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Tätigkeitsbericht2011 / 2012

Stadtarchiv

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Impressum

HerausgeberLandeshauptstadt MünchenDirektorium, StadtarchivWinzererstraße 6880797 München

TextDr. Brigitte HuberDr. Manfred Peter Heimers

BildnachweisS. 7: FS_NL -STU-2-1841 (Foto: Stuffler), GS-G-01; S. 9: NL -HUB-R (Foto: Hans Enzwieser); S. 11: NL -MAT-01, NL -MAT-02; S. 12: PL -37034, PL -371118, PL -34927; S. 15: VerBibl G 92; S. 16: Privat, ZBE_ARC_1099 (Foto: Inga Fesl); S. 17: PL -14323, ZBE_ARC-0957, ZBE_ARC-0943 (Fotos: Inga Fesl); S. 21: AR-01632 (Foto: Tanja Wieland); S. 27: FS-KAM-009-01; S. 28: ZBE_ARC-0794 (Foto: Anett Baumann); S. 32: RD0076N07 (Foto: Rudi Dix); S. 33: NL -BCH; S. 34: RD 0535F11 (Foto: Rudi Dix), Stb-Verwaltung-0067 (Foto: Johann Meyer), RD 2030A07 (Foto: Rudi Dix); S. 36: Plakat: Inga Fesl, Foto: Privat; S. 37: ZBE_WO293 (Foto: Schödl); S. 38: Privat, NS-01116; S. 40: ZBE_ARC-1051 (Foto: Anett Baumann); S. 41: KV-0379; S. 42: Volk Verlag, München; S. 57: Zim 123, HV-AP 1

Gestaltung und DruckDirektorium, StadtkanzleiGedruckt auf Papier aus 100 % Recyclingpapier

Juli 2013

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Vorwort .....................................................................................................................5

Das „Gedächtnis der Stadt“ ......................................................................................7Zur Geschichte und zu den Beständen des Stadtarchivs• ....................................7Neuerwerbungen 2011/ 2012• ...............................................................................8

Bereitstellung historischer Informationen ................................................................11Klassische Bestands- und Erschließungsarbeiten• ............................................. 11Digitalisierung von Findbüchern / Retrokonversion• ............................................13Neues aus der Bibliothek• ..................................................................................14Restaurierungsarbeiten und Ausstellungsvorbereitung• .....................................15Perfekte Kühlung verlängert die Haltbarkeit• ......................................................17Digitale Langzeitarchivierung• ............................................................................18Olympische Sommerspiele 1972 im Netz• .........................................................20

Die Benutzung von Archivalien des Stadtarchivs .....................................................21Benutzungsstatistik• ...........................................................................................21Themen wissenschaftlicher Forschungsvorhaben am• .......................................23 Stadtarchiv 2011/2012 (Auswahl)Benutzer-Befragung• ...........................................................................................24Veranstaltungen für Schulen und Hochschulen• .................................................25Fachliche Unterstützung für Institutionen und Vereine• ......................................26Kooperationen des Stadtarchivs• ........................................................................26

Vermittlung historischer Informationen ....................................................................29Öffentliche Veranstaltungen• ..............................................................................29

1. Einblicke .................................................................................................29 2. Sütterlin-Lesekurse ................................................................................31 3. Veranstaltungen im Arbeitszimmer Schalom Ben-Chorins .....................31 4. Ausstellungen und Präsentationen ........................................................32

Das Stadtarchiv als Leihgeber und Kooperationspartner• ..................................37Buchpräsentationen• ..........................................................................................39Publikationen aus dem Stadtarchiv• ...................................................................42Fachtagungen und Arbeitskreise im Stadtarchiv München• ...............................43Veranstaltungen für historisch interessierte Gruppen• .......................................43

Das Stadtarchiv – Ort der fachlichen Aus- und Weiterbildung ..................................44

Das Stadtarchiv in Gremien und Arbeitskreisen ......................................................46

Weitere Publikations- und Vortragstätigkeit .............................................................47von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stadtarchivs München

Das Stadtarchiv in der öffentlichen Wahrnehmung ..................................................53

Aktivitäten des Historischen Vereins von Oberbayern im Stadtarchiv .....................56

Inhaltsverzeichnis

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Vorwort

Der Tätigkeitsbericht 2011/2012 des Stadtarchivs München bietet, wie schon der Bericht für 2009/2010, wieder einen aufschlussreichen Einblick in die vielfältigen Aufgaben und in die spannende Arbeit eines der großen Kommunalarchive in Deutschland.

Von den bei meinem Amtsantritt am 1. Dezember 2008 gesetzten Zielen konnten im Berichtszeitraum viele umgesetzt bzw. entscheidend vorangetrieben werden. Einige Themenschwerpunkte und einige besondere Ereignisse seien hier hervorge-hoben:

Bei der Langzeitarchivierung bzw. Langzeitverfügbarkeit digitaler Unterlagen, die in Zukunft verstärkt die Arbeit des Stadtarchivs prägen wird, wurde mit dem Beschluss der Vollversammlung des Münchner Stadtrats vom 25. Oktober 2011 eine wichtige Weichenstellung vorgenommen. Als erstes Kommunalarchiv in Deutschland hat das Stadtarchiv nun die notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen zur Einführung und zum Betrieb eines digitalen Langzeitarchivierungssystems erhalten.

Zu den verstärkten Bemühungen um mehr Öffentlichkeit und Transparenz gehören ein verbesserter Internet-Auftritt mit vielen neuen Informationsangeboten. So wurden z.B. Findbücher zu einzelnen Beständen teilweise mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft ins Netz gestellt. Und das im Stadtarchiv erarbeitete und 2003 bzw. 2007 in zwei Bänden erschienene „Biographische Gedenkbuch der Münchner Juden“ mit über 4500 Namen ist seit Juli 2012 auch online einzusehen und zu recherchieren.

Überhaupt wurde wieder bei der Vermittlung historischer Informationen ein beson-derer Schwerpunkt gelegt, zu der auch Vorträge und stadtgeschichtliche Publi-kationen gehören; so konnte die 2010 neu eingeführte Reihe „Zeitreise ins alte München“ mit den Bänden „Pasing“ und „Ludwigsvorstadt“ fortgesetzt werden. Die große Zahl an gut besuchten und abwechslungsreichen Veranstaltungen mit vielen verschiedenen Kooperationspartnern belegt deutlich, dass das Stadtarchiv gut in der Münchner Stadtgesellschaft vernetzt ist. Besonders erwähnt sei die Fotoausstellung „München protestiert“ , die im Frühsommer 2011 im Rahmen der stadtweiten, vom Kulturreferat organisierten Veranstaltungsreihe „Protest in Mün-chen seit 1945“ in der Rotunde des Stadtarchivs gezeigt wurde.

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Einer der Höhepunkte im Berichtsjahr 2012 war sicher das 175. Jubiläum des His-torischen Vereins von Oberbayern. Da die zum Teil sehr wertvollen Bestände des Historischen Vereins vom Stadtarchiv München betreut werden und der Leiter des Stadtarchivs traditionell zugleich als Vereinsvorsitzender fungiert, bestimmte dieses Jubiläum natürlich auch die Arbeit des Stadtarchivs mit Ausstellungen, Vorträgen und der Neugestaltung der Vereinszeitschrift „Oberbayerisches Archiv“ . Zum Fest-akt am 11. Dezember 2012 lud Oberbürgermeister Christian Ude ins Alte Rathaus ein, wo er die Aktivitäten des Vereins in den Bereichen „Sammlung“ , „Forschung“ und „Vermittlung“ gebührend würdigte.

Bei dem vom Münchner Stadtrat 2009 bewilligten Forschungsprojekt „Die Münch-ner Stadtverwaltung im Nationalsozialismus“ , das in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte im Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München konzipiert wurde, sind die Teilstudien „Kommunale Gesundheitspolitik in München in der NS-Zeit“ und „Die städtische Sozialverwaltung in München in der NS-Zeit“ abgeschlossen; sie werden dem-nächst publiziert. Im Jahr 2012 wurden zwei weitere Teilstudien in Angriff genom-men: „Die Münchner Finanzverwaltung in der NS-Zeit“ und „Die Rolle der städ-tischen Eigenbetriebe in der NS-Zeit“ .

Und ein weiteres wichtiges Projekt wurde im Berichtszeitraum angestoßen und forciert, nämlich Migrationsgeschichte als Teil der Münchner Stadtgeschichte dauer-haft zu erforschen, zu sammeln und sichtbar zu machen. Im Herbst 2011 gingen das Stadtarchiv München gemeinsam mit dem Münchner Stadtmuseum eine Kooperation mit den Instituten für Europäische Ethnologie an den Universitäten München und Göttingen ein und organisierten ein noch laufendes Vorprojekt. Eine wichtige und erfreuliche Entscheidung fiel erst im Jahr 2013, also außerhalb des Berichtszeitraums: Mit dem gemeinsamen Beschluss von Kulturausschuss sowie Verwaltungs- und Personalausschuss vom 16. Mai 2013 und dem Beschluss der Vollversammlung vom 5. Juni 2013 wurden die finanziellen und personellen Res-sourcen für ein zunächst auf vier Jahre befristetes Projekt geschaffen, in dem das Stadtarchiv München und das Münchner Stadtmuseum ihre schon begonnenen Aktivitäten gezielt und fachgerecht weiterführen können. Bislang gab es bei keinem kommunalen Archiv oder Museum in Deutschland einen derartigen Beschluss.

Mit diesen wenigen ausgewählten Hinweisen möchte ich auf die Lektüre des rückblickenden Tätigkeitsberichts neugierig machen, der auch der Beachtung und Wertschätzung der zukünftigen Arbeit im Stadtarchiv dienen soll. Ich schließe mit einem ganz herzlichen Dank an alle Kolleginnen und Kollegen im Stadtarchiv, ohne die diese hier dokumentierten Leistungen nicht möglich gewesen wären.

Dr. Michael StephanLeiter des Stadtarchivs

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Zur Geschichte und zu den Beständen des Stadtarchivs

Der Rat der Stadt verwahrte schon früh alle für München rechtserheblichen Urkunden und Dokumente auf dem Rathaus. Doch erst 1777 kam es zur Bestellung eines „Archivars der Stadt München“ , der ein Mitglied des Inneren Rates war. 1841 wurde mit dem Historiker Karl August Muffat (1804 –1878) erstmals ein aus-gebildeter Archivar eingestellt.

Seit 1893 war das Stadtarchiv als eigenes städtisches Amt organisiert. Ursprünglich war es im sogenannten Kleinen Rathaus am Petersplatz untergebracht. In den Jahren 1890 / 92 errichtete Stadtbaurat Hans Grässel (1860 –1939) im Anschluss an den Turm des Alten Rathauses einen repräsentativen Zweckbau für das Archiv, dessen Kapazität sich aber bereits nach dem Ersten Weltkrieg als zu gering erwies.1926 wurde daher ein Teil der Archivbestände in das ehemalige städtische Wehramt an der Winzererstraße 68 (ebenfalls ein Bau von Grässel) ausgelagert.

Nachdem das Archivgebäude am Marienplatz im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört worden war – die Bestände waren zum Glück rechtzeitig ausgelagert worden – wurde das Stadtarchiv vollständig in die Winzererstraße verlegt. Da auch dieses Haus den stetig wachsen den Bedürfnissen bald nicht mehr genügte, erhielt das Stadtarchiv 1989 einen auf langfristigen Zuwachs berechneten modernen Magazin-bau an der Schleißheimer Straße 105 (Architekt: Hans-Busso von Busse).

Das Stadtarchiv München, eines der größten kommunalen Archive Deutschlands, ist heute eine Dienststelle des Direktori ums und gehört damit zum Aufgaben bereich des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München.

Das „Gedächtnis der Stadt“

Das Stadtarchiv war ursprünglich im sog. Kleinen Rathaus am Marienplatz (links) untergebracht. 1892 konnte es einen im Anschluss an den Turm des Alten Rathauses errichteten Neubau beziehen.

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Die Bestände des Archivs reichen weit in die Vergangenheit zurück. Ältestes Archi-vale ist eine Urkunde aus dem Jahr 1265, eine Steuerrechtsverleihung an die Stadt durch Herzog Ludwig den Strengen. Den Kern der Bestände des Hauses bildet der Bestand Bürgermeister und Rat (1265 – 1988); er dokumentiert das politische Handeln der Stadt München wie auch das kommunale Verwalten vom Mittelalter bis zur Gegenwart in nahezu allen Aufgabenbereichen. Als weitere für das Mittel-alter und die frühe Neuzeit wichtige Bestände sind vor allem die Ratsprotokolle (seit 1458), die Steuerbücher (seit 1368) und die Kammerrechnungen (seit 1318) sowie die Protokolle des Stadtgerichts (1368 –1806) zu nennen. Der quantitative Schwer-punkt der städtischen Akten des Stadtarchivs liegt, bedingt durch das Wachstum Münchens als Hauptstadt Bayerns im 19. und 20. Jahrhundert, in dieser Epoche.

Neuerwerbungen 2011/2012

Die Übernahme des in der städtischen Verwaltung entstandenen Schriftgutes in das Stadtarchiv München unterliegt vorgegebenen rechtlichen Regelungen. Entspre-chend der Dienstanweisung zur Aktenaussonderung bei der Landeshauptstadt München vom 1. August 1995 und der seit 1. Juli 1998 geltenden Aktenordnung sind die städtischen Behörden verpflichtet, in regelmäßigen Abständen ihre Unter-lagen, d.h. Akten, Urkunden, Amtsbücher und andere Schriftstücke, Karten, Pläne, Bild- und Tonmaterial und sonstige Datenträger sowie Dateien, dem Stadtarchiv zur Bewertung anzubieten. Die vom Stadtarchiv als „archivwürdig“ befundenen Unter-lagen werden auf Dauer im Archiv aufbewahrt, nicht archivwürdige Unterlagen müssen von der anbietenden Dienststelle vernichtet werden. Dieses Verfahren erleichtert auf der einen Seite der städtischen Verwaltung das effiziente Führen geordneter Registraturen. Es verhindert auf der anderen Seite, dass die Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung durch eine ungenehmigte Aktenver-nichtung mit Gesetzen und Vorschriften in Konflikt geraten. Auf diese Weise kann die städtische Rechtsposition dauerhaft gewahrt und die demokratische Kontrolle des ordnungsgemäßen Verwaltungshandelns gesichert werden.

Die Mitarbeiter des Stadtarchivs befinden sich für die Aussonderungsmaßnahmen im ständigen persönlichen Kontakt mit den städtischen Dienststellen und stehen bei ihren Besuchen auch beratend für Registratur-Planungen zur Verfügung. Insge-samt wurden im Jahr 2011 für die Beratung der städtischen Registraturen, für Aussonderungsmaßnahmen und für die Übernahme archivwürdiger Unterlagen 3.326 Arbeitsstunden aufgewandt. An der Gesamtjahresarbeitszeit des Archiv-personals war dies ein Anteil von 9 Prozent. Im Jahr 2012 stieg die Stundenzahl, bedingt durch zahlreiche unstrukturierte Aktenabgaben, die einen erhöhten Bearbei-tungsaufwand erforderlich machten, auf 3.859 Arbeitsstunden und der Anteil an der Gesamtjahresarbeitszeit auf 11 Prozent.

Das Stadtarchiv München in Zahlen

ca. 90.000 Urkunden, davon 2.381 aus dem Mittelalter•ca. 20 Regalkilometer Akten und Amtsbücher•ca. 30.000 Karten und Pläne•ca. 1,8 Mio. Fotos•ca. 56.300 Plakate•ca. 3.000 Ton- und Filmdokumente•ca. 160.000 Bücher und Zeitschriften•

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In den Jahren 2011/12 konnte das Stadtarchiv rund 500 Regalmeter Aktenbestände aus den mehr als 200 städtischen Dienststellen neu ins Archiv überführen. Größere Abgaben im Jahr 2011 waren hierbei zentrale Akten zur Amtsführung der Bürgermeister aus dem Direktorium aus der Zeit von 1981 bis 2005 im Umfang von 20 Regalmetern, Akten über die Tätigkeit der Frauengleichstellungsstelle aus der Zeit von 1974 bis 2011 im Umfang von 13 Regalmetern, Unterlagen über Bürger-entscheide und Wahlen vom Ausländerbeirat über die Landtagswahlen bis hin zur Europawahl aus dem Wahlamt des Kreisverwaltungsreferats aus der Zeit von 1946 bis 2005 im Umfang von 21 Regalmetern sowie Akten der Geschäftsleitung des Kulturreferats aus der Zeit von 1947 bis 2004 im Umfang von 20 Regalmetern. Auch im Jahr 2012 gab die Frauengleichstellungsstelle eine größere Aktenmenge ab. In diesem Jahr waren es Unterlagen in einem Umfang von 15 Regalmetern, die den Zeitraum von 1990 bis 2012 umfassten. Darüber hinaus wuchsen die Bestände des Stadtarchivs um 30 Regalmeter Personalakten aus der Zeit von etwa 1920 bis 1980 und um 45 Regalmeter Akten des Kommunalreferats aus den Geschäfts-bereichen Grundstücksverkehr und Baulinienakten. Diese Akten waren in der Zeit von etwa 1965 bis 2005 entstanden.

Ehe die ins Archiv gelangten Bestände zur Benutzung bereitstehen, sind umfang-reiche personalintensive Arbeiten zu erledigen: Neben der archivischen Erschlie-ßung der übernommenen Unterlagen sind häufig bestandserhaltende Maßnahmen durchzuführen. Außerdem müssen für eine spätere Benutzung Findmittel zu den einzelnen Beständen erstellt werden.

Umfangreiche Neuzugänge kamen auch aus Privatbesitz. Im Mai 2011 übergab die Frauenakademie München (FAM) e.V., die 2010 vom Münchner Stadtrat mit dem Aufbau eines „Archivs der Münchner Frauengesundheitsbewegung“ beauftragt worden war, das von ihr mittlerweile gesammelte Material an das Stadtarchiv. Es enthält unterschiedlichste Dokumente (Broschüren, Flugblätter, Exzerpte, Statistiken, Vorträge, Fotos, Sitzungsprotokolle u.v.m.) aus den Jahren 1968 bis 2000. Neben thematischen Schwerpunkten (Selbsterfahrungs- und Selbsthilfegrup-pen, Feministische Therapie, Psychiatrie und Suchthilfe, Geburtshilfe, Abtreibung, Gesundheitsauswirkungen von Gewalt gegen Frauen, Gesundheits probleme und Gesundheitsförderung von Mädchen, Migrantinnen sowie HIV-posi tiven und AIDs-kranken Frauen, alternative Gesundheitskonzepte etc.) umfasst es auch verschie-

Robert Huber in der Tracht der Gebirgsschüt-zen mit einer Marketenderin, um 1970.

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denste Unterlagen einzelner Frauen, die verschiedenste Aspekte des Themas be-leuchten (Selbsthilfe, Lesben mit Kinderwunsch, Gender-Diskussion in den 1980er Jahren usw.). Allerdings enthält dieses Material auch zahlreiche personenbezogene Dokumente, die aus datenschutzrechtlichen Gründen derzeit für die Benutzung noch nicht vorgelegt werden können.

2012 wurde das Archiv des PresseClubs München e.V. an das Stadtarchiv übergeben.

Auch der Bereich „Nachlässe“ erhielt Zuwachs. Im September 2011 kamen der Nachlass von Robert Huber (1931–2010), dem langjährigen Geschäftsführer des Münchner Verkehrsvereins – Festring e.V. und Organisator des Trachten- und Schützenzuges, und der Familiennachlass Müller-Meiningen an das Stadtarchiv. Außerdem wurden Hinterlassenschaften zweier Künstler, des Bildhauers Roland Friederichsen (1910 –1992) und des Grafikers und Plakatkünstlers Hermann Kaiser (1913–1994), übernommen.

Wichtige Neuzugänge im Bereich der Fotosammlung waren ein umfangreicher Bestand von Aufnahmen des Münchner Fotografen Volker Derlath sowie 26 Foto-alben, die vom Baureferat, Abt. Wasser- und Brückenbau, übergeben wurden. Daneben konnten aus dem Nachlass des Fotografen Walter Müller-Grah, von dem bereits eine große Sammlung an Architekturfotografie im Stadtarchiv vorhanden ist, ca. 6.500 Negative und einige Fotoalben erworben werden. Die Neuzugänge ent-halten u.a. eine umfangreiche Dokumentation des Lebens in der Schwabinger Leo-poldstraße von den 1950er bis in die 1970er Jahre sowie Aufnahmen vom Oktober-fest und dessen Besucherinnen und Besuchern. Weiterhin wurden 280 Fotos aus dem Fotoprojekt „Achse im Wandel. Hauptbahnhof – Laim – Pasing. 2002 – 2012“ der Münchner Volkshochschule übergeben, die die Umwandlung und Neubebauung der zentralen Bahnflächen des ehemaligen Rangier- und Containerbahnhofs doku-mentieren.

Die umfangreiche Plakat-Sammlung des Hauses erhielt Zuwachs durch Abgaben der Olympiapark Gesellschaft und der DSM Ströer Deutsche Städte Medien GmbH.

