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Handelsimmobilien Report CiƟes | Center | Developments Dr. Ruth Vierbuchen Chefredakteurin Liebe Leser, Oktober ist in der Immobilienwirtschaft traditionell „Expo-Zeit“. Dass in diesem Jahr alles ruhig und unaufgeregt ist, die Flut an Mailings über die diversen Veranstaltungen in den sechs Messe-Hallen in Mün- chen versiegt ist, genauso wie die Diskussionen über die Niedrig-Zins- Politik der EZB und ihre Auswirkungen auf den Immobilien-Markt, ist in Zeiten der Corona-Krise schon keine News mehr. Stattdessen stehen simple Informationen im Vordergrund, wie die, dass ab September in Bayern wieder Messen stattfinden dürfen. Und ganz wichtig: Dass sich das von Bund und Ländern ausgesprochene Verbot von Großveranstaltungen bis Ende 2020 eben „nicht auf Mes- sen“ bezieht, da hier eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen möglich ist – anders als beim Oktoberfest. Höchst interessant ist auch der Hinweis, dass internationale Messeteil- nehmer „unter Berücksichtigung definierter Einreisebestimmungen“ aus allen Ländern nach Deutschland einreisen können und die 14tägi- ge Quarantäne-Pflicht für Reisende aus „Risikogebieten“ vorerst ent- fällt, wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen können, der nicht älter als 48 Stunden ist. Im kontrollierten Rahmen geht in Deutschland also schon wieder einiges. Da aber der übliche Expo-Massenauftrieb mit der Anreise im Gedrän- ge übervoller U-Bahnen die Immobilien-Messe dann doch in die Nähe des Oktoberfestes rücken würde, findet die Veranstaltung 2020 ja bekanntlich als „Hybrid Summit“ statt, mit einer stark beschränkten Zahl von Besuchern und der Möglichkeit für den größten Teil der Community, sich online zuzuschalten. Die Zahl der Konferenzen ist immens. Wie das Konzept am 14. und 15. Oktober im Internationalen Congress Center München (ICM) bei den Teilnehmern angekommen ist, wissen wir dann am Ende des Summits. Die wichtige Botschaft einer solchen Veranstaltung ist aber, dass auch in Zeiten großer Verunsicherung ein Stück öffentliches Leben möglich ist. Die inzwischen ausreichende Zahl von verfügbaren Masken, Corona-Tests, Desinfektionsmitteln und Seife erlauben es, im Rahmen der Möglichkeiten die persönlichen Kontakte im kontrollierten Raum wieder aufleben zu lassen, die ja bekanntlich im Immobiliengeschäft – gerade in diesen Krisen-Zeiten – wichtig sind. Der Offline-Online-Kongress des German Council of Shopping Places, der Hahn German Retail Property Day und der Deutsche Handelsim- mobilien-Gipfel haben inzwischen gezeigt, dass die Branche erfolg- reich Präsenzveranstaltungen ausrichten kann. Für sie hat das beson- dere Symbol-Kraft. Denn nur wenn die Konsumen- ten sich trauen in die Einkaufslagen zu gehen, wird auch das Geschäft der Mieter und Betreiber gut lau- fen. Schon deshalb muss die Branche mit gutem Beispiel vorangehen. Nr. 331 vom 09.10.2020 Kostenlos per E-Mail - ISSN 18606369 Investmentmarkt: Marktakteure zeigen sich verhalten 28 Impressum: 28 Editorial 1 Handelsimmobilien-Gipfel: Jeder Stadt fehlt heute ein Stück Dorf 2 Retail Real Estate Report: Der neue Trend heißt Omnichannel 8 Irebs German Debt Project: Erneu- ter Dämpfer nach kurzer Erholung 11 Einzelhandels-Konjunktur: Der Markt ist in drei Teile zerfallen 13 Innenstädte nach Corona: Stadt- mitte als Ort der Kommunikation 16 HBB GmbH: Besondere Zeiten erfordern besondere Ideen 18 Union Investment: Neuer Miet- vertrag für Karstadt in Wandsbek 21 Deutsche Euro Shop: Stetige Erholung seit dem Tiefpunkt im April 22 Sonae Sierra: Sichere Destina- tionen Shopping Center 24 Nachhaltigkeit: Eine echte Revo- lution für die Immobilienwirtschaft 26 Inhaltsverzeichnis Partner des HandelsimmobilienReport Sonderausgabe

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Dr. Ruth Vierbuchen Chefredakteurin

Liebe Leser, Oktober ist in der Immobilienwirtschaft traditionell „Expo-Zeit“. Dass in diesem Jahr alles ruhig und unaufgeregt ist, die Flut an Mailings über die diversen Veranstaltungen in den sechs Messe-Hallen in Mün-chen versiegt ist, genauso wie die Diskussionen über die Niedrig-Zins-Politik der EZB und ihre Auswirkungen auf den Immobilien-Markt, ist in Zeiten der Corona-Krise schon keine News mehr. Stattdessen stehen simple Informationen im Vordergrund, wie die, dass ab September in Bayern wieder Messen stattfinden dürfen. Und ganz wichtig: Dass sich das von Bund und Ländern ausgesprochene Verbot von Großveranstaltungen bis Ende 2020 eben „nicht auf Mes-sen“ bezieht, da hier eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen möglich ist – anders als beim Oktoberfest. Höchst interessant ist auch der Hinweis, dass internationale Messeteil-nehmer „unter Berücksichtigung definierter Einreisebestimmungen“ aus allen Ländern nach Deutschland einreisen können und die 14tägi-ge Quarantäne-Pflicht für Reisende aus „Risikogebieten“ vorerst ent-fällt, wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen können, der nicht älter als 48 Stunden ist. Im kontrollierten Rahmen geht in Deutschland also schon wieder einiges. Da aber der übliche Expo-Massenauftrieb mit der Anreise im Gedrän-ge übervoller U-Bahnen die Immobilien-Messe dann doch in die Nähe des Oktoberfestes rücken würde, findet die Veranstaltung 2020 ja bekanntlich als „Hybrid Summit“ statt, mit einer stark beschränkten Zahl von Besuchern und der Möglichkeit für den größten Teil der Community, sich online zuzuschalten. Die Zahl der Konferenzen ist immens. Wie das Konzept am 14. und 15. Oktober im Internationalen Congress Center München (ICM) bei den Teilnehmern angekommen ist, wissen wir dann am Ende des Summits. Die wichtige Botschaft einer solchen Veranstaltung ist aber, dass auch in Zeiten großer Verunsicherung ein Stück öffentliches Leben möglich ist. Die inzwischen ausreichende Zahl von verfügbaren Masken, Corona-Tests, Desinfektionsmitteln und Seife erlauben es, im Rahmen der Möglichkeiten die persönlichen Kontakte im kontrollierten Raum wieder aufleben zu lassen, die ja bekanntlich im Immobiliengeschäft – gerade in diesen Krisen-Zeiten – wichtig sind. Der Offline-Online-Kongress des German Council of Shopping Places, der Hahn German Retail Property Day und der Deutsche Handelsim-mobilien-Gipfel haben inzwischen gezeigt, dass die Branche erfolg-reich Präsenzveranstaltungen ausrichten kann. Für sie hat das beson-dere Symbol-Kraft. Denn nur wenn die Konsumen-ten sich trauen in die Einkaufslagen zu gehen, wird auch das Geschäft der Mieter und Betreiber gut lau-fen. Schon deshalb muss die Branche mit gutem Beispiel vorangehen.

Nr. 331 vom 09.10.2020 Kostenlos per E-Mail - ISSN 1860‐6369

Investmentmarkt: Marktakteure zeigen sich verhalten 28 Impressum: 28

Editorial 1

Handelsimmobilien-Gipfel: Jeder Stadt fehlt heute ein Stück Dorf

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Retail Real Estate Report: Der neue Trend heißt Omnichannel

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Irebs German Debt Project: Erneu-ter Dämpfer nach kurzer Erholung

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Einzelhandels-Konjunktur: Der Markt ist in drei Teile zerfallen

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Innenstädte nach Corona: Stadt-mitte als Ort der Kommunikation

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HBB GmbH: Besondere Zeiten erfordern besondere Ideen

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Union Investment: Neuer Miet-vertrag für Karstadt in Wandsbek

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Deutsche Euro Shop: Stetige Erholung seit dem Tiefpunkt im April

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Sonae Sierra: Sichere Destina-tionen Shopping Center

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Nachhaltigkeit: Eine echte Revo-lution für die Immobilienwirtschaft

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Inhaltsverzeichnis

Partner des HandelsimmobilienReport

Sonderausgabe

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12. Deutscher Handelsimmobilien-Gipfel

Jeder Stadt fehlt heute ein „Stück Dorf“ Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Die Folgen der Covid-19-Pandemie haben den Druck gerade auf die Innenstädte drastisch erhöht, wie an den zahlreichen Insolvenzverfahren namhafter Innenstadt-Mieter abzulesen ist. Die Antwort auf die Frage: Wie werden die Innenstädte fit für die Zukunft?“ ist nach Einschätzung von Roland Schäfer, Ehrenpräsident des Deut-schen Städte- und Gemeindebundes, ein Gemeinschaftsprojekt. „Das gelingt nur, wenn wir das gemeinsam machen“, konstatiert der Ehrenpräsiden-ten des Deutschen Städte- und Gemeindebundes: „Einzelhandel und Kommu-nen werden Hand in Hand arbeiten müssen.“ Auch das Einzelhandelskonzept für die jeweilige Kommune sollte aus seiner Sicht mit allen Akteuren am Runden Tisch erar-beitet werden, von der Politik, den Immobilieneigentümern, dem Handel, den Woh-nungsbaugesellschaften und auch Vertretern aus der Kultur. Denn letztlich müssen die Konzepte umgesetzt und eingehalten werden.

Das heißt für Roland Schäfer mit Blick auf die gängige Redewendung, dass „Einzelhändler gerne einzeln handeln“, aber auch, dass die Branche bei der Bewälti-gung dieser Herausforderung im Team zusammenarbeiten muss. Vor diesem Hinter-grund forderte er die Branchen auf, den Kontakt zu den Kommunalpolitikern zu hal-ten und ihre Wünsche vorzutragen. Zumal die Kommunen einzelnen Händlern in die-ser schwierigen Phase des Wandels auch Anstöße geben könnten und sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten (z.B. Bebauungspläne) die Baukultur mitgestalten und für einen attraktiven öffentlichen Raum zuständig sind.

Mit Blick auf das bei Ansiedlung oder Umbau von Einzelhandelsimmobilien sehr rigide deutsche Planungsrecht betonte der Ehrenpräsident, dass man meistens einen Weg finden kann, der den Rechtsweg einhält, dem Einzelhandel aber auch entgegen-kommt. Wichtig ist aus seiner Sicht die Flexibilität bei besonderen Wünschen.

Nach Beobachtung von Jan Hennig, Partner bei der Kanzlei GSK Stockmann, fehlt bei Kommunen aber häufig der Mut, etwa die Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans, die § 31 Abs 2 Baugesetzbuch (BauGB) ihnen einräumt, auch auszuspielen. Unter der Headline „Innenstädte brauchen mehr Geschwindigkeit – Änderungen im Planungsrecht“ befasste er sich mit der zentralen Frage, wo das deutsche Planungsrecht die zeitgemäße Anpassung von Handelsimmobilien behin-dert. Das gilt selbst für die zentralen Kerngebiete der Innenstädte, wo eigentlich al-les geht, was – wie der Einzelhandel – dahingehört.

Doch kommt es auch vor, dass Teile der innerstädtischen Lagen nicht als reine Kern-

Marktbericht HDE-Konsumbarometer: Verbraucher warten ab Die Bundesbürger nehmen beim Blick auf die nächs-ten drei Monate eine ab-wartende Haltung ein. Zwar steigt das HDE-Konsumbarometer im Oktober weiter an, ange-trieben von den optimisti-scheren Erwartungen an die Konjunktur. Gleichzei-tig geraten aber die Ein-kommenserwartungen ins Stocken und die An-schaffungsneigung sinkt. Hinzu kommt, dass das Infektionsgeschehen zuletzt wieder deutlich zu-

genommen hat, während der wirtschaftliche Aus-blick in den aktualisierten Konjunkturprognosen opti-mistischer ist als noch im Sommer. Mit Blick auf ihr Einkommen sehen die Verbraucher aber offenbar keinen Automatismus zwi-schen der Konjunkturerho-lung und der Verbesse-rung des Einkommens.

Gut besucht, aber mit gebührendem Abstand. Foto: Handelsimmobilien Report

www.m-hit.de

MÜNCHNER HANDELSIMMOBILIENTAG

22. OKTOBER 2020 IN MÜNCHEN

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gebiete gelten. So wurde beispielsweise der Standort eines innerstädtischen Einkaufs-zentrums als Sondergebiet deklariert und im Bebauungsplan Quadratmeter-genau die zulässige Fläche einzelner Branchen festgelegt. Das macht es laut Hennig unmög-lich, solche Einzelhandelsimmobilien flexibel umzubauen. Hier werde die Innenstadt vor sich selbst geschützt. Das berühre auch jede Einzelhandelsentwicklung, die nicht unmittelbar im innerstädtischen Kerngebiet stattfindet, etwa in B-Lagen und an Nahversorgungstandorten.

