Die ZFV-Unternehmungen haben der Wirtschaftskrise ......2 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009 Für...

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Die ZFV-Unternehmungen haben der Wirtschaftskrise erfolgreich getrotzt. 2009 wurden Umsatz, Betriebsergebnis und Cashflow gegenüber dem Vor- jahr erneut gesteigert – der Umsatz um 4,1 Prozent auf 168,7 Millionen Franken, das Betriebsergebnis um 3,0 Prozent auf 20,2 Millionen Franken und der Cashflow um 5,3 Prozent auf 19,8 Millionen Franken. Jahresbericht2009

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  • Die ZFV-Unternehmungen haben der Wirtschaftskrise erfolgreich getrotzt. 2009 wurden Umsatz, Betriebsergebnis und Cashflow gegenüber dem Vor-jahr erneut gesteigert – der Umsatz um 4,1 Prozent auf 168,7 Millionen Franken, das Betriebsergebnis um 3,0 Prozent auf 20,2 Millionen Franken und der Cashflow um 5,3 Prozent auf 19,8 Millionen Franken.

    � Jahresbericht�2009

  • 1Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    JahresrückblickWeichenstellung in wirtschaftlicher, personeller und räumlicher Hinsicht!

    Krisenjahr mit positivem Ausgang ...

    JahresrechnungKonsolidierte Bilanz der ZFV-Unternehmungen

    Konsolidierte Erfolgsrechnung der ZFV-Unternehmungen

    Anhang (Bewertungs- und Konsolidierungsgrundsätze)

    Bericht der Revisionsstelle

    AnhangOrgane

    Mitglieder der Genossenschaft

    Betriebe der ZFV-Unternehmungen

    2

    6

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    40

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  • 2 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Für viele war 2009 ein rabenschwarzes Krisenjahr, das möglichst schnell im Archiv

    der Geschichte verstaut und vergessen wird. Glanzvoll war das Jahr bestimmt nur

    für wenige. Für die ZFV-Unternehmungen war es wechselvoll mit durchaus posi-

    tiven Seiten.

    Nachdem bereits Ende 2008 düstere Wolken aufgezogen waren, blies uns der Wind

    in den ersten zwei Monaten eisig ins Gesicht. Erstmals seit Jahren und trotz neuen

    Betrieben war der Umsatz im Februar im Vergleich zum Vorjahr zurück gegangen.

    Auch das Betriebsergebnis brach ein. Das Geschäftsjahr drohte desaströs zu werden,

    rasches Handeln war angesagt.

    Ausserordentliche Ereignisse erfordern ausserordentliche Massnahmen: Mit dem

    «Commitment vom 19. März 2009» verpflichteten sich unsere Betriebsleitungen,

    alles daran zu setzen, das budgetierte Betriebsergebnis bis zum Jahresende zu

    erreichen. Dies bedeutete, entweder die Umsätze zu steigern oder die Kosten

    entsprechend dem Umsatzrückgang zu senken. Das Resultat ist beeindruckend:

    Ab August wurden die Verbesserungen sichtbar, Umsatz und Betriebsergebnis

    bewegten sich in die richtige Richtung, bis zum Jahresende setzte eine eigent-

    liche Aufholjagd ein. Diese wurde zusätzlich begünstigt durch die sich leicht auf-

    hellende Konjunktur.

    Dank diesem besonderen Engagement unserer Betriebsleitungen, aber natürlich

    auch dank dem Einsatz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben

    und am Hauptsitz ist es in schwierigem Umfeld gelungen, den Gesamtumsatz um

    4,1 Prozent auf 168,7 Millionen Franken zu steigern und gleichzeitig das Betriebs-

    ergebnis vor Abschreibungen, Steuern, Rückstellungen und Ausserordentlichem

    von 19,6 auf 20,2 Millionen Franken um 3,0 Prozent zu erhöhen. Der Cashflow stieg

    von 18,8 auf 19,8 Millionen Franken um 5,3 Prozent. Damit wurde das Budget

    2009 deutlich übertroffen! Allen Beteiligten gebührt ein herzliches Dankeschön

    und grosse Anerkennung für diese bemerkenswerte Leistung.

    2009 erfolgte eine Weichenstellung in wirtschaftlicher, personeller und räumlicher Hinsicht: mit der erneuten Kräftigung des wirtschaftlichen Fundaments, mit der Verkleinerung der Geschäftsleitung und der Verstärkung der Sachbearbeiter- ebene sowie mit dem Umzug in neue Geschäftsräumlichkeiten.

    �Weichenstellung�in�wirtschaftlicher,��personeller�und�räumlicher�Hinsicht!

  • 3Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Befriedigt dieses jährliche Wachstum vor allem die Eitelkeit der Geschäftsleitung,

    oder brauchen wir es wirklich? Wir brauchen es! Die Krise hat uns gelehrt, dass

    die Fahrt nach unten sehr viel rasanter erfolgt als jene nach oben, die meistens

    mit Mühsal verbunden ist. Unsere 1925 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – viele

    haben eine Familie und damit Versorgeraufgaben – sind auf einen sicheren

    Arbeitsplatz angewiesen, der langfristig und auch in der Zukunft Bestand hat.

    Das ist eine grosse Verantwortung, die wir auch in schlechten Zeiten wahr nehmen

    wollen. Deshalb siedeln wir das Ziel «Arbeitsplatzsicherheit» ganz weit oben an.

    Wir sind stolz, dass es uns in den letzten Jahren gelungen ist, neben dem Erhalt

    der bestehenden Arbeitsplätze auch viele neue zu schaffen.

    An der Schwelle zum neuen Geschäftsjahr stellen wir fest: Die ZFV-Unterneh-

    mungen stehen – auch nach dem Krisenjahr 2009 – auf einem gesunden und

    wirtschaftlich tragfähigen Fundament. Wir haben der Wirtschaftskrise erfolg-

    reich getrotzt. Dies allein reicht für eine positive Zukunftsentwicklung allerdings

    nicht.

    «Die richtige Person am richtigen Ort.» Das ist die – hohe – Messlatte, die es bei

    jeder Neuanstellung von Mitarbeitenden zu überspringen gilt, und das Jahr 2009

    war reich an Neuanstellungen. Denn mehr und grössere Betriebe erforderten

    eine Erhöhung der Managementkapazität. Die Sachbearbeiterebene wurde 2009

    gewichtig verstärkt mit insgesamt zehn neuen, erfahrenen Mitarbeitenden, deren

    Aufgaben die fachliche und organisatorische Betreuung der Betriebe sowie der

    Auf- und Ausbau von Qualitätssicherungsmassnahmen sind. Auch wurden ver-

    schiedene Leitungsfunktionen in den Betrieben neu und mit den «richtigen»

    Leuten besetzt.

    Die Geschäftsleitung hingegen wurde verkleinert. Karl Neff ist Ende März und

    Dr. Monika Binkert Ende November 2009 aus dem Unternehmen ausgetreten.

    Beide wurden in der Geschäftsleitung nicht mehr ersetzt. Marco Fornara leitet

    wie bis anhin die Sorell Hotels, Gilbert Philipona ist nach wie vor für den Einkauf

    und die Warenbewirtschaftung zuständig, auch für Benno Sidler, Leiter Finanz-

    und Rechnungswesen sowie Controlling, und Angela Tauro, Leiterin Personal-

    wesen, blieb das Aufgabengebiet das Gleiche. Einzig Andreas Hunziker hat mit

    der Leitung der gesamten Gastro nomie ab 1. April 2009 einen wesentlich breiteren

    Aufgaben- und Verantwortungsbereich erhalten. Regula Pfister hat weiterhin

    den Vorsitz inne.

  • 4 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Schon seit einiger Zeit waren die Raumverhältnisse in der Zentrale an der Mühle-

    bachstrasse 86 prekär und genügten den gestiegenen Anforderungen nicht mehr.

    Der Kauf der Liegenschaft an der Flüelastrasse 51 in Zürich Albisrieden Anfang

    2009 erwies sich als Glücksfall, konnten doch auf einen Schlag alle räumlichen Be-

    dürfnisse ausreichend abgedeckt werden. Ausserdem verfügt das neue Geschäfts-

    haus über genügend – heute noch vermietete – Raumreserven für das zukünftige

    Wachstum. Nach einer bedürfnisgerechten Renovation erfolgte im März 2009 der

    Umzug von der Mühlebachstrasse an die Flüelastrasse. Gewissermassen als sym-

    bolischer Akt wurde die bisherige «Zentrale» zum neuen «Hauptsitz».

    Diese wichtigen Weichenstellungen in wirtschaftlicher, personeller und räum-

    licher Hinsicht geben den ZFV-Unternehmungen neue Schubkraft, Zuversicht und

    Sicherheit für eine positive Weiterentwicklung in der Zukunft.

    Dr. Regula Pfister, Präsidentin des Verwaltungsrates

  • 6 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    ...�dank�rechtzeitiger�Reaktion�und�grossem�Einsatz�unserer�Mitarbeiterinnen�und�Mitarbeiter

    Nach den ersten beiden Monaten des Jahres 2009 hätte auch der grösste Optimist

    nicht erwartet, dass es so kommt, wie es schliesslich gekommen ist: Das Geschäfts-

    jahr 2009 der ZFV-Unternehmungen fügt sich nahtlos in die Erfolgsserie der letzten

    Jahre ein. Umsatz, Betriebsergebnis und Cashflow wurden gegenüber dem Vorjahr

    erneut gesteigert. Dies war möglich, weil wir mit dem «Commitment vom 19. März

    2009» die Weichen rechtzeitig gestellt haben, indem sich unsere Betriebsleitungen

    verpflichteten, alles daran zu setzen, das budgetierte Betriebsergebnis bis zum Jah-

    resende zu erreichen. Angesagt war harte Knochenarbeit, die den Betriebsleitungen

    und den Mitarbeitenden viel abverlangt hat. Die gegen das Jahresende hin leicht

    bessere Konjunkturlage ist gewissermassen das Quäntchen Glück, das dem Tüchti-

    gen gebührt.

    Der konsolidierte Gesamtumsatz (inkl. Liegenschaften) der ZFV-Unternehmungen

    betrug im Geschäftsjahr 2009 168,7 Millionen Franken. Das entspricht einer Erhö-

    hung um 6,7 Millionen Franken oder 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bereits

    zum dritten Mal ist der unternehmensinterne Umsatz im Betrag von 5,8 Millionen

    Franken herauskonsolidiert worden.

    Der Gastronomieumsatz nahm um 6,1 auf 162,8 Millionen Franken oder 3,9 Pro-

    zent zu. Massgeblich dazu beigetragen haben die sechs 2008 dazugekommenen

    Betriebe, die im Berichtsjahr erstmals voll zu Buche schlugen, sowie die zehn

    neuen Betriebe des Jahres 2009:

    Januar� Übernahme des Personalrestaurants der SIG im SIG-Hus

    in Neuhausen am Rheinfall

    Januar� Übernahme des Personalrestaurants B38 der ST-Ericsson in Zürich

    Januar� Neueröffnung der Cafeteria HoPro im Gymnasium Hohe Promenade

    in Zürich

    Mai Übernahme der Gastronomie im Strandbad Lido in Luzern

    Juni� Übernahme der Verpflegung der Clariden Leu in Zürich

    Juni� Neueröffnung des Restaurants Cloud auf dem Novartis Campus

    in Basel

    Das Geschäftsjahr 2009 der ZFV-Unternehmungen fügt sich nahtlos in die Erfolgsserie der letzten Jahre ein. In einem schwierigen Umfeld konnte das parallele Wachstum von Umsatz und Betriebsergebnis beinahe erreicht werden. Beim Cashflow wurde es sogar übertroffen.

