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Page 1: Testbericht RESTEK MPLA CD-Spieler und MAMP Endstufe in HIFI STARS Mai 2009

Ausgabe 03Juni 2009 –August 2009

Deutschland € 11 • Österreich € 12,30Luxemburg € 13,00 • Schweiz sfr 22,50H

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ISSN 1867-5166

www.hifi-stars.de

Titel_2_09 12.05.2009 14:48 Uhr Seite 1

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Das Display des Players ist blau, die überdimen-sionierte Anzeige vermittelt einen Hauch vomRaumschiff Orion oder der Enterprise in ihrer er-sten Generation. Es hat also durchaus seinenCharme, wenngleich sich der Space-Charakter inder Version schwarze Front/rotes Display sichernoch steigern ließe. Das Gehäuse ist exakt doppeltso breit wie das der Endstufen, mit knapp siebenZentimeter Höhe zählt der Mini-Pla zu den Flach-männern der Branche. Die System-Fernbedienungist zwar aus Kunststoff, macht aber einen ordent-lichen Eindruck.

DetailsVielleicht werden Sie, liebe Leser, sich bald fragen,wo die Vorstufe geblieben ist. Dazu später mehr;daß man darauf verzichten kann, hat mit einemganz besonderen Ausstattungsdetail des Players zutun, welches, soviel sei verraten, ihn zu einer Klas-se für sich macht.Werfen wir zunächst einen Blick auf die End-stufen Mini-Amp. Klein sind sie ja (B x H x T: 140x 55 x 330 mm). Und leicht (2,7 Kilo das Stück!).Restek-Chefentwickler Adrianus Elschot erklärt

Eines vorweg: Diese Dinge muß man mö-gen, das Testen respektive Ausprobieren.Erst recht, wenn man gezwungen ist,

diverse HiFi-Gerätschaften in den vierten Stockzu schleppen. Vielleicht rührt auch daher meinFaible für Mini-Monitore. Und integrierte Lösun-gen. Oder Miniformate vom Kaliber Nagra CDC.Oder diese kleinen Resteks, die zumindest optischzu den absoluten Leichtgewichten des Genreszählen.

Erste EindrückeMan lernt es schnell schätzen, dieses Trio aus Kas-sel, bestehend aus dem CD-Player Mini-Pla undzwei Mono-Endstufen. Es beginnt mit der Anlie-ferung. Der Weg in Stockwerk vier bereitet keineProbleme, das Gesamtgewicht des Pakets ist nochimmer unter zehn Kilogramm. Ausgepackt er-staunt die Solidität, mit der die Produkte trotz desgeringen Gewichtes verarbeitet sind. Die Front-platten machen einen sehr massiven Eindruck.Endstufen und Player sind Teil der Restek-Mini-Serie, zu der auch ein Tuner und eine Vorstufe ge-hören - einem Komplettangebot für Menschen,die keine große Abmessungen schätzen; „wohn-raumfreundlich“ wäre die wohl treffendste Um-schreibung für die niedlichen kleinen Kisten. DieTestexemplare sind in gebürstetem Aluminium ge-liefert worden, aber auch in Chrom oder schwarzerhältlich.

Restek: CD-Player Mini-Pla, Mono-Endstufen Mini-Amp

Miniboliden

Der Mini-Pla von vorn... ...und in der Innenansicht

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gern, daß bei solcher Bauweise die Signalwege sehrkurz gehalten werden können. Ein Ringkerntrafosichert eine gute Versorgung. Viel mehr, so El-schot, gebe es auch nicht zu sagen zu den kleinenKraftzwergen, die trotz ihrer geringen Abmessun-gen 50 Watt pro Kanal an acht Ohm liefern. DieLeistungsangabe scheint jedenfalls wahrheitsge-mäß - die Monos treiben auch anspruchvolle Laut-sprecher ohne jede Mühe. Mit einer Revel Perfor-ma M22, die kein ganz einfacher Futterverwerterist, wird das Duo so lässig fertig, daß es schlicht-weg frappiert. Erst der Umstieg in ganz andereLeistungswelten, die das Spektrum der Resteks umdas zehnfache übertreffen, gibt noch ein wenigmehr von den Qualitäten eines Klasselaut-sprechers wie der Revel preis. Dennoch dürftenwirkungsgradstarke Lautsprecher mit vorzugs-weise transparentem, sauberen Klangcharakter dieidealen Spielpartner dieses Duos sein. Denn dieDurchzeichnung ist ausgezeichnet, das Baßfunda-ment solide, und schnell sind sie auch noch. Daßordentliche Anschlußklemmen vorhanden sind,

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die die Kontaktierung hochwertiger Kabel trotzder geringen Abmessungen zu keiner fingerver-knotenden Angelegenheit machen, zeugt von ei-nem guten Blick fürs Detail. Dabei lassen sich dieMonos dank ihrer kompakten Abmessungenleicht neben den Lautsprechern postieren. Sie fin-den überall Platz, was den Kabelweg zur Fre-quenzweiche kurz hält.Der testweise Einsatz der Verstärker, die sich den

