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ABDICHTUNG UNTER BEGRÜNUNG Mit Kunststoffdachbahnen zuverlässig dicht kunststoff-bahn.de

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ABDICHTUNG UNTER BEGRÜNUNGMit Kunststoffdachbahnen zuverlässig dicht

kunststoff-bahn.de

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Kunststoffbahnen für das sichere Gründach

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KUNSTSTOFFBAHNEN FÜR DIE DACH- UND BAUWERKSABDICHTUNG

Vorteile auf einen Blick:

• Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bei hoher Qualität

• Effiziente und witterungs unabhängige Verlegung

• Geringes Gewicht• Lange Nutzungsdauer

• Maximale architektonische Gestaltungsmöglichkeiten durch • hohe Materialflexibilität• flexible Farbgestaltung• große Materialvielfalt

• Bewährt und langzeitgeprüft• Qualitätssicherung durch Eigen- und

Fremdüberwachung• Keine offene Flamme

(kein Brandrisiko auf der Baustelle)• Widerstandsfähig gegen UV-Strahlung ohne

zusätzlichen Oberflächenschutz• Durchwurzelungs- und Rhizomfestigkeit

SICHER UMWELTFREUNDLICH

FLEXIBELWIRTSCHAFTLICH

• Ökologisch aufgrund geringen Materialeinsat-zes durch Einlagigkeit und lange Nutzungszeit

• Flächendeckendes Sammel- und Recyclingsystem für Kunststoffbahnen (ROOFCOLLECT®)

• Ökologisch erweiterbar durch Begrünung und solare Nutzung

• Wurzelschutz von Kunststoffbahnen ohne Zusatz von Wurzelgiften / Herbiziden

kunststoff-bahn.de

Der Industrieverband der Produzenten von Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahnen DUD e. V. bietet Know-how aus Jahrzehnten der Forschung und Entwicklung, Produktion und Verarbei-tung und stellt dieses in herstellerübergreifenden Informationen zu Kunststoffbahnen für die Abdichtung von Dächern und Bauwerken zur Verfügung.

SICHER

WIRTSCHAFTLICH

UMWELTFREUNDLICH

FLEXIBEL

Bildquelle Titelseite: Elmich Pte Ltd, Singapur

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INHALT

1 GRUNDSÄTZE 4

2 ARTEN DER DACHBEGRÜNUNG 5

2.1 Allgemeines 5

2.2 Extensivbegrünung 5

2.3 Einfache Intensivbegrünung 6

2.4 Intensivbegrünung 7

3 BEGRÜNUNGSAUFBAU 7

3.1 Allgemeines 7

3.2 Abdichtung 8

3.2.1 Allgemeines 8

3.2.2 Abdichtung mit Wurzelschutzfunktion 9

3.2.3 Abdichtung mit separatem Wurzelschutz 9

3.3 Dachaufbau 10

3.3.1 Allgemeines 10

3.3.2 Begrünung 10

4 ENTWÄSSERUNG 12

5 BRANDSCHUTZ 13

6 INSTANDHALTUNG, PFLEGE UND WARTUNG 14

7 WEITERFÜHRENDE LITERATUR, NORMEN UND VORSCHRIFTEN 15

7.1 Begrünung 15

7.2 Abdichtung 15

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Nahezu alle Dächer, ob belüftete oder nicht belüftete Dächer, Duo-Dächer oder Um-kehrdächer, lassen sich begrünen, sofern die statischen Voraussetzungen vorhanden sind und die Begrünungsart auf die Neigung der Dachkonstruktion abgestimmt ist.

Bei der Planung und Ausführung von Dachbegrünungen muss zunächst die planeri-sche bzw. bautechnische Ausgangssituation beurteilt und auf die Dachkonstruktion und Abdichtungsart abgestimmt werden.