    Krisenjahr�mit�positivem�Ausgang�...�

  • 7Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Juli Übernahme der Gastronomie im World Trade Center in Zürich

    Juli Übernahme der Verpflegung an der Universität Bern

    mit insgesamt fünf Betrieben

    August Übernahme der Mensa des Gymnasiums Neufeld in Bern

    Oktober Übernahme des Personalrestaurants der Bachofen AG in Uster

    Vier Betriebe wurden im Berichtsjahr aufgegeben:

    Mai� Restaurant Invento in Allschwil BL

    Dezember� Personalrestaurant SBB RBL Ost und West in Dietikon/Spreitenbach

    Dezember� Personalrestaurant SBB Wylerpark in Bern

    Dezember� Personalrestaurant der Tecan in Männedorf

    Die bisherigen Betriebe erzielten ein Umsatzwachstum von 0,4 Prozent. Die 2009

    dazugekommenen Betriebe trugen 4,4 Prozent zum Umsatzwachstum bei, wäh-

    rend die 2008 und 2009 weggefallenen Betriebe den Umsatz um 0,6 Prozent

    schmälerten. Der im Berichtsjahr zum dritten Mal herauskonsolidierte Umsatz

    reduzierte das Wachstum um 0,3 Prozent.

    Trotz Voreröffnungskosten für die neuen Betriebe konnte das konsolidierte Be-

    triebsergebnis vor Abschreibungen, Rückstellungen, Steuern und Ausserorden t-

    lichem von 19,6 auf 20,2 Millionen Franken um 3,0 Prozent gesteigert werden.

    Dies ist ein überaus erfreuliches Resultat, konnte doch in einem schwierigen Um-

    feld das parallele Wachstum von Umsatz und Betriebsergebnis beinahe erreicht

    werden. Der Cashflow wurde im Berichtsjahr gar um 5,3 Prozent auf 19,8 Millionen

    Franken gesteigert. Statutengemäss verbleibt der gesamte Cashflow im Unter-

    nehmen und dient seiner Weiterentwicklung. Die 2009 getätigten Investitionen

    von insgesamt 27,8 Millionen Franken konnten nur zu 71,2 Prozent aus dem Cash-

    flow finanziert werden. Im Berichtsjahr mussten Hypotheken im Umfang von

    5,2 Millionen Franken aufgenommen werden, der Rest wurde über kurzfristige

    Festkredite finanziert. Der ausgewiesene Gewinn stieg von 3,3 auf 3,6 Millionen

    Franken um 8,5 Prozent.

    Anzahl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000

    Männer 733 683 656 541 439 363 319 293 263 276

    Frauen 1192 1100 1114 928 742 649 553 561 522 413

    Insgesamt 1925 1783 1770 1469 1181 1012 872 854 785 689

    Anzahl Stellen (100 %)� 1155� 1119� 1097� 998� 781 651 634 621 557 504

  • 8 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Alle�zwölf�Sorell�Hotels�im�Eigentum�der�ZFVUnternehmungen

    Seit 2003 werden die Hotels der ZFV-Unternehmungen unter dem Namen «Sorell

    Hotels» geführt. Der Name Sorell wird abgeleitet von Susanna Orelli, der Gründerin

    und ersten Geschäftsleiterin der ZFV-Unternehmungen. Jedes der zwölf Häuser ist

    ein Unikat mit einer ganz besonderen, individuellen Note.

    2009 konnten zwei weitere Hotels käuflich erworben werden: Anfang März das

    Hotel Krone in Winterthur und Ende Oktober das Hotel Arabelle in Bern. Beide

    Hotels wurden vor dem Kauf in Miete geführt, die «Krone» seit März 2008, das

    «Arabelle» seit November 2004. Somit befinden sich nun alle zwölf Sorell Hotels

    im Eigentum der ZFV-Unternehmungen.

    Insgesamt haben die Sorell Hotels die Wirtschaftskrise deutlich gespürt. Ihr Umsatz

    ist von 42,7 auf 40,5 Millionen Franken um 5,2 Prozent zurückgegangen. Das Be-

    triebsergebnis erlitt eine Einbusse im zweistelligen Prozentbereich, dies allerdings

    im Vergleich zu 2008, dem besten Hoteljahr in der Geschichte der ZFV-Unterneh-

    mungen mit Sonderereignissen wie beispielsweise der EURO 08, die den Geschäfts-

    gang positiv beeinflusst hatten.

    Gästeübernachtungen und Zimmerbelegung der Sorell Hotels widerspiegeln diese

    Entwicklung: Im Glanzjahr 2008 verzeichneten die Sorell Hotels insgesamt 167 314

    Gästeübernachtungen, das entspricht 129 771 verkauften Zimmern, was eine durch-

    schnittliche Zimmerbelegung von 66,7 Prozent ergab. 2009 ging die Zahl der Gäste-

    übernachtungen auf 155 153 zurück, entsprechend reduzierte sich auch die Zahl der

    verkauften Zimmer auf 120 702. Die durchschnittliche Zimmerbelegung betrug noch

    61,3 Prozent. Mit Ausnahme der beiden Sorell Hotels Rüden in Schaffhausen und

    Asora in Arosa lag auch der durchschnittliche Zimmerpreis unter jenem des Jahres

    2008.

    Licht�und�Schatten�bei�den�Sorell�Hotels

    Zwei der Sorell Hotels – das «Ador» in Bern und das «Tamina» in Bad Ragaz – ver-

    mochten im schwierigen Berichtsjahr den Umsatz zu steigern und das Betriebser-

    gebnis zu verbessern. Als einzige konnten beide auch die durchschnittliche Zim-

    merbelegung erhöhen.

    Insgesamt haben die Sorell Hotels die Wirtschaftskrise deutlich gespürt. Ihr Umsatz ist im Berichtsjahr von 42,7 auf 40,5 Millionen Franken zurückgegangen, die durchschnittliche Zimmerbelegung aller zwölf Häuser von 66,7 auf 61,3 Prozent.

  • Verschiedene der Sorell Hotels bieten nicht nur erstklassige Übernachtungsmöglichkeiten,

    sondern verwöhnen ihre Gäste auch in kulinarischer Hinsicht.

    Restaurant Spice im «Rigiblick» in Zürich

    Restaurant La Couronne im Sorell Hotel Krone in Winterthur

    Terrasse im Sorell Hotel Zürichberg in Zürich

  • 10 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Die Verbesserungen im Sorell Hotel Ador sind eine Folge des 2008 durchgeführten

    Umbaus mit fünf zusätzlichen Hotelzimmern und deutlich effizienteren Be-

    triebsabläufen. Der Ersatz des früheren Restaurants durch eine Cafébar mit gemüt-

    licher Lounge, in welcher die Gäste schnell und ungezwungen etwas trinken oder

    eine Kleinigkeit essen können, hat sich als absolut richtig erwiesen. Der erweiterte

    und mit modernster Technik ausgestattete, neue Seminarbereich hat sich bewährt

    und wird rege genutzt. Klaus Eisele und seinem Team ist es gelungen, dem Sorell

    Hotel Ador an bester Lage in Bern den Stempel «erfolgreich» aufzu drücken. Damit

    ist der Weg frei für die letzte Sanierungsetappe, die voraussichtlich bereits 2010

    erfolgen kann.

    Was im «Ador» bereits erfolgreich realisiert wurde, steht dem «Tamina» noch

    bevor: eine umfassende Renovation. Nachdem der Kurort Bad Ragaz mit der Neu-

    gestaltung der Thermen und der Neupositionierung der Grandhotels stark aufge-

    wertet wurde, wird der Ruf nach einem gepflegten Viersterne-Hotel immer lauter.

    Das «Tamina» hat alle Voraussetzungen dazu, muss jedoch, um mit der eingelei-

    teten Entwicklung im Tourismusbereich Schritt halten zu können, dringend reno-

    viert werden. Das im letzten Jahresbericht erwähnte Wellnessprojekt ist leider an

    zu hohen Kosten gescheitert. Nunmehr wird eine Etappierung ins Auge gefasst.

    Zuerst gilt es, die Hotelzimmer zu erneuern und den Restaurantbereich attrak tiver

    zu gestalten. Damit wird Anfang 2011 begonnen, so dass die Arbeiten im Frühling

    des gleichen Jahres beendet sein werden. Anschlies send wird der Wellness bereich

    in Angriff genommen.

    Gut die Hälfte des Umsatzes der Sorell Hotels erwirtschafteten die drei Häuser

    «Zürich berg», «Seidenhof» und «Seefeld». Auch aus der Optik des Betriebsergeb-

    nisses gehört dieses «Triumvirat» zu den sicheren Werten der ZFV-Unternehmun-

    gen. Als grösster Hotelbetrieb erzielte das Sorell Hotel Zürichberg 2009 einen Jahres-

    Zimmerbelegung der Sorell Hotels (in Prozent) 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000

    Hotel Zürichberg in Zürich 59 67 73 63 64 69 66 69 77 77

    Hotel Seidenhof in Zürich 75 76 76 71 67 65 59 64 70 73

    Hotel Rütli in Zürich 64 78 76 72 66 64 59 65 75 79

    Hotel Seefeld in Zürich� 74� 77� 78� 76� 75 72 68 74 70

    Hotel Ador in Bern 70 66 73 65 62 61 58 60

    Hotel Rüden in Schaffhausen 52 57 58 56 53 49 49 55

    Hotel Arabelle in Bern 52 65 68 65 62 38

    Hotel Asora in Arosa 47 54 45 36 40 32

    Hotel Argovia in Aarau 57 60 53 45 41

    Hotel Tamina in Bad Ragaz 42 41 40 38

    Hotel Krone in Winterthur 56 57

    Festliche Tafel im Sorell Hotel Zürichberg

  • 11Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    umsatz von 10,2 Millionen Franken. Der Umsatz im Hotel ging leicht stärker zurück

    als jener im Restaurant. Besonders gelitten hat jedoch der Seminarbereich, sind

    doch aus wirtschaftlichen Gründen verschiedene mehrtägige Veranstaltungen er-

    satzlos gestrichen worden.

    Im Gegensatz zum «Zürichberg» werden die beiden Stadthotels Seidenhof und

    Seefeld vorwiegend von Geschäftsleuten frequentiert. Von Montag bis Freitag sind

    sie gut ausgelastet, die Belegung am Wochenende ist hingegen eher tief. Sonder-

    aktionen für Weekendbuchungen waren im unwirtlichen wirtschaftlichen Umfeld

    nur begrenzt erfolgreich. Während den Sommermonaten wurde zudem das Seefeld-

    quartier infolge der Erneuerung der Tramgleise von Verkehrsbehinderungen und

    Lärmimmissionen stark in Mitleidenschaft gezogen, mit negativen Auswirkungen

    auf den Hotelbetrieb.

    Das «Rütli» erlebte mit einem Umsatzrückgang von rund 20 Prozent den stärksten

    Einbruch. Mit tiefen Zimmerpreisen machten die umliegenden Viersterne-Hotels

    dem in die Jahre gekommenen «Rütli» seit längerem die Gäste streitig. Die letzten

    grösseren Renovationen im «Rütli» erfolgten in den Jahren 1984/85 und 1989/90.

    Da ist es selbstredend, dass nur über eine umfassende Sanierung die Konkurrenz-

    fähigkeit des Sorell Hotels Rütli wieder hergestellt werden konnte. Nebst der

    komplet ten Neuausstattung der Zimmer sind die wichtigsten Neuerungen die in

    die Rezeption integrierte Cafébar und die Klimatisierung der Zimmer. Von der

    «Rundum»-Sanierung ausgenommen waren einzig die 2004 renovierten Graffiti-

    Zimmer (Cityrooms). Der Umbau wurde bei laufendem Hotelbetrieb durchgeführt

    und Mitte März 2010 erfolgreich abgeschlossen.

