Ein Unternehmen der Schaeffler Gruppe
VersuchNockenwellenverstellsysteme
Diese technische Schrift wurde mit großer Sorgfalt erstellt und alle Angaben auf ihre Richtigkeit hin überprüft. Für etwaige fehlerhafte oder unvollständige Angaben kann jedoch keine Haftung übernommen werden.
Produktabbildungen dienen nur zur Veranschaulichung und sind nicht zur Konstruktion zu verwenden.Konstruktionen nur nach technischen Angaben, Maßtabellen und Maßzeichnungen in dieser Ausgabe gestalten. In Zweifels-fällen bitte Rücksprache mit dem INA-Ingenieurdienst.Durch die ständige Weiterentwicklung der Produkte sind Änderungen im Produktprogramm und der Produktausführung vorbehalten!
Es gelten die Verkaufs- und Lieferbedingungen, die den Verträgen und Rechnungen zugrunde liegen.
Herausgeber:INA-Schaeffler KG91072 HerzogenaurachHausadresse:Industriestraße 1–391074 Herzogenaurachwww.ina.com© by INA · 2004, SeptemberAlle Rechte vorbehalten.Nachdruck, auch auszugsweise,ohne unsere Genehmigung nicht gestattet.Druck: Frankendruck GmbH, 90427 NürnbergPrinted in Germany
3
Die zunehmende Verkürzung der Produktentwicklungszeiten seitens der Automobilhersteller erfordert eine immer schnellere und effektivere Produktentwicklung. Ein elementarer Bestandteil in der Produkt-entwicklung ist die Validierung neuer Produkte mittels Durchführung von Versuchen. Diese Versuche sind notwendig, um Funktion und Dauer-haltbarkeit der Produkte sicherzustellen, neuartige Fertigungsverfahren abzusichern, eine gleichbleibende Qualität der Produkte zu gewährleisten sowie die Produkte ständig weiter zu entwickeln.
Je nach Komplexität der zu entwickelnden Produkte werden unter-schiedliche Versuchsmethoden angewendet.
Ein Beispiel für ein Produkt, das sich aus mehreren Untersystemen zusammensetzt, ist ein Nockenwellenverstellsystem. Dieses System besteht aus Nockenwellenverstellereinheit, Proportionalventil, Sensorik, Zubehörteilen und Regelung. INA stellt seinen Kunden dabei die Nocken-wellenverstellereinheit, das Proportionalventil sowie Zubehörteile zur Verfügung. Um die Funktion dieses Systems zu gewährleisten, ist das Zusammenspiel von Mechanik, Hydraulik, Elektrik und Elektronik erforderlich.
Funktion und Dauerhaltbarkeit werden sowohl im Verbund als Komplett-system als auch an der einzelnen Komponente überprüft.
Zur Erprobung ist das Vorhandensein modernster, zum größten Teil eigenentwickelter Prüfstände unabdingbar. Die Untersuchungen an Nockenwellenverstellsystemen vom ersten Prototypenmuster bis hin zum späteren Großserienteil erfolgen derzeit auf mehr als 20 verschiedenen Prüfständen. Dabei können mehr als 100 unterschiedliche Prüfungen durchgeführt werden. Entsprechende Applikationssteuergeräte sind zusätzlich notwendig, um das Nockenwellenverstellsystem hinsichtlich seiner charakteristischen Funktionsmerkmale wie Verstellgeschwindigkeit, Regelgenauigkeit und Schwingverhalten optimal auf den jeweiligen Verbrennungsmotor abzustimmen. Somit kann der Kunde später das Optimum an Kraftstoffeinsparung, Emissionsreduzierung bzw. Leistungs- und Drehmomentsteigerung erreichen.
Als Leitdokument für die gesamte Erprobungsphase dient der sog. „Design Verification Plan – DVP“ in dem die Tests für die einzelnen Musterbaustufen bis zum Serienteil definiert sind. Die in dieser Broschüre beschriebenen Versuchsmethoden und Prüfstandstechnologien kommen dabei in der Erprobungsphase unter anderem zum Einsatz. Die Mess-ergebnisse sind exemplarisch dargestellt.