Aufgrund der unterschiedlichen Begrünungsmöglichkeiten sollte bereits in der frühen Planungsphase die Art der Begrünung anhand der objektspezifischen Gegebenhei-ten, wie z. B. Statik, Wasserversorgung, Brandschutz und Fluchtwege, festgelegt wer-den. Daraus ergeben sich die Planungsvorgaben für die Ausführungsart und Form der Begrünung:

1 GRUNDSÄTZE

Kita in Dresden

Extensivbegrünung

Einfache Intensivbegrünung

Intensivbegrünung

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Extensivbegrünung

Einfache Intensivbegrünung

Intensivbegrünung

2 ARTEN DER DACHBEGRÜNUNG2.1 Allgemeines

In allen Randbereichen (Dachränder und Anschlüsse) ist eine vegetationsfreie Zone von mindestens 50 cm Breite einzuhalten, z. B. durch Kies, Plattenbelag o. Ä. Diese Streifen übernehmen gleichzeitig die Funktion des vorbeugenden Brandschutzes und tragen in entsprechend breiter Ausführung zur Windsogsicherung bei.

2.2 Extensivbegrünung

Extensivbegrünungen sind naturnah angelegte Vegetationsformen, die sich weitge-hend selbst erhalten und weiterentwickeln. Es sind überwiegend flächige Begrünun-gen mit Moosen, Sedum-Arten, Stauden, Kräutern, Gräsern und in geringem Umfang mit kleineren Gehölzen. In der Regel sind die Pflanzen niedrig wachsend, trocken-heitsverträglich, widerstands- und regenerationsfähig. Ein besonderes Merkmal ist die natürliche Wasserversorgung durch Niederschläge.

Weingut Schneider, Ellerstadt

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2.3 Einfache Intensivbegrünung

Einfache Intensivbegrünungen sind normalerweise als bodendeckende Begrünungen mit Gräsern, Stauden und Gehölzen ausgebildet. Die Nut-zungs- und Gestaltungsvielfalt ist im Vergleich zur Intensivbegrünung einge-schränkt. Die Möglichkeit einer Zusatzbewässerung bei länger anhaltender Trockenheit sollte gegeben sein.

Ferienhaussiedlung „Natural Retreats“, North Yorkshire

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3 BEGRÜNUNGSAUFBAU

Hinweis

Beim Lagesicherheitsnachweis (Windlastberech-nung) darf nur das Mindesttrockengewicht angesetzt werden. Sollte das Eigengewicht des Begrünungsauf-baus nicht ausreichend sein (z. B. bei Extensivbegrü-nungen), sind die darunterliegenden Schichten (Ab-dichtungsaufbau) durch geeignete Maßnahmen (z. B. Verklebung) separat gegen Windsoglasten zu sichern.

2.4 Intensivbegrünung

Intensivbegrünungen umfassen flächige Begrünungen mit Rasen, Stauden und Gehölzen sowie punktuelle Bepflanzungen mit Sträuchern und in Einzelfällen auch mit Bäumen. Die Bepflanzung besteht vornehmlich aus anspruchsvoller Vegetation mit entsprechend hohen Anforderungen an den Bodenaufbau. Sie ist nur mit hin-reichenden Ent- und Bewässerungseinrichtungen sowie durch regelmäßige Pflege dauerhaft zu erhalten.

3.1 Allgemeines

Begrünungen auf Dächern erfordern in der Regel einen Schichtenaufbau mit einer Abdichtung. Je nach Begrü-nungsform ergeben sich zum Teil erhebliche Zusatzlas-ten, die bei den Nachweisen der Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit zu berücksichtigen sind. Im Hin-blick auf die statischen Erfordernisse (Standsicherheit) ist das Nassgewicht des Begrünungsaufbaus anzusetzen.

Wildwasseranlage, Markkleeberg

Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), Hamburg

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3.2 Abdichtung

3.2.1 Allgemeines

Bei begrünten Flächen muss die Abdichtungsschicht durchwurzelungssicher sein. Andernfalls muss zwischen Abdichtungsschicht und Bepflanzung eine zusätzliche Schicht ausgeführt werden, die die Abdichtung gegen Ein- bzw. Durchwurzelung schützt.

