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Transaktionsanalyse Zusammenfassung aus „Ich bin o.k. - Du bist o.k.“ von Thomas A. Harris, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, Juni 1975

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Transaktionsanalyse

Übersicht:

1. Die Persönlichkeitsbereiche

2. Transaktionen

3. Unterschiede im Zusammenspiel der Ich-Funktion

4. Zusammenfassung Transaktionsanalyse

5. Das Drama-Dreieck

6. Literaturhinweise

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Transaktionsanalyse

"Die Grundeinheit aller sozialen Verbindungen bezeichnet man als Transaktion" (Eric Berne) Die Methode zur Untersuchung der Transaktion, in der "ich dir etwas tue und du mir wieder etwas tust", bezeichnet man als Transaktionsanalyse. Durch sie wird bestimmt, welcher Teil der vielschichtigen Persönlichkeit dominiert.

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1. Die Persönlichkeitsbereiche In allen Menschen existieren drei verschiedene Zustände, alles Denken, Fühlen und Handeln lässt sich verschiedenen Persönlichkeitsbereichen zuordnen: Das Eltern-Ichdas Erwachsenen-Ichdas Kindheits-Ich

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1.1. Das Eltern-Ich Alle hingenommenen oder aufgezwungenen äußeren Ereignisse, die ein Mensch in seiner frühen Kindheit wahrgenommen hat, werden gespeichert und es entsteht eine große Sammlung von Aufzeichnungen im Gehirn. Es umfasst die Zeit (die ersten fünf bis sechs Lebensjahre), bevor er mit den Anforderungen der Gesellschaft konfrontiert wird und den Kreis der Familie überschreitet. Die Dinge, die ein Kind an seinen Eltern beobachtet hat, sind im Eltern-Ich aufbewahrt. Dieses Eltern-Ich ist jedoch bei jedem Menschen verschieden, da jedes Kind in dieser Phase unterschiedliche und ganz individuelle Erlebnisse im Gedächtnis aufzeichnet.

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Woran ist das Eltern-Ich zu erkennen? Körperliche Indizien für das Eltern-Ich gerunzelte Brauen der ausgestreckte ZeigefingerStirnfalten der "entsetzte Augenaufschlag"gespitzte Lippen mit dem Fuß auf den Boden klopfenZungenschnalzen Die Arme in die Seiten stemmenHänderingen Arme vor der Brust verschränkeneinem anderen den Kopf tätscheln Seufzen

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Sprachliche Indizien für das Eltern-Ich: "Ich werde dafür sorgen, dass das ein für allemal aufhört.""Ich kann es auf den Tod nicht leiden, dass...""Du musst immer daran denken, dass...""Du darfst nie vergessen, dass..." (Immer und nie sind fast immer Eltern-Ich Wörter, die die Trennungslinien um ein archaisches System herum markieren, das keine neuen Informationen hereinlässt.) "Wie oft habe ich dir schon gesagt...""wenn ich du wäre..."

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1.2. Das Erwachsenen-Ich Mit Erlangen der Fähigkeit des Kindes, unter seinen Reaktionsmöglichkeiten auszuwählen und sich mit der gegenwärtigen Realität auseinander zusetzen, befindet es sich im Erwachsenen-Ich-Zustand. Das etwa zehn Monate alte Kind beginnt zu entdecken, dass es sein Verhalten aus seinem eigenen Bewusstsein heraus steuern kann. Im Erwachsenen-Ich-Zustand werden Informationen gesammelt und objektiv verarbeitet.

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Woran ist das Erwachsenen-Ich zu erkennen? Das Gesicht des Erwachsenen-Ichs trägt nicht eine ausdruckslose Mine zur Schau. Wenn jemand mit seinem Erwachsenen-Ich zuhört, kann man beobachten, wie er dabei unablässig Bewegungen macht - mit dem Gesicht, mit den Augen und mit dem ganzen Körper. Messungen haben zum Beispiel ergeben, dass in diesem Zustand das Augenblinzeln alle drei bis fünf Sekunden auftritt. Reglosigkeit ist danach gerade das Zeichen dafür, dass einer nicht zuhört, jedenfalls nicht mit seinem Erwachsenen-Ich. Das Gesicht des Erwachsenen-Ichs ist offen und direkt dem Partner zugekehrt. Hält jemand seinen Kopf zur Seite geneigt, dann lässt das auch auf Zu- oder Abneigung im Hörer schließen. Das Erwachsenen-Ich gestattet auch dem neugierigen, erregten Kindheits-Ich, sein Gesicht zu zeigen.