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Klassische Bestands- und Erschließungsarbeiten

Ehe ein Archivbestand im Lesesaal des Stadtarchivs zur Benutzung vorgelegt wer-den kann, fallen umfangreiche Ordnungs- und Erschließungsarbeiten an. Sie sollen an dieser Stelle exemplarisch am Beispiel des Nachlasses Georg Mattes erläutert werden. Dieser war 2010 gemeinsam mit dem Nachlass von Mattes‘ Ehefrau Eugenie,geb. von Schacky, vom Stadtarchiv aus Familienbesitz erworben worden; die bei-den Nachlässe wurden getrennt formiert: Der Bildhauer Georg Mattes (Nürnberg 1874 –1942 München), der zu den namhaftesten Münchner Künstlern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählt, schuf Medaillen, Reliefs, Porträtbüsten, Grab- und Kriegerdenkmäler, Kirchenausstattungen und Fassadenschmuck in Stein und Bronze. Sein Nachlass (ca. 5 Regalmeter), der jahrzehntelang in einem Kellerraum in ungeordnetem Zustand gelagert worden war, enthielt unterschiedlichste Doku-mente: Lebenszeugnisse, Briefwechsel, Postkarten, Notizbücher, Tagebücher, Skizzen, Skizzenbücher, Auftragsbücher, Ein- und Ausgabebücher, Rechnungen, Werkverzeichnisse, Fotos, Zeitungsausschnitte, Zeitschriften, Broschüren, Ausstel-lungs kataloge, Pläne und (in geringem Umfang) Gegenständliches.

Im Fall des Nachlasses Mattes war den Restauratoren eine archivische Fachkraft zugeschaltet, die bei der Bildung von Kategorien (Korrespondenz, Auftragsbücher, Werkverzeichnisse, Skizzen, Fotos, Zeitungsausschnitte etc.) mitwirkte und auch die weitere Ausdifferenzierung in Unterkategorien fachlich begleitete. Innerhalb von zwei Monaten wurde gleichzeitig mit den bestandserhaltenden Maßnahmen eine erste Vorerschließung bis hin zu einer zeitlichen Grobordnung der Materialien erreicht. Während sich die Restaurierungswerkstatt um eine angemessene Ver-packung des Bestandes kümmerte, wurden die im Nachlass enthaltenen Broschü-ren und Ausstellungskataloge vom Bibliothekar des Stadtarchivs erfasst und in die Dienstbibliothek des Stadtarchivs eingereiht. In einem nächsten Schritt erfolgte die Erschließung des Nachlasses durch eine archivische Fachkraft mittels des Daten-banksystems FAUST. Das digitale Findbuch ist für die Benutzer mittlerweile nicht nur auf den Recherche-PCs im Lesesaal des Stadtarchivs einsehbar, sondern es wird als pdf-Datei auch auf der Homepage des Stadtarchivs bereit gestellt. Zusätzlich wurde der Nachlass in der Datenbank „Nachlässe“ des Bundesarchivs eingetragen.

Bereitstellung historischer Information

Der Nachlass Mattes, rechts noch ungeordnet, enthält u.a. 600 Skizzen des Künstlers.

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Für Bestands- und Erschließungsarbeiten einschließlich der Titelaufnahmen in der Amtsbibliothek betrug der Arbeitsaufwand im Jahr 2011 insgesamt 5.509 Stunden. An der Gesamtarbeitszeit des Archivpersonals in diesem Jahr hatten diese Tätig-keiten einen Anteil von 15 Prozent. 2012 betrug die Stundenanzahl für die Pflege und die Erschließung der Bestände 4.717 Stunden; dies waren 14 Prozent der Jahresarbeitszeit.

Zu den vielfältigen Aufgaben der Fotostelle gehört neben der Anfertigung von Reproduktionen für Benutzer und Ausstellungsprojekte (s.a. S. 37 ff) sowie der foto-grafischen Dokumentation von aktuellen Ereignissen und (Um-)Baumaßnahmen in der Stadt, auch die Digitalisierung und das Einlesen von Fotos in die mittlerweile umfangreichen Datenbänke des Stadtarchivs. Im Berichtszeitraum wurden 43.633 (2011) bzw. 27.559 (2012) Datensätze eingelesen.

Zur Kapazitätsentlastung der hauseigenen Fotostelle wurden Digitalisierungs-aufträge auch an externe Dienstleister vergeben. So wurden 2011 rund 400 Plakate der Münchner Kammerspiele außer Haus digitalisiert und anschließend im Stadt-archiv in die Datenbank eingelesen. Die rund 400 Plakate der Münchner Kammer-spiele (Laufzeit 1963 – 2009), ein wichtiger Bestandteil der Plakat-Sammlung, sind mittlerweile komplett erschlossen und per PC einsehbar. Die wertvollen Original-plakate, die nach der laufenden Plakatnummer geordnet in säurefreien Mappen im Magazin lagern, können so geschont werden.

Die Plakat-Sammlung enthält u.a. Plakate der Münchner Kammerspiele.

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Digitalisierung von Findbüchern / Retrokonversion

Das Stadtarchiv München, dessen Bestände bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen, bemüht sich schon seit Jahren darum, seine Schätze mit der Hilfe moderner Medien dem breiten Publikum leichter zugänglich zu machen. Bereits seit 2009 ist eine komplette Übersicht über alle Bestände auf der Homepage des Stadtarchivs unter www.muenchen.de/stadtarchiv eingestellt. Mittlerweile konnten auch erste Find-bücher zu einzelnen Beständen im Internet zugänglich gemacht werden, so dass Interessierte auch ohne Archiv-Besuch sehen können, welche Unterlagen diese Bestände enthalten. Im Berichtszeitraum wurden folgende Bestände in pdf-Form eingestellt:

Kommunalreferat – Jüdisches Vermögen (Laufzeit: 1938 – 1948) •Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (Laufzeit: 1949 – 1994) •Nachlass Hirschhorn, Hans (1893 –1962) (Laufzeit: 1911 – 1983)•Nachlass Modell, Artur (1907 – 1999) (Laufzeit: 1881 – 1999)•Nachlass Schmid, Wilhelm (Willi) Eduard (1893 – 1934) (Laufzeit: 1860 – 2012)•Nachlass Trautmann, Familie (Laufzeit: 1501 – 1979)•Nachlass Vorherr, Gustav (1773 – 1847) (Laufzeit: 1809 – 1912)•Nachlass Waderé, Heinrich (1865 – 1950) (Laufzeit: 1870 – 2004)•Nymphenburg (Laufzeit: 1802 – 1904)•Solln (Laufzeit: 1860 – 1939, 1970)•Thalkirchen (Laufzeit: 1691 – 1907, 1924 – 1934)•

Daneben ist es seit langer Zeit das Bestreben des Stadtarchivs, seine Bestände auch online recherchierbar zu machen. Ein erster Schritt dazu wurde 2012 einge-leitet. Im Rahmen des Förderprogramms „Wissenschaftliche Literaturversorgung und Informationssysteme“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wurden 17 maschinenschriftliche Findbücher mit insgesamt 51.557 Verzeichnungseinheiten zur Bereitstellung im Internet mit der Hilfe eines Dienstleisters nachträglich digi-talisiert (Retrokonversion). Die DFG unterstützt dieses sehr aufwändige Projekt mit der Übernahme von zwei Dritteln der Kosten für die Digitalisierung in einer Höhe von bis zu 32.632 €. Das restliche Drittel dieser Kosten muss von der Landeshaupt-stadt München getragen werden.

Bis zum Herbst 2012 wurden im Rahmen dieses Projektes die Findbücher folgender Aktenbestände digitalisiert:

Bauamt – Tiefbau (Laufzeit: 1495 – 1922)•Bürgermeister und Rat (Laufzeit: 1265 – 1963)•Dulten und Jahrmärkte (Laufzeit: 15. Jh. – 1937)•Gewerbeamt (Laufzeit: 1446 – 1958)•Heiliggeistspital (Laufzeit: 1283 – 1937)•Historischer Verein – Manuskripte (Laufzeit: 9. Jh. – 1979)•Kämmerei (Laufzeit: 1318 – 1975)•Kirchen und Kultusstiftungen (Laufzeit: 1346 – 1943)•Krankenhaus links der Isar (Laufzeit: 1504 – 1958)•Lokalbaukommission (Laufzeit: 1489 – 1973)•Märkte (Laufzeit: 1399 – 1930)•Ratssitzungsprotokolle (Laufzeit: 1459 – 1969)•Spitäler und Anstalten (Laufzeit: 1213 – 1973)•Stadtgericht (Laufzeit: 1239 – 1881)•Stadtverteidigung (Laufzeit: 1444 – 1950)•Städtischer Grundbesitz (Laufzeit: 1444 – 1947)•Steueramt (Laufzeit: 1359 – 1958)•

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Es handelt sich dabei um die zentralen älteren Aktenbestände des Stadtarchivs, die alle zu einem wesentlichen Teil Unterlagen aus der Zeit vor 1800 beinhalten und damit eine Erforschung der Münchner Stadtgeschichte des Mittelalters und der frühen Neuzeit, sowie zu einem Großteil auch des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ermöglichen. Ziel dieses Retrokonversionsprojektes ist es, bis zum März 2013 die digitalisierten Findmittel auf der Internetseite des Stadtarchivs sowie langfristig in geeigneten überregionalen Archivportalen online zu präsen-tieren, um das hier verzeichnete Aktengut für wissenschaftliche und heimatkund-liche Benutzerinnen und Benutzer auf der ganzen Welt besser und bequemer zugänglich zu machen. Das Stadtarchiv erhofft sich von dieser Maßnahme einen breiteren Zugriff auf die älteren Bestände und damit auch eine verstärkte Nutzung dieser Unterlagen. Es wäre ganz im Sinne der DFG und des Stadtarchivs, wenn auf diese Weise die Anregung zu neuen Forschungsvorhaben zur Stadtgeschichte Münchens entstehen würde.

Neues aus der Bibliothek

Die wissenschaftliche Bibliothek des Stadtarchivs und die damit verbundene Bibliothek des Historischen Vereins von Oberbayern (gegr. 1837), die schwerpunkt-mäßig Monacensia (Literatur zur Münchner Geschichte und Kultur), Literatur zur bayerische Landesgeschichte und zur vergleichenden Städteforschung sammeln, sind seit 2010 dem Bibliotheksverbund Bayern angeschlossen. Neuerwerbungen und neu bearbeitete ältere Titel können über einen Web-OPAC oder im Bayerischen Verbundkatalog recherchiert werden. Derzeit enthält der Web-OPAC (Stand: März 2013) etwa 24.500 Titel des Gesamtbestandes von ca. 170.000 Bänden. Durch das Catalogue Enrichment der Bayerischen Staatsbibliothek und des Münchner Digi talisierungszentrums können zahlreiche Volltexte und ergänzende digitale Informa tionen über Web-Links direkt aus dem OPAC heraus aufgerufen werden. Alle übrigen Titel sind in einer im Lesesaal verfügbaren Datenbank und in verschie-denen, nur intern zugänglichen Kartenkatalogen verzeichnet.

Das Jubiläum der Gründung des Historischen Vereins vor 175 Jahren (s. dazu auch S. 56 f) war Anlass zur Erforschung der Geschichte der Vereinsbibliothek, die in Band 136 (2012) der Vereinszeitschrift „Oberbayerisches Archiv“ dargestellt ist. Die überaus wertvolle Bibliothek, die auch Inkunabeln und Frühdrucke enthält, war zum Teil nur sehr kursorisch erfasst und daher nur sehr eingeschränkt zugänglich. Seit Oktober 2011 wird nun der alphabetische Kartenkatalog der Bibliothek von Frau Sicklinger-Seuss, Bibliothekarin der Akademie der Bildenden Künste, nach neuesten bibliothekswissenschaftlichen Gesichtspunkten erfasst und in den Bayerischen Verbundkatalog konvertiert. Ende November 2012 waren 8.881 Titel, also etwa ein Sechstel der gesamten Vereinsbibliothek, katalogisiert.

Mitte 2011 begann die Bibliothek außerdem, ihre umfangreichen Bestände an Zeit-schriften, Zeitungen und Jahrbüchern in der Zeitschriftendatenbank, der weltweit größten Datenbank für Titel- und Besitznachweise von periodischem Schrifttum, nachzuweisen.

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Restaurierungsarbeiten und Ausstellungsvorbereitung

Die Restaurierungswerkstatt war im Berichtszeitraum in unterschiedlicher Weise tätig. Sie führte umfangreiche konservatorische Maßnahmen in den hauseigenen Beständen durch und war zudem mit der Vorbereitung von mehreren hauseigenen Ausstellungen sowie mit der Betreuung von Leihgaben an andere Einrichtungen befasst. Insgesamt konnten im Jahr 2011 in 2.554 Arbeitsstunden 1.105 Doku-mente des Stadtarchivs konservatorisch betreut werden. Im Jahr 2012 waren es 2.293 Dokumente bei einer Arbeitszeit von 2.575 Stunden. Da bei einer Vielzahl der Dokumente im Jahr 2012 nur eine relativ schnell durchzuführende Reinigung erforderlich war, konnten in diesem Jahr weitaus mehr Dokumente konservatorisch behandelt werden, als im Vorjahr. Auch für den vorliegenden Berichtszeitraum gilt jedoch, dass das Ausmaß der Schäden durch den natürlichen Zerfallsprozess des Papiers und die mechanische Beanspruchung derart groß ist, dass ein weitaus größerer Arbeitsaufwand notwendig wäre, um sie zu beheben.

Die Restaurierungswerkstatt des Stadtarchivs hat im Berichtszeitraum 2011/12 zahlreiche bestandserhaltende Maßnahmen (Neumontage von Grafiken, Restau-rierung von Urkunden, Akten, Amtsbüchern und Plänen etc.) durchgeführt und Hunderte von Archivalien und Amtsbüchern konservatorisch behandelt (einfache Reinigung und Verpackung in säurefreie Materialien). Als umfangreichere Maß-nahme im Jahr 2011 sei die 1945 von der US-Militärregierung angelegte und über das Kreisverwaltungsreferat an das Stadtarchiv abgegebene Registrierungskartei (ca. 340 Karteikästen) genannt, in der Münchens Bewohner mit Adresse, Alter, Geschlecht, Beruf, Staatsangehörigkeit und Fingerabdruck erfasst worden waren. Die völlig verschmutzten Karteikarten, die sich in alten Metall-Schubladen und stark beschädigten Pappboxen befanden, mussten gereinigt und in säurefreie Archiv-boxen umgesetzt werden. Die Restaurierungswerkstatt erarbeitete dafür ein Kon-servierungskonzept und betreute die mit der Reinigung beschäftigten MAW-Kräfte. Bisher konnte etwa ein Viertel des Bestandes bearbeitet werden.

Hans Schenk: Turnier -Buch Herzog Wilhelms des Vierten von Bayern von 1510 bis 1545, München 1817. Die originalen Abbildungen aus dem 16. Jahrhundert wurden 1817 von den Brüdern Theobald und Clemens Senefelder als Lithografien reproduziert und handkoloriert. Das Werk gilt als Inkunabel der Lithografie.

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Im Frühjahr 2012 wurde damit begonnen, die umfangreiche Plan-Sammlung des Generalbaurates konservatorisch zu versorgen. Die über 2.000 Pläne wurden bis-her thematisch geordnet in zu kleinen und überfüllten Mappen in Plan-Schränken aufbewahrt. Dies erschwerte die Benutzung und führte beim Ausheben häufig zu mechanischen Schäden an den Objekten. Da auch die klimatischen Bedingungen am bisherigen Aufstellungsort problematisch waren, entschied man sich für eine Umlagerung in einen geeigneteren Magazin-Raum. Im Zuge des Umlagerns wurden die Pläne nicht nur in säurefreie Mappen mit Zwischenlagepapier gelegt, sondern auch nummerisch neu geordnet. Gleichzeitig wurden die Herstellungstechniken (Originalzeichnung, Lichtpause), die Formate und auch die vorhandenen Schäden erfasst. Letztere wurden in Schadensklassen eingeteilt. Die gewonnenen Daten wurden mit der Objektbeschreibung in eine Datenbank eingegeben. Bisher konnten ca. 1.800 Pläne bearbeitet werden.

Weiterhin wirkte die Werkstatt 2011/12 bei zahlreichen Ausstellungen mit. Leih-gaben gingen u.a. an folgende Ausstellungen:

Täglich frisch – 100 Jahre Münchner Großmarkthalle (Münchner Stadtmuseum) •Marcel Duchamp in München 1912 (Städtische Galerie im Lenbachhaus) •„Braucht‘s des?!“ Gerhard Polt zum 70sten (Literaturhaus München) •Lena Christ – die Glückssucherin (Monacensia-Bibliothek und Literaturarchiv) •Die Münchner Polizei und der Nationalsozialismus (Polizeipräsidium München) •Heinrich von Zügel (1850 – 1941) (Museum Schäfer, Schweinfurt)•Ansichten von Landschaft und Landkreis (Archäologiemuseum Landau/ •Museum Dingolfing)

Während die beiden Restauratorinnen des Stadtarchivs bei externen Projekten „nur“ für die Montagen, die Rahmung und die konservatorische Betreuung von Leihgaben zu sorgen hatten, mussten sie bei hauseigenen Präsentationen auch den Auf- und Abbau bzw. die Einrichtung der Vitrinen besorgen.

Entstauben der sogenannten Registrierungskartei der Militärregierung.

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Die Film-Sammlung des Stadtarchivs lagert in speziell klimatisierten Kühlräumen.

Perfekte Kühlung verlängert die Haltbarkeit

Neben dem klassischen Archivgut (Akten, Urkunden, Amtsbücher, Karten, Pläne u.a.) gehört zu den genuinen Aufgaben des Stadtarchivs auch die dauerhafte Aufbewahrung von Fotos und audiovisuellen „Unterlagen“ , also Filmen und Tondokumenten. Um die Fotonegative auf unterschiedlichen Trägermaterialien, die Dias, Filme und Magnet - bänder dauerhaft zu erhalten, ist eine Lagerung unter besonderen klimatischen Bedingungen hinsichtlich der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit notwendig. Die empfohlenen Werte verlängern die Haltbarkeit der Originale; im Sonderfall der Nitronegative, die unter das Sprengstoffgesetz fallen, verhindern sie sogar deren Selbstentzündung. Im Jahr 2011 wurden zwei neue Klimakammern eingebaut und das Kühlsystem der bereits vorhandenen Kammern ertüchtigt. Das Klima der vier bestehenden Kammern ist nun getrennt regulierbar und kann den Erfordernissen der darin lagernden Materialien angepasst werden.

Das Werbeplakat aus dem Jahr 1931 war eine der Leih-gaben des Stadtarchivs zur Ausstellung „Täglich frisch – 100 Jahre Münchner Groß-markthalle“ im Münchner Stadtmuseum.

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Temperatur und Luftfeuchtigkeit lassen sich nun in den vier Kammern unterschied-lich regulieren; das in den einzelnen Kammern lagernde Trägermaterial kann so unter den klimatischen Bedingungen entsprechend den DIN-Normen gelagert werden. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Fotonegative und Dias bei 2° Celsius und Magnetbänder bei 8° Celsius und jeweils eigenem Raumklima und gegebenen-falls unterschiedlicher relativer Raumfeuchte lagern; auch eine schonende Entnah-me aus dem tiefer gekühlten Bereich über die weniger kalten Bereiche ist möglich. Die optimale Aufgliederung der vier Kammern sieht folgende Belegung vor:

Kammer 1: Farbfilme, Farbdias, s/w-Filme und Silber-Gelatine auf Zellulose- • Azetat-TrägernKammer 2: s/w-Fotofilme und Silber-Gelatine auf Zellulose-Nitrat-Trägern•Kammer 3: Glasplattennegative mit Silber-Gelatine- oder Kollodium-Emulsion, • noch nicht digitalisierte s/w-Filme mit Silber-Gelatine auf Zellulose- Azetat-TrägernKammer 4: Magnetbänder. •

Digitale Langzeitarchivierung

Seit dem Herbst 2006 befassen sich vier Archivarinnen und Archivare des Stadt - archivs München in einer Arbeitsgruppe mit der Problematik der digitalen Lang-zeitarchivierung. In zunehmendem Maß entstehen auch bei den Kommunal-verwaltungen Unterlagen nur noch in digitaler Form. Die bisherige Arbeitsweise, Schriftstücke mit Hilfe der Informationstechnologie (IT) zu erstellen und dann für die Bearbeitung auszudrucken, wird inzwischen vielfach durch die rein elektronische Aktenführung und Aktenbearbeitung im Rahmen von sogenannten Dokumenten-managementsystemen (DMS) abgelöst. Andere Verwaltungsbereiche legen schon eine geraume Zeit lang gar keine Akten mehr an, sondern verwalten ihre Daten in elektronischen Datenbanken. Diese digitalen Unterlagen sind im Grundsatz natür-lich ebenso archivwürdig, wie die bisherigen Verwaltungsakten in Papierform.

Allerdings reicht es nicht, digitale Verwaltungsunterlagen auf einer Festplatte oder einem Server abzuspeichern und dann zu glauben, man habe alles für die notwendige Archivierung solcher Unterlagen getan. Bewertung, Übernahme und dauerhafte Erhaltung von Daten aus komplexen Anwendungssystemen stellen ein großes Problem dar. Es muss sichergestellt werden, dass die gespeicherten Unterlagen auch noch nach Jahrzehnten von Gerichten als authentisch und unverändert aner-kannt werden. Darüber hinaus muss die Benutzung so geregelt werden, dass die Daten bei einem Zugriff auf den Archivspeicher unverändert bleiben. Für die Lösung der organisatorischen Probleme hat sich in den letzten Jahren ein weltweit akzeptierter internationaler Standard für die Langzeitarchivierung digitaler Daten herausgebildet, das sogenannte Referenzmodell des Offenen Archiv-Informations-Systems oder OAIS-Modell.