Dabei eröffnet § 1 Abs 1 und 7 BauGB den Kommunen die Möglichkeit, auf die Erstel-lung von Bauleitplänen zu verzichten, sofern sie es nicht für erforderlich halten. Den Einzelhändlern im Auditorium empfahl Hennig vor diesem Hintergrund, bei einer Pro-jektentwicklung auf ein maßgeschneidertes Planungsrecht zu verzichten, das in zehn Jahren nicht mehr stimme und den Umbau dann unmöglich machen könnte.

Verschärft hat sich die Genehmigungspraxis bei Handelsimmobilien nach Hennigs Er-fahrung in den vergangenen 15 Jahren, wobei die Raumordnung, also die Landespla-nung, den Kommunen inzw ischen sehr genau vorschreibe, was sie dürften: „Es gibt sehr rigide Vorgaben.“ Das dürfte es den Kommunen, dem Einzelhandel und den Immobilieneigentümern nicht leichter machen, die Innenstädte in diesen harten Zeiten des Wandels, „fit für die Zukunft“ zu machen.

Losgelöst von den Widrigkeiten der deutschen Planungspraxis für Retail Assets gilt für den Einzelhandel in diesen Zeiten, in denen laut Stephan Jung, Inhaber der Inoven-tiQ Group, nicht der CEO den Wandel des Unternehmens angeschoben hat, sondern die Covid-19-Pandemie, dass nur der überlebt, der sehr gut ist. Unter der Headline „Future Beats – Zukunft der Extraklasse“ präsentierte er 15 Vorschläge, wie der Einzelhandel den veränderten Kundenwünschen heute begegnen sollte.

Dazu gehört etwa das Thema „Convenience“, das Eingehen auf den Wunsch vieler Kunden nach Bequemlichkeit. Als Beispiel dient Jung hier die schnelle Belieferung mit Lebensmitteln, die der US-Einzelhändler Wal-Mart seinen Kunden bietet. Oder der Wunsch nach „Content“, das heißt nach Themen, Stories, Bildern und vor allem beweg-ten Bildern. Oder „Curation“, die Zusammenstellung der passenden Artikel / Sortimente für die Kunden in Verbindung mit viel Event-Fläche für ein regelrechtes „Retail Thea-ter“, oder die „Inszenierung“, die den Einzelhandel heute zum Kulissenbauer in Pop-up Stores werden lässt.

Wie rigoros sich die Handels-Landschaft in den vergangenen Jahrzehnten – losgelöst von „schwarzen Schwänen“ und „weißen Raben“ – verändert hat, verdeutlichte Manuel Jahn, Head of Business Development bei Habona Invest, in seinem Vortrag

Marcus Eggers leitet IPH Centermanagement Marcus Eggers hat zum 1. Oktober die Geschäftsfüh-rung der IPH Centerma-nagement, ein Joint Ven-ture der IPH Handelsimmo-bilien und der IC Immobi-lien Gruppe, übernom-

men. Er ver-antwortet das operative Ma-nagement von bundesweit 20 Shopping-Centern und soll den Wachstums-

kurs mit Blick auf neue Ma-nagement-Mandate und die Marktstellung der IPH for-cieren. Der studierte Be-triebswirt und Psychologe war zuvor über 20 Jahre bei der ECE tätig, zuletzt als Regional Director Nord. Hier war er für 17 Shopping-Center in Schleswig-Holstein, Hamburg, Nieder-sachsen und Bremen ver-antwortlich. Davor sammelte er u.a. als Regional Director Südosteuropa mit Zustän-digkeit für Bulgarien, Grie-chenland und die Türkei auch internationale Erfah-rungen. Für Eggers liegt der Reiz der IPH in ihrem „einzigartigen Netzwerk als Handels- und Immobilienex-perte“ mit stimmigen Wachstumsplänen und dem interdisziplinären Team, das kreative, nachhaltige und ganzheitliche Lösungen für die Herausforderungen er-möglicht, vor denen Investo-ren und Mieter bei Shopping Centern derzeit stehen. Bei der Entwicklung neuer pass-genaue Nutzungskonzepte für jede Immobilie helfen aus seiner Sicht die sehr kurzen Entscheidungswege bei der IPH enorm.

Personalien

Nahversorger in Mannheim Käfertal. Foto: Blank Real Estate

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CREATING SPACE.INSPIRING PEOPLE.

86 MAL

Unsere 85 Mietpartner und wir freuen uns sehr auf die ersten Besucher des CANO Shoppingcenters Singen. Im Herzen der Stadt erwartet sie eine lebendige Mischung aus Shops lokaler und inter-national bekannter Marken sowie ein umfassendes Gastronomie- und Dienstleistungsangebot. Oder anders gesagt: ein inspirierender Marketplace, der Menschen nachhaltig begeistert. www.ece.com

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über „Handelsimmobilien im Stresstest“. Die Misere hat sich nach seinen Worten schon seit längerem angekündigt, sie kommt nun aber schneller und geht womöglich nicht wieder weg.

Dabei zeigt die Umsatzentwicklung der verschiedenen Branchen des Einzelhandels vor und während der Krise die Richtung, in die es geht. Während der deutsche Lebensmit-telhandel in den 1980er- und 1990er-Jahren vor allem auf Größe, Nachfragemacht, niedrige Preise und ein entsprechend schlichtes Ambiente in seinen Märkten setzte, hat mit dem Aufschwung 2006/07 ein Umdenken eingesetzt. Im Fokus stehen seither die Überarbeitung des Point of Sale, höherwertige Produkte, mehr Convenience, Inno-vation und Qualität. Auch die puristischen Discounter ziehen inzwischen nach.

Zwischen 2008 und 2019 ist der Umsatz in der Branche laut Jahn um 32% gewach-sen. Teile des Nonfood-Handels wie die Mode-Branche stecken dagegen in der Krise, die sich schon an den vielen Filialschließungen im Jahr 2017 beobachten ließ. Entspre-chende Vertriebswege wie die Warenhäuser mit ihrem hohen Modeanteil und viele Shopping-Center mit ihren klassischen Mietern aus der Branche stecken auch in einem Abwärtssog. In diesen Branchen wächst der Druck auf die Mieten und so manche Mo-de-Anbieter können sich die Mieten nicht mehr leisten.

Viele Filial-Schließungen in der Mode-Branche

Nach Jahns Schätzung könnte die Bekleidungsbranche bis 2030 etwa ein Drittel ihrer Umsätze verlieren. Dadurch würden Einzelhandelsflächen – beispielsweise in den obe-ren Etagen - freigesetzt, die anderweitig vermietet werden müssten. Das eröffnet an-deren Branchen wie Kinos oder Kleinkunst die Rückkehr in die Cities und beschleunigt damit die Veränderung des Branchen-Mix, hin zu mehr Vielfalt. Aus Jahns Sicht müss-te man in den Cities über ein lokales Management und Business Improvement Dis-tricts (BID) nachdenken. Vor allem müssten die Akteure das Ziel für die Innenstadt festlegen. Der Geschäftsführer des Modehauses CJ Schmidt, Peter Cohrs, plädiert dafür, vor Ort Organisationen zu bilden, die die Stadt betreiben.

Ein Management für die Innenstädte gefordert

Nach einer groben Schätzung von Dirk Wichner, Head of Retail Leasing Germany bei Jones Lang LaSalle SE, werden etwa 5 Mio. qm Einzelhandelsfläche – von derzeit 120 Mio. qm – schon allein durch den Abfluss von Umsatz in den Online-Handel nicht mehr gebraucht. Alternative Nutzungen in den oberen Etagen sind Büros, Senioren-Wohnungen, Pflegeeinrichtungen, Kitas oder Fitness-Studios. Aus seiner Sicht hätten die Innenstädte damit im Grunde schon die Mischung, die die Menschen haben woll-ten. Laut Marc Wittke, Director bei Development Partner entsteht im Zuge die-ser Veränderungen wieder die bunte Mischung, die es früher gab.

Schwerdtfeger neuer Geschäftsführer bei ECE Arndt Schwerdtfeger ver-antwortet als neues Mitglied

in der ECE Geschäfts-führung seit 1. Oktober diesen Jahres den Bereich Architecture & Construc-tion. Der 45-

jährige studierte Architekt ist seit 2007 in verschiedenen Funktionen bei der ECE tätig und hatte zuletzt den Bereich Project Manage-ment als Director geleitet. Schwerdtfeger folgt auf Mar-kus Lentzler, der mit Errei-chen der Altersgrenze aus der ECE Geschäftsführung ausscheidet. Lentzler war seit 2009 Mitglied der Ge-schäftsführung und steht dem Unternehmen mit sei-nen Erfahrungen und seiner Expertise weiterhin als Di-rector für Projekte im Be-reich Work & Live zur Verfü-gung. In der neuen Struktur der Hamburger ECE Group wird Schwerdtfeger ab 1. Januar 2021 gemeinsam mit Robert Heinemann die ECE Group Services als Geschäftsführer leiten, die alle Dienstleistungen innerhalb des Konzerns von Design- und Projekt-managementleistungen über das Commercial Pro-perty Management bis hin zur Rechtsberatung und Digitalisierung verant-worten wird. „Zukünftig wollen wir uns noch stärker als bisher mit dem digitalen Bauen beschäftigen und mit Technologien wie BIM unse-re Bauprojekte noch schnel-ler und effizienter gestalten“, gibt Schwerdtfeger die Richtung vor.

Personalien

Neue Aldi-Filiale im Kö-Bogen II in Düsseldorf. Foto: Handelsimmobilien Report

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Dass die Menschen heute immer mehr in immer kürzerer Zeit erledigen müssten, wird laut Jahn den Nahversorgern und den Mischquartieren, den „New Local“, zu-gutekommen, die Profiteure des Wandels. Jeder Stadt fehlt ein Stück Dorf, plädiert auch Barbara Possinke, geschäftsführende Gesellschafterin von RKW Archi-tektur+, für gut funktionierende Quartiere, die alles bieten, was die Men-schen brauchen und die den „Digitalnomaden“ eine Heimat geben.

An der massiven Umgestaltung der Innenstädte beteiligen sich inzwischen auch Dis-counter wie Aldi, die nach ihrem Auszug auf die Grüne Wiese in den 1980er- und 1990er-Jahren im Zuge der Urbanisierung auch wieder den Standort Innenstadt für sich entdecken, wie Stefan Lehmann, stellvertretender Geschäftsführer von Al-di Property von Aldi Süd, in seinem Vortrag berichtet. Der geographische Wohlstand etabliere sich in den Städten und in den Metropolregionen.

In den Großstädten erreicht das Unternehmen mit seinen Filialen im Schnitt – auch wenn hier die Kosten naturgemäß höher sind - 60 000 Menschen, auf dem Land etwa 30 000. Die kurzen Wege zu den Menschen und die Nähe zur Bevölkerung ist Aldi heute wichtig. Dafür ist das Unternehmen auch bereit, sich gegebenenfalls an die nicht immer idealen Flächenzuschnitte anzupassen. In Düsseldorf hat Aldi im ehema-ligen KULT-Kaufhaus die Flächen im ersten Obergeschoss bezogen und die Flächen im Erdgeschoss u.a. an das Gastronomie-Konzept Five Guys vermietet.

Im Karstadt an der Düsseldorfer Schadowstraße betreibt Aldi eine große Filiale im Souterrain und ist auch im neuen Kö-Bogen II, am anderen Ende der Straße, mit sei-nem neuesten Konzept im Untergeschoss vertreten. Aber auch am unteren Ende der Düsseldorfer Königsallee kann der Kunde bei Aldi einkaufen. „Wir haben die richtigen Konzepte, um die Innenstädte zu beleben“, ist sich Lehmann sicher.

Haselünne: Die FIM Unter-nehmensgruppe hat mit dem Nahversorgungsstand-ort in Haselünne eine weite-re Immobilie erworben. Das Objekt in der Meerstraße 12-15 hat eine Mietfläche von rd. 3 200 qm. Ankermieter sind Netto, K+K Klaas + Kock, ein familiengeführ-ter Lebensmittelhändler und der Fashion-Discounter Takko. Verkäufer ist ein niederländischer Privatin-vestor. Die Mietfläche ver-teilt sich mit rd. 1 560 qm auf K+K Klaas + Kock, etwa 1 100 qm auf Netto sowie circa 550 qm auf Takko. Der Nahversorgungsstandort befindet sich auf einem 10 000 am großen Grund-stück am nordöstlichen Rand der Stadt Haselünne.

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Wir denken die Zukunft von HandelsimmobilienWas kommt neben dem Handel? Welche Konzepte und Nutzungen machen klassische Handels immobilien nachhaltig erfolgreich für die Zukunft? Wie entwickeln sich Handelsstandorte weiter zu attraktiven Quartieren? Diese Fragestellungen bewegen die Investoren, Projektentwickler, Grundstückseigentümer und Kommunen. Wir bieten Ihnen umfassende und praxisnahe Expertise zur Zukunft von Handelsimmobilien, wie jüngst mit unserer Studie zur Weiterentwicklung des Märki-schen Zentrums in Berlin. Sprechen Sie uns gerne an!

