Dialog 9/2014 – Jugend mit Vision

12
Bild: Wikimedia 9/2014 Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee dialog Aus dem Leben der Heilsarmee 79 Erbschaft: Nehmen und weitergeben 7 Wenn Teenager gefördert und gefordert werden 4 6 Jugend mit Vision

description

Die Jugend macht es vor! Erfahren Sie im dialog, welche Projekte von und für Teenager in der Heilsarmee auf die Beine gestellt werden.

Transcript of Dialog 9/2014 – Jugend mit Vision

Page 1: Dialog 9/2014 – Jugend mit Vision

Bild

: Wik

imed

ia

9/ 2014Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

dialog

Aus dem Leben der Heilsarmee 7−9

Erbschaft: Nehmen und weitergeben 7

Wenn Teenager gefördert und gefordert werden 4–6

Jugend mit Vision

Page 2: Dialog 9/2014 – Jugend mit Vision

2 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2014

Am Territorialen Kongress 2014 stellte das Jugendwerk das neue rEVOLution-Logo vor.

Salvy.ch: Neues Logo und neue Website

für die Mitmenschen und Liebe für sich selbst. Diese Revolution ist sanft, fried-lich und gleichzeitig radikal: Gottes Liebe muss unseren Lebensstil prägen. Um so zu lieben wie Gott, sind wir 100 Prozent abhängig von ihm. In Abhängigkeit zu le-ben, ist ungewohnt. rEVOLution in diesem Sinn ist ein Prozess, der jeden persönlich herausfordert.”

Auch die Homepage des Jugendwerks erscheint seit Juni in frischem Design. Die Zutaten des neuen Web-Auftritts: Übersichtlichkeit, interaktive Elemente und Anpassung ans Corporate Design der Heilsarmee.

Weitere Infos: salvy.ch

Vier Symbole stellen die vier Schlüsselwör-ter des Auftrags des Jugendwerks dar: anbeten („Ich liebe und ehre Gott”), wach-sen („Ich nehme Jesus kompromisslos als Vorbild”), gewinnen („Wir zeigen der Welt, wer Jesus ist”), dienen („Wir kämpfen für die Würde des Menschen”).

„Je mehr wir uns mit diesem Auftrag aus-einandersetzen, desto mehr stellen wir fest, dass wir eine Revolution der Liebe brauchen”, so die Verantwortlichen der Jugendabteilung. „Liebe für Gott, Liebe

Leserbrief

salvy.ch

Dialog

Leitbild der Heilsarmee

Die Heilsarmee ist eine internationa-le Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche.Ihre Botschaft gründet auf der Bibel.Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und mensch-liche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

Bild

: Sar

a S

töck

lin

Die Jugend ist eine Zeit der Chancen und Herausforderungen. Herausforderungen, weil es zu kämpfen gilt – gegen Konven-tionen, gegen Erwartungen, gegen die Einengung der Gesellschaft. Gleichzeitig bestehen grosse Chancen, weil es eine Zeit der Offenheit, der Risikobereitschaft und Sinnsuche ist.

Welche Chancen entstehen, wenn sich Teenager für Gott gewinnen lassen, hat die Welt schon mehrfach erlebt. Sie sind bereit, sich mit Haut und Haar herzugeben für das, woran sie glauben. Und können so ungemein mehr bewegen als Menschen, die sich das Leben bereits bequem einge-richtet haben.

Wenn sich die Heilsarmee für die Jugend einsetzt, so tut sie dies, weil sie den Ju-gendlichen in ihren Herausforderungen beistehen will, aber auch, weil sie ihre Chancen und Möglichkeiten sieht. Lernen Sie im dialog die Projekte kennen, die ins Leben gerufen wurden, um Teenager zu fördern und zu begeistern!

Sara Stöcklin

Chancen der Jugend

Editorial

Betrifft: Seelsorge in der Heilsarmee (dialog 7/2014)

Die Analyse von Majorin Christine Volet scheint mir sehr zutreffend. Nicht ganz einverstanden bin ich mit der Aussage, dass eine theologische Ausbildung not-wendig ist, um Personen mit Nöten auf der geistlichen Ebene zu begleiten. Noch vor einigen Jahrzehnten hatten die Salu-tisten, die Verantwortung übernahmen, nur wenig theologisches Rüstzeug. Dennoch erlebten sie radikale Bekehrungen, haben Leben verändert, einen ausserordentlichen Dienst verrichtet und Seelen zu Christus geführt. Ich glaube, dass ein Christ, der Niederlagen erfahren, Prüfungen und Krankheiten durchgestanden hat, besser

ausgerüstet ist als manch ein Theologe, wenn es darum geht, auf die Nöte ge-wisser Menschen einzugehen. Wir sollten nicht nur die Ausbildung berücksichtigen, sondern auch die menschliche Erfahrung. Aber es ist sicherlich richtig – hier gehe ich mit der Majorin einig –, dass es eine Super-vision braucht, um sich selbst zu schützen. Denn jemanden zu begleiten, bedeutet auch, sich Gefühlen auszusetzen, die die eigene Zerbrechlichkeit ins Bewusstsein treten lassen. Ich pflege festzustellen, dass Diplome nicht alles sind. Lebenserfahrung, die Vergangenheit, Erlebnisse machen uns zu dem, was wir sind. Wissen ist eine Sa-che – Erfahrung eine andere.

Christian Poyet

Page 3: Dialog 9/2014 – Jugend mit Vision

3dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2014

Bild

: zV

g

Bild

er: T

hib

aut

Vois

in

Fügen Sie einen ruhigen Italiener und eine lebhafte Schottin zusammen, stellen Sie sie in scheinbar unmögliche Situationen hinein, und Sie haben ein Ehepaar, das gemeinsam aufblüht – dank der völligen Abhängigkeit von Gottes Hilfe und dem Wissen, im Gebet unterstützt zu werden.

Angesichts unserer neuen Aufgabe als Leiter des Territoriums Schweiz, Öster-reich, Ungarn empfinden wir eine riesige Verantwortung. Wir setzen unser Vertrauen auf Gott. Während all der Jahre unseres Dienstes – 37 bzw. 32 Jahre –, der uns nach Italien, ins Vereinigte Königreich, nach Frankreich und Belgien geführt hat, hat Er uns nie im Stich gelassen. Stattdessen hat er uns immer wieder überrascht und unsere Erwartungen übertroffen! Dies ha-ben wir insbesondere in unserer Zeit als Leiter in Italien erlebt, als wir den Beginn der Heilsarmeetätigkeit in Griechenland begleiteten. Wir sahen auch, wie sich in der ökumenischen Zusammenarbeit mit dem Vatikan Türen öffneten. Während der

letzten fünf Jahre Dienst in Frankreich und Belgien haben wir die Zusammenarbeit mit engagierten Offizieren und Angestellten beider Länder als sehr erfüllend erlebt.

