Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
1 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Öffentliches Beschaffungsmanagement
Vorlesung im WS 2016/2017
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Hans Wilhelm Alfen
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
2 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Öffentliches Beschaffungsmanagement
Vorlesungen 13, 14 & 15
Thema: Stakeholder, Methoden und Instrumente im
PPP-Beschaffungsprozess
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Hans Wilhelm Alfen
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
3 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Fahrplan WS 2016/2017
Nr. Datum Art Abschnitt Abschnitt Inhalt
1 10/13/2016 V / AL Einführung 0, 1 Einführung / Organisation, Öffentliches Beschaffungsmanagement
2 10/20/2016 V / AL
Öffentliches
Beschaffungsmanagemen
t
1 Bedeutung, Arten, Organisation, Prozesses
3 10/27/2016 V / AL
Konventionelle
Beschaffung von
Bauleistungen
2 Organisation, Aufgaben
4 11/3/2016 V / AL
Konventionelle
Beschaffung von
Bauleistungen
2 Investitionen, Struktur
5 11/10/2016 V / AL Alternative
Beschaffungsvarianten 3 Lebenszyklus
6 11/17/2016 V / AL Das Gesamtmodell der
Öffentlichen Beschaffung 4 Organisationsmodells
7 11/24/2016 V / AL Das Gesamtmodell der
Öffentlichen Beschaffung 4 Organisationsmodells
8 12/1/2016 V / AL Das Gesamtmodell der
Öffentlichen Beschaffung 4 Organisationsmodells
9 12/8/2016 V / AL Das Gesamtmodell der
Öffentlichen Beschaffung 4 Organisationsmodells
10 12/15/2016 V / AL PPP 5 Hintergrund
Weihnachtsferien 11 1/12/2017 V / AL PPP 5 Marktüberblick
12 1/19/2017 V / AL PPP 5 Marktüberblick
13 1/20/2017 V/ AL Stakeholders, Methoden
und Instrumente im PPP 6
Stakeholders, Methoden und Instrumente
14 1/26/2017 V/AL Stakeholders, Methoden
und Instrumente im PPP 6
Stakeholders, Methoden und Instrumente
15 2/2/2017 V/AL Stakeholders, Methoden
und Instrumente im PPP 6
Stakeholders, Methoden und Instrumente
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
4 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
6. Stakeholder, Methoden und Instrumente im PPP-Beschaffungsprozess 6.1 Stakeholder bei PPP-Projekten
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
6.3 Die Rolle des Privatsektors in der (sozialen) Marktwirtschaft und
Anforderungen an private Anbieter von PPP
6.4 Aufgaben im Rahmen der Entwicklung des Geschäftsfeldes PPP
6.5 Risiken und Chancen sowie Hürden für den Markteintritt
Prüfungsrelevante Literatur:
5. Kapitel: Der Wirtschaftlichkeitsvergleich (S. 251-417) in Littwin/ Schöne (Hrsg.): „Public Private
Partnership im öffentlichen Hochbau“; 2006
3. Teil: Wirtschaftlichkeitsuntersuchung (S. 499-598) in Weber/ Schäfer/ Hausmann: „Praxishandbuch
Public Private Partnership“; 2006
Volker Schaedel: „Public Private Partnership als strategisches Geschäftsfeld mittelständischer
Bauunternehmen“; Verlag der Bauhaus-Universität Weimar; Weimar; 2008; Seiten 40-79;
http://e-pub.uni-weimar.de/volltexte/2008/1298/pdf/Diss_Schaedel.pdf
H.W. Alfen, V. Schaedel: „Leitfaden Beteiligung mittelständischer Bauunternehmen am Geschäftsfeld
PPP“; Schriftenreihe der Professur BWL im Bauwesen, Weimar 2008;
http://e-pub.uni-weimar.de/volltexte/2008/1360/pdf/BWL_Heft_5.pdf
Empfohlene Links:
Portal der Deutschen Bauindustrie für Public Private Partnerships: http://www.ppp-plattform.de/
Inhalt
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
5 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
6.1 Stakeholder bei PPP-Projekten
Umsetzung
Betreiber Lieferanten Dienstleister General-
unternehmer
Genehmigung
Regulierung
Überwachung
Träger
öffentlicher
Belange
Private
Aufsicht
Betroffene
Institutionelle
Investoren
Internationale
Finanzierungs-
investitionen
Kommerzielle
Banken
Kredit-
versicherer
Andere
Finanzierung
Versicherungen
Projekt
(Gesellschaft)
Private
Initiatoren
ÖH
Sponsoren
Kunde
Nutzer
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
6 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Errichtung
+ Betrieb
FORMIERUNG
MoU
Ausschreibung und Vergabe Verhandlung Projektumsetzung Projektdefinition
Angebots-
Auswertung
Zuschlag
Info
Konzessions-
vertrag
Info
Gesellschafts-
vertrag
Kreditverträge
Financial Close
GU-Vertrag Betriebsfüh-
rungsvertrag
Lieferverträge
Vertrags-
verhandl.
Projekt-
gesell-
schaft PQ
Aufforderung
Angebotsabgabe
Info Info
PQ
Beschlüsse politische Gremien
Projekt-
entscheidung
Vorstudien
Info
Prüfung
Vereinbarung
Bund-Land-Stadt
ANGEBOT
Konsortial vertrag
Info
verbindliche Angebote/ Term Sheets
Entwick-
lerkonsor-
tium
Banken
Konzes-
sions-
geber
Generalunternehmer
Betreiber
Lieferanten
Auftrag-
nehmer
BMVBW
Land
Nutzer
Öffentlichkeit
Von der Idee bis zum Vertrag: Ideenwettbewerb vs. Konventionelle Planung
am Beispiel F-Modell Herrentunnel Lübeck
6.1 Stakeholder bei PPP-Projekten
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
7 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Steuerung
Planung
Einreichung PLV-Unterlagen
Kreditverträge
Financial Close
Verträge
mit ANs
Vertragsverhandlungen
PG
Banken
Konzes-
sions-
geber
Auftrag-
nehmer
BMVBW
Land
Nutzer
Öffentlichkeit
Unterstützung Antrag-
steller, Kostenprüfung
PLV-Beschluß
Abstimmung
mit PG
Info an Land
Funktionen
Antragsteller
Funktionen
Genehmigungsbeh.
Planung
Bau/ Betrieb
Info an Banken, Restrukturierung Finanzierung
Unterstützung PG
Überprüfung Angebote/ Verträge
Auslegung, Einwände,
Anhörung, Erörterung
Überarbeitete Angebote/
Term Sheets
Kündigung?
zusätzl.
Kosten ?
Gerichtsverfahren
Probemaut-
verordnung
Ausführungsplng.