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Sprachliche Indizien für das Erwachsenen-Ich: "warum?" "wo?" "wann?""was?" "wer?" "wie?" Dazu kommen Wendungen wie zum Beispiel: "wieviel?" "wahrscheinlich""auf welche Weise?" "möglich""verhältnismäßig" "unbekannt""richtig" oder "wahr" "objektiv""verkehrt", "falsch" oder "unwahr" "ich finde""ich denke" / "ich glaube"

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1.3. Das Kindheits-Ich Das Kindheits-Ich erfasst die inneren Ereignisse, nämlich die Reaktion des Kindes auf alles, was es in seiner Umwelt, vor allem bei den Eltern, beobachtet. Dieses Kindheits-Ich besteht aus einer Kombination von Erlebtem, Gefühltem und Verstandenem. Die eigenen Reaktionen des Kindes bestehen, aus Ermangelung des Sprachvermögens, aus Gefühlen.

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Woran ist das Kindheits-Ich zu erkennen? Körperliche Indizien für das Kindheits-Ich: Tränen Achselzuckenzitternde Lippen niedergeschlagene AugenSchmollen Betteln Wutanfälle Entzückenhohe, weinerliche Stimme Lachenrollende Augen Nägelkauendie Hand heben, wenn man etwas sagen möchte Grimassen schneiden

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Sprachliche Indizien für das Kindheits-Ich: "Ich will..." "Ich denke mir...""Ich wünsche mir..." "Wenn ich groß bin...""Ich möchte..." "Weiß ich doch nicht„ (häufig mit folgendem "aber") "Mir doch egal!" "Ich tu jetzt..." (z.B. "...erst mal essen")

größer, am größten, besser, am besten (viele Superlativen kommen aus dem Kindheits-Ich, sie bedeuten Trümpfe mit dem Spiel "Meins ist besser")

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2. Transaktionen Es gibt parallele und Überkreuz-Transaktionen. Diese Transaktionen werden nachfolgend erläutert.

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2.1. Parallele Transaktionen (Komplementäre Transaktion) Wenn Reiz (Aussage Links) und Reaktion (Aussage Rechts) auf parallelen Linien verlaufen, dann ist die Transaktion komplementär (sie ergänzt sich selbst immer wieder von neuem) und kann endlos weitergehen. (1. Kommunikationsregel der Transaktionsanalyse)

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Transaktionen auf der Ebene des Erwachsenen-Ichs Links: Haben Sie die Kalkulation fertiggestellt?

Rechts: Ja, der Ausdruck wird gerade erstellt.

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Transaktionen auf der Ebene des Eltern-Ichs  L. Die Kinder von heute sind faul.R: Das ist ein Zeichen der Zeit.  Transaktionen auf der Ebene des Kindheits-Ichs Dies geht eingeschränkt nur im Spiel (i.d.R. kann nur eine(r) Kind sein!)

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Transaktionen Eltern-Kind/Kind-Eltern Beispiel: Geschäftliche Entscheidung Ein Mann steht vor einer geschäftlichen Entscheidung, von der seine Karriere abhängt. Er hat Angst. Obwohl er in jeder Hinsicht qualifiziert ist, wird sein Computer mit den Daten aus dem Kindheits-Ich überfüttert. Ich werde es nicht schaffen! Also sagt er zu seiner Frau: "Ich werde es nicht schaffen" und hofft dabei, dass sie ihm die realen Gründe dafür aufzählen wird., dass er es schaffen kann, wenn er sich von seinem NICHT O.K.-Kindheits-Ich nicht die Chancen verderben lässt. Er weiß, dass sie ein starkes Erwachsenen-Ich hat, und "leiht es aus", wenn sein eigenes geschwächt ist. Ihre Reaktion unterscheidet sich freilich von einer 'Reaktion des Eltern-Ichs. Das Eltern-Ich der Frau würde sagen: "Natürlich wirst du es schaffen. Sei doch nicht töricht!" Das Erwachsenen-Ich wird, wie gesagt, überzeugende Gründe anführen, warum der Mann keine Angst zu haben braucht.