Versuch Nockenwellenverstellsysteme
4
Für die Planung, Entwicklung und Freigabe neuer Produktkonzepte oder neuer Anwendungen bereits bestehender Konzepte werden unter-schiedlichste Versuchsmethoden eingesetzt und während verschiedener Stufen des Produktentstehungsprozesses durchgeführt.
Folgende Versuchsmethoden kommen unter anderem zum Einsatz:
■ Funktionsuntersuchungen der Komponenten
■ Dauerhaltbarkeitsuntersuchungen der Komponenten
■ Funktionsuntersuchungen des Systems
■ Dauerhaltbarkeitsuntersuchungen des Systems.
Diese Untersuchungsmethoden werden in den folgenden Kapiteln kurz beschrieben.
Versuchsmethoden
5
SeiteFunktionsuntersuchungen der Komponenten
6 Spezifikationsuntersuchung am Nockenwellenversteller
10 Spezifikationsuntersuchung am Proportionalventil
Dauerhaltbarkeitsuntersuchungen der Komponenten
14 Hochdruckpulsertest an den Komponenten
18 Dynamische Umlaufbiegeprüfung am Nockenwellenversteller
22 Gebrauchsdauerlauf nach INA-Spezifikation undUmweltsimulation am Proportionalventil
Funktionsuntersuchungen des Systems
26 Funktionsuntersuchungen Motor-Vollattrappe
Dauerhaltbarkeitsuntersuchungen des Systems
30 Dauerlaufuntersuchungen Motor-Vollattrappe
Inhalt
6
Spezifikationsuntersuchung am Nockenwellenversteller
Die Spezifikationsuntersuchung dient zur Funktionskontrolle von Nockenwellenverstellern außerhalb des Verbrennungsmotors (Serie und Entwicklung). Es werden am Prüfstand Messungen durchgeführt, deren Ergebnisse mit den Spezifikationswerten verglichen werden.
Für die verschiedenen Untersuchungen wird die Rotoreinheit des Nockenwellenverstellers an einem Prüfstandsadapter befestigt. Dieser entspricht der Geometrie und der Ölversorgung der Nockenwelle.
Die Statoreinheit ist mit einem Antrieb verbunden, welcher den Nocken-wellenversteller sowohl verstellen als auch fixieren kann.
Für die Untersuchung wird ein bauteilverträgliches Prüföl verwendet, welches in seiner Beschaffenheit Motoröl bei Betriebstemperatur simuliert. Temperatur und Druck des Prüföles werden nach Spezifikation eingestellt.
Funktionsuntersuchungen der Komponenten
7
Prüfstand
Messaufbau
04-01
158
094
Drehwinkelgeber
Drehwinkelgeber
Drehmoment-belastungseinheit
Hydraulikeinheit Antrieb
Öldruck-Temperatur-Sensoren
Prüfling
Ölaggregat / Volumenstromzähler
Drehmoment-messwelle
Antrieb Prüfling
04-02
Drehmoment-messwelle
158
095
8
Spezifikationsuntersuchung am Nockenwellenversteller
Folgende Größen werden gemessen:
■ Öldrücke
■ Luftdrücke
■ Öltemperaturen
■ Verstellwinkel
■ Ölvolumenströme
■ Drehmomente.
Aus den Messdaten werden folgende Kenngrößen ermittelt:
■ interne Ölleckage des Nockenwellenverstellers zwischen den Ölkammern
■ externe Ölleckage des Nockenwellenverstellers
■ externe Luftleckage des Nockenwellenverstellers
■ Verstellbereich
■ Reib- und Federmomente über den gesamten Verstellbereich
■ Riegelspiel der mechanischen Arretierung
■ Schraubenbelastungsmoment.
