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Das Castillo Morales-Konzept

Herausgegeben vonChristiane TürkSilvia SöhlemannHeike Rummel

Unter Mitarbeit von

Katrin BrockmöllerCordula DehmelAndrea EllinghausAngelika EndersAngela Hoffmann-KeiningJohannes LimbrockChristine Lorenz-WiegandJessika MarwanAngelika SchmidUlrike Wohlleben

103 Abbildungen5 Tabellen

Georg Thieme VerlagStuttgart · New York

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Druck und Buchbinder: Grafisches CentrumCuno GmbH & Co.KG, Calbe

ISBN 978-3-13-160431-6 1 2 3 4 5 6Auch erhältlich als E-Book:eISBN (PDF) 978-3-13-160461-3

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IV :: Impressum

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Geleitwort

Anlässlich eines Studienaufenthaltes im Oktober1976 lernte ich in Cordoba/Argentinien das CentroModelo de Reeducacion kennen. Der Leiter diesesZentrums, Dr. med. Rodolfo Castillo Morales,Professor für Rehabilitation an der UniversitätCordoba, führte mir im Rahmen dieses Rehabilita-tionszentrums Entwicklungstherapien vor, die inEuropa unbekannt waren. Ich lud ihn ins Kinder-zentrum München ein und zum sozialpädiatri-schen Kongress in Brixen 1977, um sein Konzeptvorzustellen. Es fand im deutschsprachigen Raumund darüber hinaus großes Interesse. Nachdem be-reits zwei wesentliche Komponenten des CastilloMorales-Konzepts veröffentlicht wurden: „Neuro-motorische Entwicklungstherapie“ 1978 in denDocumenta Paediatrica und „Die Orofaziale Regula-tionstherapie“ 1991 und 1998 im Pflaum Verlag, istes jetzt besonders erfreulich, dass das ganzheitlicheKonzept in dem vorliegenden Buch umfassend dar-gestellt wird, einschließlich seiner Philosophie undder anthropologischenWurzeln aus Lateinamerika.

Es war ein Herzenswunsch von Rodolfo CastilloMorales, dass sein Konzept immer als Ganzes ge-lehrt und praktiziert wird, um isolierte Behandlun-gen zum Beispiel des Mund-Gesichts-Bereiches zuvermeiden. Funktionen wie zum Beispiel Speichel-kontrolle, Kauen oder Schlucken sind seiner An-sicht nach immer im Zusammenhang mit der Sen-somotorik des gesamten Körpers zu betrachten.

Seit 1997 ist sein Wunsch, das Therapiekonzeptals Ganzes zu vermitteln, durch die sechs Wochendauernden Grundkurse realisiert.

Ich freue mich sehr, dass das Castillo Morales-Konzept mit der ganzheitlichen Sichtweise der be-troffenen Kinder und Familien so großen Zuspruchgefunden hat, und wünsche ihm zumWohl der unsanvertrauten Kinder weitere Verbreitung und An-erkennung.

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Theodor Hellbrügge

München, im April 2012

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Geleitwort

Communicación – so, wie Rodolfo Castillo Moralesdieses Wort gebraucht hat, umfasst es eine viel-schichtige Bedeutung und ist viel mehr als das,was nach umgangssprachlichem Verständnis inmündlicher Rede ausgedrückt wird und mit-schwingt. Wer das Glück hatte, Rodolfo CastilloMorales in der Begegnung mit Kindern, ihren El-tern oder erwachsenen Patienten zu erleben, derkann erahnen, wie reich Kommunikation in seinemSinne zu verstehen ist.