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Eine andere Art von Komplementär-Transaktion ist die zwischen Erwachsenen-Ich und Eltern-Ich und als Beispiel dafür bietet sich ein Mann an, der mit dem Rauchen aufhören will. Er kennt zur Genüge die Erwachsenen-Ich-Daten, warum das für seine Gesundheit wichtig ist. Dennoch bittet er seine Frau, Eltern-Ich zu spielen, seine Zigaretten zu vernichten, wenn sie welche findet, ihn daran zu hindern, sich eine anzustecken. Diese Transaktion eröffnet sehr gute Spielmöglichkeiten. Sobald er die Verantwortung auf das Eltern-Ich seiner Frau abgewälzt hat, kann der Ehemann ein unartiger Junge sein und spielen "Wenn du nicht wärst" oder "Fang mich doch".

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2.2. Die Überkreuz-Transaktion (Nichtkomplementäre Transaktion) Die Überkreuz-Transaktion ist diejenige Transaktionsart, die zu Konflikten führt. Eric Bernes klassisches Beispiel ist die Transaktion zwischen Mann und Frau, bei der sich der Mann erkundigt: "Liebling, weißt du, wo meine Manschettenknöpfe sind?" (Ein Reiz, der vom Erwachsenen-Ich ausgeht; gesucht wird Information.) Eine Komplementärreaktion der Frau wäre: "In der obersten linken Schublade der Kommode", oder "Ich habe sie nicht gesehen, aber ich helfe dir beim Suchen". Wenn die liebe Frau aber einen schlimmen Tag gehabt hat, wenn sich Kränkungen und Ärger in ihr aufgestaut haben, dann keift sie zurück: "Da wo du sie gelassen hast!", und das Ergebnis ist eine Überkreuz-Transaktion. Der Reiz ging aus vom Erwachsenen-Ich des Mannes, doch die Frau hat ihre Reaktion auf das Eltern-Ich überspringen lassen.

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Damit kommen wir zur zweiten Kommunikationsregel der Transaktions-Analyse. Wenn Reiz und Reaktion sich im El-Er-K-Schema überkreuzen, wird die Kommunikation unterbrochen. Mann und Frau können jetzt nicht mehr über Manschettenknöpfe reden. Sie müssen zuerst darüber debattieren, warum er nie etwas aufräumt. Wäre ihre Reaktion aus dem Kindheits-Ich gekommen ("Warum musst du mich immer anbrüllen?), dann wären sie in die gleiche Sackgasse geraten.

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Die Überkreuz-Transaktionen können eine ganze Serie lautstarker Auseinandersetzungen in Gang setzen, die mit einem Knall irgendwo in der Gegend von "Genau wie dein Vater!" enden. Ewig wiederholte Muster dieser Art von Auseinandersetzung begründen Spiele wie "Sieh bloß, was du angerichtet hast", "Wenn du nicht wärst, dann könnte ich", "Tumult" und "Jetzt hab ich dich endlich du Schweinehund".

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Der Ursprung nicht erwachsener Reaktionen liegt in der NICHT O.K.-Anschauung des Kindheits-Ichs. Ein Mensch, der vom NICHT O.K. beherrscht wird "liest" in Bemerkungen etwas hinein, was nicht darin ist:  - "Wo hast du die Steaks gekauft?" "Warum? Sind sie nicht in Ordnung?"

- "Deine neue Frisur gefällt mir." "Du hast noch nie langes Haar gemocht."

- "Ich habe gehört, Sie ziehen um." "Wir können es uns eigentlich nicht leisten, aber wo wir bisher gewohnt haben, kann man es wegen der Leute einfach nicht mehr aushalten."