Nun führt uns unser Auftrag an den nächs-ten Ort, und wir sind überzeugt, dass der auferstandene Christus uns auch in die-sem neuen Abenteuer vorangeht. Zwei Themen, die unseren Dienst seit Langem begleiten, sind Freude und Vertrauen. Un-sere Freude wird täglich erneuert, im Wis-sen, dass Gott uns beauftragt hat, für ihn zu leben, und uns stets seine Gnade gewährt. Wir vertrauen auf ihn.

Unser Ziel ist es, ein Klima der Fürsor-ge und des Vertrauens zu schaffen. Das bedeutet, sich Zeit zu nehmen für Beziehungen, zuerst im Gebet und im Studieren des Wortes, dann im aufmerksamen Hören und in der Offenheit, von anderen zu lernen. Manchmal müssen wir gegen den Strom schwimmen, auf die

Kommissäre Massimo und Jane Paone

Oberstleutnante Allan und Fiona Hofer

Die neue Leitung stellt sich vor

Wir grüssen Sie im Namen unseres Herrn Jesu Christi!

Mit Begeisterung kehren wir nach einigen Jahren Abwesenheit in das Territorium Schweiz, Österreich, Ungarn zurück und freuen uns darauf, bekannte Gesichter und Orte wiederzusehen. Wir werden aber auch das Vorrecht haben, bisher unbekannten Leuten zu begegnen und die verschiedenen Heilsarmeetätig-

keiten in diesem grossartigen Territorium kennenzulernen.

Wir wurden beide in gute, christliche Fa-milien hineingeboren. Unsere Eltern waren ebenfalls Heilsarmeeoffiziere. Wir begeg-neten uns in der damaligen Internationalen Offiziersschule in London. Allan trat als Schweizer Kandidat ein, und Fiona kam vom Territorium des Vereinigten Königreichs.

Allan ist der Sohn von Missionaren. Sein Vater war Schweizer, seine Mutter Eng-länderin. Er wurde in der wunderbaren Stadt Rio de Janeiro in Brasilien gebo-ren. In diesem Land verbrachte er auch

seine Kindheit und Jugend.

Fiona wurde in Harpenden, England, geboren. Ihre Familie lebte an verschie-denen Orten in England, Schottland und Neu-seeland. Zusammen dienten wir Gott als

HA-Info

Heilsarmeeoffiziere in der Schweiz, in Por-tugal, England, Brasilien und im Territorium USA-Süd. Unser bisheriger Dienst setzt sich aus 18 Jahren als Korpsoffiziere, 6 Jahren als Divisionschefs und 4 Jahren als Leiter der Offiziersschule zusammen, die ICO/CSLD (Schule für Offiziere in England) miteingeschlossen.

Wir haben zwei wunderbare Kinder! Un-sere Tochter Carla ist mit Chris Raymer verheiratet, unser Sohn Christopher Hofer mit Meagan. Im November dieses Jahres werden wir zum ersten Mal Grosseltern, worauf wir uns sehr freuen. Unsere höchste Berufung als Familie war immer, für Jesus, unseren Herrn, zu leben, ihm zu dienen und andere mit ihm bekannt zu machen.

Fiona und ich freuen uns, unter der Leitung der Kommissäre Massimo und Jane Paone zu wirken und gemeinsam im Namen Je-su den Menschen dieses Territoriums zu dienen.

Oberstleutnante Allan und Fiona HoferChefsekretär und Sekretärin für G+F

Bremse treten und Zeit in andere investieren.

Wir freuen uns, Sie alle kennenzulernen. Und wir freuen uns auf die Zusammenar-beit mit den Oberstleutnanten Allan und Fiona Hofer, dem Team am Hauptquartier und den Leitern der Divisionen.

„Herr, du gibst Frieden dem, der sich fest an dich hält und dir allein vertraut! Ja, ver-traut dem Herrn für immer, denn er, unser Gott, ist ein starker Fels für alle Zeiten.” (Jesaja 26,3–4)

Kommissäre Massimo und Jane Paone Territorialleiter

Page 4: Dialog 9/2014 – Jugend mit Vision

4 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2014

Grosse Träume

Singen aus Leidenschaft: Isa, 16.

Mit Kirche haben sie nicht viel am Hut, aber der Keller des Heilsarmeekorps ist ihr zweites Zuhause: Jugendliche aus Aarau entdecken im Tonstudio von Jugendarbeiter Marcel Bürgi ihre Talente.

Dossier: Jugend mit Vision

dass sie mit Marcel Bürgi nicht nur Musik machen, sondern auch reden können. Über Gott und die Welt, über Familie, über die Kunst, nicht aufzugeben. „Ich bin riesig dankbar, dass ich ihn kennengelernt habe”, erzählt Michel (26). „Ich habe mit meinen Raps bei mehreren Leuten angeklopft, aber niemand hatte Zeit für mich.”

Auftritte in der HeilsarmeeDie Jugendlichen fühlen sich in der Gold-grueb ernst genommen und unterstützt. Ihre Pläne sind gross: Michel träumt vom ersten Album, Isa von einem Auftritt im Madison Square Garden in New York. Ihr Freund Pascal, der eigene Raps vertont, stellt klar, dass er die Unterstützung nie vergessen wird, die er hier bekommt: „Wenn ich einmal gross rauskomme, habe ich das Marcel zu verdanken.” Für ihn ist die Musik mehr als ein Hobby. Verbindlich-keit ist ihm wichtig, obschon sie bei der Goldgrueb nicht verlangt wird. „Wenn man etwas erreichen will, muss man dranblei-ben.”

Auch Marcel Bürgi will dranbleiben – an den Jugendlichen. In der Goldgrueb ist er nicht der Juror, der den weniger Talentierten die Türe weist. „Das ist nicht meine Aufgabe. Ich will die Jugendlichen auf ihrem Weg begleiten – und ihnen auf meine einfache Art Jesus lieb machen.” Mit seiner Arbeit und der Organisation kleinerer Auftritte im Korps baut er Hemmschwellen ab. Auch wenn für die Teens der Schritt in einen Got-tesdienst gross ist, achten sie die Heils-armee. Sie akzeptieren, dass Alkohol auf dem Gelände tabu ist. Und Pascal weiss: „Marcel hört es nicht gern, wenn über Gott geflucht wird.” Er respektiert das. Denn „wir haben sehr viel Spass zusammen.”

