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ZOFINGER TAGBLATTDONNERSTAG, 18. AUGUST 2016 REGION 26

2. RAID Prolog Emil Frey Classics52 Oldtimer fuhren eine Rallye von Safenwil nach Basel

Wenn dieZeit (k)eineRolle spieltNach dem grossen Erfolg vomVorjahr organisierte Emil FreyClassics den 2. RAID Prolog.

er ein Oldtimer-fahrzeug besitzt, isthart im Nehmen.Darum machte esden über 50 Teil-nehmern mit Oldti-

merfahrzeugen aus den verschiedens-ten Zeitepochen auch wenig aus, dasssie von Petrus schon vor dem Start inSafenwil kalt geduscht wurden. Späterzeigte sich die Sonne doch noch undverlieh dem Anlass zusätzlichen Glanz.

Das Ford T Modell von Willy und Ot-tilia Hägler aus Langnau am Albis wardas älteste Fahrzeug auf dem Platz. Sa-genhafte 105 Jahre ist dieses Auto altund immer noch gut in Fahrt. Aberauch die andern wussten zu gefallen.Ein wunderschöner BMW 328 genausowie der Wolseley 18 Hp Open Tourer,beide aus dem Jahre 1937. Oder etwader Jaguar XK 120 GTS mit dem Jahr-gang 1952, der auch vom Motoren-sound her verdeutlichte, dass es sichum ein sportliches Auto handelt.

Der Schönste von allenWährend am Briefing alles über die

Route Richtung Münchenstein, inklusi-ve den verschiedenen Aufgaben, die zulösen waren, verraten wurde, kürte ei-ne unabhängige Jury, den «PrologueCar of the Year». Als Schönster von al-len wurde der Alfa Romeo SSZ 1900 ge-wählt, mit dem die Baselbieter CharlesJaquinet und Werner Haberthür unter-wegs waren. Vor der Abfahrt stärktensich die Teilnehmer mit einem deftigen

WStück Beinschinken und frischen Sala-ten. Beim Fahrerbriefing verriet HansAndré Bichsel: «Ihr werdet durch unse-re Streckenführung den Jura von einerganz neuen Seite kennenlernen.» Ins-besondere riet er denen mit nicht soguten Bremsen, die Sache eher etwasgemächlicher anzugehen. «Und denktdaran», riet Bichsel weiter, «wo es run-ter geht, gehts auch wieder rauf. Genü-gend Kühlflüssigkeit ist also oberstesGebot.»

Kurbel statt ZündschlüsselWährend bei neueren Fahrzeugen

am Schlüssel drehen reicht, um denMotor zu starten, gab es Fahrzeuge, beidenen zuerst das Handgas auf die rich-tige Stellung gebracht werden musste,die Vorzündung richtig eingestellt undschlussendlich kräftig an einer Kurbelgedreht wurde. Gebrummt haben sieam Ende alle. Im Abstand von 40 Se-kunden wurden die Fahrzeuge auf dieReise nach Basel geschickt. Die einennamens locker und gelassen, die an-dern mit etwas mehr Ehrgeiz hattendas Roadbook auf den Knien und dieStoppuhr griffbereit. Das erste Ziel wardas neue Emil Frey Autocenter in Mün-chenstein. Anschliessen gings weiterzur Messe Basel, wo die Sieger des2. RAID Prologs der Emil Frey Classicsausgezeichnet wurden.

VON MARTIN ZÜRCHER (TEXT UND BILDER)

Ottilia und Willy Hägler aus Langnauam Albis fuhren mit einem 105 Jahrealten Ford T Modell vor.

Charles Jaquinets (l.) und Werner Haberthürs Alfa Romeo SSZ 1900 wurde zum«Prologue Car of the Year» gewählt.

Alte und neue Technik: Trotz Ferien und dem bevorstehenden Start der Rallye musstedieser Teilnehmer zwischendurch auch noch geschäftlichen Dingen nachgehen.