Dass auch bei der Landeshauptstadt München die digitale Langzeitarchivierung zu einem drängenden Problem wurde, zeigt eine seit Herbst 2010 durchgeführte Umfrage des Stadtarchivs zur Ermittlung der in der Stadtverwaltung genutzten IT-Anwendungen. Bis Ende 2011 wurden der archivischen Projektgruppe als erstes Ergebnis 253 Anwendungen gemeldet, von denen immerhin 55 sofort als archiv-würdig eingewertet wurden und 111 als möglicherweise archivwürdig. Erste aussonderungsfähige Akten wurden ab Ende 2013 aus dem Dokumenten-managementsystem „Integriertes DV-System für die Ausländerbehörde München (IDA)“ der Ausländerbehörde des Kreisverwaltungsreferats erwartet. Da bis dahin ein funktionsfähiges Langzeitarchivierungssystem im Einsatz sein musste, um

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Datenverluste durch gesetzliche Löschungsvorschriften zu verhindern, wurde gemeinsam mit dem im März 2011 eingerichteten „dezentralen Informations-, Kommunikations- und Anforderungsmanagement (dIKA)“ des Direktoriums ein Stadtratsantrag zur Umsetzung eines auf der Basis des OAIS-Modells operieren-den digitalen Langzeitarchivierungssystems ausgearbeitet. Der Münchner Stadtrat stimmte diesem Antrag am 25. Oktober 2011 mit breiter Mehrheit zu. Er geneh-migte damit ein Gesamtvorhaben, für das für die nächsten 10 Jahre ein ungefährer Kostenrahmen von 5 Millionen € veranschlagt wurde. Er bewilligte die Mittel für Ausschreibung und Vergabe eines Basis-Systems zur Übernahme und Speicherung elektronischer Unterlagen und Einrichtung der Schnittstellen zu den Fachanwen-dungen von über 200.000 €. Er stimmte der Schaffung von einer Stelle des höheren Archivdienstes sofort und zwei weiteren Stellen des gehobenen Archiv-dienstes zeitversetzt nach Arbeitsanfall dauerhaft im Stadtarchiv zu. Dem dIKA des Direktoriums sollen zusätzlich eine IT-Stelle dauerhaft und anderthalb IT-Stellen befristet bis zur Einführung des Archivierungssystems zur Verfügung gestellt wer-den. Bei IT@M sollen auf Dauer die Kapazitäten zweier Vollzeitstellen für den Speicherbetrieb vorgehalten werden. Insgesamt wurden dadurch drei Archiv- und drei IT-Stellen für dieses zentrale Vorhaben neu geschaffen.

Am 25. Juli 2012 gab der Stadtrat schließlich auch noch die notwendigen Finanz-mittel zur Einrichtung eines digitalen Langzeitspeichers bei IT@M frei. Es wird ein von anderen Speichern physisch getrennter Speicher sein, zu dem es räumlich getrennt einen zweiten Server als Sicherungsspeicher geben wird. Der Münchner Stadtrat machte damit deutlich, für wie bedeutsam er dieses Vorhaben für die künftige Entwicklung des Stadtarchivs hält. Dem Stadtarchiv München liegt nun als erstem Kommunalarchiv in Deutschland ein vom Stadtrat gebilligtes und mit den notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen versehendes umfassendes Projekt zur Umsetzung und zum Betrieb eines digitalen Langzeitarchivierungs-systems vor.

Auf der Basis dieser Vorentscheidungen erarbeitete die nun einge richtete gemein-same Projekt gruppe des Stadtarchivs und des dIKA des Direktoriums bis Mitte 2012 ein Fachkonzept für die Ausschreibung eines Basis-Systems für die Datenü-bernahme (Ingest) und die Speicherung (Storage) sowie für Teilaspekte der Daten-verwaltung (Data Management), um dieses System von einem externen Dienstleister ent wickeln zu lassen. Die aus der Vergabe resultierende Lösung wird vermutlich kommerziell verfügbare Archivlösungskomponenten mit einigen Anpassungen an die Münchner Gegebenheiten, vor allem wohl im Hinblick auf die von der Landeshauptstadt favorisierten Open-Source-Modelle, beinhalten. Die Ausschreibung erfolgte im Dezember 2012. Die Einführung des Basis-Systems und die Inbetriebnahme sind für Ende 2013 geplant. Die Inbetriebnahme soll mit der Übernahme erster aussonderungsfähiger Daten aus den beiden Fachanwendungen „IDA“ der Ausländerbehörde und „Bürgeranfragen“ des Direktoriums im Rahmen von Pilotprojekten durchgeführt werden.

Auf dem 16. „Archivwissenschaftlichen Kolloquium“ der Archivschule Marburg, das am 29. und 30. November 2011 unter dem Titel „Digitale Registraturen – digitale Archivierung. Pragmatische Lösungen für kleinere und mittlere Archive?“ in Marburg/ Lahn veranstaltet wurde, stellten Dr. Manfred Peter Heimers und der IT-Ingenieur des dIKA des Direktoriums Armin Grädler mit ihrem gemeinsamen Beitrag „IDA, WIM und LZA. Ein Werkstattbericht zur Einführung der digitalen Langzeitarchivie-rung bei der Landeshauptstadt München“ die Entwicklung, den aktuellen Stand und die geplanten Maßnahmen des Langzeitarchivierungsprogramms des Stadt-archivs München vor. An diesem Kolloquium nahmen Vertreter staatlicher und kommunaler Archive aus ganz Deutschland teil.

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Unter dem Titel „Arbeitsgespräch Digitale Langzeitarchivierung“ fand am 22. März 2012 im Stadtarchiv München ein interkommunales Arbeitskreistreffen zu aktuellen Fragen und Lösungswegen im Bereich der Langzeitarchivierung digitaler Unterla-gen statt. Zum Arbeitskreis, der seit 2007 einmal jährlich tagt, gehörten bisher Ar-chivare aus den Stadtarchiven Stuttgart, Mannheim, Köln, Hamburg und Heilbronn; mit diesem Treffen kamen Vertreter der Stadtarchive Nürnberg und Bamberg sowie aus dem dezentralen Informations-, Kommunikations- und Anforderungsmanage-ment (dIKA) des Direktoriums, von IT@M sowie aus dem Kreisverwaltungsreferat – Ausländerbehörde hinzu. Auf der Tagesordnung der ganztägigen Veranstaltung standen:

ein Werkstattbericht von Dr. Manfred Peter Heimers, Stadtarchiv München, zur •digitalen Langzeitarchivierung bei der Landeshauptstadt München,die Vorstellung eines Fachverfahrens der Landeshauptstadt München (IDA – •Integriertes DV-System für die Ausländerbehörde München) durch Frau Zellner, Kreisverwaltungsreferat,die Vorstellung des Fachkonzepts für die digitale Langzeitarchivierung in Mün-•chen durch Herrn Armin Grädler, IT-Ingenieur im dIKA des Direktoriums.

Ein Erfahrungsaustausch sowie Berichte aus den einzelnen Archiven rundeten die Veranstaltung ab.

Olympische Sommerspiele 1972 im Netz

Aus Anlass der XXX. Olympischen Sommerspiele 2012 in London beteiligte sich das Stadtarchiv München auf Initiative der London Metropolitain Archives an einer gemeinsamen Internetplattform aller Austragungsorte Olympischer Sommerspiele seit 1896. Unter der Internetadresse http://www.sportingcities.org sind seit Sommer 2012 in einem Spezialinventar alle Akten- und Sammlungsbestände des Stadtarchivs zu den XX. Olympischen Sommerspielen 1972 in München, soweit sie die Spiele selbst und ihre Vorbereitung sowie alle städtbaulichen, verkehrs-planerischen und organisatorischen Maßnahmen im Zusammenhang mit den Spielen betreffen, unter Angabe der Einzelsignaturen aufgelistet. Zusätzlich sind in einer Fotogalerie einzelne Fotos zu den Spielen von 1972 aus der Fotosammlung des Stadtarchivs eingestellt. Die Internetplattform wird beständig aktualisiert.

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Grundsätzlich stehen die Archivalien des Stadtarchivs natürlichen und juristischen Personen sowie öffentlichen Einrichtungen für die Benutzung zur Verfügung. Voraus - setzung dafür ist, dass ein berechtigtes Interesse besteht, dass die Benutzung also vor allem aus wissenschaftlichen, heimatkundlichen, familiengeschichtlichen, amtlichen, rechtlichen, unterrichtlichen oder publizistischen Gründen erfolgt, und dass Schutzfristen nicht entgegenstehen. Letztere sind festgelegt im Bayerischen Archivgesetz (gültige Fassung vom 16. Dezember 1999; GVBl S. 521) sowie in der Stadtarchiv-Satzung vom 4. August 1993 (Amtsblatt Nr. 23/1993). Eine Verkürzung dieser Schutzfristen ist auf Antrag und mit Zustimmung des Oberbürgermeisters möglich. Hinzu kommen im Falle der Benutzung polizeilicher Meldeunterlagen melderechtliche Schutzvorschriften, die strenger als die archivrechtlichen sind und bei denen es keine Verkürzungsmöglichkeit gibt.

Die Vorlage der Archivalien und die Einsichtnahme in die Findbücher und Daten-banken erfolgt ausschließlich im Lesesaal des Stadtarchivs. Voraussetzung dafür ist das Ausfüllen eines Benutzerantrags, in den Angaben zu Person, Forschungsthema und Zweck der Benutzung einzutragen sind.

Für die Benutzung des Stadtarchivs sind Gebühren zu entrichten, die in der Stadt-archiv-Gebührensatzung festgelegt sind. Für nachweislich wissenschaftliche, heimatkundliche und unterrichtliche Zwecke werden keine Benutzungs - gebühren erhoben. Stadtarchiv-Satzung und Gebührenordnung können unter www.muenchen.info/dir/recht/721/721_20060303.htm eingesehen werden.

Benutzungsstatistik

Im Jahr 2011 gab es 3.753 Benutzertage (613 Männer, 492 Frauen) im Lesesaal des Stadtarchivs. Das entspricht einem Monatsdurchschnitt von 312 Benutzern. Ihre Bestellungen erforderten 9.960 Aushebungen.

Die Benutzung von Archivalien des Stadtarchivs

Blick in den Lesesaal.

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Schwerpunktmäßig wurden folgende Bestände benutzt:Fotosammlung (1.789 Aushebungen)•Standesamt München (1.528 Aushebungen)•Polizeiliche Meldebögen (785 Aushebungen)•Zeitungsausschnitte (555 Aushebungen)•Lokalbaukommission (508 Aushebungen)•

Als „Zweck der Benutzung“ wurde angegeben:wissenschaftlich 587•heimatkundlich 199•amtlich 61•rechtlich 24•geschäftlich 99•familiengeschichtlich 154•

Daneben wurden 2011 von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Archivs 4.661 schriftliche Anfragen beantwortet. Die Fotostelle des Stadtarchivs fertigte auf Antrag der Benutzer die Rekordzahl von 48.901 Reproduktionen an. Insgesamt erforderte die Betreuung von stadtinternen und externen Benutzerinnen und Benutzern mit der Beantwortung schriftlicher Anfragen, der Beratung im Lesesaal, der Bereitstellung von Archivalien und der Anfertigung von Reproduktionen 7.378 Arbeitsstunden, das sind etwa 20 Prozent der Gesamtjahresarbeitszeit des Archiv-personals.

Im Jahr 2012 gab es 3.805 Benutzertage (659 Männer, 496 Frauen) im Lesesaal des Stadtarchivs. Das entspricht einem Monatsdurchschnitt von 317 Benutzern. Ihre Bestellungen erforderten 9.082 Aushebungen.

Schwerpunktmäßig wurden folgende Bestände benutzt:Fotosammlung (1.490 Aushebungen)•Standesamt München (1.545 Aushebungen)•Polizeiliche Meldebögen (773 Aushebungen)•Zeitungsausschnitte (528 Aushebungen)•Lokalbaukommission (488 Aushebungen)•

Als „Zweck der Benutzung“ wurde angegeben:wissenschaftlich 584•heimatkundlich 211•amtlich 47•rechtlich 18•geschäftlich 98•familiengeschichtlich 194•

2012 wurden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Archivs 4.432 schrift-liche Anfragen beantwortet. Die Fotostelle des Stadtarchivs fertigte im gleichen Jahr 27.559 Reproduktionen. Im Jahr 2012 verminderte sich der Betreuungsauf-wand für die stadtinternen und externen Benutzerinnen und Benutzer aufgrund erheblicher Verzögerungen bei der Nachbesetzung frei gewordener Stellen auf 6.801 Arbeitsstunden. An der Gesamtjahresarbeitszeit des Archivpersonals hatte die Benutzerbetreuung in diesem Jahr jedoch den gleich bleibenden Anteil von 20 Prozent.

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Themen wissenschaftlicher Forschungsvorhaben am Stadtarchiv 2011/2012 (Auswahl)

Allgemeine Stadtgeschichte:Alter Südlicher Friedhof•Archäologischer Stadtatlas München•Bayerische Kommerzienräte•Migration in München•Olympische Spiele 1972•Proteste in München•Stadtteilgeschichte (Allach-Untermenzing, Aubing, Feldmoching, Giesing, •Großhadern, Laim, Milbertshofen, Neuhausen, Pasing, Schwabing)Völkerschauen•

Biografie- und Institutionen-Geschichte:100 Jahre Großmarkthalle•100 Jahre Münchner Kammerspiele•100 Schule an der Arnulfstraße•100 Jahre städtisches Wohnungsamt•Amerikahäuser in Bayern•FC Bayern-Erlebniswelt•Münchner Volkssänger (u. a. Karl Valentin und Weiß Ferdl)•Provenienz-Forschung Münchner Stadtmuseum•

München im Nationalsozialismus:Erinnerungsorte in München•Handlungsfelder städtischer Politik•Das Luisengymnasium in der Zeit des Nationalsozialismus•Das Münchner Gesundheitsamt als Zentrale kommunaler Gesundheitspolitik •1933-1945Die Rolle der Münchner Polizei in der NS-Zeit•Die Sozialverwaltung Münchens im Dritten Reich•Sinti und Roma in München•Widerstand im Dritten Reich•Das Zwangsarbeiterlager an der Ehrenbürgstraße•

Jüdische Geschichte:Audioguide-Projekt „Arisierung in München“•Jüdische Soldaten im Ersten Weltkrieg•Jüdische Kunsthändler und Sammler in München•Emigration jüdischer Münchner Bürger 1933-1945•Jüdisches Leben nach 1945•

Themen- und Kulturgeschichtspfade:Homosexuelles Leben in München•

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Benutzer-Befragung

Im Juli / August 2012 wurde über vier Wochen bzw. 19 Öffnungstage hinweg eine anonyme Befragung der Lesesaal-Benutzer durchgeführt, um die Qualität des Lesesaal-Angebots zu überprüfen; die letzte Befragung datierte aus dem Jahr 2006. Die Fragen lauteten:

Zweck der Benutzung (wissenschaftlich, amtlich, geschäftlich, heimatkundlich, •rechtlich, familiengeschichtlich)?An wie vielen Tagen im Jahr nutzen Sie den Lesesaal?•Reicht der Umfang der Öffnungszeiten (33 Stunden in der Woche) aus?•Sind Sie mit den Öffnungszeiten zufrieden?•Haben Sie Vorschläge für andere Öffnungszeiten?•Sind für Sie die drei Aushebetermine (10.00, 12.30 und 14.30 Uhr) an den • langen Tagen sowie ein Aushebetermin (10.00 Uhr) an den kurzen Tagen (Mi., Fr.) günstig?Haben Sie Wünsche für andere Aushebetermine?•Erachten Sie unser Beratungsangebot als ausreichend?•Sind Sie mit der Beratung und Betreuung im Lesesaal zufrieden?•Wenn Sie mit „eher weniger“ geantwortet haben, nennen Sie bitte stichwort-•artig die von Ihnen empfundenen Defizite.Nutzen Sie die im Lesesaal aufgestellten Recherche-PCs?•Wenn Sie mit „nein“ oder „selten“ geantwortet haben, nennen Sie bitte stich-•wortartig Ihre Gründe.Wenn Sie die Recherche-PCs nutzen, wie gut kommen Sie mit den Recherche-•funktionen in den Datenbanken zurecht?Ist die im Lesesaal aufgestellte Handbibliothek für Sie ausreichend?•

Die Umfrage, an der sich insgesamt 63 Personen beteiligten (ein Fragebogen wurde als ungültig nicht für die Auswertung herangezogen), ergab folgendes Ergebnis:

Ein Großteil der Befragten gab als Benutzungszweck wissenschaftlich an (36), danach folgten heimatkundlich (13), familiengeschichtlich (10), geschäftlich (9), rechtlich (4) und amtlich (1). In elf Fällen kamen Doppelnennungen vor, meist in Ver-bindung mit wissenschaftlich: wissenschaftlich – heimatkundlich, wissenschaftlich – familiengeschichtlich (vgl. dazu auch die Benutzungsstatistik S. 21). 29 Besucher gaben eine Verweildauer von 1 – 5 Tagen an (47 Prozent), sechs eine Verweil dauer von 6 – 10 Tagen (10 Prozent) und 22 (35 Prozent) eine Verweildauer von mehr als zehn Tagen im Jahr, der Rest machte keine Angaben; immerhin ein Drittel der Besucher kann damit als „Dauerbenutzer“ eingestuft werden. Circa 80 Prozent (2006: 90 Prozent) der Benutzer / innen waren mit dem Umfang wie mit der Organi-sation der Öffnungszeiten zufrieden. In elf Fällen (17 Prozent) wurde die Frage nach der Zufriedenheit mit den Öffnungszeiten mit „Nein“ beantwortet. Änderungs-wünsche bezogen sich v. a. auf eine Ausweitung der Öffnungszeiten auf Mittwoch- und Freitag-Nachmittag (6 x genannt), Verlängerung der Abendöffnung bzw. Einfüh-rung eines langen Abends bis 19/20/21 Uhr (7 Nennungen). In zwei Fällen wurde die Einführung einer Samstagsöffnung angeregt. Auffallend war der Zusammen-hang von Dauerbenutzung und dem Wunsch nach längeren Öffnungszeiten: Von 22 Dauerbenutzern regten elf längere Öffnungszeiten an, zwei davon wünschten spätere Aushebetermine. Insgesamt wurden die Aushebetermine von 51 Befragten (82 Prozent) (2006: 96 Prozent) als günstig angesehen, fünf Bögen waren ohne Nennung, lediglich vier Personen (6 Prozent) reagierten negativ. In vier Fällen wurden konkrete Vorschläge gemacht (13.30, 15.30, 16.00, 17.00 / 18.00), die zum großen Teil mit längeren Öffnungszeiten korrelierten. Das Beratungsangebot erach-teten 97 Prozent (2006: 96 Prozent) als ausreichend, ebenfalls 97 Prozent waren

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mit der Beratung und Betreuung im Lesesaal zufrieden, über zwei Drittel davon (72 Prozent) sogar sehr zufrieden. Eher weniger zufrieden waren lediglich zwei Personen (3 Prozent). Die Recherche-PCs im Lesesaal nutzten 18 Personen regel-mäßig (29 Prozent), 23 selten (37 Prozent) und 17 überhaupt nicht (27 Prozent). Als Gründe für die seltene oder Nichtnutzung (40 Personen) wurden angegeben: 1) PC wird nicht benötigt bzw. die gebundenen Findmittel reichen aus: 13 (32 Pro - zent), 2) das System ist zu kompliziert / ist ohne Einführung nicht zu handhaben / Unsicherheit bei der Recherche: 10 (25 Prozent). Eine Person wünschte Online-Re-cherchemöglichkeiten, der Rest machte keine Angaben. Von den PC-Nutzern gaben 24 an, gut zurecht zu kommen (66 Prozent), zwei sehr gut und zehn Benutzer / in-nen weniger gut (28 Prozent). Die im Lesesaal aufgestellte Hand bibliothek hielten 49 Befragte (79 Prozent) (2006: 90 Prozent) für ausreichend, nur eine Person erach-tete das Angebot für nicht ausreichend; elf Personen (17 Prozent) machten keine Angaben, Ergänzungswünsche wurden nicht vermerkt. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Benutzer mit dem Lesesaal-Angebot im Wesentlichen zufrieden sind, grundsätzliche Veränderungen sind somit auch weiterhin nicht notwendig.

Veranstaltungen für Schulen und Hochschulen

Für Schüler und Studierende, die im Rahmen von schulischer bzw. universitärer Ausbildung mit dem wissenschaftlichen Arbeiten in einem Archiv vertraut gemacht werden sollen, organisiert das Stadtarchiv nach vorausgehender Besprechung mit den jeweiligen Referenten speziell zugeschnittene Einführungsveranstaltungen bzw. Führungen. Auch für Lehrende werden immer wieder Fortbildungsveranstaltungen angeboten. Im Berichtszeitraum 2011 / 2012 wurden 25 bzw. 15 Veranstaltungen für Schüler bzw. Studierende durchgeführt. Einen besonderen Betreuungsaufwand erforderte ein Hauptseminar der LMU München zum Thema „München im Nationalsozialismus – Handlungsfelder städtischer Politik“ , das ausschließlich im Stadtarchiv abgehalten wurde. Der Ertrag derartiger Engagements ist jedoch beträchtlich. Als Ergebnis des Seminars ist ein Sammelband geplant, der Licht auf bislang wenig berücksichtigte stadtgeschichtliche Aspekte wirft.

Ein internationales Projekt in diesem Zusammenhang war die vom Stadtarchiv München, der Taras Shevchenko National University of Kiew – International Office und der Ludwig-Maximilians-Universität – Historisches Seminar im August 2012 veranstaltete „Deutsch-Ukrainische Summer School“ . In dem interdisziplinären Pro-jekt sollten sich Studierende aus München und Kiew mit der Erinnerungskultur für die Opfer der totalitären Regime in Deutschland und der Ukraine 1941 / 45 ausein-andersetzen. Die Teilnehmer hatten in Workshops sowie Vorträgen und Exkursionen in München und Kiew Gelegenheit zu intensivem Fachdiskurs über gemeinsame Aspekte der jeweiligen Landes- und Lokalgeschichte und Diskussionen über die unterschiedlichen nationalen Erinnerungskulturen. Die insgesamt zehn Teilnehmer erlebten einen intensiven Gedankenaustausch über die gemeinsame Geschichte, ihre weitreichenden Verwerfungen und Nachwirkungen.