Dazu gehört, sich dem Kommunikationspartnermit aller Aufmerksamkeit und mit allen Sinnen zu-zuwenden, alle Ausdrucksweisen des Gegenüberswahrzunehmen, aufzunehmen und zu erspürenund mit dem ganzen Selbst respektvoll und acht-sam zu antworten. Worte spielen in einer solchenKommunikation nicht die führende Rolle. Eher istder Körper mit Muskeltonus, Haltung und Bewe-gung als Resonanzboden für eine Botschaft zu ver-stehen, die dem Anderen in der Kommunikation Si-cherheit und Vertrauen bietet. Die Grundmelodieeiner solchen Kommunikation ist die Selbstwer-dung durch die Begegnung mit einem anderenMenschen. Kinder wie Erwachsene erleben sich alsindividuelle Menschen durch ihren eigenen Körper,der die vielfältigen Reize verarbeitet, die durch seinGegenüber ausgelöst werden. Der Therapeut bietetdem Patienten u.a. durch Druck, Zug und Vibrationsowie durch Positionen und Positionswechsel klareStimuli, auf die der Patient als Kommunikations-partner reagieren kann. Dieses Wechselspiel vonReizangebot und reizregulierenden Antworten isteinerseits Behandlung und bildet die Grundlagefür die funktionelle Therapie zur Verbesserung derAufrichtung und der Funktionen des orofazialenKomplexes. Gleichzeitig ist diese Körperarbeiteben auch als Kommunikation zu verstehen. DerPatient „erduldet“ nicht passiv die Behandlung,sondern ist aktiver Teilnehmer eines „stimulieren-den Gesprächs“, sensomotorisch vermittelt vonKörper zu Körper. Fragen und antworten, anbietenund annehmen oder ablehnen, diese subtile Form

von Kommunikation beherrschte Rodolfo CastilloMorales auf eine ganz besondere, charismatischeWeise.

Aber dieses besondere Kommunikationsver-ständnis bestimmte nicht nur sein Verhältnis zuden Patienten, denen seine Arbeit diente. Commu-nicación in einem sehr umfassenden Verständniskann sich auch über geografische und kulturelleGrenzen hinweg vollziehen. Die Aborigenes Latein-amerikas beeinflussten maßgeblich Rodolfo Castil-lo Morales Sichtweise auf zwischenmenschlichesMiteinander auch in der Therapie. Er wusste dieSchätze südamerikanischer Kultur mit großerWertschätzung einzusetzen, um die europäischeKultur im Umgang mit Behinderung und Teilhabezu bereichern.

Prof. Theodor Hellbrügge und seine Mitarbeiterim Kinderzentrum München haben zuerst dasKommunikationsangebot aus Argentinien aufge-nommen. Die Castillo Morales-Vereinigung hat dasGespräch fortgesetzt und einen lebendigen Diskursüber Rehabilitation, Diagnostik und Therapie, überChancen und Möglichkeiten der Begleitung behin-derter Menschen und ihrer Familien mit RodolfoCastillo Morales geführt. Es ist das große Verdienstder Castillo Morales-Vereinigung, dass sie es sichzur Aufgabe gemacht hat, die Kommunikation wei-ter fortzusetzen und zu pflegen. Dabei lebt die Ver-einigung eine weitere Dimension, die das CastilloMorales-Konzept ausmacht, nämlich die interdiszi-plinäre Kommunikation. Ärzte, Physiotherapeuten,Logopäden, Ergotherapeuten setzen sich in Fortbil-dungen und interdisziplinären Behandlungsteamsmit den Rehabilitationsmöglichkeiten der jeweili-gen Kinder und Erwachsenen auseinander, die ih-nen anvertraut werden. Sowohl von den Patientenals auch von allen anderen im Team könnenwir ler-nen und uns weiterentwickeln.

In diesem Sinne ist das Castillo Morales-Konzeptdurch therapeutische, transkulturelle und inter-disziplinäre Kommunikation bestimmt. Es gilt des-halb, die kommunikativen Zeichen, die in diesem

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Buch und in den Fortbildungen vermittelt werden,mit Geduld, Respekt und Aufmerksamkeit aufzu-nehmen, zu deuten und die eigenen Hypothesenwieder fragend ins Gespräch zu bringen. Dies istumso wichtiger, als Rodolfo Castillo Morales wäh-rend der Vorbereitungen zu diesem Buch ver-storben ist und seine Sichtweise zu Fragen oderInterpretationen nicht mehr mitteilen kann. DieCastillo Morales-Vereinigung hat sein Erbe angetre-ten und bietet mit diesem Buch ein erstes Kommu-nikationsangebot. Es ist dem Buch zu wünschen,dass eine große und interessierte Leserschaft das

Angebot annimmt und sich am Diskurs beteiligt,der alle Beteiligten befähigen soll, die Erwachsenenund Kinder mit besonderen Bedürfnissen auf demWeg ins und durch das Leben immer besser beglei-ten zu können.

