1TALENTFÖRDERPROGRAMM
Ziele und Strukturen des Talentförderprogramms
Das Talentförderprogramm mit seinem flächendeckenden Stützpunktsystem hat sich als erste Stufe im
Fördersystem des deutschen Fußballs fest etabliert. Von der intensiven Sichtung und Förderung eines
großen Kreises an Talenten im besten motorischen Lernalter profitieren alle. Dennoch sind weitere
Optimierungen des Projekts eine permanente Herausforderung und Aufgabe!
DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
ÜBERBLICK
ZIELE UND STRUKTUREN
Schwerpunkte der Reform des Talent -förderprogramms ab der Saison 2008/2009
Bis zu 10.000 Vereinstrainer bei je-dem der bisher 13 DFB-Info-Abende
Größere Leistungsdichte an Talentenfür die nächsten Förderstufen
Individuelle Förderung der Talentedurch ein Trainer-Team
2
1
3
4
5
600.000 gesichtete Spielerinnen undSpieler pro Saison
Flächendeckendes Netz an Stütz-punkten zum Sichten und Fördern
Daten und Fakten zum bisherigen Talent -förderprogramm ab der Saison 2002/2003
Anpassung des sportlichen Konzeptsan die DFB-Ausbildungskonzeption
Sportliche Leitfunktion des DFB in Ab -stimmung mit den Landesverbänden
Flexiblere Organisationsstrukturenmit regionsspezifischer Ausrichtung
2
1
3
4
5
Individuelle Förderung der Alters-stufen bis einschließlich U15
Konzentration auf die Förderung von14.000 Talenten (zunächst 22.000)
Das perspektivische Ziel des Talentförderprogramms ist eindeutig: Das Projekt soll das Potenzial an
zukünftigen Spitzenspielerinnen und Spitzenspielern spürbar vergrößern. Von diesen Anstrengungen
profitieren nicht nur die DFB-Teams bis hin zur A-Nationalmannschaft, sondern letztlich alle Vereine im
Lizenz- und höherklassigen Amateurfußball.
Das Talentförderprogramm – die Basis unseres Spitzenfußballs
DEUTSCHER FUSSBALL-BUNDDEUTSCHER FUSSBALL-BUND
DAS TALENTFÖRDERPROGRAMM – DIE BASIS UNSERES SPITZENFUSSBALLSDAS TALENTFÖRDERPROGRAMM – DIE BASIS UNSERES SPITZENFUSSBALLS
ZIELE UND STRUKTUREN ZIELE UND STRUKTUREN
TALENTFÖRDERPROGRAMM2 3TALENTFÖRDERPROGRAMM
Nur so ist die Aussicht relativ groß, am Ende die Talente
mit dem ursprünglich größten Perspektivpotenzial er-
fasst, kontinuierlich begleitet und letztlich bestmögliche
fußballerische Qualität bis hoch zur Nationalmannschaft
erreicht zu haben!
Talente in enger Kooperation fördern!
Die Strukturen des Programms sind genau auf Talent-
Potenziale im deutschen Fußball abgestimmt. Durch die
366 Stützpunkte in ganz Deutschland ist ein engmaschi-
ges, flächendeckendes Netz zum intensiven Sichten und
Fördern junger Spielerinnen und Spieler ganz zu Beginn
der möglichen Karriere geknüpft.
(Fast) jedes Talent kann damit sicher sein, von einem
regionalen Sichter „aufgespürt” zu werden und an -
schlie ßend auf der Basis eines individuellen Trainings in-
dividuell voranzukommen. Dabei ist es egal, in welcher
Region Deutschlands es nun spielt.
Das Ziel, dabei zu sein, wird für die Kinder somit greifbar,
erreichbar. Eine bessere Motivation für ambitionierte
Talente gibt es nicht!
Von der Stützpunkt-Arbeit profitieren anschließend die
nächsten Stufen der Talentförderung, die auf Basis einer
besseren fußballerischen Basis-Qualität die nächsten
Schritte der Perspektivspieler und -spielerinnen hin zum
Top-Fußball steuern und begleiten.
Das Talentförderpro-
gramm des DFB und
seiner Landesverbän-
de hat sich seit seinem
Start in der Saison
2002/2003 als Stütz-
pfeiler der Förderung
junger Spielerinnen
und Spieler etabliert.
Nur ein dichtes Netz
von Stützpunkten in
ganz Deutschland kann eine flächendeckende Aus-
bildungsstruktur für hoffnungsvolle Talente im bes -
ten Lernalter ab der U12 sicherstellen.
Das Stützpunktsystem ergänzt somit in unteren
Altersklassen optimal die sonstige Konzeption und
Struktur der Talentförderung im deutschen Fußball.
Mit Blick auf die erheblichen Investitionen in dieses
Großprojekt muss eine permanente Überprüfung
der Qualität und Effizienz von Sichtung und Training
in allen Stützpunkten garantiert sein.
Insbesondere eine detaillierte Auswertung der fuß-
ballerischen Leistungs- und Karriereverläufe der
Stützpunkt-Spielerinnen und -Spieler liefert ein auf-
schlussreiches, objektives Bild von der bisherigen
Effizienz des Talentförderprogramms. Weitere
Optimierungen des Talentförderprogramms bleiben
dennoch eine permanente Aufgabe. So starteten mit
der Saison 2008/2009 einige flächendeckende
Reformen, die das Projekt noch zukunftsorientierter
aufstellen sollen.
Zum einen bekommt das Talentförderprogramm
durch eine konsequente Verkleinerung der Förder-
gruppen eine noch klarere leistungssportliche Aus-
richtung. Zum anderen richtet sich die zukünftige
Organisationsstruktur flexibler an der spezifischen
Situation des jeweiligen Landesverbandes aus!
Dr. Hans-Dieter Drewitz, DFB-Vizepräsident
Das Talentförderprogramm startete in seiner
derzeitigen Ausrichtung mit der Saison 2002/2003 und
hat sich seitdem als erste Stufe der Talentförderung im
deutschen Fußball fest etabliert.
Das Projekt mit seinen derzeit 366 Stützpunkten bildet
quasi die Brücke zwischen der engagierten und unver-
zichtbaren Jugendarbeit an der Vereinsbasis und der
zweiten Stufe der Talentförderung über die Leistungs-
zentren und Eliteschulen des Fußballs.
Effiziente Strukturen der Talentförderung
Fast 2 Millionen Kinder und Jugendliche spielen Woche
für Woche in etwa 100.000 Teams im organisierten Ver-
einsfußball. Viele Vereine leisten eine engagierte und
moderne Jugendarbeit.
Nach sportwissenschaftlichen Aussagen sind hierunter
bis zu 14.000 talentierte Spielerinnen und Spieler im D-
Juniorenalter. Gerade wegen dieses großen Potenzials
ist es falsch, sich viel zu schnell auf einen kleinen Kreis
an Talenten festzulegen und ausschließlich diesen mit
aller Intensität auf „Hochleistungsfußball” zu trimmen.
Denn im komplexen Sportspiel Fußball ist es äußerst
schwer, zu bestimmen, ob ein junger Spieler in ferner
Zukunft zu einem Fußballer der Extraklasse heranreifen
wird. Beste fußballerische Anlagen (z.B. Bewegungs-
geschicklichkeit, Technik, Sicherheit und Kreativität am
Ball, Spielintelligenz) im E-, D- oder C-Juniorenalter sind
zwar die nötige Basis, garantieren aber noch lange nicht,
dass dieser Spieler später auch im Top-Fußball landen
wird. Zu unterschiedlich sind die individuellen Leistungs-
verläufe: Viele im Kindesalter zunächst überragende
Talente stagnieren später trotz besten Trainings, andere
zunächst unauffälligere Typen rücken parallel dazu nach
recht späten Leistungssprüngen ins Rampenlicht.