Baubeginn
Überwachung PG
Mautver-
ordnung
Bauoberleitung
Finanzierung
Auszahlung
Kredite
Errichtung
Bauwerk
Info
PFV Vorbereitung Errichtung Errichtung Vorbereitung PFV Betrieb
Die Errichtungsphase: Ideenwettbewerb vs. Konventionelle Planung
am Beispiel F-Modell Herrentunnel Lübeck
6.1 Stakeholder bei PPP-Projekten
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
8 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
PG
Banken
Konzes-
sions-
geber
Auftrag-
nehmer
BMVBW
Land
Nutzer
Öffentlichkeit
Refinanzierung und andere Funktion des Konzessionärs
Erhaltung, Ersatzinvestitionen, Betriebsmanagement, Marketing
etc.
Überprüfung und Fortschreibung der Mautverordnung
Überwachung Schuldendienst/ Prolongation der Kredite/ Financial Services
Rückbau
Herrenbrücke Gewährleistung
Betriebsbeginn
Funktionen Eigentümer/ Konzessionsgeber Abnahme,
Leistungsüberwachung, Vertragsmanagement
Betrieb
Übergabe
nach
30 Jahren
Info, Kundendienst
Gebührenpflichtige Nutzung
Die Betriebsphase: Ideenwettbewerb vs. Konventionelle Planung
am Beispiel F-Modell Herrentunnel Lübeck
6.1 Stakeholder bei PPP-Projekten
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
9 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Gesetzgeber (Legislative)
Neue Gesetze (ÖPP-Beschleunigungsgesetz sowie
ÖPP-Vereinfachungsgesetz
Änderung von Gesetzen (FStrPrivFinÄndG)
Politiker
Rahmenbedingungen (Sektor-, Wirtschafts- / Ordnungspolitik)
Akzeptanz
Aufklärung
Kompetenzzentrum
Standardisierung
Knowledge Management
Erstberatung von Projektträgern
Gesetzeshüter (Judikative)
Vergabe-, Kommunal-, Förder-, Gesellschaftsrecht,
Steuer-, Haushalts-, Arbeitsrecht,
Sonstige
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
10 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Initiator und Auftraggeber
Projekte strukturieren und auswählen
Projekte vergeben und überwachen
Regulierer (vorwiegend bei Nutzerfinanzierten PPPs)
Gebührenrecht und entsprechende Verordnungen
Tarifgenehmigung und -überwachung
sonstige zu regulierende Tatbestände
(siehe Marktversagen bzw. Marktunvollkommenheiten)
Fördermittelgeber
direkt (Bund und Länder)
indirekt z.B. über Förderbanken
Rechtsaufsicht (Rechnungshöfe/ Kommunalaufsicht)
Wirtschaftlichkeit/ Sparsamkeit
Risiken
Verschuldung
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
11 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Staatsebene
Programmebene
Projektebene
Staatssystem, Politische Willensbildung, Gesetze,
institutionelle Rahmenbedingungen, etc….
Kompetenzzentren, Forschungsprogramme, Standardisierung,
Lobbyismus, Initiierung von Gesetzen/ Gesetzesänderungen,
Masterpläne, Projektauswahl, etc….
Projektorganisation, Bedarfserfassung, Projektentwicklung,
Leistungsbeschreibung, Wirtschaftlichkeitsuntersuchung,
Beschaffungs-/ Vergabeprozess, Projektcontrolling, etc….
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
12 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Privatisierungs-/ PSP-Modellstrukturierung
- Volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen
(Marktversagen, Marktunvollkommenheiten, etc….)
- Politische Rahmenbedingungen (Staatsversagen etc….)
Regulierung
- Sektorspezifische Rahmenbedingungen
- Art der Regulierung
- Regulierungsüberwachung
- Entwicklung von Regulierungsinstitutionen
- etc….
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Instrumente auf Staats- und Programmebene
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
13 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Instrumente auf Projektebene
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PPP-
Beschaffungs-
Prozess
Phasen 1- 4
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6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Beschaffungsmanagement
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
14 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Technische Projektentwicklung
Wirtschaftliche Projektentwicklung
Rechtliche Projektentwicklung
- Bedarfsermittlung, Entwurfsplanung, Gebäudetechnik,
technische Machbarkeit, Gründung und Tragwerk, Funktionalitäten etc…
- Erhaltungs- und Betriebskonzept,
- technische Verdingungsunterlagen (möglichst outputorientiert) etc.
- Machbarkeitsstudien (wirtschaftlich und finanziell),
- Bestimmung des Gesamtorganisationsmodells
- Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen (Kosten, Erlöse, Nutzen,
Nutzwert, Wirksamkeit)
- Finanzierung (Geschäftsmodell, Finanzmodell)
- Rechtliche Machbarkeit (Steuer-, Förder-/ Zuwendungs-,
Arbeits-, Vergabe-, Haushalts-, Kommunalrecht etc…)
- Vertragsmodell
- Vergabeverfahren etc…
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
15 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Details siehe:
- Teil 5 a der Vorlesung
und
- Modul Bauwirtschaft / Projektentwicklung (Teil II),
Prof. Nentwig
- sowie eine Vielzahl von anderen Lehrveranstaltungen
mit technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Inhalten
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
16 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Instrumente auf Projektebene
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PPP-
Beschaffungs-
Prozess
Phasen 1- 4
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6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Beschaffungsmanagement
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
17 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Aufbauorganisation
Ablauforganisation
Organisationsentwicklung
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Projektmanagement und Prozessstrukturierung
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
18 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Steuerungsgruppe Politiker Verwaltung Sonstige z.B. Nutzer
Projektleitung Verwaltung (Fachebene)
Interdisziplinäres Projektteam
der öffentlichen Hand
- Bau- und Immobilien-
verantwortlicher
- Jurist
- Betriebs- und Verwaltungswirt
- IT- Fachmann
Berater
- Technik
- Finanzen
- Steuern
- Recht
PPP-
Kompetenz-
zentrum
- Erstberatung
- Beratung in
Spezialfragen
- Schulung zu
PPP
Entscheidungsgremium Stadtrat
Mögliche Projektorganisation
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
19 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Instrumente auf Projektebene
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PPP-
Beschaffungs-
Prozess
Phasen 1- 4
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6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Beschaffungsmanagement
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
20 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Maßnahmen-
wirtschaft-
lichkeit (MW)
(ex ante)
Gesamtwirtschaftliche Verfahren
• Kosten-Nutzen
• Kosten-Wirksamkeit
Einzelwirtschaftliche Verfahren
• statische Verfahren (z.B. Kostenvergleichsrechnung)
• dynamische Verfahren (z.B. Kapitalwertmethode)
Phase Fragestellungen Methoden/ Verfahren
Ist die Maßnahme:
• bedarfsgerecht?
• ökonomisch sinnvoll?
(gegenüber Status-quo)
• budgetgerecht? (kann man sich die
Maßnahme leisten)
Vollzugs-
wirtschaft-
lichkeit (VW)
(ex ante)
Welche Lösung zur
Umsetzung ist die
wirtschaftlichere:
• Eigenlösung?
• PPP-Lösung?
Controlling
und / oder
Prüfung durch
Rechnungshof
(ex post)
Sollten gleich sein wie oben !
aber: Anwendung ex post
Gab es Fehler bei:
• Ausschreibung/ Vergabe?
• Vertrag?
• Nachweis MW und VW? Tatsächlicher
Risikotransfer ?