Funktionsuntersuchungen der Komponenten
9
Reibung/Verstellbereich
Riegelspiel/Zoom
Leckagemessung
//////////
////////////
/ / /
////////
/ /
//////
/ /
///
/
/
/
//////// //////////
////////////
/ / /
////
Verstellwinkel [°NW]
Re
ibm
om
en
t [N
m]
//////////
////////////
/ / /
////////
/ /
//////
/ /
///
/
/
/
////////
Reibmoment/ /
06-01
158
096
Riegelspiel [˚NW]
///
/ /
/
/
/
/ /
/
/
/
/
Rei
bm
om
ent
[Nm
]
///
/ /
/
/
/
/ /
/
/
/
/
Reibmoment/ /
06-02
158
097
Position Basis Mitte Verstellt
Druckrichtung Früh Früh Spät Fr. / Sp. Spät
Öl-Temp. / ˚C
Prüfdruck A / bar
Prüfdruck B / bar
Winkel / ˚
Leckage V / l/min
Druckdiff. / bar
06-03
.
32,80
–0,01
4,01
0,02
0,33
4,00
32,80
–0,01
4,02
12,98
0,39
4,01
32,90
4,00
4,01
13,03
0,08
0,01
33,00
4,01
–0,01
13,00
0,38
4,00
33,10
4,00
0,00
26,02
0,37
4,00
158
098
10
Spezifikationsuntersuchung am Proportionalventil
Die Messung der elektrischen Eigenschaften, Magnetkraft-Hub- und Q/I-Kennlinie dient der Funktionskontrolle von Proportionalventilen und Schaltventilen als Einzelkomponenten (Serie und Entwicklung). Es werden am Prüfstand Messungen durchgeführt, deren Ergebnisse mit den Spezifikationswerten verglichen werden.
Für die Messung der Magnetkraft-Hub-Kennlinie wird das Ventil ohne Hydraulikteil auf der Magnetmessmaschine montiert und die Kraft-kennlinie über den Magnethub bei konstanter Bestromung des Magneten aufgenommen.
Für die Messung der Q/I-Kennlinie wird das Proportional- bzw. Schaltventil in einem Prüfstandsadapter montiert. Dieser entspricht der Geometrie und der Ölversorgung des Verbrennungsmotors.
Für die Untersuchung wird ein bauteilverträgliches Prüföl verwendet, welches in seiner Beschaffenheit Motoröl bei Betriebstemperatur simuliert. Temperatur und Druck des Prüföles werden nach Spezifikation eingestellt.
Die Bestromung des Prüflings erfolgt jeweils über eine PWM-Endstufe mit Freilauf- oder Löschdiode durch Vorgabe des Tastverhältnisses.
Funktionsuntersuchungen der Komponenten
11
Prüfstand
Messaufbau
08-01
158
099
Drucksensor
Drucksensor
Ölaggregat / Konditionierung
Druck-Temperatur-Sensor Volumenstromzähler
PWM-EndstufePrüfling
A B
PT
08-02
158
100
12
Spezifikationsuntersuchung am Proportionalventil
Folgende Größen werden gemessen:
■ Widerstand
■ Induktivität
■ Isolationswiderstand
■ Magnetkraft
■ Magnethub
■ Öldrücke
■ Öltemperaturen
■ Ölvolumenströme
■ Tastverhältnis
■ Strom.
Aus den Messdaten werden folgende Kenngrößen ermittelt:
■ maximaler Magnethub
■ Magnetkräfte bei definiertem elektrischen Strom über Magnethub
■ Magnetkrafthysterese
■ Ölvolumenströme in den Endlagen
■ Ölvolumenstrom in Verschlussposition (Leckage)
■ Mittenlagenstrom in Verschlussposition
■ Hysterese
■ Druckdifferenzen.
Funktionsuntersuchungen der Komponenten
13
Messergebnis: Magnetkraft-Hub-Kennlinie
Messergebnis: Q/I-Kennlinie
10-01
Hub [mm]
Kra
ft [N
]
Stro
m [A
]
StromKraft
158
101
Strom [A]
Vo
lum
enst
rom
[l/
min
]D
iffer
enzd
ruck
[b
ar]
++
+
++
+
+ +
xx
x
xx
x
x x
PW
M-S
igna
l [%
]
PWM-Signalxx dp A/B-T++ dp P-A/B
Volumenstromdp P-T
Legende
Strom [A]
Vo
lum
enst
rom
[l/
min
]
10-02
158
102
14
Hochdruckpulsertest an den Komponenten
Dieser Versuch dient zur Überprüfung und Absicherung der Dauerhaltbarkeit und Dichtheit von Nockenwellenverstelleinheiten, deren Komponenten oder Proportionalventilen hinsichtlich der Öldruck-belastungen im Verbrennungsmotor.