Die Konsequenz ist eindeutig: Der deutsche Fußball darf
sich nicht zu früh ausschließlich auf relativ wenige Top-
Talente konzentrieren und damit einen Großteil seiner
Talente unberücksichtigt lassen. Stattdessen muss es
das Ziel sein, möglichst viele talentierte und leistungs-
willige junge Spieler zu erfassen und zu fördern.
JUGENDFUSSBALL IN ALLEN VEREINEN
TALENTFÖRDERPROGRAMM
DFB-TEAMS
LEISTUNGSZENTRENUND ELITESCHULEN DES FUSSBALLS
LANDESVERBÄNDE+
INFO Strukturen der DFB-Talentförderung
Die Ausbildungsstrukturen im deutschen Fußball mit verschiedenen Einrichtungen der Talentförderung
auf jeder Ausbildungsebene sind exakt auf die klar definierten Stufen eines systematischen Aufbaus
fußballerischer Leistungen abgestimmt. Somit ergänzen sich Ausbildungsziele/-inhalte und Aus-
bildungsstrukturen ideal. Auch das Talentförderprogramm ist in dieses System eingebettet!
Aufgaben- und Ausbildungsschwer-punkte im Talentförderprogramm
DEUTSCHER FUSSBALL-BUNDDEUTSCHER FUSSBALL-BUND
AUFGABEN- UND AUSBILDUNGSSCHWERPUNKTEAUFGABEN- UND AUSBILDUNGSSCHWERPUNKTE
ZIELE UND STRUKTUREN ZIELE UND STRUKTUREN
TALENTFÖRDERPROGRAMM4 5TALENTFÖRDERPROGRAMM
Ausbildungsstufen Altersstufen Ausbildungsstrukturen
7
6
5
4
2
1
Hochleistungstraining - Stabilisierung
Hochleistungstraining - Perfektionierung
Belastungsgerechtes Übergangstraining
Beginnendes Spezialisierungstraining
Technisch-spielerische Vielseitigkeitsschulung
Umfassende Bewegungsschulung Bewegen und vielseitiges Spielen in Verein, Kindergarten und Schule
Vielseitige Sportaktivitäten und Fußballspielen in Verein und Schule
Leistungszentren/Eliteschulen des Fußballs
DFB-TALENTFÖRDER-
PROGRAMM
Vereins-Jugendfußball
Leistungszentren/Eliteschulen des Fußballs
Juniorennational-mannschaften
Nationalmannschaften
Talentförderung der LV und Vereine
A-Nationalmannschaft
Internationale Vereinswettbewerbe
Bundesliga, 2./3. Liga
SPITZEN-SPIELER
PERSPEKTIV-SPIELER
A-JUNIORENU18/U19
B-JUNIORENU16/U17
C-JUNIORENU14/U15
D-JUNIORENU12/U13
E-JUNIORENU10/U11
F-JUNIORENU8/U9
BAMBINI UND JÜNGER
U7
Hinweis: Die Übergänge von Stufe zu Stufe sind je nach aktuellem Entwicklungsstand fließend und geschlechtsspezifisch! Hinweis: Übersicht der zentralen Talentförderebenen auf der jeweiligen Stufe
U15 U16 U17 U18
Lizenzvereine/Eliteschulen des Fußballs
Höchster AmateurbereichU19
U20U21
AB
30JAHRE
21-29JAHRE
7-10JAHRE
11-14JAHRE
15-18JAHRE
19/20-
17/18JAHRE
3-6JAHRE
7
6
5
4
2
1
Fußballspezifisches Grundlagentraining3 3
TALENTFÖRDERPROGRAMM6 7TALENTFÖRDERPROGRAMM
DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
AUFGABEN- UND AUSBILDUNGSSCHWERPUNKTE
ZIELE UND STRUKTUREN
DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
AUFGABEN- UND AUSBILDUNGSSCHWERPUNKTE
ZIELE UND STRUKTUREN
Nur das koordinierte Miteinander von Talentförderprogramm, Leistungszentrum und der Jugendarbeit
im Amateurverein bietet bundesweit (fast) jedem Talent die Chance, sein fußballerisches Potenzial
auszuschöpfen und voranzukommen. Durch das Talentförderprogramm nimmt auch die Qualität des
„zweiten Ausbildungsweges” parallel zur Arbeit der Leistungszentren zu!
Im Fußball ist es äußerst schwer zu prognostizieren, ob ein junger Spieler in ferner Zukunft zu einem
Fußballer der Extraklasse heranreifen wird. Deshalb muss es die Aufgabe sein, gerade in jüngeren
Altersklassen möglichst viele talentierte und leistungswillige junge Spielerinnen und Spieler zu er -
fassen und zu fördern, damit sich am Ende die wirklich besten Talente im Spitzenfußball wiederfinden.
ten siven Kontakts und mit der gleichen sportlichen Philo-
sophie jedes einzelne Talent optimal fördern. Nur das per-
fekte Zusammenwirken von Stützpunkt und Verein berei-
tet junge Spielerinnen und Spieler auf komplexe Anforde-
rungen des zukünftigen Spitzenfußballs vor.
Kooperation und Abstimmung zwischen Stützpunkt
und Leistungszentren
In den Leistungszentren der Lizenzvereine spielen häufig
die talentiertesten Spieler der Region. Qualifizierte Trainer
fördern sie intensiv in einem leistungsfördernden Umfeld!
So greift das Stützpunkt-System vor allem in Regionen
Deutschlands, die keine Anbindung an den Lizenzfußball
haben. Häufig sind das strukturschwache Regionen, in
denen die Möglichkeiten für eine Talentförderung be-
grenzt sind. Aber auch dort gibt es viele talentierte
Spielerinnen und Spieler, die aufgrund der Veranlagung,
der Fußballbegeisterung und des Leistungswillens eine
intensive Förderung verdient haben.
Aber auch in Regionen mit etablierten Lizenzvereinen
ist das Stützpunkt-System unverzichtbar. Denn speziell
in bevölkerungsstarken Gebieten erfassen die Leis -
tungs zentren bei Weitem nicht alle Talente. Diesen zu-
sätzlichen Talente-Kreis fördern Verein und Stützpunkt
in enger Kooperation parallel zum Leistungszentrum,
wobei spätere Wechsel in die andere Förderstufe durch-
aus noch möglich sind.
Das Talentförderprogramm ist als erste Stufe
der Talentförderung die optimale sportliche Basis für
alle weiteren Karrieresschritte bis hin zu den Junioren-
Nationalmannschaften.
Diese Funktion erfüllt das Talentförderprogramm aber
nur, wenn es sich optimal mit den anderen Instanzen auf
dieser Ausbildungsstufe abstimmt – konkret sind das die
Leistungszentren und die Vereine der Stützpunktspieler.
Kooperation und Abstimmung zwischen Stützpunkt
und dem Vereins-Jugendfußball
Die zusätzliche wöchentliche Trainingseinheit im Stütz-
punkt muss mit dem Vereinstraining der Talente abge-
stimmt sein, um bestmögliche Lernerfolge zu erreichen.
Denn schließlich verbringen die jungen Spielerinnen und
Spieler die meiste Trainingszeit weiter im eigenen Club.
Sie müssen idealerweise dort ein Training mit gleicher
Qualität und Attraktivität genießen.
Es kommt also darauf an, dass Stützpunkt- und Vereins -
trainer auf Basis eines vertrauensvollen, offenen und in-
INFO Aufgabenschwerpunkte
Durch das Talentförderprogramm erweitert sich die Leistungs-dichte an Talenten für die nächsten Förderstufen!