Vergleich der Gegenwartswerte
der Zahlungsströme (NPV)
• Kosten (Entwicklung/ Investition/ Betrieb)
• evtl. Erlöse
Risikotransfer
• qualitativ
• quantitativ
vor
bzw.
während
der Aus-
schreibung
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
21 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Überblick Methoden der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung:
Barwertmethode für den monetären (quantitativen) Vergleich
Nutzwertanalyse für den nicht-monetären (qualitativen) Vergleich
Vergleich von diskontierten Auszahlungsströmen, die dem Projektträger bei den
jeweiligen Realisierungsvarianten entstünden.
Vorteilhaftere Lösung: Variante mit dem geringeren Nettobarwert
(Summe der Einzelbarwerte der Auszahlungen)
Qualifizierung und Verifizierung der Realisierungsvarianten anhand von
Qualitätskriterien, die sich nicht in Geldwerten ausdrücken lassen
z.B. städtebauliche und bauliche Qualität, Ökologie und Sozioökonomie
Summe der Teilnutzen der gewichteten Einzelkriterien = Nutzwert der Variante
Vorteilhaftere Lösung: Variante mit größerem Nutzwert
Sensitivitätsanalyse bezüglich der Veränderungsresistenz der Ergebnisse
Untersuchung, wie stark sich die Ergebnisse bei Variation der Inputvariablen
verändern
Liefert wichtige Anhaltspunkte für Belastbarkeit und Aussagekraft des
Wirtschaftlichkeitsvergleiches
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
22 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Mängel in der Programm-/ Projektdefinition
- veränderungsanfällig: ungenau, unvollständig, Auflagen der Baugenehmigung
- ohne Kostenorientierung: überdimensioniert/ -spezialisiert
- unter finanziellem und zeitlichem Druck: z.B. unzureichende Bodenuntersuchung
- ohne Lebenszyklusansatz
Mängel in der Ausschreibung
- fehlerhafte Leistungsbeschreibung
- zu geringe Massenansätze
Mängel in der Kostenermittlung
- unzureichende Planung (Qualität, Zeit)
- zu niedrige Kostenansätze
- ohne Lebenszyklusansatz
Unklare Zuständigkeiten
- vor allem im Betrieb
Mangelnde Kontrolle
Politische Intervention
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Treiber für Kostenüberschreitungen
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
23 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Verbleibende
Projektkosten
Ursprüngliche
Projektkosten
• Lebenszyklus-
ansatz
• Outputspezifika-
tionen und
leistungsorien-
tierte Vergütung
• Risiko-
management
• Private Eigen-
kapitalbeteili-
gung
Verbesserte
Anreiz-
strukturen
• Preisvorteile
durch Gesamt-
paketlösungen
• Verringerung
des
Nachtrags-
potentials
Einsparungen
bei den Projekt-
einzelkosten
• Strukturwandel
• Lerneffekte
Verwaltungs-
kosten-
reduzierung
Effizienzpotenziale
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
24 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
(*) TV: Transaktions- und Verwaltungskosten des Projektträgers
Vergleich der Nettobarwerte für den PSC und für die PPP-Variante
Zurückbehaltene Risiken
Übertragbare Risiken
Basiskosten
Zurückbehaltene Risiken
Periodisches Leistungsentgelt
Projektträger TV*
Gesamtkosten
(Erwartungswert) Möglicher
Kostenvorteil
durch PPP
PPP-Lösung PSC
(incl. TV*)
Wirtschaftlichkeitsprognose (Phase II): Berechnung der Gesamtkosten des PPP-Referenzprojektes ausgehend vom
PSC unter Berücksichtigung der angedachten Aufgaben- und Risikoübertragung,
der angenommenen Effizienzvorteile und entsprechender Auf- und Abschläge
Wirtschaftlichkeitsnachweis (Phase III): Ersatz des PPP-Referenzprojektes durch die PPP-Angebotssumme
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
25 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
oder Konventionelle Beschaffung PPP-Beschaffungsvariante
? Voraussetzungen für den Vergleich:
Nutzen, Notwendigkeit und grundsätzliche Finanzierbarkeit des Projekts
müssen festgestellt sein.
Ziele, Art und Umfang (Output) des Projektes müssen definiert sein.
Der Wirtschaftlichkeitsvergleich zwischen den Beschaffungsvarianten
erfolgt:
... unter Berücksichtigung von Effizienzunterschieden und steuerlichen Unterschieden,
... für einen identischen Projektzeitraum,
... hinsichtlich der gleichen outputorientierten Leistungsbeschreibung,
... mehrstufig im Rahmen des PPP-Beschaffungsprozesses
Abgebildet werden nur projektspezifische Kosten. „Sowieso-Kosten“ für
Bedarfsfeststellung und Maßnahmeidentifizierung, Vorbreitung und Konzeption
etc. dürfen beim Wirtschaftlichkeitsvergleich nicht eingerechnet werden.
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
26 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Die Veranschlagung der Kosten im Haushalt erfolgt über den gesamten
Projektzeitraum und ist abhängig vom Vertragsmodell. (s. Block 2)
Die Schätzung der Ausgaben für ein PPP-Projekt erfolgt anhand der PPP-
Beschaffungsvariante.
Das von der öffentlichen Hand zu zahlende Leistungsentgelt enthält nicht die
Kosten für die zurückbehaltenen (also nicht auf den Privaten übertragenen)
Risiken!
Grundsätzliche Empfehlung für die Zuordnung der Ausgaben und Einnahmen:
Tilgungsanteile, wenn Immobilie
wirtschaftliches Eigentum der
öffentlichen Hand
Vermögenshaushalt
Investive Kosten
Verwaltungshaushalt
Konsumtive Kosten
Nutzungsentgelte komplett, wenn
Immobilie wirtschaftliches Eigentum
des privaten Partners
Anteilige Entgelte für
Herstellungsaufwand
Anteilige Entgelte für Erhaltungs-
und Finanzierungsaufwand
(Zinsanteile), Betriebskosten
Einnahmen aus Drittnutzerentgelten
Gewinne aus Gesellschaftsanteilen
bzw. eventuelle Kosten für Ausübung
Kaufoption oder für Beteiligungen/
Anteilserwerb
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
27 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Barwertmethode
Methode der dynamischen Investitionsrechnung
Berücksichtigung der Zeitpunkte von Zahlungsströmen (Ein- und
Auszahlungen), denn Zahlungen heute sind mehr wert als Zahlungen
gleichen Betrages zu einem späteren Zeitpunkt (Zinseszinsprinzip)
Diskontierung (Abzinsung) des Zeitwertes einer späteren Zahlung auf den
Wert (Barwert) zum Zeitpunkt Anfang einer Betrachtungsperiode
Diskontierungszins: Zinssatz, der sich aus den aktuellen Marktbedingungen
ableitet; z.B. für langfristige Staatsanleihen (risikolose, mind. 10-jährige Anlage),
Stand 04/04: 4,1%
0 1 2 3 4 T
BW
C1
C2
C3
C4
CT
Periode t
Geldeinheit
Wichtig: Berücksichtigung
der Preisentwicklung
(z.B. anhand Preisindizes)
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
28 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Basiskostengerüst
Investitionskosten
Transaktionskosten
Verwaltungskosten
Finanzierungskosten
Planung (Fremd- und Eigenkosten, z.B. nach HOAI);
Errichtung/ Sanierung/ Modernisierung/ Abriss (Gliederung nach DIN
276 empfohlen);
Baunebenkosten (z.B. Projektleitung, -steuerung);
Bauzwischenfinanzierung;
evtl. Opportunitätskosten für die Nutzung öffentlichen Vermögens (z.B.