Augenweide: Der Bentley begeisterteBesucher und Teilnehmer.

Eng gehts zu und her im Morgan 3WSupersports.

Stilecht gekleidet gehört in der«Oldie-Szene» einfach dazu.

Markus Lämmli (l.) und Jürg Vonesch waren mit diesem CitroenMaserati SM im Originalzustand unterwegs.

Das Cockpit des Citroen Maserati SMgalt 1975 noch als sehr futuristisch.

Ein herrliches Paar: Heidi und Peter Jenny zeigten ihren wunder-schönen Ford Thunderbird, in dem auch ihr Hund mitfahren darf.

Zum Verlieben: Der feuerrote FiatTopolino aus dem Jahr 1948.

Hier eine Abordnung von «Engländern»,angeführt von drei Triumph TR 6.

Geht es nach den Plänen des Regie-rungsrats, dann gibt es in Zofingen kei-nen KV- und auch keinen Maschinen-bau-Unterricht mehr. Die Berufsfach-schule würde «abklassiert». Ein Ent-scheid im Grossen Rat steht am 30. Au-gust an. Rektor Roger Meier hatkürzlich in den Spalten dieser Zeitungfestgehalten, dass seine Schule «mitüber 1200 Lernenden in über 20 zumTeil interkantonalen Berufsfeldern undmit über 500 Kursbesuchern in der Er-wachsenenbildung zu einer Bildungsin-stitution mit nationaler Ausstrahlunggeworden ist».

Im Segment der Kurse und den andie Berufslehre anschliessenden Ausbil-dungsgängen ist im BZZ auch die Pri-vatschule Inovatech tätig. Sie deckt imBereich der höheren Fachausbildung(Techniker HF als Beispiel) Lehrgängeab, welche staatliche Institutionen sehrselten anbieten. Entsprechend engagie-ren sich die Kantone und übernehmendas Schulgeld der Studierenden zurund fünfzig Prozent.

Seit zwanzig Jahren Partnerin«Wir sind seit zwanzig Jahren Miete-

rin im BZZ», sagt Schulleiter Rolf Vogt.«Wir nutzen abends und samstags diezu diesen Zeiten mehrheitlich leerste-henden Unter-richtsräume, dar-unter die investiti-onsintensivenSchulungsanlagenim Bereich desMaschinenbausund der Produkti-onsautomatik.»

Beat Kaenel, Vogts Stellevertreter,spricht die enge Vernetzung der Lehr-kräfte an. «Verschiedene Fachleute un-terrichten sowohl an der Berufsfach-schule wie auch bei Inovatech». Gene-rell gebe es einen sehr intensiven Aus-tausch und Wissenstransfer. Vogt nenntein Beispiel: «Die Berufsfachschule hateinen Ausbildungsgang für Podologin-

nen/Podologen HF aufgebaut. PunktoZertifizierung war dies für die Berufs-fachschule Neuland.» Inovatech konnteda beratend Hilfestellung bieten.

Auf der anderen Seite kann Inova-tech Lernenden vor Ort aufzeigen, dasses zwischen Berufsabschluss und Fach-

hochschule (wel-che die Berufsma-turität verlangt)auch den «Mittel-bau» der HöherenFachschule gibt.«Unser Angebotist in der Region

Zofingen und deren Industrie sehr ge-fragt», sagt Kaenel und Vogt nennt Na-men. «Die Arbeitgeber unserer Studie-renden heissen beispielsweise Franke,Hunkeler, Müller Martin, Ringier oderSenn AG.» In den «metallischen» Beru-fen sei Weiterbildung extrem wichtigund für die Firmen ein entscheidenderStandortfaktor.

