Sabria David | stARTconference 091
Zur Genese offener Werke:Rotkäppchen 2.0, Medienwandel und schriftliche Mündlichkeit
stARTconference 09Duisburg, 25. September 2009
Sabria David | stARTconference 092
Das Märchen lebt.
Sabria David | stARTconference 093
Das Märchen lebt
3 Haselnüsse für Aschenbrödel (3HfA), 1973
Sabria David | stARTconference 094
7 Zwerge – Männer allein im Wald, 20047 Zwerge – Der Wald ist nicht genug, 2006
Das Märchen lebt
Sabria David | stARTconference 095
Lebkuchenhaus im Schultheater, 2009
Das Märchen lebt
Sabria David | stARTconference 096
Märchenstunden-Podcasts von Björn Grau und Max Winde
Das Märchen lebt
Sabria David | stARTconference 097
Das Märchen lebt
Sabria David | stARTconference 098
Susan Boyle und das Urbedürfnis nach Wandlunghttp://www.youtube.com/watch?v=RxPZh4AnWyk
Das Märchen lebt
Sabria David | stARTconference 099
Das Märchen lebt also.
Sabria David | stARTconference 0910
Das Märchen lebt also.Aber warum lebt es?
Sabria David | stARTconference 0911
Und wo kommt das Märchen her?
Sabria David | stARTconference 0912
Und wo kommt das Märchen her?
Von diesen beiden Herren vielleicht?
Wilhelm und Jacob Grimm
Sabria David | stARTconference 0913
Nein.
Sabria David | stARTconference 0914
Nein.
Die Brüder Grimm haben die Märchen nicht geschrieben.
Sabria David | stARTconference 0915
Nein.
Die Brüder Grimm haben die Märchen nicht geschrieben.
Sie haben sie aufgeschrieben.
Sabria David | stARTconference 0916
Die Brüder Grimm haben sich Märchen erzählen lassen und sie schriftlich dokumentiert.
Sabria David | stARTconference 0917
Diese Damen z.B. haben den Grimms Märchen erzählt:
Sabria David | stARTconference 0918
Die Märchenerzählerin Marie HassenpflugJung, gebildet aus gutem Hause
Sabria David | stARTconference 0919
Und die Märchenfrau Dorothea ViehmannTochter des Wirtes der Brauerei „Knallhütte“
Sabria David | stARTconference 0920
Auch sie haben die Märchen nicht selbst erfunden. Sie haben erzählt, was man sich erzählte.
Was von Generation zu Generation weitergegeben wurde.
Sabria David | stARTconference 0921
Märchen sind das Ergebnis einer mündlichen Überlieferungstradition.
Sabria David | stARTconference 0922
MärchenVolksmärchen
Mär fabula ErzählungAmmenmärchen Gerücht
Fairy tale Conte de fées
Urbane Mythen HoaxSchwank
Sabria David | stARTconference 0923
Mündlichkeit ↔ SchriftlichkeitOralität ↔ Literalität
Zeugnisse für den Übergang von mündl. zu schriftl. Tradition: Bibel, Koran, Sagen d. klass. Altertums (Homer)
Sabria David | stARTconference 0924
Mündliche Tradition
Sabria David | stARTconference 0925
Mündliche Tradition
Wikipedia:„Mündliche Überlieferung bezeichnet die erzählende Weitergabe von geschichtlichen, gesellschaftlichen und religiösen Informationen“
Sabria David | stARTconference 0926
Mündliche Tradition
Wikipedia:„Mündliche Überlieferung bezeichnet die erzählende Weitergabe von geschichtlichen, gesellschaftlichen und religiösen Informationen“
Ergänzung: Weitergabe UND Schaffung von Kultur/Informationen
Sabria David | stARTconference 0927
Mündliche Tradition
Wikipedia:„Mündliche Überlieferung bezeichnet die erzählende Weitergabe von geschichtlichen, gesellschaftlichen und religiösen Informationen“
Ergänzung: Weitergabe UND Schaffung von Kultur/Informationen
Eigenschaften:
Formelhafte Wendungen und Wiederholungen, Reim, Versmaß und Rhythmik erleichtern das Memorieren und Weitererzählen bzw. -singen (Koran, Homer)
Erzählungen wurden in rituelle Handlungen eingebunden (z.B. Krippenspiele)
Sabria David | stARTconference 0928
Mündliche Tradition
Der Autor (im weiteren Sinne: Urheber) kommt erst mit der Schriftlichkeit.