- "Reich mir bitte mal die Kartoffeln." "Und mich nennst du dick."

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Die scheinbar unpassende Reaktion des Partner kommt nicht von dem Ich-Zustand, an den der Reiz (Stimulus) gerichtet war, sondern von einem anderen Ich-Zustand des Partners.  V: "Ist das Expresspaket für die Fa. Meier & Co. gestern rausgegangen?L: "Was hab ich damit zu tun, fragen Sie doch den Müller!" Nach einer gekreuzten Transaktion bricht die Kommunikation vorübergehend zusammen.

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Verdeckte Transaktionen Transaktionen, die sich auf zwei Ebenen gleichzeitig abspielen: der gesprochenen, offenkundigen "sozialen" Ebene und der verborgenen "psychologischen" Ebene.  Chef: "Herr Müller (gedehnt), wo steckt denn eigentlich der Vorgang Daimler Benz?"[Er-Er](Den haben Sie doch bestimmt schon wieder verbummelt.) [El-K] M: "Haben Sie schon einmal auf Ihrem Schreibtisch nachgesehen?" [Er-Er](Wenn Sie bei sich Ordnung halten würden, bräuchten Sie mich nicht anzusprechen.) [El-K]

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 Regeln für den Aufbau eines Erwachsenen-Ichs (S. 118): 1. Lerne dein Kindheits-Ich erkennen, seine verwundbaren Stellen, seine Ängste, die häufigsten Formen, in denen es seine Gefühle ausdrückt. 2. Lerne dein Eltern-Ich erkennen, Gebote und Verbote, seine unverrückbaren Grundsätze und seine wichtigsten Möglichkeiten, diese Gebote, Verbote und Grundsätze auszudrücken.  3. Sei aufgeschlossen für das Kindheits-Ich in anderen Menschen, sprich zu ihm streichle es, beschütze es und erkenne sein Verlangen nach kreativem Ausdruck ebenso an wie die Last des NICHT-O.K., das es mit sich herumträgt. 

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 4. Zähle bis zehn, wenn nötig, um dem Erwachsenen-Ich Zeit zur Verarbeitung der Daten zu geben, die in den Computer kommen, damit es Eltern-Ich und Kindheits-Ich von der Realität trennen kann. 5. Wenn du im Zweifel bist, dann lass es. Man kann dich nicht wegen einer Sache angreifen, die du nicht gesagt hast.  6. Erarbeite ein Wertsystem. Ohne ethisches Fundament kannst du keine Entscheidungen treffen.  

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3. Unterschiede im Zusammenspiel der Ich-Funktionen  Im Zusammenspiel der drei Ich-Formen gibt es zwei Problemfälle: - die Trübung und - den Auschluß (Blockade)  

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3.1. Die Trübung Trübungen werden weiter unterteilt in Vorurteil und Einbildung (s. Abb.). Vorurteil: Wer Krawatten trägt, ist arrogantRechtshänder sind geschickter als Linkshänder Frauen schwätzen mehr als MännerFrauen fahren schlechter als Männer Einbildungen: Die Menschen sind schlecht Die Welt ist schrecklich Jeder behandelt mich schlecht  

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 3.2. Blockaden Es gibt mehrere Arten von Blockaden. Angeführt werden nur zwei Arten:- Der Mensch, der nicht spielen kann und- Der Mensch ohne Gewissen  

 

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 Der Mensch, der nicht spielen kann Typisch für die Trübung des Erwachsenen-Ichs durch das Eltern-Ich bei gleichzeitiger Blockade des Kindheits-Ichs ist der von seinem Pflichtbewusstsein beherrschte Mann, der immer Überstunden macht, stets an das Geschäft denkt und gereizt reagiert, wenn seine Familie einen Ski-Ausflug oder ein Picknick im Grünen plant. Es ist, als wäre er irgendwann in seiner Kindheit von ernsten, strengen, pflichtbewussten Eltern rücksichtslos zusammengestaucht worden, dass er die einzig sichere weitere Lebensmöglichkeit darin sah, sein Kindheits-Ich völlig auszuschalten, es zu blockieren. Durch Erfahrung hatte er gelernt, dass es immer Ärger gab, wenn er seinem Kindheits-Ich freien Lauf ließ: "Geh in dein Zimmer"; "Kinder soll man sehen, nicht hören".  

