DURCH DIE ROCKIESLuxuszug, Canyons, Berge
UNTERWEGS MIT LUST UND LEIDENSCHAFTUNTERWEGS MIT LUST UND LEIDENSCHAFTEisenbahnUNTERWEGS MIT LUST UND LEIDENSCHAFTUNTERWEGS MIT LUST UND LEIDENSCHAFTEisenbahnEisenbahn
150 Jahre Eisenbahn in der Schweiz
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des Verlages.
Eisenbahn
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FOTO-AKROBATIKEin Lokführer und seine
kühnen Aufnahmen
SCHWABEN-DAMPFBahnnostalgie im
herrlichen Naturpark
Wochenende
im
Erzgebirge
zu gewinnen!
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Meine Begeisterung für das Eisenbahnfahren währt schon länger als ein halbes Jahrhundert. Auch heute schlägt mein Herz immer noch höher, wenn ich die Möglichkeit habe, in einer Atmosphäre unterwegs zu sein wie damals, als der kleine Hagen andächtig vor einem riesigen Dampfross stand und wusste, dass er dereinst ein-mal Dampfl okführer werden möchte. Der Arbeitsplatz ist zwar ein anderer geworden, aber die Begeisterung ist geblieben und sie kann bis auf den heutigen Tag zum Glück auch ausgelebt wer-den. Beispielsweise bei der guten alten Dampfeisenbahn – in den Sommermonaten, wenn ein Dampfross auf einer der schönsten Museumsstrecken hinauf in den Schwäbischen Wald zuckelt. Die-se Fahrt mit der Wieslaufbahn ist ein Geheimtipp und auch ein Muss. Noch ein anderes Kaliber in Sachen Bahnerlebnis ist der Rocky Mountaineer, ein Luxuszug, der im Westen Kanadas un-terwegs ist. Bei einer Reise von Vancouver in die Welt der majes-tätischen nordamerikanischen Bergriesen verschmelzen Zug und Landschaft zu einer traumhaften Einheit. Wie heißt es doch so schön: Eisenbahn-Romantik kann und sollte man mit all seinen Sinnen erleben. Zwar kann nicht jedermann auf den Gleisen aller Kontinente unterwegs sein, aber jeder kann die Faszination in Wort und Bild genießen, die wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in unserer Wohlfühlzeitschrift vermitteln. Ich wünsche Ihnen „Allzeit gute Fahrt!“
Ihr
Hagen von Ortloff
Eisenbahn genießen
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EDITORIAL
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BAHNMENSCHEN Menschen mit Bahngefühl 6
GLEISAKROBATIK UND DIESELNOSTALGIE Zahlen und Fakten über kanadische Shortlines 8
LESERBRIEFE Ihre Meinung zählt 11
ROCKY MOUNTAINEER Ein Zug zum Träumen in grandioser Landschaft 12
EIN LÄCHELN FÜR BORKUM Kleinbahnflair mit Nordseebrise 26
BORKUMER SNIRTJE-BRAA mit Tuffelschluffkes 35
TAMÁS RIZSAVI – EIN FOTOAKROBAT Meisterhafte Bilder eines wagemutigen Lokführers 36
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MINIATUR-DAMPF-EXPRESS Die „Modellbahn“ eines exzentrischen Grafen 46
ALTE PREUSSIN Stars der Schiene: die legendäre T 18 60
WALDBAHN IN SCHWÄBISCHER NATUR Die dampfende Erfolgsgeschichte im „Ländle“ 68
KAESERBERG – DIE SCHWEIZ IM KLEINEN Eine der detailliertesten Schauanlagen Europas 80
INSIDE EISENBAHN-ROMANTIK Das ER-Team und Neues aus der ER-Redaktion 92
RHODOPEN-DAMPF Bahnabenteuer im bulgarischen Bergland 98
TERMINE Interessante Tipps für den Eisenbahn-Sommer 108
FÜR AUG‘ UND OHR Insider-Tipps in Text, Bild und Ton 110
GLOSSE / IMPRESSUM Die liebe Lügenpresse 112
VORSCHAU Das erwartet Sie in der nächsten Ausgabe 114
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Gernot RieckerDer Schorndorfer Eisenbahnfreund und engagierte Hobbyfotograf steuerte exzellente Aufnahmen zu
unserem Artikel über die Schwäbische Waldbahn bei (Seite 68 ff). Gernot Riecker, Jahrgang 1961, entdeckte über eine Märklin-Anlage die Liebe zur Eisenbahn. 1975 brach er mit einem Freund nach Crailsheim auf, um die letzten Dampfrösser der Region zu erleben. Seither hat ihn dieses Thema nicht mehr losgelassen. Es folgten regelmäßige Fototouren, bei denen Riecker das Thema Fotografie als zweites intensives Hobby entdeckte. Eine Zeit lang hat er die Position hinter der
Kamera verlassen und sich als aktiver Museumsbahner betätigt – beim SEH Heilbronn und auch auf der Schwäbischen Waldbahn. Dann ist Riecker aber wieder hinter die Kamera zurückgekehrt,
wo er sich nach wie vor sehr wohl fühlt.