Unter den erfolgreichsten Absolven-

tinnen war an der letzten Diplomfeierauch eine Mitarbeiterin der ZofingerTagblatt AG zu finden. Brigitte Schärhat ihre Diplomarbeit der «Prozesser-weiterung an der Banderolier- und Fo-lieranlage (CMC)» gewidmet. Ihr Haupt-ziel war es, Zeitungsbeilagen kunden-spezifisch einstecken zu können. «Dankihrer Erfindung muss die Weiterverar-beitungsmaschine nicht mehr angehal-ten werden. Die Innovation ist für alleProdukte anwendbar», hiess es in derLaudatio. Schär hatte die Inovatechdrei Jahre lang ganztägig am Freitagund am Samstag besucht.

Den Berufsbildungsstandort Zofingendermassen zu schwächen, ist für Kae-nel auch mit Blick auf das Thema Mobi-lität ein Unding. «Wir haben in Zofin-gen eine extrem gute Anbindung anden öffentlichen Verkehr und die Schu-le ein Einzugsgebiet bis in die KantoneBern und Luzern. Sollen die Studieren-den künftig Richtung Osten fahrenmüssen?»

«Auch der beruflicheMittelbau ist in Gefahr»Zofingen Eine Schliessung des KV und des Bereichs Maschinenbauwürde die Region in der Berufsschulung zur Bildungswüste machen

Inovatech-Schulleiter Rolf Vogt (links) und sein Stellvertreter Beat Kaenel sind be-sorgt und sehen den Berufsbildungsstandort Zofingen generell gefährdet. BKR

VON BEAT KIRCHHOFER

«Verschiedene Fachleuteunterrichten sowohl an derBerufsfachschule wie auchbei Inovatech.»Beat Kaenel stellvertretender Schulleiter

Die Möhlemer Gipserfirma Ridl sollBauunternehmer Ertugrul Yolcu aus Of-tringen 300 000 Franken schulden.Dies sagt Yolcu, Inhaber der FirmaSwiss Art Renovation GmbH, gegen-über dem Regionalfernsehsender TeleM1. Recherchen dieser Zeitung bestäti-gen, dass Yolcu über seinen Anwalt tat-sächlich Anzeige wegen Misswirtschaft,Urkundenfälschung und versuchten Be-trugs eingereicht hat. Weitere Informa-tionen seitens Polizei oder Staatsan-waltschaft waren bis Redaktionsschlussnicht erhältlich. Klar ist aber: ErtugrulYolcu sieht nun seine eigene Firma be-droht, da es sich um einen einschnei-dend hohen Betrag handelt. Diesensollte er für einen Auftrag im KantonBern erhalten, trotz mehrerer Forde-rungen und Einschreiben stehe er abernoch aus. Grund: Wie Tele M1 berich-tet, soll die Gipserfirma selber pleitesein und Betreibungen am Hals haben.

Tatsächlich hat das Gerichtspräsidi-um Rheinfelden Anfang Monat denKonkurs über die Firma eröffnet. Spezi-ell ausserdem: Ridl gehört der FamilieRakitic, deren Sohn Ivan millionen-schwerer Fussballstar beim FC Barcelo-na ist. Die Familie führt zudem einzweites Unternehmen in Möhlin, dasim Sportmanagement tätig ist. Wie derVater von Ivan Rakitic sagt, hilft ihmsein reicher Sohn aber deshalb nichtaus der Misere, weil man Geschäftli-ches und Privates strikte trenne. (FUP)

Oftringen/Möhlin

Oftringer vonSportlervater gelinkt?

Morgen wird im Schöftler Schlosshofdie Premiere des Freilichttheaters «Ju-lie oder die Gerechtigkeit» über dieBühne gehen. Die letzten Vorbereitun-gen laufen auf Hochtouren. Auch dasletzte grössere Problem konnte nun ge-löst werden: Die Glockenschläge zu je-der Viertelstunde der reformierten Kir-che Schöftland werden während denelf Aufführungen verstummen.

Vor einigen Tagen war eine Lösungnoch in weiter Ferne. Toni Wespi, Prä-sident der Kirchenpflege der reformier-ten Kirchgemeinde Schöftland sagte da-mals: «Leider ist es so, dass wir dieStundenschläge der Kirchenglockennicht selbst an- und abschalten kön-nen.» Das gehe nur für das Geläute,beispielsweise vor oder nach Gottes-diensten und jeweils morgens undabends. «Die Stundenschläge müssendurch den Service der Firma, welchedas mechanische Läutwerk aus dem

Jahre 1932 wartet, von Hand blockiertwerden», sagt er weiter.