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 Der Mensch ohne Gewissen Ein ernsteres Problem vor allem für die Gesellschaft stellt die Trübung des Erwachsenen-Ichs durch das Kindheits-Ich dar bei gleichzeitiger Blockade des Eltern-Ichs.

 

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Dazu kommt es bei einem Menschen, dessen Eltern (oder deren Vertreter) so brutal und bedrohlich oder, im anderen Extrem, so sinnlos nachgiebig waren, dass er sie "aussperren" oder blockieren musste, um überleben zu können. Das ist typisch für den Psychopathen, den Menschen, der irgendwann früh in seinem Leben die erste Grundanschauung: ICH BIN NICHT O.K. - DU BIST O.K. aufgibt und eine neue annimmt, nämlich ICH BIN O.K. - DU BIST NICHT O.K. Dieser kleine Mensch folgert richtig, dass seine Eltern tatsächlich NICHT O.K. sind. Sie sind in einem solchen Maß NICHT O.K., dass er sie völlig ausschließt. Ob ein Mensch ein Eltern-Ich hat oder nicht, lässt sich unter anderem daran erkennen, ob er die Gefühle der Scham, Reue, Verlegenheit oder Schuld kennt.

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4. Zusammenfassung Transaktionsanalyse

-Es gibt keine gute oder schlechte Form von Transaktionen. Jede hat ihre positiven oder negativen Aspekte. -Es geht darum, dass Sie in kritischen Situationen flexibler agieren oder reagieren können. -Sie können also etwas tun. Sie haben aber keine Chance, den anderen zu einem Ihnen angenehmen Verhalten zu zwingen.   -Nach dem Gesetz von Aktion und Reaktion ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wenn Sie Ihr Verhalten ändern, Sie auch eine veränderte Reaktion bei Ihrem Gegenüber erhalten. Vielleicht nicht gleich beim ersten Mal und vielleicht auch nicht sofort. Dann gilt es, dass Sie erneut mit verändertem Verhalten reagieren. Im Regelfall aus einem anderen Ich-Zustand.

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-Vermeiden Sie verdeckte Transaktionen, in denen aus der verdeckten Ebene Kritik oder Ärger mitschwingt. Äußern Sie lieber die Kritik offen und direkt, allerdings in angemessener Form. Das ermöglicht offen und klar definierte Beziehungen. -Verdeckte Transaktionen, bei denen aus der verdeckten Ebene mit schwingt, "ich finde Sie sympathisch" oder "ich spreche gerne mit Ihnen", können durchaus sinnvoll und konstruktiv einsetzen.  -Parallele Transaktionen haben in vielen Fällen ihren Sinn, können aber auch langweilig sein. Gekreuzte Transaktionen sind in vielen Fällen nützlich, wenn sie bewusst und angemessen - konstruktiv - eingesetzt werden.

 

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5. Das Drama-Dreieck Ein weiteres Modell zur Selbstanalyse und -entwicklung: das Drama-Dreieck von Karpmann. Die Anwendung stellt eine einfache Möglichkeit dar, Verläufe von Ränkespielen zu analysieren. Ränkespiele werden gespielt, um -etwas zu erreichen, das man nicht auszusprechen wagt,-bei anderen Bestätigungen und Anerkennung zu suchen,-negative Zuwendung zu bekommen, die letztlich besser ist als gar keine,-echte Beziehungen zu vermeiden.  

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Beispiel:

Der Ehemann möchte am Abend mit seinen Kollegen kegeln gehen. In einer offenen Kommunikation wird er das direkt sagen. Ist diese jedoch aus irgendeinem Grund nicht möglich, wird er ein Ränkespiel spielen, welches er zum Beispiel beim Abendessen mit seiner Frau mit der Frage "Was war das, bevor Du es gekocht hast?" eröffnen kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie es wirklich sagt, ist gering. Antwortet die Ehefrau z.B. "Wenn es Dir nicht passt, kannst Du ja wieder gehen", hat er das Spiel gewonnen. Er kann jetzt das machen, was er ohnehin wollte.  