Grundstücke)
sonstige Kosten (z.B. Anmietung Ausweichgebäude, Bereitstellung von
Infrastruktur außerhalb DIN 276 z.B. IT-Anlagen oder Fuhrpark)
Kosten für Informationsgewinnung, Projektstrukturierung,
Vertragsgestaltung und Verhandlung etc. (Anbahnungs-;
Vereinbarungs-; Kontroll-; Anpassungs- und Durchsetzungskosten)
Direkte interne Einzelkosten der projektbezogenen Verwaltung
(Bauherrenfunktion, Betriebsregie, Controlling)
Nicht direkt zurechenbare Verwaltungsgemeinkosten (Personal- und
Sachkosten, z.B. Schätzung je einbezogener Arbeitsplatz nach
Kostensätzen des BFI)
Zins- und Tilgungsleistungen (Annahmen in Abhängigkeit von
Projektlaufzeit und entsprechend Veranschlagung im Haushalt)
+
+
+
...
Zugehörige Kosten (Zeitlicher Anfall ist zu berücksichtigen!)
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Kostenkomponenten des PSC
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
29 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Nutzungskosten
Erlöse
Restwert
Baunutzungskosten für technisches, infrastrukturelles und
kaufmännisches Gebäudemanagement sowie übergeordnete Leistungen
(Gliederung nach GEFMA 200 empfohlen)
Unterhaltungsaufwendungen (Kosten für Wartung, Instandhaltung,
Wiederherstellung Sollzustand)
sonstige Personal- und Sachkosten für „zusätzliche“ Dienstleist-ungen
außerhalb der GEFMA-Tabellen (z.B. Wäscherei einer JVA)
Miete/ Pacht/ Erbbauzinsen (wenn bei PPP-Lösung berücksichtigt)
Steuern (u.U. Wettbewerbsverzerrung bei Grund- u. Umsatzsteuer)
Versicherungen (marktgerechte Prämien z.B. für Objektversicherung zur
Herstellung Vergleichbarkeit mit PPP)
Laufende Erlöse (z.B. aus Leistungen für Dritte) und einmalige Erlöse
(z.B. aus Veräußerungen), wenn äquivalent auch in PPP-Variante
möglich.
Bei Übergang Vermögensrestwert auf den Projektträger
_
_
Keine Berücksichtigung von Abschreibungen! (Abschreibungen sind keine
tatsächlichen Zahlungsströme.)
= Basiskosten
+
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
30 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Details siehe:
- Modul Unternehmensfinanzierung/Investitionsrechnung/
Finanzmathematik,
insbesondere Teil Investitionsrechnung, Prof. Alfen
- Modul Projektfinanzierung/Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen,
Teil Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen, Prof. Alfen et al.,
- Modul Projektfinanzierung/Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen,
Teil Projektfinanzierung, Prof. Alfen
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
31 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Instrumente auf Projektebene
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PPP-
Beschaffungs-
Prozess
Phasen 1- 4
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6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Beschaffungsmanagement
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
32 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Checklisten
Brainstorming
Workshops
Quantitativ, z.B.
MC-Simulation
Sensitivitäten
Vermeiden
Vermindern
Übertragen
akzeptieren
Reporting
Kennzahlen
Soll-Ist-Vergleich
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
33 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Cash-Flow und Risikoentwicklung im Lebenszyklus eines PPP-Projekts
Quelle: Kleine et al „Infrastrukturfinanzierung: Einbindungsmöglichkeiten privaten Kapitals in Deutschland“, München 2015, S. 42
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
34 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Schematische Risikoverteilung (Beispiel Verfügbarkeitsmodell im Straßenverkehr)
Quelle: Kleine et al „Infrastrukturfinanzierung: Einbindungsmöglichkeiten privaten Kapitals in Deutschland“, München 2015, S. 47
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
35 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Details siehe:
- Modul Risikomanagement (Teil II), Prof. Alfen et al
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
36 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Instrumente auf Projektebene
F
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g
PPP-
Beschaffungs-
Prozess
Phasen 1- 4
R
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6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Beschaffungsmanagement
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
37 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
??? Musterverträge (Programmebene)
Entwicklung Gesamtorganisationsmodell
Formulierung der Anforderungen
technische, kommerzielle, finanzierungsspezifische,
Aufgaben und Risikoverteilung
(resultieren aus der Projektentwicklung)
Details siehe Teil 4 der Vorlesung
Detailentwicklung/ Anpassung Vertragsentwurf
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vertragsmanagement
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
38 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Verhandlung und Abschluss Vertrag
Vertragsanpassungen
Vertragsverhandlungsverfahren
Vertragsüberwachung/ -controlling
Konfliktbewältigung
Vertragsbeendigung (vorzeitig, termingerecht)
Leistung, Zahlung, sonstige Verpflichtungen
Leistungsänderung, Mehrleistung, veränderte Rahmenbedingungen etc…
Ende der Vertragslaufzeit
Vertragskündigung (vorzeitig, fristgerecht) etc…
Interne Einigung, Mediation, Schlichtung,
gerichtliche Auseinandersetzung
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vertragsmanagement
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
39 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Details siehe:
- Teil 4 der Vorlesung
und
- Modul Bauvertragsrecht
insbes. Teil Juristisches Vertragsmanagement,
Hon.-Prof. Havers
- Modul Recht und Verträge,
Teil Rechtsfragen PPP, Hon.-Prof. Höfler
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
40 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Instrumente auf Projektebene
F
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PPP-
Beschaffungs-
Prozess
Phasen 1- 4
R
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6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Beschaffungsmanagement
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
41 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Öffentlicher Partner
Privater Partner
- Vorgabe Anforderungen an die Finanzierung
(Grundmodelle Projektfinanzierung und Forfaitierung mit Einredeverzicht)
- Überwachung Sicherheitenkonzept
- Überwachung Solvenz und technische Leistungsfähigkeit
- ggf. Einhaltung von Garantiezusagen etc…
- Strukturierung der Finanzierung
- Financial Engineering
- Sicherheitenkonzept (gem. Anforderungen öff. AG und Banken)
- Financial Close
- Erfüllung der Finanzierungskonditionen (seitens der Banken)
- Umschuldung
- Restrukturierung der Finanzierung
- etc…..