Das Mindestgefälle in der Abdichtungsebene ist auf die jeweilige Begrünungsform abzustimmen. So sollte beispielsweise bei Extensivbegrünungen in Einschicht-bauweise die Mindestneigung 2  % betragen. Intensiv-begrünungen können z. B. auch auf gefällelosen Dach-konstruktionen ausgeführt werden. Kunststoffbahnen sind auch für diesen Anwendungsbereich geeignet.

Planungs- und Ausführungsregeln für die Abdichtung von Dächern finden sich z. B. in der DIN 18531 und in der Technischen Regel für die Abdichtung genutzter und nicht genutzter Dächer mit Kunststoff- und Elastomer-bahnen des DUD.

Hinweis

Die „Technische Regel für die Abdichtung genutz-ter und nicht genutzter Dächer mit Kunststoff- und Elastomerbahnen“ begegnet mit ihrer hohen Praxis-tauglichkeit den immer komplexer werdenden Anfor-derungen bei Auswahl, Planung und Ausführung von Abdichtungen sowie den dabei zu berücksichtigen-den Normen.

Die DUD-Fachregel ist im Beuth-Verlag erschienen. Sonderdrucke können kostenfrei beim DUD bezogen werden ([email protected]).

Die Abdichtung von Dächern mit intensiver Begrü-nung und mit einer Anstaubewässerung > 100 mm ist in DIN 18533 geregelt.

Kunststoffdachbahnen auf Basis von Thermoplasten, thermoplastischen Elastomeren und Elastomeren nach europäischer Produktnorm DIN EN 13956 Abdichtungsbahnen – Kunststoff- und Elastomerbahnen für Dachabdichtungen – Definitionen und Eigenschaften

Kunststoffbahnen Thermoplaste

ECBEthylen-Copolymer-Bitumen

EVAEthylen-Vinylacetat-Terpolymer

FPOFlexible Polyolefine

PIBPolyisobutylen

PVC-PPolyvinylchlorid plasticized

Elastomerbahnen

Thermoplastische Elastomere (TPE) TPEThermoplastisches Elastomer

Elastomere EPDMEthylen-Propylen-Dien-Mixture

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Hinweis

Die Abdichtung der An- und Abschlüsse ist ebenfalls wurzelfest auszuführen. Die erforderlichen Anschluss-höhen sind ab Oberkante Kiesschüttung, Belag bzw. Vegetationstragschicht einzuhalten.

3.2.2 Abdichtung mit Wurzelschutzfunktion

Abdichtungen mit Kunststoffbahnen werden auch unter Dachbegrünungen einlagig ausgeführt.

Bei Kunststoffbahnen wird eine Wurzel- und Rhizom-festigkeit in der Regel werkstoffbedingt erreicht. Hinzu kommt üblicherweise eine heißluftgeschweißte, mate-rialhomogene Nahtverbindung. Damit sind die Nähte genauso wurzelfest wie die Bahn selbst.

Diese werkstoffbedingte Eigenschaft der Kunststoff-bahnen besteht über die gesamte Nutzungszeit und ist ohne chemische Zusätze (Herbizide) gegeben. Die Ge-fahr der Austragung solcher Stoffe in die Umwelt und das Abwasser ist somit nicht gegeben.

Bei begrünten Dachflächen, die mit Kunststoffbahnen abgedichtet werden, kann das Regenwasser bedenken-los zur Bewässerung verwendet werden.

Immer mehr Kommunen, wie beispielsweise Hamburg und Berlin, setzen daher auf Abdichtungslösungen aus Kunststoff, die ohne wurzelwachstumshemmende chemische Zusätze auskommen.

Für alle Arten von Abdichtungsbahnen ist die Wurzelfes-tigkeit bei der Anwendung unter Begrünung grundsätz-lich nach DIN EN 13948 (Bestimmung des Widerstandes gegen Wurzelpenetration) nachzuweisen.