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Der neue Megatrend heißt „Omnichannel“ rv DÜSSELDORF: Die Sorgen im Einzelhandel und in deutschen Innenstäd-ten ist groß, dass die Kollateralschäden der Zwangsschließungen viele Nonfood-Händler und damit die Innenstädte vor große Probleme stellen. Aber es gibt auch die andere Seite des Einzelhandels, die weiter wächst und auch an Expansion denkt. Da-zu gehören Lebensmittelmärkte, Drogeriemärkte, Bau- und Gartenmärkte, Möbel-Häuser sowie die Hobby- und Freizeitbranche. Betrachtet man den Einzelhandel ins-gesamt, dann plant die Mehrheit (58%) aber keine Neueröffnung, manche sogar eine Ausdünnung ihres Filialnetzes.

Das sah vor Corona noch anders aus. Im vergangenen Jahr wollten sich mit 44% noch deutlich weniger Einzelhändler mit der Expansion zurückhalten, heißt es im 15. Retail Real Estate Report, den die Hahn Gruppe in Zusammenarbeit mit CBRE, Bulwiengesa und dem EHI Retail Institute erstellt hat. Aber auch dieser niedrigere Wert von 2019 signalisierte bereits, dass in Teilen des deutschen Einzelhandels Konsolidierung angesagt ist. Das zeigt auch der Blick auf den Zeitraum zwischen 2017 und 2020, in dem der Anteil der befragten Expansionsverantwortli-chen im Einzelhandel, der auf Expansion setzt, stetig zurückgegangen ist und der Anteil, der auf Filialnetzverkleinerung setzt, stetig gestiegen ist (s. Grafik Seite 10).

Der Anteil der Befragten, der auch im Corona-Jahr 2020 ex-pandieren will, ist mit 42% aber auch ganz beachtlich und zeigt die Zweiteilung des deutschen Einzelhandelsmarktes, die durch den Shutdown noch verstärkt wurde. Laut Thomas Kuhlmann, Vorstandsvorsitzender der Hahn Gruppe, will vor allem der Grundversorgungsorientierte Einzelhandel weiter expandieren. Unternehmen aus den Bereichen Lebens-mittel, Drogerie, Bau- und Gartenmärkte, Möbel-Häuser so-wie die Hobby- und Freizeitbranche würden ständig vor allem auch größere Flächen nachfragen. Das erklärt, weshalb diese Asset-Klasse für viele Investoren als sichere Anlage gilt.

Davon hängt aber auch die bevorzugte Standortwahl ab, denn der Nahversorgungsorientierte Einzel-handel sowie Bau- und Gartencenter oder Möbelanbieter etab-lieren sich auf Grund der Flächengröße bevorzugt in Lagen am Stadtrand. Vor diesem Hintergrund beurteilt die Mehrheit der Expansionsverantwortlichen aus dem Einzelhandel (56%) der-zeit vor allem die Fachmarktzentren positiv. Hier zeigt sich auch, dass es der Lebensmittelhandel seit der Finanzkrise mit seinen Konzepten verstanden hat, auf die Ansprüche der Kun-den einzugehen. Und 32% der Befragten gehen davon aus, dass in diesen Lagen alles unverändert bleibt.

Knapp ein Drittel der Einzelhändler (31%) erwartet auch für die Mixed-Use-Objekte eine positive Entwicklung, während 53% davon ausgehen, dass sich diese Objekte gleichbleibend entwickeln. Positiv bzw. gleichbleibend werden auch die Stadtkerne der Mittelzentren (64% ) gesehen, die von ihrer Nahversorgungsfunktion profitieren und von den kurzen Wegen zu den Wohngebieten. Es folgen die Toplagen der Oberzentren mit 68% positiver bzw . gleichbleibender Bewertung.

Etwas ungünstiger wird die Lage der Shopping-Center beurteilt. Nur 6% sehen die Standorte derzeit positiv und 18% erwarten, dass sie sich gleichbleibend entwickeln. Eine Unbekannte bleibt hier – genauso wie in den Top-Lagen vieler Großstädte – wie das Gros der Mieter etwa aus der Mode-Branche durch die Krise kommt. Wie

Coresis erwirbt die Marktplatz-Arkaden Die auf Immobilienanlagen für institutionelle und sehr

vermögende, private Inves-toren spezialisierte Coresis Management GmbH hat das 1997 errichtete Büro-, Ärzte- und Geschäftshaus, Am Rathaus 2-4, in der Fußgängerzone von Chem-nitz erworben. Verkäufer ist die DVI Gruppe, Be-standshalter von Wohn- und Büroimmobilien mit Objek-ten in Berlin, Chemnitz, Leipzig und weiteren deut-schen Städten. Comfort vermittelte. Das Objekt be-findet sich in der Innenstadt vis-à-vis vom Rathaus und direkt am Marktplatz neben Galeria Kaufhof und dem Einkaufszentrum „Galerie Roter Turm“. Die Immobilie ist Teil eines Geschäftshau-sensembles mit einer öffent-lichen Tiefgaragen. Haupt-mieter der ca. 9 000 qm Mietfläche sind der Ver-kehrsverbund Mittelsach-sen, Ernsting’s family und die Poliklinik Chemnitz.

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Regensburg: Eine Bou-tique für Bekleidung und Accessoires hat in Regens-burg rd. 130 qm Ladenflä-che gemietet. Das Mietver-hältnis in der Wahlenstraße 3 beginnt am 1. September 2020. Vermieter ist ein Family-Office. Engel & Völkers Commercial Regensburg hat den Miet-vertrag vermittelt.

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R. P. Koschny

Th. Kuhlmann

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Ralf Peter Koschny, Vorstandssprecher der Bulw i-engesa AG in Erinnerung ruft, mussten zahlreiche nam-hafte Einzelhändler aus dem Bereich Textil und Mode In-solvenz anmelden wie Appelrath Cüpper, Runners Point, Tom Tailor, Reserved und der Warenhaus-Betreiber Galeria Karstadt Kaufhof.

„Dies führt zu einem Flächenüberhang, gerade bei Shop-ping-Centern und Innenstadtlagen“, stellt Koschny fest. „Bedingt durch Kostenreduzierungsprogramme der Händ-ler ist die Miete extrem unter Druck geraten. Dies führt zu einer Selektion von Standorten durch den Einzelhandel. Die Gewinner sind gut eingeführte Standorte, die eine hohe Anziehungskraft auf die Kunden ausüben.“ Gleich-wohl gibt es auch Center-Betreiber, die von einem konti-nuierlichen Anstieg der Frequenz in ihren Einkaufszentren und steigenden Umsätzen bei den Mietern berichten. Man kann nicht alle Objekte über einen Kamm scheren.

Unter dem Eindruck der Zwangsschließung, die viele Non-food-Händler gerade während des wichtigen Osterge-schäfts zur Untätigkeit verurteilte, haben selbst die Nach-zügler erkannt, wie wichtig es ist, auch in solchen Zeiten mit dem Kunden in Kontakt zu bleiben. So hat sich laut Koschny der „Omnichannel-Handel“ als neuer Megatrend etabliert: „Inzwischen setzen fast alle Händler auf einen

funktionierenden Online-Kanal.“ Nur durch die Prä-senz im Internet sei es möglich der wachsenden Kon-kurrenz aus dem Online-Handel zu begegnen.

Von Vorteil für den stationären Handel gegenüber den „Pure Playern“ ist jedoch, dass die Kunden heute Services wie „Click & Collect“ oder die Abgabe von Retouren im stationären Handel erwarten. Und das geht nur mit einer Offline-Präsenz vor Ort. Ein weiterer Schritt des stationären Handels in die Zu-kunft ist denn auch der Megatrend „Digitalisierung“, die es der Branche laut Koschny ermöglicht, die Kos-ten zu senken. Die Digitalisierung der Abläufe be-ginnt bei der Steuerung der Warenwirtschaft geht über Self-Check-out bis hin zum Einsatz von Algorith-men zur Erfassung von Kundenwünschen.

Die Rückkehr der jungen Generation mit ihrer Aktion „Fridays for Future“ in die Öffentlichkeit zeigt zudem auch in Corona-Zeiten, dass das Thema „Nachhaltigkeit“ auf der Tagesordnung bleibt und damit auch für den Einzelhandel von Bedeutung ist. Koschny ist überzeugt, dass die verstärkte Anforde-rungen an die Nachhaltigkeit immensen Einfluss auf die Warenwirtschaft – Stichwort: Verkehre, Verpa-ckungen, Recycling –, auf Produkte und Produktent-

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wicklung wie Bio-Produkte oder nachhaltige Modeproduktion und Unternehmensfüh-rung sowie den Umgang mit den Zulieferern hat.

Befragt wurden im 15. Retail Real Estate Report auch die Investoren, deren Kaufin-teresse und Optimismus laut Kuhlmann überraschend zugenommen haben, die aber wählerisch bleiben. So wollen 58% bis zum Ende des Jahres 2020 „zum bestehen-den Immobilienbestand stark bzw. moderat hinzukaufen“. Im Vorjahr lag der Anteil bei 44%. Fast genauso viele wie im Vorjahr (2020: 33%, 2019: 32%) der befragten Anleger will den verwalteten Immobilienbestand halten. Deutlich weniger als im Vor-jahr (8% nach 24% im Jahr 2019) wollen im nächsten Halbjahr den Immobilien-Bestand entweder moderat oder stark verkleinern.

Dass die Investoren vor diesem Hintergrund primär auf For-mate mit Schwerpunkt Lebensmittel und Nahversorgung set-zen, ließ sich bereits in den vergangenen Jahren daran able-sen, dass Fachmärkte und Fachmarktzentren andere Anlage-Klassen vom Spitzenplatz verdrängt haben. Auf der Wunsch-liste ganz oben stehen laut Report mit 65% der Nennungen Supermärkte und Lebensmittel-Discounter, vor Fachmarkt-zentren (61%) und SB-Warenhäuser/Verbrauchermärkte (43%). Aber auch Baumärkte und Garten-Center sind ge-fragt. Dass das Interesse an Geschäftshäusern in 1A-Lagen (26%) und an Shopping-Centern derzeit geringer ausfällt, ist

angesichts der Probleme verständlich.

Aus Sicht von Jan Dirk Poppinga, Co-Head of Retail Investment und Chairman des German Retail Boards bei CBRE werden die Pandemie und die Gesamt-wirtschaft über die Nachfrage am Investmentmarkt entscheiden. Er geht davon aus, dass das Transaktionsvolumen im Markt für Retail Assets im weiteren Jahresverlauf in den verschiedenen Segmenten einerseits durch ein mangelndes Angebot und an-dererseits durch eine verhaltene Nachfrage gebremst werden wird. Nicht unerwartet sieht er die meiste Dynamik bei kleineren und mittelgroßen Fachmarktzentren, „die keinen größeren Fashion-Anteil haben, sowie bei Supermärkten und Discoun-tern“, so der Experte.

Nicht zuletzt auf Grund der niedrigen Zinsen (bei Staats-anleihen) und der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wird laut Pop-pinga gleichzeitig der Druck auf die institutionellen Anle-ger, in Immobilien zu investieren, im Jahresverlauf deut-lich zunehmen. „Treiber dieser Ent-wicklung sind der

Nachholbedarf der Investoren auf Grund des verhaltenen zweiten Quartals sowie insbesondere auch die weiterhin niedrigen Niveaus fest verzinslicher Alternativin-vestments.“ Davon dürften aus seiner Sicht auch Einzelhandelsimmobilien in Deutschland, als einem der größten Märkte in Europa, profitieren. Zumal das Land bislang auch noch vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen ist.

Hahn: Burghardt aus Vorstand ausgeschieden Jörn Burghardt ist zum 2. Oktober 2020 aus dem Vorstand der Hahn-Immobilien-Beteiligungs

AG ausge-schieden. Nach Mittei-lung des Un-ternehmens erfolgte die vorzeitige Beendigung

des Vertrags „im besten gegenseitigen Einverneh-men“. Wie es weiter heißt, hat der Aufsichtsrat die Suche nach einem Nach-folger eingeleitet und für die Übergangszeit den Unternehmensgründer Michael Hahn bis auf Weiteres in den Vorstand entsandt, der sein Auf-sichtsratsmandat solange ruhen lässt. Hahn führt die Geschäfte zusammen mit dem Vorstandsvorsitzen-den Thomas Kuhlmann. Burghardt war seit 2009 als Geschäftsführer für die Hahn Gruppe tätig und verantwortete seit Januar 2019 als Vorstandsmit-glied Bereiche aus dem Fonds- und Immobilien-Management sowie Zentralfunktionen der Hahn Gruppe, womit er nach den Worten von Auf-sichtsratschef Eckart John von Freyend einen wich-tigen Beitrag zum Unter-nehmenserfolg geleistet hat. Des Weiteren wurden die langjährigen Mitarbei-ter und Prokuristen Marcel Schendekehl und Jörg Thomsen zum 1. Oktober 2020 in die Geschäftsfüh-rung der Tochtergesell-schaft DeWert Deutsche Wertinvestment GmbH berufen.