LEISTUNGSZENTRENSichten/Fördern von Talenten geradein strukturschwachen Regionen
Sichten und Fördern vieler Talenteparallel zu den Leistungszentren
Individuelle Förderung der Talentezusätzlich zum Vereinstraining
Intensive Förderung in enger Abstimmung mit dem Vereinstrainer
Transport der Ausbildungsphilosophiein die Vereine
Größere Leistungsdichte an Talen-ten für die nächsten Förderstufen
1
2345
6
TALENTFÖRDERPROGRAMM
• Leistungsgemäße, systematische Förderungeines begrenzten Talente-Kreises der Region
• Enges Kooperieren mit den Vereinen undStützpunkten der Region
VEREINS-JUGENDFUSSBALL
• Herzstück einer breitflächigen Förderungjunger Spielerinnen und Spieler
• Basis: möglichst fundierte Jugendarbeit aufBasis der DFB-Ausbildungsphilosophie
AUSBILDUNGSSTRUKTUREN IM DFB
B-/A
-JUN
IORE
NU1
6/U1
7 UN
DU1
8/U1
9
PERS
PEKT
IV-
SPIE
LER
SPIT
ZEN -
SPIE
LER
SPIT
ZEN -
SPIE
LER
D-/C
-JUN
IORE
N U1
2/U1
3 UN
DU1
4/U1
5
15-1
8 JA
HRE
17-2
0 JA
HRE
21-2
9 JA
HRE
AB 3
0 JA
HRE7
A-NationalmannschaftInternationale Vereinswettbewerbe
Bundesliga, 2./3. Liga
6A-Nationalmannschaft
Internationale VereinswettbewerbeBundesliga, 2./3. Liga
5Lizenzvereine
NationalmannschaftenHöchster Amateurbereich
4Junioren-Nationalmannschaften
Leistungszentren/Eliteschulen des Fußballs
Talentförderung der LV und Vereine
3Leistungszentren/
Eliteschulen des FußballsDFB-Talentförderprogramm
Vereins-Jugendfußball
2Vielseitige Sportaktivitäten und Fußball-
spielen in Verein und Schule
1Bewegen und vielseitiges Spielen in
Verein, Kindergarten und Schule
F-/E
-JUN
IORE
NU8
/U9
UND
U10/
U11
BAM
BINI
UND
JÜNG
ERU7
3-6
JAHR
E7-
10 J
AHRE
11-1
4 JA
HRE
Das Talentförderprogramm übernimmt eine unverzichtbare Aufgabe. Denn nur das dichte Netz von
Stützpunkten in allen Regionen Deutschlands kann eine flächendeckende Förderung möglichst vieler
Talente sicherstellen. Von diesem viel größeren Kreis talentierter junger Spielerinnen und Spieler
profitieren letztlich alle – vom ambitionierten Amateurverein bis zum Club im Lizenzfußball!
Struktur des Talentförderprogramms
DEUTSCHER FUSSBALL-BUNDDEUTSCHER FUSSBALL-BUND
STRUKTUR DES TALENTFÖRDERPROGRAMMSSTRUKTUR DES TALENTFÖRDERPROGRAMMS
ZIELE UND STRUKTUREN ZIELE UND STRUKTUREN
TALENTFÖRDERPROGRAMM8
Im Zuge der Neuorientierung des Talentförder-
programms haben die Landesverbände zukünftig je
nach Fläche des Verbandsgebietes, Anzahl an Leistungs-
zentren in der Region, Vereinen und gemeldeten Junio -
renspielern ein Kontingent an Stützpunkten, Stützpunkt-
trainern sowie eine optimale Zielgröße der zu fördern-
den Talente zugeteilt bekommen.
Auf Basis dieser verbindlichen Steuerungsgrößen kann
jeder Landesverband das Talentförderprogramm zum
Teil mit- und ausgestalten.
Die Organisationsstruktur des Projekts ermöglicht somit
in Zukunft eine flexiblere Anpassung an die spezifische
Situation des jeweiligen Verbandes inklusive seiner ver-
bandsinternen Talentförderkonzeptionen. Dabei sind
vor allem demografische Trends einzukalkulieren, die
sich von Region zu Region ganz verschieden auswirken
werden. Das betrifft vor allem die regionalen Strukturen
des vereinsorganisierten Fußballs einschließlich der
Quantität und Qualität des Juniorenfußballs. Das
zukünftige Stützpunkt-System passt sich also rechtzei-
tig dieser Tendenz an.
Von der Flexibilisierung der Organisationsstruktur bleibt
der Charakter eines einheitlichen DFB-Projekts jedoch
unbeeinflusst. Denn gerade flächendeckende Qualitäts-
standards oder zentral gesteuerte Organisationsabläufe
sind wichtige Erfolgsfaktoren des Programms.
Einheitliche sportliche Konzeption
Unverrückbar ist auch in Zukunft die einheitliche sport-
liche Konzeption des Talentförderprogramms, die auf
die bestmögliche individuelle Förderung der Talente auf
Basis einer identischen Ausbildungsphilosophie ausge-
richtet ist.
Eine noch konsequentere Verkleinerung der Trainings-
gruppen aufgrund objektiver Daten sportmotorischer
Tests sowie höherer sportlicher Bewertungsmaßstäbe
der Trainer soll in Zukunft die sportliche Qualität der
Stützpunkt-Gruppen und damit die Lernumgebung für
jedes einzelne Talent positiv beeinflussen.
INFO Struktur und Schwerpunkte des Talentförderprogramms
9TALENTFÖRDERPROGRAMM
Die individuelle Förderung jedes Talents ist Leitmotiv desTalentförderprogramms!
FÖRDERUNG NACH DER U15
FÖRDERUNGVOR DER U12
TORHÜTER-TRAINING
Stützpunktedeutschlandweit!
Stützpunktedeutschlandweit!
TALENTFÖRDER-PROGRAMM:
FÖRDERUNGU12 BIS U15
LEISTUNGS-ZENTREN
LANDES-VERBÄNDE
SCHUL-KOOPERATIONEN
TALENTIERTEMÄDCHEN
AMATEUR-VEREINE
DEUTSCHER FUSSBALL-BUNDDEUTSCHER FUSSBALL-BUND
STRUKTUR DES TALENTFÖRDERPROGRAMMSSTRUKTUR DES TALENTFÖRDERPROGRAMMS
ZIELE UND STRUKTUREN ZIELE UND STRUKTUREN
TALENTFÖRDERPROGRAMM10 11TALENTFÖRDERPROGRAMM
INFO Die wichtigsten Aufgabenfelder der DFB-Stützpunktkoordinatoren
Koordinierung der Sichtung Fortbildung der Stützpunkttrainer
Fortbildung fürVereins-Juniorentrainer
Verbindung zwischen DFB, Verband, Verein
Sportliche Leitung der Fördergruppen
Koordinierung der Fördergruppen
DFB-STÜTZPUNKT-KOORDINATOREN
INFO Die wichtigsten Aufgabenfelder der Stützpunkttrainer
Regelmäßige Sichtung bei Spielen, Turnieren
Organisation von speziellenSichtungen
Leitung desStützpunkttrainings
Kurse für Juniorentrainerim Verein
Planung desStützpunkttrainings
Kontaktpflege zuden Vereinen
Jedes Projekt einschließlich formulierter Ziele,
Prinzipien und organisatorischer Strukturen ist letztlich
nur dann effektiv und erfolgreich, wenn es kompetente
Personen mit viel Motivation, Kreativität und Eigeninitia-
tive an allen Schnittstellen mit- und ausgestalten – so
nicht anders beim Talentförderprogramm.
Auf regionaler Ebene haben dabei die DFB-Stützpunkt-
koordinatoren und die Stützpunkttrainer eine Schlüssel-
rolle für das Funktionieren des Projekts.
Aufgaben und Funktion der Koordinatoren
Die 29 Stützpunktkoordinatoren sind zentrale Mittler
zwischen dem DFB, den Gremien und Mitarbeitern der
Verbände sowie den Stützpunkttrainern vor Ort.
Diese Schnittstellenfunktion zwischen dem DFB und Ver-
band wurde durch die Neuorientierung des Projekts
nochmals verstärkt, indem die Koordinatoren zum Teil
verbandsspezifische, an das Talentförderprogramm ge-
koppelte Aufgaben miterfüllen.