Um die Stundenschläge abzuschal-ten, gibt es zwei Möglichkeiten: Entwe-der die besagte Firma kommt vor undnach jeder Vorstellung, um die Glockeab- und wieder anzuschalten. Oderman stellt für die ganze Periode, alsovom 19. August bis 10. September, dieStundenschläge ab. «Die erste Variantehätte mit einigen hundert Franken proEinsatz sehr grosse Kosten verursacht,die zweite war nicht akzeptabel», sagtToni Wespi. «Wir stehen dem Projektaber alle sehr positiv gegenüber undfreuen uns, dass es realisiert wird.»

Diese Begründung habe man auchdem Organisationskomitee des VereinsTheater Julie mitgeteilt. Dorothee Dos-wald, die Präsidentin des Gemeinnützi-gen Frauenvereins und OK-Präsidentindes Vereins Theater Julie, hat alle Hebelin Bewegung gesetzt – und kann nun ei-ne Lösung präsentieren: Sie wurde ges-tern Abend von der zuständigen Firmain die Mechanik des Glockenschlags ein-geführt, sodass der Verein nach jederAufführung den Glockenschlag selberan- und abschalten kann. Man stehe be-reits in Kontakt mit Freiwilligen, die be-reit wären, jeweils 90 Treppenstufen inden Schöftler Kirchturm zu steigen.

VON CHRISTINE WULLSCHLEGER

Wegen des Theatersverstummen dieKirchenglockenSchöftland Der Verein Thea-ter Julie hat alle Hebel inBewegung gesetzt, um dasGlocken-Problem zu lösen.

Weitere Bilder zum 2. RAID PrologEmil Frey Classics in unserer Galerie.

ZOFINGER TAGBLATTDONNERSTAG, 18. AUGUST 2016 REGION 27

2. RAID Prolog Emil Frey Classics52 Oldtimer fuhren eine Rallye von Safenwil nach Basel

Wenn dieZeit (k)eineRolle spieltNach dem grossen Erfolg vomVorjahr organisierte Emil FreyClassics den 2. RAID Prolog.

er ein Oldtimer-fahrzeug besitzt, isthart im Nehmen.Darum machte esden über 50 Teil-nehmern mit Oldti-

merfahrzeugen aus den verschiedens-ten Zeitepochen auch wenig aus, dasssie von Petrus schon vor dem Start inSafenwil kalt geduscht wurden. Späterzeigte sich die Sonne doch noch undverlieh dem Anlass zusätzlichen Glanz.

Das Ford T Modell von Willy und Ot-tilia Hägler aus Langnau am Albis wardas älteste Fahrzeug auf dem Platz. Sa-genhafte 105 Jahre ist dieses Auto altund immer noch gut in Fahrt. Aberauch die andern wussten zu gefallen.Ein wunderschöner BMW 328 genausowie der Wolseley 18 Hp Open Tourer,beide aus dem Jahre 1937. Oder etwader Jaguar XK 120 GTS mit dem Jahr-gang 1952, der auch vom Motoren-sound her verdeutlichte, dass es sichum ein sportliches Auto handelt.

Der Schönste von allenWährend am Briefing alles über die

Route Richtung Münchenstein, inklusi-ve den verschiedenen Aufgaben, die zulösen waren, verraten wurde, kürte ei-ne unabhängige Jury, den «PrologueCar of the Year». Als Schönster von al-len wurde der Alfa Romeo SSZ 1900 ge-wählt, mit dem die Baselbieter CharlesJaquinet und Werner Haberthür unter-wegs waren. Vor der Abfahrt stärktensich die Teilnehmer mit einem deftigen

WStück Beinschinken und frischen Sala-ten. Beim Fahrerbriefing verriet HansAndré Bichsel: «Ihr werdet durch unse-re Streckenführung den Jura von einerganz neuen Seite kennenlernen.» Ins-besondere riet er denen mit nicht soguten Bremsen, die Sache eher etwasgemächlicher anzugehen. «Und denktdaran», riet Bichsel weiter, «wo es run-ter geht, gehts auch wieder rauf. Genü-gend Kühlflüssigkeit ist also oberstesGebot.»