Finanzierung
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
42 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Details siehe:
- Teil 4 der Vorlesung
und
- Modul Unternehmensfinanzierung/Investitionsrechnung/
Finanzmathematik, Teil Unternehmensfinanzierung, Prof. Alfen
- Modul Projektfinanzierung/Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen,
Teil Projektfinanzierung, Prof. Alfen
- Modul Projektfinanzierung/Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen,
Teil Financial Modelling, Dr. Bendiek
6.2 Ablauf und Aufgaben aus Sicht der öffentlichen Hand
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
43 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Einzelunternehmen (strategisch)
interne Positionierung des Unternehmens zu PPP
(Potenzialanalyse: Markt, Anforderungen, Wettbewerber)
Kommunikation der Position (z.B. über Verband)
interne Aufstellung für das Geschäftsfeld
(Unternehmensanalyse: Kompetenz,
Risikomanagement, Ressourcen etc…)
Verbände (Bau, FM, Betreiber, Banken etc…)
Positionierung der jeweiligen Branche zu PPP
Lobbyismus
Unterstützung des Standardisierungsprozesses
Einzelunternehmen als potenzieller Auftragnehmer
Positionierung im Wettbewerb
projektspezifische Aufstellung
(Ressourcen, Partner, etc.)
erfolgreiche Projektabwicklung
6.3 Die Rolle des Privatsektors und Anforderungen an Anbieter
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
44 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Öffentlicher
Auftraggeber
Kreditgeber
Betreiber
(z.B. FM-
Manager)
Bauunternehmen
Eigenkapitalgeber Projektgesellschaft
(i.d.R. Auftragnehmerkonsortium)
Bau- bzw. GU-
Vertrag
Kredit-
verträge
Gesell-
schafter-
vertrag
Öffentliche Hand
Privater Sektor
Planer / Berater
Dienstleistungs-
verträge
PPP-
Projektvertrag
Dienstleistungs-
verträge
Anforderungen
Anforderungen Anforderungen
6.3 Die Rolle des Privatsektors und Anforderungen an Anbieter
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
45 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Erweiterung der Wertschöpfungskette
(Planen, Bauen, Finanzieren, Erhalten, Betreiben, etc…)
Übernahme erweiterter/ zusätzlicher/ anderer Risiken
entsprechender Aufbau von Kompetenzen / Know-how
Investitionen (Eigenkapital)
lange Vertragslaufzeiten (Projektmanagement, Kapitalbindung,
Controlling etc.)
erhöhte Akquisitions- und Projektanlaufkosten
geänderte Exit-Strategien
6.3 Die Rolle des Privatsektors und Anforderungen an Anbieter
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
46 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
verlässliche, auch über längere Zeiträume
kalkulierbare Rahmenbedingungen
ausgewogene effiziente und eindeutige
Risikoverteilung
dem speziellen Risikoprofil angemessene,
vom Wettbewerb bestimmte EK-Rendite
politische Unterstützung und breite Akzeptanz
des Projektes und von privatwirtschaftlichen
Modellen
… zusätzlich zu den bekannten Anforderungen der Auftraggeber in Bezug auf
Kosten/ Effizienz, Qualität und Zeit haben Finanziers/Investoren einen
erweiterten Fokus:
solider Businessplan, d.h. ausreichender und sicherer Cashflow
zur Deckung der Kosten aus Investitionen und Betrieb
nachhaltig tragfähiges Geschäftsmodell
(rechtlich, technisch, wirtschaftlich, finanzierungstechnisch)
6.3 Die Rolle des Privatsektors und Anforderungen an Anbieter
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
47 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Einzelunternehmen (strategisch)
interne Positionierung des Unternehmens zu PPP
(Potenzialanalyse: Markt, Anforderungen, Wettbewerber)
Kommunikation der Position (z.B. über Verband)
interne Aufstellung für das Geschäftsfeld
(Unternehmensanalyse: Kompetenz,
Risikomanagement, Ressourcen etc…)
Verbände (Bau, FM, Betreiber, Banken etc…)
Positionierung der jeweiligen Branche zu PPP
Lobbyismus
Unterstützung des Standardisierungsprozesses
Einzelunternehmen als potenzieller Auftragnehmer
Positionierung im Wettbewerb
projektspezifische Aufstellung
(Ressourcen, Partner, etc.)
erfolgreiche Projektabwicklung
6.3 Die Rolle des Privatsektors und Anforderungen an Anbieter
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
48 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Neue Wettbewerbersituation
und Kooperationspartner
stellen eine besondere
Herausforderung dar
Finanzierung
Investment
Planung
Entwicklung Verwertung
Erhaltung
Betrieb Errichtung
Ausländische Mitbewerber mit Heimatmarkterfahrung
Baufirmen
Handwerker
Architekten
Fachplaner
Projekt-
entwickler
Banken
Finanzberater
Investoren
Baufirmen
Ausrüster
Handwerker
Facility Manager
Betreiber
Investoren
Projekt-
entwickler
Inländische Mitbewerber mit Auslandsmarkterfahrung
6.3 Die Rolle des Privatsektors und Anforderungen an Anbieter
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
49 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
als Nachunternehmer des Generalunternehmers
als Auftragnehmer
der privaten
Projektgesellschaft
- projektspezifisch
- als im PPP-Vertrag fest
benannter Auftragnehmer
- im Wettbewerb nach Zuschlag
des PPP-Vertrages
- als strategischer Baupartner
(ggf. Bau- und Erhaltung
ähnlich Funktionsbauvertrag)
als Investorenpartner - projektspezifisch
- als strategischer Baupartner
als Investor und „process owner“
- Abdeckung aller Wertschöpfungsstufen
aus dem eigenem Unternehmen
- mit projektspezifischen Investorenpartnern
- mit strategischen Investorenpartnern
- Zukauf einzelner Wertschöpfungselemente
• zeitlich begrenzt
• gesamte Vertragslaufzeit
• als dauerhafter Eigentümer
Öffentlicher
Auftraggeber
Kreditgeber
Betreiber (z.B.
FM-Manager)
General-
unternehmer
Eigenkapital-
geber
Projektgesellschaft
(i.d.R.
Auftragnehmerkonsortium)
Bau- bzw. GU-
Vertrag
Kredit-
verträge
Gesell-
schafter-
vertrag
Öffentliche Hand
Privater Sektor
Planer /
Berater
Dienstleistungs-
verträge
PPP-
Projektvertrag
Dienstleistungs-
verträge
Beteiligungsmöglichkeiten für Baufirmen
6.3 Die Rolle des Privatsektors und Anforderungen an Anbieter
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
50 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Beschaffung aller
Komponenten
zu marktüblichen
Preisen
Maßstab des
Projekterfolgs
ist die Gesamt-
rentabilität
des investierten
Kapitals
Einkauf von
Leistungen bei
Lieferanten/
Dienstleistern
Unternehmens-
eigenes
Angebot
Hinzugewinnen
von
Investoren-
partnern
Bauen
Liefern
Betreiben
Erhalten
Investieren
Finanzieren
Entwickeln
Planen ( )
( )
Strukturierung der Wertschöpfungskette
6.3 Die Rolle des Privatsektors und Anforderungen an Anbieter
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
51 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Private
Investition
zwingt zur
ständigen
Optimierung
von Kosten
und Erlösen
Finanziell machbare, wirtschaftliche und marktgerechte Projektidee
Generierung von Zusatzeinnahmen • Kostensenkung durch betriebliche
Optimierung (Betrieb/Erhaltung)
Vermeidung Kosten treibender
Schwachstellen in ... • Programmdefinition (Präzision, politischer Einfluß)
• Planung (Bedarf, Entwurf, Bautechnik, Kosten Termine)
• Vorgaben für Wettbewerb (Verdingunsunterlagen, Vertrag, etc.)