Das vielseitige Aufgabenfeld des Stützpunktkoordina-
tors setzt dabei verschiedene Qualifikationen voraus:
Zu Trainer-Qualitäten im ursprünglichen Sinne kommen
vor allem noch Kompetenzen als Organisator, Teamlei-
ter und Referent hinzu.
Aufgaben und Funktion der Stützpunkttrainer
Die besten sportlichen Konzeptionen bringen wenig,
wenn die Qualität der konkreten Trainingsarbeit mit dem
einzelnen Talent im jeweiligen Stützpunkt nicht stimmt!
Die Stützpunkttrainer sind also zentrale Erfolgsfaktoren
für das Talentförderprogramm. Denn sie sind nicht nur
Planer und Gestalter jeder Trainingseinheit, sondern
auch Helfer, Berater und Erzieher der Talente.
Wie die jungen Spielerinnen und Spieler das Training er-
leben, wie motivierend und lernfördernd sie es empfin-
den – das alles ist in erster Linie eine Frage, wie die Trai-
ner vor Ort die Schwerpunkte herüberbringen!
STÜTZPUNKT-TRAINER
Die wichtigsten Anforderungen an die Stützpunktkoordinatoren
• Trainer-Lizenz (möglichst Fußball-Lehrer-Lizenz,mindestens aber A-Lizenz, wenn der Kandidat alsAusgleich andere Qualifikationen mitbringt, die fürdiese Position von Vorteil sind)
• Höchste Motivation für die sportliche Arbeit mit jungen Talenten („Herzblut” für die Talent -förderung)
• Offenheit, Kommunikationsbereitschaft, Durchset-zungsvermögen und Kreativität als Mittler zwischenDFB, Landesverbänden, Schulen und Vereinen
• Pädagogische Qualitäten im Umgang mit Heranwachsenden
• Führungsqualitäten als sportlicher Leiter des Stützpunkttrainer-Stabes
• Didaktische Qualitäten für die Funktion als Trainer-Ausbilder vor Ort in den Vereinen und als sportlicher Leiter und Einweiser der Stütz-punkttrainer
Die wichtigsten Anforderungen an die Stützpunkttrainer
• Detailliertes Fachwissen: Trainer-Lizenz (mindestens B-Lizenz)
• Höchste Motivation für die sportliche Arbeit mit jungen Talenten („Herzblut” für die Talent -förderung)
• Pädagogische Qualitäten und psychologischesGrundwissen
• Fußballerisches Können, körperliche Fitness und Begeisterung für das Fußballspiel (Vorbildfunktion)
• Geduld und Zielstrebigkeit
• Bereitschaft zu regelmäßigen Trainer-Fortbildungen.
• Kontakt zu der regionalen Jugendfußball-Szene.
• Offenheit, Sensibilität, Kooperations- und Kommunikationsbereitschaft in der Zusammen arbeit mit den Vereinen
DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
ZIELE UND VORTEILE DES TALENTFÖRDERPROGRAMMS
ZIELE UND STRUKTUREN
DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
ZIELE UND VORTEILE DES TALENTFÖRDERPROGRAMMS
ZIELE UND STRUKTUREN
Ziele und Vorteile des Talentförderprogramms
TALENTFÖRDERPROGRAMM12 13TALENTFÖRDERPROGRAMM
Das DFB-Talenttraining ist ein wichtiger Baustein zur Optimierung der Talentsichtung und -förderung
im Zusammenwirken der verschiedenen Ausbildungsbereiche (DFB, Landesverbände, Vereine). Das Ziel
ist eindeutig: Durch eine breite, zusätzliche Förderung leistungswilliger Talente soll das Potenzial an
zukünftigen Spitzenspielern vergrößert werden!
Ziele des Talentförderprogramms
Das Talentförderprogramm richtet sich in erster Linie an
Trainingszielen und -schwerpunkten der Ausbildungs-
stufe des „Grundlagentrainings” aus.
Das Stützpunkttraining in kleinen Gruppen unter der Lei-
tung qualifizierter Trainer bietet dabei eine ideale Basis,
diese Ziele zu erreichen. Eine individuelle Förderung
der Talente ist das hervorstechende Leitprinzip jeder
Ausbildungsminute in diesem Projekt.
Das Talentförderprogramm orientiert sich somit an vor-
gegebenen Zielen der betreffenden Ausbildungsstufe,
an der speziellen sportlichen Konzeption des Projekts
und am Anforderungsprofil zukünftiger Top-Fußballer.
Im Zuge des kontinuierlichen und perspektivisch ausge-
richteten Ausbildungsprozesses sind die koordinativen,
technischen und taktischen Ziele und Schwerpunkte in
eine folgerichtige Systematik zu bringen und mit der
nötigen Qualität in der Stützpunkt-Praxis zu realisieren.
Damit will das Talentförderprogramm das Potenzial an
technisch versierten und taktisch flexiblen Spielerinnen
und Spielern spürbar erweitern.
Vorteile des Talentförderprogramms
• Qualifiziertes Training für möglichst viele leistungs-
willige und talentierte junge Spielerinnen und Spieler –
egal, in welcher Region Deutschlands
• Motivation für fußballbegeisterte Mädchen und Jungen
durch das sichtbare, greifbare sportliche Ziel, sich für
die Fördergruppe vor Ort zu qualifizieren
• Flächendeckendes Sichtungssystem: permanenter
Überblick über einen großen Talente-Pool
• Zusätzliche qualifizierte Ausbildung ambitionierter
Spielerinnen und Spieler in enger Abstimmung mit dem
Verein
Im Vergleich zum Vereinstraining haben die Stützpunkt-
trainer bessere Möglichkeiten, das einzelne Talent in
den Mittelpunkt des Trainings zu stellen. Diese spezielle
Chance einer individuellen Schulung muss sich in jeder
Phase des Trainings wiederfinden!
Zusätzliche indivi duelle Förderung
leistungswilliger Talente
Motivation und Praxistipps für
das Selbsttraining der Talente
Trainingshilfen und -anregungen für die regionalen Juniorentrainer
Sichten und Fördern möglichst
aller Talente einer Region
Fördern des einzelnenTalents – fernab vom
Erfolgs- und Zeitdruckdes Vereins trainings
Heranbilden technisch versierter
und taktisch geschulter Spieler
Ziele des Talentförderprogramms
Das Verknüpfen von Technik-Aufgaben mit einem Tor-schuss als Anschlussaktion fördert die Motivation!
DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
TALENTSICHTUNG IM TALENTFÖRDERPROGRAMM
ZIELE UND STRUKTUREN
DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
TALENTSICHTUNG IM TALENTFÖRDERPROGRAMM
ZIELE UND STRUKTUREN
Talentsichtung im Talentförderprogramm
Wenn möglichst alle begabten jungen Fußballerinnen und Fußballer vom Sichtungssystem erfasst und
in das Fördersystem integriert werden, nimmt die Leistungsdichte an Talenten für die nächsten Förder-
stufen zu! Flächendeckende Sichtungsstrukturen mit qualifizierten Trainern bilden hierzu die Basis.
Einheitliche Talentprofile als Orientierung für die Talentsichter sind eine weitere Anforderung.
TALENTFÖRDERPROGRAMM14 15TALENTFÖRDERPROGRAMM
INFO Die Merkmale eines Fußballtalents
SPITZEN-FUSSBALLER
LER
NV
ER
MÖ
GE
N/A
UF
FAS
SU
NG
SG
AB
E
TALENT-PROGNOSE
FUSSBALL-TALENT
Kondition/Koordination• Bewegungs -
geschicklichkeit• Schnelligkeit
Persönlichkeits-eigenschaften• Selbstvertrauen• Willensstärke
Taktisches Spielvermögen• Schnelles Umschalten
auf neue Situation• Spielwitz und -freude• Geschicktes 1 gegen 1
Technische Fertigkeiten• „Kreativität am Ball”• Ausgeprägte Ball -
geschicklichkeit• Optimale Grund -
techniken
Lebensumwelt
Sportliches Umfeld
Fußball-Training
INFO Der Prozess einer effizienten Talentsichtung
KATALOG AN EINHEITLICHEN SICHTUNGSKRITERIEN
Verbands-trainer
Stützpunkt-trainer DFB-Stützpunktkoordinator
Vereinsspiele und -turniere
Stützpunktspiele und -turniere
Stützpunkttraining
Sportwissenschaftliche Begleitung
Informationen der Vereinstrainer
Bevor sich die Stützpunkttrainer daran machen,
junge Spielerinnen und Spieler für eine regelmäßige, zu-
sätzliche Förderung im Talentförderprogramm auszu-
suchen, müssen sie eine konkrete, relativ einheitliche
Vorstellung davon haben, welche Merkmale diese über-
haupt aufweisen müssen, wenn sie das Potenzial für
eine Top-Spielerin/einen Top-Spieler von morgen haben
sollen.