Kurbel statt ZündschlüsselWährend bei neueren Fahrzeugen

am Schlüssel drehen reicht, um denMotor zu starten, gab es Fahrzeuge, beidenen zuerst das Handgas auf die rich-tige Stellung gebracht werden musste,die Vorzündung richtig eingestellt undschlussendlich kräftig an einer Kurbelgedreht wurde. Gebrummt haben sieam Ende alle. Im Abstand von 40 Se-kunden wurden die Fahrzeuge auf dieReise nach Basel geschickt. Die einennamens locker und gelassen, die an-dern mit etwas mehr Ehrgeiz hattendas Roadbook auf den Knien und dieStoppuhr griffbereit. Das erste Ziel wardas neue Emil Frey Autocenter in Mün-chenstein. Anschliessen gings weiterzur Messe Basel, wo die Sieger des2. RAID Prologs der Emil Frey Classicsausgezeichnet wurden.

VON MARTIN ZÜRCHER (TEXT UND BILDER)

Ottilia und Willy Hägler aus Langnauam Albis fuhren mit einem 105 Jahrealten Ford T Modell vor.

Charles Jaquinets (l.) und Werner Haberthürs Alfa Romeo SSZ 1900 wurde zum«Prologue Car of the Year» gewählt.

Alte und neue Technik: Trotz Ferien und dem bevorstehenden Start der Rallye musstedieser Teilnehmer zwischendurch auch noch geschäftlichen Dingen nachgehen.

Augenweide: Der Bentley begeisterteBesucher und Teilnehmer.

Eng gehts zu und her im Morgan 3WSupersports.

Stilecht gekleidet gehört in der«Oldie-Szene» einfach dazu.

Markus Lämmli (l.) und Jürg Vonesch waren mit diesem CitroenMaserati SM im Originalzustand unterwegs.

Das Cockpit des Citroen Maserati SMgalt 1975 noch als sehr futuristisch.

Ein herrliches Paar: Heidi und Peter Jenny zeigten ihren wunder-schönen Ford Thunderbird, in dem auch ihr Hund mitfahren darf.

Zum Verlieben: Der feuerrote FiatTopolino aus dem Jahr 1948.

Hier eine Abordnung von «Engländern»,angeführt von drei Triumph TR 6.

Geht es nach den Plänen des Regie-rungsrats, dann gibt es in Zofingen kei-nen KV- und auch keinen Maschinen-bau-Unterricht mehr. Die Berufsfach-schule würde «abklassiert». Ein Ent-scheid im Grossen Rat steht am 30. Au-gust an. Rektor Roger Meier hatkürzlich in den Spalten dieser Zeitungfestgehalten, dass seine Schule «mitüber 1200 Lernenden in über 20 zumTeil interkantonalen Berufsfeldern undmit über 500 Kursbesuchern in der Er-wachsenenbildung zu einer Bildungsin-stitution mit nationaler Ausstrahlunggeworden ist».

Im Segment der Kurse und den andie Berufslehre anschliessenden Ausbil-dungsgängen ist im BZZ auch die Pri-vatschule Inovatech tätig. Sie deckt imBereich der höheren Fachausbildung(Techniker HF als Beispiel) Lehrgängeab, welche staatliche Institutionen sehrselten anbieten. Entsprechend engagie-ren sich die Kantone und übernehmendas Schulgeld der Studierenden zurund fünfzig Prozent.