• Organisation (Vergabe, Projektüberwachung)
Effiziente Risikozuordnung
- Investitionskosten
- Kosten Betrieb/ Erhaltung • optimierte Bauverfahren
• betriebliche Optimierung
• Integration Planung, Bau, Betrieb
• angepaßte Vertragsstrukturen
- Senkung des Kapitaldienstes • Verkürzung der Errichtungszeit
- Planungsdauer
- Genehmigungsdauer
- Bauausführung
• geeignete Streckung der Investitionen
Senkung der Lebenszykluskosten
Einfluss
- ÖH
- Privater
„Value Engineering“ bei PPP-Projekten:
6.3 Die Rolle des Privatsektors und Anforderungen an Anbieter
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
52 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
- Modul Infrastruktur (Abfall, Energie,
Verkehr, Wasser)
Prof. Londong et. al.
- Modul Gebäudelehre und Facility
Management
Teil Struktur, Dipl.-Ing. Müller
Teil Facility Management, Prof. Alfen
Teil Funktion, Dipl.-Ing. Wohlfahrth
Details siehe:
- Module Tragwerke I und II
Prof. Ruth
- Modul Geotechnik
Prof. Witt
- Modul Gebäudetechnik / Bauklimatik
Teil Gebäudetechnik, Dipl.-Ing. Bartscherer
Teil Bauklimatik, Dr. Helbig
- Modul Baubetrieb
Prof. Bargstädt
„Value Engineering“ (nicht nur) bei PPP-Projekten:
6.3 Die Rolle des Privatsektors und Anforderungen an Anbieter
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
53 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Details siehe:
- Fachwahlpflichtmodule
Urbanes Infrastrukturmanagement, Prof. Kraft, Dr. Arnold
Verkehrsplanung, Prof. Brannolte
Kommunales Abwasser, Prof. Londong
Dimensionierung und Vernetzung von Verkehrsträgern, Prof. Brannolte
Bauen im Bestand, Prof. Bargstädt
Produktionstechnik / Logistik, Prof. Bargstädt
„Value Engineering“ (nicht nur) bei PPP-Projekten:
6.3 Die Rolle des Privatsektors und Anforderungen an Anbieter
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
54 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Vertragsmanagement
• Risikomanagement
Rechtliche Entwicklung
• Rechtsrahmen
• Verträge
• Risikoverteilung
Facility Management • Technisch
• infrastrukturell
• kaufmännisch
• sonstiges
Projektvorbereitung/Planung
PQ* ANGEBOT VERTRAG
FIN. CLOSE
Realisierung Nutzung
BAU
Projekt-
gesell-
schaft
Bauausführung • Ausführplanung
• Arbeitsvorbereitung
• Rohbau / Ausbau
• Gewährleistung
Technische Entwicklung • Entwurfsplanung
• Genehmigungs(planung)
• Bauablaufplanung
• Angebotskalkulation
Finanzierung • Planung/ Strukturierung
• Finanzierungszusagen
• Mittelbeschaffung/ Arrangement
• Kreditverträge
INVESTMENT
Betrieb • Geschäftsentwicklung
• Marketing
• Betriebsoptimierung
• Facility Management
Wirtschaftliche Entwicklung • Betriebskonzept
• Kosten-/ Erlösprognosen
• Businessplan
Baumanagement • Projektsteuerung
• Bauüberwachung
• Wirtschaftlichkeit
BETRIEB
* PQ = Teilnahmewettbewerb = Kerngeschäft der Bauunternehmen
Typische Projektkomponenten bei PPP-Projekten
6.3 Die Rolle des Privatsektors und Anforderungen an Anbieter
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
55 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Details siehe:
- Modul Projektentwicklung (Teil II), Prof. Nentwig
- sowie eine Vielzahl von anderen Lehrveranstaltungen
mit technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Inhalten
6.3 Die Rolle des Privatsektors und Anforderungen an Anbieter
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
56 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Wertschöpfungsstufen
Planen Finanzieren Bauen Betreiben
Planungs-
leistungen
Finanzdienst-
leistungen
Gewerke
Gewerke/
Dienstleistungen
Vorwärtsintegration Rückwärtsintegration
We
rtsc
hö
pfu
ng
s-
bre
ite
...
Planen Wirtschaftsbau
Ver-/Entsorg.
Öff. Hochbau
Verkehrswege
Ma
rkts
eg
me
nte
*
* beispielhaft für einige Marktsegmente = Sektoren
detaillierte Übersicht Marktsegmente PPP, siehe Vorlesung Teil 5 a
Wertschöpfungsmatrix Immobilien/Infrastruktur
6.3 Die Rolle des Privatsektors und Anforderungen an Anbieter
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
57 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Auf Dauer (strategisch):
• Joint Venture
• Projektentwicklungs-
gesellschaft
• strategische Partnerschaften
Betreiber
Diagonal: Unterschiedliche
Leistungsbereiche,
Branchen Facility-
Manager
Architekt
Telematik-
ausrüster
Planungs-
büro
Ent-
wickler
projektbezogen:
• ARGE
• Konsortium
• GU, GÜ und
Nachunternehmer
Tief-/Ing.
bau
Tief-/Ing.
bau
Horizontal: Gleicher Leistungsbereich
Hoch-
bau
Hoch-
bau
Tief-/Ing.
bau
Hoch-
bau
Aus-
bau
Erd-
bau
Bau-
stoffe
Stein-
bruch
Vertikal: Aufeinander folgende
Produktions-/ Handelsstufen/
Leistungsbereiche
Kooperationsformen
6.3 Die Rolle des Privatsektors und Anforderungen an Anbieter
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
58 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Einzelunternehmen (strategisch)
interne Positionierung des Unternehmens zu PPP
(Potenzialanalyse: Markt, Anforderungen, Wettbewerber)
Kommunikation der Position (z.B. über Verband)
interne Aufstellung für das Geschäftsfeld
(Unternehmensanalyse: Kompetenz,
Risikomanagement, Ressourcen etc…)
Verbände (Bau, FM, Betreiber, Banken etc…)
Positionierung der jeweiligen Branche zu PPP
Lobbyismus
Unterstützung des Standardisierungsprozesses
Einzelunternehmen als potenzieller Auftragnehmer
Positionierung im Wettbewerb
projektspezifische Aufstellung
(Ressourcen, Partner, etc.)