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Fachliche Unterstützung für Institutionen und Vereine

Daneben informieren sich immer wieder Historiker und Historikerinnen aus ande-ren Institutionen (z.B. NS-Dokumentationszentrum) sowie Heimat- und Familien-forscher (Geschichtswerkstätten, Bayerischer Landesverein für Familienforschung, Verein für Ortsnamenforschung u.a.) gezielt über die Bestände des Stadtarchivs. Bei Bedarf erhalten sie auch Anregungen hinsichtlich ihrer eigenen Forschungs-vorhaben. Im Berichtszeitraum 2011 / 2012 wurden 15 derartige Veranstaltungen durchgeführt.Auf Anfrage werden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Stadtarchivs auch außerHaus beratend tätig. So erhielten etwa eine Mitarbeiterin der KZ-Gedenkstelle Dachau in der Werkstatt eine Beratung zur konservatorisch richtigen Aufbewahrung und Montage von Grafiken, und der Geschichtsverein Moosach e.V. bekam Unter-stützung bei der Suche und Planung neuer Räumlichkeiten für die Unterbringung der Geschichtssammlung Mooseder / Laturell.

Kooperationen des Stadtarchivs

Ermittlungen zur Shoa in GriechenlandAm 2. Mai 2011 luden Stadtarchiv München und das Evangelische Migrations-zentrum / Griechisches Haus Westend zu einem Vortrag von Christoph U. Schminck-Gustavus, Prof. em. für Rechtsgeschichte an der Universität Bremen, ein, der sich mit „Ermittlungen zur Shoah in Griechenland“ befasste und sich dabei auf die Deportation der Jüdischen Gemeinde von Joannina konzentrierte. Diese letzte Phase der „Ausmordung“ der griechischen Juden begann nach dem Kriegsaustritt Italiens am 8. September 1943.

„Tatort Stadion 2“Mitveranstalter der zweiwöchigen Ausstellung „Tatort Stadion“, die im Farbenladen beim Feierwerk (Hansastraße 31) gezeigt wurde, war das Stadtarchiv im Juli 2011. Zum umfangreichen Veranstaltungsprogramm gehörte auch ein Führungsangebot für Schulklassen, das von Anton Löffelmeier, Archivar am Stadtarchiv, erarbeitet und initiiert wurde; Kooperationspartner waren der Kreisjugendring München-Stadt, Ver.di, Diversity, das Fan-Projekt der Arbeiterwohlfahrt und die Initiative „Löwen-gegen-Rechts“ . Insgesamt konnten zehn Schulklassen mit insgesamt 199 Schüler/innen durch die Ausstellung geführt werden. Mit sechs Schulklassen wurden im Anschluss an den Ausstellungsbesuch noch die themenbezogenen Veranstaltungen „Neonazis in der Kurve“ , „Homophobie“ sowie „Sport im Nationalsozialismus“ durchgeführt.

Die „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ 1937 – 1944Die Fotosammlung des Stadtarchivs München unterstützte das Projekt „GDK- Research“ des Zentralinstituts für Kunstgeschichte mit Fotos von den Großen Deutschen Kunstausstellungen 1937 bis 1944 in München. Das Web-Angebot „GDK Research“ bietet Bilder und kunsthistorische Informationen zu allen auf den Großen Deutschen Kunstausstellungen gezeigten Werken und ermöglicht die wissenschaftlich fundierte und kritische Auseinandersetzung mit der staatlich geförderten Kunst der NS-Zeit. Zur Freischaltung der Internetseite www.gdk-research.de fand am 20. Oktober 2011 im Haus der Kunst eine Abendveranstaltung statt, bei der auch Filme zu den Großen Deutschen Kunstausstellungen aus der Filmsammlung des Stadt archivs gezeigt wurden.

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Zwangsarbeiterlager EhrenbürgstraßeAls Kooperationspartner des Kulturreferats übernimmt das Stadtarchiv die Konzep-tion für eine Außenstelle des im Aufbau befindlichen NS-Dokumentationszentrums. An der Ehrenbürgstraße in Neuaubing befindet sich ein ehemaliges Zwangsarbeiter- lager, das inzwischen unter Denkmalschutz gestellt wurde. An diesem Ort, der wie kaum ein anderer in Deutschland die architektonischen und topographischen Besonderheiten von Rüstungsindustrie und Zwangsarbeit spiegelt, soll das Phäno-men der „unfreien Arbeit“ während der NS-Zeit in seiner ganzen Breite dargestellt werden.

100 Jahre Münchner KammerspieleAuch die Vorbereitungsarbeiten zum Jubiläum der Münchner Kammerspiele 2012 wurden vom Stadtarchiv unterstützt. In einem umfangreichen Restaurierungs-projekt mit einer freiberuflichen Fotorestauratorin wurden Aushangfotos der Münchner Kammerspiele aus den Spielzeiten 1937 bis 1944 gereinigt und um-gelagert und somit der Benutzung zugänglich gemacht. Einige der Aufnahmen aus dem Bestand sind auf der Internetseite des Stadtarchivs www.muenchen.de/stadtarchiv unter der Rubrik „Fotogalerie (im Aufbau)“ zu sehen.

„Unser Wille zu leben“ – Musik an den Grenzen des Lebens 1933 bis 1945Für den Volkstrauertag am 13. November 2011 lud die evangelisch-lutherische Kreuzkirche Schwabing zu einer Konzertmatinee, bei der Lieder und Klavierwerke verfolgter und ermordeter Komponisten erklangen. Die Schirmherrschaft hatte Max Mannheimer, jüdischer Überlebender des Konzentrationslagers Auschwitz und Ehrenmitglied des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ , übernom-men; das Stadtarchiv München war Mitveranstalter.

Die Geschichte der Migration in MünchenMigration ist eine zentrale Größe unserer Gesellschaft und der Stadtentwicklung und muss daher als ein integraler Bestandteil der Stadtgeschichte verankert wer-den. Nachdem das Stadtarchiv dem Stadtrat schon im Vorjahr Vorschläge zur wirk-samen Unterstützung der Sammlung und Sicherung von für die Entwicklung der Migration in München relevantem Sammlungsgut gemacht hatte und der Stadtrat diesem Vorgehen zugestimmt hatte, lud das Stadtarchiv am 17. Juli 2012 Vertreter der Stadtpolitik und der Stadtverwaltung zu einem Runden Tisch ein, bei dem unter dem Motto „Die Geschichte der Migration in München“ über laufende Projekte (z.B. Kooperation mit dem Bayerischen Institut für Migration sowie mit der Münchner Arbeitsgruppe zur Geschichte jüdischer Kontingentflüchtlinge aus den ehemaligen

Auch eine Ausstellung zum 100-jährigen Bestehen der Münchner Kammerspiele unterstützte das Stadtarchiv. Hier ein Szenenfoto aus „Schinderhannes“ von Carl Zuckmayer mit Heinz Rühmann und Walter Lantzsch.

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GUS-Staaten) berichtet wurde. Außerdem wurde Rückschau gehalten auf die Veranstaltungsreihe „München sagt danke“ , die anlässlich des 50. Jahrestag des Anwerbe-Abkommens zwischen Deutschland und der Türkei stattgefunden hatte. Berichtet wurde auch über einen gemeinsamen (nicht bewilligten) Förderantrag des Münchner Stadtmuse ums, des Stadtarchivs München sowie der Universitäten München und Göttingen bei der Volkswagen-Stiftung zum Vorprojekt „Migration“ . Schließlich diskutierten die Teilnehmer weitere Perspektiven für ein künftiges Samm-lungskonzept.

Eine von Stadtarchiv und Münchner Stadtmuseum im Sommer 2012 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Migration – Sammeln, erzählen, repräsentieren“ ausgerichtete öffentliche Workshop-Reihe diskutierte und erarbeitete Ideen und Möglichkeiten, wie das Thema künftig in den beiden Institutionen nachhaltig abgebildet und erzählt werden könnte.

Tagung „Genossenschaftsrecht in Bayern – Historische Entwicklungen“Am 14. / 15. September 2012 fand im Juristischen Seminargebäude der Ludwig- Maximilians-Universität die 9. Tagung der Gesellschaft für Bayerische Rechts-geschichte statt, an deren Ausrichtung u.a. auch das Stadtarchiv beteiligt war. Das Symposium verstand sich auch als Beitrag zum „Internationalen Jahr der Genossen- schaften“ . Referenten aus München, Nürnberg-Erlangen und Bamberg, Hagen und Montabaur behandelten Aspekte historischer Entwicklungen der genossenschaft-lichen Theorie, der Rechtsprechung und Gesetzgebung sowie der Geschichte der bayerischen Genossenschaften.

Mitglieder des Bayerischen Instituts für Migration schlossen am 16. Januar 2012 eine Vereinbarung mit dem Stadtarchiv München und übergaben erste Objekte in die Obhut des Archivs. V.l.n.r.: Duygu Seli, Zeki Genc, Eleni Tsakmaki, Dr. Michael Stephan, Leiter des Stadtarchivs, und Zafer Ertem.

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Ein wesentlicher Arbeitsbereich des Stadtarchivs München ist die Vermittlung historischer Informationen an eine breite Öffentlichkeit. Dies geschieht durch ein vielfältiges Angebot. Neben Internetangeboten werden Veranstaltungen unter-schiedlichster Thematik und Art (Führungen, Vorträge, Ausstellungen, Präsen-tationen etc.) im Stadtarchiv wie auch an anderen Orten organisiert. Auch die Herausgabe und Präsentation von fachwissenschaftlicher Publikationen ist hier zu nennen.

Öffentliche Veranstaltungen

„Einblicke“

Eine bereits im Jahr 2004 begonnene monatliche Veranstaltungsreihe trägt den Titel „Einblicke“ . Sie bietet neben Vorträgen zu stadtgeschichtlichen Themen auch Gespräche über die Bestände und Sammlungen des Archivs sowie über praktische Fragen zum archivischen Arbeiten. Die kostenlose Veranstaltungsreihe erfreut sich größter Akzeptanz. 2009 kamen insgesamt 239 Besucher, 2010 waren es 299 Interessierte.

18. Januar 2011 Einführung in die Chronologie. Tobias Teyke stellte die Grund-züge der abendländischen Zeitrechnung vor und gab eine Anleitung zur Auflösung von Zeitangaben in geschichtlichen Quellen.

8./15. Februar 2011

Lesekurs „Sütterlin“ . Einführung in das Lesen der Deutschen Schreibschrift. Mit Dr. Manfred Peter Heimers

22. Februar 2011 Historische Dokumente fachgerecht archivieren und aufbe-wahren. Dr. Brigitte Huber erläuterte die Aufgabe von Archiven und gab Tipps zur sachgerechten Aufbewahrung von Archi-valien.

15. März 2011 Gesucht und (hoffentlich) gefunden! Anton Löffelmeier M.A. stellte klassische und digitale Recherche-Möglichkeiten im Stadtarchiv vor.

24. März 2011 Schalom Ben-Chorin im Film. Mit Dr. Andreas Heusler.

12. April 2011 Wer kennt die Häuser? Eva Graf stellte die topografische Foto sammlung des Stadtarchivs vor und erläuterte ihre Struk-tur sowie die Recherche-Möglichkeiten.

10. Mai 2011 Biografische Recherchen. Angela Stilwell erläuterte die für Familien- und Personenforschung wichtigen Quellengattungen im Stadtarchiv.

11./18. Mai 2011 Lesekurs „Sütterlin“ . Einführung in das Lesen der Deutschen Schreibschrift. Mit Dr. Manfred Peter Heimers

28. Juni 2011 München protestiert! Dr. Michael Stephan stellte Quellen zur Geschichte des Protests in München von 1945 bis heute vor.

12. Juli 2011 Von der mittelalterlichen Pergamenturkunde zur modernen Notariatsurkunde.Dr. Ingo Schwab stellte den Typus „Urkunde“ an Beispielen des Mittelalters bis in die Gegenwart vor.

Vermittlung historischer Informationen

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13. September 2011

Die Münchner Stadtchronik. Dr. Brigitte Huber erläuterte eine außergewöhnliche Quelle zur Münchner Stadtgeschichte.

11. Oktober 2011 Sophia Loren zu Besuch in München. Elisabeth Angermair M.A. stellte Dokumentarfilm-Produktionen des Stadtarchivs aus den 1950er und 1960er Jahren vor.

25. Oktober 2011 Vom „Türkengraben“ zum Anwerbeabkommen. Dr. Andreas Heusler sprach über Etappen der münchnerisch-türkischen Beziehungsgeschichte.

15. November 2011

Blick in die Restaurierungswerkstatt. Margaretha Eisenhofer berichtete über ihre Arbeit.

6. Dezember 2011

Ein Blick hinter die Kulissen. Führung durch die Magazine des Stadtarchivs mit Hans-Joachim Hecker.

17. Januar 2012 Thomas Wimmer zum 125. Geburtstag. Elisabeth Angermair M.A. zeichnete mit Fotos, Ton- und Filmdokumenten den Lebensweg des legendären SPD-Oberbürgermeisters nach und rekapitulierte seine Leistungen für den Wiederaufbau Münchens nach 1945.

14. Februar 2012 Wie kommt die Akte ins Archiv? Das Stadtarchiv beherbergt ca. 20 Regalkilometer städtische Akten, dazu Pläne, Fotos, Filme u.v.m. Dr. Ingo Schwab beschrieb, wie diese wichtigen historischen Dokumente ihren Weg ins Archiv finden.

27. März 2012 Schalom Ben-Chorin (1913–1999). Dr. Andreas Heusler führte ein in Leben und Werk des in München geborenen und in Jerusalem gestorbenen Schriftstellers und Religionsphilosophen.

17. April 2012 Biografische Recherchen. Angela Stilwell erläuterte für die Familien- und Personenforschung wichtige Quellengattungen im Stadtarchiv.

8. Mai 2012 Literarisches Leben in München. Dr. Michael Stephan präsen-tierte Dokumente zu Schriftsteller(inne)n in den Sammlungen des Stadtarchivs.

19. Juni 2012 Gesucht und (hoffentlich) gefunden! Anton Löffelmeier M.A. erläuterte klassische und digitale Recherche-Möglichkeiten im Stadtarchiv.

10. Juli 2012 Jüdische Emigranten und ihr weiteres Schicksal. Brigitte Schmidt zeigte die vielfältigen Recherchemöglichkeiten im Internet auf.

18. September 2012

Eine Schatzkammer der Gelehrsamkeit. Meinolf Schwarzenau stellte die Bibliothek des Historischen Vereins von Oberbayern vor.

30. Oktober 2012 Amtsgeheimnis oder Transparenz? Hans-Joachim Hecker sprach über rechtliche Fragen bei der Benutzung von Archiv-gut.

6. November 2012

Blick in die Restaurierungswerkstatt. Margaretha Eisenhofer berichtete über ihre Arbeit.

4. Dezember 2012

12.12.12 – Tod des Prinzregenten. Dr. Brigitte Huber erinnerte anlässlich des 100. Todestages an Luitpold von Bayern und seine 25-jährige Regentschaft.

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Sütterlin-Lesekurse

Da nur den wenigsten Menschen die Deutsche Schreibschrift (der im Sprach-gebrauch häufig verwendete Begriff der „Sütterlin“-Schrift bezeichnet nur die letzte Variante dieser Schreibschrift) heute noch vertraut, ihre Kenntnis aber vor allem für Forschungen im Zeitraum Ende 19. / Anfang 20. Jahrhundert unerlässlich ist, bietet das Stadtarchiv jedes Quartal einen von Dr. Manfred Peter Heimers durch geführten entsprechenden Lesekurs an. Die sich größten Interesses erfreuenden Kurse sind stets ausgebucht.

Veranstaltungen im Arbeitszimmer Ben-Chorins

24. März 2011 Schalom Ben Chorin im Film. Mit Dr. Andreas Heusler

29. Mai 2011 Relecture: Schalom Ben-Chorins „Bruder Jesus“ neu gelesen Mit Jutta Höcht-Stöhr und Dr. Tovia Ben-Chorin. In Kooperation mit der Evangelischen Stadtakademie und den Freunden Abrahams e.V.

7. Juli 2011 Lyrik im Exil – Poesie und Sprache als Fluchtpunkte nach der Vertreibung. Gedichte von Max Brod, Karl Wolfskehl, Else Lasker-Schüler, Schalom Ben-Chorin u.a. Mit Nirit Sommerfeld, Martin Umbach und Dr. Andreas Heusler sowie Philipp Stau-ber (Gitarre) und Henning Sieverts (Cello).

20. Juli 2011 Dr. Andreas Heusler zeigte anlässlich des Geburtstages von Schalom Ben-Chorin Filme über den jüdischen Schriftsteller und Religionswissenschaftler. Am Vormittag war auf Anregung der Freunde Abrahams eine Gedenktafel am Geburtshaus von Schalom Ben-Chorin in der Zweibrückenstraße 8 enthüllt worden.

13. September 2011

Prof. Dr. Rémi Brague (LMU München): Gott der Christen, Gott der Muslime? Ist er derselbe Gott? Die Veranstaltung war Teil des Programms zum XXII. Deutschen Kongress für Philosophie „Welt der Gründe“ .

20. September 2011

„Ich lebe in Jerusalem“ . Wolf Euba las aus der Autobiografie von Schalom Ben-Chorin

23. Oktober 2011 Relecture: Schalom Ben-Chorins. „Mutter Mirjam – Maria in jüdischer Sicht“ neu gelesen. In Kooperation mit der Evan-gelischen Stadtakademie und den Freunden Abrahams e.V.

26. Oktober 2011 Ausstellungseröffnung „Rudolf Ernst (1896–1942)“

16. November 2011

Kuratorenführung in der Ausstellung „Rudolf Ernst“

27. November 2011

Relecture: Schalom Ben-Chorins „Mutter Mirjam – Maria in jüdischer Sicht“

7. Dezember 2011

Kuratorenvortrag über den Künstler Rudolf Ernst

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In Kooperation mit dem Initiativkreis zur Gründung eines „Münchner Lehrhauses der Religionen“ fand im Stadtarchiv im Spätherbst 2012 eine Vortragsreihe über Selbst- und Nächstenliebe in den Religionen statt: „Wenn ich nicht an mich denke, wer bin ich? – Wenn ich nur an mich denke, was bin ich?“ . Bei den vier Abenden sprachen

Apostolos Malamoussis, Erzpriester der Griechisch-Orthodoxen Kirche in • München (6. November 2012)Steven E. Langnas, Rabbiner a.D. der Israelitischen Kultusgemeinde München •und Oberbayern (13. November 2012)Dr. Johannes Eckert OSB, Abt der Benediktinerabteien St. Bonifaz und Andechs •(20. November 2012) Dr. Johannes Friedrich, Landesbischof a.D. der Evangelisch-Lutherischen • Landeskirche in Bayern (27. November 2012).

Ausstellungen und Präsentationen

„München protestiert!“Vom 18. Mai bis zum 29. Juli 2011 – und somit auch am Tag der Offenen Tür der LH München am 16. Juli 2011 – zeigte das Stadtarchiv im Rahmen der vom Kultur referat organisierten Veranstaltungsreihe „Protest in München seit 1945“ ausgewählte Fotodokumente aus seinen Sammlungen. In einer chronologischen Zeitleiste von 1945 bis 2010 und in einzelnen Themenblöcken wurde das Protest-geschehen der vergangenen 65 Jahre lebendig. Die Fotos dokumentierten nicht nur die verschiedensten Anlässe für Demonstrationen oder Plakataktionen, sondern auch die Vielfalt der Akteure aus nahezu allen Bevölkerungsgruppen, der Schau-plätze und der Protestformen. Zwar wurde eine repräsentative Auswahl aus den verschiedenen Beständen und Überlieferungskontexten angestrebt, doch lebte die Ausstellung auch von einer gewissen Subjektivität. Zugleich präsentierte sich das Stadtarchiv mit dieser Ausstellung, zu der auch Führungen angeboten wurden, als ein Ort lebendiger Erinnerungskultur: Fotos ermöglichen es, Quer- und Längsver-bindungen durch die Jahrzehnte und die Themen des Protests zu ziehen, sie zeigen Konflikte innerhalb der Stadtgesellschaft auf, sie lassen das Anknüpfen an und das Brechen mit Traditionen erkennen.

Links: Protestaktion der Studentenschaft während der Gedenkfeier für die Mitglieder der Weißen Rose im Lichthof der Ludwigs-Maximilians-Universität, 23. Februar 1968. Rechts: Plakat zur Ausstellung „München protestiert!“

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Als weitere Veranstaltungen des Gesamtprojekts, an denen das Stadtarchiv Koope-rationspartner war, seien die Präsentation der Publikation „Protest“ im Münchner Stadtmuseum am 7. April 2011 sowie eine Foto-Ausstellung zum Thema in der Seidl-Villa statt. Das Stadtarchiv steuerte dazu aus seinen Beständen teilweise noch nie gezeigte Aufnahmen des Fotografen Rudi Dix (1924 –1995) bei, in denen dieser die Ausschreitungen während der „Schwabinger Krawalle“ im Juni 1962 festgehalten hatte: Fünf Nächte lang fanden massive Straßenschlachten zwischen Polizei und jungen Leuten statt. Danach endeten die „Schwabinger Krawalle“ eben-so über raschend, wie sie begonnen hatten. Ob die am 26. Juni auf einem Zettel an einem Schwabinger Straßenbaum angeschlagene Botschaft, „Krawall fällt heute wegen schlechten Wetters aus“ , oder doch eher das massive Polizeiaufgebot dafür ausschlaggebend waren, blieb damals offen. Da die Proteste durch drei Gitarrespie-ler ausgelöst worden waren, die am Feilitzschplatz Musik gemacht hatten und von der Polizei wegen Ruhestörung festgenommen worden waren, war es ein origi-neller Einfall der Veranstalter, die Gitarrespieler zur Ausstellungseröffnung am 30. Juni noch einmal auftreten zu lassen – Protest löste das zum Glück diesmal nicht aus!