Sara Stöcklin

„Das war ein Ferrari”, ruft Marcel Bürgi be-geistert. Gemeint ist kein vorbeifahrendes Auto, sondern die Darbietung der jungen Frau, die am Mikrofon steht. Isa ist 16 und wohnt direkt gegenüber der Heilsarmee. Beachtet hat sie diese nie, bis Freunde sie zum ersten Mal in die „Goldgrueb” mit-nahmen.

Zwei Nachmittage pro Woche steht das Tonstudio Jugendlichen offen, die mit Musik experimentieren, Songs aufnehmen oder einfach nur dabei sein wollen. Agnes (18) kommt, seit sie Marcel als Juror bei einem Talentwettbewerb kennenlernte. „Unbegreiflicherweise”, wie Marcel findet, schaffte sie es nicht auf den ersten Platz und freut sich nun, in der Goldgrueb ei-ne neue Chance zu bekommen. Isa, die schon länger dabei ist, hat gerade ihren ersten eigenen Song geschrieben – über den Vater, der ihr fehlte. Auch die ande-ren Jugendlichen kennen Schattenseiten des Lebens: Mobbing, Arbeitslosigkeit, die Trennung der Eltern. Sie schätzen es,

Bild

er: S

ara

Stö

cklin

Teenager in der Bibel

„Die Jungen engagieren sich zu wenig”, wird in christlichen Gemeinden gerne beklagt. Ist der Vorwurf berechtigt?

Jugendliche engagieren sich gerne. Nur nicht unbedingt dort, wo es von ihnen erwartet wird. Dass dies zuweilen Frus-tration auslöst, ist verständlich. Wer ein Korps aufgebaut, sich eingesetzt und jahrelang treu gedient hat, der wünscht sich, dass seine Arbeit fortgeführt wird. Er möchte kürzertreten und seine Auf-gaben in andere Hände weitergeben.

Keine LückenfüllerNur gibt sich die Jugend ungerne als Lückenfüller her. Das war schon früher eine Quelle des Ärgernisses. In der An-tike sorgte sich Aristoteles angesichts der „Unbesonnenheit und Hitzigkeit” der Teenager um die Zukunft des Staates. Sokrates liess sich über ihre Besserwis-serei aus: „Die Schüler haben keine Ach-tung vor den Lehrern und so auch vor ihren Erziehern. Und überhaupt spielen die jungen Leute die Rolle der Alten und wetteifern mit ihnen in Wort und Tat.”

Bemerkenswert ist, dass die Bibel nicht in das Klagelied der Philosophen ein-stimmt. Stattdessen präsentiert sie uns eine Reihe von Jugendlichen, die nicht in die Fussstapfen ihrer Eltern traten und gerade dadurch Gottes Auftrag erfüllten: Josef, David, Josia, Ruth oder Daniel. Auch die Jünger Jesu verliessen die vorgespurten Bahnen und machten sich damit äusserst unbeliebt.

Bei aller Weisheit und Demut, die Tee-nagern in der Bibel abverlangt wird, steht eine Forderung im Zentrum: Der Gehorsam. „Folge mir nach”, ruft Jesus seine Jünger auf. Und dem angehenden Propheten Jeremia wird erklärt: „Sag nicht: Ich bin noch so jung. Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen, und was ich dir auftrage, das sollst du verkünden” (Jeremia 1,7). Gott hat neue Pläne mit neuen Generationen. Lassen wir uns von ihnen überraschen!

Sara Stöcklin

Page 5: Dialog 9/2014 – Jugend mit Vision

5dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2014

Raus in die Wildnis!

Gott in der Natur erleben: Out of Town organisiert Touren im Schnee.

Mit der Plattform „Out of Town” hat die Heilsarmee Anfang März ein neues Angebot für Erlebnis-sport lanciert. Jugendliche wer-den dazu ermutigt, in der freien Natur – sei es in den Bergen oder am Wasser – besondere Erfahrun-gen zu machen.

– die Lust haben, Neues auszuprobieren. Windsurfen, Stand Up Paddling, Berg-steigen, Klettern, Wellenreiten, Eisklettern, Klettersteige und Touren werden das ganze Jahr über angeboten. „Wir sind offen für alle und alles”, betont Jean-Pascal. „Es geht darum, Teens dort zu erreichen, wo sie sind, und bestmöglich zu begleiten. Wir wollen sie mit Ideen versorgen, damit sie sich in ihrer jeweiligen Gemeinde aktiv einbringen können.” Ziel ist es, während der Events einen Erstkontakt herzustellen und danach eine Fortsetzung der Beziehungen

zu ermöglichen. Begeistert vom Gefühl des Friedens, welches die Aktivitäten in freier Natur ermöglichen, schliesst Jean-Pascal Charpilloz: „Extremsportarten zeichnen sich dadurch aus, dass man seine Grenzen erfährt und sie erweitern kann. Man lernt sich dabei selbst besser kennen. Wir sind überzeugt, dass dies den Jugendlichen auch hilft, den Glauben zu entdecken.”

Sébastien Goetschmann

Weitere Infos: out-of-town.ch„‚Out of Town’ ist eine Plattform für Evan-gelisation und gemeinsam gelebten Glauben durch Fun-Sportarten”, erklärt Jean-Pascal Charpilloz, einer der Verantwortlichen des Projekts. „Ich habe viele christliche Sport-camps mitgeleitet und dabei immer wieder festgestellt, dass die Jugendlichen in solchen Lagern starke Momente erleben. Sie empfin-den aber einen tiefen Graben zwischen dem, was sie im Camp erfahren, und dem Leben in der kirchlichen Gemeinschaft. Die Idee der neuen Plattform ist es, regelmässigere Akti-vitäten zu organisieren, um eine Fortsetzung des geistlichen Wachstums zu ermöglichen. Es gibt immer eine geistliche Dimension bei unseren Events, einen Moment des Aus-tauschs und der Besinnung.”

„Out of Town” richtet sich an junge Sportler – Anfänger, Amateure und Fortgeschrittene

Bild

: zV

g

Bild

: zV

g

„Die Idee hatten Teilnehmerinnen des Teens-Camps, das stets einen evangelis-tischen Einsatz beinhaltet”, erzählt Nico-las Sengstag, einer der Verantwortlichen

des Teams. „Sie wollten regelmässige Aktionen dieser Art ins Leben rufen. So entstand Salvation Street. Nach einiger Zeit gesellten sich, auf Betreiben der Mädchen,

auch Jungs zu der Gruppe.

