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Zukunft der Wissenschaftskommunikation
Benötigen Wissenschaftler zukünftig noch Verlage und Buchhändler?
Arbeitstagung 2011 der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Sortiments- und FachbuchhandlungenWenke Richter, Digiwis
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Zu meiner Person2000-2005 Studium der Mittleren und Neueren Geschichte
sowie Kunstgeschichte an der Universität Leipzig
seit 2006 Promotion
2006-2008 Wissenschaftliche Hilfskraft am Historischen Seminar
2008-2010 Mitarbeiterin im Meine Verlag
seit 2009 Gründungsredakteurin der Open Access-Fachzeitschrift AEON. Forum für junge GeschichtswissenschaftURL: http://www.wissens-werk.de/index.php/aeon
seit 2010 Freiberufler im Bereich Wissenschaft, Publizieren, Social Media,elektronisches Publizieren, Projektarbeit im Ulmer Verlag
• intensive Beschäftigung mit dem Thema Wissenschaft und Neue Medien(u. a. Open Access, elektronisches Publizieren) auf der Website mit Blog „Digiwis“URL: http://digiwis.de/
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Warum publizieren Wissenschaftler?
• Vorstellung der Forschungsergebnisse
• Beweisfunktion
• Beteiligung am Forschungsdiskurs
• Reputationsmanagement
• Wissensmarketing
• Autorenhonorar
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Klassische Wissenschaftskommunikation
• Publikation (Einzelband, Tagungsband, Fachzeitschrift)
• Besuch von Kongressen, Tagungen
• institutionalisierte Pressearbeit an Universitäten und Forschungseinrichtungen
• Lehre
... hohe Bedeutung von Peer Review und Impact Factor
... Zielgruppe fast zu 90 % ist Wissenschaftsgemeinschaft
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Wissenschaftler
VerlagBuchhandel
(Bibliothek)
Klassischer Publikationszyklus
• schnell• qualitätsvolle Verarbeitung• gut auffindbar• Langzeitarchivierung
(fachabhängig)
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Digitalisierung und Social Web
• grundlegende Änderung im Forschen, Publizieren und Kommunizieren
• neue Wege und Formen– Selfpublishing– Open Access– Open Data
• Publizieren und Kommunizieren wächst zusammen
• Öffentlichkeit als Ansprechpartner höhere Gewichtung
• Reputationsmanagement für Wissenschaftler zunehmend wichtiger, da Zielgruppen unmittelbarer und zeitnaher reagieren
• Drittmitteleinwerbung
• Lehre
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Zukunft liegt im eBook-Bereich
• gegenüber Print zahlreiche Vorteile: • schnelles Durchsuchen des Dokumentes,• Verschlagwortung,• Anmerkungen,• Verlinkung mit anderen Dokumenten
• Priorität bei Tablets• Datenbankanbindung, Literaturverwaltung• Metadaten• Formate: pdf? epub? > abhängig von zukünftigen Zitiertechniken• 2 Knackpunkte für eBook-Erfolg:
• Preisgestaltung,• DRM
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Zukunft liegt im App-Bereich
• Lehr- und Einführungsbücher
• Nachschlagewerke, Lexika
• Anbindung an Datenbanken, Literaturverwaltung
• Endgeräte?• durchlässige Grenze
zum populären Inhalten
Beispiel: EconBiz-App der Virtuellen Fachbibliothek Wirtschaftswissenschaften
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Zukunft liegt bei Datenbanken
• Literaturlisten, Begriffsdefinitionen, eBook, Zeitschriften, digitale Sammlungen, Datensammlungen
• Open Data
• Metadaten
• Zugangsgestaltung (> Rechte, mobiler Zugriff)
• Verarbeitungsmöglichkeiten der Informationen
• Zusammenarbeit mit Bibliotheken
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Neue, digitale Publikationswege im (Social) Web: Blog
• Anzahl: • wikio.de 88 (Dtl.),• Researchblogging.org 1100• ScienceBlogs: 30 (Dtl.) bzw. 70 (international) mit über 2,5 Mio. Besuchern• The PLoS Blogs Network 18
• Forschungsergebnisse• Einblick in Wissenschaftleralltag• Grenze zwischen Wissenschaft und populärem Inhalt fließend• Blogverbünde für einzelnen Wissenschaftsblogger erfolgreicher
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Microblogging (Twitter, Friendfeed, Sciencefeed)
• 121 Twitteraccounts nordamerikan. Universitäten
• Distributionskanal• Feedback• Informationskanal• „Teeküche“• Organisation• Reputationsmanagement
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Wiki
• Lehre• kooperatives Publizieren• Frage der Zugangsgestaltung
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Social Networks
• allgemein: Youtube, Facebook, Quora, QWiki• speziell für Wissenschaftler,
ca. 28 verschiedene:• RefWorks COS (2,4 Mio. Mitglieder),• Mendeley (676.000),• ResearchGATE (700.000),• Academia.edu (275.000 Mitglieder)(Daten: http://selignow.de)
• Distributionskanal• Feedback• Informationskanal• „Teeküche“• Organisation• Reputationsmanagement• Publizieren (teilweise mit Peer Review)• Netzwerken
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Merkmale der neuen Publikationsformen
• schnelles, unmittelbares, direktes Publizieren und Kommunizieren mit der Öffentlichkeit bzw. der Wissenschaftsgemeinschaft
• klassisches Peer Review weniger Bedeutung– Crowd Review und Open Review als Alternative?
• Frage nach der Faktizität
• Impact Factor ebenfalls weniger Bedeutung
• größere Unabhängigkeit von Verwertern
• Reputationsmanagement wichtiger Faktor für Drittmitteleinwerbung
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Zukünftiger Publikationszyklus
Verlag
BuchhandelWissenschaftler
3 Formen existieren parallel
• Elektronisch• Print• Hybrid
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Braucht es in der Zukunft noch Wissenschaftsverlage?
Jein
Vorteile:• Erfahrung• Vertriebswege• Reputation
Nachteile:• Kosten• konservative Ausgestaltung der Verwertungsrechte• Mittelbarkeit
Werden Sie zum Dienstleister und bieten Sie Service an
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Brauchen wir in Zukunft noch wissenschaftliche Sortimenter?
• stark existentiell gefährdet– Online-Buchhandel– Direktvertrieb der Verlage– Neue Publikationswege wie Open Access– Technischer Wandel von Print zu Digital
• modifiziertes Geschäftsmodell als Existenzsicherung
• Werden Sie zum Partner der Wissenschaftsautoren!– Technikkenntnisse zu Formaten und Geräten im eBook-Bereich– Bieten Sie Orientierung im Kauf und Verkauf (Stichwort Metadaten)– Gehen Sie dorthin, wo die Wissenschaftler im Netz sind und
kommunizieren Sie!– Workshops, Seminare, z. B. auch in Kooperation mit
Bibliotheken/Universitäten
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Meine Profile im Netz....
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