Wissensmanagement und Innovation Wissensmanagement und Innovation ––passt das zusammen?passt das zusammen?
Thomas Fischer
Arbeitskreis WissensmanagementStuttgart, 24.2.2010
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HintergrundHintergrund
� Ingenieur Technische Kybernetik
� Promotion zum Dr.-Ing.
„Koordination der kooperativen Produktentwicklung in Wertschöpfungsketten – ein kybernetischer Ansatz für v irtuelle Integration“
an den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforsc hung, Denkendorf. Dom äne: Schutzbekleidung
� Unternehmensberater bei der five i`s innovation consulti ng gmbhwww.five-is-innovation.com
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Wissensmanagement und Innovation Wissensmanagement und Innovation –– passt das zusammen?passt das zusammen?
JA!JA!
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Innovationssystem und WissenssystemInnovationssystem und Wissenssystem
Innovationssystem
Produkte
Prozesse
Ressourcen
Reaktion auf Umwelt
Vorgaben Management
Wissenssystem
Speicher
Personen
Gruppen
Innovationen (Produkte, Prozesse,
Organisation)
Wissen ermöglicht
Problemlösen
Problemlösen ermöglicht
Lernen
� Ingenieursaufgabe: Regelkreis gestalten
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LLöösen der Ingenieursaufgabe ist eine sen der Ingenieursaufgabe ist eine ……
� Prozess in Teilprozesse zerlegen� Beispiel Gefährdungsanalyse: welcher Schutz ist notwe ndig?
Auswahl Schutzfunktion und
Vertrag
Feinanalyse Arbeitsbedingungen
Bestimmung Normen
Analyse Gefährdungen
Bedarf Anwender
Geeignete Produkte?
ja
neinRelevant?
nein
Projektspezifikation
ja
Fallsammlung als Wissensbasis
Kann aus dem
Bedarf ein neues
Produkt entstehen?
Modifizierte Analyse
für suboptimalen
Schutz
Zweistufige Analyse,
erst Normen dann
Produkte
Gibt es eine passende
Schutzfunktion?
Abbruch
Fallbasis
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…… Wissensmanagementaufgabe!Wissensmanagementaufgabe!
� Aufgabe: Auswahl bzw. Entwicklung geeigneter Schutzbekleidung für verschiedene Gefährdungsprofile
� Lösung: Integration verschiedener Wissens- & Informationsquellen• Gesetzliche Vorgaben (EU-Normen)
• Berufsgenossenschaftliche Empfehlungen• Fachwissen der Prüflabore
• Erfahrungswissen der Sicherheitsbeauftragten
• Technische Daten der Stoffe und der Kleidung• Verfügbare Reinigungs- und Serviceleistungen
• Erfahrungswissen der Hersteller (Wertschöpfungskette aus Faser, Stoff, Konfektion und Dienstleistung)
���� Kombination aus webbasiertem Informationssystem und wissensbasiertem System, das Regelwissen und Fallwi ssen kombiniert
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UnterstUnterstüützung von Wissensprozessentzung von Wissensprozessen
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Elemente des InnovationsmanagementsElemente des Innovationsmanagements
Geschäfts-Strategie:Mission, Vision, Ziele, Wachstumskonzepte, Produktportfolio und Lebenzykluspläne
Innovations-Strategie:Ziele, Suchfelder (Technologien, Märkte, Kunden / Anwendungen, …), Prioritäten
Entwicklungs-Roadmaps
• Technology Intelligence
• Market Intelligence
• IP Management
Innovations-Prozesse & Projekte
IdeenManage-ment
Innovations-
Controlling:
• Ressourcen-
Management
• Leistungs-
messung
• Kontinuierliche
Verbesserung
201
5
201
4
201
3
201
2
201
1
2010200
9• Produkt Entwicklung
• System Entwicklung
• Technologie Entwicklung
Projekt-Portfolio-Management
Platform Projects
(change the basis of competition)
New Product Projects
Other: Extensions, Modifications,
Improvements, Fixes, Cost Reductions
Strategic BucketsAuto Seal
Top Floor
Grade A Sealant
U.V. Seal
D-50
First Coat
SPL
T-400
Edge Coat
Solvent 1
TP-40
Deck Coat
Top Seal
Solvent 800
Top Coat A
$10 M 8 6 4 2 0
1 22 3 3 544 5
Neue Produkte
1 22 3 3 4
Kompetenzaufbau, Plattformen
Produktpflege
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Elemente des InnovationsmanagementsElemente des Innovationsmanagements
Geschäfts-Strategie:Mission, Vision, Ziele, Wachstumskonzepte, Produktportfolio und Lebenzykluspläne
Innovations-Strategie:Ziele, Suchfelder (Technologien, Märkte, Kunden / Anwendungen, …), Prioritäten
� Aufgaben für betriebliches Informations- und Wissensmanagement• Trendanalyse
• Umweltanalyse
• Markt- / Wettbewerbsrecherchen
• Voice of Customer Analyse
• Technologiescouting
• IP-Recherche
• Szenariotechnik
Entwicklungs-Roadmaps
2015201420132012201120102009• Produkt Entwicklung
• System Entwicklung
• Technologie Entwicklung
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Trends Trends –– die Zukunft vorhersagendie Zukunft vorhersagen
� Niemand kann die Zukunft vorhersagen. Aber systematisc h darüber nachdenken, beispielsweise mittels Zukunftsf aktoren
� 6 Klassen von “Zukunftsfaktoren”:1. Menschliche Bedürfnisse (z. B. Gesundheit, Kunst, Aufmerksamkeit, ...)