„... ab heute beginne ich zu ahnen, was Malerei ist ...“ Der vergessene jüdische Künstler Rudolf Ernst (1896 –1942)

Im Rahmen ihrer Magisterarbeit an der Ludwig-Maximilians-Universität München hatte die Kunst-geschichte -Studentin Anna Sophia Messner im Nachlass des Religionsphilosophen Schalom Ben-Chorin – er befindet sich im Stadtarchiv München – Briefe und künstlerische Arbeiten von Rudolf Ernst entdeckt, anhand derer sie dessen Leben und Werk zu rekonstruieren versuchte. Die Ergebnisse ihrer Forschungen stellte sie im Oktober 2011 in einer kleinen Ausstellung im Stadtarchiv vor. Ernst, 1896 als Sohn jüdischer Eltern in München geboren, aber im Alter von sieben Jahren katho-lisch getauft, entschloss sich mit 30 Jahren, Maler zu werden. Schon bald gelang es ihm, sich in kürzester Zeit in der Münchner Kunstszene zu eta-blieren und seine Werke in Institutionen wie dem Münchner Glaspalast auszustellen. Die Heirat mit Lotte Schönberg, der Großnichte des Komponisten Arnold Schönberg, öffnete ihm die Tür zu Münchner Intellektuellenkreisen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 setzte Ernst seine künstlerische Tätigkeit zunächst innerhalb des Jüdischen Kulturbundes fort; so rief er gemeinsam mit Schalom Ben-Chorin und der Künstlerin Maria Luiko 1935 das „Münchner Marionettentheater Jüdischer Künstler“ ins Leben. Sich seiner jüdischen Herkunft kaum noch bewusst, wurde Rudolf Ernst aber bald durch die Nationalsozialisten gewaltsam an diese erinnert. Dieser Bruch in seinem Leben spiegelt sich auch in seinem künstlerischen Schaf-fen wider. Hatte er sich in den Jahren 1925 bis 1933 in seinen Gemälden klassischen Bildsujets

wie Stillleben, Landschaften und Porträts und in seinen Holzschnitten zeitgenös-sischen Alltagsthemen gewidmet, so wendete er sich nun jüdischen Themen und

„Großstadtdame“ . Holzschnitt von Rudolf Ernst, um 1930.

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Motiven zu. Die 1936 im Medium des Holzschnitts von ihm geschaffene Bilderbibel wurde gleichsam zum Symbol seiner eigenen Rückkehr zu seinen jüdischen Wurzeln. Zwar gelang Rudolf Ernst und seiner Familie 1938 die Flucht nach Jugoslawien, doch kam er aufgrund erneuter Repressalien durch die 1941 einmarschierten deut-schen Truppen schon 1942 auf tragische Weise ums Leben.

Erinnerung an den Alt-Oberbürgermeister Thomas WimmerZum 125. Geburtstag von Thomas Wimmer (1887–1964), der den älteren Münch-nerinnen und Münchnern als bodenständiger, zupackender und geradliniger Ober-bürgermeister der Nachkriegs- und Wiederaufbaujahre lebhaft im Gedächtnis ist, gestaltete das Stadtarchiv eine Fotoausstellung im Neuen Rathaus.

Aus einfachen Verhältnissen stammend, hatte Thomas Wimmer das Schreinerhand-werk erlernt und war 1909 der SPD beigetreten – ein Schritt, der Ausgangspunkt einer jahrzehntelangen politischen Karriere werden sollte. 1924 wurde Wimmer ehrenamtlicher Stadtrat (bis 1933); er widmete sich vor allem Personal- und Woh-nungsfragen sowie den Gemeindefinanzen. Einen Tag nach der „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten in München wurde er am 10. März 1933 in „Schutzhaft“ genommen und zunächst ins Gefängnis Stadelheim, danach nach Landsberg am Lech gebracht. In späteren Jahren geriet Wimmer wiederholt in Gestapo-Haft. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er erneut verhaftet; diesmal kam er für sechs Wochen ins Konzentrationslager Dachau. Nach dem Ende des Zweiten Welt-kriegs bestimmte die amerikanische Militärregierung Karl Scharnagl, der kurz darauf die CSU mitbegründete, am 4. Mai 1945 zum Oberbürgermeister von München. Dieser ernannte Wimmer im August 1945 zum dritten Bürgermeister und im Dezember 1945 zum zweiten Bürgermeister. 1946 war er außerdem Mitglied der verfassunggebenden Landesversammlung. Nach der Stadtratswahl vom 30. Mai 1948, aus der die SPD als stärkste Fraktion hervorging, wurde Wimmer am 1. Juli 1948 Oberbürgermeister. Außerdem war er von 1946 bis 1950 Mitglied des Baye rischen Landtags für die SPD. 1952 wurde Wimmer bei der neu eingeführten Direktwahl von der Stadtbevölkerung mit 60,9 Prozent und 1956 mit 58,3 Prozent erneut zum Oberbürgermeister gewählt. Er bekleidete dieses Amt bis 1960.

Wimmer, von den Münchnern liebevoll „Wimmer Dammerl“ genannt, war äußerst populär. Berühmt wurden nicht nur sein Aufruf zum „Rama dama“ , der groß ange-legten Schuttbeseitigung im Jahr 1949, sondern auch sein Ausspruch „O‘zapft is!“, mit dem er das zweite Oktoberfest nach dem Zweiten Weltkrieg 1950 eröffnete.

V.l.n.r.: Oberbürgermeister Thomas Wimmer bei der Schutträumaktion „Rama dama“ am 29. Oktober 1949, beim „Anblasen“ eines neuen Kessels im Elektrizitätswerk an der Isartalstraße, September 1950 und im Stadtrat, Sommer 1959.

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Aus heutiger Sicht eher kurios war seine Argumentation gegen eine mehrspurige Stadtautobahn: „Wenn‘s gar nicht mehr durchkommen, dann bleiben‘s einfach stehen mit ihren Stinkkarren und dann werden‘s auch vernünftig!“ Dass ausge-rechnet er als Kritiker des automobilen Individualverkehrs zum Namenspatron eines Teilstücks des verkehrsreichen Münchner Altstadtrings zwischen Isartor und Maximiliansstraße wurde, des „Thomas-Wimmer-Rings“ , ist wohl eine Ironie des Schicksals.

Thomas Wimmers Stimme kann man auch heute noch hören. Im Jahr 2003 hat das Stadtarchiv eine CD mit mit originalen Tondokumenten herausgegeben. Unter dem Titel „Der Wimmer Damerl erzählt“ . Erinnerungen des Münchner OB Thomas Wimmer aus den Jahren 1887 – 1964“ ist sie im Buchhandel erhältlich.

„Tag der Archive“ 2012Seit 2001 findet – mittlerweile in zweijährigem Turnus – die bundesweite Veranstal-tung „Tag der Archive“ statt, an der sich auch das Stadtarchiv München regelmäßig beteiligt. Im März 2012 war es wieder einmal so weit. Das Stadtarchiv präsentierte in diesem Jahr Objekte aus einem Besitz des Historischen Vereins von Oberbayern, der seine reichhaltigen Bestände 1943 in die Obhut des Archivs gegeben hatte und 2012 sein 175-jähriges Bestehen feiern konnte (zum Thema siehe auch S. 56 f). Zu sehen waren herausragende Beispiele aus den Sammlungsgebieten „Urkunden“ , „Manuskripte“ , „Landkarten und Pläne“ , „Wappen und Siegel“ , „Grafik“ sowie aus der Bibliothek.

61 Jahre Woche der Brüderlichkeit in München. Geschichte – Bestandsaufnahme – PerspektivenNachdem die 1948 gegründete Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in München bereits 2008 ihr Archiv dem Stadtarchiv übergeben hatte, wurden im März 2012 repräsentative Stücke daraus in der Ausstellung „Miteinander ins Gespräch kommen“ vorgestellt. In Anwesenheit von Charlotte Knobloch, der Präsi-dentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, führten Prof. Dr. Pierfelice Tagliacarne von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusam-menarbeit und Anton Löffelmeier M.A. als Vertreter des Stadtarchivs in das Thema ein. (Auf der Internetseite des Stadtarchivs <www.muenchen.de/rathaus/Stadtver-waltung/Direktorium/Stadtarchiv/Juedisches-Muenchen/WoBruederlichkeit.html> ist die Ausstellung weiterhin einsehbar.)

Ein besonderer Programmpunkt war die Rede des Schriftstellers Walter Jens, die dieser anlässlich einer Schriftsteller-Matinee zur Eröffnung der Woche der Brüder-lichkeit 1952 in den Münchner Kammerspielen gehalten hatte; sie wurde von Andreas Herr vorgetragen. Anschließend fanden sich Pfarrer Rupert Frania, Rabbiner Steven Langnas und Dekan i. R. Hans Dieter Strack zu einer Gesprächs-runde zusammen, die von Pfarrerin Melitta Müller-Hansen moderiert wurde.

8. Nationaler Aktionstag für die Erhaltung schriftlichen KulturgutsAm Samstag, dem 6. Oktober 2012, fand in der Bayerischen Staatsbibliothek, München, der 8. Nationale Aktionstag für die Erhaltung schriftlichen Kulturguts statt, an dem sich auch das Stadtarchiv München beteiligte. Der Informationsstand des Stadtarchivs München sowie ein Vortrag von Dr. Ingo Schwab widmeten sich in diesem Jahr der Bewahrung und Sicherung von Fotos sowie von Film- und Tonträgern (s.a. Seite 17). Beide Sammlungsgebiete sind im Stadtarchiv München überreich vertreten: Die Fotosammlung umfasst ca. 1,8 Mio. Fotos, dazu kommen ca. 3.000

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Ton- und Filmdokumente. Für die Präsentation in der Staatsbibliothek wurden Beispiele aus dem Bestand „Münchner Kammerspiele“ gezeigt, da das Theater in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feierte. Als städtischer Eigenbetrieb zählen die Münchner Kammerspiele zu den kommunalen Dienststellen, von denen das Stadtarchiv regelmäßig Unterlagen übernimmt. Dazu gehören neben den „klassi-schen“ Archivalien (Verwaltungsakten, Spielpläne, Programmhefte, Regiebücher, Theaterkritiken, Plakate) auch wertvolles Film-, Bild- und Tonmaterial. Voraussetzung für dessen dauerhafte Aufbewahrung sind Reinigung des Materials, Analyse seiner jeweils individuellen Beschaffenheit und sachgerechte Verpackung. Je nach che-mischer Zusammensetzung des Archivgutes sind bei der Lagerung unterschiedliche Temperaturen und die entsprechende Luftfeuchtigkeit notwendig.

Links: Poster des Stadtarchivs zum 8. Nationalen Aktionstag für die Erhaltung schriftlichen Kulturguts.

Rechts: Informationsstand des Stadtarchivs München. Links Mark Schütze, zuständig für die Film-Sammlung des Stadtarchivs, im Hintergrund vor der Säule die Restauratorin Margaretha Eisenhofer.

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Das Stadtarchiv als Leihgeber und Kooperationspartner

Die reichhaltigen Sammlungsbestände des Stadtarchivs sind eine einzigartige „Fund - grube“ zur Münchner Stadtgeschichte, die von Wissenschaftlern, Museumsleuten, Journalisten, Architekten, Heimatforschern u.v.m. rege genutzt und für die ver-schiedensten Zwecke ausgewertet wird; auch Ausstellungskuratoren von Fern und Nah werden hier fündig. So nimmt es nicht wunder, dass im Stadtarchiv regelmäßig Leihgesuche für die verschiedensten Ausstellungen eintreffen. Für 2011 und 2012 sind folgende Projekte (Auswahl) zu nennen:

150 Jahre Augustinerkeller (Oktoberfest- & Biermuseum, München) •Red‘s halt mitanand. Prof. Dr. Anton Fingerle – ein Stadtschulrat wie kein ande-•rer (Referat für Bildung und Sport) „Im Dienst der Allgemeinheit – Stiftungskultur in Altbayern (bis 1807) – Das •Herzogliche Georgianum in Ingolstadt und das Heiliggeistspital in München“ (Bayerisches Hauptstaatsarchiv) Objektbestückung des künftigen NS-Dokumentationszentrums•Neuausgabe der Werke Ernst Tollers (Universität Innsbruck – Institut für •Germanistik)„München hungert“ (Bayerisches Hauptstaatsarchiv) •40 Jahre Olympische Sommerspiele München (Ludwig-Maximilians-Universität •– Institut für Bayerische Geschichte) Dauerausstellung des FC Bayern München in der Allianz-Arena •20 Jahre Geschichtswerkstatt Neuhausen e.V. •

Sortieren von Münzen in der Reichsbank, November 1938. Auch die Ausstellung „150 Jahre Zukunft. Die Münchner Bank feiert Jubiläum“ konnte das Stadtarchiv mit Fotos unterstützen.

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Rückkehr der „Ordnungspolizei“ aus Österreich nach dem Anschluss 1938; Vorbeimarsch der Polizei-einheiten am Chef der „Ordnungspolizei“ , Kurt Daluege, sowie an Staatsminister Adolf Wagner. Im Hintergrund einer der Ehrentempel am Königsplatz, 24.04.1938 (Foto: Kurt Huhle). Ende 2012 zeigte das Münchner Polizeipräsidium an der Ettstraße die Ausstellung „Die Münchner Polizei und der Nationalsozialismus“ , die insbesondere die Bedeutung der Münchner Polizei für den Aufstieg der nationalsozialistischen Bewegung und ihre Rolle als zentrales Herrschaftsinstrument des lokalen NS-Regimes beleuchtete. Das Stadtarchiv konnte hierzu wichtige Fotodokumente beisteuern.

Eröffnung der Ausstellung „Ein Marionettentheater entsteht. Josef Leonhard Schmid und Franz von Pocci – eine kreative Beziehung bis heute“ . V.l.n.r: Wolf Euba († 24. Januar 2013), Dr. Michael Stephan und Barbara Seebald vom Stadtarchiv Mün-chen; im Hintergrund rechts Dr. Michael Köhle, Vorsitzender der Franz-Graf-von-Pocci-Gesellschaft e.V.

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Buch- und Filmpräsentationen

Im Berichtszeitraum 2011 / 12 erschien eine Vielzahl von Publikationen, an denen das Stadtarchiv als Herausgeber und / oder seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Autoren / Autorinnen beteiligt waren. Immer wieder ist das Stadtarchiv aber auch Ort für Buchpräsentationen, zu deren Sujets eine besondere Beziehung besteht.

Michael Schattenhofer: Wirtschaftsgeschichte Münchens. Von den Anfängen in die GegenwartAm 21. März 2011 wurde die von dem Historiker Willibald Karl herausgegebene Publikation „Michael Schattenhofer: Wirtschaftsgeschichte Münchens. Von den Anfängen in die Gegenwart“ vorgestellt. Es handelt sich dabei um ein Manuskript von Michael Schattenhofer (1915 –1992), der von 1957 bis 1980 Direktor des Münchner Stadtarchivs war. Dessen Text wurde von Karl behutsam aktualisiert und bis in die jüngste Zeit ergänzt.

Max Mannheimer – Überlebender, Künstler, Lebenskünstler. Ausgewählte Reden und Schriften von und über Max Mannheimer Am 5. Mai 2011 wurde im Stadtarchiv eine auf Initiative der Friedrich-Ebert-Stiftung von Ilse Macek und Horst Schmidt getroffene Auswahl von Reden und Schriften von und über Max Mannheimer vorgestellt. Freunde und Weggefährten wie Charlotte Knobloch, Hans -Jochen Vogel und Christian Ude und auch enge Familien-angehörgie zeichnen darin ein sehr persönliches Bild dieses außergewöhnlichen Menschen: Max Mannheimer, geboren am 6. Februar 1920 in Neutitschein / Nord-mähren, ist vor allem durch Vorträge über seine Erlebnisse in den Konzentrations-lagern Theresienstadt, Warschau und Dachau bekannt geworden. Seit den 1980er Jahren möchte er Jugendliche und Erwachsene über die Schrecknisse des Dritten Reichs aufklären und damit dazu beitragen, dass sich solche Ereignisse nie wieder-holen. Für dieses Engagement wurde Max Mannheimer vielfach geehrt.

Große Gestalten der bayerischen GeschichteAm 8. März 2012 wurde im Stadtarchiv ein von Katharina Weigand herausgegebener Sammelband vorgestellt, der 25 bayerische Berühmtheiten aus 1300 Jahren porträ-tiert. Politiker sind darin ebenso vertreten wie Kirchenfürsten, Künstler, Wissen-schaftler, Dichter, Musiker und Techniker. Das Porträt von Franz Josef Strauß steu-erte Michael Stephan bei. Die Beiträge basieren auf Vorträgen, die im Rahmen der Bavaristischen Ringvorlesung im Jahr 2008 an der Ludwig-Maximilians-Universität München gehalten wurden.

Edgar Feuchtwanger: Erlebnis und Geschichte. Als Kind in Hitlers Deutschland – Ein Leben in EnglandAm 12. Juni 2011 wurde im Stadtarchiv die Autobiografie des in England lebenden Historikers Prof. Dr. Edgar Feuchtwanger vorgestellt. Feuchtwanger, 1924 in Mün-chen geboren, hatte seine Kindheit in der bayerischen Landeshauptstadt verbracht. Er wuchs in einer weit verzweigten jüdischen Familie auf. Der ältere Bruder des Vaters war der Schriftsteller Lion Feuchtwanger, der sich schon vor 1933 durch den Roman „Erfolg“ als einer der schärfsten Gegner des aufkommenden Nationalsozi-alismus profilierte. Da die Familie nur wenige Schritte von Adolf Hitlers Münchner Privatwohnung lebte, konnte der Knabe dessen Kommen und Gehen beobachten. „Die Reichskristallnacht im November 1938 war der Wendepunkt, der mein Leben in Deutschland unmöglich machte.

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Mein Vater wurde in das KZ Dachau gebracht, das er mit Müh und Not über-lebte. Seine große Bibliothek wurde beschlagnahmt. Es blieb uns nichts übrig, als Deutschland so schnell wie möglich zu verlassen. England erwies sich als ein mögliches Ziel, und ich wurde im Februar 1939 voraus geschickt, meine Eltern folgten im Mai ...“ Da Prof. Feuchtwanger im Gespräch mit Dr. Andreas Heus ler, Stadt-archiv, Rückschau auf ein bewegtes Leben hielt, wurde der Abend für alle Anwesenden zu einem eindrucksvollen Erlebnis.

Barbara Six: Denkmal und Dynastie. König Maximilian II. auf dem Weg zu einem Bayerischen NationalmuseumAm 30. Oktober 2012 erschien der 185. Band der vom Stadtarchiv und dem Institut für bayerische Geschichte gemeinsam herausgegebenen Dissertationsreihe „Miscellanea Bavarica Monacensia“. Die Autorin befasst sich darin mit der Früh-geschichte des von König Maximilian II gewünschten Projekts eines bayerischen National museums und seinen (kunst-)historischen und politischen Hintergründen. Dass die Inventarisation von Denkmälern des Hauses Wittelsbach im Jahre 1853 eine der Grundlagen des neuen Museums war, ist ein bisher unbekanntes Ergebnis. Im Anschluss an die Buchpräsentation luden die Autorin und Museumskurator Dr. Matthias Weniger zu einer Führung zu ausgewählten, im Buch thematisierten Objekten im Bayerischen Nationalmuseum ein.

Ittai Joseph Tamari: Das Volk der Bücher. Eine Bücherreise durch sechs Jahrhunderte jüdischen LebensAm 26. November 2012 wurde im Stadtarchiv ein von Ittai Joseph Tamari heraus-gegebene „Bücherreise durch sechs Jahrhunderte jüdischen Lebens“ vorgestellt. Der Autor präsentiert darin mehr als 120 hebräische Bücher aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek München. Handgeschrieben oder gedruckt – von der Bibel und dem Talmud über naturwissenschaftliche Schriften bis hin zur Unter-haltungsliteratur – werden wichtige kulturelle und wirtschaftliche Traditionen der europäischen Juden über die vergangenen 600 Jahre gezeigt und erläutert. Ver-anstalter des Abends, der im Rahmen der 26. Jüdischen Kulturtage Münchens stattfand, waren die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V., das Stadtarchiv München, der Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur an der Ludwig-Maximilians-Universität, ferner die Typographische Gesellschaft München und der Oldenbourg Verlag. Tamaris Publikation erschien als Band 8 der von Michael Brenner und Andreas Heusler herausgegebenen Reihe „Studien zur Geschichte und Kultur in Bayern“ .