Nicht nur für die JugendUnsere Aktivitäten sprechen am ehesten Jugendliche an, aber wir möchten uns nicht nur auf sie ausrichten. Alle Anwesenden sollen berührt werden – Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Da es etwa zehn Teammitglieder gibt, kommunizieren wir meistens

über das Internet – Skype, Facebook und E-Mail –, um die Aktionen vorzu-bereiten. Jeder hat einen oder mehrere Verantwortungsbereiche und damit ein bisschen Gestaltungsfreiraum. Wenn wir entschieden haben, wann und wo die nächste Veranstaltung stattfindet, treffen wir uns zu Vorbereitungssitzungen, zu de-nen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen sind. Jeder kann dort seine Ideen einbringen. Da wir insgesamt rund vierzig Jugendliche sind, entsteht eine grosse Vielfalt an Aktionen. Da gibt es Tänze, Sketche und Pantomimen, Rap und andere Musik, es wird gekocht und es werden Kontakte geknüpft. All unsere Talente können bei Salvation Street zur Ehre Gottes eingesetzt werden.”

Sébastien Goetschmann

Salvation Street

Unter dem Namen „Salvation Street” organisieren junge Salutistinnen und Salutisten aus der Westschweiz Strasseneinsätze. Ihr Ziel ist es, das Wort Gottes zu verkünden, Freude und Liebe weiterzugeben.

Page 6: Dialog 9/2014 – Jugend mit Vision

6 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2014

Bild

er: H

eils

arm

ee W

attw

il, R

einh

ard

Läs

sig

Dossier: Jugend mit Vision

Ein Freitagabend im August, Tagesschau-zeit. Auf Wattwils Hauptstrasse sind kaum Menschen unterwegs. Es ist regnerisch und kalt. Doch an der Unterdorfstrasse 21 wechselt das Bild. Einzeln oder in kleinen Gruppen strömen Jugendliche ins Haus der Heilsarmee. Bei geöffneter Tür ist der Rhythmus pochender Bässe zu hören.

Die für Freunde klassischer Heilsarmee-musik eher untypischen Beats kommen aus dem Versammlungssaal, wo auf zwei Bildschirmen Video-Clips mit christlicher Rap-Musik laufen. Die Jugendlichen beg-rüssen sich mit einer flüchtigen Umarmung und einem freundschaftlichen Handschlag auf den Rücken des Gegenübers. Die At-mosphäre ist entspannt, offen, freundlich.

Zeitgemässe Musik für JugendlichePunkt acht Uhr. Die Band mit Schlagzeug, Keyboard und akustischer Gitarre ist ein-satzbereit. Die zwanzigjährige Anne, eine der beiden Lead-Sängerinnen, begrüsst die etwa dreissig Teenager zum Celebra-tion-Jugendgottesdienst im ONE WAY. Der Name des Jugendtreffs ist Programm: der Weg führt in eine Richtung. Das Ziel ist Jesus. Kaum spielt die Lobpreis-Band „I wett meh vo dir”, singen, klatschen und hüpfen die meisten mit. Nach Praise-Songs wie „Happy day” und „Ich chumme vor dich” wird es still. Ein Gebet leitet über

zum Input. Thema: „Heiliger Geist”. Luca Gehrig, Jugendarbeiter im Korps, erklärt cool und easy: „Der Heilige Geist ist die Kraft Gottes, die auf der Erde wirkt” und „Jesus hat eine soziale Revolution der Lie-be gestartet”.

„Die Lobpreisgruppe war von Beginn an ein Kristallisationskern für die Jugend-lichen”, sagt der 22 Jahre alte Luca. Im sonntäglichen Gottesdienst hätten aber alte und neue Lieder Platz. Doch wer mehr Junge in der Gemeinde möchte, müsse auch offen für modernes Liedgut sein, „genauso wie William Booth, der vor 150 Jahren christliche Texte zu damals moder-nen Musikstücken schrieb, um Menschen auf Jesus anzusprechen”, sagt Luca, der neben der Jugendarbeit in der Heilsarmee Wattwil teilzeit am Bildungszentrum der Heilsarmee in Basel den Studiengang „Bachelor of Arts in Christian Leadership” besucht.

Die Entwicklung in Wattwil gibt ihm Recht: „Das Korps ist wieder erwacht, bevor es den letzten Atemzug gemacht hat.” Nach und nach brachten ONE WAY-Besucher ihre Geschwister und Freunde mit. Bald besuchten auch ihre Eltern und neue Fa-milien den Gottesdienst am Sonntag. Die Korpsfamilie wuchs, verdoppelte sich.

Jugendtreff ONE WAY: ein Korps im AufbruchEs schien schon fast totgesagt, das Korps Wattwil. Doch dann entwickelten Korpsrat und Gemeindeleitung die Vision einer grossen Heilsarmeefamilie. Heute hat sich die Zahl der Gottesdienstbesucher verdoppelt. Und den neu ins Leben gerufenen Jugendtreff ONE WAY besuchen regelmässig dreissig Jugendliche.

Ein Türöffner für GemeindewachstumWie war das möglich? „Die Mehrheit des damaligen Korps wusste, es besteht Hand-lungsbedarf. Ihre Vision und ihr Gottvertrau-en gaben ihnen Kraft für einen Neubeginn”, sagt Kapitänin Sandra Josi, die mit ihrem Mann Andreas das Korps leitet. Von Beginn an war klar: „Wenn wir die Jugend nicht er-reichen können, haben wir als Korps Watt-wil keine Zukunft.” Neue Aktivitäten wie der Jugendtreff entstanden. Doch diese durften nicht zu Lasten der älteren Generationen gehen: „Wir sagten allen: Jeder Mensch im Korps ist wertvoll, egal welchen Alters. Und wenn alle bereit sind, aufeinander zuzuge-hen, dann wachsen wir zu einer grossen Heilsarmeefamilie heran.”

ONE WAY vermittelt mit Lobpreis und Input klare christliche Botschaften, bietet aber auch genügend Platz für Fun. Ergänzend zum Celebration-Jugendgottesdienst ste-hen „Chill Modus” (Bowling, Badeplausch usw.), Snowcamp, Home Camps, Ju-gend-Alpha-Life-Kurse und überregionale Jugend-Events auf dem Programm. Vieles davon organisiert Luca, und das mit voller Begeisterung.

Reinhard Lässig

facebook.com/jugendgruppeoneway

Von den 45 Jugendlichen im „One Way” kommen zwischen 30 und 35 regelmässig – Tendenz steigend.

