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daLI gewisse radioaktive GrSI]en sich in der Niihe yon Verwerfungeu odor Lagerstat teu sowie beim Wech,~el der geologischen Form~ttion ge,~etznr~iBig aadern, trod dab au,s der Lage dieser "Orte ver]inderter radioaktiver GrSBen und aus der beson,deren Art dieser :]nderuugen aug mannigfache Eigenschaften der geologischeu Ob- jekte ge.-.cMossea werden kanu, welche f(ir den Berg- manu volt griil~ter Bedeutung stud." Di~er yon Am- brom~ eiugescMagene Weg scheiat sehr au,ssichtsreich zu sein, zuma[ er sel~r eia~ach und, was nicht zu iiber- ~ehen |st , auch billig |st . Anschlieaend hieran geht der Verfasser aug die Verweadung yon Wiinschelruten zur Uutersttchtmg f fe~ Untergrundes ein. Auch diese 3Iethode, eine phyMologi~che, | s t eiufach uud billig ~md hat eine Re|he you Erfolgen aufi~uweisen. Iusbesondere arbeitet Ambrow~ darau[ hin, um z-wi- schen Gel)logic, RadioaktivitRt uad Wiiuschelruteu- problem hiasichtlich Keuntyais ~der oberstea Erdkru~te eineu ~ichefen Z'u.~tmmenhang zu erlangen, wt~s nur ztt begri, iBen |st. Irt der Ze i t schr i f t ,,Gliickauf", Esseu 1919, Nr. 46 and 47, geht Ambro}~n usher au[ dieses Themtt ein. Andere 5Iet.hodeu zur Erfor- schung der ober~stett Erdkruste werilen auch kurz ge- s t re i I t ; hierher gehiirt vor allem (lie Beobachtung der Schwereantteruug mit 1-IiHe der EStvSsschen Drehwage, Ob dieser W e t die praktischen Ziele der Erforschung der Erdr inde verfolgend sich als ertolgreich erweisen wird, bleibt abzuwarteu, einfach and billig | s t er nach den bishcrigeu Erf~thrungeu nicht. Vielleicht kSnnca such seismische Ins t rnmente in gewisser ~Vei,se mithelfeu. JIr

Die Energieverteilang in den Spektrallinien. Fiir un,-sel'e Keantn is veto Au[batt des Atoms | s t die Et~ forschung der Energieverteihlng ianerhalb der einzel- l'.eli Spektrallinielt uud auch liber das ganze Spektruui eittschieden wertvoller als die bisher fa.st ausschlicg- lich ausgeffihrten %Vellenlaugenbestinimuiigen. Leider fchlte es dazu +bi~her an einer geeigneteu 3[ethode. :blitufig begittigte mtta sich ~nit ether subjektiven Sch[itzuag yon 1 bis 10, die noch durck die verschie- dene Empfind,lichkeit des Auge~ odor dcr photographi- schen Pla t te fiir die einzelmm Spektralbezirke ge- [[ilscht wurde. Dazu kommt be| letzterer (lie kom- plizierte 5~ tu r des Schw~trzung~sgesetzes. 13ber cihe sehr einfache und elegante Methode zur genauen Intea- sitEt, svergleichung berichtet uun J. 3V. Nicholso~ in cinem Vortrage vor (let ]loyal Inst i tut ion (Nature 103, S. 495, 1919), die you Mcrto~ ausgearbeitet |st. Be| diescr setzt mau vor den Spalt des Spekt~dapp~t- rates einen Grauglaskei,t, so dug seine Kante seukrecht zum Spalt ~teht, uud der durch einert Klargla, skeil ztt elucr Planparallelplatte erganzt |st. Je naeh 4er Iuteusit'~it nehmeu dana die eiuzelnen Linieu eine versehiedene L:,inge an. Um von der .~kndertmg der Empfindlichkeit der photographischen Plat te uuab- h~ingig ztt seth, wird auf ihr eben,so ein Spektrum des pos i t | yen Kra ters erzeugt, dessert Energieverteilung bekanut |s t . Es wurdert hiermit eine Re|he inter- essanter Ergebni.~,~e erzielt, yon denen einige wiederge- gebe9 seien. Be| Zusatz gerittger Mengen yon Helimn oder Neon zu Wasserstoff w';tchst die In tens i ta t dcr kurzwelligen Balmerlinieu relativ starker ats die der langwelligeu. Verschiedene Betr'~tge yon Verunreini- gnngen kSm~en sich dabei ganz verschieden verhalten. In den ei~zelnen Teilea ether Geil~lerriihre stunt wegen der verschiedenea Erreguag" (Stromdichte. Potential- gel!tile) die Intensit:,/tsverh,iltnisse ~utz verschieden; so t r i l l in einem e a t begrenzten Teile ether Helium-

