Zertifizierung CBD-konformer Landnutzung wer soll das bezahlen?
Dr. Etti Maria WinterInstitut für Umweltökonomik und Welthandel
Leibniz Universität Hannover
Fachtagung Forum Umwelt und Entwicklung 14.09.2012
Forschungsziele
• Institutionen und Mechanismen für CBD-konformes Management von Schutzzonen (Bio-Areas, Green Development Areas, Bio-Livelihood Areas, Conservation Areas, Conservancies)– Schutz– Nachhaltige Nutzung– Gerechte Verteilung
• Erkenntnisse über Zahlungsbereitschaften & Präferenzen• Rückkopplungseffekte zwischen naturwissenschaftlich-technischen
& sozio-ökonomischen Systemen
www.cerpa.uni-hannover.de
Anreize zum Schutz von Biodiversität und deren nachhaltiger Nutzung
• Zahlungen (PES)– Markt-basiert– Staatlich-basiert
• Limitierungen (Cap-&-Trade)– Biodiversity Off-sets– Tradable Development Rights (TDRs) – Clean Development Mechanism (CDM)
Vatn et al. 2011
Was wird zertifiziert: Schutzzonen, Ökosysteme, Ökosystemleistungen “ Clearly defined geographical space, recognized, dedicated and managed, through legal
or other effective means, to achieve long – term conservation of nature with associated ecosystem services and cultural values ” (IUCN, 2008)
Ecosystem: “… assemblage of organisms together with their abiotic environment” (Jax 2010:59) Services: “Benefits people obtain from ecosystems” (MA 2005:26)
Bereitstellend Acker-, Weideland Frischwasser Nahrungsquelle
(Fisch, Wildtiere) Holz
Regulierend Flutabschwächung
Flussregulation Wasserqualität Sedimentrückhalt &
Nährstoffe
Kulturell Ökotourismus Kultureller,
Ästhetischer & Spiritueller Wert
Freizeitangeln Vogelbeobachtung
Unterstützend Fortpflanzung Kohlenstoff-
speicherung Grundwasser-
speisung
Konzepte von Ökosystemen und Ökosystemleistungen (SIC-Modell)
B
A
D
CAusgewählte Phänomene
Interne Beziehungen
Aggregationsgrad der Komponenten
Quelle : in Anlehnung an Kurt Jax 2010
TEEB Ansatz zur Bewertung von Ökosystemleistungen: Anerkennen, Demonstrieren, Wertschöpfen
Quelle: Farooqui, M.F. und Schultz, M., 2012
Registrierung & Zertifizierung von „BioAreas“
• Zertifikate: Voraussetzung für internationalen Handel
• Standards garantieren Eigenschaften – Schutz– Nachhaltige Nutzung– Gerechte Verteilung
• Neue Nachhaltigkeitsstandards fördern integrative Lösungen– Respektieren der Rechte der lokalen Bevölkerung– Anerkennen „Bio-positiver“ Aktivitäten– Generieren sozialer & ökologischer Benefits– Effizienter Klimaschutz– Erhaltung von Biodiversität
(Globale)Umwelt Governance Struktur Tansania
• Märkte für zertifizierte Schutzleistungen müssen in lokale, nationale und internationale Governance Strukturen eingebunden werden
• Spannungsfeld zwischen Markt, Hierarchie und Horizontalität
Quelle : eigene Expertenbefragungen
Quelle Vatn et al. 2011
Ökologische Transferzahlungen in einem Mix von Instrumenten
Prinzipien, Kriterien und Herausforderungen zum Design von Finanzierungs-Mechanismen und Zertifikaten
• Prozess Fairness (Partizipation bei Entscheidungen)• Verteilungsgerechtigkeit (Allokation des Nutzens, “poor sell cheap”)• Lokale Wahrnehmung von Fairness (Normen, Traditionen)• Optionen für Lebensgrundlage (Wechselwirkungen zwischen ES, Nahrungssicherheit)• Teil ländlicher Entwicklungsprogramme• Sozial eingebunden , Kontext-spezifisch• Standort-spezifisch (Hydrologie, Boden, Flora, Fauna, Klima)• Grad der Kommerzialisierung („commodification“)• Bedeutung von ökonomischen Anreizen („equity-efficiency interdependency“)• Kooperierende Parteien (Märkte, Hierarchien, Horizontalität ) • Gegenseitigkeit, Freiwilligkeit (Kooperation versus Kompensation, Transaktionskosten)• Kulturelle Barrieren (“culture of allowances”, elite capture)• Macht-Konstellationen (Finanzialisierung „green capitalism“, traditionelles Wissen)
Qualitative Experimente Sikunga Conservancy• Problem Almende Güter („Common Pool
Resources“ CPR) und öffentliche Güter
• Lokale Bevölkerung erkennt die Notwendigkeit von kooperativem Handeln
• Bewusstsein vorhanden, aber geringe Kenntnisse
• Zertifikat eines Managementplans gibt Anreize zu handeln (Erwartungen!)
• Nachhaltiges CPR Management nötig für Ökosystem Management
Lokale Prioritäten und Bedürfnisse
“We have been telling people for years that if we keep preserving the forest it will bring us benefits. PFM has been going on since
the 1990s and we are yet to see the benefits. If the benefits from carbon are not soon there then we will have a problem. People are
loosing faith and villagers will not believe us anymore”
(Member of the VNRC Mihumo village, Tanzania)
PFM: Participatory Forest Management
Quelle: Mustalahti et al. 2012
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