Sabria David | stARTconference 0929
Mündliche Tradition
Der Autor (im weiteren Sinne: Urheber) kommt erst mit der Schriftlichkeit.
Vorher gab es keinen Autor. Es gab Autoren.
Sabria David | stARTconference 0930
Märchen haben keinen Autor.
Sie…• entstehen im Volk• entstehen in kollektiver Autorschaft• werden über Generationen hinweg weitererzählt• Individuelles wurde hinzugefügt• und wenn dies kein Echo in den Zuhörern fand, wurde
es wieder weggelassen• Motive und Stoffe werden immer wieder neu zu
Geschichten verwoben, bis sie sich zu einer immer dichter werdenden Form kondensierten
Sabria David | stARTconference 0931
Ergebnis
• menschlich Allgemeingültiges• Reifungskrisen, Entwicklungs- und Loslösungsprozesse• Gut und Böse
= was Menschen angeht und betrifft, und zwar zeit- und regionsunabhängig (it's all about you)
Entstanden nach den Regeln der Evolution: Was sich bewährt, besteht.Was sich nicht bewährt, fliegt raus.
Sabria David | stARTconference 0932
Also• Rezeption und Produktion von Content liegen in einer
Hand
• Der Entstehungsprozess bildet sich in der zeitlichen Vertikalen ab, über Generationen und Jahrhunderte hinweg
• Es gibt Filter (jeder, der etwas hinzufügt oder weglässt, filtert)
• Es gibt Multiplikatoren: Die Märchenerzählerin ist „Medium“, durch das „Volkes Stimme“ spricht
Sabria David | stARTconference 0933
Was wir hier sehen…
Sabria David | stARTconference 0934
… dokumentiert den Übergang von einer mündlichen in eine schriftliche Tradition. Louis Katzenstein 1810
Sabria David | stARTconference 0935
Volkskundliches Dokumentieren von mündlichem Kulturgut.
Aber:
• Dokumentation um den Preis der Festschreibung• Kanonisierung• Filter
Sabria David | stARTconference 0936
Mündlichkeit und Schriftlichkeit waren über Jahrhunderte parallele Stränge.
Sabria David | stARTconference 0937
Mündlichkeit und Schriftlichkeit waren über Jahrhunderte parallele Stränge.
Die Schriftlichkeit hat (zunächst)
gründlich über die Mündlichkeit gesiegt.
Sabria David | stARTconference 0938
Mündlichkeit und Schriftlichkeit waren über Jahrhunderte parallele Stränge.
Die Schriftlichkeit hat (zunächst)
gründlich über die Mündlichkeit gesiegt.
Motor dieser Entwicklung war eine neue Technik.
Sabria David | stARTconference 0939
Der Buchdruck.
Sabria David | stARTconference 0940
Der Buchdruck.