erfolgreiche Projektabwicklung
6.4 Aufgaben im Rahmen der PPP-Geschäftsfeldentwicklung
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
59 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Anforderungen identifizieren
Anforderungen mit Status Quo im Unternehmens vergleichen
Strategische Lücke identifizieren
Chancen und Potenzial analysieren
Potenzial mit Aufwand des Lückenschusses vergleichen
Entwicklungspfad anlegen und implementieren
Chancen nutzen
6.4 Aufgaben im Rahmen der PPP-Geschäftsfeldentwicklung
Unternehmensentwicklung
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
60 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Technologie
Politik/Recht
Makroökonomik
Natürliche Umwelt
Sozio-Kultur
Branche
Bauwirtschaft
Geschäftsfeld 2
Geschäftsfeld 1
Geschäftsfeld
PPP
Untersuchungsraum
6.4 Aufgaben im Rahmen der PPP-Geschäftsfeldentwicklung
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
61 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Informations-
sammlung
und -analyse
o Umweltanalyse
o Unternehmens-
analyse
Strategische
Alternativen
o Entwicklung
o Bewertung
Auswahl der
geeigneten
Strategie
Implementier-
ungsplanung Realisierung
• allgemeine ~
• Wettbewerbs~
• wertschöpfungs-
zentriert
• kundenzentriert
Strategische Planung Strategieimplementierung
o Strategische Programme
o Strategische Personalpolitik
o Strategische Organisations-
und Führungssysteme
o Change Management
o Organisationsentwicklung
Strategische Steuerung und Kontrolle
o Standort-
bestimmung
Strategisches Management
6.4 Aufgaben im Rahmen der PPP-Geschäftsfeldentwicklung
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
62 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Details siehe:
- Modul Strategisches Management und Organisationsentwicklung /
Marketing, Teil Strategisches Management und Organisationsentwicklung,
Prof. Alfen
6.4 Aufgaben im Rahmen der PPP-Geschäftsfeldentwicklung
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
63 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Allgemeine Umweltanalyse
Gibt es spezielle Spielregeln für das Geschäftsfeld PPP?
- institutionelle, organisatorische, rechtliche Rahmenbedingungen
Von welchen Faktoren wird das Geschäftsfeld beeinflusst?
- Politik, Akzeptanz, Haushaltssituation etc.?
Wie sind die rechtlichen Rahmenbedingungen?
Wie entwickelt sich das Geschäftsfeld PPP?
- Sektorenanalyse
- Regionale Analyse
Wie viel Projektvolumen wird langfristig für PPP erwartet?
Lohnt es sich überhaupt?
6.4 Aufgaben im Rahmen der PPP-Geschäftsfeldentwicklung
Potenzialanalyse
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
64 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Branche und Geschäftsfeld
• Marktanalyse (und -prognose)
Was ist das (zukünftige) Marktvolumen?
- sektoral
- regional
Was sind die Markteintrittsbarrieren?
Welche Anteile lassen sich realisieren?
Welche Renditen lassen sich erwirtschaften?
Welche Risiken und Chancen bietet das Geschäftsfeld?
Lohnt es sich für mein Unternehmen?
Potenzialanalyse
6.4 Aufgaben im Rahmen der PPP-Geschäftsfeldentwicklung
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
65 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Branche und Geschäftsfeld
• Wettbewerberanalyse
Wer sind die Wettbewerber?
- Art und Anzahl
- Wertvorstellungen und Zielsetzungen
- Verhaltensmaximen (Kampf oder Kooperation)
- Stärken und Schwächen
Welche Kooperationsmöglichkeiten gibt es?
- projektbezogen
- strategisch
- Firmengründung, -übernahme, - fusion
Gibt es Marktsegmentierungsmöglichkeiten?
Wie finde ich mich im Geschäftsfeld zurecht?
6.4 Aufgaben im Rahmen der PPP-Geschäftsfeldentwicklung
Potenzialanalyse
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
66 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Unternehmensanalyse (bezogen auf das Geschäftsfeld PPP)
Welche Voraussetzungen müssen im Unternehmen vorhanden sein bzw.
geschaffen werden?
- Know-how
- Ressourcen
- Risikomanagement
- Netzwerkfähigkeit
Können/sollen diese geschaffen werden?
Welche Möglichkeiten der Unternehmensbeteiligung gibt es?
Innen-Außen-Perspektive: Wie nehme ich das Geschäftsfeld wahr?
Außen-Innen-Perspektive: Wie werde ich im Geschäftsfeld wahrgenommen?
Potenzialanalyse
6.4 Aufgaben im Rahmen der PPP-Geschäftsfeldentwicklung
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
67 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Wertschöpf-
ungspartner
Berater/
Planer
Finanzierer
Betreiber
Investoren
Baufirmen
Lieferanten/
Ausrüster
4 Unternehmensentwicklung
4 Personal
4 Rechnungswesen
4 F+E
4 Finanzen/ Steuern
4 Controlling
4 Beschaffung
4 Kommunikation
Dienstleistung
4 Risiken
4 Kosten/ Termine
4 Qualität
4 Recht & Verträge
4 Informationen/ Daten
4 Wissen
4 Umwelt
Management
Unternehmen
Geschäftsfelder
Immobilien Infrastruktur
Planung Finanzierung Bau Betrieb
Erhaltung FM
Umwidmung Rückbau
Veräußerung
Projektentwicklung Investment CREM Portfoliomanagement
Wertschöpfung
6.4 Aufgaben im Rahmen der PPP-Geschäftsfeldentwicklung
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
68 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Investorenpartner Auftragnehmer der
Projektgesellschaft
Investor /
„process owner“
- Grundverständnis von PPP
- Kompetenz
- GU
- Schlüsselfertigbau
- funktionale/ ergebnisorientierte
Leistungsvorgaben
- leistungsabhängige Vergütung
- Risikoübernahme - Baurisiken
- ggf. Erhaltungsrisiken
- vertiefte Kenntnisse von PPP
- Kompetenz wie links sowie …
- langfristige Bindung
- Finanzierungs - Know how
- angemessene finanzielle Stärke
- PPP – Kooperationsfähigkeit
- Risikoübernahme wie links
sowie …
- Investorenrisiken
- Risiken der Projektgesellschaft
- vollumfängliches, detailliertes
PPP-Verständnis
- Kompetenz wie links sowie …
- PPP Strukturierungs - Know how
- PPP Management - Know how
- vertiefte Fach- und internationale
Marktkenntnisse in allen
Wertschöpfungsstufen
- Risikoübernahme wie links
sowie …
- Prozessrisiken
- Geschäftsfeldrisiken
- Aufbau und Vorhaltung jeweils entsprechender Kapazitäten
- zusätzliches Auftrags-
potenzial im Kerngeschäft
- Weiterentwicklung der
Baukompetenz
- Aufbau von Referenzen
- höhere Margen im
Baugeschäft
- Markteintrittsmöglichkeit
- zusätzliches Auftrags-
potenzial im Kern- und
im PPP-Geschäft
- Aufbau von PPP-Referenzen
- höhere Margen in Teilen der
Wertschöpfungskette
- Erwirtschaftung konstanter
Einnahmeströme
- (Weiter-)entwicklung der
PPP-Kompetenz
- bester Marktzugang
- Value Engineering und
Wertschöpfungsoptimierung
- höchste Sichtbarkeit im Markt
- höchster Anspruch bzgl.