... gibt es weltweit. Auf Borkum, in den Rhodopen, im Ländle oder im Mutterland der Eisen bahn. Wir haben wieder einige aufgespürt.
Menschen mit
Bahngefühl Thomas Rick und Garrelt Hänel
Thomas und Garrelt sind Freunde und Eisenbahner durch und durch. Garrelt entstammt einer richtigen Kleinbahn-Dynastie; als Tischlermeister, Zugführer und Heizer hat er ge-nauso wie die meisten Beschäftigten der Borkumer Kleinbahn (Seite 26 ff) gleich mehrere Berufe. Er ist außerdem einer der Spezialisten, welche die über 100 Jahre alten Fahrzeuge komplett betriebsfertig restaurieren. Thomas blickt sogar auf eine Lokführervergangen-heit bei der DB zurück, verlor aber schon als Kind sein Herz an Borkum, lernte Garrelt
dort vor 30 Jahren kennen und fackelte nicht lange, als es für ihn und seine Frau vor einiger Zeit hieß: dort hinziehen, wo andere Urlaub machen. Immer noch Lokführer und nun auch
Zugleiter, ist er längst ein echter Borkumer Kleinbahner geworden. Einer mit Bahngefühl.
Zukunft Bahn gemeinsam gestaltenAuf Borkum trafen sich übrigens auch Vertreter nichtmusealer Schmalspureisenbahnen wieder einmal zum Erfahrungsaustausch (im Bild, von links): Michael Feßler: Chiemseebahn; Rudolf Munk: Borkumer Kleinbahn (BK); Kati Schmidt, Stefan Schwarz: Sächsi-sche Dampfeisenbahngesellschaft; Jörg Bauer: Harzer Schmalspur-bahnen; Yves Stolze: Mecklenburgische Bäderbahn Molli; Florian Vogt: Wendelsteinbahn; Ingo Neidhardt: Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft; Michael Mißlitz: Mecklenburgische Bäder-bahn Molli; Lutz Haschke: Döllnitzbahn; Theodor Robbers: BK; Uwe Jachmann: Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft; Corina Habben, Petra Stanggassinger: BK/AG Ems; Stefan Raab: Brohltalbahn.
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Angel Haralampiev, Bozidar Bivolarsky, Plamen Madjarov und Valentin Petrov
Das Dampfteam der bulgarischen Rhodopenbahn (Seite 98 ff) sorgt mit großem Engagement dafür, dass der einzigen betriebsfähigen Schmalspurdampflok der Bulgarischen Staatsbahn BDZ nicht die Puste ausgeht. Alle Mitglieder dieser vier-köpfigen Mannschaft sind an der Bahn aufgewachsen und haben so die Liebe zur Dampflok entdeckt. Angel, Plamen und Valentin fungieren als Lokführer, Heizer und Schlosser, Bozidar arbeitet nur in der Werkstatt – vor allem als Spezialist für
die komplizierten Luftpumpen. Angel Haralampiev wird 2017 nach 32 Dienstjahren in Rente gehen, bleibt aber der Bahn verbunden. Schließlich gehört das Dampfross
schon lange zu seiner Familie; auch sein Vater fuhr auf den Dampfrössern ins Gebirge.
Hans G. WägliDer 70-jährige Hans G. Wägli hat sein Leben bei den SBB verbracht. Zunächst in Bahnhöfen, dann als Bibliothekar und Redakteur der Hauszeitschrift, ab 1990 als Sprecher der Bahn und bis 2000 als Verantwortlicher für historische Belange und das Leitorgan Schiene im Verkehrshaus der Schweiz. Er organisierte 1997 auch das große Jubiläum „150 Jahre Schweizer Bahnen“. Etliche Publikationen tragen seinen Namen. Es ist ein Riesenglück für ihn, auch nach der Pensionierung „Eisenbahner“ bleiben zu können – bei der CFK Kaeserberg (Seite 80 ff), wo er dafür sorgt, dass sich Deutsch sprechende Modellbahnfans an der Sprachgrenze („Röschtigraben“) wohlfühlen.
Burkhard BeckersIn der Szene kennt man Burkhard Beckers einfach, dieses ständig werkelnde Original aus
Lengerich (Seite 60 ff). Immerhin hat er in den letzten 40 Jahren manches bewegt, hat als Jungspund schon an der Aufarbeitung der legendären 38 1772 sowie im Vorstand des Vereins mitgewirkt und gilt als Profi in Sachen Instandsetzung von Reisezugwagen im Traditionsverkehr. Und er ist Zug- und Lokrangierführer. Was uns fasziniert: Hinter der rauen Schale des vielseitigen Handwerkers steckt ein professioneller Musikliebha-ber, der in Tanzwagen deutschlandweit verkehrender Sonderzüge die Platten auflegt!