Die Merkmale eines Fußballtalents
Ein verbindliches Spektrum an fußballerischen Anlagen
ist für eine Erstsichtung zwingend notwendig. Damit
lässt sich aber noch lange nicht prognostizieren, ob ein
junger Spieler, der aktuell alle diese festgelegten Attri-
bute aufweist, in ferner Zukunft zu einem Fußballer der
Extraklasse heranreifen wird.
Dazu sind die Einflussfaktoren auf die Karriereverläufe
potenzieller Talente viel zu komplex!
Talentsuche als permanenter Prozess
Die Talentsuche für die Stützpunkte hat zunächst die
Aufgabe, aus einem möglichst großen Kreis an fußball-
spielenden Kindern die Talentiertesten für das zusätz -
liche Fördertraining zu finden.
Damit ist diese Talentsuche aber noch lange nicht abge-
schlossen! Die Talentbeobachtung und -suche inklusive
der Zusammenstellung der Fördergruppen bleibt ein
stets offener Prozess.
Die Stützpunkttrainer müssen in enger Abstimmung mit
dem Koordinator individuelle Leistungsverläufe der
Stützpunktspieler kontinuierlich bewerten. Dabei bleibt
die Fördergruppe jederzeit offen für weitere Vereins-
spieler, die sich parallel dazu herauskristallisieren. Je
größer die Informationsbasis der Stützpunkttrainer über
ambitionierte Spielerinnen und Spieler in der Region ist,
desto besser gelingt es, jederzeit die Talentiertesten in
die Förderstruktur zu integrieren.
DEUTSCHER FUSSBALL-BUNDDEUTSCHER FUSSBALL-BUND
TALENTSICHTUNG IM TALENTFÖRDERPROGRAMMTALENTSICHTUNG IM TALENTFÖRDERPROGRAMM
ZIELE UND STRUKTUREN ZIELE UND STRUKTUREN
TALENTFÖRDERPROGRAMM16 17TALENTFÖRDERPROGRAMM
Das Talentförderprogramm hat eine eindeutige leistungsorientierte Ausrichtung. Dieser sportliche
Qualitätsanspruch äußert sich bereits in einem intensiven Sichtungsprozess vor der Zusammenstellung
der Fördergruppen. Im weiteren Verlauf ergänzen die regelmäßigen Technik-Tests der sportwissen-
schaftlichen Begleitung die Trainer-Beurteilungen und geben weitere Rückschlüsse für das Training!
Für die Sichtung ist ein definiertes Spektrum an Fähigkeiten und Fertigkeiten als einheitliche
Orientierungshilfe für die Trainer unerlässlich. Jedoch ermöglicht dieses Raster an Talentmerkmalen
noch lange nicht eindeutige Prognosen über weitere Karriereverläufe – dazu sind die Einflussfaktoren
auf potenzielle Talente zu komplex.
Spielerische Vielseitigkeit1• Leichte und flüssige
Bewegungen• Wendigkeit: schnelle und
geschickte Richtungswechsel• Geschicktes Ausbalancieren des
Körpers/Gleichgewichts• Leichtfüßige, variable
Bewegungen am und mit Ball• Spielübersicht – Blick für die
Situation• Kreatives Lösen von Situationen
Basistechniken2• Beidfüßigkeit!• Sicherheit am Ball – wenige
Ballverluste auch bei Tempo und unter Druck
• Variantenreiches Dribbeln• Präzise und variable Zuspiele
über kurze/lange Distanzen• Präzise und variable Torschüsse• An- und Mitnehmen von Bällen• Repertoire an Finten• Kopfballspiel
Spielfreude und Spielaktivität
• Streben nach Initiative• Viele Überraschungsmomente
im Spiel• „Mitspielen” in jeder Situation
– auch weit weg vom Ball• Schnelles Erfassen der Spiel-
situation• Vorausschauendes Erkennen
von Situationen (Antizipieren)• Schnelles Umschalten
Taktische Grundlagen3• 1 gegen 1 in der Offensive
(erfolgreiche Ausspielaktionen, „schwer vom Ball zu trennen”)
• 1 gegen 1 in der Defensive(Stellungsspiel, „schwer zu umspielen”)
• Lösen vom Gegner• Anspielbereitschaft• Zusammen agieren (zeitlich-
räumliche Abstimmung)• Gutes Stellungsspiel im Raum• Variabler Torschuss
Fitness4• Antrittsschnelligkeit
(„Spritzigkeit”)• Schnelligkeit auf Distanz• Bewegungsgeschicklichkeit• Intensive Laufaktivitäten
über die komplette Spielzeit/über ein Turnier (Ausdauer)
• Eigenverantwortung• Selbstvertrauen• Risikofreude• Positive Körpersprache
(ein „Typ”)• Helfen/Motivieren von Mit-
spielern – Teamorientierung• Positive Aggressivität/
Durchsetzungswillen• Selbstkritik und stetige
Lernbereitschaft• Disziplin/Konzentration
Persönlichkeit
SPIELERISCHE VIELSEITIGKEIT
SPIELFREUDE FITNESS
TAKTISCHE GRUNDLAGEN
BASISTECHNIKEN
SPIELFREUDE/SPIELAKTIVITÄT
PERSÖNLICH-KEIT
TALENTFÖRDERPROGRAMM18 19TALENTFÖRDERPROGRAMM
Fußballspezifisches Grundlagentrainingim Talentförderprogramm
DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
GRUNDLAGENTRAINING IM TALENTFÖRDERPROGRAMM
ZIELE UND STRUKTUREN
DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
GRUNDLAGENTRAINING IM TALENTFÖRDERPROGRAMM
ZIELE UND STRUKTUREN
Das zusätzliche wöchentliche Training am Stützpunkt verspricht große Lernerfolge im Bereich einer
systematischen individualtechnischen- und -taktischen Ausbildung. Denn die Talente weisen in diesem
Alter ein hervorragendes motorisches Lernvermögen auf. Das häufige Wiederholen einzelner Techniken
und das Anwenden in Spielsituationen sind dabei die Mittel zum Erfolg!
INFO Schwerpunkte/Tipps
U12/U13
ausbildung im Kinderbereich kann und muss auf dieser
Stufe ein systematisches, auf die Anforderungen des
Fußballs abgestimmtes „leistungsorientiertes” Training
beginnen.
Ziele in der Altersklasse der D-Junioren
• Spielfreude und -kreativität
• Systematisches Training der Basistechniken, um sie in
verschiedenen Situationen anwenden zu können
• Schulung individualtaktischer Abläufe in Offensive und
Defensive
• Erlernen gruppentaktischer Grundlagen für das Spielen
im Raum
• Fördern von Eigeninitiative, Leistungsmotivation und
Willenseigenschaften
Inhaltliche Schwerpunkte für das
Talentförderprogramm (U12/U13)
Mit Blick auf die sportlichen Leitlinien der Ausbildungs-
konzeption des DFB sowie die speziellen Möglichkeiten
zusätzlicher Trainingseinheiten in kleinen Lerngruppen
lassen sich als inhaltliche Schwerpunkte nennen:
• Systematisches Technik-Training
• Individualtaktische Grundlagen
• Fußballspiele mit Schwerpunkten und freies Spiel
Für jeden dieser Schwerpunkte sind längere Abschnitte
(von 2 bis 5 Einheiten) einzuplanen, so dass die Talente
konzentriert und im Detail trainieren können. Die Dauer
dieser Ausbildungsabschnitte bestimmt sich letztlich
aus den Lernfortschritten der einzelnen Spielerinnen
und Spieler.