Für diese Untersuchung werden die Prüflinge an einem Prüfstands-adapter befestigt. Dieser entspricht der Geometrie und der Ölversorgung der Komponenten im Verbrennungsmotor.
Berücksichtigt werden muss, ob unter realen Einbaubedingungen ein Ölabfluss möglich ist oder ob es sich um ein geschlossenes System handelt.
Die dynamische Öldruckbelastung erfolgt über ein Ölaggregat und ein Servoventil, das von einer Kontrolleinheit gemäß Soll-Ist-Druckverlauf angesteuert wird. Der Prüflingskammerdruck wird hierbei als Regelgröße verwendet.
Dauerhaltbarkeitsuntersuchungen der Komponenten
15
Prüfstand
Messaufbau Nockenwellenversteller
12-01
12-02
12-04
Nockenwellenversteller
Proportionalventil
158
103
Drucksensor
Pulser- Steuerventil
Pulser- Kontrolle
Ölaggregat / Konditionierung
Prüfling
12-03
158
104
16
Hochdruckpulsertest an den Komponenten
Voruntersuchung Nockenwellenversteller:
■ Spezifikationsuntersuchung
■ Vermessung Geometrie.
Voruntersuchung Proportionalventil:
■ Spezifikationsuntersuchung.
Hochdruckpulsertest:
Die dynamische, sinusförmige Belastung des Bauteils bzw. der Bauteil-komponente erfolgt durch ölhydraulischen Druck (Umgebungsdruck bis 50 bar). Die Anzahl der jeweiligen Belastungszyklen wird im einzelnen definiert (z.B. 10 Mio. oder 100 Mio. Lastspiele). Die Anzahl der Prüflinge richtet sich nach Grundlagen-, Entwicklungs- oder Freigabeuntersuchung.Messgrößen sind: Öldruck, Temperatur, Lastfrequenz und Lastspiele.
Nachuntersuchung Nockenwellenversteller:
■ Spezifikationsuntersuchung
■ Vermessung Geometrie
■ Dichtheitstests durch statische Druckbelastung
■ Messung Schraubenlösemomente.
Nachuntersuchung Proportionalventil:
■ Spezifikationsuntersuchung.
Begutachtung:
Begutachtung der einzelnen Komponenten hinsichtlich Verschleiß und Beschädigungen.
Dokumentation entstandener Schäden (z.B. Rissbildung mit Schliff-bildern).
Dauerhaltbarkeitsuntersuchungen der Komponenten
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Messung Schraubenlösemomente
Vermessung Geometrie – Beispiel: Verformung/Frontdeckel
Begutachtung
Mo
men
t [N
m]
Winkel [˚]
Schraube 1Schraube 3Schraube 2Schraube 5Schraube 4
14-01
158
105
PretestPosttest
A
D
C
B
A B
C D
14-02
158
106
14-05 14-04
158
107
18
Dynamische Umlaufbiegeprüfung am Nockenwellenversteller
Dieser Versuch dient zur Überprüfung und Absicherung der Dauerhaltbarkeit von Nockenwellenverstelleinheiten hinsichtlich der Umlaufbiegebelastung aus Riemen-/Kettenzugkraft des Steuertriebes.
Für die Untersuchung werden die Nockenwellenverstelleinheiten, welche über einen Riemen oder eine Kette miteinander verspannt sind, mit der summarischen Kraft aus dem Steuertrieb bis 10 Mio. Lastspiele oder bis zum Ausfall umlaufend belastet. Die Ölversorgung zur Schmierung der Einheiten erfolgt über die Prüfwellen. Die Überprüfung und Absicherung der Dauerhaltbarkeit erfolgt auf einem konstanten Lasthorizont mit definierter Überlast. Untersuchungen können für Riemen- und Kettentriebe durchgeführt werden.
