszehn Jahre in verschiedenenPositionen in der Telekom-munikationsindustrie u. a.als technischer Experte (Pay-ment Security), internationa-ler Projektleiter und Mana-ger.

� In seiner Rolle als Hochschul-lehrer lehrt und forscht er inden Bereichen Datennetzeund IT-Sicherheit sowie – alseiner der wenigen Professo-ren in Deutschland – im Be-reich IT-Forensik.

� Er leitet ein Labor der CiscoNetworking Academy sowieein Labor zur forensischenUntersuchung von Compu-tern und Mobiltelefonen.

Marko SchubaZ U R P E R S O N

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„Der größte Fehler istzunächst einmal: Eskümmert sich niemandum die Problematik.“

Prof. Dr. Marko Schuba

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