Personalien

J.D. Poppinga

Quelle: EHI, Hahn Gruppe

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Nr. 331 09.10.2020

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Irebs-Studie German Debt Project 2020 Erneuter Dämpfer nach einer kurzen Erholung rv DÜSSELDORF. Während die Kreditinstitute insge-samt vorsichtiger agieren, setzten einige Akteure offenbar darauf, dass die Wettbewerbsintensität in der aktuellen Son-dersituation geringer ist und erzielten höhere Margen. Um einige Asset-Klassen machen die Banken aber einen Bogen.

„Insgesamt bedeutet die Pandemie sicherlich einen kräftigen Dämpfer, wahrscheinlich sogar eine Zäsur für die Immobili-enfinanzierungsbranche“, urteilt Professor Tobias Just, Ge-schäftsführer der Irebs Immobilienakademie und einer der beiden Autoren der Irebs-Studie German Debt Project 2020: „Doch bisher zeichnet sich für die Banken kein Krisenszenario ab.“

Nachdem das Neugeschäft der gewerbeimmobilienfinanzie-renden Banken im Vorjahr – nach den beiden rückläufi-gen Jahren 2017 und 2018 – wieder mit zweistelliger Rate (+10,6%) gewachsen ist, rechnen die befragten Banken für 2020 wieder mit einem deutlichen Rückgang. Dabei ist die Bandbreite der Wachstumsaussichten bei den 24 befragten Banken mit einem Zielkreditvolumen von 212 Mrd. Euro sehr groß, da sie auch sehr unterschiedlich auf die Pandemie-bedingte Sondersituation reagiert haben: Die Schätzungen über die Entwicklung des eigenen Neugeschäfts reichen von -50% bis zu +20%.

Die Autoren der Irebs-Studie schließen daraus, dass einige Marktakteure sich in dieser Sondersituation die Tatsache zunutze machen wollen, dass die Wettbewerbsintensität derzeit geringer ist. Denn die Kreditinstitute agieren tenden-ziell vorsichtiger. Das gilt insbesondere für den Zugang zu Finanzierungen von Hotels, deren Geschäft stark un-ter den aktuellen Beschränkungen und dem rückläufigen Reisegeschäft leidet und von Retail Assets für den Non-Food-Einzelhandel, der vor allem unter den Folgen der Zwangsschließung leidet. Bei Handelsimmobilien mit Schwerpunkt Lebensmittel sieht das anders aus.

Zunehmend rechnen Banken laut Studie aber auch mit Nachfrageeinbußen bei Büroimmobilien und werden bei der Finanzierung vorsichtiger. Denn die Praxis, die Mitarbeiter ganz oder phasenweise ins Homeoffice zu schicken einer-seits und die Unklarheit über die Entwicklung des Arbeits-markts andererseits, die aktuell durch das Kurzarbeitergeld überzeichnet wird, macht es schwer, den künftigen Bedarf an Büroflächen einzuschätzen. Die Erwartungen der Banken-vertreter reichten von der Einschätzung, dass die Büroflä-chennachfrage um bis zu 30% sinken könnte bis zu der Er-wartung, dass sie um +20% steigen werde.

Als unproblematisch bzw. als „Stabilitätsanker in der Krise“ stufen die Banken die Logistikfinanzierung ein, die derzeit auch vom eCommerce angetrieben wird sowie Wohnungsfi-nanzierungen. In diesen Bereichen wurde das Neu-

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geschäft eher ausgeweitet. Die Irebs-Studie German Debt Project wurde vom Markt-forschungs- und Beratungsunternehmen Real Capital Analytics initiiert und vom Ver-band deutscher Pfandbriefbanken (VdP) unterstützt.

Während die Margen bei der Finanzierung von einfachen Standard-Wohnungen unter Druck standen, konnten die Bruttomargen im gewerblichen Bereich durch die Finan-zierung von Projektentwicklungen in den vergangenen Jahren gehalten werden. Beim Blick auf das laufende Jahr identifizieren die Forscher 2020 jedoch zwei sehr unterschiedliche Jahreshälften: in der ersten Hälfte haben sich die Margen demnach sprunghaft ausgeweitet, während sie in der zweiten Jahreshälfte wieder in die Rich-tung des Vorjahresniveaus zu sinken begannen.

Das ist mit Blick auf den Shutdown im März und April nicht überraschend. Denn in der Lockdown-Phase kam es laut Studie zu einem starken Rückgang bei den Trans-aktionen und für einige, besonders hart betroffene Marktsegmente wie Hotels und Teile des Nonfood-Handels „wurden Finanzierungen nicht mehr oder nur zu sehr viel schlechteren Konditionen angeboten“. So kam es während der Zwangsschließungen teilweise zu heftigen Margensprüngen um „mehrere Dutzend Basispunkte“ (Studie) und in einigen Teilmärkten trockneten die Finanzierungen vollständig aus.

Mit den Lockerungen hat sich das Transaktionsgeschäft wieder deutlich belebt, wobei Wohnungen und Logistikimmobilien im Fokus bleiben. Die Margen laufen durch den steigenden Wettbewerbsdruck „wieder nach innen, bleiben jedoch bis zuletzt etwa 20 Basispunkte oberhalb des Niveaus, das 2019 erreicht wurde“, heißt es.

2019 hatte das Bruttomargenniveau für Wohnfinanzierungen zum siebten Mal in Fol-ge um 9 Basispunkte abgenommen. Günstiger war die Entwicklung im Segment ge-werbliche Immobilien mit einem Rückgang von 3 Basispunkten. Hier weitet sich die Bandbreite der realisierten Margen, laut Studie vor allem deshalb, weil einige Banken „aggressiv in risikobehaftete Nischen und Projektentwicklungen“ gegangen sind. An-dere Kreditinstitute konzentrierten sich auf eher risikoärmere Lagen.

Beim Blick auf 2020 und 2021 gehen die Banken davon aus, dass die Unsicherheiten bleiben, auch wenn sich das Transaktionsgeschäft etwas belebt hat. Die Sorge aber bleibt, dass es im Laufe der „anstehenden Neubewertung von Portfolios zu heftigen Preiskorrekturen kommen kann“, heißt es in der Studie.

Die Folge sind u.a. die Reduktion der „LTVs“ im Neugeschäft, des Kreditbetrags in Relation zum Verkehrswert der Immobilien – über das Jahr gerechnet um etwa 3 Prozentpunkte – und die Fokussierung auf ein risikoärmeres Geschäft. Auch Syndizie-rungen wurden in diesem Jahr verhaltener angegangen. Gleichzeitig rechnen die Banken laut Studie mit einer Verschlechterung der Ratings und einem Anstieg der Non-Performing Loans (NPL) ab 2021 ̶ allerdings von sehr niedrigen Niveaus aus.

Prognosen zum jetzigen Zeitpunkt, da niemand weiß, wie sich die Pandemie in Deutschland und Europa entwickeln, sind sehr schwierig. Die Unsicherheit etwa über die langfristigen Folgen für die Immobilienwirtschaft bleibt bestehen.

Econic Goods bleibt fest im Stuttgarter Gerber Die IPH Marketing GmbH, Tochter von IPH Handelsim-

mobilien, zieht nach fünf Monaten eine positive Zwi-schenbilanz für den ersten eigenen Concept-Store Econic Goods im Stutt-garter Gerber, wo IPH im Auftrag der Württembergi-schen Lebensversiche-rung das Einzelhandels-management verantwortet. Im Rahmen des Pilotpro-jekts wurden rd. 80 qm Ein-zelhandelsfläche im Erdge-schoss des Stadtquartiers gemietet. Trotz der Heraus-forderungen durch den Lockdown wurden über 1 000 nachhaltige und fair gehandelte Mode-Artikel verkauft. Deshalb soll das Konzept fester Bestandteil des Angebots werden. Econic Goods ist die erste von IPH selbst betriebene Ladenfläche, um die herum ein kompletter nachhaltiger Abschnitt im Gerber ge-schaffen werden soll. Zu-dem veranstaltet IPH Work-shops, Symposien und an-dere Aktionen zum Thema Fairtrade-Produkte und Nachhaltigkeit. Geboten werden nachhaltige Produk-te von über 30 Partnerunter-nehmen aus dem Segment Streetwear & Fashion (25) sowie aus den Bereichen Home & Living und Schmuck & Accessoires.

Unternehmens News

Foto: EZB

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Einzelhandels-Konjunktur

Der Markt ist in drei Teile zerfallen rv DÜSSELDORF. Nach der Durchschnittsbetrachtung ist der deutsche Einzelhandel bislang ganz gut durch die Krise gekommen. Nach den vorläufigen Zahlen des Statis-tischen Bundesamtes stiegen die Einzelhandelsumsätze bis Ende Juli 2020 um real 2,6% und nominal um 3,8%. Und auch der Handelsverband Deutschland (HDE) er-wartet, dass die Umsätze in diesem Jahr um 1,5% auf 552 Mrd. Euro steigen wer-den. Allerdings sagt der Durchschnittswert wenig aus über einzelne Nonfood-Branchen wie den Modehandel oder die Warenhäuser.

So präzisierte auch Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), bei der Herbst-Pressekonferenz das Lagebild in der Branche mit dem Hinweis, dass die von der Zwangsschließung im Frühjahr betroffenen Teil-branchen gegenüber dem Vorjahr etwa 11% ihres Umsatzes einbüßen werden. Der Online-Handel, von dem auch die Multichannel-Händler profitieren, werde mit knapp 15% dagegen das höchste Erlöswachstum erzielen.

Vor diesem Hintergrund gibt Genth zu bedenken, dass ungeachtet des erwarteten soliden Umsatzwachstums von 1,5% in diesem Jahr, das zudem durch den starken Online-Handel überzeichnet wird, nichts darüber hinwegtäuschen kann, „dass in ein-zelnen Branchen nach wie vor viele Unternehmen und Arbeitsplätze in ihrer Existenz gefährdet sind“. Bis Ende Juli blieben die Umsätze im Bekleidungseinzelhandel nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes um real 27,8% unter dem Vorjahreswert. Und auch im Juli gingen die Erlöse um real 8% zurück, was zeigt, dass es der Bran-

Hamburg: Der französi-schen Einrichtungsspezialist Maisons du Monde hat 1 600 qm Einzelhandelsflä-che auf zwei Ebenen im Brüggemann & Barkmann-Haus an der Spitalerstraße 32 in Ecklage zum Gerhart-Hauptmann-Platz in Ham-burg gemietet. Comfort hat den Mietvertrag vermittelt. Maisons du Monde wird die Fläche nach dem umfang-reichen Umbau im Novem-ber 2020 eröffnen. In die-sem Zuge erhält die präg-nante Eckimmobilie eine neue Fassade sowohl in den Einzelhandelsgeschos-sen als auch im Eingangs-bereich, der für die beiden Mieter aus dem Einzelhan-del, Maisons du Monde und Christ, optimiert wird.

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che schwerfällt, die Umsatzverluste in Frühjahrs- und Ostergeschäft wieder auszu-gleichen. Die Warenhäuser blieben in den ersten sieben Monaten real um 16% unter dem Vorjahresumsatz.

Ergänzt wird dieses Bild durch das Ergebnis einer HDE-Umfrage unter 1 000 Ein-zelhändlern aller Branchen, Standorte und Größen, wonach mehr als 90% der Beklei-dungshändler im ersten Halbjahr eine Verschlechterung der Geschäftslage feststell-ten. Im Elektronikhandel habe dieser Anteil bei 45% gelegen. Hier zeigt sich, dass die Corona-bedingten Herausforderungen vor allem an den innerstädtischen Standor-ten groß sind. So bezeichneten 77% dieser Einzelhändler ihre Geschäftslage im ers-ten Halbjahr als „schlecht“, für 13% verlief das Geschäft wie im Vorjahr, aber 11% verzeichneten auch eine „Verbesserung“.

Der Grund: Die Bundesbürger halten sich in der aktuellen Lage mit Reisen in die nächste Großstadt zurück und auch die internationalen Touristen fehlen spürbar. Damit bestätigt sich der Eindruck, dass die Deutschen derzeit kurze Wege schätzen und die Stadtteilzentren besser performen als die klassischen 1A-Lagen.

Das Thema Mieten bleibt zwischen dem klassischen innerstädtischen Einzelhandel und seinen Vermietern deshalb weiterhin auf dem Tisch. „Angesichts der Umsatz-rückgänge können viele Händler ihre Mieten nicht in voller Höhe bezahlen“, konsta-tiert Genth: „Vor allem große institutionelle Vermieter kommen dem Handel dabei oft nicht ausreichend entgegen.“ Viele Fonds-Gesellschaften haben aber oft nicht den Spielraum für Mietsenkungen, weil sie dann ihre versprochenen Zielrenditen nicht mehr erreichen können. Insofern sind meist zähe Verhandlungen notwendig.

Für den Handelsverband ist diese schwierige Lage Grund genug, eine Anpassung im BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) zu fordern, indem klargestellt werde, „dass die in der Corona-Pandemie angeordneten staatlichen Maßnahmen ein Grund zur Anpassung des Mietvertrags wegen Störung der Geschäftsgrundlage gemäß § 313 sind“. Im Kern geht es bei den Mieten um die Frage, ob der Einzelhandel als Mieter die Konsequenzen der staatlich angeordneten Zwangsschließung allein tragen muss.