Edgar Feuchtwanger signiert seine Autobiografie

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Christine Rädlinger: Geschichte der Isar in MünchenAuf Anregung des Wasserwirtschaftsamts München und des Baureferats entstand die vom Stadtarchiv München herausgegebene Publikation „Geschichte der Isar in München“ . Die Historikerin Dr. Christine Rädlinger beschreibt darin in acht Zeitpha-sen die chronologische Entwicklung des Flusslaufs im Stadtgebiet, die wechseln-den planerischen Absichten und technischen Möglichkeiten sowie die gesellschaft-lichen Interessen. Die jüngste Phase der „Renaturierung“ beschrieben Karl Hafner, der ehemalige Leiter des Wasserwirtschaftsamtes München, sowie der Biologe Matthias Junge und die Landespflegerin Adele Nebl. Die Buchvorstellung fand am 14. Dezember 2012 in Anwesenheit von Bürgermeister Hep Monatzeder ganz in der Nähe der Isar statt – im Café im Müller‘schen Volksbad.

Rechts die Floßlände an der Erhardtstraße, die nach dem Bau des Ausstellungsgebäudes für die II. Kraft- und Arbeitsmaschinen-Ausstellung im Jahr 1898 (mittig) der einzige Ländeplatz in München war. Rechts das Muffatwehr. (Foto aus der Sammlung Karl Valentin)

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Publikationen aus dem Stadtarchiv

Richard Bauer/Eva Graf Stadt im Überblick (überarbeitete Neuauflage), Volk Verlag, 2012

Barbara Six Denkmal und Dynastie. König Maximilian II. auf dem Weg zu einem Bayerischen Nationalmuseum Miscellanea Bavarica Monacensia 185 Herbert Utz Verlag, München 2012

Stadtarchiv München (Hg.) Zeitreise ins alte München Bd. 3: Richard Bauer: Pasing, 2011 Bd. 4: Richard Bauer: Ludwigsvorstadt, 2012 Volk Verlag, München

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Fachtagungen und Arbeitskreise im Stadtarchiv

Workshop zum Projekt „Die Münchner Stadtverwaltung im Nationalsozialismus“In Zusammenarbeit mit dem Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Univer-sität (Prof. Dr. Hans Günter Hockerts, Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze) fand am 7. Januar 2011 ein Forschungsworkshop zum Projekt „Die Münchener Stadtver-waltung im Natio nalsozialismus“ statt, an dem Experten aus München, Berlin und Hamburg teilnahmen. Die Veranstaltung war als Diskussionsforum für die beiden laufenden Forschungsprojekte zum kommunalen Gesundheitswesen und zur Sozial-verwaltung während der NS-Zeit gedacht und diente der konzeptuellen Ausrichtung des Gesamtprojekts. Die Expertise der anwesenden Fachleute brachte den beiden Doktoranden wertvolle Anregungen und Impulse für ihr weiteres Vorgehen. Inzwischen sind diese Untersuchungen abgeschlossen. Eine Fortsetzung findet das Projekt durch neue Forschungen zu den Themenbereichen

Kommunale Finanz- und Investitionspolitik als nationalsozialistische Ressour-•censteuerungKommunale Infrastruktur- und Versorgungseinrichtungen, •

die Doktoranden des Lehrstuhls für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte der LMU übernommen haben.

Notfallverbund der Archive in MünchenNach den Erfahrungen des Elbe-Hochwasser (August 2002), dem Brand der Anna-Amalia- Bibliothek in Weimar (September 2004) und dem Einsturzes des Kölner Stadtarchivs (3. März 2009) ist der Schutz von Kulturgütern wieder stärker in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. In München führte das Nachdenken über Notfallplanungen zur Gründung eines Arbeitskreises für Kulturgutschutz, in dem Münchner Museen, Bibliotheken und Archive Verbesserungen erarbeiten und Erfahrungen austauschen können. Da jedoch die Anforderungen an den Schutz in den Institutionen sehr unterschied-lich sind, erschien es angebracht, zusätzlich einen Notfallverbund speziell der Münchner Archive zu gründen, um auf deren besonderen Probleme und Situationen besser eingehen zu können. Am 22. März 2011 fand daher im Stadtarchiv München die Auftaktveranstaltung zur Gründung eines Notfallverbunds der Münchner Archive statt, an der sich rund 50 Vertreter von mehr als 30 Institutionen beteiligten. Themen dieses ersten Treffens waren

Risikoeinschätzung und Maßnahmen der Gefahrenabwehr•Die Notfallgefährdung der Archive•Notfallplanung im Archiv•Einrichtung eines Notfallverbundes•

Fazit aller Vorträge war die Hoffnung, in Zusammenarbeit der verschiedenen Einrichtungen einen bestmöglichen Schutz des wertvollen Archivguts zu schaffen. Institutionen, die dem Notfallverbund betreten wollen, wenden sich bitte an Herrn Dr. Ingo Schwab ([email protected]).

Veranstaltungen für historisch interessierte Gruppen

Auch historisch interessierte Gruppen verschiedenster Träger (Volkshochschulen, Bildungswerke, Freundeskreis Haus der Bayerischen Geschichte, Institut Bavaricum etc.) sind immer wieder zu Gast im Stadtarchiv München. Im Berichtszeitraum 2011/12 wurden Veranstaltungen zu den unterschiedlichsten Themen für geschlos-sene Gruppen durchgeführt.

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Ausbildung

Schon seit Jahren beteiligt sich das Stadtarchiv München in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Archivschule bei der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns und der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege (Fach-bereich Archiv- und Bibliothekswesen) an der Ausbildung des mittleren, gehobenen und höheren Archivdienstes. Bei den theoretischen Ausbildungsabschnitten hat Archivleiter Dr. Michael Stephan einen Lehrauftrag in den Lehrfächern „Öffentlich-keitsarbeit; Zusammenarbeit mit anderen Institutionen“ und „Archivbau und Archiv-einrichtung“ inne; sein Stellvertreter Hans-Joachim Hecker unterrichtet das Lehr-fach „Allgemeine Rechtskunde, insbesondere Verwaltungsrecht“ . Um den zumeist ausschließlich an staatlichen Archiven ausgebildeten Archivanwärtern auch einen Einblick in die besonderen Aufgabenstellungen und Sammlungsgebiete eines Kommunalarchivs zu ermöglichen, absolvieren die Kurse der Archivschule mehr-wöchige Praktika im Stadtarchiv. Sieben Archivreferendarinnen und -referendare der Bayerischen Archivschule waren vom 24. Oktober bis 2. Dezember 2011 dem Stadt archiv zur praktischen Ausbildung zugewiesen.

Auch an der Ausbildung von nebenamtlichen Archivbetreuern oder von nichtarchi-vischen Verwaltungskräften, die von den Kommunen mit Archivaufgaben betraut werden, war das Stadtarchiv München beteiligt. Bei dem Kurs „Archivwesen der Gemeinden“ , der von der Bayerischen Verwaltungsschule in München als Grund-seminar (je nach Bedarf im Frühjahr und im Sommer) und als Aufbauseminar (im Herbst) angeboten wird (Tagungsort: Holzhausen am Ammersee) unterrichtete Dr. Manfred Peter Heimers beim Grundseminar in den Fächern „Archivische Öffentlichkeitsarbeit“ und „Archivische Sammlungen“ . 2011 und 2012 verbrachten die jeweils etwa 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Aufbauseminars einen Tag im Stadtarchiv, um hier Einblick in das Sammlungswesen sowie die Restaurierung zu nehmen (Betreuung durch Dr. Manfred Peter Heimers, Anton Löffelmeier M.A. und Margaretha Eisenhofer).

Seit September 2010 bildet das Stadtarchiv München erstmals im Rahmen der dualen Berufsausbildung archivische Nachwuchskräfte aus. Es wurden zwei Aus-bildungsplätze für „Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Fachrich-tung Archiv“ eingerichtet. Die beiden Auszubildenden lernen in ihrer dreijährigen praktischen Ausbildung alle Bereiche des Archivwesens kennen. Zum Blockunter-richt besuchen sie die Städtische Berufsschule für Medienberufe.

Einblick in die Arbeit des Stadtarchivs erfuhren zu ihrer beruflichen Orientierung im Rahmen von Praktika und Schnupperkursen auch Schüler, Auszubildende und Studierende.

Das Stadtarchiv – Ort der fachlichen Aus- und Weiterbildung

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Weiterbildung

Um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern städtischer Dienststellen die Notwen-digkeit einer korrekten Umsetzung des Aktenplans zu demonstrieren bzw. um ihnen zu zeigen, wo und wie die an das Stadtarchiv gegebenen Unterlagen ihrer Dienststellen dauerhaft aufbewahrt sind, geben die Mitarbeiter des Stadtarchivs mehrmals im Jahr in Führungen Einblick in die Magazine des Hauses. Außerdem werden bei Bedarf für einzelne Dienststellen Lesekurse in Deutscher Schreibschrift abgehalten. Im Jahr 2011 nahmen rund 85, im Jahr 2012 rund 95 städtische Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter an den genannten Veranstaltungen teil.

Wie in der Ausbildung ist das Stadtarchiv München auch in der beruflichen Weiter-bildung von Archivarinnen und Archivaren zumeist kleinerer Kommunen, die als Seiteneinsteiger oder nebenamtlich diese Tätigkeit ausüben, aktiv. Im Jahr 2011 gab es darüber hinaus auch internationalen Besuch. So informierten sich im Septem-ber 2011 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtarchivs Stockholm bei ihren Münchner Kollegen über deren Arbeitsmethoden und die Sammlungsbereiche des Stadt archivs München.

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Das Stadtarchiv München ist sowohl stadtintern wie auch deutschlandweit in zahlreichen Gremien, Arbeitskreisen und Projektgruppen vertreten:

Arbeitskreis „Stadtgeschichte“ Hans-Joachim Hecker, Dr. Michael Stephan

Arbeitskreis „Stadt- und Landesgeschichte“Dr. Brigitte Huber

Bayerischer Archivtag (Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns / Stadtarchiv München)Hans-Joachim Hecker, Dr. Michael Stephan

Bayerischer Städtetag – Arbeitskreis „Stadtarchive“Hans-Joachim Hecker (Vorsitz)

Bayerisches Wirtschaftsarchiv – Wissenschaftlicher BeiratDr. Michael Stephan

Berufsbildungsausschuss für die Ausbildung der Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung ArchivAnton Löffelmeier M.A. (Vorsitzender), Dr. Ingo Schwab (zugleich Mitglied des Prüfungsausschusses), Hans-Joachim Hecker

Bundesgeschichtswettbewerb der Körber-Stiftung, Regionaljury SüdbayernElisabeth Angermair M.A.

Bundeskonferenz der Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag Dr. Michael Stephan – Unterausschuss „Überlieferungsbildung“ Dr. Michael Stephan (Leitung)– Unterausschuss „IT – Informationstechnologie“ Britta Meierfrankenfeld

Gesellschaft für Bayerische Rechtsgeschichte Hans-Joachim Hecker (Vorstandsmitglied)

Haus der Bayerischen Geschichte – FreundeskreisDr. Michael Stephan (Mitglied des Hauptausschusses)

Historischer Verein von Oberbayern Dr. Michael Stephan (1. Vorsitzender), Dr. Manfred Peter Heimers (Schriftführer), Dr. Brigitte Huber (Schriftleitung „Oberbayerisches Archiv“)

Jury des Bayerischen ArchivpreisesHans-Joachim Hecker

Lenkungskreis „Digitale Landzeitarchivierung“Dr. Michael Stephan, Dr. Manfred Peter Heimers

„Literatur in Bayern“ (Zeitschrift) – RedaktionsbeiratDr. Michael Stephan

Museumspädagogisches ZentrumDr. Michael Stephan (2. Vorsitzender)

NS-Dokumentationszentrum München – Wissenschaftlicher BeiratDr. Andreas Heusler

Valentin-Karlstadt-Musäum – KuratoriumDr. Michael Stephan

Stiftung „Münchner Bürgerpreis gegen Vergessen – für Demokratie“ – Beirat und JuryDr. Michael Stephan

Südwestdeutscher Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung Hans-Joachim Hecker, Dr. Michael Stephan

Volkshochschule München – KuratoriumDr. Michael Stephan

Das Stadtarchiv in Gremien und Arbeitskreisen

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Publikationen

Weitere Publikations- und Vortragstätigkeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stadtarchivs MünchenWeitere Publikations- und Vortragstätigkeit von Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern des Stadtarchivs München

Publikationen

Elisabeth Angermair: „Ohne Provokation werden wir überhaupt nicht wahrgenommen“. DieStudentenproteste Ende der 1960er Jahre im Spiegel der Pressefotografie, in: Auf denBarrikaden. Proteste in München seit 1945, hg. v. Zara S. Pfeiffer im Auftrag desKulturreferats der Landeshauptstadt München, München 2011

Hans-Joachim Hecker: Entwendet und beschädigt – Verfolgung des Täters und Schutz desArchivguts , in: Alles was Recht ist. Archivische Fragen – juristische Antworten, hg. v. HeinerSchmitt, Fulda 2012, S. 119-123

Ders. / Hans-Georg Hermann (Hg.): Rechtsgeschichte des ländlichen Raums in Bayern,Regenstauf 2012

ders.: Der Historische Verein von Oberbayern als königlich privilegierte juristische Person, in:Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen des Historischen Vereins von Oberbayern.Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v. Brigitte Huber, München 2012(Oberbayerisches Archiv 136), S. 65-68

ders.: Introduction to the presentation „Pius XII and Michael Cardinal von Faulhaber", in:Eugenio Pacelli - Pius XII, hg. v. Peter Pfister, Regensburg 2012, S. 89-90

ders.: Autorská práva a archivy v Německu, in: Západočeské archivy 2012. Státní oblastníarchiv v Plzni, 2012, S. 13-15

Manfred Peter Heimers: Tätigkeitsbericht des Stadtarchivs 2009/2010, hg. v. Direktorium –Stadtarchiv, München 2011 (Mitautorin: Brigitte Huber)

ders.: IDA, WIM und LZA. Der Weg zur Einführung der digitalen Langzeitarchivierung bei derLandeshauptstadt München, in: Digitale Registraturen - digitale Archivierung. PragmatischeLösungen für kleinere und mittlere Archive? Beiträge zum 16. ArchivwissenschaftlichenKolloquium der Archivschule Marburg, hg. v. Irmgard Christa Becker / Dominik Haffer /Karsten Uhde, Marburg 2012 (Veröffentlichungen der Archivschule Marburg 55), S. 109-130(Mitautor: Armin Grädler)

ders.: „Unsern Gruß zuvor“ – Die Mandate-Sammlung, in: Forscherlust und Sammeleifer. DieSammlungen des Historischen Vereins von Oberbayern. Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum2012, hg. v. Brigitte Huber, München 2012 (Oberbayerisches Archiv 136), S. 198-203

ders.: In ungestörter Unordnung: Die Autographen-Sammlung, in: Forscherlust undSammeleifer. Die Sammlungen des Historischen Vereins von Oberbayern. Zum 175-jährigenVereinsjubiläum 2012, hg. v. Brigitte Huber, München 2012 (Oberbayerisches Archiv 136),S.204-209

Andreas Heusler: Принудительный труд в военной экономике при национал-социализмеО генезисе одного исследовательского жанра, in: Volkhard Knigge, Rikola-GunnarLüttgenau und Jens-Christian Wagner (Hg.), Prinuditel'nyi trud. Nemcy, podnevol'nyerabotniki i voina. Soprovoditel'ni kalog k vystave, Weimar 2011

ders.: Erinnern als Auftrag. Begegnungen mit Max Mannheimer, in: Ilse Macek / HorstSchmidt (Hg.), Max Mannheimer. Überlebender, Künstler, Lebenskünstler. AusgewählteReden und Schriften von und über Max Mannheimer. München 2011, S. 230-232

ders.: Von der „Hauptstadt der Bewegung“ zur „Weltstadt mit Herz“. Münchens kommunaleErinnerungskultur im Wandel, in: zeitgeschichte, 39. Jg., Juli / August 2012, Heft 4, S. 245-256

ders. u.a. (Hg.): Studien zur Jüdischen Geschichte und Kultur in Bayern, München 2011/12• Tamar Lewinsky. Unterbrochenes Gedicht. Jiddische Literatur in

Deutschland 1944-1950• Maximilian Strnad: „Zwischenstation Judensiedlung“. Verfolgung und

Deportation der jüdischen Münchner 1941-1945 • Michael Brenner / Daniela F. Eisenstein: Die Juden in Franken• Ittai Joseph Tamari: Das Volk der Bücher. Eine Bücherreise durch sechs

Jahrhunderte jüdischen Lebens

Brigitte Huber: Tätigkeitsbericht des Stadtarchivs 2009/2010, hg. v. Direktorium –Stadtarchiv, München 2011 (Mitautor: Manfred Peter Heimers)

dies.: Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen des Historischen Vereins vonOberbayern. Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, München 2012 (OberbayerischesArchiv 136)

dies.: „Eine hochansehnliche Versammlung ausgezeichneter Kenner, Pfleger und Freundeder vaterländischen Geschichte“ – 175 Jahre Historischer Verein von Oberbayern, in:Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen des Historischen Vereins von Oberbayern.Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v. Brigitte Huber, München 2012(Oberbayerisches Archiv 136), S. 11-63

dies.: Die „Bildersammlung“, in: Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen desHistorischen Vereins von Oberbayern. Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v.Brigitte Huber, München 2012 (Oberbayerisches Archiv 136), S. 144-165

dies.: Zum Jubiläum das Oberbayerische Archiv neu gestaltet, in: Bayernspiegel 5/6, 2012,22-26

diess.: Feiertage für den „wichtigsten Gegenstand einer Nation“. Anmerkungen zurGeschichte des Bayerischen Zentral-Landwirtschaftsfestes, in: „Öffentliche Einladung zueinem neuen und ständigen Nationalfeste“. Die Zentral-Landwirtschaftsfeste 1811 – 2012,hg. vom Bier- & Oktoberfestmuseum München, München 2012, S. 15-48

Anton Löffelmeier: Besaß Kurt Eisner die bayerische Staatsangehörigkeit? Zum Quellenwertstandesamtlicher Sammelakten, in: Archive in Bayern 6, 2010, S. 393-414 [erschienen 2011]

ders.: „Es war ein stille, kleine Hochzeit“. Ein Quellenfund im Stadtarchiv München zuBrechts Eheschließung 1922 mit Marianne Zoff, in: Dreigroschenheft, 19. Jg., Heft 3/2012

ders.: Nachlässe, in: Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen des HistorischenVereins von Oberbayern. Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v. Brigitte Huber,München 2012 (Oberbayerisches Archiv 136), S. 182-189

ders.: Die „Collectio Angereriana“, in: Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen desHistorischen Vereins von Oberbayern. Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v.Brigitte Huber, München 2012 (Oberbayerisches Archiv 136), S. 194-197

Ingo Schwab: Urkunden und Akten, in: Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen desHistorischen Vereins von Oberbayern. Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v.Brigitte Huber, München 2012 (Oberbayerisches Archiv 136), S. 118-125

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ders.: Von der „Hauptstadt der Bewegung“ zur „Weltstadt mit Herz“. Münchens kommunaleErinnerungskultur im Wandel, in: zeitgeschichte, 39. Jg., Juli / August 2012, Heft 4, S. 245-256

ders. u.a. (Hg.): Studien zur Jüdischen Geschichte und Kultur in Bayern, München 2011/12• Tamar Lewinsky. Unterbrochenes Gedicht. Jiddische Literatur in

Deutschland 1944-1950• Maximilian Strnad: „Zwischenstation Judensiedlung“. Verfolgung und

Deportation der jüdischen Münchner 1941-1945 • Michael Brenner / Daniela F. Eisenstein: Die Juden in Franken• Ittai Joseph Tamari: Das Volk der Bücher. Eine Bücherreise durch sechs

Jahrhunderte jüdischen Lebens

Brigitte Huber: Tätigkeitsbericht des Stadtarchivs 2009/2010, hg. v. Direktorium –Stadtarchiv, München 2011 (Mitautor: Manfred Peter Heimers)

dies.: Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen des Historischen Vereins vonOberbayern. Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, München 2012 (OberbayerischesArchiv 136)

dies.: „Eine hochansehnliche Versammlung ausgezeichneter Kenner, Pfleger und Freundeder vaterländischen Geschichte“ – 175 Jahre Historischer Verein von Oberbayern, in:Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen des Historischen Vereins von Oberbayern.Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v. Brigitte Huber, München 2012(Oberbayerisches Archiv 136), S. 11-63

dies.: Die „Bildersammlung“, in: Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen desHistorischen Vereins von Oberbayern. Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v.Brigitte Huber, München 2012 (Oberbayerisches Archiv 136), S. 144-165

dies.: Zum Jubiläum das Oberbayerische Archiv neu gestaltet, in: Bayernspiegel 5/6, 2012,22-26

diess.: Feiertage für den „wichtigsten Gegenstand einer Nation“. Anmerkungen zurGeschichte des Bayerischen Zentral-Landwirtschaftsfestes, in: „Öffentliche Einladung zueinem neuen und ständigen Nationalfeste“. Die Zentral-Landwirtschaftsfeste 1811 – 2012,hg. vom Bier- & Oktoberfestmuseum München, München 2012, S. 15-48

Anton Löffelmeier: Besaß Kurt Eisner die bayerische Staatsangehörigkeit? Zum Quellenwertstandesamtlicher Sammelakten, in: Archive in Bayern 6, 2010, S. 393-414 [erschienen 2011]

ders.: „Es war ein stille, kleine Hochzeit“. Ein Quellenfund im Stadtarchiv München zuBrechts Eheschließung 1922 mit Marianne Zoff, in: Dreigroschenheft, 19. Jg., Heft 3/2012

ders.: Nachlässe, in: Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen des HistorischenVereins von Oberbayern. Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v. Brigitte Huber,München 2012 (Oberbayerisches Archiv 136), S. 182-189

ders.: Die „Collectio Angereriana“, in: Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen desHistorischen Vereins von Oberbayern. Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v.Brigitte Huber, München 2012 (Oberbayerisches Archiv 136), S. 194-197