3.2.3 Abdichtung mit separatem Wurzelschutz

Ein separater Wurzelschutz ist dann erforderlich, wenn auf einer nicht durchwurzelungsfesten Dachabdichtung ein Begrünungsaufbau geplant ist und ausgeführt wer-den soll.

Der Nachweis der Wurzelfestigkeit muss vom Herstel-ler der Wurzelschutzbahn durch einen Prüfbericht nach DIN EN 13948 bzw. dem FLL-Prüfverfahren (vgl. Abschnitt 3.2.2) erbracht werden.

Auch die Wurzelschutzbahn ist in diesem Fall an allen Anschlüssen hochzuführen und anzuschließen, um die Abdichtung gegen Durchwurzelung zu schützen.

Hinweis

Der DUD empfiehlt den Nachweis der Beständigkeit gegen Wurzeln und Rhizome (Quecken) nach dem FLL-Verfahren (Forschungsgesellschaft Landschafts-entwicklung Landschaftsbau e. V., Bonn).

Die Verwendung von Kunststoffdachbahnen, die über das Prüfzeugnis „wurzel- und rhizomfest“ der FLL ver-fügen, sorgt für anerkannte Sicherheit beim Einsatz unter Begrünungen.

Restaurant Hofanger, Gstadt am Chiemsee

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3.3 Dachaufbau

3.3.1 Allgemeines

Der Begrünungsaufbau erfolgt bei einer nicht durchlüfte-ten Dachkonstruktion auf folgenden Funktionsschichten:• Tragkonstruktion / Untergrund• Dampfsperre – Sperrwert abgestimmt auf die Begrü-

nungsform, z. B. hoher Dampfsperrwert bei Intensiv-begrünung mit Wasseranstau

• Wärmedämmung – Druckfestigkeit abgestimmt auf die Begrünungsform, z. B. erhöhte Druckfestigkeit bei Intensivbegrünung

• Dachabdichtung mit Wurzelschutzfunktion nach Abschnitt 3.2.2

• Schutzlage• Dränschicht, ggf. Schutzlage• Begrünungsaufbau

Ein bauphysikalischer Nachweis ist bei Dachbegrünun-gen im Bereich nicht belüfteter Dachkonstruktionen im Allgemeinen nicht erforderlich.

Wird ein Begrünungsaufbau auf einer Holzdach kon-struktion mit Hinterlüftung oder Zwischensparren-dämmung geplant und ausgeführt, ist ein besonderer bauphysikalischer Nachweis (sog. dynamisches Rechen-verfahren) notwendig. Die Festlegung des Begrünungs-aufbaus sollte durch Begrünungsfachleute erfolgen.

3.3.2 Begrünung

Die Funktionsschichten des Begrünungsaufbaus ober-halb der Abdichtung sind:• Schutzlage / Schutzschicht• Dränschicht – abgestimmt auf das Begrünungssystem

(z. B. ein- oder mehrschichtig)• Filterschicht – abgestimmt auf das Begrünungssystem• Vegetationstragschicht – Zusammensetzung abge-

stimmt auf die Begrünungsform (z. B. Extensiv-begrünung, Intensivbegrünung etc.) sowie:

– Dachform – Standort (Wind, Himmelsrichtung, Temperatur,

Schatten, Sonneneinstrahlung) – Statik der Dachkonstruktion – Ggf. Lagesicherung der Abdichtungsschicht – Verwehsicherheit des Gründachaufbaus

Bildquelle: Elmich Pte Ltd, Singapur

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Prinzipskizze begrüntes Dach

Übersicht Begrünungsaufbauten

• 1 Tragkonstruktion

• 2 Trenn- und Ausgleichsschicht

• 3 Dampfsperre

• 4 Wärmedämmschicht, ggf. Trennlage

• 5 Kunststoffdachbahn (Abdichtungsschicht)