Dauerhaltbarkeitsuntersuchungen der Komponenten
19
Prüfstand
Messaufbau (für Riementrieb)
Riementrieb Kettentrieb
16-01 16-02
158
108
Antriebsmotor
Prüflinge / Riemenbelastung
Lagerblockverschiebbar
Lagerblockangetrieben
Krafteinleitungüber Hebelarmund Gewicht
16-03
158
109
20
Dynamische Umlaufbiegeprüfung am Nockenwellenversteller
Voruntersuchung:
■ Spezifikationsuntersuchung Nockenwellenversteller
■ Vermessung Geometrie
■ Vermessung Rundlauf Riemenrad/Kettenrad zum Zentrierdurchmesser des Rotors oder zur Dichtringlauffläche.
Umlaufbiegetest:
Antrieb der Nockenwellenverstelleinheiten (2 Einheiten pro Ansatz) über Zahnriemen/Kette mit Belastung aus Zug- und Leertrum auf konstantem Lasthorizont ohne Momentenbelastung (derzeit mögliche Umschlingung bei Riemen 180°, bei Kette �180°) bis 10 Mio. Lastspiele oder bis zum Ausfall. Messgrößen: Kraft und Lastspiele.
Nachuntersuchung:
■ Spezifikationsuntersuchung Nockenwellenversteller
■ Vermessung Geometrie
■ Vermessung Rundlauf Riemenrad/Kettenrad zum Zentrierdurchmesser des Rotors oder zur Dichtringlauffläche
■ Messung Schraubenlösemomente.
Begutachtung:
Begutachtung der einzelnen Komponenten hinsichtlich Verschleiß und Beschädigungen.
Dauerhaltbarkeitsuntersuchungen der Komponenten
21
Vermessung Geometrie – Beispiel: Riemenrad/Stator
Messung Schraubenlösemomente
Begutachtung – Beispiel: Mikrobewegung auf Stator
Pos. 3
Pos. 1
Pos. 4
Pos. 5
Pos. 2
Ansatz 1 Pretest x / mm Posttest x / mmPos. 1 10,240 10,240Pos. 2 10,265 10,265Pos. 3 10,220 10,220Pos. 4 10,175 10,175Pos. 5 10,185 10,185
Riemenrad/Stator
18-01
158
110
Ansatz
Mo
men
t [N
m]
Losdrehmoment gem.
Losdrehmoment max.
Losdrehmoment min.
1 2 3 4 5 6 7 8
18-02
158
111
18-04 18-05
Stelle1
Mikrobewegungen in Pfeilrichtung 158
112
22
Gebrauchsdauerlauf nach INA-Spezifikation und Umweltsimulation am Proportionalventil
Gebrauchsdauerversuche sollen unter einsatznahen oder verschärften Bedingungen nachweisen, dass Produkte dieses Typs ihre Anforderungen beim Kunden während ihrer definierten Gebrauchsdauer erfüllen.
Magnetventile werden von Motorenöl durchströmt und unter einsatznahen Bedingungen elektrisch angesteuert. Das Motorenöl wird im Bereich von +40 °C bis +150 °C temperiert.
Umweltsimulationsversuche sollen nachweisen, dass Produkte dieses Typs eine Mindestbeständigkeit gegen Chemikalien und Temperatur-wechsel haben. Die Mindestbeständigkeit garantiert, dass diese Produkte während ihrer Gebrauchsdauer trotz Kontakt mit Chemikalien und Temperaturwechsel ihre Funktion behalten.
Magnetventile werden in Einbaubohrungen montiert und für eine definierte Zeitdauer mit Salzwasser, Öl, Benzin, Bremsflüssigkeit und Temperatur-schocks beaufschlagt.