Methodische Schwerpunkte für das
Talentförderprogramm (U12/U13)
Das Stützpunkttraining konzentriert sich in dieser Alters -
klasse auf das Erlernen, Stabilisieren und Vertiefen der in-
dividuellen fußballerischen Qualitäten. Aus diesem „Lern-
training” resultieren methodische Schwerpunkte wie sie
auf den Seiten 22/23 zusammengefasst sind.
Die Ausbildungsstufe des „Fußballspezifischen
Grundlagentrainings” umfasst zwei Altersklassen, in de-
nen Kinder und Jugendliche rapide körperlich-seelische
Veränderungen erleben.
Gerade in dieser Zeit sind Sensibilität, Offenheit, Geduld
und Gelassenheit der Trainer gefragt. Mit einem ab-
wechslungsreichen und leistungsorientierten Training,
einer positiven Lernatmosphäre sowie einer individuel-
len Zuwendung ist gerade in dieser Phase die Persön-
lichkeit der jungen Spieler zu fordern und fördern!
Was wollen und können D-Junioren?
Die Altersklasse der D-Junioren wird auch als „goldenes
Lernalter” charakterisiert, denn Mädchen und Jungen
beeindrucken durch ein herausragendes motorisches
Lernvermögen, das durch eine große Bewegungs-, Spiel-
und Leistungsfreude begleitet wird.
Eine verbesserte Konzentration und eine große Risiko-
bereitschaft sind weitere positive Eigenschaften.
Auf Basis einer breiter angelegten sportlichen Grund-
Technik• Geschicklichkeit am und mit Ball – schnelle Fußarbeit am
Ball• Beidfüßiges Beherrschen aller Formen des Dribblings
(inklusive Spielübersicht)• Dribbeln mit vielen Tempo- und Richtungswechseln• Korrekte Bewegungsabläufe beim Passen und Schießen
(Stoßarten)• Stabilisieren verschiedener Formen der Ballkontrolle zum
Zweck der Ballsicherung nach flachen und hohen Zuspielen(kein Tempoverlust bei der Ballkontrolle)
• Beid- und einbeiniges Köpfen aus dem Stand und aus der Bewegung
• Erlernen und Festigen variabler Täuschungsaktionen (Finten mit Tempowechseln)
Taktik• Grundsituationen des 1 gegen 1 in der Offensive• Grundsituationen des 1 gegen 1 in der Defensive• Grundlagen des Zusammenspiels: Herausspielen von Toren• Grundlagen: Zusammen einen Ball erobern!
Kondition• Schulung koordinativer Fertigkeiten (Geschicklichkeit und
Beweglichkeit)• Kräftigung durch Übungen mit dem eigenen Körpergewicht• Lauf- und Antrittsschnelligkeit• Handlungsschnelligkeit
Zentrale Leitlinien für Trainer• Alle Basistechniken schrittweise und im Detail verbessern!• Üben und Spielen zum gleichen Schwerpunkt verbinden!• Konsequent auf Beidfüßigkeit achten!• Genauigkeit hat Vorrang vor Tempo und Schärfe!• Auf Detailarbeit achten! Richtiges Coachen (Erklären/
Demonstrieren/Fragen) ist das Erfolgsrezept!• Lernfortschritte aufzeigen!• Trainiere so elementar wie nötig und so komplex wie
möglich!
Beim „Lerntraining” ergänzen viele Fußballspiele in kleinenTeams das intensive Üben der Techniken.
AUSBILDUNGSSTUFEN DES DFB
B-/A
-JUN
IORE
NU1
6/U1
7 UN
DU1
8/U1
9
PERS
PEKT
IV-
SPIE
LER
SPIT
ZEN -
SPIE
LER
SPIT
ZEN -
SPIE
LER
D-/C
-JUN
IORE
N U1
2/U1
3 UN
DU1
4/U1
5
15-1
8 JA
HRE
17-2
0 JA
HRE
21-2
9 JA
HRE
AB 3
0 JA
HRE
1Umfassende
Bewegungsschulung
2Technisch-spielerische Vielseitigkeitsschulung
4Beginnendes
Spezialisierungstraining
5Belastungsgerechtes Übergangstraining
6Hochleistungstraining -
Perfektionierung
7Hochleistungstraining -
Stabilisierung
3Fußballspezifisches Grundlagentraining
F-/E
-JUN
IORE
NU8
/U9
UND
U10/
U11
BAM
BINI
UND
JÜNG
ERU7
3-6
JAHR
E7-
10 J
AHRE
11-1
4 JA
HRE
DEUTSCHER FUSSBALL-BUNDDEUTSCHER FUSSBALL-BUND
GRUNDLAGENTRAINING IM TALENTFÖRDERPROGRAMMGRUNDLAGENTRAINING IM TALENTFÖRDERPROGRAMM
ZIELE UND STRUKTUREN ZIELE UND STRUKTUREN
TALENTFÖRDERPROGRAMM20 21TALENTFÖRDERPROGRAMM
Körperlich weisen die Talente stark verbesserte Kraft- und Schnelligkeitseigenschaften auf. Ziel ist
es deshalb, alle bereits erlernten Basistechniken in komplexen Spielsituationen variabler und
dynamischer anwenden zu können. Für diesen Lernprozess benötigen die Talente viel Geduld und
Leistungswillen, die Trainer vor allem pädagogisches und methodisches Geschick!
Die zweite Stützpunkt-Gruppe erfasst Spielerinnen und Spieler der U14/U15. In diesem Alter verändern
sich die Jugendlichen physisch, emotional und geistig wie in keiner anderen Lebensphase. Die Talente
beginnen, eine eigene Persönlichkeit aufzubauen. Dieser Prozess ist durch das bewusste Fördern von
Eigeninitiative und Leistungsmotivation zu begleiten!
INFO Schwerpunkte/Tipps
Technik• Vertiefen und Erweitern aller Basistechniken in erschwerten
Übungs- und Spielsituationen – Ziel: „schnelle Techniken”• Konkrete Technik-Schwerpunkte sind u. a.:
1. Beidfüßiges Beherrschen aller Formen des Dribblings mitTempoveränderungen2. Geschicktes Herausspielen aus Drucksituationen durch einvariables Dribbeln und flexible Positionsveränderungen mitBall auf engem Raum3. Korrekte Bewegungsabläufe auch bei schwierigen Pass-und Schusstechniken wie Dropkick, Hüftdrehstoß, Fallrück -zieher und Volleyschuss4. Verbindung der Ballkontrolle mit Körpertäuschungen (effektives Lösen vom Gegner)5. Kopfbälle unter Druck des Gegners in Offensive und Defensive6. Situationsgemäßes Anpassen der Finten, z. B. bei unter-schiedlichen Aktionen/Reaktionen des Gegners7. Wirkungsvolle Anschlussaktionen nach Einsatz einer Täuschungsbewegung
• Individuelle Technik-Schulung auf Basis einer detailliertenStärken-Schwächen-Analyse jedes Talents
• Verbindung der Technik-Schulung mit taktischen und konditionellen Zusatzanforderungen und Anschlussaktionen
Taktik• Vermitteln individual- und gruppentaktischer Grund-
situationen (im Detail!) in der Offensive • Vermitteln individual-und gruppentaktischer Grund-
situationen (im Detail!) in der Defensive
Kondition• Funktionelles Fitnessprogramm zur Kräftigung/Beweglichkeit• Schwerpunkt Schnelligkeit mit und ohne Ball sowie Schnell-
kraftleistungen• Verbesserung der Koordination
Zentrale Leitlinien für Trainer• Perfekte Technik benötigt viel Zeit!• Auf Detailarbeit achten – dabei die aktive Einbindung der
Spielerinnen und Spieler in Lernprozesse forcieren!