Mitteiluugen aus verschiedeuen Gebieten. [ Die Natur- [ wissenschafte n

rShro d ie Funkenliaie 4686 zugleich mit dem tIetium- bandenspektrum auf . Voa groSem EinfluL~ auf die Ia- tensit~it sind ferner die Bediugungen des Eatladungs- kreise~ (Kapazit'~it, Vor~chaltfunkenstrecke) und tier Druck. DurcI~ kondensierte Entladu~geu bei niedri- gem Druck werden namentlich die Iteliumlinien 4472 und 4388 sehr stark, die anch in den Spektren einiger planetarischer Nebel eine aal~eror4eatliche In tens i ta t aufu'eisea.

Wichtiger | s t abet uoch, dal3 die ueue Methode vor allem die Iateasi ta tsver tei luug iuaerhalb der einzelaeu 1.inie auf einen Blick erkennen 1Rl3t. Je nach d e r Ar t der Erzeuguug und der etw~ dadurch bedingtea Aufspaltung in einzelne Kompoaentea nimmt~ das Ende der Linien andere Formen au, die maa am besten auf ,~tark vergriil~ertea Posit |yen auf Bromsidberpapier er- keunt. Be| der gowShnliehen (aicht kondenMerten): 1,]ntladm~g | s t das Eade vou einer .symmetrischen Para.bel begleuzt uml zeigt damit direkt die nach dem Wahrscheinl.ichkeitsgesetz erfolgende Verteilung der Geschwiadigkeitea der einzelneu strahlenden Atome hn Case au; iu diesem Falle riihrt also die Linienbreite yon dem Dopplereffekt her. Be| koudensierten Ent- laduagea (durch welche die Linieu breiter werden) zeigen die Ba, lmerlinieu des Wasserstoff~ keilfSrmige Enden ml~ 'au~gesprochenen Knoteu oder Einsehnfiruu- zen. Ersteres weist attf einen exponent|ellen IntenM- t~it.~abfall hin, diese zeitgen das Auftretea neuer Kom- pouenteu an. Sie erwieseu sich als identisch mit den you Stark im elektrischen Felde gefuudenea (be| Wasserstoff, Helium und Lithium), so dab man dem- nach auf diesem Wege auch (lie elektrische =kuf~paltung der Spektrallinien untersuchen kann. Be| Beautzung tines Iuterferenz~pektrc,skopes (Lummer-Gehrcke-Platte) mit vorge~etztem Graukeil ergab sich, dal3 die Bahner- serie keine Xeben-, sondern eine Hauptzerie i~t, d i e aus Dubletts besteht, deren Abstand mit wachsender Ordnungszahl abnimmt. Die einiache 5Iethode der Inten~sitrttsverg~leichung diirile demnach neben der yon Koch m i t d c r Photozelle ausgcf(ihrteu (die merkwardi- gerweise nicht erwa[~nt |st) noch weitere interessante P, esultate liefern, nameutlich such be| der Erforschung a.strophysikali~cher Vorgiiuge. B.

t?ber die Energieverteilung im stchtbaren Spektrum tier Azetylenflamme. (E. P. Hyde. "iV. E. Forsythe and F. E. Cad!l, Phys. tier. 14, 379--388. 19t9.) t/her die rel.ative Eaergi.everteiluug im sicht~bartm Spektrum elnes Strahler~ gibt dessea ,Farbtempent- tur" AufschluB, welche ale diejenige Temperatur des sckwarzen KSrpers definiert |s t , be| der dieter die gleiche Farbe besitZt wie tier zu untersucheude Strah- ler. Die Messung der Farbtemperatur erfolgt mit dem Lummer-Brodhunsehen Kontra~tphotometer, wenn man gleichzeitig auf gleiehe tIelligkeit beider Strahler einstellt. Im idealen Fall | s t zu fordern, dal] das Energieverh~ltnis Q zwischen d e r monoehro- matischen StrMdungMnteneit':it e i n ~ Kiirpers yon der Farbtemperatur T und d~r ~trahlung~sintensit~t eines ~chwarzen KSrpers yon der Temperatur T unabh~ugig yon der Wellenliinge |st .