Mitte des 15. Jh. erfindet Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen Lettern
Sabria David | stARTconference 0941
Durch diese Technik war es nun möglich, mit Büchern in Massenproduktion zu gehen
• Demokratisierung der Rezeption von Büchern, des Lesens
• Viele konnten sich jetzt Bücher leisten• Jeder dufte lesen (Alphabetisierung vorausgesetzt) • Höfe und Klöster hatten kein Buchmonopol mehr• sogar die Bibel konnte vom Volk gelesen werden, seit
Luther die Bibel vom Lateinischen (grch., hebr.) ins Frühneuhochdeutsche übersetzt hat (1534)
Übergang von Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen
Sabria David | stARTconference 0942
Andererseits:
Produktion und Rezeption werden getrennt
Sabria David | stARTconference 0943
Andererseits:
Produktion und Rezeption werden getrennt
• Es darf zwar jeder Lesen
Sabria David | stARTconference 0944
Andererseits:
Produktion und Rezeption werden getrennt
• Es darf zwar jeder Lesen• aber das Schreiben bleibt die Sache einiger
Auserwählter (Autoren/Autoritäten)
Sabria David | stARTconference 0945
Die Kluft zwischen Produktion und Rezeption überbrückten Verlage.
Sabria David | stARTconference 0946
Und so blieb es lange.
Sabria David | stARTconference 0947
Und so blieb es lange.Bis dieses Ding kam:
Sabria David | stARTconference 0948
Und so blieb es lange.Bis dieses Ding kam:
Z3 von Konrad Zuse (Deutschland 1941)
Sabria David | stARTconference 0949
Am Anfang blieb alles beim Alten.
Sabria David | stARTconference 0950
Am Anfang blieb alles beim Alten.
Weil das Ding benutzt wurde wie eine bessere Rechen- oder Schreibmaschine. Wie eine Umsetzmaschine. Wie ein Informationskanal.
Sabria David | stARTconference 0951
Aber dann…
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Aber dann…
… wurde die Technologie erwachsen.
Sabria David | stARTconference 0953
Aber dann…
… wurde die Technologie erwachsen.
Und die Nutzer wurden es auch.
Sabria David | stARTconference 0954
Und aus dem Kanal wurde
Sabria David | stARTconference 0955
Und aus dem Kanal wurde
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Und aus dem Kanal wurde
… ein Wechselkanal
Sabria David | stARTconference 0957
Viele Menschen können zeitgleich auf dasselbe Material zugreifen.
Sabria David | stARTconference 0958
Viele Menschen können zeitgleich auf dasselbe Material zugreifen.
Sie lesen, rezipieren, konsumieren es.
Sabria David | stARTconference 0959
Viele Menschen können zeitgleich auf dasselbe Material zugreifen.
Sie lesen, rezipieren, konsumieren es.
Aber nicht nur.
Sabria David | stARTconference 0960
Viele Menschen können zeitgleich auf dasselbe Material zugreifen.
Sie lesen, rezipieren, konsumieren es.
Aber nicht nur.
Sie verändern es auch.
Sabria David | stARTconference 0961
Viele Menschen können zeitgleich auf dasselbe Material zugreifen.
Sie lesen, rezipieren, konsumieren es.
Aber nicht nur.
Sie verändern es auch. Sie greifen ein.
Sabria David | stARTconference 0962
Viele Menschen können zeitgleich auf dasselbe Material zugreifen.
Sie lesen, rezipieren, konsumieren es.
Aber nicht nur.
Sie verändern es auch. Sie greifen ein. Sie produzieren mit.
Sabria David | stARTconference 0963
Viele Menschen können zeitgleich auf dasselbe Material zugreifen.
Sie lesen, rezipieren, konsumieren es.
Aber nicht nur.
Sie verändern es auch. Sie greifen ein. Sie produzieren mit. Sie hinterlassen Spuren.
Sabria David | stARTconference 0964
Diese Dynamikwar bisher nur in der mündlichen Tradition möglich.
Sabria David | stARTconference 0965
Diese Dynamikwar bisher nur in der mündlichen Tradition möglich.
Neue Technologie ermöglicht neue Kommunikation.
Sabria David | stARTconference 0966
Auf den ersten kulturhistorischen Paradigmenwechsel von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit folgt ein zweiter:
Sabria David | stARTconference 0967
Auf den ersten kulturhistorischen Paradigmenwechsel von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit folgt ein zweiter:
Die Zeit der reinen Schriftlichkeit ist vorbei.