Der Mini-Amp - mehr Kraft als erwartet

Mini-Turm aus Kassel - ja, auch Empfänger gehören zumPortfolio des Herstellers aus der documenta-Stadt

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Namen „mobile Einsatztruppe“ aufgrund ihrerAbmaße durchaus verdient haben, wirft allerdingseinmal mehr die Frage nach dem Sinn und wohlauch Unsinn der Materialschlachten im High-End-Bereich auf. Und angesichts der souveränen Vor-stellung dürften manche Erinnerungen an dasAuftauchen der britischen Verstärker-Armada inden frühen achtziger Jahren kommen, als Missionund Co. leichtfüßig die japanischen Dickschiffewegfegte wie weiland Nelson die französischeFlotte bei Abukir.Daß für die Resteks rund 650 Euro aufgerufenwerden, ist tatsächlich nur reell zu nennen - es gehtfür deutlich mehr Geld entsprechend schlechter...Zwischenfazit in zwei Wörtern: erstklassiger An-und Auftritt.Und nun zum Mini-Pla. Der Player ist mit einemPhilips-Laufwerk ausgestattet, das zu den letztenreinen CD-Transporten gehört, die gefertigt wur-den. Auch AVM und Symphonic Line sollen aufdas Laufwerk zurückgreifen, was angesichts desPreises der Gerätschaften sicher nicht gegen dieQualität des L 1210/65 spricht. Als Wandler fun-giert ein SRC-4193 (Texas Instruments), mit 24Bit/192 Kilohertz geht es weiter, als D/A-Wand-ler arbeitet ein PCM1792A, ebenfalls von TexasInstruments geliefert.Und nun zur Auflösung der Ankündigung: DerMini-Pla verfügt tatsächlich über ein außerge-wöhnliches Feature: Er hat eine integrierte Laut-stärkeregelung. Die steuerbare Ausgangsstufemacht es möglich, den Player direkt an einen End-verstärker anzuschließen und die Vorstufe auszu-sparen. Eine minimalistische Lösung, die ihrenCharme hat. Qualitätsfanatiker werden nun daraufverweisen wollen, daß eine hochwertige Vorstufedurch nichts zu ersetzen ist...

Die puristische LösungObige Behauptung mag in Ansätzen stimmen.Allerdings müßten die Investitionen beträchtlichsein. An aktiven Studiomonitoren spielte der Mini-Pla nämlich ohne Einschränkungen auf - eine zumVergleich hinzugezogene Vorstufe der nicht ganzpreiswerten Kategorie vermochte sich nicht abzu-setzen. Sie blieb stets „auf Augenhöhe“ mit demRestek, der sich somit als Puristenlösung allerer-ster Klasse anbietet. Dabei verträgt sich der Mini-Pla ebenso mühelos mit Fremdfabrikaten - auch

eine alte Camco-Endstufe aus dem Studiobereichbeherrscht er mühelos. Doch seine eigentliche Be-stimmung glaube ich auf anderem Terrain ent-deckt zu haben: Der Player, angeschlossen an ei-nen Aktivwandler (was wohl gewissermaßen diereduzierteste Form einer Anlage darstellt), läßtden Wunsch nach mehr kaum aufkommen. Erkann sich mühelos mit dem Kontrahenten seinerKategorie messen, und auch den einen oder ande-ren teureren Kandidaten braucht er nicht zufürchten. Er spielt sehr homogen und ist - diesteilt er mit den Restek-Mini-Endstufen - extremimpulsschnell. Daß andere Kandidaten etwasmehr an Rauminformation und an „Schwärze“hinzufügen, wird im Gegenzug nicht selten mitdeutlich gemächlicherem Tempo erkauft. Letztlichist es eine Geschmacksfrage, aber der Mini-Pla -und dies ist für mich stets ein entscheidendesKriterium bei der Qualitätsbeurteilung einesGeräts - vermag für sich zu überzeugen, ohne daßder Wunsch entsteht, irgendwelche Vergleiche her-anzuziehen.

STEFAN OSTERHAUS

InformationEndstufe Restek Mini-Amp (Mono) Preise: ca. 650.- € pro Stück, schwarzCD-Player Mini-Placa. 1.350.- €, (schwarz)Herstellung/Vertrieb:RESTEK AGUntere Feldstraße 13D-34277 FuldabrückTel: 0561-42089Fax: 0561-42080Internet: www.restek.de

Auf den Punkt gebrachtDie Mini-Serie des Kasseler High-End-Spezialisten Restek überzeugt auf An-

hieb. Bei geringen Abmaßen und verträglichenPreisen liefern sie eine exzellente Performance,die ein wenig vom Know-How der Kasselererahnen lassen. Highly recommended!