• „Dynamische Techniken” – mit Tempo und Gegner-
druck
• Vertiefen der Gruppentaktik in Defensive und Offensive
• Systematischer Aufbau einer breit angelegten fußball-
spezifischen Fitness
• Intensives Koordinations-, Stabilisations- und Beweg-
lichkeitstraining
• Verbesserung von Schnellkraft und Schnelligkeit (in Ver-
bindung mit der Schulung der Handlungsschnelligkeit)
Inhaltliche Schwerpunkte für das
Talentförderprogramm (U14/U15)
Für das zusätzliche Stützpunkttraining kristallisieren
sich als inhaltliche Schwerpunkte heraus:
• Technik-Intensivtraining
• Individual- und gruppentaktische Grundlagen
• Fußballspiele mit Schwerpunkten und freies Spiel
Methodische Schwerpunkte für das
Talentförderprogramm (U14/U15)
Die Jungen und Mädchen weisen verbesserte Krafteigen-
schaften auf und sind somit schneller und explosiver. Die
zuvor erlernten Bewegungsabläufe der Techniken sind
durch systematisches Üben im Einzeltraining oder in
kleinen Lerngruppen sowie durch Spielen in kleinen
Teams an das stark verbesserte Kraftpotenzial anzu-
passen.
„Dynamische Techniken” sind das Ziel:
• Bei aller Dynamik dennoch keine Abstriche hinsichtlich
der Präzision der Bewegungsabläufe machen!
• Innerhalb komplexerer Übungsformen zum Stabilisie-
ren der Techniken auf ein höheres Tempo und eine
größere Bewegungsdynamik achten!
• „Schnelle Techniken” mit der Schulung der Handlungs-
schnelligkeit koppeln!
• Die Talente noch aktiver als bisher in alle Lernprozesse
einbinden! Eigenständig Lösungen finden lassen!
Grundsätzlich darauf achten: Erfolgserlebnisse für alle
ermöglichen! Dazu die Trainingsformen und Aufgaben
nach dem individuellen Können ausrichten!
Was wollen und können C-Junioren?
Aufgrund der beginnenden Pubertät weisen viele Jun-
gen und Mädchen teilweise große körperliche Unter-
schiede auf. Folge sind große Differenzen hinsichtlich in-
dividueller Belast- und Trainierbarkeit. Zudem sind die
C-Junioren starken Stimmungsschwankungen ausge-
setzt. Nicht zuletzt können die Leistungen wegen viel-
schichtiger und komplexer Veränderungen im Lebens -
umfeld (Schule, Hausarbeiten, Familie, Freundeskreis)
stark variieren.
Dieser Prozess umfasst gravierende Persönlichkeitsver-
änderungen, die dabei individuell ganz unterschiedliche
Ausprägungen und zeitliche Verläufe haben können.
Diese Reifungsprozesse bringen neue geistig-seelische
und körperliche Eigenschaften hervor, die die Grundlage
für weitere fußballerische Fortschritte und vor allem für
das Heranreifen zu einer Persönlichkeit sein können.
Ziele in der Altersklasse der C-Junioren
Die Ausbildungskonzeption des DFB definiert konkret
diese Ziele für die Altersklasse der C-Junioren (U14/U15):
• Stabilisieren der Freude am Fußballspielen
Beim „Lerntraining” die Belastung, die technisch-taktischen Anforderungen und die Dynamik systematisch steigern!
INFO Überblick
Schwerpunkt: Lerntraining
Vorrangig extensive Belastung
Viele Übungswiederholungen
Wichtig: Bewegungsqualität
Schwierigkeitserhöhung der technischen Anforderungen
1
2
3
4
Fortsetzung des Lerntrainings
Steigerung der Belastungsintensität
Gleichzeitige Konzentration aufdie Bewegungsqualität
Ziel: „Schnelle Techniken”
Eigeninitiative/Aktives Lernen
1
2
3
4
SCHWERPUNKTE/ZIELE U12/U13
SCHWERPUNKTE/ZIELE U14/U15
U14/U15
5
5
Jede zusätzliche Trainingseinheit im Stützpunkt bringt junge Spielerinnen und Spieler fußballerisch
nur weiter, wenn vorgegebene Trainingsaufgaben höchstkonzentriert, vollmotiviert, also mit der
richtigen Leistungseinstellung absolviert werden. Die Trainer müssen hierzu mit viel methodischem
Geschick eine wirkungsvolle Lernumgebung anbieten!
Methodische Prinzipien für das Training im Talentförderprogramm
DEUTSCHER FUSSBALL-BUNDDEUTSCHER FUSSBALL-BUND
METHODISCHE PRINZIPIENMETHODISCHE PRINZIPIEN
ZIELE UND STRUKTUREN ZIELE UND STRUKTUREN
TALENTFÖRDERPROGRAMM22 23TALENTFÖRDERPROGRAMM
Wichtig: Jedes Talent individuell fördern!
INFO Für eine optimale Lernumgebung der Talente sorgen!
Individuell trainieren!
Spielerisch trainieren!
Schwerpunkte trainieren!
Schnelligkeitsbetont trainieren!
Im Detail trainieren!
Mit Freude trainieren!
1
2
3
4
5
6
INFO Leitlinien bei der individuellen Förderung der Talente
Individuell trainieren!• Primäres Ziel im Juniorenfußball ist es, jedes
einzelne Talent bestmöglich zu fördern!• Nur eine regelmäßige, differenzierte Spieler-Analyse
ermöglicht eine exakte Abstimmung individueller Trainingsinhalte auf Stärken/Schwächen des Talents!
• Ein intensives persönliches Interesse an jeder Spielerin/jedem Spieler zeigen!
• Individuelle Fortschitte betonen!
1 Spielerisch trainieren!• Alle Trainingsformen aus dem Spiel ableiten!
Nur das trainieren, was im Spiel auch vorkommt!• Das Taktik-Training simuliert immer „echte” Wettspiel-
realität! Dabei mit kleinen Spielformen (reduzierte Spiel-ausschnitte) trainieren!
• Schritt für Schritt Zeit- und Gegnerdruck steigern!• So komplex wie möglich und elementar wie nötig
trainieren!
2
Schwerpunkte trainieren!• Ausbildungsblöcke zu einem Schwerpunkt von
2 bis 4 Trainingswochen einplanen!• In dieser Zeit systematisch und konzentriert an diesem
Schwerpunkt arbeiten! Das sichert eine optimale Ler n -effizienz!
• Nicht zu schnell von Aufgabe zu Aufgabe springen! DieTalente müssen genug Zeit zum ungestörten Üben, Aus -probieren und „Einschleifen” von Abläufen bekommen!
3 Schnelligkeitsbetont trainieren!• Neben der reinen Laufschnelligkeit ist die Hand-
lungsschnelligkeit von zentraler Bedeutung!• Aufgrund der Komplexität der Handlungsschnelligkeit
dabei geistig-taktische, technisch-koordinative und konditionelle Schnelligkeitsanforderungen beachten!
• Nur tempoorientierte, dynamische und präzise Abläufe im Training bringen die nötigen Lernimpulse fürdas Wettspiel!
4
Im Detail trainieren!• Egal welcher Schwerpunkt: Nur konkrete und
detaillierte Korrekturen bringen Talente weiter! • Bei Korrekturen jeweils nur ein Detail herausgreifen –
das Wesentliche betonen! Die Talente nicht überfordern!• Auf den richtigen Korrekturzeitpunkt achten: In der
Aktion oder unmittelbar danach eingreifen! • Die Talente aktiv in die Lernprozesse einbinden! Mit
Video-Analysen und -Einspielungen arbeiten!