Ingo Schwab: Urkunden und Akten, in: Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen desHistorischen Vereins von Oberbayern. Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v.Brigitte Huber, München 2012 (Oberbayerisches Archiv 136), S. 118-125

Meinolf Schwarzenau: Die Bibliothek. Zur Geschichte eines verborgenen Kleinods, in:Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen des Historischen Vereins von Oberbayern.Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v. Brigitte Huber, München 2012(Oberbayerisches Archiv 136), S. 72-117 Michael Stephan: [Vorwort zu:] Richard Bauer: Pasing, hg. v. Stadtarchiv München („Zeitreise ins alte München“), München 2011, S. 7–8

ders.: Ibsen in München, in: Turmschreiber 29. Jhg., 2011 . Ein Hausbuch auf das Jahr2011, S. 38-41

ders.: Wie viele Eimer Bier kostet ein Kanal von München zur Donau? Kuriose undernsthafte Pläne zu Wasserstraßen in Bayern, in: Turmschreiber 30. Jhg., 2012 . EinHausbuch auf das Jahr 2012, S. 180-183

ders.: Zensur (Altbayern und Bayern), in: Historisches Lexikon Bayerns<http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44961> (31.01.2012)

ders.: Franz Josef Strauß (1915–1988), in: Große Gestalten der bayerischen Geschichte, hg.v. Katharina Weigand, München 2012, S. 503-533

ders.: Das Kloster Scheyern, in: Der Geschichte auf der Spur. Bayerns einzigartigeDenkmäler – Von den Kelten bis zum kalten Krieg. 2. Etappe, hg. v. Egon Johannes Greipl,München 2012, S. 155-159

ders.: Bühne für die Kommunen, in: 100 Jahre Bayerische Staatszeitung 1912–2012, hg. v.Karin Dütsch, Bamberg 2012, S. 166-178

ders.: Karl (Ritter von) Müller. Ein Leben zwischen München und Bozen, in: Festschrift fürHans Heiß zum 60. Geburtstag, hg. v. Hannes Obermaier u.a., Bozen-Wien 2012, S. 460-480

ders.: Die Hundertjahrfeier 1913 für Richard Wagner in München, in: wagnerspectrum 2,Würzburg 2012, S. 85-106

ders.: [Vorwort zu:] Richard Bauer: Ludwigsvorstadt, hg. v. Stadtarchiv München, München2012, S. 6–8 („Zeitreise ins alte München“)

ders.: München wird Metropole. Die Entwicklung von der Residenz- zur Großstadt, in:Prinzregent Luitpold von Bayern. Ein Wittelsbacher zwischen Tradition und Moderne, hg. v.Ulrike Leutheusser / Hermann Rumschöttel, München 2012, S. 88-101

ders.: Die Manuskripte-Sammlung, in: Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen desHistorischen Vereins von Oberbayern. Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v.Brigitte Huber, München 2012 (Oberbayerisches Archiv 136), S. 126-143

ders.: Bedeutung der Isar für München, in: Geschichte der Isar in München, hg. v.Stadtarchiv München, München 2012, S.11-13

ders.: Max Halbe (1865–1944) – ein vergessener Münchner Schriftsteller, in: Turmschreiber31. Jhg., 2013. Ein Hausbuch auf das Jahr 2013, S. 204-206

Angela Stilwell: Pläne und Karten, in: Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen desHistorischen Vereins von Oberbayern. Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v.Brigitte Huber, München 2012 (Oberbayerisches Archiv 136), S. 166-181

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Vorträge

Meinolf Schwarzenau: Die Bibliothek. Zur Geschichte eines verborgenen Kleinods, in:Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen des Historischen Vereins von Oberbayern.Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v. Brigitte Huber, München 2012(Oberbayerisches Archiv 136), S. 72-117 Michael Stephan: [Vorwort zu:] Richard Bauer: Pasing, hg. v. Stadtarchiv München („Zeitreise ins alte München“), München 2011, S. 7–8

ders.: Ibsen in München, in: Turmschreiber 29. Jhg., 2011 . Ein Hausbuch auf das Jahr2011, S. 38-41

ders.: Wie viele Eimer Bier kostet ein Kanal von München zur Donau? Kuriose undernsthafte Pläne zu Wasserstraßen in Bayern, in: Turmschreiber 30. Jhg., 2012 . EinHausbuch auf das Jahr 2012, S. 180-183

ders.: Zensur (Altbayern und Bayern), in: Historisches Lexikon Bayerns<http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44961> (31.01.2012)

ders.: Franz Josef Strauß (1915–1988), in: Große Gestalten der bayerischen Geschichte, hg.v. Katharina Weigand, München 2012, S. 503-533

ders.: Das Kloster Scheyern, in: Der Geschichte auf der Spur. Bayerns einzigartigeDenkmäler – Von den Kelten bis zum kalten Krieg. 2. Etappe, hg. v. Egon Johannes Greipl,München 2012, S. 155-159

ders.: Bühne für die Kommunen, in: 100 Jahre Bayerische Staatszeitung 1912–2012, hg. v.Karin Dütsch, Bamberg 2012, S. 166-178

ders.: Karl (Ritter von) Müller. Ein Leben zwischen München und Bozen, in: Festschrift fürHans Heiß zum 60. Geburtstag, hg. v. Hannes Obermaier u.a., Bozen-Wien 2012, S. 460-480

ders.: Die Hundertjahrfeier 1913 für Richard Wagner in München, in: wagnerspectrum 2,Würzburg 2012, S. 85-106

ders.: [Vorwort zu:] Richard Bauer: Ludwigsvorstadt, hg. v. Stadtarchiv München, München2012, S. 6–8 („Zeitreise ins alte München“)

ders.: München wird Metropole. Die Entwicklung von der Residenz- zur Großstadt, in:Prinzregent Luitpold von Bayern. Ein Wittelsbacher zwischen Tradition und Moderne, hg. v.Ulrike Leutheusser / Hermann Rumschöttel, München 2012, S. 88-101

ders.: Die Manuskripte-Sammlung, in: Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen desHistorischen Vereins von Oberbayern. Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v.Brigitte Huber, München 2012 (Oberbayerisches Archiv 136), S. 126-143

ders.: Bedeutung der Isar für München, in: Geschichte der Isar in München, hg. v.Stadtarchiv München, München 2012, S.11-13

ders.: Max Halbe (1865–1944) – ein vergessener Münchner Schriftsteller, in: Turmschreiber31. Jhg., 2013. Ein Hausbuch auf das Jahr 2013, S. 204-206

Angela Stilwell: Pläne und Karten, in: Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen desHistorischen Vereins von Oberbayern. Zum 175-jährigen Vereinsjubiläum 2012, hg. v.Brigitte Huber, München 2012 (Oberbayerisches Archiv 136), S. 166-181

Vorträge

Elisabeth Angermair M.A.

18.01.2011 Kommentierte Filmvorführung für den Historischen Verein von Oberbayern: München 1945 – Willi Cronauers Film von der zerstörten Stadt

25./27.02.2011 Kommentierte Filmvorführung im Münchner Stadtmuseum (wie 18.01.2011)

09.05.2011 Kommentierte Filmvorführung im Wohnstift Augustinum (wie 18.01.2011)

22.07.2011 Filmvorführung im Rahmen des Sommerfestes des Historischen Vereins von Oberbayern: „Not und Hilfe“ – Ein Film aus der Sammlung des HV im historischen Kontext gesehen

08.09.2011 Filmvorführung für Rotary München-Nymphenburg: München und die Folgen des Zweiten Weltkrieges.

21.10.2011 Vortrag bei der Tagung des Zentralinstituts für Kunstgeschichte zur Freischaltung der Internetseite „GDK-research“: Die großen DeutschenKunstausstellungen in München 1937 bis 1944/45. Fotobestände im Stadtarchiv München

25.01.2012 Kommentierte Filmvorführung für den Verein der Münchner Gästeführer (wie 18.01.2011)

06.07.2012 Filmvorführung im Rahmen des Sommerfestes des Historischen Vereins von Oberbayern: „Olympische Sommerspiele 1972 in München. 40 Jahre danach“

Hans-Joachim Hecker

22.09.2011 Vortrag beim Deutschen Archivtag 2011: Entwendet und beschädigt – Verfolgung des Täters und Schutz des Archivguts.

25.11.2011 Leitung der Sektion „Rechtsfragen“ des Fortbildungsseminars „Nichtamtliches Archivgut in Kommunalarchiven“ der Bundeskonferenz der Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag in Eisenach

09.12.2011 Vortrag bei der Gesellschaft für Bayerische Rechtsgeschichte in München: Hermann Krause (1902 – 1991) – Wirtschaftsrecht und Rechtsgeschichte

14.03.2012 Vortrag bei der Tagung „Eine Revolution im Wasserglas? Bayerns Industrialisierung im lokalen und regionalen Kontext“ im Bildungszentrum Banz: Industriestadt versus Kunststadt? Zur Industrialisierung Münchens im 19. Jahrhundert

02.07.2012 Vortrag beim Historischer Verein von Oberbayern: Industriestadt versus Kunststadt? Zur Industrialisierung Münchens im 19. Jahrhundert

27.09.2012 Vortrag beim Deutschen Archivtag in Köln: Ausgliederung von

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Archiven. Wirtschaftlich sinnvoll – rechtlich verboten?

10.10.2012 Vortrag bei der Tagung „Ludwig der Bayer – Reich und Herrschaft im Wandel“ in München: Privileg und Herrschaft bei Ludwig dem Bayern

07.11.2012 Vortrag beim 5. Arbeitsgespräch der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns und des Arbeitskreises Stadtarchive des Bayerischen Städtetag in München: Auf frischer Tat ertappt! Was kann und soll mantun?

15.11.2012 Leitung der Sektion „Rechtsfragen“ des Fortbildungsseminars „Im (virtuellen) Lesesaal ist für Sie ein Platz reserviert ... Archivbenutzung heute – Perspektiven für morgen“ der Bundeskonferenz der Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag in Kassel

Dr. Manfred Peter Heimers

12.02.2011 Vortrag beim Corps Palatia, München: Für Fortschritt und Moderne. Bürgermeister Dr. Alois von Erhardt (1870 – 1888)

30.11.2011 Vortrag beim 16. Archivwissenschaftlichen Kolloquium, Archivschule Marburg: IDA, WIM und LZA. Ein Werkstattbericht zur Einführung der digitalen Langzeitarchivierung bei der Landeshauptstadt München

03.03.2012 Vortrag auf der Münchener Genealogiebörse: Genealogisches Schatzhaus. Das Stadtarchiv München und seine personengeschichtlichen Quellen

22.03.2012 Vortrag auf der Tagung des Arbeitskreises „Großstadtarchive“ in München: IDA, WIM und LZA. Der Weg zur Einführung der digitalen Langzeitarchivierung bei der Landeshauptstadt München

05.05.2012 Vortrag auf der Tagung der Arbeitsgemeinschaft bayerischer Kommunalarchivare, Wasserburg am Inn: IDA, WIM und LZA. Der Wegzur Einführung der digitalen Langzeitarchivierung bei der Landeshauptstadt München

Dr. Andreas Heusler

24.03.2011 Vortrag im Rahmen des Workshops „Rethinking the Diaspora: Jewish Minorities in the Past, Present and Future” an der Universität Regensburg: ... more than pictures – the persecution of Jews and everyday life in Nazi Germany in photography

23.09.2011 Vortrag im Rahmen der Konferenz „Zwangsarbeit als Kriegswaffe“, veranstaltet von den Universitäten Heidelberg und Tübingen in Freudenstadt: Zwangsarbeit in der deutschen Kriegswirtschaft 1939 bis1945 als Faktor der Interessenkongruenz zwischen Wirtschaft und Staat

27.10.2011 Teilnahme an der Podiumsdiskussion beim BIM-TV Talk zum „Tag der Migration“ im Alten Rathaus

Vorträge

Elisabeth Angermair M.A.

18.01.2011 Kommentierte Filmvorführung für den Historischen Verein von Oberbayern: München 1945 – Willi Cronauers Film von der zerstörten Stadt

25./27.02.2011 Kommentierte Filmvorführung im Münchner Stadtmuseum (wie 18.01.2011)

09.05.2011 Kommentierte Filmvorführung im Wohnstift Augustinum (wie 18.01.2011)

22.07.2011 Filmvorführung im Rahmen des Sommerfestes des Historischen Vereins von Oberbayern: „Not und Hilfe“ – Ein Film aus der Sammlung des HV im historischen Kontext gesehen

08.09.2011 Filmvorführung für Rotary München-Nymphenburg: München und die Folgen des Zweiten Weltkrieges.

21.10.2011 Vortrag bei der Tagung des Zentralinstituts für Kunstgeschichte zur Freischaltung der Internetseite „GDK-research“: Die großen DeutschenKunstausstellungen in München 1937 bis 1944/45. Fotobestände im Stadtarchiv München

25.01.2012 Kommentierte Filmvorführung für den Verein der Münchner Gästeführer (wie 18.01.2011)

06.07.2012 Filmvorführung im Rahmen des Sommerfestes des Historischen Vereins von Oberbayern: „Olympische Sommerspiele 1972 in München. 40 Jahre danach“

Hans-Joachim Hecker

22.09.2011 Vortrag beim Deutschen Archivtag 2011: Entwendet und beschädigt – Verfolgung des Täters und Schutz des Archivguts.

25.11.2011 Leitung der Sektion „Rechtsfragen“ des Fortbildungsseminars „Nichtamtliches Archivgut in Kommunalarchiven“ der Bundeskonferenz der Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag in Eisenach

09.12.2011 Vortrag bei der Gesellschaft für Bayerische Rechtsgeschichte in München: Hermann Krause (1902 – 1991) – Wirtschaftsrecht und Rechtsgeschichte

14.03.2012 Vortrag bei der Tagung „Eine Revolution im Wasserglas? Bayerns Industrialisierung im lokalen und regionalen Kontext“ im Bildungszentrum Banz: Industriestadt versus Kunststadt? Zur Industrialisierung Münchens im 19. Jahrhundert

02.07.2012 Vortrag beim Historischer Verein von Oberbayern: Industriestadt versus Kunststadt? Zur Industrialisierung Münchens im 19. Jahrhundert

27.09.2012 Vortrag beim Deutschen Archivtag in Köln: Ausgliederung von

03.11.2011 Buchvorstellung „Zwischenstation 'Judensiedlung'“ im Kulturhaus Milbertshofen

15.11.2011 Vortrag im Kulturhaus Milbertshofen: Shoah und Stadtgesellschaft: Leerstellen als fortwirkende Erinnerungszeichen

14.11.2011 Vortrag bei der Tagung „Zwangsarbeit für das Reich 1941 – 1945. Praxis und Erinnerung in deutschen und russischen Perspektiven“ in Moskau: Zwangsarbeit als historisches Phänomen (1941 – 1945)

12.12.2011 Vortrag im Literaturhaus München: Die Weiße Rose im Gedächtnis derStadt. Wandel und Kontinuitäten des Gedenkens

10.11.2011 Vortrag im Gasteig-Kulturzentrum anlässlich der Feier von „50 Jahre Anwerbeabkommen zwischen der Türkei und Deutschland“: Vom Türkengraben (1686) zum Anwerbeabkommen (1961) – Etappen der münchnerisch-türkischen Beziehungsgeschichte

26.01.2012 Zeitzeugengespräch zum Gedenktag der Auschwitz-Befreiung mit Hanna Zimmermann, Überlebende der Shoa, im Jüdischen Museum München

21.11.2012 Vortrag in der Israelitischen Kultusgemeinde München: Zur Erinnerung an Henny Seidemann

Dr. Brigitte Huber

04.02.2012 Buchvorstellung „Oberbayerisches Archiv“ bei der Sachrang-Stiftung, Sachrang

28.03.2012 Führung für den Gesamtpersonalrat der LH München durch das Neue Rathaus

29.11.2012 Vortrag beim Historischen Verein von Oberbayern: Forscherlust und Sammeleifer. 175 Jahre Historischer Verein von Oberbayern und seineSammlungen.

11.12.2012 Buchpräsentation „Oberbayerisches Archiv Bd. 136“ beim Festakt zum 175-jährigen Jubiläum des Historischen Vereins von Oberbayern im Alten Rathaus

Anton Löffelmeier

22.04.2011 Teilnehmer am Podiumsgespräch „Kultstätte Grünwalder Stadion“ in der Stadiongaststätte, Grünwalder Straße

12./14./19.07.2011 Führungen durch die Ausstellung „Tatort Stadion 2“ im Farbenladen im Feierwerk, Hansastraße 31

20.07.2011 Teilnehmer am Podiumsgespräch „Der TSV München von 1860 und der FC Bayern im Nationalsozialismus“ Feierwerk (w.o.)

06.03.2012 Vortrag beim CSU-Ortsverband Taufkirchen: Die Löwen unterm Hakenkreuz

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03.11.2011 Buchvorstellung „Zwischenstation 'Judensiedlung'“ im Kulturhaus Milbertshofen

15.11.2011 Vortrag im Kulturhaus Milbertshofen: Shoah und Stadtgesellschaft: Leerstellen als fortwirkende Erinnerungszeichen

14.11.2011 Vortrag bei der Tagung „Zwangsarbeit für das Reich 1941 – 1945. Praxis und Erinnerung in deutschen und russischen Perspektiven“ in Moskau: Zwangsarbeit als historisches Phänomen (1941 – 1945)

12.12.2011 Vortrag im Literaturhaus München: Die Weiße Rose im Gedächtnis derStadt. Wandel und Kontinuitäten des Gedenkens

10.11.2011 Vortrag im Gasteig-Kulturzentrum anlässlich der Feier von „50 Jahre Anwerbeabkommen zwischen der Türkei und Deutschland“: Vom Türkengraben (1686) zum Anwerbeabkommen (1961) – Etappen der münchnerisch-türkischen Beziehungsgeschichte

26.01.2012 Zeitzeugengespräch zum Gedenktag der Auschwitz-Befreiung mit Hanna Zimmermann, Überlebende der Shoa, im Jüdischen Museum München

21.11.2012 Vortrag in der Israelitischen Kultusgemeinde München: Zur Erinnerung an Henny Seidemann

Dr. Brigitte Huber

04.02.2012 Buchvorstellung „Oberbayerisches Archiv“ bei der Sachrang-Stiftung, Sachrang

28.03.2012 Führung für den Gesamtpersonalrat der LH München durch das Neue Rathaus

29.11.2012 Vortrag beim Historischen Verein von Oberbayern: Forscherlust und Sammeleifer. 175 Jahre Historischer Verein von Oberbayern und seineSammlungen.