Gesamtmarge
- Verstetigung der Einnahmen
- (Weiter-)entwicklung zum
umfassenden Systemanbieter
und ggf. Portfoliomanager
An
ford
eru
ng
en
C
han
cen
6.4 Aufgaben im Rahmen der PPP-Geschäftsfeldentwicklung
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
69 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Unternehmensanalyse (bezogen auf das Geschäftsfeld PPP)
Welche Voraussetzungen müssen im Unternehmen vorhanden sein?
- Know-how, Ressourcen, Risikomanagement, Netzwerkfähigkeit etc.
Welche Voraussetzungen sind vorhanden und welche müssen geschaffen
werden?
Können/sollen diese überhaupt geschaffen werden und welcher Aufwand ist dazu
erforderlich?
Welche Entwicklungsaufgaben werden notwendig?
Potenzialanalyse
6.4 Aufgaben im Rahmen der PPP-Geschäftsfeldentwicklung
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
70 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Projektentwickler
Betreiberinvestor
GU
Bau + Erhaltung
Systemanbieter-
investor
Klassisches
Bauunternehmen
Investorenpartner
Investor/
„process owner“
Nachunternehmer
des GU
Auftragnehmer der
Projektgesellschaft
PE
GU
INV
NU
6.4 Aufgaben im Rahmen der PPP-Geschäftsfeldentwicklung
Vergleichbare Anforderungsprofile im Status quo der Bauunternehmen
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
71 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Welche Entwicklungsschritte sind erforderlich um die Lücken zu schließen?
- Ausgangsniveau versus Zielniveau
Welche Alternativen zur Implementierung der Entwicklungsschritte gibt es?
Welche Voraussetzungen erfordern die Alternativen?
Welches sind die effizientesten Alternativen zur Strategieimplementierung?
Wie setze ich die Entwicklung um?
Strategieimplementierung
6.4 Aufgaben im Rahmen der PPP-Geschäftsfeldentwicklung
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
72 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Aufbau des Geschäftsfeldes:
durch internen Aufbau des Geschäftsfeldes
durch Ausgründung des Geschäftsfeldes
• Fortbildung von eigenem Personal
• Personalakquisition
• Firmenakquisition (Abteilung/Bereich oder ganzes Unternehmen)
d.h. Gründung einer Projektentwicklungsgesellschaft (PE-G)
• als eigene 100%ige Tochtergesellschaft
(PPP-Tochter)
• als Beteiligung gemeinsam mit hinsichtlich der Wertschöpfung:
- gleichartigen Partnern
- komplementären Partnern
6.4 Aufgaben im Rahmen der PPP-Geschäftsfeldentwicklung
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
73 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
zeitlich begrenztes Investment, d.h. vollständige oder
teilweise Veräußerung der EK-Anteile nach Bau- bzw.
„Ramp-up“ Phase
Strategie I: Fokus auf Kerngeschäft
Investment über gesamte Vertragslaufzeit
Strategie II: Verstetigung von Einnahmenströmen als
Betreiberinvestor
als dauerhafter Eigentümer (Mietmodell)
Strategie III: wie Strategie II, jedoch + Marktrisiken
projektspezifisch
Geschäftsfeldspezifisch
Relevant nur für strategische Investoren (Partner und Process Owner)
6.4 Aufgaben im Rahmen der PPP-Geschäftsfeldentwicklung
Exit-Möglichkeiten /-strategien:
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
74 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Verlust der erheblichen Entwicklungskosten
Erweiterte Garantien (Verfügbarkeit)
Lange Projektlaufzeiten (30 - 50 Jahre)
Langfristige Bindung von (Risiko-) Kapital
- lange Refinanzierungszeiträume
- nachrangige Bedienung des EK
- später „return on investment“
Erhöhtes Fertigstellungsrisiko
(Kosten, Zeit, Qualität) in der Bauphase
Übernahme von Markt- und Betreiberrisiken
Abhängigkeit von Stabilität des (wirtschafts-)
politischen und rechtlichen Umfeldes
Dem
Risikopotenzial
muß ein
entsprechendes
Chancenpotenzial
gegenüberstehen
6.5 Risiken und Chancen für den Markteintritt
Risiken für Baufirmen als Investoren
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
75 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Förderung der Realisierungsfähigkeit
von Projektideen mit „Know-how“ und
Risikokapital
Entwicklung zum Systemanbieter komplexer,
kundenorientierter Problemlösungspakete
Erwirtschaftung von konstanten
Einnahmeströmen (Nutzungsentgelte, Dividenden)
sowie Veräußerungsgewinnen in der Betriebsphase
Generierung von Aufträgen im Kerngeschäft
Erschließung neuer attraktiver
Geschäftsfelder rund um das Kerngeschäft
Die größte Chance
für Baufirmen
besteht in der
eigenen
Entwicklung
Chancen für Baufirmen als Investoren
6.5 Risiken und Chancen für den Markteintritt
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
76 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
- Erfahrungen,
- Referenzen
• Know-how
- Strukturanpassung und entsprechende Investitionen
• Langfristige Bindung von Kapital
- fehlendes Partnernetzwerk
• Mangelnde Wandlungsfähigkeit
• Zu geringe lokale Nachfrage
Hürden für den Markteintritt
6.5 Risiken und Chancen für den Markteintritt
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
77 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
Risiken für die Öffentliche Hand Chancen für die Öffentliche Hand
• Verlust an (politischem) Einfluss
• Verlust an Handlungsspielraum
(lange Vertragslaufzeiten)
• Verlust an Know-how
(v.a. operatives Know-how)
• Soziale Härten
(durch Strukturwandel)
• Benachteiligung des Mittelstandes
• Realisierung von Effizienzgewinnen
• Konzentration auf Kernkompetenzen
(Verschlankung der Verwaltung)
• Zugewinn an Know-how
(v.a. strategisches;
Konzentration auf das Wesentliche)
• Erhöhte Transparenz im (politischen)
Handeln
• Verbesserung der Dienstleistungs-
kapazität (v.a. Auflösung des
Investitionsstaus)
6.5 Risiken und Chancen für den Markteintritt
Vorlesung „Öffentliches Beschaffungsmanagement“
78 © Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen WS 2016/17
PPP zeigt Wirkungen weit über das begrenzte Volumen hinaus
(bei öffentlichem und privatem Partner)
führt insgesamt zu strategischem Umdenken
bedeutet mehr Chance als Bedrohung
PPP als Beschaffungsvariante hat nur ein begrenztes Volumen
lässt eigentlich ausreichend Raum für konventionelle Realisierung
schafft aber Bewegungs- und Handlungsspielräume
Markteintritt bedeutet Veränderung, unabhängig von der Art der Beteiligung
Selektion und Fokussierung
Aufbau von Know-how
neue Art von Kooperationen
Umgang mit den zusätzlichen Gestaltungsspielräumen
Zusammenfassung Herausforderungen / Chancen
6.5 Risiken und Chancen für den Markteintritt
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