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nierten Gabe von Kalk, Phosphor and Stickstoff . Die Zahlder Regenwiirmer nahm nach Diingung mit mineralischemStickstoff and nach Kalkdungung zu ; sobald die Abfall-reserven weitgehend mineralisiert waren, nahm ihre Zahlwieder ab. Die Zahl der Nematoden stieg am starkstennach reiner Stickstoffdungung, am wenigsten bei reinerKalkung. Jede Bodenbearbeitung 1sBt auch in Waldbodenden Kleintierbesag absinken, and zwar anscheinend nach-haltig . Im Artenbestand der Bodenfauna zeigte sich nachDungungsmadnahmen ein leichtes Absinken, and Behand-lung mit reinem Ammoniakgas hatte einen starken Riick-gang der Artenmannigfaltigkeit zur Folge . Es wird ausden Versuchen vorlaufig die Folgerung gezogen, daB eineradikale Veranderung des chemischen Milieus aus boden-biologischen Grunden zu vermeiden and eine Kombinationvon Kalk, Phosphor and Stickstoff bodenbiologisch amgunstigsten zu bewerten sei. .,Stickstoffdiingung IaLt aufsauren Boden nur dann einee positive bodenbiologischeWirkung erwarten, wenn zugleich mit der Stickstoffgabeauch entsprechende Mengen von Erdalkali-Ionen zugefuhrtwerden. Dem Calcium kommt offenbar eine entscheidendeRolle zu. Stick stoffdungung saurer Waldboden mit demphysiologisch sauren Ammonsulfat ist bodenbiologisch un-giinstig, wenn nicht fur eine ausreichende Kompensationdurch zusagliche Kalkgaben gesorgt wird . Es diirfte des-halb wirtschaftlicher sein, fiir Zwecke der Diingung saurerWaldboden von vornherein physiologisch neutrale oderalkalische Diingemittel zu verwenden ."

H.-D . v. Scheller

VORRATSSCHUTZVorratssehut3mittelverzeichnis der Biologischen Bundes-

anstalt fiir Land- and Forstwirtschaft in Braunschweig .Merkblatt Nr. 6, 5 . Auflage, Juni 1960, 7 Seiten, 0,30 DM .

Das Verzeichnis enthalt amtlieh gepriifte and anerkannteMittel gegen Speicher-, Muhlen- and andere Vorratsschad-linge . Aufgenommen sind ferner Mittel gegen Hausunge-ziefer, die vom Bundesgesundheitsamt Berlin gepriift andanerkannt sind. Das Vorratsschut3mittelverzeichnis stellteinen Auszug aus dem sehr umfangreichen Pflanzenschut3-mittelverzeichnis (Merkblatt Nr . 1) der Biologischen Bun-desanstalt dar and ist fur Kreise gedacht, die ausschlieB-lich an Vorratsschut3mitteln interessiert sind, wie z . B .Lagerhauser, Speichereibetriebe, Muhlen, Nahrungsmittel-fabriken, Schokoladenindustrie, Lebensmittelhandel andSchiffsreedereien .Die neue Auflage ist gegeniiber der let3ten (4. Aufl.

1958) noch iibersichtlicher gegliedert and weist in deneinzelnen Mittelgruppen zahlreiche Veranderungen auf,and zwar sowohl Neuaufnahmen als auch Streichungenuberholterodernicht mehr hergestellterPraparate . Grund-sat3lich neue Mittel brings diese Auflage nicht .

Frey, Berlin-Dahlem

BIOLOGISCHE REGELUNGJahn, E ., 1960 : Grundsatzliches uber Insektenviren and

ihre Rolle zur Niederhaltung von Sehadinsekten . Osterr .Vjschr . Forstwesen, 101, 1, 9-20 .Die Verfasserin gibt zunachst einen Uberblick uber die

Natur der Insektenviren, so fiber GroBe, Form and Auf-ban, ihre chemische Zusammensetzung and die Moglich-keit ihrer Unterscheidung von anderen Zellhestandteilen .Weiterhin wird eingegangen auf die verschiedenen Virus-erkrankungen bei Pflanze and Tier sowie die Bedeutungder Insekten nicht nur als Trager eigener Viruserkran-kungen, sondern auch als Ubertrager von Viren . Charak-teristisch fiir die Viruserkrankungen der Insekten ist, daBsic sehr oft in Verbindung mit sogenannten EinschluB-korpern, die kristalliner Natur sind, vorkommen, wahrendgleichzeitig auch freie Viruspartikel in Blut and Gewebenauftreten . Es werden weiterhin Betrachtungen fiber dieAbstammung der Viren angestellt and die drei hieriiberin der Literatur vertretenen Hypothesen erortert . - DieBedeutung der Insektenviren fur die biologische Schad-lingsbekampfung nimmt immer mehr zu, da eine gauzeReihe von Schmetterlingsraupen and Blattwespenafter-raupen anfallig fiir Virosen ist and schon viele Insekten-