Sabria David | stARTconference 0968
Auf den ersten kulturhistorischen Paradigmenwechsel von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit folgt ein zweiter:
Die Zeit der reinen Schriftlichkeit ist vorbei. Eigenschaften der Mündlichkeit und der Schriftlichkeit verbinden sich nun zu etwas Neuem.
Sabria David | stARTconference 0969
Rezeption und Produktion haben auf eine neue Weise wieder zusammengefunden.
Sabria David | stARTconference 0970
Rezeption und Produktion haben auf eine neue Weise wieder zusammengefunden.
Sabria David | stARTconference 0971
Auf eine Formel gebracht, bedeutet das:
Sabria David | stARTconference 0972
Auf eine Formel gebracht, bedeutet das:
Das Internet ist ein Schriftmedium
Sabria David | stARTconference 0973
Auf eine Formel gebracht, bedeutet das:
Das Internet ist ein Schriftmedium,das nach den Regeln der Mündlichkeit funktioniert.
Sabria David | stARTconference 0974
Auf eine Formel gebracht, bedeutet das:
Das Internet ist ein Schriftmedium,das nach den Regeln der Mündlichkeit funktioniert. Echtzeit, Unmittelbarkeit der Kommunikation
Sabria David | stARTconference 0975
Auf eine Formel gebracht, bedeutet das:
Das Internet ist ein Schriftmedium,das nach den Regeln der Mündlichkeit funktioniert. Echtzeit, Unmittelbarkeit der Kommunikation
Was entsteht, ist eine synchrone schriftliche Mündlichkeit
Sabria David | stARTconference 0976
Das ist die Grundlage des gegenwärtigen Medienwandels.
Sabria David | stARTconference 0977
Das ist die Grundlage des gegenwärtigen Medienwandels.
Er macht nicht beim Buchwesen halt. Er bringt Bewegung in viele gesellschaftliche Disziplinen:
Sabria David | stARTconference 0978
Das ist die Grundlage des gegenwärtigen Medienwandels.
Er macht nicht beim Buchwesen halt. Er bringt Bewegung in viele gesellschaftliche Disziplinen:
WissenschaftPresseLiteraturMusikSoftwarePolitikKommunikation
Sabria David | stARTconference 0979
Das ist die Grundlage des gegenwärtigen Medienwandels.
Er macht nicht beim Buchwesen halt. Er bringt Bewegung in viele gesellschaftliche Disziplinen:
WissenschaftPresseLiteraturMusikSoftwarePolitikKommunikation
Informationsmonopole sind immer schwerer zu haltenVerbraucher tauschen sich aus
Inkonsistente Kommunikation fällt aufAutoren können selbst Öffentlichkeit erreichen
Werke sind von jedem reproduzierbarJeder ist und hat Öffentlichkeit
Sabria David | stARTconference 0980
Und jetzt?
Sabria David | stARTconference 0981
Konstruktiv sein!
Sabria David | stARTconference 0982
Konstruktiv sein!
• Hinsehen
Sabria David | stARTconference 0983
Konstruktiv sein!
• Hinsehen• Mechanik verstehen
Sabria David | stARTconference 0984
Konstruktiv sein!
• Hinsehen• Mechanik verstehen • Regeln für den Umgang definieren
Sabria David | stARTconference 0985
Konstruktiv sein!
• Hinsehen• Mechanik verstehen • Regeln für den Umgang definieren• Über den Rand der Disziplinen schauen
Sabria David | stARTconference 0986
Konstruktiv sein!
• Hinsehen• Mechanik verstehen • Regeln für den Umgang definieren• Über den Rand der Disziplinen schauen• Funktionsmechanismen nutzen
Sabria David | stARTconference 0987
Konstruktiv sein!