    Während der «Rüden» als Stadthotel ganzjährig geöffnet ist, hat das «Asora» als

    Ferienhotel in den Bergen eine tendenziell starke Winter- und eine eher schwä-

    chere Sommersaison. Obschon im «Rüden» ab September 2009 die Vermietung

    der Appartements im Nebengebäude weggefallen war, konnten Umsatz- und

    Ergebnisausfall in Grenzen gehalten werden. Auch das Sorell Hotel Asora hat er-

    freuliche Fortschritte erzielt.

    Das kleinste Sorell Hotel ist das «Argovia» in Aarau. Es erlitt im Berichtsjahr einen

    Umsatzrückgang von 7,3 Prozent. Hotel und Restaurant waren kurzzeitlich ge-

    schlossen, weil im ganzen Haus die Fenster ersetzt sowie die gesamte Küchen- und

    Teile der Buffetinfrastruktur erneuert wurden.

    Nach dem Kauf des Hotels Krone in Winterthur Anfang März und des Hotels Arabelle in Bern Ende Oktober 2009 befinden sich nunmehr alle zwölf Sorell Hotels im Eigentum der ZFV-Unternehmungen.

  • 12 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Auch im Sorell Hotel Arabelle kam es während den Sommermonaten zu einer um-

    fassenden Fassaden-, Fenster- und Bädersanierung, die notwendig geworden

    war, um dem Haus den Zweisterne-Status zu sichern. Dies war denn auch die

    Voraussetzung für den Kauf des Hotels durch die ZFV-Unternehmungen. Da die

    Römisch-Katholische Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung den Besitz eines

    eigenen Hotels immer weniger als ihre Aufgabe betrachtete und das Haus bei den

    ZFV-Unternehmungen in guten Händen wusste, kam es Ende Oktober 2009 zum

    Verkauf. Mitverkauft wurde auch die Nachbarliegenschaft, in der sich einfache

    Mietwohnungen befinden.

    Das Sorell Hotel Krone in Winterthur hat mit einem Gesamtumsatz von 2,4 Millio-

    nen Franken das Budget knapp verfehlt, liegt aber vom Betriebsergebnis her

    deutlich unter den Erwartungen. Trotzdem hat sich der Kauf, wirtschaftlich gese-

    hen, gelohnt, gehören doch zur Liegenschaft auch eine originelle Wohnung und

    zwei Ladenlokale. Der Betrieb verfügt mit dem Bistro La Couronne und dem ge-

    hobeneren Restaurant Pearl über zwei Restaurants, die wegen ihrer Qualität bereits

    mehrfach für positive Schlagzeilen gesorgt haben. Das kreative Wirken von Küchen-

    chef Denis Ast im Res taurant Pearl wurde auch in diesem Jahr mit 14 «Gault

    Millau»-Punkten belohnt.

    Deutlich unter den Erwartungen lag die Vermietung der komfortablen und ge-

    pflegten Appartements im «Rigiblick» an einzigartiger Lage mit Blick auf Stadt, See

    und Berge. Matthias Ramer, Direktor des Sorell Hotels Seidenhof und operativer

    Leiter der Sorell Hotels, hat sich der Vermietung dieser Appartements angenom-

    men.

    Weit über Zürich hinaus geniesst das Restaurant Spice im «Rigiblick» mit 16 «Gault

    Millau»-Punkten und einem Michelin-Stern einen hervorragenden Ruf. Neben

    Gästen, die sich zu einem runden Geburtstag oder zum Hochzeitstag etwas Beson-

    deres gönnen, hat Felix Eppisser auch eine treue Stammkundschaft aufgebaut. Die

    «Rigiblick»-Gäste verbindet die Freude an einem mehrgängigen Menü, luftig,

    leicht und kreativ zubereitet, mit einem Hauch asiatischer Gewürze verfeinert und

    von Felix Eppisser und seinem Souschef Christian Nickel als kleines Kunstwerk prä-

    sentiert. Zusammen mit dem passenden Wein braucht es nur noch die richtige

    Musse, damit der Abend zu einem aussergewöhnlichen Fest für alle Sinne wird.

    Verschiedene Sorell Hotels wurden und werden renoviert: Das «Rütli» in Zürich erhielt klimatisierte und zeitgemässe Zimmer und eine neue Rezeption mit integrierter Cafébar, im «Argovia» in Aarau wurden die Fenster ersetzt und die Kücheninfrastruktur erneuert, das «Tamina» in Bad Ragaz wird Anfang 2011 einer umfassenden Erneuerung unterzogen.

  • 13Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Das «Tüpfelchen auf dem i» ist dann erreicht, wenn im Sommer das Essen auf der

    wunderschönen Terrasse hoch über Zürich genossen werden kann. Nachdem Lucia

    Eppisser, die den «Rigiblick» zusammen mit ihrem Mann aufgebaut hat, Mitte 2009

    aus dem Unternehmen ausgeschieden ist, liegt seither die Führung des Betriebs

    allein bei Felix Eppisser.

    Optimierung�neuer�Betriebe

    Es ist fast schon ein Gesetz, dass neue Betriebe schlechter starten als erwartet.

    Zum einen verleitet die Begeisterung für einen neuen Betrieb zu euphorischen

    Höhenflügen und trübt dabei den klaren Wirtschaftsprüferblick. Zum anderen

    lähmt eine (zu) pessimistische Betrachtungsweise jegliche Aktivitäten und lässt

    etwas Neues schon gar nicht erst entstehen. Gefragt ist somit das goldene Mittel-

    mass, vor allem aber die intensive Betreuung neuer Betriebe von Anfang an.

    2009 wurden zwei Grossbetriebe in den «courant normal» überführt: die Gastro-

    nomie im Stadion Letzigrund in Zürich und die Verpflegung im Verkehrshaus der

    Schweiz in L uzern. Die Gastronomie im Stadion Letzigrund wurde im September

    2007 übernommen. Bereits im Jahr darauf fand – neben den Spielen der Heim-

    clubs FCZ und GC, dem Leichtathletikmeeting und weiteren Anlässen – die EURO

    08 statt. 2009 ging es nun darum, den «Normalfall» zu üben. Gleich vorweg: Das

    ist vollauf gelungen. Der Gesamtumsatz lag im Berichtsjahr bei 5,4 Millionen

    Franken, das sind nur knapp 100 000 Franken weniger als im EURO-Jahr zuvor.

    Der grösste Handlungsbedarf bestand bei der Bewirtschaftung der Aussenstände.

    Im Gegensatz zum öffentlichen Restaurant sowie der Club- und Logenverpflegung,

    die von Anfang an wegen ihrer Qualität gelobt wurden, mussten wir im Standbe-

    reich Lehrgeld bezahlen. Mit der Unterstützung durch unseren Betriebscontroller

    ist es Thomas Schmidt und seinem Team gelungen, die Kosten im Griff zu behal-

    ten und ein positives Betriebsergebnis zu erzielen.

    Eine weitere Erfolgsstory ist die Verpflegung im Verkehrshaus der Schweiz in Lu-

    zern. Das Museum verzeichnete 2009 mit 927 266 Besuchern ein absolutes Re-

    kordergebnis. Davon profitierte auch die Gastronomie, die den Jahresumsatz auf

    7,2 Millionen Franken markant gesteigert hat. Das grosszügige und farbenfroh

    gestaltete Selbstbedienungsrestaurant Mercato im Eingangsgebäude «Future-

    Com» entwickelte sich seit der Eröffnung im November 2008 zu einem Publi-

    kumsmagneten. Ausstellungen können noch so spannend sein, zwischendurch

    braucht es eine Verschnaufpause mit einer Stärkung für Körper und Geist. Das

    bediente Restaurant Piccard hatte wesentlich mehr Mühe, Akzeptanz bei den

    Gästen zu finden. Nicht dass die Qualität nicht stimmt, das Problem sind viel eher

    die langen Öffnungszeiten abends und die Positionierung des Restaurants nicht

    nur für Museumsbesucher, sondern auch für auswärtige Gäste. Roland Witschi,

    Betriebsleiter, und Patrik Scheidegger, zuständiger Gruppenleiter, sind daran, diese

    Aufgabe zu lösen. «Alles ist möglich!», lautet die Catering-Devise von Roland

    ZFVKompetenzmodell�–��Wegweiser�zum�Erfolg

    2009 haben wir das ZFV-Kompetenzmodell

    er arbeitet, das ab 2010 sukzessive eingeführt

    wird. Dieses soll den Kadermitarbeitenden

    als Grund lageninstrument und Hilfsmittel in

    der Personal- und Führungsarbeit dienen

    und den Mitarbeitenden einen Orientierungs-

    rahmen für die verlangten Schlüsselkom-

    petenzen bieten. In Bezug auf die zentralen

    Personal prozesse wie Personalrekrutierung,

    -beurteilung, -führung und -entwicklung

    schafft es auf allen Stufen Klarheit, Transparenz

    und Verbindlichkeit.

    Das Kompetenzmodell der ZFV-Unternehmun-

    gen formuliert die Anforderungen an die

    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ermög-

    licht es, die Personalarbeit innerhalb des

    Unternehmens zu systematisieren und die

    Mitarbeitenden entsprechend ihren Kom-

    petenzen einzusetzen. Damit unterstützt es

    den für die ZFV-Unternehmungen match-

    entscheidenden Prozess: «Die richtige Person

    am richtigen Ort.»

  • 14 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Witschi und seinem Team. Bei zahlreichen Caterings, die entweder im Konferenz-

    zentrum des Verkehrshauses oder direkt in den Ausstellungshallen durchgeführt

    wurden, konnten sie diese Philosophie immer wieder unter Beweis stellen.

    Im Mai 2009 wurde den ZFV-Unternehmungen die Verpflegung im Strandbad Lido

    in Luzern, gleich neben dem Verkehrshaus, übertragen. Wie die Gastronomie im

    Verkehrshaus ist auch die «Lido-Verpflegung» stark wetterabhängig. Wenn das

    Wetter schlecht ist, boomt das Verkehrshaus, beim «Lido» verhält es sich gerade

    umgekehrt. Was war da naheliegender, als die «Lido-Verpflegung» vom Ver-

    kehrshaus aus zu organisieren und so beidseitig Synergien zu nutzen? Mit Kristian

    Lau, einem flexiblen und improvisationserprobten Betriebsverantwortlichen, ist

    es gelungen, der Verpflegung im «Lido» ein neues Gesicht zu geben – mit erfreu-

    lichen Zukunftsaussichten.

    Anfang Juli 2009 haben die ZFV-Unternehmungen die Gastronomie im World

    Trade Center in Zürich übernommen, nachdem der bisherige Restaurateur ziem-

    lich unvermittelt ausgestiegen war. Die Gastronomie umfasst zum einen das öf-

    fentliche Restaurant The Traders mit Cafébar für die Mitarbeitenden der sich im

    Haus befindenden Mieter sowie der umliegenden Firmen und zum anderen das

    Event- und Konferenz catering im World Events Center. In den Sommermonaten

    Juli und August 2010 wird das Restaurant inklusive Infrastruktur in Zusammen-

    arbeit mit dem Vermieter, der Beamtenversicherungskasse des Kantons Zürich

    (BVK), komplett erneuert.

    Das Restaurant Mishio in Chur, welches erst Anfang Februar 2008 seinen Betrieb

    aufgenommen hatte, musste per 29. Januar 2010 bereits wieder geschlossen wer-

    den. Trotz grossen Anstrengungen ist es leider nicht gelungen, den «Break-Even»

    auch nur annähernd zu erreichen; dies obschon die frisch zubereiteten asia-

    tischen Gerichte bei vielen Gästen sehr beliebt waren. Im Vergleich zu den beiden

    «Mishios» in Zürich war der Betrieb in Chur zu gross konzipiert und konnte die für

    den gewünschten Frische- und Qualitätsstandard benötigten Frequenzen nicht

    erreichen. Das «Mishio»-Konzept braucht für eine erfolgreiche Umsetzung eine

    gute Passantenlage, welche hinter dem Bahnhof in Chur nicht gegeben war.