Page 7: Dialog 9/2014 – Jugend mit Vision

7dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2014

Bild

: Mis

sio

n &

Ent

wic

klun

g

Panorama

Marktplatz in Manila (Philippinen).

Jährlich werden in der Schweiz rund 30 Milliarden Franken vererbt. Davon gehen schätzungsweise 1–1,5 Prozent an ge-meinnützige Organisationen – eine Zahl, die im internationalen Vergleich niedrig ist. Ein Grund liegt darin, dass drei von vier Personen ihren letzten Willen nicht verbind-lich festlegen.

Gleichzeitig empfinden viele, die den Schritt wagen und sich mit ihrem letzten Willen auseinandersetzen, eine grosse Erleichte-

„Der da erntet, empfängt Lohn und sam-melt Frucht zum ewigen Leben, damit beide, der da sät und der da erntet, sich gemeinsam freuen” (Johannes 4,36). Während der Zeit seines Dienstes hat sich Jesus stets von der Arbeit der Bauern in-spirieren lassen. Am 14. September 2014 möchte Mission & Entwicklung den Blick auf das Thema lenken und zum Gebet für die Bauernfamilien aufrufen, die für die Er-nährung unseres Planeten sorgen.

Die lokale Landwirtschaft ist die primäre Quelle der Ernährung für die Bevölkerung der Länder des Südens. Sie sichert das Überleben ganzer Familien. Diese Familien sind entsprechend am stärksten von der weltweiten Nahrungsmittelkrise betroffen. Sie haben einen erschwerten Zugang zu den Ressourcen, die sie zur Kultivierung ihrer Felder benötigen, und haben Mühe, ihre Ware zu verkaufen.

My Happy End

Missionssonntag: Regional produzieren und gesund essen

Am 13. September findet der In-ternationale Tag des Testaments statt. Die Heilsarmee sensibili-siert Menschen für die Möglich-keit, einen Teil ihres Nachlassver-mögens zu spenden.

In der Schweiz erfreuen sich regi-onale Produkte grosser Beliebt-heit in den Supermärkten. Auch in den Ländern des Südens hat die lokale Landwirtschaft eine grosse Bedeutung für die Bevölkerung.

rung. Die Heilsarmee unterstützt deshalb Menschen darin, ihren Nachlass zu regeln. Durch Unterlagen und Erbschaftsanlässe, aber auch durch das Engagement im Ver-ein MyHappyEnd informiert und sensibili-siert sie die Bevölkerung für das Thema.

Kunstaktion in der Basler MarkthalleDer Verein MyHappyEnd ist ein Zusam-menschluss von rund 20 Non-Profit-Orga-nisationen in der Schweiz. Mit Kampagnen und Veranstaltungen verfolgt er das Ziel, Orientierungshilfe für diejenigen zu bieten, die in ihrem Nachlass gemeinnützige Orga-nisationen berücksichtigen wollen.

Anlässlich des Internationalen Tags des Testaments lanciert MyHappyEnd die interaktive Kunstaktion „Gegeben und genommen”, die als Siegerprojekt aus einem Ideenwettbewerb hervorgegangen ist. Sie ist vom 13. September bis 3. Okto-ber 2014 in der Markthalle Basel öffentlich zugänglich. Mit der Aktion möchten die

Die Abteilung Mission & Entwicklung hat drei Projekte ausgewählt, die ein Beispiel vom Einsatz der Heilsarmee für die Nah-rungsmittelsicherheit abgeben. Jedes zeigt auf seine Art, was unternommen wird, um eine höhere landwirtschaftliche Produktivi-tät im Rahmen lokaler Gemeinschaften zu erreichen. Das Bethanienheim in Haiti etwa hat einen Hühnerstall angeschafft, um es Kindern zu ermöglichen, durch den Verkauf von Hühnern auf dem Markt ein Zustupf zu verdienen. In den beiden Kongostaaten wurde ein Weiterbildungsangebot für Landwirtschaft und Viehzucht geschaffen. Aufgrund des Taifuns Haiyan verschuldete Familien auf den Philippinen werden von der Heilsarmee mit Saatgut versorgt, da-mit sie sich aus ihrer Abhängigkeit befreien können.

Kollekte am MissionssonntagDer Missionssonntag bietet die Gelegen-heit, für diese Projekte zu beten und sich an der Kollekte zu beteiligen, die Mission & Entwicklung im Einsatz für ein Recht auf Ernährung unterstützt.

Adriana BorraMission & Entwicklung

Weitere Infos: heilsarmee.ch/mission

Organisationen, die sich für MyHappyEnd engagieren, den Akt des Spendens und dessen Bedeutung für unsere Gesellschaft sichtbar machen.

Die Redaktion

Wünschen auch Sie sich Klarheit über Ihren Nachlass? Besuchen Sie die ge-nannten Anlässe oder wenden Sie sich an die Stiftung Heilsarmee Schweiz, um den kostenlosen Erbschaftsratge-ber zu erhalten.

Kontakt: Stiftung Heilsarmee SchweizNathalie Schaufelberger031 388 06 18

Weitere Informationen: heilsarmee.ch/testamentmyhappyend.org

Page 8: Dialog 9/2014 – Jugend mit Vision

8 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2014

In drei verschiedenen Sommerlagern der Heilsarmee Huttwil erlebten fast hundert Kinder und Teenies eine spannende, abwechslungsreiche Ferienwoche mit viel Abenteuer, Spiel und Spass.

Im Zeltlager für Kinder zwischen 10 und 14 Jahren in Schaubern, Knutwil (LU) drehte sich alles ums Thema „Musketiere für den König”. Kaum hatten die „Rekruten” ihr Quartier be-zogen, begann der erste Fechtkurs, auch die Knigge-Essensregeln und Hofzeremonienre-geln wurden verlesen. Auf dem weiteren Pro-gramm standen Orientierung im Gelände, Spuren lesen, Sanitätsinstruktionen, Mor-sen, Geheimschriften entziffern und vieles mehr. Abends sass die Lagerschar jeweils ums Lagerfeuer, wo sie zusammen sang und der spannenden Geschichte der Musketiere lauschte. Am Abschlussabend, nach erfolg-reich bestandenem Musketier-Test, wurden alle Kinder vom König zu Musketieren ge-schlagen. Jeder konnte voller Stolz von sich sagen: Ich habe es geschafft!