Nach der HDE-Umfrage konnte ein Drittel (33%) der befragten Bekleidungshändler mit seinen Vermietern eine Anpassung der Miete erreichen und knapp ein Viertel (24%) konnte Miet-Stundungen aushandeln. Beim Schuh- und Lederwarenhandel lag der Anteil bei 28% Anpassung und 29% Stundung.

Nach dem drastischen Umsatzeinbruch während der Zwangsschließung in weiten

Habona Invest kauft sechs Nahversorger Der Frankfurter Fondsinitia-tor und Asset Manager Habona Invest hat für sei-nen von der Service KVG Hansainvest administrier-

ten Habona Einzelhan-delsfonds 07 für ins-gesamt 24 Mio. Euro sechs Nah-versorger

erworben. Die Immobilien mit einer Gesamtmietfläche von ca. 10 000 qm und den langfristigen Hauptmietern Rewe, Edeka, Lidl und Net-to befinden sich in Aarber-gen (Hessen), Bodenwöhr (Bayern), Lohmar und Ibben-büren (Nordrhein-Westfalen) sowie Rieschweiler und Kel-berg (Rheinland-Pfalz). Die Objekte wurden im Rahmen verdiener Transaktionen von verschiedenen Verkäufern erworben. Nach den Worten von Johannes Palla, geschäftsführender Gesellschafter der Habona Invest sind alle Immobilien für weit mehr als zehn Jahre vermieten und generieren die Miete zu 100% aus dem Bereich Lebensmitteleinzel-handel. Ziel der Strategie ist es, den Habona Fonds 07 durch kleinteilige Einzelan-käufe und gezielte Standort-auswahl mit Nahversor-gungsmärkten zu bestücken, um dem Wunsch der Anle-ger nach Sicherheit und Rendite zu entsprechen. Für den geschlossenen Publikums wurden bereits gut 30 Mio. Euro bei Privat-anlegern eingeworben. Damit ist ein Platzierungs-stand von etwa 60% er-reicht. Habona plant in den nächsten Wochen weitere Ankäufe für das Vehikel.

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Teilen des Nonfood-Handels und der zunächst nur schleppenden Erholung hat sich die Geschäftslage im Einzelhandel laut HDE „deutlich erholt“. Mit einem Saldenwert von +3 liegt der Wert gemäß der aktueller HDE-Konjunkturumfrage im Sommer nur um 5 Saldenpunkte unter dem Vorjahreswert. „Die Erwartungen für die kom-menden Monate sind zwar verhalten, die aktuelle Geschäftslage wird jedoch vielfach als gut eingeschätzt“, teilt der HDE mit.

Allerdings spiegeln diese Durchschnittswerte nicht das heterogene Bild im gesamten Einzelhandel wider – vom gut laufenden Lebensmittel- und Drogeriehandel und dem stark wachsenden Online-Handel bis zur schrumpfenden Modebranche. Und der HDE geht davon aus, dass der Online-Handel 2020 deutlich wachsen wird. Davon profitie-ren inzwischen aber nicht mehr nur große Anbieter, „sondern auch zahlreiche statio-näre Geschäfte, die ihre Waren im eigenen Online-Shop, vor allem aber auch auf Marktplätzen im Internet anbieten“. Als Folge der Krise werde sich die Entwicklung des Einzelhandels zu einer Technologiebranche mit höherem Tempo fortsetzen“.

Ein günstiges Vorzeichen für die zweite Jahreshälfte ist, dass sich die Verbrauchstim-mung laut HDE-Konsumbarometer seit Mitte des Jahres wieder spürbar verbessert hat. „Die Krisenstimmung, die während des Lockdowns herrschte, liegt weitgehend hinter uns“, konstatiert der HDE.

Die Frage ist, wie sich die deutsche Wirtschaft über die Herbst- und Wintertage mit steigenden Infektionszahlen entwickelt und ob es womöglich wieder weitergehende Beschränkungen gibt. Der HDE geht bei seiner jüngsten Wachstumsprognose von 1,5% für das Jahr 2020 davon aus, dass der Arbeitsmarkt krisenbedingt zwar unter Druck steht, es in der nächsten Zeit jedoch keinen drastischen Anstieg der Arbeitslo-sigkeit geben wird.

Westerland/Sylt: Der Retail Spezialist Tilly City Immobilien hat dem nie-derländischen Modefilialis-ten Scotch & Soda ein La-denlokal mit 180 qm für ei-nen neuen Store an der Friedrichstraße 11-13 in Westerland auf Sylt vermit-telt. Der neue Store wurde im Juli 2020 eröffnet. Elisa-beth Michalowski und Ti-na Maren Below, ge-schäftsführende Gesell-schafterinnen von Tilli City Immobilien, wurden von Scotch & Soda zudem ex-klusiv beauftragt, Verhand-lungen und Gespräche mit Vermietern im Hinblick auf Corona-Hilfen für 22 Stand-orte in Deutschland und Österreich zu führen. Bis-lang hat die Kette noch kei-nen Standort aufgegeben und plant auch weiter zu expandieren.

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Innenstädte nach Corona

Die Stadtmitte als Ort der Kommunikation Magdalena Schurr, Consultant Standort- und

Immobilienberatung bei der BBE Handelsberatung Als wären Digitalisierung und neue Kundenpräferenzen nicht genug: Der stationäre Einzelhandel befindet sich – in kleinen wie großen Kommunen – unter ernsthaftem

Druck. Das gefährdet das wirtschaftliche Ökosystem „Innenstadt“ sowie die Lebensqualität in den Zentren. Was für viele Städte und Betroffene nicht neu ist, hat durch die Folgen der Coronakrise nun eine dramati-sche Dimension angenommen.

Die öffentliche Gesundheitslage hat den Strukturwan-del, wie wir ihn aus den zurückliegenden Jahren kann-ten, noch einmal deutlich beschleunigt. Im Ergebnis nimmt die Leitfunktion des Einzelhandels für die Innenstädte leider immer weiter ab. Dem Trend-monitor Deutschland vom Juli dieses Jahres zu-folge sind zwar viele Menschen (25%) froh, nach dem Lockdown wieder in Geschäften einkaufen zu können.

Zudem wird ein attraktiver Mix aus Offline- und Online-Angeboten von den Verbrau-chern gut angenommen.

Allerdings will jeder fünfte Verbraucher (21%; Vorkrisenniveau: 22%), künftig noch etwas häufiger online einzukaufen, statt in klassischen Geschäften. Damit es am bes-ten gar nicht erst dazu kommt, haben wir zehn Maßnahmen identifiziert, mit denen sich die Widerstandsfähigkeit der Innenstädte stärken lassen. Dazu gehören:

1. Nähe zahlt sich aus: Das Beispiel des Lebensmittelhandels zeigt, dass sich das Mobilitätsverhalten der Menschen ändert: Die Distanzsensibilität der Verbraucher nimmt zu. Und weil die Preissensibilität der Menschen sinkt, entscheiden zunehmend Nähe und Angebotsqualität, ob das physische Ladengeschäft aufgesucht wird oder eben nicht. Im Ergebnis sollten Händler lieber eine etwas kleinere Fläche nah beim Kunden wählen als eine große Fläche, die schwer erreichbar ist.

2. Wohnen in der Innenstadt: Apropos Nähe: Gerade junge, karriereorientierte Menschen messen urbanen Lebensstilen mehr Wert bei als dem Wohnen im Grünen. Eine Stadt der kurzen Wege kann den demografischen Trend nutzen, um die Grund-frequenz in der Innenstadt zu erhöhen. Zum Beispiel, indem Wohnraum über der Erdgeschosszone mit Geschäften errichtet wird und gemischte Quartiere das Zusam-mensein von Anwohnern und Händlern ermöglichen.

3. Gastronomie – das neue Shopping: Die Gastronomie wurde lange Zeit als ergänzende Nutzung in Handelslagen gesehen. Vor Kurzem war jedoch zu beobach-ten, dass die einzelhandelsnahe Gastronomie einen regelrechten Boom erlebte. Gast-ronomie macht den Handel zum Gastgeber, stärkt den Erlebnischarakter des Einkau-fens und erhöht Verweildauer sowie Kundenfrequenz.

4. Branchenvielfalt macht attraktiv: Vielfältige Angebote erzeugen mehr Kaufanreize, schaffen Clustereffekte und Agglomerationsvorteile – und somit positive Auswirkungen auf die Einkaufslagen. Ein aktives City- oder Stadtteilmanagement kann mit gezielten Betriebsansiedlungen einen positiven Einfluss auf den Branchen-mix nehmen.

5. Individuelle Serviceangebote punkten: Innenstädte und Einzelhändler kön-nen auf Krisensituationen wie einen öffentlichen Shutdown verstärkt mit Service rea-gieren, zum Beispiel mit Lieferservice, „Click & Collect“ sowie telefonischer und Onli-

Panattoni entwickelt „City Dock“ bei Berlin Panattoni entwickelt zum zweiten Mal in der Region Berlin einen Gewerbepark

nach dem City-Dock-Konzept für unterschiedli-che Nutzerarten, vor allem für Start-Ups, kleine und mittelständische Unterneh-men sowie produzierendes Gewerbe, Handwerk und Handel. Bereits 2019 hatte Panattoni in Berlin Spandau einen solchen Businesspark mit ca. 15 000 qm auf einem ehemaligen Industrieareal begonnen, der Ende 2020 fertig sein wird. Das Grund-stück in Falkensee befindet sich rd. 25 km von der Berli-ner City entfernt und kann über die nahe B 5 gut er-reicht werden und hat eine gute Anbindung an die A 10. Der Start der Bauarbei-ten ist für Juli 2021 und die Fertigstellung für das zweite Quartal 2022 geplant. Den potenziellen Mietern in Fal-kensee stehen in zwei Ge-bäudekomplexen sechs Einheiten mit 1 600 qm und 1 800 qm und einer Nutz-höhe von 8 m Unterkante Binder (UKB) zur Verfü-gung. Die gesamte Fläche umfasst 7 000 qm für Lage-rungszwecke, 2 000 qm Flexfläche sowie 2 000 qm Bürofläche. Bei der Entwick-lung strebt Panattoni die Gold-Zertifizierung nach DGNB an. Dabei stehen die Erhaltung der Biodiversität und eine verantwortungsbe-wussten Ressourcengewin-nung im Fokus.

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ne-Kundenberatung. Besonders nach der Krise wird es darauf ankommen, zurückkehrenden Kunden mit Ser-viceangeboten die Vorteile der regionalen Einkaufs- und Erlebnislandschaft der Cities schmackhaft zu machen.

6. Digitale Sichtbarkeit: Auch stationäre Geschäf-te müssen heutzutage online sichtbar sein. Es reicht aber nicht aus, nur einen Online-Shop zu betreiben. Der Faktor Mensch spielt bei der Digitalisierung eine große Rolle, der Kunde will emotional angesprochen werden und sucht nach dem Mehrwert eines Angebots. Lokale Quartiersinitiativen und Online-Plattformen für die „Nachbarschaft“ für Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen können die Online-Aktivität lokaler Händler bündeln und geben auch Händlern mit geringen Ressourcen eine Präsenz im Internet.

7. Freizeit - Mehrwert für die Innenstadt: Wider die Monokultur: Wenn schon nicht fürs Einkaufen ziehen Aufenthalts-, Kommunikations- und Erlebniswelten mehr Menschen in die Innenstadt. Dafür ist eine Rückbesin-nung auf die Leitfunktionen der europäischen Stadt mit einem auf das Gemeinwesen orientierten Stadtzentrum zu achten. Gewinner der Zukunft sind Innenstädte, die verstärkt auf städtebauliche Qualitäten sowie die Kultur- und Freizeitfunktion setzen.

8. Tourismus belebt die Innenstadt: Neben öf-fentlichen Veranstaltungen hat es auch die Tourismus-branche schwer. Nach den Kontaktbeschränkungen ist aber spürbar, dass vor allem der deutsche Inlandstou-rismus in die Städte zurückkehrt. Einen interessanten Lösungsvorschlag hat München: Um Verluste in der Ho-tellerie aufzufangen, wurden Bürger aus der Stadt mit besonders günstigen Übernachtungen angelockt.

9. Veranstaltungen und Events sind Grundfunkti-on: Die Innenstadt - früher: der Marktplatz - nimmt eine wichtige Daseinsgrundfunktion wahr, in der sich die Bedürfnisse der Menschen nach Wohnen, Arbeit, Bildung, Versorgen und Erholung erfüllen. Erholung be-inhaltet aus heutiger Sicht neben Einkaufserlebnis auch Veranstaltungen und Events. Gerade im Zuge der Digi-talisierung gewinnt die Stadtmitte als Ort der Kommuni-kation und des Austauschs (wieder) an Bedeutung.

10. Leerstandsmanagement und temporäre Nut-zungen: Selbst überschaubarer Leerstand hat Auswirkungen auf das Image einer Geschäftslage. Krea-tive Zwischennutzungen hingegen können freien Flächen ein neues Leben geben und beugen beispiels-weise Vandalismus vor. Ein Beispiel ist Pop-up-Living. Dabei werden innerstädtische gewerbliche Leerstände als neuer Wohnraum genutzt.