• 6 Schutzlage

• 7 Dränschicht, ggf. Schutzlage

• 8 Begrünungsaufbau

Extensivbegrünung Einfache Intensivbegrünung Intensivbegrünung

Zusatzlasten (kN/m²)Nassgewicht ca. 0,55 0,90 1,80 3,00 6,00

Je nach Schichthöhe

Trockengewicht ca. 0,40 0,65 1,00 2,00 4,00

Schichthöhe (cm) des Gesamtaufbaus der Begrünung als Orientierungswerte

4–8 6–12 8–18 15–25 20–40 16 bis mehrere hundert

Dränschicht Rechnerischer Nachweis erforderlich

Filterschicht Gewicht und Schichtdicke der Filtervliese sind vernachlässigbar.

Vegetationstragschichtdicke (cm)

Ca. 0,8–0,14 kN/cm Schichtdicke, je nach Art und Zusammensetzung der Vegetationstragschicht

1–3 3–6 4–8 8–12 12–16 16 bis zu über 100 cm

Begrünungsarten MoosSedum

MoosSedum

SedumKräuter

KräuterGräserStaudenKleingehölze

KräuterGräserStaudenKleingehölze

RasenNiedrige bis hohe StaudenNiedrige bis hohe GehölzeNiedrige bis hohe Bäume

ErscheinungsbildEinfache Dachbegrünung je nach Jahreszeit und Feuchteverhältnissen

Unterschiedliche Höhenabstufungen und Pflanzenformen

Gärtnerisch gestaltet mit unterschiedlichen Höhenabstufungen und Pflanzenformen, nutzbar durch den Menschen

Pflege Nach Anwuchsphase sehr geringer Pflege aufwand Mäßiger Pflegeaufwand Intensiver Pflegeaufwand

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4 ENTWÄSSERUNG

Dachablauf

Bei Flachdächern wird die Entwässerung durch die DIN EN 12056-3 „Schwerkraftentwässerungsanlagen in-nerhalb von Gebäuden“ und die DIN 1986-100 „Entwäs-serungsanlagen für Gebäude und Grundstücke“ gere-gelt. Bei der Auswahl der Entwässerung sind zusätzliche Niederschlagsmengen von angrenzenden Fassaden-flächen sowie in Ausnahmefällen von höherliegenden Dachflächen zu berücksichtigen. Die Abläufe einer In-nenentwässerung sind an den tiefsten Stellen der zu entwässernden Teilflächen vorzusehen. Die Höhenlage der Notabläufe beziehungsweise Notüberläufe ist nach DIN EN 12056-3 bzw. DIN 1986-100 festzulegen. Dafür sind bei der Planung die am Bauwerk zu erwartenden Verfor-mungen und Durchbiegungen zu berücksichtigen.

Mit einer aufgebrachten Dachbegrünung werden die anfallenden Wassermengen verzögert abgeleitet. Dies wird bei der Berechnung der Entwässerungsanlage in Form eines sogenannten Abminderungsfaktors berück-sichtigt.

Eine Entwässerungsanlage ist grundsätzlich so zu planen, dass weder Überlastungen noch unplanmäßige Über-flutungen auftreten können. Eine Überlastung tritt dann ein, wenn die Menge an abfließendem Regenwasser das System überfordert und es deshalb nicht ausreichend schnell abfließen kann.

Von Überflutung spricht man, wenn das Regenwasser aufgrund von Rückstau, zum Beispiel durch Überlastung, gar nicht mehr in erforderlicher Menge abfließen kann. In diesem Fall staut das Wasser auf der Abdichtungsebene unzulässig hoch an und kann unter Umständen zur Über-beanspruchung der Gebäudestatik führen. Daraus resul-tiert, dass das Entwässerungssystem so dimensioniert werden muss, dass die zuvor beschriebenen Fälle nicht auftreten können.