    Gros se Teile der Einrichtung wurden nach Bern überführt, wo in der Liegenschaft

    «Vatterland» am Bärenplatz Ende März 2010 ein weiteres «Mishio» eröffnet

    wurde. Dem «Mishio»-Konzept tut die Schliessung in Chur keinen Abbruch. Wenn

    die Rahmenbedingungen stimmen, ist das Zukunftspotenzial nach wie vor gross.

    Weiterer�Ausbau�des�Standorts�Bern�...

    Das «Mishio» am Bärenplatz ist lediglich einer der neuen Betriebe am Standort

    Bern. Dieser wurde seit dem Jahr 2000 kontinuierlich ausgebaut. Heute führen

    wir in Bern insgesamt 16 Betriebe mit rund 250 Mitarbeitenden und sind eines

    der grössten Gastronomieunternehmen auf dem Platz.

    «Flower Power» am Mitarbeiterfest im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern

  • 15Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Signalwirkung für weitere Betriebe in Bern hatte das Zentrum Paul Klee, wo wir

    seit der Eröffnung Mitte 2005 die gesamte Gastronomie betreiben. Neben der

    Cafeteria im Museum gehören das Restaurant Schöngrün in der nebenliegenden

    Villa sowie Caterings auf hohem Niveau inner- und ausserhalb des Museums

    dazu. Werner Rothen hat mit seiner überaus kreativen, auf frischen Naturpro-

    dukten basierenden Küche kulinarisch einen markanten Akzent gesetzt, der –

    wie die architektonische Eigenwilligkeit des Museums – weit über Bern hinaus

    strahlt. Das Restaurant Schöngrün ist innert kürzester Zeit zu einem Wallfahrtsort

    für Feinschmecker geworden. Mit der Verleihung des 17. «Gault Millau»-Punkts im

    Herbst 2009 ist Werner Rothen und mit ihm das «Schöngrün» in den Olymp der

    Spitzengastronomie aufgestiegen.

    Von dieser Dynamik konnten vor allem die Berner Betriebe profitieren, allen

    voran die im November 2008 eröffnete «Galerie des Alpes» im Parlamentsgebäu-

    de. Crista Baumann und ihrem neuen Küchenchef Max Zwahlen ist es gelungen,

    die Cafeteria wie auch das Restaurant Galerie des Alpes so zu gestalten, dass sich

    die Parlamentsangehörigen, aber auch die Bundesangestellten wohl und gut

    aufgehoben fühlen. Hinzu kommt die logistisch anspruchsvolle Sitzungszimmer-

    bewirtschaftung. Diese erfordert grosse Flexibilität, enden die Sitzungen doch

    nicht immer zum Zeitpunkt, der abgemacht worden ist!

    Nebst diesen Betrieben führen die ZFV-Unternehmungen in Bern eine Reihe

    weite rer Restaurants und Cafeterias, die täglich Bestleistungen erbringen. Dazu

    gehören beispielsweise das Bistro Steinhalle im Historischen Museum, das Perso-

    nalrestaurant des UVEK in Ittigen, die Cafeteria der Publica und die beiden Cafe-

    terias in der Taubenhalde. «UVEK», «Publica» und «Taubenhalde» haben sich

    überaus positiv entwickelt. Alle drei vermochten Umsatz und Betriebsergebnis

    deutlich zu steigern. Spitzenreiter mit einer Umsatzsteigerung von 20,9 Prozent

    war die Cafeteria Publica. Schwieriger war die Situation des Bistros Stein halle.

    Nach der überaus gut besuchten Ausstellung «Karl der Kühne» im Vorjahr haben

    die Ausstellungen des Jahres 2009 nicht die gleiche Anziehungskraft auf die

    Besucherinnen und Besucher gehabt. Dies hat sich prompt auch in geringeren

    Restaurantfrequenzen niedergeschlagen.

    Der Standort Bern gewinnt für die ZFV-Unternehmungen immer grössere Bedeutung mit insgesamt 16 Betrieben und rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit der Verleihung des 17. «Gault Millau»-Punkts im Herbst 2009 ist Werner Rothen und mit ihm das «Schöngrün» in den Olymp der Spitzengastronomie aufgestiegen.

  • 16 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Eines der Highlights im Jahr 2009 war die Übernahme der gesamten Verpflegung

    an der Universität Bern am 1. Juli. Dazu gehören nebst dem Restaurant Uniess,

    welches wir schon seit Oktober 2005 führen, die Hauptmensa inklusive Cafébar

    an der Gesellschaftsstrasse, die Mensen Unitobler und Bühlplatz sowie die

    Cafeterias Maximum und Unisport. Die Mensa in der Uni Von Roll ist derzeit in

    Planung und wird voraussichtlich 2013 eröffnet. Betriebsleiter für die gesamte

    Universitätsverpflegung ist Rinaldo Schacher. Er organisiert die verschiedenen

    Betriebe von der Hauptmensa aus.

    Auf die Übernahme hin haben wir die Cafeteria in der Hauptmensa neu gestaltet

    und eine «Momento»-Cafébar, analog jener im «St. Peter» in Zürich, eingerich-

    tet. Die Neugestaltung der Mensa im ersten Stock erfolgt im Sommer 2010.

    Bereits im Rahmen des Ausschreibeverfahrens haben wir uns aus Qualitätsgrün-

    den pointiert dafür eingesetzt, die Kücheninfrastruktur in der Hauptmensa wei-

    terhin zu nutzen und möglichst alles frisch vor Ort zuzubereiten. Diese Entschei-

    dung hat sich als richtig erwiesen: Die Betriebe sind gut gestartet und stossen bei

    den Gästen auf positive Resonanz. Ein Vergleich mit der Universität Zürich zeigt,

    dass Bern noch über ein grosses unausgeschöpftes Potenzial verfügt: In Zürich

    konsumiert ein Studierender im Durchschnitt für 880 Franken pro Jahr in einer

    der Mensen oder Cafeterias der Universität, in Bern liegt die entsprechende Zahl

    bei 350 Franken.

    Das «Haus der Universität» ist das Pendant zum Restaurant uniTurm in Zürich. Dank

    guter Küchenqualität und herzlichem Service vermochte es den Umsatz um 29,3

    Prozent auf 0,8 Millionen Franken zu steigern. Die Leitung obliegt Martin Affolter.

    Im August 2009 konnten wir zusätzlich die in Universitätsnähe liegende Mensa

    des Gymnasiums Neufeld übernehmen. Nachdem die Sanierung der Mensa ab-

    geschlossen war, ist der Betrieb nach den Herbstferien erfolgreich gestartet.

    Ein weiteres Highlight bildet der Zuschlag für die gesamte Gastronomie der BEA

    bern expo AG. Das dynamische Management der BEA bern expo AG hat es sich

    zum Ziel gesetzt, den bestehenden Messeplatz auszubauen und Bern zu einem

    Folgende fünf Betriebe wurden und werden in Bern neu übernommen bzw. eröffnet: Verpflegung an der Universität Bern per 1. Juli 2009, Mensa im Gymnasium Neufeld per 1. August 2009, Restaurant Mishio im «Vatterland» am Bärenplatz per Ende März 2010, Gastronomie der BEA bern expo AG per April 2010 und Personalrestaurant der SRG SSR idée suisse per August 2010.

  • Spezielle Architektur verlangt ein kulinarisches Pendant. Dieses heisst marktfrische Küche,

    ist ein kleines Kunstwerk für alle Sinne und wird sowohl im Restaurant Schöngrün

    im Zentrum Paul Klee in Bern als auch im Restaurant Cloud im «Gehry Building» auf dem

    Novartis Campus in Basel angeboten.

    «Gehry Building» aus Stahl und Glas auf dem Novartis Campus in Basel

    Restaurant Cloud auf dem Novartis Campus in Basel

    Feine Häppchen aus dem Restaurant Schöngrün im Zentrum Paul Klee in Bern

  • 18 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    führenden Messestandort in Europa zu entwickeln. Dazu gehört eine zukunfts-

    weisende und innovative Gastronomie, für welche die ZFV-Unternehmungen

    aufgrund ihrer breiten Erfahrungen wie auch ihrer Verankerung in Bern geradezu

    prädestiniert sind. Als Partner sind die ZFV-Unternehmungen bereit, insgesamt

    fünf Millionen Franken in die Gastronomie der BEA bern expo AG zu investieren.

    Diese umfasst das Hauptrestaurant Henris, das derzeit neu erstellt wird, das

    «Tinello», das «Intermezzo», das «Bernoise», das «Mercato» sowie die «Fest-

    halle». Wichtiger Bestandteil der Gastronomie ist ausserdem das Kongress-Cate-

    ring. Die Übernahme der Betriebe erfolgt in Etappen ab April 2010.

    Die BEA bern expo AG und die ZFV-Unternehmungen setzen alles daran, ein auf

    die jeweiligen Gästebedürfnisse ausgerichtetes Gastronomiekonzept zu realisie-

    ren. Geboten wird eine gesunde, abwechslungsreiche, auf qualitativ hochwerti-

    gen Produkten basierende Verpflegung mit einem zuvorkommenden Service.

    Der Zuschlag an die ZFV-Unternehmungen hat bei den lokalen Anbietern einigen

    Unmut ausgelöst, vor allem weil befürchtet wurde, Bern würde zu einem verlän-

    gerten Arm der Zürcher. Über die Medien und im Rahmen verschiedener Gesprä-

    che haben wir diese Befürchtung zu zerstreuen versucht, gehört es doch seit

    Jahren zur ZFV-Philosophie, die einheimischen Lieferanten zu berücksichtigen

    und regio nal verankerte Mitarbeitende zu rekrutieren.

    ...�und�des�Standorts�Basel

    Bisher wurde der Standort Basel von den UBS Restaurants Ausbildungszentrum ABZ

    und Silberner Fuchs dominiert. Hinzu kommen im weiteren Umfeld die Personal-

    restaurants der Vitra AG in Birsfelden BL und der Syngenta in Stein AG. Das Restau-

    rant Invento in Allschwil BL, das wir seit 2001 geführt haben, wurde Ende Mai 2009

    infolge schlechter Frequenzen aufgegeben.

    Bereits seit Mitte 2008 befassten wir uns mit der Planung der Gastronomie im

    «Gehry Building», dem futuristisch anmutenden Gebäude aus Glas und Stahl, be-

    nannt nach dem amerikanischen Stararchitekten Frank O. Gehry, auf dem Novartis

    Campus in Basel. Am 22. Juni 2009 fand mit der Eröffnung der Gastronomie die

    Feuertaufe für Betriebsleiterin Tanja Bugmann und ihr Team statt. Die ersten Gäste

    strömten ins Restaurant Cloud, das im Inneren geprägt ist von einer weissen

    Wolken lampe, die in luftiger Höhe schwebt. Allerdings stand am ersten Betriebstag

    nicht die Architektur im Zentrum, sondern das kulinarische Angebot im Food Court

    mit vier Countern – «Traditional», «Global», «Snack» und «Soup & Salad». Küchen-

    chef Dominique Wioland und sein Team bereiten das Angebot von A bis Z frisch zu

    und lassen es dabei nicht an Kreativität mangeln.

    Im August 2009 hat das unterirdische Auditorium mit Platz für 600 Personen seinen

    Betrieb aufgenommen. Das Catering erfolgt ebenfalls aus der «Cloud»-Küche und

    reicht vom einfachen Apéro bis hin zum reichhaltigen Steh-Lunch mit kalten und

  • 19Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    warmen Häppchen sowie einem auserlesenen Dessertangebot. Wir dürfen mit

    Stolz sagen, dass sich das «Cloud» auf dem Novartis Campus schon nach kurzer Zeit

    gut etabliert hat.