Prof. Dr. Monika RauschDipl.-LogopädinCastillo Morales-Therapeutin

Hürth, im April 2012

VIIGeleitwort ::

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Vorwort

Es war der große Wunsch von Dr. Rodolfo CastilloMorales, sein umfassendes Therapiekonzept mit al-len seinen Aspekten veröffentlichen zu können.Nach dem ersten Buch, das den orofazialen Anteilder Therapie beschreibt (1998), ist es nun gelungenein Werk herauszugeben, das das Konzept als Gan-zes, d.h. seine Entwicklung, den theoretischen Hin-tergrund und verschiedene therapeutische Mög-lichkeiten, bezogen auf die Arbeit am Körper undim orofazialen Komplex darstellt.

Leider konnte Dr. Castillo Morales selbst diesesWerk nicht mehr zu Ende begleiten. Er starb am1.10.2011 in seiner Heimat Argentinien. Mit ihmhabenwir einen hervorragenden Lehrer, ein großesVorbild als Arzt und Therapeut und einen zuverläs-sigen Freund verloren. Castillo Morales hat mit wis-senschaftlichen Erkenntnissen aus unterschiedli-chen Disziplinen, pädagogischen Grundprinzipien,respektvoller, anteilnehmender Beobachtung undseiner ihn auszeichnenden, aus Aufmerksamkeitund langjähriger Erfahrung gewachsenen „berufli-chen Intuition“ sein Behandlungskonzept begrün-det. Den chronologischen Ausgangspunkt und dieinhaltliche Basis seiner therapeutischen Ideen bil-den neben seiner Grundprofession als Rehabilita-tionsarzt sein Verständnis der lateinamerikani-schen Anthropologie, das neben der Medizin dieGrundlagen seiner Arbeit wesentlich geprägt hat.

Heute ist das Castillo Morales-Konzept ein aner-kanntes Therapiekonzept, das seit mehr als 30 Jah-ren auch in Europa gelehrt und angewendet wird.Zum Schutz des Namens und zur Qualitätssiche-rung besteht seit Juni 2011 ein offizieller Ge-brauchsmusterschutz.

Dieses Buch wendet sich in erster Linie an The-rapeuten und Ärzte, die für ihre Patienten einen zu-sätzlichen Weg suchen, um deren Teilhabe am all-täglichen Leben zu verbessern.

Es bietet einen Einblick in die Grundlagen desKonzepts und stellt Beispiele aus verschiedenenBehandlungssituationen vor. Es erhebt jedoch kei-nen Anspruch auf Vollständigkeit und ist kein

Handbuch, nach dessen Lektüre die Therapiedurchgeführt werden kann. Dafür ist ein praxis-naher Weiterbildungskurs notwendig, wie ihn dieCastillo Morales-Vereinigung anbietet, um Zusam-menhänge zu verstehen, im Sinne des Konzeptesbeobachten zu lernen und die Techniken, insbeson-dere die Vibration, adäquat anwenden zu können.

Als Information über das Castillo Morales-Kon-zept, oder zur Vorbereitung auf einen speziellenWeiterbildungskurs darin, sowie als Nachschlage-möglichkeit für Castillo Morales-Therapeuten, bie-tet das Buch eine gute Quelle.

An dem vorliegendenWerk haben viele Autorenmitgewirkt, sodass ein Buch mit sehr unterschied-lich aufgebauten Kapiteln und verschiedenenSchreibstilen entstanden ist. Dabei lässt es sichnicht vermeiden, dass Wiederholungen auftreten,die aber jeweils aus unterschiedlichen Betrach-tungsweisen bestimmter Aspekte resultieren. Derflüssigen Lesbarkeit halber werden in diesem Buchbei der Nennung der Berufsbezeichnungen im Sin-gular immer die femininen Formen verwendet, imPlural die maskulinen, was das jeweils andere Ge-schlecht jedoch immer mit einschließt.

Wir sind offen für Anregungen bzw. Beiträge in-teressierter Leser, die bei einer neuen Auflage die-ses Buches Berücksichtigung finden können.

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen be-danken, die mitgeholfen haben, dass dieses Buchentstehen konnte. Als erstes Dank an Dr. CastilloMorales, der sein Konzept an uns und viele anderemit Geduld und Engagement weitergegeben hat.An Barbara Haberstock und Dr. Barbara Renner,die ihn von Anfang an hier in Deutschland unter-stützt und so zur Verbreitung seines Therapiekon-zepts maßgeblich beigetragen haben. Danke auchan Dr. Juan Brondo, seinen Mitarbeiter und Freundaus den ersten Tagen.