Anita Breiter, Huttwil

Für eine gut gelaunte Truppe von 16 Teens gab es im Teenscamp in den Flumserber-gen viel zu erleben. Neben ihren Ausflügen – ein Highlight war der Hochseilkletterpark, in dem die Jugendlichen in schwindelerre-genden Höhen herumkletterten und viel Mut und Trittsicherheit bewiesen – arbei-tete die Lagercrew an einem Filmprojekt. Gefragt war der kreativste und lustigste Werbespot des diesjährigen Lagers. Da es im Lagerhaus nur so von Fliegen wimmel-te, wurden nicht zufällig besonders Insek-tensprays beworben. Doch leider schien auch der kreativste Werbespot den Fliegen

keinen Eindruck zu machen – sie hielten die Lagercrew auch weiterhin munter auf Trab. Jeden Tag traf sich die Lagergemein-schaft zudem, um auf unterschiedlichste Art und Weise ihre Freundschaft mit Gott zu vertiefen. Nachhaltigen Eindruck hinter-liess der Besuch von Fabienne Kilchmann, die von ihrer Arbeit unter den Kindern in den Ghettos von New York erzählte. Die leidenschaftliche Art, mit der Fabienne ihren Glauben an Gott lebt, hat die Teens tief beeindruckt.

Nathania Jörg, Rohrbach

Im Pantherlager begaben sich 44 aufge-regte Kinder auf die Spuren von König David. Beim Anblick des zu einem Königspalast umgestalteten Korpsgebäudes begannen die Augen zu leuchten: Da gab es zum Bei-spiel den grossen Thronsaal, eine Werkstatt, die königliche Garderobe und natürlich die Schatzkammer mit den Kronjuwelen. Ums Haus herum luden eine Hüpfburg, eine Sandmulde und viele Gefährte zum Spielen ein. Es war der Anfang einer unvergesslichen Woche, in der die Kinder in das Leben Davids eintauchten und seine Hochs und Tiefs haut-nah miterlebten. Besonders beeindruckte sie, wie David immer wieder Gottes Hilfe erlebte.

Irina Loosli, Langnau b. Reiden

Panorama

Lagerstimmung in der Heilsarmee Huttwil

Bild

: S

ara

Stö

cklF

oto

: Ren

é S

chei

deg

ger

Bild

: S

ara

Stö

cklF

oto

: Ad

rian

Sch

eid

egg

er

Bild

: S

ara

Stö

cklF

oto

: Kla

us L

oo

sli

Page 9: Dialog 9/2014 – Jugend mit Vision

9dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2014

Helden gesucht!

Expedition Afrika

Im SoLa 2014 hat eine heldenhafte Jugend dem schlechten Wetter getrotzt.

In der Kinderwoche der Heilsar-mee Aargau Süd lernten die jun-gen Teilnehmerinnen und Teilneh-mer Mitte Juli, sich im Dschungel des Lebens zu orientieren.

Helden, so durften wir erfahren, stellen sich schlechtem Wetter mit einem Lachen im Gesicht. Oh ja, es hat viel geregnet im SoLa in Adelboden. Aber dies kann echten Helden nicht die gute Laune verderben. Bei spannenden Spielen, interessanten Hel-dengeschichten und feinem Essen hatten die 32 Teens und Kids mit ihren Leitern viel Spass. Sie lernten Helden kennen wie den Propheten Jeremia, den Christen Hananias und den Retter der Welt, Jesus Christus.

Nach einer intensiven Regenzeit schien am ersten Morgen der Kinderwoche die Sonne zwischen den Wolken durch. Ein herrlicher Anblick! Vergnügt stimmten Kinder und Er-wachsene auf dem Campingplatz am Hall-wilersee in das Lied ein: „Cool, cool, cool, ganz einfach Spitze, dass du da bist!” Damit waren nicht nur die Kinder gemeint, sondern vor allem der gnädige, liebevolle Gott.

Das Team und seine Helfer spielten, sangen, bastelten, erzählten biblische Geschichten, lehrten Bibelverse, spielten Theater und schleppten Material heran für die 18 bis 25 Kinder, die jeden Tag erschie-nen. Sie erhielten auch stets einen Besuch vom vorwitzigen Toto, einem Affen aus Afri-ka, der mit seinen lustigen Sprüchen und

Gruppenfoto mit Olympiasieger Christoph Kunz.

Affe Toto aus Afrika führt die Kinder ins Thema ein.

Bild

: Hei

lsar

mee

Ung

arn

Bild

: Hei

lsar

mee

Ung

arn

Prominenter BesuchBei dem Besuch des Olympiasiegers Christoph Kunz (Paralympics) durften sie eine echte olympische Goldmedaille in die Hände nehmen. Christoph erzählte ihnen, dass Jesus Christus sein wahrer Held und bester Freund ist. Seine Lebensgeschichte hinterliess bei den Teens und Kids einen bleibenden Eindruck.

Regula Trummer

seinem Akzent unterhaltsam ins jeweilige Thema einführte.

Am Ende der Woche wussten die Kinder, wie man sich auf einer Reise orientieren kann und was bei Verletzungen zu tun ist, aber auch, wie man den Weg zu Gott findet und darauf bleibt.

Am Schluss durften die Kinder kleine Ge-

schenke aussuchen – als Belohnung für die Bananen-Kleber, die sie sich mit dem Erlernen von Bibelversen und mit ihrer An-wesenheit verdient hatten. Das Lied „Wie cha mer jung si und de Wäg unsträflich go? Wenn mer vertrout uf Gottes Wort” soll die Kinder, aber auch alle erwachsenen Zuhörer, weiterhin auf ihrem Weg begleiten.

Silvia Gebhard, Heilsarmee Aargau Süd

Neuer Kadett und neue Korpslei-tung in Ungarn

Im Gottesdienst des Korps in Gyön-gyös wurde am Sonntag, 3. August, Gábor Nagy als Kandidat für die Offi-ziersausbildung anerkannt. Er erhielt seine „Erstjahresabzeichen” zeitgleich mit dem Eintritt in die Offiziersschule als Kadett der Session „Botschafter des Lichts”. Kadett Nagy wurde dabei zum Mitglied der Korpsleitung von Gyöngyös ernannt. Ein offizieller „Willkomm” des neuen Kadetten aus Ungarn ist für den Herbst vorgesehen.

Majorin Darlene Morgan, Ungarn

Bild

: S

ara

Stö

cklF

oto

: zV

g

Bild

: S

ara

Stö

cklF

oto

: Silv

ia G

ebha

rd

Page 10: Dialog 9/2014 – Jugend mit Vision

10 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2014

Notabene

Internationale Versetzungen

95 Jahre13.10. Kommissärin Simone Chevalley, Rue des Guches 15, 2034 Peseux

Per 13. September 2014Kommissäre Stuart und Hope Mungate, Offiziere im Ruhestand, werden pro tem-pore als Leiter und Territoriale Präsidentin für G+F des Territoriums Nigeria ernannt.