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HBB GmbH

Besondere Zeiten erfordern innovative Ideen rv DÜSSELDORF. Besondere Zeiten und Herausforderungen erfordern besondere Antworten. Nach den hektischen Wochen von Lockdown und teil- weise unübersichtlichen Bedingungen bei den Lockerungsmaßnahmen setzt die Hamburger HBB bei ihrer Zukunftsstrategie auf neue Ideen und Konzepte, aber auch auf Altbewährtes.

„Wir wachsen weiter“, konstatiert André Stromeyer (Foto), Geschäftsführer bei der HBB Centermanagement GmbH & Co. KG beim Blick in die Zukunft. In der Phase der Un-gewissheit während des Lockdowns im Frühjahr – als niemand wusste, wie es weiter geht – hat-te der Investor, Entwickler und Dienstleister bei seinen eigenen Objekten sehr schnell entschie-den, „die Mieten für die von Schließung be-troffenen Mieter für drei Monate“ zu stunden.

Individuelle Lösungen wurden nach Stromeyers Worten anschließend in Ruhe besprochen. „Mit vielen Mietern haben wir bereits ,Corona-Nachträge‘ abgeschlossen. Mit manchen laufen die Gespräche noch.“ Bei den Shopping-Centern, die das Unternehmen für Dritte ma-

nagt, wurde das weitere Vorgehen mit den jeweiligen Eigentümern abgestimmt, da auf Grund der unterschiedlichen Eigentümerstrukturen auch die Anforderungen un-terschiedlich sind.

Dass die Verfügungen und Verordnungen in den einzelnen Bundesländern sowohl beim Runterfahren als auch beim Hochfahren unterschiedlich waren, machte es für das bundesweit agierende Unternehmen nicht leichter. Zumal die Regeln auch inner-halb der Bundesländer von den zuständigen Behörden in den Städten unterschiedlich ausgelegt wurden. Es galt genau abzuklären, welche Branche / welcher Mieter öff-nen durfte und welcher schließen musste. Auch bei der Erlaubnis für großflächige Einzelhandelsunternehmen, auf 800 qm verkaufen zu dürfen, gab es bei der Grenze unterschiedliche Regelungen, berichtet Stromeyer: „Wir hatten damals eine Standlei-tung zu unseren externen, beratenden Anwaltskanzleien.“

Nach dem Hochfahren zeichnet sich auch beim HBB-Portfolio und den Assets under Management ein heterogenes Bild ab, je nach Branche und Standort. „Die Frequen-zen haben sich insbesondere an den Standorten mit starker Nahversorgung wieder gut entwickelt“, bestätigt der Geschäftsführer den Trend in diesem Markt: „Unsere Fachmarktzentren sind schnell wieder in die Spur gekommen.“ Aber auch Shopping-Center in Mittel- und Kleinstädten sind nach seiner Feststellung besser aus dem „Lockdown“ gekommen. Der „Zieleinkauf“ spielt heute eine größere Rolle, was auch die gestiegenen Durchschnitts-Bons bei einigen Händlern belegen.

Anders die Lage in den Cities mancher Großstädte, wo derzeit die Touristen fehlen und die Menschen aus den Büros in der Nachbarschaft, die immer noch im Home-office an der Peripherie arbeiten. Die Entwicklung bei grenznahen Standorten ist laut Stromeyer auch abhängig vom Infektionsgeschehen in den jeweiligen Nachbarlän-dern und den damit eventuell einhergehenden Restriktionen.

Hinzu kommt, dass zum klassischen Einkaufsbummel weniger Menschen in die Städ-te oder Center fahren. Sicherheits- und Hygieneregeln wie die maximal zulässige Zahl an Kunden in den Geschäften, die insbesondere in der ersten Zeit zu Schlangen

Die Finalisten für die Fachmarkt Stars 2020 Die Finalisten für die Fachmarkt Stars 2020 sind gekürt. Eine Jury aus namhaften Expertem wählte für den Endspurt zum Fach-markt Star 2020 die Finalis-ten in den Kategorien Neu-bau, Mixed Use, Refur-bishment und Sonder-preis aus. Zu den Nominierten gehö-ren in der Kategorie Neu-bau: Edeka Nolte, Wiesba-den; Kaufland, Bergkamen; Rewe-Markt Rainer Boie, Harsefeld. Nominiert in der Kategorie Refurbishment sind das

Aller Center (famila), Cel-le; das Fachmarktzentrum Alte Baumwolle, Flöha und das Nordwest Zentrum, Garbsen. Und in der Kategorie Mixed Use gehören dazu: der Rewe Markt Tobias Buch-ner, Landshut; der Ula-nenpark, Bamberg und der Voltapark E-Werk Bo-ckenheim, Frankfurt. Am 2. November 2020 wer-den die „Fachmarkt Stars 2020“ in Düsseldorf wäh-rend des Fachmarktimmobi-lien-Kongresses verge-ben. Das zweitägige Bran-chentreffen ist die größte deutschsprachige Plattform für die Immobilienwirtschaft und den fachmarktorientier-ten Einzelhandel. Hier kom-men Entscheider aus dem Einzelhandel, Entwickler, Betreiber, Berater und In-vestoren zusammen.

Auszeichnung

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vor den Läden führten, Maskenpflicht und die Einschrän-kungen in Gaststätten, Cafés und Restaurants beeinträchti-gen das Einkaufserlebnis. Stromeyer: „Das sieht man dann zum Teil auch an den Frequenzen und Umsätzen.“

Die aufgezeigte Verschiebung spiegelt auch das Feedback wider, das der Geschäftsführer des HBB Centermanage-ments von vielen Einzelhändlern – insbesondere aus dem Textilbereich – bekommt, mit zum Teil verblüffenden Wen-dungen: „Ich höre, dass sich die wohnortnahen Standorte sehr gut entwickeln. Filialen, die eigentlich keine Perspekti-ve hatten und geschlossen werden sollten, sollen nun doch weiterbetrieben werden.“ Nach der Wiedereröffnung re-gistrierte die HBB insbesondere bei den Anbietern von Fahr-rädern, Sportgeräten, Spielwaren und Unterhaltungselekt-ronik starke Umsätze – teilweise durch Nachholeffekte mit höheren Umsätzen als im Vorjahr in den ersten Wochen nach der Eröffnung.

Dass dies nicht für alle Branchen gilt, liegt auch an der Kaufzurückhaltung der Konsumenten, die sich in Kurzarbeit befinden. Die Sorge um den Arbeitsplatz gehört bekanntlich zu den Einflussfaktoren, die den Konsum stark belasten. Mit den Mietern, die sich derzeit im Schutzschirm- oder Insol-venzverfahren befinden, sowie mit deren Insolvenzverwal-tern führt das Unternehmen derzeit Gespräche über die Fortführungsmöglichkeiten der Filialen. Bei einigen Unter-nehmen bleibe die weitere Entwicklung abzuwarten, so Stromeyer. Zumal niemand weiß, wie sich die Pandemie im Herbst und Winter entwickelt.

Erfreulich ist in diesem Kontext, dass für die vorher von Vapiano im Forum Hanau genutzte Fläche ein Nach-mieter gefunden und der Mietvertrag unterzeichnet werden konnte. So gibt es laut Stromeyer auch in diesen schwieri-gen Zeiten gute Nachrichten.

Das gilt aber auch für die Baustellen des Hamburger Ent-wicklers, wo die Arbeiten weitgehend ohne Probleme und Verzögerungen weiterlaufen konnten. Und wenn doch Eng-pässe auftraten, wie im März, als ein Bauteil auf Grund der Grenzschließung zu dem betreffenden Land nicht geliefert werden konnte, gelang es durch Improvisation kurzfristig Ersatz aus einem anderen Land zu beschaffen.

Vor diesem Hintergrund können die laufenden Projekte laut Stromeyer – ungeachtet der Corona-Pandemie – plange-mäß an den Start gehen. So eröffnete das Gänsbach-Center in Hilpoltstein im September, das Forum in Langen geht im November an den Start und das Nahversorgungszentrum in Heiligenhaus folgt im Frühjahr – allesamt starke Nahversorger, die auch beim Mietermix künftig mehr Gewicht bekommen sollen.

Auch die Bauarbeiten am Mixed-Use Projekt Viktoria Karree in Bochum laufen planmäßig. Und der Bau des Westertors in Lübbecke geht jetzt an den Start. Das gilt nach Angaben des Geschäftsführers auch für die Umstrukturierung resp.

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die Modernisierung der Rathaus Galerie in Essen. Bei der Umstrukturierung des Krohnstieg Centers (Foto: HBB) in Hamburg wurde der erste Bauabschnitt u.a. mit der Eröffnung von Edeka im März und von Decathlon im Mai trotz Corona fertig gestellt.

Beim Blick in die Zukunft sieht Stromeyer günstige Voraussetzungen für die Wachs-tumsstrategie. So konnte das Unternehmen zum 1. Juli das Center-Management für den Kauf Park Dresden übernehmen. Allerdings dauern Verfahren für die Ausschrei-

bung von Centermanagement-Mandaten auf Grund der Sicherheits- und Hygienere-geln derzeit etwas länger. Stromeyer kündigte aber weitere Übernahmen an.

Anlass zum Optimismus geben hier nach seinen Worten die vermehrten Anfragen für Umstrukturierungsplanungen von Einkaufs- und Fachmarkzentren, aber auch von Warenhausstandorten. Stromeyer: „Hier können wir ja das Rundum-Sorglos für die Eigentümer bieten: Von der Planung über die Umsetzung bis hin zum Management.“ Des Weiteren beschäftigt sich der Entwickler mit dem Ankauf von revitalisierungsfä-higen Fachmarkt- und Einkaufszentren, bei denen die Chance besteht, sie mit dem richtigen Konzept wieder zukunftsfähig zu machen.

Bei Shopping-Centern steht auch bei der HBB das Thema Mischnutzung mit der Bei-mischung von Nutzungsarten jenseits des Einzelhandels auf der Agenda. Dazu gehö-ren laut Stromeyer u.a. städtische Einrichtungen wie Bibliotheken, Bürgerämter, aber auch Fitness-Center, Escape Rooms, Tattoo-Studios und Co-Working-Flächen, Büros und Arztpraxen sowie reale und virtuelle Autohäuser. Ein weiteres Thema sind VR-/ und Lasertag Arenen. „In München haben wir mit SPREE Interactive eine Pop-Up VR-Arena installiert, in der die Besucher derzeit u.a. von Galileo „Mission To Mars" erle-ben können“, berichtet Stromeyer.

Gespräche führt das Unternehmen auf regionaler Ebene auch mit Messehändlern und Schaustellern, die auf Grund der ausgefallenen Messen, Märkte, Events und Veran-staltungen nach Alternativen suchen. „Die ersten Betreiber haben wir bereits in unse-ren Centern angesiedelt“, berichtet der Geschäftsführer, „und machen damit sehr positive Erfahrungen. Gerade in Hinblick auf die teilweise abgesagten Weihnachts-märkte werden wir das jetzt noch verstärken.“

Und schließlich will die HBB auch auf das Thema „Pop-Up-Stores“ setzen und unter eigener Flagge mit „Pop-Up by HBB“ als Inkubator für neue Marken und Konzepte fungieren: „Unsere Zielgruppe sind potenzielle Mieter, die bisher vor langen Laufzei-ten zurückschrecken, keine Erfahrung im stationären Handel haben oder die Standor-te austesten wollen“, so Stromeyer. Diese Läden wurden in Kooperation mit dem Ladenbauer Umdasch mit einem modularen Ladenbausystem und diversem Zubehör ausgestattet. Der Mieter muss nur seine Ware und das Personal mitbringen.

Zur Unternehmensstrategie gehört auch der Blick über den Einzelhandel hinaus in die Segmente Büros und Wohnungen und auch hier hat die HBB noch einiges vor.

Edeka und Decathlon haben im Krohnstieg Center schon geöffnet.

Panattoni: Richtfest für Amazon-Verteilzentrum Panattoni hat Ende Sep-tember gemeinsam mit Amazon Richtfest in Schortens gefeiert. Das Unternehmen entwickelt im Jade-Weser-Park ein Ver-teilzentrum für Amazon Lo-gistics, den Paketliefer-dienst von Amazon. In dem interkommunalen Industrie- und Gewerbepark mit unmit-telbarer Nähe zum Jade-Weser-Port realisiert der Projektentwickler ca. 6 895 qm Logistik- sowie 1 422 qm Büro- und Sozialfläche. Die Grundstücksfläche um-fasst ca. 63 786 qm. Das neue Verteilzentrum, das Amazon für die Abwicklung seiner Last-Mile-Logistik im B2C-Sektor nutzen wird, verfügt über eine sehr gute Anbindung an die Bunde-sautobahnen A 29 und A 31. Mit dem Verteilzentrum realisiert Panattoni ein inno-vatives Gebäudekonzept, bei dem Elemente eines klassischen Verteilzentrums mit einem Cross-Dock-Konzept verknüpft sind. Dadurch können Fahrerin-

nen und Fahrer die Ware unter speziellen Vordächern seitlich laden. Der Standort Schortens ist zudem für einen nachhaltigen Trans-port durch die Installation von E-Ladestationen für eine Elektrolieferflotte bes-tens vorgerüstet. Panattoni entwickelt am Standort Schortens gegenwärtig das fünfte Projekt für Amazon in Deutschland.