2. Biosphäre (z. B. Klima, Erdöl, schrumpfende Biodiversität, Trinkwasser)
3. Technologie (z. B. Internet, Nano, Mass-Customisation, Biometrie, Werkstoffinnovationen)
4. Politik (Demokratisierung, Ökonomisierung des Staates, Europa )
5. Economy (Digitales Geld, Asiatischer Boom, Emanzipation des Kunden)
6. Gesellschaft (Alterung, Individualisierung, Wissenswachstum, Urbanisierung)
Nach Pero Micic: Das ZukunftsRadar
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ZukunftsfragenZukunftsfragen
� Fragen zur Identifikation der Faktoren
• Welche Technologien bedrohen die unsrigen?
• Mit welchen Lösungen können wir zukünftige Kundenanforderungen
bedienen?
• Welche neuen Märkte können wir erschließen?
• Welche Geschäftsfelder unserer Kunden verlieren und welche gewinnen
an Bedeutung?
• Welche von uns angenommene Entwicklung könnte doch nicht eintreten?
• Welche von uns verworfene Entwicklung könnte doch eintreten?
• Welche Konkurrenten aus anderen Branchen oder Start-Ups gefährden
unser Geschäftsmodell?
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Zukunftschancen = Handlungspotenziale!Zukunftschancen = Handlungspotenziale!
� Projektionen, Szenarien und Überraschungen erkennen
� Zukunftsfragen und Zukunftsfaktoren zusammenbringen
� Zukunftsfaktoren kombinieren
� Beispiel für Systematik zur Sammlung von Chancen
� Signale, Daten, Fakten, Informationen zusammentragen
Quelle Akteur Aktion Art Autor
ZukunftsfaktorProjektion
Überraschung
Personen,Teams
StrategieVertriebProdukteLösungen
BeschaffungFinanzierung
schaffenverändernbeenden
integrierenkooperieren
kopierenwählen
MittelTools
Leitlinien
NamePromoter
Gestaltungs-feld
���� Umsetzung beispielsweise mit einem Wiki und flankiere nden WM-Maßnahmen (Workshops etc.)
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Elemente des InnovationsmanagementsElemente des Innovationsmanagements
• Technology Intelligence
• Market Intelligence
• IP Management
Innovations-Prozesse & Projekte
IdeenManage-ment
1 22 3 3 544 5
Neue Produkte
1 22 3 3 4
Kompetenzaufbau, Plattformen
Produktpflege
� Aufgaben für betriebliches Informations- und Wissensmanagement• Projektmanagement• Projektmonitoring
• Kollaborationsplattformen für kooperative Entwicklungen
• Idea Capturing Systems• Patentrecherchen
• Markt- und Bedürfnisforschung
• Open Innovation
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Elemente des InnovationsmanagementsElemente des Innovationsmanagements
Innovations-
Controlling:
• Ressourcen-
Management
• Leistungs-
messung
• Kontinuierliche
Verbesserung
Projekt-Portfolio-Management
Platform Projects
(change the basis of competition)
New Product Projects
Other: Extensions, Modifications,
Improvements, Fixes, Cost Reductions
Strategic BucketsAuto Seal
Top Floor
Grade A Sealant
U.V. Seal
D-50
First Coat
SPL
T-400
Edge Coat
Solvent 1
TP-40
Deck Coat
Top Seal
Solvent 800
Top Coat A
$10 M 8 6 4 2 0
� Aufgaben für betriebliches Informations- und Wissensmanagement• Data & Information Warehouse• Decision Support Systeme
• ERP-Systeme
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Wissensmanagement und Innovation Wissensmanagement und Innovation passen also zusammen.passen also zusammen.