Kommissäre Franz und Hanny Boschung

Nach 37 Dienstjahren als Heilsarmee-Offiziere treten Kommissäre Franz und Hanny Boschung am 31. August 2014 in den wohlverdienten Ruhestand.

Franz und Hanny stammen beide aus Basel und haben 1971 geheiratet.Während eines Skilagers erhielten Franz und Hanny unabhängig voneinander den klaren Ruf Gottes, ihr Leben Ihm und der Heilsarmee zur Verfügung zu stellen.

Nach dem Eintritt in die Offiziersschule 1975 mit der Session „Die Weggefährten Christi” und der Aussendung im Jahre 1977 begann ihr Dienst als Heilsarmeeoffi-ziere im Korps Morges.

Bereits zwei Jahre später wurden die Leutnante mit ihren drei Kindern (Olivier, Philippe und Caroline) nach Afrika, in das Territorium Kongo Brazzaville, versetzt. Mit viel Herzblut führten sie die verschiedenen Aufgaben aus und wurden vielen Men-schen zum Segen.

Nach 9 Jahren kehrte die junge Familie in die Schweiz, in das Korps St. Aubin, zurück. Im Juni 1995 führte der Marsch-befehl Kapitäne Boschung an die Europä-ische Offiziersschule der Heilsarmee nach Basel.

Drei Jahre später stellten sich Franz und Hanny wieder einer neuen Herausfor-derung, als ihr Weg sie nach Bern ans Hauptquartier führte. Zuerst wurde ihnen die Leitung für das Sozialwerk anvertraut und danach die Verantwortung für das Evangelisationswerk. Ihre Liebe zu den Menschen prägte den Offiziersdienst von Franz und Hanny stark.

Im Oktober 2007 wurde Franz als Chefse-kretär des Territoriums bestallt. Hanny war

Majorin Johanna Jüstrich

Johanna Jü-strich wurde am 15. März 1940 in Winterthur als zweite Tochter eines Bahnange-stellten geboren. Drei Jahre später zog die Familie nach St. Gallen,

wo Majorin Jüstrich durch ihre Schwester in die Heilsarmeepfadi kam. Begeistert machte sie mit und genoss die alten Pfa-difreundschaften während ihres ganzen Lebens. Sie bekehrte sich an einem Kin-derfeldzug. Später wurde sie Jungsoldatin und Korpskadettin.

Noch bevor Hanni Jüstrich als Soldatin eingereiht wurde, reichte sie von England aus ihre Kandidatur für den Offiziersdienst ein. Sie tat den Schritt zum vollamtlichen Dienst nicht leichtfertig, sondern rang mit verschiedenen Fragen. Parallel zu dieser Auseinandersetzung war Hanni beruflich als Lehrerin tätig. Sie unterrichtete vor-wiegend gebrechliche Kinder, eine grosse Herausforderung für Körper und Seele.

1967 trat Majorin Jüstrich mit der Session der „Evangelisten” in die Offiziersschule in Bern ein. Nach zwei Jahren Ausbildung begann ihre Offizierslaufbahn im Korps

Ruhestand

Gratulationen

Heimgang

Bild

er: W

erne

r Ts

chan

Bild

: zV

g

bereits seit 2003 die Territoriale Sekretärin für Gesellschaft und Familie. Schliesslich wurden sie im September 2011 als Terri-torialleiter und Territoriale Präsidentin G+F für das Territorium Schweiz, Österreich und Ungarn ernannt.

Sie liessen sich auch in schwierigen Situa-tionen nicht entmutigen – dank ihrer Hinga-be zu Gott, ihrer Liebe zur Heilsarmee und ihrer Bereitschaft, sich dort einsetzen zu lassen, wo sie gebraucht wurden.

Von Herzen wünsche ich, und sicher auch Sie alle, liebe Leserinnen und Leser, dass Kommissäre Franz und Hanny Boschung einen frohen, aktiven und von Gott reichlich gesegneten Ruhestand erleben dürfen.

Massimo Tursi, Chefsekretär

Liestal, wo sie als Leutnantin ihre ersten Erfahrungen als Offizierin sammelte. An-schliessend war sie als Mitarbeiterin an der Offiziersschule tätig. Nach einigen Jahren erneuter Gemeindeleitung sowie Kinder- und Jugendarbeit in den Divisionen Bern und Zürich wurde sie ab 1981 wiederum in der Offizierssschule eingesetzt. Sie begann zu unterrichten. Die Ausbildung der Offiziersschüler forderte die Majorin heraus, brachte ihr aber auch viel Befrie-digung. Im September 1985 erfolgte der Umzug in die neu erstellte Europäische Offiziersschule in Basel, wo sie künftig nicht nur mit Kadetten und Offizieren der Schweiz, sondern aller umliegenden Län-der zu tun hatte.

Majorin Jüstrich war musikalisch. Sie sang gerne und beherrschte verschiedene Ins-trumente. In der Offiziersmusik konnte man sie hinter dem Schlagzeug sehen. Ein fröh-liches Bild auch: Die kleine Majorin Jüstrich hinter dem grossen Euphonium!

Im Februar 1988 kam die Schreckens-nachricht, dass Hanni Jüstrich schwer verunfallt sei. Es folgten schwierige Monate intensiver Therapie und Rehabilitation. Die Majorin blieb zwar pflegebedürftig, sie kämpfte sich jedoch mit eisernem Willen in das Leben und die Arbeit zurück. Als der Eintritt in ein Pflegeheim unumgänglich wurde, versuchte sie auf beeindruckende Weise, in ihren eng gesteckten Grenzen den Geist lebendig zu erhalten.

Am 17. Juli ging Majorin Johanna Jüstrich während eines kurzen Spitalaufenthalts in die ewige Heimat ein. Eine lange Leidens-zeit kam zu ihrem Ende. Majorin Jüstrich bleibt uns als mutige, positive Frau und Offizierin in Erinnerung.