5
Mit Freude trainieren!• Ein variantenreiches, spielorientiertes und dem
aktuellen Können angepasstes Training anbieten!• Viele Trainingsformen mit einem Torabschluss oder
kleinen, motivierenden Einzel-/Gruppenwettbewerbenverbinden!
• Durch ein attraktives Training Kreativität, Risiko- undSpielfreude fördern! Vielseitige Angebote schaffen!
• Die Talente aktiv in die Trainingsgestaltung einbinden!
6
Die individuelle Förderung ist das Leitbild!
Die Qualität der individuellen fußballspezifischen Aus-
bildung im Talentförderprogramm bestimmen vor allem
die Trainer. Eine sorgfältige Trainingsvorplanung um fasst
dabei einige verbindliche methodische Prinzipien, die die
Trainingsarbeit bestimmen.
Konkret lassen sich als Qualitätskriterien für das Training
nennen:
• systematisch geplante Ausbildungsabschnitte
• individuell angepasste Leistungsanforderungen
• intensive Korrekturphasen
• aktives Einbinden und Lernen der Talente
• richtige Wechsel von Belastung und Erholung
• Ausgewogenheit von Ernsthaftigkeit/Dis ziplin und Spaß/
Freude.
Diese methodischen Prinzipien sind darauf ausgerichtet,
das sportliche Leitziel der zusätzlichen Trainingsein heiten
im Stützpunkt zu realisieren: die zusätzliche individuelle
Förderung der Talente in enger Abstimmung mit sonstigen
Spiel- und Trainingsangeboten im Verein!
Prinzipien der Persönlichkeits-förderung im Talentförderprogramm
DEUTSCHER FUSSBALL-BUNDDEUTSCHER FUSSBALL-BUND
PRINZIPIEN DER PERSÖNLICHKEITSFÖRDERUNGPRINZIPIEN DER PERSÖNLICHKEITSFÖRDERUNG
ZIELE UND STRUKTUREN ZIELE UND STRUKTUREN
TALENTFÖRDERPROGRAMM24 25TALENTFÖRDERPROGRAMM
Das Ziel einer ganzheitlichen Ausbildung der Persönlichkeit gilt auch für die Förderung junger
Spielerinnen und Spieler im Talentförderprogramm. Das bedeutet, die Talente nicht nur auf die
Anforderungen im Fußball, sondern auch auf das Leben vorzubereiten. Das umfasst z.B. das Fördern
und Fordern von Eigenschaften wie Selbstbewusstsein, Selbstkritik und vor allem Leistungswillen!
Nicht nur auf Fußball konzentrieren!
Juniorentrainer dürfen sich – egal, in welcher Spiel- und
Altersklasse – zu keiner Zeit ausschließlich auf die Rolle
eines Fußballexperten versteifen.
Im Leistungsfußball muss zweifellos die Qualität des
sportlichen Ausbildungsprozesses stimmen, dennoch
darf fußballspezifische Talentförderung niemals los-
gelöst von der Persönlichkeitsförderung junger Spie -
lerinnen und Spieler ablaufen. Das leistungsorientierte
Spielen und Trainieren muss mit einer stabilen und
altersgemäßen Persönlichkeitsförderung verknüpft
sein, um die Talente nicht nur auf ihren leistungssport -
lichen Weg, sondern auch auf die Anforderungen des
Lebens vorzubereiten.
Jeder Stützpunkttrainer muss ein feines Gespür für und
vor allem ein persönliches Interesse an jedem Talent ha-
ben, um pädagogisch eingreifen und positive Persönlich-
keitsmerkmale fördern zu können. Eine enge emotionale
Verbundenheit zwischen Trainer und Spielerin/Spieler
ist der Eckpfeiler aller Prozesse!
INFO Betreuung junger Talente
Vorbild sein!
Mitbestimmung fördern!
Richtig und viel kommunizieren!
Offen sein! Interesse zeigen!
Positiv sein! Loben!
Konflikte kooperativ lösen!
1
2
3
4
5
6
INFO Kommunikation und Vertrauen als Basis
Seien Sie Vorbild!• Seien Sie sich stets der Vorbildfunktion im
sportlichen, vor allem im zwischenmensch -lichen Bereich bewusst!
• Was Sie von den jungen Spielerinnen und Spielernerwarten, müssen sie selbst vorleben!
• Leben Sie positive Werte und zwischenmenschlicheUmgangsformen vor (z. B. Gerechtigkeit, Fairness, Zu-verlässigkeit, Selbstkritik, Geduld, Hilfsbereitschaft ...)!
1 Seien Sie offen!• Seien Sie jederzeit ansprechbar für jeden jun-
gen Spieler! Reden Sie viel mit den Talenten!• Zeigen Sie ein echtes Interesse an jedem Einzelnen!
Informieren Sie sich über das private Umfeld (Familie,Schule, Freunde, Hobbies ...)!
• Haben Sie ein feines Gespür für Probleme der jungenSpielerinnen und Spieler und helfen sie bei der Lösungdieser Schwierigkeiten!
2
Kommunizieren Sie richtig!• Kommunizieren Sie nicht nur in eine Richtung:
vom Trainer zum Jugendlichen!• Zeigen Sie, dass Sie die Jugendspieler voll akzeptieren.
Nur so ist ein aufrichtiger, offener und wechselseitigerAustausch möglich! Helfen Sie lösungsorientiert!
• Bedenken Sie: Es kommt nicht nur darauf an, was jemand sagt, sondern wie er es sagt. Auch derSprachton, vor allem Mimik und Gestik sind wichtig!
3 Seien Sie stets konstruktiv!• Loben Sie! Damit bleiben die Jugendlichen viel
offener für konstruktive Kritik!• Betonen Sie möglichst oft individuelle Leistungsfort-
schritte!• Vermitteln Sie Spaß und Freude! Zeigen Sie die eigene
Begeisterung für das Fußballspielen!• Zeigen Sie Humor! Lösen Sie manche Stresssituation
mit einem lockeren, spontanen Spruch!
4
Lösen Sie Konflikte!• Unterdrücken Sie keine Konflikte autoritär,
reagieren Sie, bevor Konflikte eskalieren!• Signalisieren Sie stattdessen den Jugendlichen, dass
Konflikte zwischen Menschen normal sind!• Organisieren Sie ein ungestörtes Konfliktgespräch!• Lassen Sie die Jugendlichen offen reden, um eigene
Ideen und Lösungsvorschläge formulieren zu können!• Zusammen eine Lösung beschließen!
5
Kritisieren Sie konstruktiv!• Kritisieren Sie immer nur die Sache und nicht
die Person!• Nicht pauschale, sondern konkrete Kritikpunkte
vorbringen!• Warten Sie den richtigen Moment und Ort ab!• Formulieren Sie die Kritikpunkte klar, prägnant und
vor allem in einer jugendgemäßen Sprache!• Schließen Sie mit einem positiven Fazit/Appell ab!
6
Nicht nur auf fußballerische Details konzentrieren, sondern eine umfassende Persönlichkeitsförderung im Blick haben!
DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
ZUSAMMENFASSUNG
ZIELE UND STRUKTUREN
TALENTFÖRDERPROGRAMM26
Zusammenfassung:Ziele und Strukturen
12345
INFO Ziele und Auswirkungen des Talentförderprogramms
Das Talentförderprogramm hat sich als erste Stufe einer intensiven Aus-bildung der Perspektivspielerinnen und -spieler fest etabliert!
Das dichte Netz an Stützpunkten ermöglicht das flächendeckende Sichtenund Fördern möglichst vieler Talente im „besten Lernalter”
Die individuelle Förderung spielstarker Spielerinnen und Spieler ist das füralle verbindliche sportliche Leitmotiv des Stützpunkttrainings
Das Talentförderprogramm vergrößert spürbar das Potenzial an technisch-taktisch versierten Spielern für alle Bereiche des Leistungsfußballs
Auf Basis permanenter Qualitäts- und Erfolgskontrolle ist das Projekt fortwährend zu optimieren!
Top Related