Steve Town Der 31-jährige Fotograf, der auch eine Cider-Manufaktur betreibt, kam schon als Kind mit viel Dampf in Berührung. Seine ganze Familie beschäftigt sich mit dieser alten Technik, ob auf der Straße oder bei der Eisenbahn. Zu Hause fährt eine 5-Zoll-Gartenbahn mit Dampf- und Batterieantrieb. Etwas größer sind die Loks der Romney, Hythe and Dymchurch Railway RH & DR (Seite 46 ff), die unweit seiner Hei-matstadt in der englischen Grafschaft Kent durch die Küstenlandschaft zuckelt. Seit sich Steve erinnern kann, gehören Besuche bei der RH & DR zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Seit 2012 fungiert er dort als offiziel-ler Fotograf. Zum anstehenden 90-jährigen Jubiläum der Bahn bringt er mit Coautoren ein neues Buch mit dem Titel „Romney Then and Now“ heraus.
Menschen mit
Bahngefühl BAHNMENSCHEN
80 Prozent aller zur Stilllegung anstehenden Strecken konnten von den neuen „Kurzstrecken“-Bahnen neu belebt werden, teilweise mit Hilfe der öffentlichen Hand. Nach jahrelanger
Vernachlässigung musste und muss allerdings viel in die Anlagen investiert werden. Dabei sind die Nordamerikaner und Kanadier we-sentlich pragmatischer als deutsche Bahnen. Da dürfen (Güter-)Züge schon mal über Gleise rumpeln, die jede deutsche Aufsichtsbehörde in Schockstarre versetzen würden. Unfälle sind dennoch selten.
1996hob Kanada die Regulierung des Schienenver-kehrs auf. Die großen Bahngesellschaften Canadi-an Pacifi c und Canadian National starteten damals
ein großes Stilllegungsprogramm. Daraufhin entstanden viele soge-nannte Shortlines, die zum Abbau vorgesehene Strecken übernahmen.
10Kilometer pro Stunde beträgt die Höchstgeschwindigkeit auf der Chemin de fer Sartigan. Das bedeutet, dass die Züge mehr als 90 Minuten für die Fahrt vom Güterbahnhof Joffre südlich von Que-
bec bis nach Scott benötigen. Kürzlich hat der Eigentümer der Strecke, die Provinc Quebec, Mittel für eine Ertüchtigung des Gleiskörpers zur Verfü-gung gestellt. Ab 2018 sollen 40 Kilometer pro Stunde möglich sein.
16Kilometer der frühe-ren QC-Hauptstrecke sind aktuell wieder
in Betrieb. Weitere 30 Kilome-ter sollen in den nächsten Jah-ren aufgearbeitet werden, der südliche Teil wird aber zum Fahrradweg umgestaltet.
483Kilometer lang war die einstige Quebec Central, die
bis 1994 von der großen Canadian Pacifi c Railroad betrieben wurde.
4Vollzeitbeschäftigten bietet die junge kanadische Shortline einen nicht alltäglichen Arbeitsplatz. Sie müssen „Mädchen für alles“ sein, um einen rentablen Betrieb auf dieser schon einmal
stillgelegten Eisenbahn zu ermöglichen. Die drei Eigentümer der Bahn sind natürlich ebenfalls mit vollem Engagement bei der Sache.
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2013gründeten drei erfahrene Bahnunter-nehmer die Verkehrs-gesellschaft Chemin de Fer Sartigan, um zumindest einen Teil der einstigen Quebec Central-Railway (QC) im Güterverkehr wiederzubeleben.
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40Prozent aller Güter-transporte werden in Kanada über die
Schiene abgewickelt, in Europa sind es nur knapp 15 Prozent. Über 50 Shortlines tragen in Kanada zum stetigen Erfolg der Schiene bei. Inzwischen haben sie sich einen Marktanteil von rund 20 Prozent erarbeitet. Dabei punkten sie vor allem durch Flexibilität und geringe Kosten. So schlägt der Transport von einer Tonne über einen Kilome-ter mit nicht einmal 4 Eurocent zu Buche.
60Jahre alt ist die Stammlok RS-18 1828 der Chemin de Fer Sartigan. Entwi-
ckelt wurde dieser Typ einst vom berühmten US-Lokomotivbauer Alco, gebaut hat die 1828 die kanadische Tochterfi rma Montreal Locomotive Works. Die 1800 PS starke, mehrfach modernisierte Lok erfüllt alle Abgasnormen. Mit gut gepfl egten Altloks, die günstig zu haben sind, können Shortlines ihre Betriebskosten niedrig halten und mit der Straße konkurrieren.
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