    Im Zuge einer weiteren Ausschreibung ist uns in Basel das Personalrestaurant

    der Helvetia zur Führung übertragen worden. Der Catererwechsel erfolgte auf den

    1. Januar 2010.

    Es ist zu hoffen, dass in Basel eine ähnliche Entwicklung wie in Bern erfolgen wird.

    Noch fehlen uns einige Betriebe – vor allem ein Hotel im Dreisterne-Bereich!

    Gemeinschaftsgastronomie�–�Aufteilung�in�«Bildung»�und�«Business»�

    Per 1. April 2009 wurden die Betriebe der Gemeinschaftsgastronomie in zwei

    Segmente aufgeteilt: «Bildung» und «Business». Der Bereich Bildung umfasst

    alle Mensen und Cafeterias der Universitäten, Mittel-, Berufs- und Hochschulen

    sowie der privaten Schulen. Er wird von Fabio Triulzi geleitet, der Anfang Mai

    2009 in die ZFV-Unternehmungen eingetreten ist. Zum Bereich Business gehören

    sämtliche Personalrestaurants sowie die übrigen Auftragsbetriebe. Zuständig dafür

    ist Andreas Hunziker, der ab 1. April 2009 als Mitglied der Geschäftsleitung auch

    die Leitung der gesamten Gastronomie übernommen hat.

    Der Bildungsbereich hat sich insgesamt positiv entwickelt. Der Gesamtumsatz ist

    von 33,4 auf 35,5 Millionen Franken um 6,3 Prozent gestiegen, und auch das Be-

    triebsergebnis konnte trotz Voreröffnungskosten der neuen Betriebe in Bern im

    positiven Bereich gehalten werden.

    Auf hohem Niveau vermochten die Mensen und Cafeterias der Universität Zürich

    den Umsatz nochmals leicht zu steigern auf insgesamt 21,1 Millionen Franken.

    Dies ist umso erfreulicher, wenn man bedenkt, dass die beiden grossen Mensen

    Uni Zentrum und Uni Irchel im Vorjahr im Rahmen der EURO 08 und des 175-Jahr-

    Jubi läums der Universität Zürich verschiedene Spezialanlässe durchführen konn-

    ten, die im Berichtsjahr wegfielen. Auch das Betriebsergebnis entwickelte sich

    erfreulich, so dass das Menü für Studierende weiterhin 5.40 Franken und der

    Kaffee 1.50 Franken kosten werden.

    Mit der Übernahme der Gastronomie im «Gehry Building» auf dem Novartis Campus Ende Juni 2009 und des Personalrestaurants der Helvetia Anfang Januar 2010 wird in Basel – hoffentlich – eine ähnliche Entwicklung wie in Bern eingeleitet. Noch fehlen uns einige Betriebe – vor allem ein Hotel im Dreisterne-Bereich!

  • 20 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    In der Mensa Uni Zentrum lag der Umsatz mit 7,2 Millionen Franken auf der Höhe des

    Vorjahres. Dank vielen auswärtigen Caterings – die Mensa Uni Zentrum führt bei-

    spielsweise seit Jahren das Catering anlässlich der Generalversammlung der Berner

    Kantonalbank für 3000 Personen durch – wurde auch 2009 knapp die Hälfte des

    Betriebsergebnisses der Universität Zürich durch diesen Betrieb erwirtschaftet.

    Die Mensa Uni Irchel erzielte einen Umsatz von 7,3 Millionen Franken. Das ist eine

    Erhöhung um rund 100 000 Franken gegenüber dem Vorjahr. Das Betriebsergebnis

    konnte sogar um 250 000 Franken gesteigert werden. Diese Entwicklung ist vor

    allem deshalb bemerkenswert, weil der Betrieb 2009 infolge der Entlassung des

    Betriebsleiters im Juli 2009 interimistisch durch die langjährigen Betriebsassis-

    tentinnen Agnes Pfiffner, Ruth Zumsteg und Esther Spörri geführt wurde. Anfang

    Dezember hat Daniel Greminger die Betriebsleitung übernommen.

    Das Restaurant uniTurm erfreut sich nach wie vor grosser Beliebtheit. Trotz einem

    schwierigen Jahresstart konnte der Umsatz bis zum Jahresende leicht gesteigert

    werden. Da über Mittag tendenziell Platznot herrscht, wurde der Loungebereich

    mit zusätzlichen Esstischen ausgestattet. Der Stabswechsel in der Küche von Adrian

    Müller zu Petra Uebersax ist reibungslos erfolgt. Petra Uebersax als Küchenchef und

    Akalin Yemnan als Betriebsleiter werden von den Gästen überaus geschätzt.

    Der Umsatz der Mensen und Cafeterias der Kantonsschulen verharrte mit 5,1 Mil-

    lionen Franken in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Dies trifft auch auf die

    Cafeterias der Berufsschulen zu, deren Umsatz bei insgesamt 2,4 Millionen Fran-

    ken lag. Demgegenüber konnten die «Übrigen Berufsschulen» – mit Ausnahme

    der Hochschule für Wirtschaft in Luzern alles Privatschulen – ihren Umsatz um

    10,6 Prozent auf 2,8 Millionen Franken steigern und auch das Betriebsergebnis

    verbessern. Im Gebäude der Technischen Berufsschule beim Bahnhof Oerlikon in

    Zürich haben wir Anfang 2009 die provisorische Cafeteria HoPro eingerichtet, die

    während dem Umbau der Kantonsschule Hohe Promenade Getränke und kleinere

    Snacks anbietet.

    Speziell die Mensen und Cafeterias der Schulbetriebe sind inskünftig in zweifa-

    cher Hinsicht gefordert: Auf der einen Seiten müssen sie den «Fast Food»-Anbie-

    tern die Stirn bieten, indem sie eine gesunde, aber dennoch «coole» Verpflegung

    zu moderatem Preis zur Verfügung stellen. Auf der anderen Seite erfüllen unsere

    Der Bildungsbereich hat sich positiv entwickelt. Der Umsatz nahm von 33,4 auf 35,5 Millionen Franken um 6,3 Prozent zu, und auch das Betriebsergebnis konnte – trotz Voreröffnungskosten der neuen Betriebe in Bern – im positiven Bereich gehalten werden.

  • 22 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    erfahrenen Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter eine wichtige seelsorgerische

    Aufgabe, indem sie stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte ihrer jugend-

    lichen Gäste haben.

    Heterogener�«Business»Bereich

    In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wenn Arbeitnehmer um ihren Arbeitsplatz

    bangen oder Lohn- und Bonuseinbussen hinnehmen müssen, haben die Personal-

    restaurants einen ganz besonderen Stellenwert. Sie sind die – gesunde, ab-

    wechslungsreiche und erst noch preisgünstige – Alternative zur öffentlichen

    Gastro nomie.

    Wenn in einem Unternehmen Kurzarbeit eingeführt wird, hat dies natürlich un-

    mittelbare Auswirkungen auf die Personalverpflegung. Speziell davon betroffen

    waren 2009 die beiden Personalrestaurants der EMS-CHEMIE AG in Domat/Ems GR

    und der Vitra AG in Birsfelden BL. Der Umsatz des Personalrestaurants in Ems ist

    um 20,0 Prozent, derjenige des Personalrestaurants in Birsfelden gar um 29,4

    Prozent zurückgegangen. Gegen das Jahresende hin hat sich die Situation in bei-

    den Betrieben wieder normalisiert. Auf dem Areal der Zellweger Luwa AG in Uster,

    wo wir seit 2005 die «Usteria» betreiben, kam es bei verschiedenen Firmen zu

    einem Personalabbau oder zu Kurzarbeit. Dies führte zu einem Umsatzrückgang

    um 17,9 Prozent. Demgegenüber konnte der Umsatz der Menü-Auslieferungen an

    ZFV-Betriebe um 59,4 Prozent gesteigert werden. Im Oktober 2009 ist mit der

    Bachofen AG ein weiterer Anlieferbetrieb auf dem Areal dazugekommen.

    Die UBS Restaurants verzeichneten insgesamt einen leichten Umsatzrückgang,

    weil es auch hier zu einem Personalabbau gekommen ist und weniger Caterings

    nachgefragt wurden. Besonders die beiden im oberen Qualitätsbereich angesie-

    delten bedienten Restaurants UBStairs in Zürich und Silberner Fuchs in Basel er-

    litten nach 2008 auch 2009 einen Umsatzrückgang.

    Das Restaurant St. Peter in Zürich, das einerseits UBS-Mitarbeitende verpflegt,

    jedoch auch öffentlich zugänglich ist, vermochte den Umsatzrückgang in Grenzen

    zu halten. Demgegenüber konnte das Restaurant Cityport, das neben der UBS

    auch der ABB als Personalrestaurant dient, den Umsatz sogar um 7,7 Prozent stei-

    gern. Bei einem Stuhlumschlag von rund drei Mal pro Mittag ist das Restaurant

    allerdings an seiner Kapazitätsgrenze angelangt.

    Die beiden Restaurants der Helsana, Allegra und Giardino, verzeichneten gegen-

    über dem Vorjahr ebenfalls leichte Umsatzeinbussen. Das Restaurant Indigo auf

    dem Terlinden-Areal in Küsnacht erzielte einen leicht höheren Umsatz als im

    Vorjahr und wurde um einen abgeschlossenen Raum erweitert, der als Sitzungs-

    zimmer oder dereinst als Fumoir gebraucht werden kann. Bei den anderen Auf-

    tragsbetrieben gab es weder gravierende Ausschläge bei den Umsätzen noch bei

    den Betriebsergebnissen.

    Noch nie gab es so viele Betriebsausschreibungen wie im Jahr 2009. Immer mehr Firmen favorisieren eine Ein-Caterer-Strategie. Wenn wir am Ball bleiben wollen, müssen wir den Schritt von der Deutschschweiz in die Romandie machen. Der Verwaltungs rat hat dieser Strategieanpassung zugestimmt.

    Fit dank «vitality@zfv»

  • 23Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Die am 1. Oktober 2008 übernommene Gastronomie der Dow Europe in Horgen

    hat im Berichtsjahr einen Umsatz von knapp 1,6 Millionen Franken erzielt und

    sich gut ins Unternehmen eingefügt, ebenso das Anfang Dezember 2008 neu

    eröffnete Restaurant Riverside der Werthenstein Chemie AG in Schachen LU.

    Ähnlichkeiten mit der «Usteria» in Uster hat die am 1. Januar 2009 übernom mene

    Gastronomie im SIG-Hus in Neuhausen am Rheinfall. Auf dem SIG-Areal sind

    ganz unterschiedliche Firmen eingemietet. Den rund 1500 Mitarbeitenden dient

    das «SIG-Hus» als Verpflegungsstätte. Christa Cosandier und ihr Team bewirt-

    schaften zudem die Seminarräume im Haus und bieten auf dem weitläufigen

    Areal einen umfassenden Catering- und Sitzungszimmer-Service an. Mit einem

    Jahresumsatz von 1,5 Millionen Franken ist das Umsatzziel im ersten Jahr erreicht.

    Das Potenzial auf dem Areal ist jedoch noch nicht ausgeschöpft.

    Ebenfalls am Anfang des Jahres 2009 wurde das Personalrestaurant B38 von

    ST-Ericsson in der Binz in Zürich übernommen. Im Juni ist die Gastronomie der

    Clariden Leu dazugekommen mit einem Bistro, Pausenzonen sowie Automaten

    und Caterings.