Deals

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Nürnberg: Die Five Guys Germany GmbH wird in Nürnberg eine Filiale eröff-nen und mietete dafür 400 qm Einzelhandelsfläche in der Karolinenstraße 13. BNP Paribas Real Estate vermittelte die Fläche in der Innenstadt, die zuvor von Esprit genutzt wurde. Eigen-tümer der Immobilie ist ein privater Investor aus Nürn-berg. Die Eröffnung von Five Guys ist noch Ende des Jahres geplant. Die Burger-Kette mit Deutsch-landsitz in Düsseldorf be-treibt aktuell bundesweit 16 Restaurants. Gegründet wurde das Unternehmen 1986 in den USA von der Familie Murrell, die fünf Söhne hat. Daraus leitet sich der Name der Gastro-Kette ab.

Deals Union Investment

Neuer Mietvertrag für Karstadt Wandsbek HIR DÜSSELDORF: Gute Nachrichten für den Einzelhandelsstandort Ham-burg-Wandsbek: Die 28 000 qm große Karstadt-Filiale in der Wandsbeker Marktstraße wird von der Schließungsliste genommen, nachdem sich Union Invest-ment als Eigentümer der Immobilie, und die Führung von Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) auf einen neuen Mietvertrag mit einer Laufzeit von dreiein-halb Jahren bis zum 30. April 2024 geeignet haben.

Die Verlängerung ist laut Union Investment das Ergebnis eines intensiven Dialogs, der darauf abzielte, eine für beiden Seiten wirtschaftlich tragfähige Lösung zu finden. Dabei wurden laut Jörn Stobbe, Mitglied der Geschäftsführung der Union Investment Real Estate GmbH, signifikante Zugeständnisse bei den Mietkonditionen gemacht, während Karstadt Kaufhof eine geringere Laufzeit des Mietvertrags akzep-tiert hat: „Damit halten wir den wichtigen Mieter in unserem Objekt und sichern uns eine verlässliche Planungsperspektive für die anschließende Umgestaltung und Nach-nutzung dieses erstklassigen Gebäudes.“ Zumal der Weiterbetrieb von Karstadt wich-tig für die Mieter des benachbarten Quarrée Wandsbek ist, das auch zum Portfolio von Union Investment gehört und für rund 40 Mio. Euro modernisiert wird.

Neben dem direkten Zugang im Erdgeschoss ist das Center auch durch einen Über-gang mit der ersten Etage von Karstadt-Filiale verbunden. Das Konzept für die Revi-talisierung des Standortes wird Warenhaus und Center einbeziehen. Laut Stobbe ar-beitet Union Investment mit dem Bezirk Wandsbek an einer Lösung, die neben Ein-zelhandel auch andere sich gut ergänzende Nutzungen enthalten kann.

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160Retail

ExpertenBeratung

5Standorte

bundesweit

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DI Gruppe: C & A bleibt in der Fronhofer Galeria Die Deutsche Immobilien-Gruppe (DI-Gruppe) konnte mit C&A eine Verlängerung des Vertrages in der Fron-hofer Galeria in Bonn ver-einbaren. Der Modehändler, ein Mieter der ersten Stunde im Jahr 2004, nutzt knapp 1 200 qm in 1. Oberge-schoss des fast vollständig vermieteten Einkaufszent-rums in Bad Godesberg. Die Dürener DI-Gruppe ist ver-antwortlich für das Center-, Property- und Vermietungs-management des Einkaufs-zentrums. Eigentümerin ist die Real I.S. Investment GmbH, die hier den Privat-kundenfonds Real I.S. Grundvermögen vertritt. Das knapp 16 100 qm gro-ße Shopping-Center, das auch Bürofläche bietet, pro-fitiert von seiner zentralen Innenstadtlage und der di-rekten Anbindung an die Fußgängerzone.

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Köln: Das Start-up und Franchise-Konzept Yuicery hat durch Vermittlung von Colliers International rd. 100 qm an in der Kölner Ehrenstraße 81 gemietet. Vormieter war das Magazzi-no. Vermieter ist ein priva-ter Investor. Yuícery hat die Vision, den Menschen einen gesunden und bewussten Lebensstil näher zu bringen und die Produkte so be-quem wie möglich zugäng-lich zu machen. Das Ange-bot umfasst frisch zubereite-te Bowls. Diese können herzhaft mit einer Quinoa-, Reis-, Pasta- oder Salatba-sis oder süß mit tropischen Beeren und frischem Obst, selbst gestaltet werden.

Deals Deutsche Euro Shop AG

Stetige Erholung nach dem Tiefpunkt im April

rv DÜSSELDORF: Seit dem Shutdown im März/ April verzeichnet der bör-sennotierte Shopping-Center-Investor Deutsche Euro Shop aus Hamburg in seinen 21 Bestands-Shopping-Centern einen kontinuierlichen Aufwärtstrend. Dabei zeigen die Vergleichszahlen von Anfang März bis Ende August eine Berg- und Talfahrt.

Nach den angeordneten Schließungen im Frühjahr sind die Einkaufszentren der Deutsche Euro Shop AG fast vollständig geöffnet. In Deutschland liegt die Öffnungsquote inzwischen bei 97,5%, in Österreich bei 97,2%, in Polen bei 97,4%, in Tschechien bei 96,2% und in Ungarn bei 95,7%. Am schwierigsten war die Lage in den Shopping-Centern mit Blick auf die Frequenz, die Umsätze der Einzelhandels-mieter und der „Collection Ratio“, also dem Verhältnis aus tatsächlich bezahlter Miete und eigentlich fälliger Miete, im Monat April.

Lag die Frequenz im Schnitt aller Länder im März noch bei 55% des normal üblichen Wertes, sackte sie im April auf 28% ab. Das dürfte auch der Tatsache geschuldet sein, dass die Großbetriebe nach der Lockerung ab 20. April in Deutschland noch nicht öffnen durften. Damit fehlten im April die Frequenzbringer.

Mit der kontinuierlichen Öffnung der größeren Betriebe im Laufe des Monats Mai er-höhte sich die durchschnittliche Frequenz auf 61% und stieg mit den fortschreiten-den Lockerungen in immer mehr Branchen wie auch in der Gastronomie über 71% im Juni und 78% im Juli auf 80% im August. Mit der wachsenden Frequenz haben sich auch die Umsätze der Mieter wieder deutlich erhöht. Im März, der deutschland-weit erst ab dem 23. des Monats als offizieller Shutdown-Termin für den größten Teil des Nonfood-Handels galt, lag der Umsatz noch bei 55% des Normalwertes, sackte im stärker von der Schließung betroffenen April mit dem Ausfall des Ostergeschäfts auf 31% ab, um dann wieder kontinuierlich zu steigen, auf 67% im Mai, 82% im Juni, 88% im Juli und 90% im August.

Auch die Collection Ratio erreichte im April mit 45% der tatsächlich gezahlten Miete ihren Tiefpunkt. Im März hatten die Mieter noch 95% der fälligen Mieten bezahlt. Aber auch im Mai zeigten sich noch die Folgen der nur schleppenden Lockerungen für die Einzelhandelsbetriebe mit mehr als 800 qm Verkaufsfläche. Die Collection Ra-tio erhöhte sich nur auf 49%. Seit Juni stieg die Quote kontinuierlich von durch-schnittlich 60% über 87% im Juli auf 89% im August.

Laut Deutsche Euro Shop entfällt auf die Mieter in den 21 Bestands-Centern, die sich in Insolvenz- oder Schutzschirmverfahren befinden, 7,3% der Mieten. Hoffnung setzt der Center-Investor auf die Aussage der betroffenen Unternehmen, dass sie die „Sanierung ihrer Geschäftsaktivitäten“ anstreben. Deshalb geht er aktuell davon aus, dass ein großer Teil der Shops auch weiterbetrieben werden kann. Zum Portfolio ge-hören u. a. das Main-Taunus-Zentrum (Foto) bei Frankfurt, die Altmarkt-Galerie in Dresden und die Galeria Baltycka in Danzig.

Foto: Deutsche Euro Shop

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DGNB-Initiative für Städte und Gemeinden Um Kommunen dabei zu unterstützen, die Themen Klimaschutz und Nachhal-tigkeit schneller, breiter und zielorientierter umzu-setzen, hat die Deutsche Gesellschaft für Nach-haltiges Bauen – DGNB e.V. die Initiative Klima-positive Städte und Ge-meinden ins Leben geru-fen. Ziel ist u.a. die Ent-wicklung und Umsetzung gemeinsamer Strategien und Lösungen. Dabei sol-len die Kommunen von den Erfahrungen anderer profitieren. Angesprochen sind alle Städte und Ge-meinden, egal ob Nachhal-tigkeitsvorreiter oder sol-che, die am Anfang ste-hen. Elf Städte zählen zu den Initiatoren. Laut Chris-tine Lemaitre, Geschäfts-führender Vorstand der

DGNB entscheidet sich Klimaschutz auf kommu-naler Ebene. Deshalb müssten Städte über ein-zelne Leuchtturmprojekte hinaus handeln. Sie müss-ten Klimaschutz in die Flä-che bringen, zum Stan-dard machen und dabei von gemachten Erfahrun-gen profitieren. Dabei setzt die Initiative darauf, dass nicht jede Stadt oder Ge-meinde die Themen von vorne erarbeitet und neu für sich definiert. Viele Kommunen haben bereits Aktivitäten erfolgreich um-gesetzt. Diese Erkenntnis-se will die Initiative den teilnehmenden Kommunen nutzbar machen.

Sons ges Sonae Sierra

Sichere Destinationen Shopping-Center HIR DÜSSELDORF: Die Gesundheit steht für das Gros der Center-Besucher in Corona-Zeiten ganz oben auf der Liste. Auf diese Anforderung hat sich auch der Shopping-Center-Spezialist Sonae Sierra mit seinem innovativen Konzept „Coronavirus-Pandemie – Aufschwung und neue Konzepte für den Betrieb von Han-delsimmobilien" eingestellt. Von den Mietern, die in diesem Jahr für den Shopping Center Performance Report auch zum Thema Corona-Pandemie und Krisenkompe-tenz der Center-Betreiber befragt wurden, erhielt Sonae Sierra die beste Note.

Wie Elsa Monteiro, Leiterin für Nachhaltigkeit und Unternehmenskommunikation bei Sonae Sierra in ihrem Vortrag „Coronavirus-Pandemie: Wie Shopping-Center zu den sichersten Destinationen werden“ beim Deutschen Handelsimmobilien-Gipfel in Düsseldorf berichtete, steht nach einer Umfrage für die Mehrheit der Befragten die persönliche Gesundheit im Vordergrund. Das sagten auf dem Höhepunkt der Pande-mie 78% der zwischen dem 19. und 25. März befragten Besucher.

Und diese Einschätzung hat sich im Sommer nicht verändert. Auch bei der Befragung zwischen dem 2. und 8. Juni stand für die Mehrheit (77%) das Thema Gesundheit im Vordergrund. An dieser Haltung wird sich auch beim Blick auf die nächsten drei bis sechs Monate laut Monteiro nichts Wesentliches ändern: für 72% der Befragten bleibt das Thema überaus wichtig. Die Sicherheit in Einkaufszentren wird aus ihrer Sicht für die Menschen zur „neuen Realität“. Dabei schließen die Befragten die Ge-sundheit von Freunden und Familienmitgliedern mit ein.

Zu den Top-Themen der Menschen gehören u.a. Reinigungsstandards, die Sichtbar-keit von Reinigungsmaßnahmen und sanitären Maßnahmen, die Verfügbarkeit von Hygiene-Produkten und Mitarbeiter, die Masken tragen. Willkommen in der „neuen Normalität“ heißt es deshalb auch im Einkaufszentrum Alexa. Hier werden etwa die Handläufe an den Rolltreppen durch ultraviolettes Licht desinfiziert.

Im Einzelnen unterstützt das Programm, für das Sonae Sierra bei den 17. Internatio-nal Business Awards® (IBA) auch den Bronze Stevie® Award für die „wertvollste unternehmerische Antwort auf COVID-19“ erhalten hat, die Mieter in 69 Einkaufszentren in zehn Ländern dabei, ihre Geschäfte fit für die Öffnung und den Betrieb in Corona-Zeiten zu machen. Eines der wichtigsten Bestandteile des Pro-gramms, das integrierte Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltmanagementsystem, verringert nach Unternehmensangaben das Risiko einer Ansteckung mit dem Covid-19-Virus. Dafür steht die positive Bewertung durch Lloyd's Register. Und das von SGS bewertete Reinigungs- und Hygienesiegel soll den Besuchern die Gewissheit geben, dass alle von Sonae Sierra verwalteten Center sicher sind. Zudem gibt es vie-le weitere Maßnahmen wie eine App, die es ermöglicht, zu überprüfen, ob die Maß-nahmen zum Infektionsschutz in den Geschäften eingehalten werden.

Neue Realität auch im Berliner Center Alexa. Foto: Sonae Sierra

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Es referieren und diskutieren u.a.