Spektralbolometrische Untersuchungen an zylin- drischen Acetylenflammen zweier verscMedener Brennerkonstruktionen (,,Crescent Aero"-(Brenner and ,,Eastman S tandard"-Brenner )ze igen , d~13 diese letztere Forderung nicht sehr gut erftlllt |st , obwohl (lie direkte Ermit te lung tier Farbtemperatur ohne ,qchwierigkeit m6glich war. Diese iiihrte be |m-Eas t -

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Ilof~, l~. 1 30. 4. tgT0J

man:Brenner ztt dem Wert~ T = 2360 o- ahs. nnd beam Crescent Aero~Brenner zu T = 2434 bls 2450 o al~s.

Die Beobaehtungen lieferten folgende Wer~e yon Q fiir versehieden e Farbtemperaturen, wenn willkiirlieh fiir k=0 ,48 Q = I gesetzt wird:

Crescent Aero

lap. ~ k T - - ' T - - I T--"

0,40 0,42 0,44 0,46 0,48 0,50 0,55 0,6O 0,65 0,70 o,72 ~ 0,74 i

0,62 0,58 0,62 0,74 0,70 0,75 0,86 0,83 0,87 0,94 0,93 0,95 1,00 1,00 1,00 1,04 1,06 1,0 ~: 1,05 1,11 1,04 1,05 1,14 1,03 1,02 1,13 1,00 0.99 1,11 0,96 0,98 1,10 0,95 0,97 1,10 0,93

Eastman' Standard T---- T - "

2360 ~ abs. 2450 ~ abs.

~ 0,6~ 0,70 0,75 .0,83 0,87 0,93 0,95 1,00 1,00 1,06 1,04 1,I1 1,04 1,14 1,03 1,13 1,00 1,10 0,95 1,09 0,9"~ 1,08 0,9 t

Hen n i.n.q.

Mitte i lungen aus ve r sch l edencn Gebie ten . 355

Zimmertemperatur befindliehen Spiegel. Sic teilen in- dessert hieriiber keine Zahlen mit und gebea nur an, dalt (Ins ReflexionsvermSgert vor tier Beobaehtungs- reihe mit dem gliihenden Spiegel grSSer war aks naeh derselben und, dall die anf~nglieh bei ~.=0,8 Und 1,4 p. deutlieh beobaehteten Minima des Refiexionsver- mSgens bei der SchluBme.~sung nieht mehr auffind'bar waren. Als Grund hierfiir wird angegeben, dag die Oberfliiehe 4les Spiegels. naeh dem Gliihen Furehen aufwies un(t also in zwischen Ver~inderu~ffea e r l i t t en hatte. Henning.

Gasverbraueh .in den deatsehen Stlldten. Uber die Entwieklung des Gasverbrauchs in einer groBen Reihe yon deut~eheu Stii~lten xer6ffentlieht Dr. Schil- llng im Journal fiir Gasbeleuchtung, 61. Jahrg. , S. 378--380, interessante statistische Angaben. Da- nach hat die Gesamtg~'~sabgabe auf den Kopf tier Be- v61kerung in den letzten zehn Jai~ren e ine erhebliche Zunah.me erfahren, die in der folgendea Zusammen- stellung deutlich zum Ausdruek kommt.

Das Reflexionsvermiigen von Wolfram b e i Gliih. temperaturen. (W. Wen4ger und A.-H. Pfund, Phys. ]~eV. 14, 427--'433, 1919.) Das Reflexionsverm6geu wuvde a~t einem gezogenen Wol~ramdraht yon 0,9 m~u Du rehme.~ser gmne~sen, der u-f6rmig eng zu- .~.~mmeageboge~: war Und naeh ~bschleife~t auf h 'dbkreisf6rmigen Quersehnitt- dureh Sehwefelbhrme nn(1. Rot poliert wurde. Der so vorbereitete Draht wurde wie eitt Gliihl.ampenfaden ia eine Glasbirne geset.zt, uud damt mit einem Spektralbolometer die Energfe bestimmt, welehe an dem k~lten oder an deva beF versehiedener Temperatnr glilhenden Wolfram- spiegel von einer Lichtquelle zurii.ckgeworfen wurde.

Die wesentHcheu Ergebni,~se dieser 5Ir sind iu der folgenden Tabelle enthal~en, in der fiir ver- scModene Wellepl~i.ngeu ~. und Spiegeltemperatureu T dan VerhiHtnis P - - R e f l e x i o a bei Temperatur T zu Reilexiou bei Zimmertemperatur angegebea ist.