Dauerhaltbarkeitsuntersuchungen der Komponenten
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Prüfstand
Messaufbau Ventildauerlauf
Ventildauerlauf Temperaturschockkammer
20-01 20-02
158
113
Drucksensor
Ölaggregat / Konditionierung
Wegmesszylinderzur Funktions-überwachung
Druck-Temperatur-Sensoren
PWM-EndstufePrüfling
20-03
158
114
24
Gebrauchsdauerlauf nach INA-Spezifikation und Umweltsimulation am Proportionalventil
Folgende Größen werden gemessen:
■ Öldruck
■ Ölvolumenstrom
■ Tastverhältnis (PWM-Signal)
■ PWM-Frequenz
■ Magnetventilschaltfrequenz
■ Magnetventilschaltstrom
■ Magnettemperatur
■ Öltemperatur
■ Lufttemperatur
■ Prüfdauer.
Vor und nach den Tests werden Funktionsmessungen durchgeführt und der Verschleiß begutachtet.
Dauerhaltbarkeitsuntersuchungen der Komponenten
25
Messergebnis
Überwachung Ventildauerlauf
Zeit [s]
Zeit [s]
Wid
erst
and
[O
hm]
Tem
per
atur
[˚C
]
Temperaturschockkammer Salzsprühtest
22-0222-01
158
115
22-03
158
116
26
Funktionsuntersuchungen Motor-Vollattrappe
Die Untersuchung dient zur Funktionskontrolle des Nockenwellen-verstellsystems innerhalb des Verbrennungsmotors (Serie und Entwicklung). Es werden am Prüfstand Messungen durchgeführt, deren Ergebnisse mit den Spezifikationswerten des Motorenlastenheftes verglichen werden.
Für die verschiedenen Untersuchungen werden die Komponenten des Nockenwellenverstellsystems an eine Motor-Vollattrappe montiert. Die Motorattrappe wird mittels E-Motor über die Kurbelwelle angetrieben und von extern konditioniert. Die Messgrößen werden mittels Sensoren an Wellen und Ölkanälen abgenommen. Das Nockenwellenverstellsystem wird von einem Universalsteuergerät geregelt, welches individuell parametriert werden kann.
Funktionsuntersuchungen des Systems
27
Prüfstand
Messaufbau
24-01
158
117
Drehwinkel-geber
SensorAdapter
K2 K3K1
Öld
ruck B-K
amm
er
Öld
ruck A-K
amm
er
Ventilstro
m
Kurbelw
elle
24-01
No
ckenwelle A
uslass
No
ckenwelle E
inlass
hochauflösendeMessdatenerfassung
Mess- und Applikationsrechner
Universalsteuergerät mit Regler
158
118
28
Funktionsuntersuchungen Motor-Vollattrappe
Folgende Größen werden gemessen:
■ Öldrücke
■ Temperaturen
■ Drehzahlen
■ CAN-BUS-Daten
■ Ventilströme.
Aus den Messdaten werden folgende Kenngrößen bei verschiedenen Betriebspunkten ermittelt:
■ Verstellwinkel der Nockenwellenversteller
■ Verstellgeschwindigkeit der Nockenwellenversteller
■ Ver-/Entriegelfähigkeit der mechanischen Arretierung
■ Regelgüte des Verstellsystems
■ Drehschwingung der Nockenwellenversteller
■ Öldrücke im Motorkreislauf
■ Druckschwingungen im Nockenwellenverstellsystem.
Funktionsuntersuchungen des Systems
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Ver-/Entriegelfähigkeit der mechanischen Arretierung
Drehschwingung über Drehzahl
Regelgüte des Verstellsystems
Sollwinkel Istwinkel
Zeit [s]
Ver
stel
lwin
kel [
˚KW
]
26-01
158
119
Hüllkurverelativer Verstellwinkel
Hül
lkur
ve D
rehs
chw
ingu
ng [
˚KW
]
Drehzahl [1/min]
Dre
hsch
win
gung
[˚KW
]
Zeit [s]
26-02
158
120
Sollwinkel Istwinkel
Zeit [s]
Tastverhältnis
Ver
stel
lwin
kel [
˚KW
]
Tas
tver
hält
nis
[%
]
26-03
158
121
30
Dauerlaufuntersuchungen Motor-Vollattrappe
Dieser Versuch dient zur Überprüfung der Dauerhaltbarkeit und des Funktions- und Verschleißverhaltens von Nockenwellenverstellsystemen über die Laufzeit. Hierbei werden an einer Motor-Vollattrappe kunden-relevante Dauerlaufzyklen, Resonanzdrehzahldauerläufe, Permanent-Shifting-Dauerläufe (ständiges Schalten des Nockenwellenverstell-systems) oder Constant-Timing-Dauerläufe (Nockenwellenverstellsysteme ständig in geregelter Position) mit Laufzeiten bis zu 1200 Stunden gefahren.