Unser besonderer Dank gilt den vielen Patientenund ihren Angehörigen, die uns gelehrt haben, dasKonzept zu verstehen und es individuell anzuwen-den. Einige von ihnen haben die in dem vorliegen-

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den Buch bildhafte, anschauliche Gestaltung er-möglicht.

Wir bedanken uns bei Gisela Eichhorn, die denkonkreten Anstoß zu diesem Buchprojekt gegebenhat, sowie bei allen Autoren dieses Buches für ihreGeduld und Zeit, die sie dafür aufgewendet, immerwieder unsere Änderungswünsche aufgegriffenund umgesetzt haben und mit denen wir sehrspannende und bereichernde inhaltliche Diskus-sionen über verschiedene Aspekte des Konzeptsgeführt haben. Auch bei Susanne Magin möchtenwir uns bedanken, die in der Anfangszeit alsHerausgeberin an der konzeptionellen Gestaltungdes Buches sehr aktiv mitgearbeitet hat.

Ebenso danken wir Frau Haarer-Becker, FrauOttinger, Frau Grünewald und Frau Zimmerschiedvom Thieme-Verlag für ihre Unterstützung.

Und nicht zuletzt danken wir unseren Familien,die in den letzten beiden Jahren oft Rücksicht neh-men mussten.

Christiane TürkSilvia SöhlemannHeike Rummel

im Frühjahr 2012

IX

Castillo Morales® Vereinigung e.V.www.castillomoralesvereinigung.de

Vorwort ::

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Anschriften

Katrin BrockmöllerLuisenstr. 5b34119 Kassel

Cordula Dehmel, M.Phil.Rütenhöfe 528355 Bremen

Andrea EllinghausAm laufenden Stein 435683 Dillenburg

Dr. med. Angelika EndersDr. v. Haunersches KinderspitalLindwurmstr. 480337München

Angela Hoffmann-KeiningPraxis für LogopädieLudwigstr. 24–2663110 Rodgau

Dr. med. Johannes LimbrockFreihamer Str. 2682166 Gräfelfing

Christine Lorenz-WiegandKlewertweg 6030966Hemmingen

Jessika MarwanQuerumer Str. 2a38104 Braunschweig

Heike RummelPraxis für LogopädieGleißhammerstr. 12190480 Nürnberg

Angelika SchmidBussardweg 1773035 Göppingen

Silvia SöhlemannReicheteile 1586899 Landsberg am Lech

Christiane TürkOestricher Weg 960529 Frankfurt

Dr. Ulrike WohllebenKatharinenstr. 990762 Fürth

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XI

Inhalt

1 Wurzeln des Castillo Morales-Konzepts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

1.1 Ein Konzept entwickelt sich . . . . . . . . 2C. Dehmel, C. Türk

1.1.1 Ethnisch-kulturelle Einflüsseund Erfahrungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

1.1.2 Medizinisch-wissenschaftlicheEinflüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

1.2 Grundlagen desCastillo Morales-Konzepts . . . . . . . . . 6

1.2.1 Arbeitsweise, Zielgruppenund Therapieziele imCastillo Morales-Konzept . . . . . . . . . . . 6C. Dehmel

1.2.2 Notwendigkeit vonInterprofessionalität . . . . . . . . . . . . . . 8U. Wohlleben

1.2.3 Säulen desCastillo Morales-Konzepts . . . . . . . . . . 8C. Dehmel

1.2.4 Kommunikation und„signos de aislamiento“ –Isolationszeichen . . . . . . . . . . . . . . . . 14C. Dehmel

1.2.5 Betrachtung von Haltungund Bewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17C. Dehmel

1.2.6 Denkmodell der Körperdreieckeund die Bewegungssphäre . . . . . . . . . 18A. Ellinghaus

2 Neurobiologische Grundlagen zum Verständnisdes therapeutischen Vorgehens im Castillo Morales-Konzept . . . . . . . . . . . . . 23A. Enders