Oder nicht?Oder nicht?
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Wesen der InnovationWesen der Innovation
„Innovation ist Suche nach Kontinuierung der
Diskontinuität.“ (Vries, 1997)
� Routine kann als Gegenstück zur Innovation betrachtet werden.
Routine Innovation
� Innovationen entstehen aus Routinen und werden im Id ealfall wieder zur Routine.
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CreativeCreative DestructionDestruction
� Innovationen als Prozess der ”Creative Destruction” sind zentraler Bestandteil der Wirtschaft. (Schumpeter)
� Makroökonomisch: Abfolge von Basis – und Folgeinnovationen (���� S-Kurven)
� Jede Innovation mach Wissen obsolet
� Wissen erzeugt blinde Flecken in der Wahrnehmung (���� Peripheres Sehen)
� Beispiel: QWERTY, Digitalkamera, Röhrenfernseher
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Was wird zerstWas wird zerstöört?rt?
Technische Fähigkeiten
erhalten zerstört
Mark
twisse
n
zerstö
rterh
alte
n
1
3 4
2
1. Kleine Verbesserungen
2. Neue Produkte im vertrauten Markt
3. Neue Märkte mit bekannten Produkten erobern
4. Neue Produkte auf neuen M ärkten
� Abernathy – Clark Model
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Innovation als DilemmaInnovation als Dilemma
“Companies strive for predictability. Managers and shareholders hate surprises, especially negative ones. But
innovation goes for punctuated equilibriums, it seeks the risk, the opportunity.”
(Boutellier)
„Je radikaler eine Firma versucht zu innovieren, desto eher wird die Innovation scheitern. Je weniger radikal sie ve rsucht
zu innovieren, desto eher wird die Firma scheitern.“(Roberts Dilemma)
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Strategien fStrategien füür Innovationen (1)r Innovationen (1)
Feedback
long term short term
Impact o
f com
petitio
n
ongoin
gtrig
ger
1. Exploration:
� Kreativität
� Risiko
� Suche
� Investitionen
2. Exploitation
� Disziplin
� Produktion
� Verbesserungen
� Effizienz
1
2
?
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Strategien fStrategien füür Innovationen (2)r Innovationen (2)
Impact of competition
trigger ongoing
Socia
l behavio
ur
Adapta
tion
Oppositio
n
1. Breakthrough Innovation (Herausforderung)
� Weniger kompetitiv
� Technisch orientiert
� Innovativ
2. Kernkompetenzen (Routine)
� Beherrschung des Prozesses
� Am Markt orientiert
� Stabilität
1
2
?
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Wissen und NichtwissenWissen und Nichtwissen
Routine Innovation
Wissen Nichtwissen
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NichtwissenNichtwissen
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Landkarte des NichtwissensLandkarte des Nichtwissens
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Nichtwissen Nichtwissen –– foodfood forfor thoughtthought
� Wo Wissen ist lässt sich Nichtwissen nicht vermeiden .
� Nichtwissen entsteht durch:
• Unzureichende Beobachtungsinstrumente (biologische und technisch Instrumente, aber auch Theorien, Axiome etc.)
• Relevanzfilter: Informationsflut beherrschen!
• Informationen können nicht an bestehendes Wissen angekoppelt werden
� Virtualisierung und ICT machen Nichtwissen relevant
• Wettbewerb
• Märkte
• Möglichkeiten
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Wissen und NichtwissenWissen und Nichtwissen
� Sokrates: Ich weiß, dass ich nichts weiß.
� Wissen über Nichtwissen?
� Innovationen: Wissen für die Zukunft ���� Pläne.
� Aber: A map is not the territory.
� Informationsparadoxon: Der ökonomische Wert einer Inform ation kann erst bewertet werden wenn man die Information be sitzt. Dannaber hat sie keinen Wert mehr.
���� Information <> Wissen/Nichtwissen.
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KreativitKreativitäätt
� Kreative Produkte sind nicht durch Wissen vorhersehbar.
� Quelle der Kreativität ist also Nichtwissen (= Aufmerk samkeit, Suchen, Warten, Offenheit).
� Wissen verhindert die Entstehung neuen Wissens.
� Experten neigen zu Routinelösungen, solange sie Expe rten bleiben.
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Wissensmanagement und Innovation Wissensmanagement und Innovation ––passt das zusammen?passt das zusammen?
Kontakt: [email protected]
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