Seit zwanzig Jahren Partnerin«Wir sind seit zwanzig Jahren Miete-

rin im BZZ», sagt Schulleiter Rolf Vogt.«Wir nutzen abends und samstags diezu diesen Zeiten mehrheitlich leerste-henden Unter-richtsräume, dar-unter die investiti-onsintensivenSchulungsanlagenim Bereich desMaschinenbausund der Produkti-onsautomatik.»

Beat Kaenel, Vogts Stellevertreter,spricht die enge Vernetzung der Lehr-kräfte an. «Verschiedene Fachleute un-terrichten sowohl an der Berufsfach-schule wie auch bei Inovatech». Gene-rell gebe es einen sehr intensiven Aus-tausch und Wissenstransfer. Vogt nenntein Beispiel: «Die Berufsfachschule hateinen Ausbildungsgang für Podologin-

nen/Podologen HF aufgebaut. PunktoZertifizierung war dies für die Berufs-fachschule Neuland.» Inovatech konnteda beratend Hilfestellung bieten.

Auf der anderen Seite kann Inova-tech Lernenden vor Ort aufzeigen, dasses zwischen Berufsabschluss und Fach-

hochschule (wel-che die Berufsma-turität verlangt)auch den «Mittel-bau» der HöherenFachschule gibt.«Unser Angebotist in der Region

Zofingen und deren Industrie sehr ge-fragt», sagt Kaenel und Vogt nennt Na-men. «Die Arbeitgeber unserer Studie-renden heissen beispielsweise Franke,Hunkeler, Müller Martin, Ringier oderSenn AG.» In den «metallischen» Beru-fen sei Weiterbildung extrem wichtigund für die Firmen ein entscheidenderStandortfaktor.

Unter den erfolgreichsten Absolven-

tinnen war an der letzten Diplomfeierauch eine Mitarbeiterin der ZofingerTagblatt AG zu finden. Brigitte Schärhat ihre Diplomarbeit der «Prozesser-weiterung an der Banderolier- und Fo-lieranlage (CMC)» gewidmet. Ihr Haupt-ziel war es, Zeitungsbeilagen kunden-spezifisch einstecken zu können. «Dankihrer Erfindung muss die Weiterverar-beitungsmaschine nicht mehr angehal-ten werden. Die Innovation ist für alleProdukte anwendbar», hiess es in derLaudatio. Schär hatte die Inovatechdrei Jahre lang ganztägig am Freitagund am Samstag besucht.

Den Berufsbildungsstandort Zofingendermassen zu schwächen, ist für Kae-nel auch mit Blick auf das Thema Mobi-lität ein Unding. «Wir haben in Zofin-gen eine extrem gute Anbindung anden öffentlichen Verkehr und die Schu-le ein Einzugsgebiet bis in die KantoneBern und Luzern. Sollen die Studieren-den künftig Richtung Osten fahrenmüssen?»

«Auch der beruflicheMittelbau ist in Gefahr»Zofingen Eine Schliessung des KV und des Bereichs Maschinenbauwürde die Region in der Berufsschulung zur Bildungswüste machen

Inovatech-Schulleiter Rolf Vogt (links) und sein Stellvertreter Beat Kaenel sind be-sorgt und sehen den Berufsbildungsstandort Zofingen generell gefährdet. BKR

VON BEAT KIRCHHOFER

«Verschiedene Fachleuteunterrichten sowohl an derBerufsfachschule wie auchbei Inovatech.»Beat Kaenel stellvertretender Schulleiter

Die Möhlemer Gipserfirma Ridl sollBauunternehmer Ertugrul Yolcu aus Of-tringen 300 000 Franken schulden.Dies sagt Yolcu, Inhaber der FirmaSwiss Art Renovation GmbH, gegen-über dem Regionalfernsehsender TeleM1. Recherchen dieser Zeitung bestäti-gen, dass Yolcu über seinen Anwalt tat-sächlich Anzeige wegen Misswirtschaft,Urkundenfälschung und versuchten Be-trugs eingereicht hat. Weitere Informa-tionen seitens Polizei oder Staatsan-waltschaft waren bis Redaktionsschlussnicht erhältlich. Klar ist aber: ErtugrulYolcu sieht nun seine eigene Firma be-droht, da es sich um einen einschnei-dend hohen Betrag handelt. Diesensollte er für einen Auftrag im KantonBern erhalten, trotz mehrerer Forde-rungen und Einschreiben stehe er abernoch aus. Grund: Wie Tele M1 berich-tet, soll die Gipserfirma selber pleitesein und Betreibungen am Hals haben.