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* Ränkespiele lassen sich an ihrem ständig wiederholenden. stereotypen Ablauf erkennen, der immer mit einer verdeckten Transaktion beginnt, nämlich mit einer Abwertung des anderen. * Zu Beginn des Spiels bleibt der Nutzeffekt verborgen, er wird erst am Schluss des Spiels deutlich. * Spiele laufen in der Regel nicht bewusst ab, was ihr Aufdecken so schwierig macht.  

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Zur Erkennung und Analyse von Ränkespielen lässt sich das Drama-Dreieck einsetzen: Es hat sich gezeigt, dass Familien-, Unternehmens-, oder politische Dramen immer wieder - wie im griechischen Drama - auf drei Rollen zurückgeführt werden können: 

- Die Verfolger-Rolle,- die Retter-Rolle und - die Opfer-Rolle.

 

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 Die Verfolger-Rolle (V)

Er handelt aus der Grundposition: Ich bin besser als andere.Er setzt den anderen zu und sagt ihnen, was sie zu tun haben:„Sehen Sie bloß, was Sie angerichtet haben!"„Ich habe es Ihnen ja gleich gesagt!"„Meines ist besser, größer, schöner als deines."  

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Die Retter-Rolle (R)

Er befreit andere entweder unter der Maske des Helfers um den Preis der Abhängigkeit aus schwierigen Situationen oder um zu zeigen, dass es ohne ihn nicht geht:„Versuchen Sie es doch einmal so."„Ich will doch nur Ihr Bestes."„Lassen Sie mich das für Sie machen." 

 

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Die Opfer-Rolle (O)

Opfer spielen ihre Rolle aus der Grundposition "Ich bin hilflos, du bist besser als ich". Es ist hier zwischen den wirklichen und den vermeintlichen Opfern zu unterscheiden. Vermeintliche Opfer nehmen Hilfe des Retters nicht an, das Spiel dient lediglich zur Aufrechterhaltung des Kontakts:

„Das begreife ich nie."„Ich bin völlig überlastet."„Warum muss das immer mir passieren."„Sie haben schon recht, aber..."

  

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 6. Literaturhinweise  Berne, E. Spiele der Erwachsenen, Reinbek 1967Birkenbihl, V.F. Signale des Körpers- Körpersprache verstehen, München 1991Birkenbihl, V.F. Fragetechnik schnell trainiert, München 1991Boening, U. Moderieren mit System: Besprechungen effizient steuern, Wiesbaden 1991Gordon, Th. Manager-Konferenz, München 1989Harris, Th.A. Ich bin o.k. - du bist o.k., Reinbek 1975

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 Kälin, K., Müri, P. Sich und andere führen, Psychologie für Führungskräfte und MitarbeiterKirsten, K., Gruppentraining, Reinbek 1976Müller-Schwarz, J.Luft, J. Einführung in die Gruppendynamik, Stuttgart 1986Molcho, S. Körpersprache, München 1983Namokel, H. Die moderierte Besprechung,

Offenbach 1994Rückle, H. Körpersprache für Manager - Signale des Körpers erkennen und erfolgreich

umsetzen, Landsberg am Lech 1987Schnell-Cölln, T. Visualisierung, Quickborn 1983

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 Schulz von Thun, F. Miteinander reden, Band 1: Störungen

und Klärungen, Reinbek 1989Schulz von Thun, F. Miteinander reden, Band 2: Stile, Werte

und Persönlichkeitsentwicklung, Reinbek 1989

Seifert, J.W., Pattay, S. Visualisieren - Präsentieren - Moderieren,

Speyer 1989Watzlawick, P., Beavin, J.H., Jackson, D.D. Menschliche Kommunikation,

Bern, Stuttgart, Wien, 1982 Weisbach, C.-R. Professionelle Gesprächsführung,

München 1992Wohlgemuth, A.C. Moderation in Organisationen,

Bern, Stuttgart, Wien, 1993