~.- T - - T--- T ~ T - - in0,001 mm 1380 ~ abs. 1632~ 1859~ 2067~

1,06 1,900 0,933 0,925 0,923

1,074 1,000 0,919 0,9{}8 0,906

1,087 1,000 0,902 0.891 0,889

1,089 1,000 0,890 0,877 1~876

0,67 1,27 1,90 2,00 2,90

1916/17 1911/12 1.~9/t0 19o'2/o3

Bei k = 1,27 p. erwms sieh also das Reflexionsver- m6gen de~ Wolframs unabhiingig v o a d e r Tempera- fur, w:,i.hrend es bei kilrzeren ~,Vellenlhngen mit wach- sender Temperatur steigt und bei litngeren Wellen mit wachsender Temperatur abnimmt. Bereits yon 2 1~ au wird diese Abhi ingigkei t" gem~ii~ der ~[axwellsehen

Theorie dureh die Formel R 100"---3650 - - zum

Ausdruck gebraeht. Aus der vorstehenden Tabelle i,st welter zu ent-

nehmen, dab sich die Verlfi~ItnJszahl P zwischen 0,67 und 2 ~. nahezu linear mit tier Wellenliinge ii.adert, f i i r gr68ero Welleul~ingen his ~. = 2,9 aber fast kon- s tant bleibt.

Zur Kontrolle beobachtef, en die Verfas~_~er aueh den absoluten Wert de~ Reflexion~vermligeas an dem auf

E i n w o h n e r z a h l

~ 0 000 fiber bis

5O00OO 100 000

cbm cbm 128 10~ 112 92 108 86 s9 73

00000 7)OOO0 bis bis

50000 1000O

cbm ebm 93 77 72 65 72 65 62 54

I0 000 his

2 (X)O

ebm 76 70 67 46

Die im Kriege notwendig gewordenen MaSaabmen zur Einschr~inkung des Gasverbrauchs kommen im Jahre 1916/17 somit noch nicht zur Cleltung. Die Zahl der Gasabnehmer hat in (len letzten 5 Jahreu elne besonders starke Zunahme erfahren, und zwar in den grSBten St:.idteu vou 152 ant 222 atff je 1000 Ein- wohner, in den kleinsten Stiidten yon 95 au[ 119 ant je 1000 Einwohner. Da die Gasabuehmer in der R egeI aus Familieu voa 4 bi,~ 5 ],:6pfen be.stehen, so gibt es in den OroB.st~id-tea wohl knmn mehr Einu-ohner, .die keinen Gasanschlug besit.zen. Dieses Ergebnis ist vornehmlich der wachsenden Ein.fiihrmlg yon Miiazgasm~seru zu verdanken. Ihre Flammenzahl stieg in den letztetl fiinf Jahren in den griiSten St.tdtea yon 106 au[ 312, in den kleinsten Stiidten yon 18 au~ 73, au[ je 1000 Einwohner berechnet,; der Gasw,r- brauch au[ Miinzgasmesser hat in.de.~sen einen kl6inen Iliiekgang erfahren, was mi t " der Einfiihrung _ des Gases in die breiteu unteren BevSIkerung,~schichiea zusammenhiingt. Die Anschlu~lichte, d. i. ,die Zahl der Ga.~abnebmer auf 1 km :Rohrnetzl:,inge, w[ich:st nh- turgemiiB mit der GrS~e tier St~idte, sie ist besonders in .den Stiidten mit 50 000 bis 100 000 Eiuwohnerff ge- waehsen, u n d zwar yon 89 auf 142 in den letzten 5 Jahren. Diese Zahlen ze igen deutlieh die gemmde Entw4cklung der Gasindustr ie , was um~so erfreulicher ist, als die Entgasung der Kohlen ihre wirtschaft- liehste Au~nutzung darstellt. S.

Kurze starke Regenfiille in Bayern, ihre Er, giebig- keit, DaUer, Iatensitiit , H'~ufigkeit und Ati,sdelmung. J. Haenser. Abhaudhmgeu der Bayer. Land:esstelle fiir GewKsserkuude. 60 und 242 S. Mif. ]" Abb. im Wort- laut und 245 Abb. atff 14 TafehL Miincben 1919. Ein yortreffliches Werk. um da.s viel!e Stunten Bayera beneiden kiinnen, dean keia a~de~es Land kann