Be richte

kalamitaten durch deren Auftreten zum Zusammenbruchgebracht worden sind . Fliegenlarven and Larven andererInsektenordnungen sind weniger anfallig fur Virenbefall .Die Symptome von Viroseerkrankungen bei Insekten wer-den geschildert and die Art der Virusansteckung wird be-handelt . Es wind eine griiBere Zahl von Forstschadlingengenannt, von denen Virosen bekannt sind and darauf hin-gewiesen, daB Viruserkrankungen fast immer nur bei inMassen fressenden Insekten auftreten . Zur biologischenBekampfung werden infektiose Virensuspensionen zube-reitet and bei Massenvermehrungen auf die Schadinsektenverspriiht. Solche Bekampfungen wurden sowohl auf forst-wirtschaftlichem als auch auf landwirtschaftlichem Gebietbereits des ofteren erfolgreich durchgefuhrt . Diese Be-handlungen sind jedoch abhangig von der Beziehung zwi-schen Virus, Wirt and Futterpflanze and von klimatischenBedingungen and daher oft recht kompliziert, besonders,da diese Wechselwirkungen langst nicht alle erforscht sind .Es bedarf also noch vieler Forschungsarbeit, um beim Ein-sat3 von Viren in der biologischen Bekamnfung wirklichimmer zu vollem Erfolg gelangen zu konnen .

V. Schefer-Immel

INSEKTIZIDERichardson, Lloyd T. & Miller, D. M . : Fungitoxycity of

chlorinated hydrocarbon insecticides in relation to watersolubility and vapor pressure. - Canad . J . botan. 38 :163-175 (1960) .Die Pilzgiftigkeit der zu priifenden Insektizide wurde

folgendermailen ermittelt : einem im Erkalten begriffenenAgar-Brei wurden die Wirkstoffe in unterschiedlichenKonzentrationen in Azeton gelost beigemengt (1 ml Aze-ton-Losung auf 100 ml Agar) and in Petri-Schalen erstar-ren gelassen . AuBerdem wurden Petri-Schalen mit einemreinen Azeton-Agar-Gemisch angesetzt . Je zwei mit denAgar-Nahrboden bedeckten Petri-Schalen-Half ten wurdenaufeinandergeset3t, wobei jeweils in den Agar des Deckelsein kleines Stuckchen einer 2 Tage alten Pilzkultur inoku-liert wurde. Bei der einen Versuchsreihe wurde das Trans-plantat der Pilzkultur in den wirkstoffhaltigen Agar in-okuliert, bei der anderen in den nor reines Azeton ent-haltenden Agar, wobei der wirkstoffhaltige Agar imBoden der Petri-Schale war . So liel3en sich die Einflussevon Wasserloslichkeit and Dampfdruck der einzelnenWirkstoffe auf das Pilzwachstum unabhangig voneinanderprufen. Es zeigte sich nun, daB Lindan wegen seiner hohenWasserloslichkeit in starkem Maie fungitoxisch wirkt .Heptachlor, Chlordan and Aldrin waren auf Grund ihreshohen Dampfdruckes verhaltnismiiBig pilzgiftig . Endrin,Dieldrin, DDT and Methoxychlor erwiesen sich nur alswenig toxisch . Ihre Wasserloslichkeit wie auch ihr Dampf-drucc sind gering .

Wasserburger, Bonn

Jung, H . F ., H. Kiikenthal u. G. Technau, 1960 : BAYTEX(S 1752, BAYER 29493), ein neues Hygiene-Insektizidaus der Gruppe der mindertoxischen Phosphorsaure-ester. Hofchen-Briefe, 13, 1, S . 13-44 .Aus der Gruppe der organischen Phosphorsiiureester

wurde eine Verbindung ermittelt, die eine betrachtlicheResidualwirkung besit3t; die Verbindung wurde BAYTEX(S 1752, BAYER 29493) benannt. Die bisher besondersin der Malariabekampfung mit Erfolg angewandten Chlor-kohlenwasserstoffe Dichlordiphenyltrichloraethan find,,Dieldrin" beeinnen an Bedeutung zu verlieren, da sichgegen these Mittel resistente Anopheles-Stamme zu bildenbegannen . BAYTEX besit3t eine hohe insektizide Wirk-samkeit neben geringer Saugetier- and Fischtoxizitat .Seine Wirkung auf 40 Arthropodenarten wurde in Laborand Praxis erprobt. Auf Unterlagen verschiedener Poro-sitat and Alkalitat zeigten Residualbelage des Mittels inWirkstoffkonzentrationen von 1,0-1,7 g pro m2 bei An-wendung gegen wichtige Gesundheitsschiidlinge eine ubermehrere Monate anhaltende Dauerwirkung- Gegen Stech-miiccen wurden mit 1 g BAYTEX pro qm alkalischer andporoser Wand eine mehrmonatige and gegen Fliegen eine8-10 Wochen anhaltende Dauerwirkung erzielt .

V. Schefer-Immel