    Am Ende des Jahres mussten drei Personalrestaurants abgegeben werden. Das seit

    der Inbetriebnahme des Neubaus 2001 durch uns geführte Personalrestaurant der

    Tecan wurde seitens des Auftraggebers gekündigt und einem anderen Caterer über-

    tragen. Nachdem 2009 alle Personalrestaurants und Cafeterias der SBB neu ausge-

    schrieben wurden und wir leider nicht zum Zug gekommen sind, mussten wir per

    Ende 2009 das Personalrestaurant RBL Ost und West in Dietikon/Spreitenbach und

    das erst Anfang 2008 übernommene Personalrestaurant Wylerpark abgeben.

    Rege�Akquisitionstätigkeit�...

    Noch nie gab es so viele Betriebsausschreibungen wie im Jahr 2009. Gründe dafür

    sind der Wunsch der Auftraggeber nach zeitgemässen und innovativen Personal-

    verpflegungskonzepten sowie nach Optimierung von Preis und Leistung in der

    Mitarbeiterverpflegung oder der Zusammenzug von Firmenteilen an einem ein-

    zigen Standort, an dem es sich dann lohnt, ein eigenes Personalrestaurant ein-

    zurichten. Zudem werden vor allem im Schulbereich viele Neubauten mit einer

    Verpflegung errichtet, für die es einen neuen Caterer braucht.

    Die grösste Ausschreibung im Berichtsjahr war jene der SBB, die schweizweit für alle

    ihre Personalrestaurants und Cafeterias Offerten ausarbeiten liessen. Leider konnten

    wir uns im aufwendigen Prozedere nicht durchsetzen. In zahlreichen anderen Sub-

    missionsverfahren hatten wir jedoch die Nase vorne. Das zeigt die grosse Zahl der

    bereits erfolgten und geplanten Betriebseröffnungen bzw. -übernahmen.

    Dank�an�alle�Mitarbeiterinnen��und�Mitarbeiter

    Verwaltungsrat und Geschäftsleitung danken

    allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

    der ZFV-Unternehmungen für ihren Einsatz und

    ihr grosses Engagement im Geschäftsjahr

    2009. Das «tägliche Jäten» hat sich gelohnt.

    Gemeinsam haben wir der Krise getrotzt!

  • 24 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    ...�provoziert�«la�traversée�du�‹Röstigraben›»�

    Immer mehr national und international tätige Firmen favorisieren eine Ein-

    Caterer-Strategie. Wenn wir am Ball bleiben wollen, müssen wir den Schritt von

    der Deutsch schweiz in die Romandie machen. Der Verwaltungsrat hat dieser

    Strategie anpassung zugestimmt.

    Während mehr als hundert Jahren bis ins Jahr 2000 waren die ZFV-Unterneh-

    mungen ausschliesslich im Grossraum Zürich tätig. Dank dem Zuschlag für ins-

    gesamt sieben UBS Restaurants in Basel, Bern, St. Gallen und Zürich haben wir

    damals unseren Aktionsradius auf einen Schlag in die ganze Deutschschweiz er-

    weitert. Genau zehn Jahre später – 2010 – haben wir entschieden, «la traversée

    du ‹Röstigraben›» in Angriff zu nehmen. Kulturelle Unterschiede und die sprach-

    liche Hürde machen dies zu einer grossen Herausforderung. Auch der «Anti-

    Zürich-Reflex» darf nicht unterschätzt werden!

    Unsere Firmenphilosophie, die vorsieht, dass jeder einzelne Betrieb ein Unikat ist

    – auch innerhalb der Betriebsgruppe eines Auftraggebers –, kommt uns hier

    sehr entgegen. Jede Betriebsleitung hat die Aufgabe – innerhalb der ZFV-Richt-

    linien –, die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Gäste möglichst gut abzudecken.

    Denn sie und ihr Team vor Ort wissen am besten, was die Gäste wollen!

    Vor diesem Hintergrund wird eine der Hauptaufgaben des Jahres 2010 der um-

    sichtige Vollzug der Expansion in die Romandie sein.

    ZFVKüchenchefs�sind�gefordert

    Die ZFV-Küchenchefs sind gefordert, haben aber auch einen ungemein interessan-

    ten und kreativen Beruf. In der Gemeinschaftsgastronomie braucht es Fachkräfte,

    die gerne für viele Leute kochen und täglich mehrere hundert oder mehrere tau-

    send Menüs zubereiten. Sie brauchen Kippkessel und Kippbratpfannen, die nur

    mechanisch bewegt werden können. Sie rühren mit Kellen grosse Mengen um und

    müssen beim Würzen den Durchschnittsgeschmack möglichst gut treffen. Diese

    Aufgabe unterscheidet sich stark von jener eines Kochs beispielsweise im «Zürich-

    berg», der nach der «mise en place» die Speisen für die Gäste individuell zuberei-

    tet, oder eines «Gault Millau»-Kochs, der jeden Teller wie ein kleines Kunstwerk

    individuell gestaltet. So unterschiedlich die Aufgabengebiete unserer Köche sind,

    stets sind Qualität, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und die nötige Prise

    Leiden schaft gefragt!

    Unsere Köche müssen noch richtig kochen! Von im Beutel abgepackten Fertig-

    mahlzeiten, für die es lediglich eine Hilfskraft mit gut schneidender Schere

    braucht, die – im besten Falle – Sauce, Fleisch und Beilagen noch etwas ab-

    schmeckt, halten die ZFV-Unternehmungen nichts. Wir lehnen eine zentrale

    Unsere Köche müssen noch richtig kochen! Von im Beutel abgepackten Fertig- mahl zeiten, für die es lediglich eine Hilfskraft mit gut schneidender Schere braucht, halten die ZFV-Unternehmungen nichts. Auch die Menüpläne werden vor Ort individuell zusammengestellt. Nur so können wir optimal auf die Bedürfnisse unserer Gäste eingehen.

  • «Alles ist möglich!» Dies ist die hohe Messlatte für das ZFV-Catering, das aus verschiedenen Betrieben

    erfolgt: UBS Restaurant Key West, Mensa Uni Zentrum, Mensa Uni Irchel, Mensa Rämibühl und

    Restaurant St. Peter. Dank dem Technischen Dienst, der Zelte auf- und abbaut sowie mobile Küchen,

    Buffets und Ausschankanlagen einrichtet, können auch grössere Anlässe durchgeführt werden

    wie beispielsweise das «Live at Sunset» oder das «Live on Ice» in Zürich sowie das «Openair auf dem

    Bundesplatz» in Bern.

    ... und bei Nacht

    Im Weihnachtsrestaurant am «Live on Ice» mit Spezialitäten aus dem Wallis haben sich viele Gäste auf die Festtage und die Wintersaison eingestimmt.

    «Live on Ice» bei Tag ...

    ...und frisches Brot vom Kleiner

  • 26 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Menüplanung für eine Gruppe von Restaurants eines bestimmten Auftraggebers

    oder einer bestimmten Region ab. Welch’ trüber Gedanke, am ersten Montag im

    Monat von St. Gallen bis Genf das gleiche Menü serviert zu bekommen! Ein ZFV-

    Küchenchef plant und kreiert seine Menüs selber, denn er kennt die Vorlieben

    seiner Gäste am besten.

    Diese Individualität fordert unsere Küchenteams: Wir brauchen gut ausgebildete,

    engagierte und leistungsbereite Köche. Im Gegenzug bieten wir ihnen die Mög-

    lichkeit, ihre Kreativität auszuleben und ihr Können weiterzuentwickeln.

    Das 2007 zusammen mit externen Fachkräften entwickelte Konzept «Bewusst ge-

    niessen!», das in den Jahren 2008 und 2009 in den meisten Betrieben der Ge-

    meinschaftsgastronomie eingeführt worden ist, muss weiterentwickelt werden.

    Ein Arbeiter mit schwerer körperlicher Tätigkeit hat einen anderen Nahrungs-

    und Kalorienbedarf als eine kaufmännische Angestellte, die den ganzen Tag vor

    dem Computer sitzt, oder ein Schüler, der noch im Wachstum ist. Es geht ins-

    künftig also darum, «Bewusst geniessen!» möglichst massgeschneidert auf die

    individuellen Gästebedürfnisse einzustellen. Dies ist die grosse Herausforderung

    für unsere Quali tätscoachs.

    Grosses�Potenzial�im�Catering�und�Eventbereich

    Mit der Neustrukturierung der Gastronomie per 1. April 2009 ist der Catering- und

    Eventbereich als eigenständiger Zweig etabliert worden. Seit diesem Datum hat

    das ZFV-Catering ein Gesicht: Adrian Iten ist für die von den ZFV-Unternehmun-

    gen angebotenen Caterings verantwortlich.

    Nach wie vor lautet unsere Catering-Devise: «Alles ist möglich!» Im Berichtsjahr

    konnten neben grösseren und kleineren Auslieferungen aus unseren Catering-

    Betrieben UBS Restaurant Key West, Mensa Uni Zentrum, Mensa Uni Irchel, Mensa

    Rämibühl und Restaurant St. Peter drei grössere Anlässe durchgeführt werden:

    das «Live at Sunset» und das «Live on Ice» in Zürich sowie das «Openair auf dem

    Bundesplatz» in Bern.

    Bei «Kleiner» ist die Filialbereinigung nun abgeschlossen. Mit der Neugestaltung der Filiale Limmatquai wurde ein erster Meilenstein gesetzt. Bei den Produkte- Ratings nimmt «Kleiner» regelmässig Spitzenplätze ein: 2009 belegte der Berliner den ersten Rang, 2010 war es der Buttergipfel. Auch der Dreikönigskuchen schaffte es in die Spitzengruppe.

  • 27Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Im Sommer 2009 hat das «Live at Sunset» bereits zum zweiten Mal auf dem Areal

    der Dolder Kunsteisbahn stattgefunden. Gegenüber der ersten Veranstaltung im

    Vorjahr erfolgten einige Verbesserungen, die sich auch für uns positiv auswirk-

    ten. Neben einem Foodstand und einer Bar im Public-Bereich waren wir erneut

    für das bediente «Sunset»-Restaurant zuständig.

    Unter dem Patronat von Bundesrat Pascal Couchepin fand am 31. Juli 2009 in Bern

    das «Openair auf dem Bundesplatz» statt, ein Gratiskonzert für eine weltoffene

    Schweiz. Daran haben wir uns finanziell wie auch mit unseren Cateringleistungen

    beteiligt.

    Der grösste Anlass war das «Live on Ice», das nach einem Unterbruch von drei

    Jahren wieder im Innenhof des Schweizerischen Landesmuseums durchgeführt

    wurde. Es fand vom 21. November 2009 bis zum 3. Januar 2010 statt. Während der

    Lichtkünstler Gerry Hofstetter als Veranstalter für das Eisfeld, den Schlittschuhver-

    leih und die weihnächtliche Beleuchtung verantwortlich zeichnete, setzten wir

    mit einer Innen- und Aussenbar, einem Take Away und vor allem dem gemütli-

    chen Weihnachtsrestaurant mit Käsespezialitäten aus dem Wallis und kreativen

    Mehrgangmenüs die kulinarischen Glanzlichter. Erneut sind wir dabei von unse-

    ren Lieferanten aktiv unterstützt worden. Einzelpersonen, vor allem aber kleinere

    und grössere Besuchergruppen und Firmen haben ihre Weihnachtsanlässe in

    dieser speziellen Umgebung durchgeführt. Nach dem eher zurückhaltenden

    Ausgabengebaren unter dem Jahr wurde nun am Jahresende nochmals kräftig

    ge feiert. Während dem fünfwöchigen Event haben wir einen Umsatz von rund

    einer Million Franken erzielt.

    Solche Grossanlässe sind nur möglich dank dem elfköpfigen Technischen Dienst

    unter der Leitung von Rolf Staub. Das gut eingespielte Team ist mittlerweile geübt

    im Auf- und Abbau von Zelten, der Einrichtung von mobilen Küchen, Buffets und

    Ausschankanlagen sowie der Improvisation beim raschen Beheben von kleineren

    und grösseren Pannen.