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Trei eröffnet den 19. Vendo Park in Polen Der internationale Projekt-entwickler und Bestandshal-ter für Wohn- und Einzel-

handelsimmobilien, die Trei Real Estate GmbH, eröffnet ihr 19. Fachmarkt-zentrum unter der Marke Vendo Park in Polen. Die Handelsimmobilie befindet sich in Czestochowa in der Woiwodschaft Schlesien im Süden Polens. Die Stadt hat rund 230 000 Einwohner und ist damit die zweitgröß-te Stadt in Schlesien. Der neue Vendo Park ist eines der größten Fachmarktzen-tren im Portfolio der Trei und verfügt über rd. 8 200 qm Mietfläche und ist an 13 Einzelhändler vermietet. Insgesamt hat die Trei in das Objekt rund 11,9 Millio-nen Euro investiert. Neben den Einzelhandelsflächen bietet der neue Vendo Park 160 Stellplätze. Das Objekt ist fast vollständig vermietet u.a. an die Mieter Kik, Tedi, Maxi Zoo, Dealz, Ross-mann und Pepco. Auf dem 22 900 qm großen Grund-stück hat die Trei zusätzlich noch eine Zufahrtsstraße mit Fußgänger- und Fahr-radweg und ein Gebäude für den Discounter Lidl mit 1 960 qm Mietfläche errich-tet. Insgesamt hält Trei ein Portfolio von 29 Vendo Parks. 2020 sollen Objekte in Zielonka, Lukow und Wladyslawowo folgen. In den nächsten drei Jahren soll es 50 Vendo Parks geben.

Personalien Nachhaltigkeit von Handelsimmobilien

Echte Revolution für die Immobilienwirtschaft Moritz Felix Lück, Head of Marketing & PR

bei der MEC Metro ECE Centermanagement Die Immobilienwirtschaft befindet sich mitten in einem Umbruch epischen Ausmaßes.

Die strengen neuen Anforderungen an die Nachhaltig-keit von Handelsimmobilien verändern Strukturen, Entscheidungsgrundlagen und althergebrachte Ge-wissheiten. Denn die EU, und mit ihr im Einklang die Bundesregierung, hat beschlossen, die gesamte Wirt-schaft auf Nachhaltigkeit umzustellen, auch ESG (Environmental, Social, Governance) genannt.

Die Finanzwirtschaft ist das Vehikel für die Transfor-mation der gesamten Wirtschaft. Der EU-Aktionsplan hat drei Hauptziele:

Zum einen die Ausrichung der Finanzwirtschaft auf Nachhaltigkeit, um so die Real-wirtschaft zu transformieren. Zum anderen eine deutlich bessere Abbildung finanziel-ler Risiken aus dem Klimawandel in Investitions- und Finanzierungsentschei-dungen, und drittens eine höhere Transparenz und Langfristorientierung von Finanz- und Realwirtschaft.

Wie aber lässt sich die Transformation praktisch umsetzen? Ein zentraler Faktor ist das Schaffen einer soliden und aussagekräftigen Datengrundlage zur Beurteilung nachhaltigkeitsbezogener Chancen und Risiken in den Unternehmen, in die investiert werden soll.

Just diese Datenlage ist allerdings das größte Problem. Denn es fehlen in der Regel historische Angaben zu Nachhaltigkeitsaspekten, sodass sich etwa das Messen und Aufzeigen von Veränderungen oft als knifflig erweisen kann. Die Definition von Aus-gangsdaten ist aber eine Herausforderung, der sich die Branchenmitglieder stellen müssen – natürlich auf Basis der für sie geltenden Regularien.

Hier gilt es, Finanzberichte so zu nutzen, dass aussagekräftige Bezüge zwischen Nachhaltigkeitskennzahlen und Bilanzdaten hergestellt werden können. Eine zu-kunftsgerichtete Berichterstattung der Unternehmen w ird damit essenzi-ell. Die Offenlegungspflichten der Finanzmarktakteure sollen so angepasst werden, dass sich Anleger, Investoren und Kreditgeber ein realistisches Bild machen können.

Drohende Wertverluste von bis zu 60%

Die nachweisbare Nachhaltigkeit von Investitionen und Anlageprodukten soll die Grundlage zukünftigen Handelns werden. Finanzierung, Versicherung und erzielbare Rendite von Gebäuden werden damit abhängig von den ESG-Kriterien werden. Die Folgen für die Immobilienbranche sind umfangreich und betreffen die gesamte Wert-schöpfungskette.

Eine aktuelle Prognose der Bank of England sollte die Branche wachrütteln. Demnach prognostiziert die britische Zentralbank harsche negative Auswirkungen auf die Immobilienbewertung. Für Europa erwartet sie je nach Szenario Abwer-tungen zwischen 8 und 15%; in Nordamerika könnte der Wertverlust zwischen 15 und 30% und in Asien sogar bei 30 bis 60% liegen.

Die Aufgaben gerade im Bereich Handelsimmobilien sind gewaltig. Nicht-Wohn-Immobilien sind für die Hälfte der Branchenemissionen an CO2 verantwortlich. Schwerpunkte für klimabezogene Effizienzmaßnahmen bei Gebäuden sind Beleuch-

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tung, Kälte- und Klimatechnik, Heizen sowie Gebäudeleittechnik. Immobilien mit Mie-tern aus dem Lebensmittelhandel (LEH) haben dabei deutlich höhere Verbräuche an Strom und Klimatechnik als solche ohne Lebensmittelhandel.

Die Beteiligten der gesamten Wertschöpfungs- und Managementkette sitzen dabei in einem Boot. Denn sie alle – Dienstleister, Verwalter, Mieter, Investoren, Finanzie-rungsgeber und Versicherer – unterliegen aufeinander abgestimmten Regelungen, die in Vertragsketten vernetzt werden müssen. Ineinandergreifende Mietverträge, Facility-Management-Verträge und Property-Management-Verträge müssen sicher-stellen, dass auf allen Ebenen auf dieselben Nachhaltigkeitsziele hingewirkt wird.

Für Asset Manager und ihre Dienstleister werden damit die Anforderungen an die Strukturen und Prozesse, Governance, Produkte, das Marketing, das Reporting sowie an die Verfügbarkeit von Daten zunehmen. Für sämtliche Fondsprodukte wird Nach-haltigkeit nachzuweisen sein. Kundeninteressen hinsichtlich ESG werden im Ver-kaufsprozess zu erheben und in der Anlageberatung zu dokumentieren sein.

Grüne Verträge Mögliche Themen und Inhalte nachhaltigkeitsbezogener Verträge • Mietverträge o Nachhaltige Ausstattung, Betrieb und Nutzung des Mietgegenstands o Verbrauchsmessung und -management (Energie, Wasser, etc.) o Vorgaben für Änderungen am Mietobjekt durch Mieter/Vermieter o Pflicht zu Ermittlung und Austausch erforderlicher ESG-Daten, z. B. CO2- Emissionen o Regelmäßige Kommunikation über ESG-Maßnahmen • Property-Management-Verträge o Umsetzen der ESG-Vorgaben des Investors in allen Bereichen der Gebäu-debewirtschaftung (technisch, kaufmännisch, operativ) o Erheben, Aggregieren und Reporting der für den Investor relevanten ESG-Daten o Umsetzung der ESG-Kriterien des Investors bei Beschaffung und Steue-rung des Facility Managements (FM) o Entwickeln von Verbesserungsvorschlägen und Maßnahmen für ESG, inkl. entsprechender Nachhaltigkeitskennzahlen • Facility-Management-Verträge o Facility Management als Schlüsselposition in der Umsetzung o Laufender Austausch mit Nutzern zur Verbesserung der Nachhaltigkeits-performance o Erhebung, Bewertung und Reporting festgelegter Nachhaltigkeitsdaten Umsetzung der ESG-Standards des Eigentümers im gesamten FM

Hoher Verbrauch für Klimatechnik im Lebensmittelhandel. Foto: Aldi Nord

Foto: Aldi Nord

Wisag reinigt Covid-19-konform Die WISAG Gebäudereini-gung Holding GmbH & Co. KG hat ein Hygienekon-zept entwickelt, das bei der Gebäudereinigung vollstän-dig auf Covid-19-konformen Prozessen basiert. In einem freiwilligen Audit hat der TÜV Süd die Umsetzung des Konzepts im operativen Betrieb geprüft und bestä-tigt. Das Hygienekonzept der Wisag Gebäudereini-gung berücksichtigt die Ver-ordnungen und Regelungen von Bund und Ländern für entsprechende Hygiene- und Schutzmaßnahmen sowie die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Weltgesund-heitsorganisation (WHO). In freiwilligen Audits über-prüft der TÜV Süd, ob die Vorgaben des Konzepts bei den Reinigungsservices in den von der Wisag Gebäu-dereinigung betreuten Ob-jekten eingehalten werden.

Düsseldorf: Moose Knuckles hat Mitte Sep-tember 2020 seinen ersten Store in Deutschland eröff-net. Comfort vermittelte dem kanadischen Premium Outerwear-Label rd. 270 qm als Pop-Up-Store im Kö-Bogen in Düsseldorf. Der Store ist die europaweit erste stationäre Depen-dance mit neuem Laden-konzept des Pariser Design-büros Bureau Betak, das bis Ende des Jahres an ausge-wählten Standorten in Asi-en, Nordamerika und auch weiter in Europa umgesetzt werden soll.

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Page 28: Ci Handelsimmobilien Report - rohmert-medien.de€¦ · 12.10.2020  · der Hahn German Retail Property Day und der Deutsche Handelsim-mobilien-Gipfel haben inzwischen gezeigt, dass

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Nr. 331 09.10.2020

HandelsimmobilienReport

Ci es | Center | Developments

Gelsenkirchen: Das Ge-schäftshaus in der Einkaufs-meile Bahnhofstraße 15 in der Ruhrgebietsstadt Gel-senkirchen konnte durch die Vermittlung der Eugen Lehmkühler GmbH an ei-nen privaten Investor ver-kauft werden. Die Immobilie bietet eine Einzelhandels-fläche im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sowie Büros und Wohnun-gen in den oberen Etagen. Da der langjährige Mietver-trag mit Fielmann in diesem Jahr ausgelaufen ist, wurde das Geschäftshaus ohne einen bestehenden Mietver-trag für die Einzelhandels-Flächen verkauft.

Deals Investmentmarkt in Corona-Zeiten

Die Marktakteure zeigen sich verhalten rv DÜSSELDORF. Während ein großer Teil des Nonfood-Handels immer noch mit den Folgen der Zwangsschließungen kämpft, zehrt der Investmentmarkt für Retail Assets vom guten ersten Quartal 2020 und den Erfolgen des Lebensmittelhandels resp. des Segments Nahversorgung. Das Transaktionsvolumen im dritten Quartal zeigt aber deutliche Spuren der Corona-bedingten Beschränkungen.

So ermittelte der Immobiliendienstleister Savills für das dritte Quartal ein Transakti-onsvolumen von lediglich 2 Mrd. Euro und konstatierte, dass dies das schwächste Quartal im deutschen Markt für Retail Assets seit 2014 sei. Zu den großen Transakti-onen gehörte in den Sommermonaten die Übernahme der Karstadt-Filiale in der Hamburger Mönckebergstraße durch die Signa Gruppe und der Verkauf von drei Shopping-Centern für 500 Mio. Euro, bei dem die ECE die Objekte in den neu aufge-legten ECE Preferred Equity Fonds transferierte.

„Die Akteure zeigen sich aktuell noch verhalten am Markt“, stellt Savills fest, so dass die Zahl der registrierten Transaktionen so niedrig wie seit Langem nicht mehr gewe-sen sei. Gerade die Handelsimmobilien-Branche lebt von den persönlichen Kontakten und die waren seit März dieses Jahres mehr oder weniger stark eingeschränkt. Erst langsam kommen auch die ersten Veranstaltungen wieder in Gang.

Schaut man auf die Zahlen für die ersten neun Monate des Investmentjahres 2020, dann zeigt sich noch ein sehr erfreuliches Bild. Mit einem Transaktionsvolumen von 9,6 Mrd. Euro wurde der Wert des Vorjahres nach Feststellung von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) um 27% übertroffen und der langjährige Durchschnitts-wert um 17%. Zu diesem guten Ergebnis trugen vor allem Paketverkäufe und das Segment Fachmärkte und Fachmarktzentren mit Schwerpunkt Lebensmittel und Nah-versorgung bei, das von der Corona-Krise eher begünstigt denn behindert wurde.

Laut BNPPRE entfielen knapp 55% des Transaktionsvolumens auf Fachmärkte und Fachmarktzentren, auf dem zweiten Platz folgten mit 23% Warenhäuser, auf die nach Einschätzung des Dienstleisters je nach Standort und Objekt z.T. wohl neue Nutzungen warten. Auf Geschäftshäuser und Shopping-Center entfielen jeweils zwi-schen 11 und 12%. Beim Blick in die Zukunft erwartet Jörg Krechky, Director und Head of Retail Investment Services Germany bei Savills, die meiste Dyna-mik bei kleineren und mittelgroßen Fachmarktzentren, die keinen großen Mode-Anteil haben, sowie bei Supermärkten und Discountern. Die klassischen Highstreet-Investoren seien dagegen selektiv und würden abwarten, ob es im Jahresverlauf zu einem Anstieg von Insolvenzen bei den Mietern kommen werde.

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