• Hinsehen• Mechanik verstehen • Regeln für den Umgang definieren• Über den Rand der Disziplinen schauen• Funktionsmechanismen nutzen
Eine Poetik offener Werke schaffen.Lehre der Entstehungsmechanismen
Sabria David | stARTconference 0988
Ein paar Beispiele: konkret.
Sabria David | stARTconference 0989
Entstehung: Publikationen (Status Quo)
Autor
EinflussBücher, Medien
EinflussMenschen
EinflussInformationen
Werk Ver-lag
LeserDer Leser liest, hat aber nur mittelbaren Einfluss auf das Werk (über Verlag, Autor)
EinflussMeinungen
Grafik: Sabria David
Sabria David | stARTconference 0990
Entstehung: Proprietäre Software
Softwareunternehmen
Entwicklerteam
Nutzer.. nutzt das Produkt, hat aber keinen Einblick in den Bauplan des Programms undnur mittelbaren Einfluss auf das Produkt
Lizen-zen
Leih-gebühr
IT-Pro-dukt5
23
4
6
Grafik: Sabria David
Sabria David | stARTconference 0991
Märchen
Märchenerzählerin erzählt die Geschichten weiter, die sie als Kind in der Wirtsstube der Eltern angehört hat
Großmutter erzählt ihren Enkeln Märchen aus ihrer Kindheit
Amme erzählt den Kindern zum Einschlafen Märchen Märchenerzählerin
erzählt Märchen beim Tee im Salon
Spinnerin erzählt in der Spinnstube Geschichten
Handlungsreisende, fahrende Gesellenbringen Geschichten von ihren Reisen mit
Erzähler erzählt Märchen auf dem Marktplatz
Entstehung: Märchen
Grafik: Sabria David
Sabria David | stARTconference 0992
Entstehung: Open Source Software
Software-Code
Programmierer sitzt in Spanien (hat Energie übrig)
Student hat in einem Programm einen Fehler entdeckt und weiß eine Lösung
Programmierer sitzt in Ungarn und will durch gute Arbeit auf sich aufmerksam machen
Unternehmen hat Kunden im Bereich Rechnungswesen und Interesse daran, dass bestimmte Funktionen entwickelt werden und frei verfügbar sind
Programmierer sitzt in San Fransisco und hat sich immer schon über Bill Gates geärgert
Prgrammierer hat eine Idee
Programmierteam sitzt in Indien und hat grade Zeit
Grafik: Sabria David
Sabria David | stARTconference 0993
Entstehung: Wikipedia
Wikipedia
Wissenschaftler Ahat mehrere Artikel zu seinem Fachgebiet erstellt
Gelegenheitsautor ergänzt und korrigiert, wenn ihm etwas auffällt
unregistr. Benutzerist neu, hat noch keine Privilegien geheime Interessen X
versuchen Einfluss auf Inhalte zunehmen
angemeldeter Nutzer ist schon seit Jahren dabei, erwirbt Reputation und bekommt Privilegien übertragen (kann z.B. Artikel löschen lassen)
Wissenschaftler Bhat dasselbe Fachgebiet, aber eine andere Meinung. Behält Wiss. A und seine Texte im Auge und korrigiert/ergänzt
Autor/Nutzer verfolgt die Versionsdiskussionen
2 6
43
1
5
Grafik: Sabria David
Sabria David | stARTconference 0994
Entstehung: Digitales Stadtarchiv Köln Holger Simon
digitales Stadtarchiv Köln
Forscher hat Archivaufnahmen der Objekte für ein laufendes Forschungsprojekt
Doktorand hat eine Liste von Teilen des Böll-Nachlasses angefertigt
Archivangestellte hat noch Kopien von mittelalterlichen Urkunden Historiker hat vor 40
Jahren eine Abschrift einer Urkunde angefertigt
Studentin benötigt die Unterlagen für Ihre Examensarbeit, kann selber Material betragen
Forscher hat noch einen Stapel Kopien und Fotos aus früheren Projekten
Student passt seine Seminararbeit der Quellenlage an
Grafik: Sabria David
Sabria David | stARTconference 0995
Entstehung: Sprache
Sprache
Person spricht die Muttersprache und prägt sie zugleich
regionale Besonderheiten
Schule, Bildung, gesellschaftliche Richtlinien
Großeltern sind geprägt von ihrer eigenen Sprachherkunft
Eltern bringen ihrem Kind die Sprache bei
Schichten-spezifische Besonderheiten
Nachbar-sprachen
Sprachenklave mit eigenen Prägungen
Grafik: Sabria David
Sabria David | stARTconference 0996
Kollaboration und die Web 2.0-Technologien lösen starre Strukturen.