Das Nockenwellenverstellsystem darf keine Beschädigungen und funktionsbeeinträchtigende Verschleißerscheinungen aufweisen. Diese Versuche dienen zur Freigabe des Nockenwellenverstellsystems nach dem Design-Verification-Plan (DVP).
Für die Dauerlaufuntersuchungen werden die Komponenten des Nocken-wellenverstellsystems an eine Motorvollattrappe montiert. Die Motorattrappe wird mittels E-Motor über die Kurbelwelle angetrieben und von extern auf Betriebstemperatur konditioniert. Die Dauerlaufzyklen werden nach dem Dauerlaufprogramm automatisch durchfahren. Vor, während und nach dem Dauerlauf werden Funktionsuntersuchungen zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit über die Laufzeit durchgeführt. Abschließend werden die Komponenten des Nockenwellenverstell-systems auf Verschleiß begutachtet.
Dauerhaltbarkeitsuntersuchungen des Systems
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Prüfstand
Messaufbau
28-01
158
122
26-03
DrehwinkelgeberNockenwelle
DrehwinkelgeberKurbelwelle
Ventilstrom
Öldruck A-Kammer
Öldruck B-Kammer
Trigger-räder
hochauflösendeMessdatenerfassung
Mess- undApplikations-rechner
Universalsteuergerätmit Regler
158
123
32
Dauerlaufuntersuchungen Motor-Vollattrappe
Zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit werden über der Laufzeit mehrere Funktionsuntersuchungen am Nockenwellenverstellsystem durchgeführt.
Voruntersuchung:
■ Spezifikationsuntersuchung Nockenwellenversteller
■ Spezifikationsuntersuchung Proportionalventil
■ Verstellgeschwindigkeit, Ver-/Entriegelfähigkeit der mechanischen Arretierung, Regelgüte und Öldruckverlauf bei spezifischen Betriebs-punkten.
Dauerlauf:
■ Motordauerlauf nach Spezifikation mit Zwischenkontrollen.
Nachuntersuchung:
■ Spezifikationsuntersuchung Nockenwellenversteller
■ Spezifikationsuntersuchung Proportionalventil
■ Verstellgeschwindigkeit, Ver-/Entriegelfähigkeit der mechanischen Arretierung, Regelgüte und Öldruckverlauf bei spezifischen Betriebs-punkten.
■ Messung Schraubenlösemomente.
Begutachtung:
Begutachtung der einzelnen Komponenten hinsichtlich Verschleiß und Beschädigungen.
Dauerhaltbarkeitsuntersuchungen des Systems
33
Dauerlaufzyklus
Funktionstest
Begutachtung
Ver
stel
lwin
kel
[˚K
W]
Dre
hza
hl
[1/m
in]
Zeit [s]
30-01
158
124
Drehzahl [1/min]
Ve
rste
llge
sch
win
dig
ke
it [
˚KW
/s]
spät – früh
Verstellrichtung
früh – spät
0 h
100 h
250 h
500 h
Laufzeit
30-02
158
125
30-03 30-04
30-06 30-05
158
126
INA-Schaeffler KG91072 HerzogenaurachInternet www.ina.comE-Mail [email protected] Deutschland:Telefon 0180 / 5 00 38 72Telefax 0180 / 5 00 38 73Aus anderen Ländern:Telefon +49 / 9132 / 82-0Telefax +49 / 9132 / 82-49 50
Sac
h-N
r. 02
2-94
1-79
7/V
NW
D-D
090
41.5
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