Majorin Elsbeth Oberli, Oberstin Ines Adler

Page 11: Dialog 9/2014 – Jugend mit Vision

11dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2014

Kommissäre Massimo und Jane Paone, Territorialleiter

26.9.–29.9. Besuch Region Ungarn1.10. Besuch Ruhestandsoffiziere Division Romande

Oberstleutnante Allan und Fiona Hofer, Chefsekretär und Sekretärin für G+F

14.9. Jubiläumsgottesdienst 100 Jahre Frutigland 22.9./26.9. Besuch Brengle Seminar, Waldegg10.–13.10. Besuch City Command Wien

p e r s o l o g® Persönlichkeits-Profil (DISG)mit Majoren Bernhard und Regina Wittwer

Beschrieb: Die Frage nach der erfolg-reichen Persönlichkeit ist so alt wie die Menschheit. Erfolgreiche Menschen haben es geschafft, ihr inneres Potenzial und ihr äusseres Verhalten miteinander in Einklang zu bringen. Sie kennen ihre Stärken und ihre Grenzen und können auch kritische Situationen oder Konflikte in Beruf und Privatleben souverän meistern und das Beste erreichen. Entdecken Sie einen pra-xisnahen Weg, Ihre Persönlichkeit weiter-zuentwickeln!

Kursdatum: 10./24. Okt. 2014Anmeldeschluss: 1. Okt. 2014

Selbst- und Lebensmanagementmit Urs Argenton

Beschrieb: Wie kann ich gesund mit mir selbst umgehen? Welche Spannung be-steht zwischen Arbeit und Freizeit? Wie kann ich lösungsorientiert denken und proaktiv handeln?

Kursdatum: 23. Okt./20. Nov. 2014Anmeldeschluss: 13. Okt. 2014

Infos und Anmeldung:Majorin Heidi GublerErwachsenenbildung: 061 387 91 11heilsarmee.ch/bildungszentrum

Shop und Museum Sonntag Spezial IIAm Sonntag, 19. Oktober 2014, von 15–17 Uhr öffnen Shop und Museum vor dem Einsetzungsgottesdienst für die neuen Leiter der Heilsarmee Schweiz, Österreich und Ungarn, Kommissäre M. und J. Paone & Oberst-Lt. A. und F. Hofer ihre Türen.

Nützen Sie die Chance, um sich neu ein-zukleiden und besuchen Sie die aktuelle Ausstellung „Die Welt für Gott! – 125 Jahre Mission & Entwicklung der Heilsarmee Schweiz”.

Weitere Informationen: heilsarmee.ch/shop

Kinder- und Jugend-arbeiter/in gesucht

Das Heilsarmeekorps Basel 1 ist im leben-digen und vielfältigen Matthäusquartier gut verankert. Für den Ausbau der Kinder- und Jugendarbeit im Korps und den Aufbau einer dynamischen Kinder- und Jugendar-beit im Quartier wird per 1. November 2014 oder nach Vereinbarung ein/e Kinder- und Jugendarbeiter/in (60–80%) gesucht.

Weitere Informationen: heilsarmee.ch/stellen

MitteilungStellenanzeige

Termine

Weiterbildung

Page 12: Dialog 9/2014 – Jugend mit Vision

12 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2014

„Ich will aber gedenken an meinen Bund, den ich mit dir geschlossen habe zur Zeit deiner Jugend.”

Hesekiel 16,60

Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

Verlag und RedaktionHauptquartier der Heilsarmee für dieSchweiz-Österreich-UngarnLaupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 BernTelefon 031 388 05 [email protected]änderungen bitte an diese Adresse!

RedaktionsteamMajor Jacques Tschanz (JT), Leiter Kommunikation; Sara Stöcklin (SSt); redaktionelle Mitarbeiter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Claire-Lise Bitter, Reinhard Lässig.

Layout Rolf Messerli Druck Rub Media AG, Wabern/Bern

Gründer der Heilsarmee William BoothGeneral André CoxTerritorialleiter Kommissär Franz Boschung

Abonnementdialog Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland)Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland)Klecks Kinderzeitschrift Fr. 24.–

KunstvollLand der HoffnungVater,

Du malst jeden Morgen das Land meiner Hoffnung.

Du legst das weiche Licht deiner Zärtlichkeit hinein. Du zeichnest Hügel der Gnade. Du versiehst sie mit schönen Far-ben, um den Weg zu bereiten, auf dem ich wandle.

Du schaust nicht auf meine Schwä-chen, meine Ängste, meine Zweifel. Du bringst in mein Leben das Licht deines Hauses. Du machst es schön, einzig durch die Kraft deines Daseins.

Vater, du bist meine einzige Hoff-nung, mein einziges Licht. Du bist meine Zukunft, mein Friede und meine Sicherheit.

Bei dir fühle ich mich wohl.

Pierre-Yves Zwahlen

Mit den eigenen Händen Neues zu erschaf-fen, Farben und Formen zu entdecken hat Menschen seit jeher fasziniert. Erfahren Sie im nächsten dialog, welche Bedeutung Kunst und Kreativität in der Heilsarmee haben!

Die Redaktion

Bild

: zV

g

Im Dialog bleiben

Impressum

AZ

B 3001 B

ern

Gebete der Hoffnung Im nächsten „dialog”

Bild

: Pris

cille

Tsc

hanz

Zoë Bees Kindheit war schwie-rig. Ihr Vater war jähzornig, es herrschte Dauerkrieg.

„Mit einem Stock wurden wir gezüchtigt, angeblich aus ,Liebe’. Dazu kamen acht Jahre Vergewaltigung. Meine Stütze war der Grossvater. Er liebte, ohne zu verlet-zen. Dank meiner inneren Fantasiewelt überlebte ich. Aber ich war verwirrt, ver-mischte Traumwelt und Realität. Beruflich war ich erfolgreich, innerlich leer und halt-los. Als Suchende landete ich in der Eso-terik, schliesslich im Okkulten: Feuerscha-manin, Essener-Heilpriesterin, Astralreisen, Inkorporationen, Heilzeremonien mit dem Christuslicht. Ich war ein Medium mit prä-zisen Bildern. Heute weiss ich: Diese Dinge funktionieren, nur die Quelle ist falsch!

Mein Leben wurde dunkel. Am Karfreitag 2011 war ich auf dem Tiefpunkt. Ich schrie

zu Gott: Wenn es dich gibt, rette mich oder lass mich sterben! Kurz darauf schickte er eine Frau, die mich in den „Alphalive”-Kurs (Einführung in den christlichen Glauben) mit-nahm. Ich bekehrte mich am 30.10.2011. Grosse Lasten fielen sofort von mir ab, und der hartnäckige Rest wie durch ein Wun-der in einem Befreiungsdienst. Heute bin ich geheilt und habe ein erfülltes, stabiles Leben wie noch nie.”

Zoë Bee

Auf die Quelle kommt es an

An die richtige Quelle gelangt: Zoë Bee.