Das „Werk“ verliert seine klare Kontur. Es wird durchlässig (semi)permeabel.
Sabria David | stARTconference 0997
Das verändert vieles, schafft aber auch neue Möglichkeiten.
Sabria David | stARTconference 0998
Dinge geraten in Bewegung.Strukturen lösen sich. Neue werden möglich. Neue Verknüpfungen.Neue Muster. Neue Antworten.
Sabria David | stARTconference 0999
Was entsteht, ist keine letzte Wahrheit mehr.
Sabria David | stARTconference 09100
Was entsteht, ist keine letzte Wahrheit mehr. Es wird wahrer, je mehr sich daran beteiligen.
Sabria David | stARTconference 09101
Was entsteht, ist keine letzte Wahrheit mehr. Es wird wahrer, je mehr sich daran beteiligen.Es überholt sich selbst.
Sabria David | stARTconference 09102
Was entsteht, ist keine letzte Wahrheit mehr. Es wird wahrer, je mehr sich daran beteiligen.Es überholt sich selbst. Es schreibt sich fort.
Sabria David | stARTconference 09103
Es lebt.
Sabria David | stARTconference 09104
Vielen Dank.Sabria Davidwww.text-raum.dewww.twitter.com/meta_blum
Dieser Beitrag entwickelt das Thema weiter, das ich mit dem Vortrag „Märchen als User Generated Content - Was die Kulturgeschichte zur Erklärung des Web 2.0 beitragen kann“ auf der re:publica 09 vorgestellt habe. Ein ausführlicher schriftlicher Beitrag folgt in dem Tagungsband der stARTconfenrence, der im Frühjahr 2010 im transcript Verlag erscheint.
Dieser Vortrag steht unter einer Creative Commons Lizenz.
Sabria David | stARTconference 09105
Abbildungsnachweise
Titel: Gustave Doré: Petit Chaperon Rouge Zitiert nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:GustaveDore_She_was_astonished_to_see_how_her_grandmother_looked.jpg
Doppelportrait Gebrüder Grimm, Radierung nach einer Bleistiftzeichnung von Ludwig Emil Grimm. Zit. nach: Brüder Grimm, Kinder- und Hausmärchen. Reclam, Stuttgart 1997, S. 941.
Portrait der Märchenfrau Dorothea Viehmann: L. E. Grimm, Radierung, 1819und Portrait Marie Hassenpflug zitiert nach: www.grimms.de, Brüder Grimm Museum Kassel.
Aus dem Handexemplar Jacob und Wilhelm Grimms, Gebrüder Grimm Museum, Kassel. Vollständig digitalisiert zu finden unter www.grimms.de
Genrebild über den Besuch der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm bei der Märchenerzählerin Dorothea Viehmann in Niederzwehren bei Kassel, Louis Katzenstein 1810. Digitales Archiv Marburg/Hessisches Staatsarchiv Marburg.
Gutenberg-Portrait. Zit. nach http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Gutenberg
Zuse Z3: Image courtesy of Computer History Museum, http://www.computerhistory.org/timeline/?year=1941
Grafiken S. 89-95: Sabria David
Sollte ich weitere Rechteinhaber übersehen haben, bitte ich um Nachricht und um Nachsicht.
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