Grundlage für die Dimensionierung von Entwässe-rungsanlagen ist die Menge des anfallenden Nieder-schlages bezogen auf die wirksame, das heißt die auf den Grundriss projizierte Dachfläche am jeweiligen Standort des Gebäudes. Angegeben wird dieser dann als Regenwasserabfluss auftretende Wert in Liter pro Sekunde. Zur Ermittlung dieses Wertes ist ein mitt-leres Regenereignis heranzuziehen. Dieses setzt sich aus den Faktoren Regendauer und Jährlichkeit, also der Wiederkehrwahrscheinlichkeit des Regenereig-nisses, zusammen. Ein mittleres Regenereignis hat nach DIN 1986-100 eine Dauer von 5 Minuten und eine Jährlichkeit von einmal in fünf Jahren (r5,5). An-gegeben wird dieser Bemessungsregen in Liter je Sekunde und Hektar (l / s·ha). Ein zweiter Wert, der ebenfalls für die Berechnung der Dimensionierung Relevanz hat, ist der sogenannte Jahrhundertregen. Dieses Regenereignis tritt einmal in 100 Jahren auf und hat ebenfalls eine Dauer von 5 Minuten (r5,100).

Bei beiden Angaben handelt es sich um statistische Werte. Diese standortbezogenen Daten können bei den örtlichen Behörden oder ersatzweise beim Deut-schen Wetterdienst erfragt werden. Außerdem wer-den in der DIN 1986-100 im Anhang A, Tabelle A.1 aus-zugsweise Werte für größere Städte aufgeführt.

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5 BRANDSCHUTZBegrünte Dächer sind nach DIN 4102-4 hinsichtlich der Anforderungen „Nachweis harte Bedachung“ in inten-sive und extensive Begrünungen eingeteilt. Dächer mit Intensivbegrünung gelten als Bedachungen, die gegen Flugfeuer und strahlende Wärme widerstandsfähig sind.

Extensive Dachbegrünungen sind widerstandsfähig gegen Flugfeuer und strahlende Wärme, wenn sie fol-gende Eigenschaften aufweisen:• Mineralisch bestimmte Vegetationsschicht mit max.

20 % Massenanteil organischer Bestandteile• Vegetationstragschicht mit einer Schichtdicke ≥ 30 mm• Gebäudeabschlusswände, Brandwände oder Wände,

die anstelle von Brandwänden zulässig sind, müssen in Abständen von höchstens 40 m mindestens 0,3 m über das Dach, bezogen auf Oberkante Vegetations-tragschicht, geführt werden. Sofern diese Wände nicht über Dach geführt sind, genügt auch eine 0,3 m hohe Aufkantung aus nichtbrennbaren Baustoffen oder ein 1 m breiter Streifen aus massiven Platten oder Grobkies.

• Ein Abstandsstreifen aus massiven Platten oder Grobkies von mindestens 0,5 m Breite ist gegenüber Öffnungen in der Dachfläche (Lichtkuppeln, Dachfens-ter) oder aufgehenden Wänden mit Fenstern auszubil-den, wenn sich deren Brüstung mindestens 0,8 m ober-halb der Vegetationstragschicht befindet.

• Bei aneinandergereihten, giebelständigen Gebäuden muss im Bereich der Traufe ein in der Horizontalen ge-messener, mindestens 1 m breiter Streifen unbegrünt bleiben und mit Oberflächenschutz aus nichtbrenn-baren Baustoffen versehen sein.

Hinweis

Weiterführende Fachinformation „Brandschutz mit Abdichtungsbahnen aus Kunststoff – vorbeugender baulicher Brandschutz auf Flachdächern“ erhalten Sie als kostenfreien Download unter:

www.kunststoff-bahn.de

Steigerwald-Zentrum in Nordbayern

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6 INSTANDHALTUNG, PFLEGE UND WARTUNG

Förderzentrum Schmalkalden

Der Umfang der Wartung muss bei der Planung für die Gewerke Dachab-dichtung und Dachbegrünung festgelegt werden. Die Arbeitsgänge sind zeitlich vorzuschreiben, da diese bestandserhaltend ausgeführt werden.