2.1 Konzept sensomotorischen Lernens . 24

2.2 Reifung des kindlichenNervensystems undsensomotorische Entwicklung . . . . . 24

2.3 Haltungskontrolle als essenzielleVoraussetzung motorischen Lernens 26

2.4 Sensorische Feedbackkontrolle . . . . . 27

2.4.1 Das somatosensorische System . . . . . 27

2.4.2 Das vestibuläre System . . . . . . . . . . . 31

2.4.3 Das visuelle System . . . . . . . . . . . . . . 32

2.5 Planung und Ausführungeiner zielorientierten Bewegung . . . . 34

2.6 Grundzüge des therapeutischenVorgehens im Konzept . . . . . . . . . . . 35

2.7 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Inhalt ::

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XII

3 Medizinisch-therapeutische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

3.1 Das Kind mit muskulärer Hypotonie:Vom Symptom zur Diagnose –

ein therapierelevanter Prozess . . . . . 40A. Enders

3.1.1 Neurophysiologische Grundlageund Einflusskomponenten . . . . . . . . . 40

3.1.2 Neuromuskuläre Erkrankungen . . . . . 42

3.1.3 Muskelhypotonie im Rahmensomatischer und metabolischerGrunderkrankungen . . . . . . . . . . . . . . 45

3.1.4 Bindegewebserkrankungen . . . . . . . . 45

3.1.5 Zentralmotorische Störungen . . . . . . . 45

3.1.6 Muskelhypotonie beigenetischen Syndromen . . . . . . . . . . . 46

3.1.7 Benigne Muskelhypotonie . . . . . . . . . 47

3.1.8 Relevanz für dastherapeutische Vorgehen . . . . . . . . . . 47

3.2 Das Kind mit Trisomie 21 . . . . . . . . . 49A. Enders, J. Limbrock

3.2.1 Körperliche Besonderheiten . . . . . . . . 50

3.2.2 Bedingungen für dassensomotorische Lernen . . . . . . . . . . . 51

3.2.3 Kognitive Verarbeitungsstrategienund Spracherwerb . . . . . . . . . . . . . . . 52

3.2.4 Orofaziale Besonderheiten . . . . . . . . . 53

3.3 Kinder mit orofazialen Problemen . . 54A. Enders, J. Limbrock, U. Wohlleben

3.3.1 Kinder mit Pierre-Robin-Sequenz:Entwicklung des orofazialenKomplexes – strukturelle undfunktionelle Veränderungen . . . . . . . 55

3.3.2 Kinder mit Williams-Beuren-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59

3.3.3 Kinder mit Moebius-Sequenz . . . . . . 61

3.3.4 Kinder und Erwachsenemit myotoner Dystrophie Typ 1(Curschmann-Steinert-Erkrankung) . . 62

3.4 Das Kind mit Zerebralparese . . . . . . 64A. Enders, J. Limbrock, U. Wohlleben

3.4.1 Definition und Abgrenzungvon anderen motorischen Störungen . 64

3.4.2 Klassifikation undSchweregradeinteilung . . . . . . . . . . . 64

3.4.3 Auswirkungen der Zerebralpareseauf die orofazialenFunktionen und Aktivitäten . . . . . . . 65

3.4.4 „Eigentlich hat das auch sein Gutes“ . 69

4 Der Befund im Castillo Morales-Konzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75H. Rummel, S. Söhlemann

4.1 Grundsätzliches zurBefunderhebung im Konzept . . . . . . . 76

4.2 Spezielle Kriterien, derenBeobachtung im Rahmendes Castillo Morales-Konzeptsvon Bedeutung sind . . . . . . . . . . . . . 77

4.2.1 Qualitative Beobachtungskriterien . . . 78

4.2.2 Beobachtungskriterienfür die Kommunikation . . . . . . . . . . . 79

4.2.3 Beobachtungskriterienfür die Sensomotorik . . . . . . . . . . . . 79

4.2.4 Beobachtungskriterienfür das Essen und Trinken . . . . . . . . . 81

4.2.5 Beobachtungskriterienfür das Spiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

4.2.6 Teilhabe im Alltag . . . . . . . . . . . . . . 83

:: Inhalt

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5 Behandlungsprozess im interdisziplinären Verständnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