    «Kleiner»�auf�dem�Weg�zum�«Turnaround»

    «Jeder Betrieb steht und fällt mit der Betriebsleitung!» Wie wahr dieser Satz ist,

    haben die ZFV-Unternehmungen am Beispiel von «Kleiner» erfahren. Trotz ge-

    wissen Fortschritten gegenüber dem schwierigen Jahr 2008 ist es im Berichtsjahr

    noch nicht gelungen, die eingeleiteten Verbesserungen auch in wirtschaftlichen

    Erfolg umzumünzen. 2009 kam es erneut zu einem Betriebsleiterwechsel von

    Dr. Monika Binkert zu Martin Häuptli, der am 1. Oktober bei «Kleiner» das Zepter

    über nommen hat. Er wird unterstützt von Martin Wenzel. Beide neuen Ver-

    antwortlichen verfügen über praktische Erfahrungen im Bäckerei-Konditorei-

    Bereich: Martin Häuptli hat während vier Jahren die JOWA-Bäckerei der Migros-

    Gruppe geführt, Martin Wenzel ist diplomierter Konditor-Confiseur und verfügt

    über einen Abschluss der Hotelfachschule Luzern.

    Fusion�von�«Kleiner»�und�«Schurter»��in�die�ZFVUnternehmungen

    Der Verwaltungsrat der ZFV-Unternehmungen

    hat beschlossen, die beiden hundertprozentigen

    Tochtergesellschaften Kleiner Konditorei-

    Bäckerei AG und Confiserie Schurter AG per

    1. Januar 2010 in die Genossenschaft ZFV-Unter-

    nehmungen zu fusionieren. Grund dafür sind

    wesentliche Vereinfachungen im administrativen

    Bereich und damit Kosteneinsparungen.

  • 28 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    2009 hat «Kleiner» mit dem Produktionsbetrieb am Geerenweg in Zürich Altstetten,

    neun Filialen und drei Snacks einen Umsatz von insgesamt 13,3 Millionen Franken

    erzielt. Ende April 2009 wurde die schlecht gelegene Filiale im Glattzentrum

    mangels genügender Frequenzen aufgegeben. Damit ist die Filialbereinigung, die

    bereits im Vorjahr zur Schliessung zweier Filialen geführt hat, abgeschlossen. Es

    geht nun darum, an guten Frequenzlagen wieder neue Filialen zu eröffnen.

    Mit der komplett neugestalteten und am 2. September 2009 wiedereröffneten

    Filiale am Limmatquai in Zürich wurde ein erster Meilenstein gesetzt. Der vom

    Architekten Stefan Zwicky entworfene Laden verfügt über eine grosszügige Ver-

    kaufsvitrine, die bis an die Fassade stösst und dort zum Schaufenster wird, sowie

    über einen kleinen Gastrobereich mit vier Tischen zum Verweilen. Ein Ofen im

    hinteren Ladenbereich verströmt den Duft frischer Backwaren, und die verführe-

    rischen Brot-, Patisserie- und Traiteurprodukte in den Gestellen und der gut

    beleuchteten Vitrine verleiten manch einen zum Kauf. Das freundliche Verkaufs-

    team unter der Leitung von Nathalie Grübl berät auch Unentschlossene gerne. So

    ist es gelungen, den durchschnittlichen Tagesumsatz gegenüber dem «alten»

    Laden deutlich zu steigern.

    Das Beispiel der Filiale Limmatquai zeigt, dass bei «Kleiner» noch vieles möglich

    ist. Es gilt nun sukzessive, in allen Bereichen kleinere und grössere Verbesserungs-

    massnahmen zu realisieren und damit im Laufe des Jahres 2010 den «Turn-

    around» herbeizuführen. Das wäre doch das schönste Geschenk, das die 120 Mit-

    arbeiterinnen und Mitarbeiter ihrem «Kleiner» zum 90-Jahr-Jubiläum machen

    könnten!

    Blumengasse�geschlossen

    Per 1. Juni 2009 wurde die «Blumengasse», der seit 2006 von Franziska Nievergelt

    geführte Blumenladen der ZFV-Unternehmungen, geschlossen. Es hat sich gezeigt,

    dass ein «Ein-Frau-Unternehmen» die äusserst vielfältigen und dezentralen Be-

    dürfnisse der ZFV-Betriebe nicht abdecken konnte.

    Zukunftsweisende�Investitionen

    Was die Investitionen anbelangt, war 2009 ein absolutes Rekordjahr. Insgesamt

    haben die ZFV-Unternehmungen Investitionen im Betrag von 27,8 Millionen

    Franken getätigt und dafür 5,2 Millionen Franken zusätzliche Hypotheken auf-

    genommen. Im Mittelpunkt stand der Kauf von vier Liegenschaften im Wert von

    gesamthaft 21,1 Millionen Franken: Anfang Januar die Flüelastrasse 51 in Zürich

    Albisrieden, Anfang März das Hotel Krone in Winterthur sowie Ende Oktober das

    Hotel Arabelle in Bern samt Nachbarliegenschaft.

  • Mit der Neugestaltung der «Kleiner»-Filiale am Limmatquai und dem Café & Take-Away Schurter

    am Central in Zürich ist es gelungen, rechts der Limmat zwei neue Glanzlichter zu setzen,

    wo neben den alten Zürcher Spezialitäten wie Offleten, Züri Tirggel, Züri Leckerli und Geduldszältli

    auch feine Brote, frische Sandwiches und die ausgezeichneten Buttergipfel und Berliner

    angeboten werden.

    «Schurter», gegründet 1869, im neuen Kleid

    Neu gestaltete «Kleiner»-Filiale am Limmatquai ...

    ... auch geeignet für einen Kaffee zwischendurch

  • 30 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Im Weiteren wurde im Berichtsjahr mit der Sanierung der Liegenschaft Freya-

    strasse 20, dem ehemaligen Personalhaus der ZFV-Unternehmungen, in Zürich

    begonnen. Während im Erdgeschoss Büroräumlichkeiten eingerichtet werden,

    entstehen in den oberen Stockwerken insgesamt 15 Appartements zwischen 20,5

    und 34,5 m2. Die Sanierung kostet insgesamt 2,8 Millionen Franken und wird vor-

    aussichtlich im Mai 2010 abgeschlossen. Auch mit dem Umbau des Sorell Hotels

    Rütli ist noch im Berichtsjahr begonnen worden. Dieser Umbau kostete insgesamt

    3,9 Millionen Franken, eine erste Tranche fiel ebenfalls noch im Berichtsjahr an.

    Schliesslich wurden die Filiale Limmatquai von «Kleiner» und die Confiserie

    Schurter am Central in Zürich neu gestaltet.

    Um die 26 Liegenschaften so zu unterhalten, dass sie in einwandfreiem Zustand

    bleiben, werden jedes Jahr Investitionen zwischen zwei und drei Millionen Fran-

    ken getätigt. Hinzu kommen diverse kleinere Investitionen für Anschaffungen von

    Gross- und Kleininventar in den von den ZFV-Unternehmungen neu übernom-

    menen Betrieben.

    Von�der�«Zentrale»�zum�neuen�«Hauptsitz»

    Der Kauf der Liegenschaft Flüelastrasse 51 in Zürich Albisrieden stellt für die ZFV-

    Unternehmungen einen Quantensprung dar. Nach Jahrzehnten in der – sehr

    s chönen – Wohnliegenschaft an der Mühlebachstrasse 86, wo die Platzverhältnis-

    se trotz einem Umbau in den Jahren 2005/2006 immer prekärer wurden, verfügen

    wir nunmehr über ein veritables Geschäftshaus mit Raumreserven für weitere

    Wachstumsschritte.

    Das Gebäude an der Flüelastrasse datiert aus dem Jahr 1967 und wurde 2005 einer

    umfassenden Renovation von Fassade, Dach, Treppenhaus und Lift unterzogen. Es

    verfügt über ein Untergeschoss mit Archivräumen und sechs Obergeschossen mit

    insgesamt 2133 m2 Büroräumlichkeiten, zwei 3-Zimmer-Wohnungen im 6. Oberge-

    schoss und 50 Parkplätzen. Derzeit belegen wir die Büroflächen in den ersten drei

    Stockwerken. Alle übrigen Räumlichkeiten sind fremdvermietet.

    Der Technische Dienst hat innert kürzester Zeit die Büros für unsere Zwecke her-

    und eingerichtet. Es wurde gegipst und gemalt, die Decke in den Gängen wurde

    heruntergehängt und mit einer Schalldämmung versehen, die alten Teppiche

    mussten herausgerissen, die neuen verlegt werden. Auch wurden Büros und

    Sitzungszimmer bedürfnisgerecht gestaltet. Grössere Umbauten waren für den

    Empfangsbereich und den Pausenraum nötig. Eine besondere Herausforderung

    stellte die gesamte Verkabelung für die EDV und die Telefonie dar, bei der total

    12,5 Kilometer Kabel verlegt wurden. In der ersten Märzhälfte 2009 fand – ohne

    Betriebsunterbrechung – der Umzug statt.

    2009 haben die ZFV-Unternehmungen Investitionen im Betrag von 27,8 Millionen Franken getätigt. Der grösste Teil davon machte der Kauf von vier Liegenschaften aus: Anfang Januar die Flüelastrasse 51 in Zürich Albisrieden (neuer Hauptsitz), Anfang März das Hotel Krone in Winterthur und Ende Oktober das Hotel Arabelle in Bern samt Nachbarliegenschaft.

    Der neue ZFV-Hauptsitz

  • 31Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Mit dem Wechsel von der Mühlebachstrasse an die Flüelastrasse ist auch der Wech-

    sel von der «Zentrale» zum «Hauptsitz» erfolgt. Derzeit arbeiten 66 Mitarbeiterin-

    nen und Mitarbeiter am Hauptsitz. Während die Betriebe an der Front in erster

    Linie den Gästen zur Verfügung stehen und deren Bedürfnisse abdecken, ist der

    Hauptsitz das «Backoffice», wo alle Fäden zusammenlaufen. Vom Hauptsitz aus

    werden auch die unternehmensweiten Prozesse gesteuert, wie beispielsweise

    das Pandemiekonzept, das im Berichtsjahr angesichts der weltweiten Bedrohung

    durch die Schweinegrippe grösste Aktualität erlangte.

    Im letztjährigen Jahresbericht haben wir verschiedene Bereiche wie Buchhaltung,

    IT, Warenbewirtschaftung sowie Risk Management und IKS (internes Kontroll-

    system) beleuchtet. Dieses Jahr stellen wir zwei weitere Projekte kurz vor: das neue

    Bekleidungskonzept und die Aus- und Weiterbildung.

    Das neue Bekleidungskonzept der ZFV-Unternehmungen, für das die Abteilung

    Einkauf die Federführung hat, ist soeben auf die Zielgerade eingebogen, nachdem

    seit 2008 intensiv daran gearbeitet wurde. Es geht darum, für rund 95 Prozent

    aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ZFV-Unternehmungen von den Sorell

    Hotels und der öffentlichen Restauration über die Gemeinschaftsgastronomie bis

    hin zum Transportdienst eine einheitliche und passende Bekleidung anzuschaffen.

    Die Bekleidung unserer Mitarbeitenden ist ein wichtiger Image-Träger für unser

    Unternehmen.

    An eine zeitgemässe Berufsbekleidung werden hohe Anforderungen punkto Funk-

    tionalität, Qualität, Design, Farbwahl, «Wohlfühlfaktor», Corporate Identity und

    Wirtschaftlichkeit gestellt. Ebenso wichtig sind die nachgelagerten Prozesse wie die

    Reinigung, die Wiederbeschaffung und die Lagerung.