Tatsächlich hat das Gerichtspräsidi-um Rheinfelden Anfang Monat denKonkurs über die Firma eröffnet. Spezi-ell ausserdem: Ridl gehört der FamilieRakitic, deren Sohn Ivan millionen-schwerer Fussballstar beim FC Barcelo-na ist. Die Familie führt zudem einzweites Unternehmen in Möhlin, dasim Sportmanagement tätig ist. Wie derVater von Ivan Rakitic sagt, hilft ihmsein reicher Sohn aber deshalb nichtaus der Misere, weil man Geschäftli-ches und Privates strikte trenne. (FUP)

Oftringen/Möhlin

Oftringer vonSportlervater gelinkt?

Morgen wird im Schöftler Schlosshofdie Premiere des Freilichttheaters «Ju-lie oder die Gerechtigkeit» über dieBühne gehen. Die letzten Vorbereitun-gen laufen auf Hochtouren. Auch dasletzte grössere Problem konnte nun ge-löst werden: Die Glockenschläge zu je-der Viertelstunde der reformierten Kir-che Schöftland werden während denelf Aufführungen verstummen.

Vor einigen Tagen war eine Lösungnoch in weiter Ferne. Toni Wespi, Prä-sident der Kirchenpflege der reformier-ten Kirchgemeinde Schöftland sagte da-mals: «Leider ist es so, dass wir dieStundenschläge der Kirchenglockennicht selbst an- und abschalten kön-nen.» Das gehe nur für das Geläute,beispielsweise vor oder nach Gottes-diensten und jeweils morgens undabends. «Die Stundenschläge müssendurch den Service der Firma, welchedas mechanische Läutwerk aus dem

Jahre 1932 wartet, von Hand blockiertwerden», sagt er weiter.

Um die Stundenschläge abzuschal-ten, gibt es zwei Möglichkeiten: Entwe-der die besagte Firma kommt vor undnach jeder Vorstellung, um die Glockeab- und wieder anzuschalten. Oderman stellt für die ganze Periode, alsovom 19. August bis 10. September, dieStundenschläge ab. «Die erste Variantehätte mit einigen hundert Franken proEinsatz sehr grosse Kosten verursacht,die zweite war nicht akzeptabel», sagtToni Wespi. «Wir stehen dem Projektaber alle sehr positiv gegenüber undfreuen uns, dass es realisiert wird.»

Diese Begründung habe man auchdem Organisationskomitee des VereinsTheater Julie mitgeteilt. Dorothee Dos-wald, die Präsidentin des Gemeinnützi-gen Frauenvereins und OK-Präsidentindes Vereins Theater Julie, hat alle Hebelin Bewegung gesetzt – und kann nun ei-ne Lösung präsentieren: Sie wurde ges-tern Abend von der zuständigen Firmain die Mechanik des Glockenschlags ein-geführt, sodass der Verein nach jederAufführung den Glockenschlag selberan- und abschalten kann. Man stehe be-reits in Kontakt mit Freiwilligen, die be-reit wären, jeweils 90 Treppenstufen inden Schöftler Kirchturm zu steigen.

VON CHRISTINE WULLSCHLEGER

Wegen des Theatersverstummen dieKirchenglockenSchöftland Der Verein Thea-ter Julie hat alle Hebel inBewegung gesetzt, um dasGlocken-Problem zu lösen.

Weitere Bilder zum 2. RAID PrologEmil Frey Classics in unserer Galerie.