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Nach der Vereinigung ist vieles anders geworden. Auch die Sportwissenschafts-Landschafi in Deutschland hat sich ver~ndert. Sie ist jetzt nicht nur grafter und vielf~ltiger, sondern auch - vorerst jedenfalls - ffcr viele unlibersichtlicher und weniger vertraut als bish~ Es gibt jetzt nicht nut mehr sportwissenschafiliche Einrichtungen an mehr Universit, iten und Hochschulen, an den ostdeutschen rnit schwierigen strukturellen Urnstellungsprozessen und rnanchen alten Mentalit, i- ten, sondern neben dern Bundesinstitut ff~r Sportwissenscha~ in K8ln gibt es nun auch das For- schungsinstitut fiir KSrperkultur und Sport ~FKSJ in Leipzi~ inzwischen zwar abgemagert, aber irnrner noch personell rnit fcber 200 Mitarbeitern vergleichsweise fcppig ausgestatte~ dann die Forschungs- und Entwicklungsstelle f~r Sportgerdte (FESJ in Berlin und neben dern Dopinglabor in K8ln nun das zweite in Kreischa. Die Deutsche Sporthochschule (und die Trainerakadernie) in K~In hat nun die Deutsche Hochschule f~r K6rperkultur in Leipzig zur Partnerin, auch diese rnit einem zwar reduzierten, abet irn Vergleich zu den sportwissenscha~lichen Einrichtungen in den westlichen Bundesldndern irnrner noch umfangreichen Personalbestand. Das FKS, das FES und das Dopingkontrollabor werden irn wesentliehen aus Bundesrnitteln finanziert, dies mit er- hebliehen (Millionen-)Surnrnen und in der Erwartung~ daft vor allern auch aus dern FKS das Wis- sen und die Ratschkige ffcr die Weiterentwicklung des Hochleistungssports irn Gesamt-Deutsch- land kornrnen rn6gen. ~Anwendungsorientiert~ beift t das Zauberworg" und was irnmer man dar- unter versteht: urn die Erhaltung dieser Einriehtungen und die dazu erforderlichen Mittel gab (und gibt) es eine intensive Diskussion. Was sind z. B. die Folgen f~r das KSlner Bundesinstitut, ffgr die sportwissenschaftlichen Einriehtungen an den Universi~ten und Hochschulen in allen 16 Bundesldnderr6 was die Folgen ffcr das Selbstvers~ndnis und die Struktur der Sportwissen- schafi in Deutschland fd~erhaupt? Mitglieder der Fachbeir~te und Mitarbeiter des Bundesinstituts ffcr Sportwissenschafi, der Prfisident der dvs und andere haben ihre Auffassungen zu diesen Fra- gen 8ffentlich zurn Ausdruck gebracht. Ob sie beriicksichtigt und langfristig wirksam sein wet- den, hdngt yon vielen Faktoren ab - nicht zuletzt davorg wie wirkungsvoll sich die Sportwissen- scha~ insgesarnt zu duftern verrnag. Diese Diskussion ist wichti~ und es ist gu~ daft sie geff~hrt wird. Nat~rlich gilt es - nicbt nur aus kollegialen G~nden - die Kornpetenz und Erfahrungen der Sportwissenschaftler und Sportwissenscha)Cilerinnen der ehemaligen DDR auch irn gerneinsa- men Deutschland zu erhalterg" die Kriterien abe~;, welchen sich ihre wissenschaftliche Arbeit nun- rnehr zu stellen hat und an denen sie gernessen wird, sind jedoch andere, als die, die zuvor in der ehemaligen DDR gegolten haben. Die ~Sportwissenschafi ~ erreicht nun rnit dern Jahr 1991 ihren 21. Jahrgang~ ohne daft sich bis- lang allzu viel yon diesen Veninderungen in der Sportwissenschafi in ihr widerspiegelt. Das wird sich ebenfalls ~ndern. Ldngst sind die ersten Beitrdge und Forschungsberichte yon Sportwissenschafilerinnen und Sportwissenscha~lern aus der ehernaligen DDR eingereicht wor- den und durchlaufen zur Zeit das bei der ~Sportwissenschafi ~ ~bliche Begutachtungsverfahren. Wit hoffen, daft das, was jetzt noch diese Mitteilung wert isg bald zur Norrr~liuit wird. Die Hauptbeitrdge in diesern Heft steuern Rudolf Stichweh (~Sport - Ausdifferenzierung~ Funk- tion~ Code ~) sowie Jf~rgen Schwier (~Zur Moraliuit des sportlichen Wettkarnpfspiels~J bei. Dazu drei Forschungsberichte yon Kuchenbecker/Thurn/Zieschang~ Schrnidtbleicher/Frick/Wiese- mann sowie Hfcppe/Uhliga" auferdern ein Diskussionsbeitrag yon Wagner/Keck zurn Dopingthe- ma. Schlieftlich und wie irrnrner zahlreiche Besprechungen und Berichte. Am Ende dieses aufregenden und bewegenden fahres allen aufrnerksarnen Lesern ein herzlicher Dank ffcr sorgfdltiges Mitlesen, Mitdenken und ffcr gelegentliche kritische Rfcckffluflerungen, yon denen wit uns - wie irnrner - mehr wfcnschen. Irn Narnen yon Verla~ Herausgeberscha~ und Redaktion alles Gute ffcr 1991. O. G.

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