Die Wartung und Pflege der Dachbegrünung ist unabhängig von der War-tung des Flachdaches vorzunehmen. Die Pflege- und Wartungsarbeiten sollten unbedingt von Fachfirmen ausgeführt werden.

Die Dauer der Fertigstellungspflege ist abhängig von der Begrünungsart. Sie muss im Leistungsverzeichnis zeitlich eingegrenzt werden und in Einzelleis-tungen getrennt sein. Die Fertigstellungspflege bei Extensivbegrünungen erstreckt sich in der Regel über 1 bis 1,5 Vegetationsperioden.

Der regelmäßigen Inspektion der Dachflächen kommt eine große Bedeu-tung zu. So muss nach DIN 1986-3 die Überprüfung der Entwässerungsein-richtungen und die Überprüfung der Gefälle- und Entwässerungssituation insgesamt, mindestens zweimal jährlich erfolgen. Eine Wartung, z. B. die Reinigung von Dachabläufen und Dachrinnen, sollte mindestens einmal jährlich im zeitlichen Zusammenhang mit einer Inspektion erfolgen.

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7 WEITERFÜHRENDE LITERATUR, NORMEN UND VORSCHRIFTEN

7.1 Begrünung

• DIN EN 13948 Abdichtungsbahnen – Bitumen-, Kunststoff- und Elastomerbahnen für Dachabdichtungen – Bestimmung des Widerstandes gegen Wurzelpenetration

• FLL Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. – Dach-begrünungsrichtlinien – Richtlinie für die Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen

• FLL-Prüfzeugnis, Prüfung der Wurzel- und Rhizomfestigkeit nach Anhang C Dach-begrünungsrichtlinie, Verfahren zur Untersuchung der Wurzelfestigkeit von Bahnen und Beschichtungen für Dachbegrünungen

• Wurzelfeste Produkte – Bahnen, Abdichtungen u. a. mit Prüfungen nach dem FLL-Verfahren und nach der DIN EN 13948, Bundesverband GebäudeGrün e. V. (BuGG), Berlin, Hrsg.

• BuGG-Leitfaden Dachbegrünung. Sicherer Gewerke übergang. Bundesverband GebäudeGrün e. V. (BuGG), Berlin Hrsg.

7.2 Abdichtung

• DIN EN 13956 Abdichtungsbahnen – Kunststoff- und Elastomerbahnen für Dachabdichtungen – Definitionen und Eigenschaften

• DIN 18195 Abdichtung von Bauwerken – Begriffe• DIN 18531 Abdichtung von Dächern sowie Balkonen, Loggien und Laubengängen –

Teile 1 bis 5 Teil 1: Nicht genutzte und genutzte Dächer – Anforderungen, Planungs- und Ausführungsgrundsätze Teil 2: Nicht genutzte und genutzte Dächer – Stoffe Teil 3: Nicht genutzte und genutzte Dächer – Auswahl, Ausführung und Details Teil 4: Nicht genutzte und genutzte Dächer – Instandhaltung Teil 5: Balkone, Loggien und Laubengänge

• DIN SPEC 20000-201 Anwendung von Bauprodukten in Bauwerken – Teil 201: Anwendungsnorm für Abdichtungsbahnen nach Europäischen Produktnormen zur Verwendung in Dachabdichtungen

• Technische Regel – Für die Abdichtung genutzter und nicht genutzter Dächer mit Kunststoff- und Elastomerbahnen –, DUD e. V. /Beuth Verlag

• Regeln für Abdichtungen – mit Flachdachrichtlinie – Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks – Fachverband Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik – e. V.

• Industriedächer, Leitlinien für Planung und Ausführung von Industriedachbegrü-nungen, Arbeitsblatt B 11, Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. (AGI), AGI/Callwey Verlag, 2008

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Mitgliedsunternehmen des DUD

Industrieverband der Produzenten von Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahnen DUD e. V.

Ahastraße 7 D-64285 Darmstadt

Telefon: 06151 21180 Telefax: 06151 23856

E-Mail: [email protected] Web: kunststoff-bahn.de

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