11.12.2012 Buchpräsentation „Oberbayerisches Archiv Bd. 136“ beim Festakt zum 175-jährigen Jubiläum des Historischen Vereins von Oberbayern im Alten Rathaus

Anton Löffelmeier

22.04.2011 Teilnehmer am Podiumsgespräch „Kultstätte Grünwalder Stadion“ in der Stadiongaststätte, Grünwalder Straße

12./14./19.07.2011 Führungen durch die Ausstellung „Tatort Stadion 2“ im Farbenladen im Feierwerk

20.07.2011 Teilnehmer am Podiumsgespräch „Der TSV München von 1860 und der FC Bayern im Nationalsozialismus“ im Feierwerk

06.03.2012 Vortrag beim CSU-Ortsverband Taufkirchen: Die Löwen unterm Hakenkreuz

26.04.2012 Vortrag und Ausstellung: Bert Brecht zwischen Augsburg und München“ in Gempfing, Lkr. Donau-Ries

11.05.2012 Vortrag bei der VHS München-Nord: Die Löwen unterm Hakenkreuz

07.11.2012 Vortrag bei der VHS München-Nord: Die Geschichte des FC Bayern

Dr. Ingo Schwab

11.05.2011 Vortrag bei der Fortbildungsveranstaltung des Kommunalreferats zum Aktenmanagement: Von der Akte bis zum Archiv

06.10.2012 Vortrag in der Bayerischen Staatsbibliothek beim 8. Nationalen Aktionstag für die Erhaltung schriftlichen Kulturguts: Maßnahmen zur Bestandserhaltung im Stadtarchiv München unter besonderer Berücksichtigung seiner Filme und Fotos

Dr. Michael Stephan

06.04.2011 Vortrag im Bier- und Oktoberfestmuseum, München: Der Schriftsteller Georg Queri (1879 – 1919)

12.07.2011 Vortrag beim Frühstücksmeeting aller Münchner Rotary Clubs: München protestiert! Fotodokumente aus dem Stadtarchiv

07.10.2011 Vortrag bei der Ausstellungseröffnung im Traumstadt e.V., München: Der Maler und Karikaturisten Günther E. Stephan

12.10.2011 Vortrag beim 3. Gespräch zwischen Vertretern aus Archiven und Pflichtexemplar-Bibliotheken zur Sammlung von digitalen Amtsdruckschriften und Netzpublikationen im Hauptstaatsarchiv Stuttgart: Erhaltung kommunaler Netzpublikationen und Websites – Stand der Dinge und Perspektiven

25.10.2011 Vortrag im Park-Hotel Egerner Höfe, Rottach-Egern: Der Schriftsteller Georg Queri (1879 – 1919)

30.11.2011 Vortrag bei Rotary München-Nymphenburg: Ergebnisse der Ausgrabungen am Marienhof

04.02.2012 Buchvorstellung „Oberbayerisches Archiv“ bei der Sachrang-Stiftung, Sachrang

05.02.2012 Kurzvortrag bei der Franz-Graf-von-Pocci-Gesellschaft e.V.: Franz Graf Pocci und der Historische Verein von Oberbayern

07.02.2012 Vortrag bei Rotary München-Bogenhausen: Ergebnisse der Ausgrabungen am Marienhof

25.04.2012 Vortrag im Rahmen der Bavaristischen Ringvorlesung an der LMU München: Scheyern. Aus den Anfängen des Hauses Wittelsbach

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06.08.2012 Teilnehmer der Podiumsdiskussion im Presse-Clubforum zum Thema „200 Jahre Biergarten“

10.10.2012 Vortrag auf der Tagung „Ludwig der Bayer (1314 – 1347). Reich und Herrschaft im Wandel“ in München: Metropolis Bavariae? Die Bedeutung Münchens für Ludwig den Bayern

25.10.2012: Begrüßung beim Empfang der Ehrenamtlichen im Bezirksausschuss 4 (Schwabing-West) in der Rotunde des Stadtarchivs

27.10.2012 Begrüßung beim BIM-TV-Talk zum „Tag der Migration“ in der Rotundedes Stadtarchivs

11.12.2012 Begrüßung beim Festakt zum 175-jährigen Jubiläum des HistorischenVereins von Oberbayern im Alten Rathaus

26.04.2012 Vortrag und Ausstellung: Bert Brecht zwischen Augsburg und München“ in Gempfing, Lkr. Donau-Ries

11.05.2012 Vortrag bei der VHS München-Nord: Die Löwen unterm Hakenkreuz

07.11.2012 Vortrag bei der VHS München-Nord: Die Geschichte des FC Bayern

Dr. Ingo Schwab

11.05.2011 Vortrag bei der Fortbildungsveranstaltung des Kommunalreferats zum Aktenmanagement: Von der Akte bis zum Archiv

06.10.2012 Vortrag in der Bayerischen Staatsbibliothek beim „8. Nationalen Aktionstag für die Erhaltung schriftlichen Kulturguts: Maßnahmen zur Bestandserhaltung im Stadtarchiv München unter besonderer Berücksichtigung seiner Filme und Fotos

Dr. Michael Stephan

06.04.2011 Vortrag im Bier- und Oktoberfestmuseum, München: Der Schriftsteller Georg Queri (1879 – 1919)

12.07.2011 Vortrag beim Frühstücksmeeting aller Münchner Rotary Clubs: München protestiert! Fotodokumente aus dem Stadtarchiv

07.10.2011 Vortrag bei der Ausstellungseröffnung im Traumstadt e.V., München: Der Maler und Karikaturisten Günther E. Stephan

12.10.2011 Vortrag beim 3. Gespräch zwischen Vertretern aus Archiven und Pflichtexemplar-Bibliotheken zur Sammlung von digitalen Amtsdruckschriften und Netzpublikationen im Hauptstaatsarchiv Stuttgart: Erhaltung kommunaler Netzpublikationen und Websites – Stand der Dinge und Perspektiven

25.10.2011 Vortrag im Park-Hotel Egerner Höfe, Rottach-Egern: Der Schriftsteller Georg Queri (1879 – 1919)

30.11.2011 Vortrag bei Rotary München-Nymphenburg: Ergebnisse der Ausgrabungen am Marienhof

04.02.2012 Buchvorstellung „Oberbayerisches Archiv“ bei der Sachrang-Stiftung, Sachrang

05.02.2012 Kurzvortrag bei der Franz-Graf-von-Pocci-Gesellschaft e.V.: Franz Graf Pocci und der Historische Verein von Oberbayern

07.02.2012 Vortrag bei Rotary München-Bogenhausen: Ergebnisse der Ausgrabungen am Marienhof

25.04.2012 Vortrag im Rahmen der Bavaristischen Ringvorlesung an der LMU München: Scheyern. Aus den Anfängen des Hauses Wittelsbach

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Printmedien und Internet

MM, 21.01.2011 Der schwierige Patient

SZ, 25.01.2011 Frühe Berufung, später Erfolg

SZ, 12./13.02.2011 Ein Sarg und eine Schande

SZ, 16.02.2011 Urkunden und andere Leidenschaften

SZ, 24.02,2011 Herr Satan auf der Durchreise

SZ, 25.02.2011 Lachen gestattet

efi 2-2011 Bilder sagen mehr als viele Worte

MM, 18.03.2011 Das München-Buch: Keine Arbeiterklasse, aber viel Erfolg

focus 15/2011 Große Siege, große Träume

SZ, 07.04.2011 Mein Körper gehört mir

SZ, 26.04.2011 Verschwundenes Luxushotel

AZ, 04.05.2011 Sex, Protest & Hausgeburten. Das Stadtarchiv bekommt

Zuwachs …

SZ, 13.05.2011 Eins mit sich und mit Gott und der Welt

AZ, 14./15.05.2011 Biergarten und Rudi Dutschke

MM, 18.05.2011 66 Plakate und Gebrüll

Bild, 18.05.2011 So mucken die Münchner auf

www.sueddeutsche.de, 18.5.2011 Eine Stadt gibt Kontra

AZ, 20.05.2011 Von 1346 bis 1570: Die ältesten Häuser der Stadt

SZ, 21./22.05.2011 Kulturgeschichte des Protests

suite 101.de, 22.05.2011 München protestiert und zeigt Fotodokumente aus dem

Stadtarchiv

Wochenanzeiger, 24.05.2011 Zeitreise ins alte Sendling

Schwabinger Seiten, 25.05.2011 Doku „München protestiert!“

SZ, 26.05.2011 Das Münchner Theatermuseum zeigt „Gustav Mahler in

München ..“

Augsbg. Allgemeine, 30.05.2011 Säure zerfrisst das Gedächtnis der Stadt

Wochenanzeiger, 27.05.2011 „Bis zwei Uhr und nicht später!“ Ausst. München protestiert

Bayern im Buch 1, Mai 2011 Rezension „Gern“ bzw. „Sendling“

SZ, 01./02.06.2011 Bierkeller und braune Bauten

Schwabinger Seiten, 1.6.2011 Geschichte „hörbar“ machen

SZ, 06.06. 2011 Münchner Aufstände

SZ, 06.06.2011 Rettung im Verbund

Schwabinger Seiten, 08.06.2011 Doku „München protestiert“

www.jiz-muenchen.de „Tatort Stadion 2“

SZ, 16.06.2011 Stadt der Habenichtse. Michael Schattenhofers „Wirtschafts-

geschichte Münchens“...

Schwabinger Seiten, 22.06.2011 Musik mit Folgen

Jüdische Allgemeine, 23.06.2011 Weiblich, politisch, engagiert. Hildegard Hamm-Brücher

enthält Moses-Mendelssohn-Medaille

Hallo München, 29.06.2011 Der Schwabinger Krawallmacher

Die Zeit, 30.06.2011 Zeitmaschine

Münchner Wochenblatt, 12.07.2011 Juli anno dazumal: Bemerkenswertes … aus der Münchner

Stadtchronik

MM, 15.07.11 Das Langzeitgedächtnis Münchens

SZ, 15.07.11 Rotunde soll künftig für alle offen stehen

Das Stadtarchiv in der öffentlichen Wahrnehmung

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www.sueddeutsche.de 20.07.11 Ewige Debatte (betr. Ladenschluss)

tz, 20./21.08.2011 Schatzkammer voller Münchner Geschichte(n)

Bild, 03.08.2011 München – die ältesten Einträge im Goldenen Buch

AZ, 23.08.11 Der Wunsch-Münchner

Welt am Sonntag, 11.09.2011 Filmpremiere „Kasimir & Karoline“

MM, 10.10.2011 Archäologische Zone

SZ, 12.10.2011 Gelbe Karte aus dem Rathaus

SZ-Fürstenfeldbruck, 13.10.2011 Historische Dokumente in der Schublade

Das Münchner Kunstjournal, Gegen das Vergessen

Okt./Dez. 2011

SZ, 26.10.2011 Im Heute angekommen

Wochenanzeiger, 27.10.2011 Den Staub weggeblasen

Münchner WochenendZeitung, In München angekommen

27.10.2011

MM, 28.10.2011 Ausstellung über Künstler Rudolf Ernst

AZ, 28.10.2011 Frischer Wind für die Schreiber-Gilde

MM, 5./6.11.2011 Die Frau, die Münchens Rätsel löst

MM, 9.11.2011 Reise in den Tod

Jüdische Allgemeine, 24.11.2011 Mit Gesicht und Namen

SZ, 03./04.12.2011 Das erblühte Bauerndorf

Tagesspiegel, 11.12.2011 Ausweitung der Kampfzone

Wochenanzeiger, 20.12.2011 Ein Untermenzinger im KZ Dachau

Bayer. Jahrbuch für Volkskunde 2011 Rezension: „München feiert“

Schwäbische.de, 02.01.2012 Seit 200 Jahren vergnügen sich die Bayern im Biergarten

SZ, 03.01.2012 Heimatkunde der lebendigen Art

MM, 04.01.2012 Prost! Heute hat unser Biergarten Geburtstag

BStZ, 05.01.2012 Der vergessene Avantgardist

SZ, 09.01.2012 Das Hungertrauma von München

SZ Dingolfing, 13.01.2012 Alte Ansichten eines jungen Landkreises

MM, 27.01.2012 Buchbesprechung „Zeitreise ins alte München – Pasing“

Münchner WochenendZeitung, Beginn für „Migrationsarchiv“ im Stadtarchiv

29.01.2012

SZ, 31.01.2012 Umstrittener Namenspatron

MM, 02.02.2012 Straßen-Patron Alois Wunder im Zwielicht

AZ, 10.02.2012 War Uropa gar adelig?

MM, 16.02.2012 Wenn die Schäffler mit den Standl-Frauen

www.welt.de, 27.02.2012 Nazis stehlen bei „Judenaktion“ 2000 Kunstwerke;

Schwäbische Post, 19.02.2012 Wo die Bombe lag

SZ/MM, 20.02.2012 Die Stadt informiert: Entdeckungstouren in die Vergangenheit

Wochenanzeiger, 22.02.2012 Erinnern und entdecken. Münchner Archive öffnen ihre Türen

Wochenanzeiger, 28.02.0112 „Ins gelobte Land“. Im Stadtarchiv stellen Migranten

persönliche Gegenstände aus

IHK – Wirtschaft 03/2012 Da schau her – Münchner Stadtarchiv – Das Gedächtnis der

Stadt

Münchner Wochenblatt, 01.03.2012 Entdeckungstouren in die Vergangenheit am 3. März 2012

OVB online, 02.03.2012 Herr über Oktoberfestzug

SZ, 12.03.2012 Eine Woche der Brüderlichkeit

SZ, 16.03.2012 Dokumente einer Annäherung

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Aubing-Neuaubinger Ztg., 30.03.2012 Buchbesprechung „Zeitreise ins alte München – Pasing“

Wirtschaft – IHK Magazin 03/2012 Das Gedächtnis der Stadt

ovb, 08.05.12 Brotkäfer und andere Plagen

Nachrichten aus dem Stadtarchiv 46. Tagung der bayerischen Kommunalarchivare

Wasserburg 04/2012

SZ, 23.05.2012 Vier von sechs Millionen

SZ, 02./03.06.2012 Buchbesprechung „Stadt im Überblick“

MM, 02./03.06.2012 40 Jahre MVV

SZ, 12.06.2012 Das verkannte Genie aus Niederbayern

SZ, 12.06.2012 Milch gab‘s nur für den Führer. Buchvorstellung

Feuchtwanger

AZ, 23./24.06.2012 Buchbesprechung „Stadt im Überblick“

MM, 14./15.07.2012 Der Zebrastreifen wird 60

AZ, 29.08.2012 Die totale Zerstörung

MM, 14.09.2012 Die erste Freundin

AZ, 21.09.2012 Die Mutter der Wiesn

www.sueddeutsche.de, 08.11.2012 Porträt des Stadtarchivs in der Reihe „Münchner Mysterien“

Münchner Kirchenzeitung, 12.11.2012 Buchvorstellung „Denkmal und Dynastie“

Moosacher Anzeiger, 02.12.2012 Moosach in der NS-Zeit

SZ, 08./09.12.2012 Vor 100 Jahren starb Prinzregent Luitpold

SZ, 10.12.2012 Buchbesprechung „Zeitreise ins alte München –

Ludwigsvorstadt“

MM, 15./16.12.2012 Buchvorstellung „Geschichte der Isar“

SZ, 17.12.2012 Der öffentliche Bücherschrank

BStZ, 21.12.2012 Bilder mögen‘s kalt

Radio und Fernsehen

Radio Lora, 01.06.2011 Ausstellung „Protest in München!“

Radio Arabella, 12.06.2011 Der Hl. Onuphrius

BR-Rundschau, 14.06.2011 Die Ausst. „Protest in München!“

Radio 94,5, 16.07.2011 Tag der Offenen Tür im Stadtarchiv

BR-online, 18.07.2011 Städtische Berufsschule für Medienberufe

BR-Mittagsmagazin, 15.01.2012 Vom „Türkengraben“ zum Anwerbeabkommen

Eine Münchnerisch-türkische Beziehungsgeschichte

Deutschlandfunk, 29.01.2012 Geschichtsunterricht im Stadion

BR-alpha, 23.06.2012 Das bayerische Jahrtausend: München.

BR-alpha,18.10.2012 Bavaristische Ringvorlesung / Dr. Stephan: Scheyern

BR-Mittagsmagazin, 22.10.2012 Erinnerungsprojekt „Briefe an die Zukunft“

BR-Mittagsmagazin, 11.12.2012 175 Jahre Historischer Verein von Oberbayern

BR-Abendschau, 17.12.2012 175 Jahre Historischer Verein von Oberbayern

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Vorstellung des Jahresbandes „Oberbayerisches Archiv“

Am 13. Januar 2011 stellte der Historische Verein von Oberbayern den 134. Jahres-band seiner Vereinszeitschrift vor. Das seit 1839 herausgegebene „Oberbayerische Archiv“ ist bis heute das einzige wissenschaftliche Organ, das sich schwerpunkt-mäßig mit historischen und kunsthistorischen Themen aus Oberbayern befasst. Der Jahresband 2011 enthält sechs Beiträge, die Themen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert behandeln. Anhand zahlreicher Bilder stellte Brigitte Huber den Maler, Zeichner und Lithografen Georg Scharf (1788 – 1860) vor, der in Mainburg geboren wurde, den Großteil seines Lebens aber in London verbrachte. In Hunderten von Skizzen hielt er den mühsamen Alltag der Handwerker, Bau-arbeiter, Schausteller und Bettler auf den Straßen minutiös fest und wurde so zu einem präfotografischen Bildchronisten der britischen Hauptstadt in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der langjährige ehemalige Vereinsvorsitzende Richard Bauer berichtete über das Sterben König Ludwigs I. in Nizza im Jahr 1868: „Ein Uhr und ich bin noch nicht tot“.

Am 13. Januar 2012 wurde der 135. Jahresband des „Oberbayerische Archivs“ präsentiert, der sich mit Themen vom Barock bis ins 20. Jahrhundert befasst. In einem Kurzreferat stellte Dr. Birgit-Verena Karnapp den bisher nur wenig bekannten Münchner Architekten Eduard Metzger (1807 –1894) vor. Monika Ständecke befasste sich mit Münchner Festkultur in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts; sie berichtete über Veranstaltungen des Münchner Verkehrsverein-Festring e.V. zur Amtszeit Robert Hubers und übergab anschließend den Nachlass Hubers – er war 2010 verstorben – an das Stadtarchiv (s.a. Seite 9).

„Ortstermin“ im Stadtarchiv

Am 22. Juli 2011 sowie am 6. Juli 2012 fand im Stadtarchiv das Sommerfest des Historischen Vereins von Oberbayern statt, zu dem der Verein und das Archiv gemeinsam eingeladen hatten. Dr. Brigitte Huber organisierte wie immer ein umfangreiches Programm: Im Lesesaal des Stadtarchivs wurde eine Auswahl von Grafiken aus der „Bildersammlung“ des Vereins präsentiert. Es gab Führungen durch die Magazine des Hauses sowie einen Bücherflohmarkt zugunsten des Vereins. Außerdem wurden historische Filme aus der Sammlung des Stadtarchivs gezeigt. Die stets gut besuchte Veranstaltung soll nicht nur dem Vereinsleben der Mitglieder dienen, sondern auch zur Gewinnung neuer Mitglieder genutzt werden.

Ausstellung „Forscherlust und Sammeleifer. Die Sammlungen des Historischen Vereins von Oberbayern“

Im Jahr 2012 feierte der Historische Verein, der seit 1944 seinen Sitz im Stadtarchiv München hat, mit einigen Sonderveranstaltungen sein 175-jähriges Bestehen. Dem Stadtarchiv war dieses außergewöhnliche Jubiläum Anlass, eine Ausstellung über die Vereinssammlungen zu präsentieren. Sie wurde sowohl im Rahmen der bundes - weiten Veranstaltung „Tag der Archive“ am 3. März 2012 (siehe auch S. 35) als auch

Aktivitäten des Historischen Vereins von Oberbayern im Stadtarchiv

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beim Sommerfest des Historischen Vereins im Stadtarchiv am 6. Juli gezeigt. Sofort nach Vereinsgründung 1837 hatte man mit dem Aufbau einer Bibliothek sowie von Spezialsammlungen begonnen. Als „Gemeingut der Geschichtsfreunde“ sollten sie auch „der Forschung künftiger Zeiten und der Wissenschaft“ dienen. Gesammelt wurden Urkunden und Handschriften, Landkarten und Pläne, Hand-zeichnungen, Kupferstiche und Lithografien, römische und mittelalterliche Münzen sowie „antiquarische“ Gegenstände. Die Sammeltätigkeit des Historischen Vereins von Oberbayern setzte damit lange vor der Gründung der historisch ausgerichteten Münchner Museen ein (erst 1855 Bayerisches Nationalmuseum, 1885 Prähisto-rische / heute Archäologische Staatssammlung, 1888 Münchner Stadtmuseum)!

Um eine handfeste Vorstellung vom Umfang der Sammlungen nach rund 60-jähriger Sammeltätigkeit zu geben, sei gesagt, dass der Verein 1908 für den Umzug in ein neues Heim 40 Möbelwägen benötigte! Als der Historische Verein im März 1944 seine damaligen Räumlichkeiten aufgeben musste, gingen die Verantwortlichen einen Vertrag mit dem Stadtarchiv ein und übergaben dieser Institution sämtliche noch verbliebenen Sammlungen; ein Teil der prähistorischen Objekte war zu die-sem Zeitpunkt bereits der Archäologischen Sammlung überlassen worden. In den 1970er Jahren beschlossen Vorstand und Ausschuss des Vereins, alle Kunstgegen-stände, für die in den Magazinen des Stadtarchivs eine sachkundige Betreuung nicht möglich war, öffentlichen Instituten und Sammlungen als Dauerleihgaben oder Stiftungen überlassen. Daraufhin erfolgten Abgaben an die Archäologische Staats-sammlung, die Alte Pinakothek, die Bayerische Akademie der Wissenschaften, das Münchner Stadtmuseum, das Bayerische Nationalmuseum, die Staatliche Graphische Sammlung München sowie das Diözesanmuseum Freising.

Jubiläumsfestakt am 11. Dezember 2012

Links: Handgeschriebene und illustrierte Chronik des Klosters Ebersberg, nach 1486.

Rechts: In Holz geschnittene Ortswappen-Druckstöcke aus der Sammlung des Mathematikers und Kartografen Philipp Apian (1531–1589).

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Höhepunkt der Veranstaltungen zum 175-jährigen Jubiläum des Vereins war der Festakt im Alten Rathaus am 11. Dezember 2012, dem Tag der Vereinsgründung durch 20 geschichtsinteressierte Männer im Jahr 1837. Grußworte sprachen der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude, Regierungspräsident Christoph Hillenbrand, der auch Mitglied des Ausschusses des Vereins ist, sowie der Vorsit-zende des Gesamtvereins deutscher Geschichts- und Altertumsvereine und des Verbandes Bayerischer Geschichtsvereine, Prof. Dr. Manfred Treml. Den Festvortrag zum Thema „Die Geschichtsvereine in ihrer europäischen Dimension“ hielt Frau Prof. Dr. Gebriele Clemens vom Lehrstuhl für Neuere Geschichte und Landes-geschichte an der Universität des Saarlandes, die sich über deutsche und italienische Geschichtsvereine im 19. Jahrhundert habilitiert hat. Dr. Brigitte Huber stellte anschließend den 136. Band des „Oberbayerischen Archivs“ vor, der aus Anlass des Vereinsjubiläums in neuer Gestalt erschien, besonders umfangreich ausfiel und ungewöhnlich reich bebildert ist. Seine 24 Beiträge beschäftigen sich mit der Vereinsgeschichte und stellen schwerpunktmäßig die reichhaltigen Sammlungen des Vereins im Stadtarchiv und in Archiven, Museen und Sammlungen in München vor. Die musikalische Umrahmung des Festakts gestalteten Ernst Schusser und Musiker vom Volksmusikarchiv und von der Volksmusikpflege des Bezirks Oberba-yern mit städtischer und ländlicher Musik aus dem Jubiläumsjahr. Anschließend an den Festakt richtete die Landeshauptstadt München einen Empfang aus.

Der Historische Verein von Oberbayern in den Medien

Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. 78 (2012) Oberbayern‘s Gedächtnis. 175 Jahre Historischer Verein von OberbayernBStZ – Unser Bayern Nov. 2012 Privater SammeleiferSZ, 11.12.2012 Jäger der verlorenen Schätze. 175 Jahre Historischer Verein von OberbayernBR-Mittagsmagazin, 11.12.2012 175 Jahre Historischer Verein von OberbayernBR-Abendschau, 14.12.2012 175 Jahre Historischer Verein von OberbayernBayernspiegel 5/6, 2012 175 Jahre Historischer Verein von Oberbayern