5.1 Grundsätzliches . . . . . . . . . . . . . . . . . 86U. Wohlleben

5.1.1 Charakteristika destherapeutischen Verständnisses . . . . . . 86

5.1.2 Nachdenken übertherapeutisches Handeln . . . . . . . . . . . 88

5.1.3 Exotisch oder evidenzbasiert? . . . . . . . 89

5.1.4 Partizipation kommt von „participar“ . . 90

5.2 In der Ruhe liegt die Kraft –Motorische Ruhe (calma motora) . . . . 92A. Schmid

5.2.1 Geschichte der Motorischen Ruhe . . . . 92

5.2.2 Durchführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

5.2.3 Intrauterin erfahrene MotorischeRuhe – die Gehaltene Motorikdurch die Sphäre Gebärmutter . . . . . . . 93

5.2.4 Neurophysiologische und funktionelle neu-roanatomische Aspekte . . . . . . . . . . . . 94

5.2.5 Ziele der Motorischen Ruhe . . . . . . . . . 95

5.3 Wenn die Spannung fehlt –therapeutische Hilfen zurUnterstützung der sensomotorischen Ent-wicklung des Kindesmit muskulärer Hypotonie . . . . . . . . 101C. Lorenz-Wiegand, A. Schmid

5.3.1 Aspekte zum Verständnisdes Prozesses der Aufrichtungim Castillo Morales-Konzept . . . . . . . 101

5.3.2 Diagonale Muskelketten/Zwischenpositionen . . . . . . . . . . . . . 103

5.3.3 Therapeutische Maßnahmenaus dem Konzept . . . . . . . . . . . . . . . . 106

5.4 Alltag des Kindes mitmuskulärer Hypotonie –

Familie und Zuhause alskontinuierliches Lernfeld . . . . . . . . . 114A. Hoffmann-Keining, J. Marwan

5.4.1 Zusammenarbeit mit den Eltern . . . . . 114

5.4.2 Bedingungen, die Lernenermöglichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114

5.4.3 Entwicklungsmöglichkeitenim Alltag – günstige Lernumgebung . . 115

5.4.4 Umsetzung der Ideen im Alltag . . . . . 115

5.4.5 Beispiele aus unterschiedlichenEtappen der sensomotorischenEntwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118

5.5 Das Sehen – die frühe Förderungder visuellen Funktionen . . . . . . . . . 121K. Brockmöller

5.5.1 Reifung des Auges . . . . . . . . . . . . . . . 122

5.5.2 Entwicklung des Sehens im Bezugzur motorischen Entwicklung . . . . . . 122

5.5.3 Einbindung in dentherapeutischen Alltag . . . . . . . . . . . . 124

5.6 Rotation des Körpers und Kauen –

ein funktioneller Zusammenhang . . 129K. Brockmöller, C. Türk

5.6.1 Kauvorgang und seine Funktion . . . . . 129

5.6.2 Ganzkörperliche Sichtweisedes Kauvorgangs . . . . . . . . . . . . . . . . 131

5.6.3 Therapeutische Maßnahmenzur Förderung des Kauens . . . . . . . . . 132

5.7 Leben mit Sonde – Erfahrungenmit langzeitsondierten Kindern . . . . 136A. Hoffmann-Keining, C. Türk, U. Wohlleben

5.7.1 Erster Fokus:Entlastung und Vertrauen . . . . . . . . . 136

5.7.2 Zweiter Fokus:Essen und Trinken ist einindividuelles Erlebnis . . . . . . . . . . . . . 136

5.7.3 Dritter Fokus:Einordnung der Grunderkrankung . . . 137

5.7.4 Vierter Fokus:Spezielle Indikationen . . . . . . . . . . . . 138

5.7.5 Fünfter Fokus:Teilhabeorientierte Zusammenarbeit . 138

5.7.6 Sechster Fokus:Unterstützende/förderndeMaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140

5.7.7 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

XIIIInhalt ::

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5.8 Fazialisparese –

therapeutische Vorgehensweiseim Castillo Morales-Konzept . . . . . . 143A. Hoffmann-Keining, J. Limbrock

5.8.1 Fazialisparese unter Berücksichtigungder ICF‑Kriterien . . . . . . . . . . . . . . . 143

5.8.2 Befund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145

5.8.3 Therapeutische Hilfen im Sinnedes Castillo Morales-Konzepts . . . . . 146

5.9 Gaumenplatten imCastillo Morales-Konzept . . . . . . . . 152J. Limbrock

5.9.1 Selbstständigkeit beim Essen . . . . . . 154

5.9.2 Indikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154

5.9.3 Anpassung, Tragezeitenund Therapieverlauf . . . . . . . . . . . . . 156

6 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159

Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168

XIV :: Inhalt