    Nach einer umfassenden Projektausschreibung und einer detaillierten Bedürfnis-

    analyse liegt das neue Bekleidungskonzept nun vor. Die neue ZFV-Bekleidung

    kommt frisch und innovativ daher mit den nicht alltäglichen Farben «Himbo»,

    «Honig» und «Fango». Entwickelt wurde es von der Schweizer Firma «work-

    fashion.com AG», die SA-8000-zertifiziert ist und sich damit für die Einhaltung

    sozialer Standards einsetzt. Für das Fashion-Design wurde die Designerin Ruth

    Grüninger beigezogen.

    Nachdem an allen Mitarbeitenden Mass genommen wurde, werden die einzelnen

    Kleidungsstücke derzeit produziert. Die Auslieferung erfolgt etappenweise bis Ende

    2010. Für die 2009 neu dazugekommenen Betriebe wurde die neue Bekleidung

    bereits eingeführt. Wir können befriedigt feststellen, dass sie die Feuerprobe an

    der Front bestanden hat.

    Die nachfolgenden Zahlen zeigen den Projektumfang: Es werden 33 355 Einzelteile

    angefertigt. Diese brauchen 70 000 m2 Stoff, das entspricht etwa zehn Fussball-

    feldern. Mit der Länge der gesteppten Nähte könnte die Erde am Äquator zehn Mal

    Adelheid�Fischer�gestorben

    Am 27. Juni 2009 ist unser Ehrenmitglied Adelheid

    Fischer im Alter von 96 Jahren gestorben.

    Adelheid Fischer war seit 1943 im damaligen

    «Zürcher Frauenverein für alkoholfreie Wirt-

    schaften» tätig und wurde 1944 als Geschäfts-

    leitungsmitglied in den Verwaltungsrat ge-

    wählt, dem sie bis 1979 angehörte. Von 1971 bis

    1979 hat sie den Verwaltungsrat präsidiert. Als

    Anerkennung ihrer grossen Verdienste ist sie von

    der Genossenschafterversammlung zum Ehren-

    mitglied der ZFV-Unternehmungen ernannt

    worden. Auch nach ihrem Ausscheiden aus dem

    Berufsleben blieb Adelheid Fischer unserem

    Unternehmen verbunden und hat die vielen er-

    forderlichen Erneuerungen stets mit Offenheit

    und Weitsicht begleitet. Die Öffnung in Bezug

    auf den Alkoholausschank im Jahr 2001 konnte

    Adelheid Fischer zwar nicht gutheissen, doch

    gewichtete sie das Gesamtinteresse des Unter-

    nehmens und dessen Entwicklungsmöglich-

    keiten höher als ihre persönliche Überzeugung.

    Die ZFV-Unternehmungen behalten Adelheid

    Fischer in dankbarer Erinnerung.

    Altershalber und aus gesundheitlichen Gründen

    sind zwei weitere Genossenschaftsmitglieder

    ausgetreten:

    Elisabeth Hunziker-Schmoker

    Marie-Therese Larcher

  • 32 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    umrundet werden. Die Gesamtinvestition für die neue Bekleidung beläuft sich auf

    1,2 Millionen Franken.

    Ein weiteres, jährlich wiederkehrendes Projekt ist das 2004 eingeführte Aus- und

    Weiterbildungskonzept der ZFV-Unternehmungen. Primär schulen und fördern

    wir unsere Mitarbeitenden am Arbeitsplatz, ermöglichen ihnen darüber hinaus

    jedoch zahlreiche interne Aus- und Weiterbildungen. Unsere Mitarbeiterinnen

    und Mitarbeiter haben zudem die Möglichkeit, extern individuelle Aus- und

    Weiterbildungen zu machen. Wenn diese im Sinne des Arbeitgebers sind, über-

    nehmen die ZFV-Unternehmungen die Kosten.

    Von Jahr zu Jahr machen mehr Mitarbeitende von den Aus- und Weiterbildungen

    der ZFV-Unternehmungen Gebrauch.

    Soziale�und�kulturelle�Vergabungen�im�Betrag�von�400�000�Franken

    Nachdem die ZFV-Unternehmungen während zehn Jahren von 1998 bis 2007 jedes

    Jahr einen Sozial- und Kulturpreis im Betrag von 100 000 Franken vergeben hatten,

    hat der Verwaltungsrat 2008 eine Neuausrichtung der Vergabungen beschlossen.

    Seither werden jedes Jahr insgesamt 400 000 Franken wie folgt eingesetzt:

    CHF 125 000 für die Bekämpfung des Alkoholismus, insbesondere

    des Jugendalkoholismus

    CHF 50 000 für Integrationsprojekte im weitesten Sinne

    CHF 50 000 für die Gesundheitsförderung

    CHF 175 000 für soziale und kulturelle Projekte im Zusammenhang

    mit Aufträgen

    An der Zusammenarbeitsvereinbarung mit dem Blauen Kreuz wurde auch im Be-

    richtsjahr festgehalten. Während drei Jahren erhält es jedes Jahr 100 000 Franken

    für die Bekämpfung des Jugendalkoholismus. Dank dieser Unterstützung konnte

    das Blaue Kreuz nicht nur das Mixkursangebot für Jugendliche ausbauen, son-

    dern auch seine Präsenz an öffentlichen und privaten Anlässen erhöhen. Die Zahl

    der durchgeführten Mixkurse wurde von drei bis vier pro Jahr auf 28 im Jahr 2009

    erhöht. Insgesamt 354 Personen haben an den Kursen teilgenommen. Die «Blue

    Cocktail Bar» hat 2009 insgesamt 9355 alkoholfreie Drinks gemixt.

    Neben den beiden grössten Beiträgen – 100 000 Franken für das Blaue Kreuz und

    50 000 Franken an den Studienbeitragsfonds der Universität Zürich – wurden

    2009 weitere 58 Beiträge in kleineren Tranchen vergeben. Der Betrag von 400 000

    Franken wurde ausgeschöpft.

  • 33Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Viele�Veränderungen�im�Personalbereich

    Im Jahr 2009 hat die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ZFV-Unter-

    nehmungen um insgesamt 142 Personen auf 1925 zugenommen – 1192 Frauen

    und 733 Männer. Sie verteilen sich auf 1155 Hundert-Prozent-Stellen, was einer

    Er höhung um 36 Vollzeit-Stellen entspricht.

    Nach dem Ausscheiden von Karl Neff Ende März und Dr. Monika Binkert Ende No-

    vember 2009 besteht die Geschäftsleitung neu aus sechs Mitgliedern: Dr. Regula

    Pfister als Vorsitzende der Geschäftsleitung, Marco Fornara als Leiter Sorell Hotels,

    Andreas Hunziker als Leiter Gastronomie, Gilbert Philipona als Leiter Einkauf und

    Warenbewirtschaftung, Benno Sidler als Leiter Finanz- und Rechnungswesen

    sowie Controlling und Angela Tauro als Leiterin Personalwesen.

    Nach dreizehn Jahren mit Lohnerhöhungen pro Jahr zwischen 1,0 und 3,0 Prozent

    wurde beschlossen, für das Jahr 2010 eine «Nullrunde» durchzuführen. Vor dem

    aktuellen wirtschaftlichen Hintergrund wurde die Sicherheit der Arbeitsplätze

    höher gewichtet als eine weitere Lohnerhöhung, die – vor dem Hintergrund

    einer «Nullteuerung» – ohnehin nur geringfügig hätte ausfallen können. Nach

    dem wider Erwarten guten Rechnungsabschluss des Jahres 2009 wurde mit dem

    März-Lohn 2010 allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Vollzeitanstellung

    eine einmalige Sonderprämie von 200 Franken ausgerichtet. Die Teilzeitange-

    stellten erhielten eine entsprechend reduzierte Prämie. Zudem wurde allen Be-

    trieben ein Beitrag für einen speziellen Teamanlass ausgerichtet.

    Zwischen dem 7. Mai und dem 10. Juni 2009 führten die ZFV-Unternehmungen

    eine Mitarbeiterbefragung bei 1535 Mitarbeitenden durch. Die Umfrage war ano-

    nym und wurde von der Firma «icommit» in Küsnacht ausgewertet. 948 Mitar-

    beitende – 61,8 Prozent – haben den Fragebogen ausgefüllt. Diese vergleichs-

    weise gute Beteiligung zeigt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der

    ZFV-Unternehmungen überdurchschnittlich engagiert sind. Die Gesamtzufrie-

    denheit erreichte mit 74 von 100 Punkten (Note 4,7) einen guten Wert. Mit 84

    Punkten ist die Identifikation/Bindung ans Unternehmen sehr hoch. Den schlech-

    testen Wert mit 53 Punkten erreichte die Entlöhnung, was angesichts des tiefen

    Lohngefüges im Gastgewerbe nicht erstaunlich ist.

    Im Jahr 2009 hat die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ZFV-Unternehmungen um insgesamt 142 Personen auf 1925 zugenommen. Sie verteilen sich auf 1155 Hundert-Prozent-Stellen, was einer Erhöhung um 36 Vollzeit-Stellen entspricht.

  • 34 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    Auf den 1. Januar 2006 wurden für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Reka-

    Checks mit 20 Prozent Rabatt im Betrag von 800 Franken für Vollzeit- und 400

    Franken für Teilzeitmitarbeitende eingeführt. Auch für Kinder können Reka-

    Checks (400 Franken pro Kind) mit dem gleichen Rabatt bezogen werden.

    Das 2003 für alle Betriebsleitungen eingeführte Beteiligungsmodell auf der Basis

    20 Prozent Bonus und 20 Prozent Malus wurde im Berichtsjahr grundlegend über-

    arbeitet und mit qualitativen Elementen ergänzt. Es hat ab Januar 2010 Gültigkeit.

    Das Kadertreffen fand am 19. Juni 2009 im neuübernommenen Personalrestaurant

    der Dow Europe in Horgen statt. Claudia Streiter und ihr Team haben die An-

    wesenden mit kleinen, feinen Häppchen überrascht und ihnen so eine interes-

    sante Kostprobe ihrer kosmopolitischen Küche gegeben.

    Die pensionierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden am 20. August 2009

    ins Restaurant Giardino der Helsana nach Dübendorf-Stettbach eingeladen. Wie

    immer sind sie über die vielen kleineren und grösseren Geschehnisse bei den

    ZFV-Unternehmungen informiert und anschliessend von Beatrix Kutz und ihrem

    Team kulinarisch verwöhnt worden.

    Das Mitarbeiterfest wurde im Berichtsjahr im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern

    durchgeführt. Mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind individuell

    oder mit Bussen nach Luzern gereist, um im Verkehrshaus mitzuerleben, wie

    Roland Witschi und sein Team «Flower Power» inszenierten. Neben dem vielfäl-

    tigen Speise- und Getränkeangebot, dem Abenteuer im «Simulator» oder der

    sportlichen Betätigung als «Sky Jumper» übte das Musikzelt, wo ausgiebig ge-

    tanzt wurde, die grösste Anziehung aus.

    Bereits zum sechsten Mal wurde am Personalfest der Titel «Mitarbeiter(in) des

    Jahres» verliehen. Mit viel Applaus wurde Christel Gerber, Betriebsleiterin der

    Cafeteria in der Zentralbibliothek, zur Mitarbeiterin des Jahres 2009 gekürt.

    Christel Gerber arbeitet seit über 20 Jahren bei den ZFV-Unternehmungen, hat

    verschiedene Cafeterias als Betriebsleiterin geführt und ist immer wieder durch

    ihre positive Einstellung aufgefallen. 2008 wurde sie von einem Lastwagen an-

    Die Aussichten für das Geschäftsjahr 2010 beurteilen wir vorsichtig optimistisch. Es gilt weiterhin, die Kosten der Umsatzentwicklung anzupassen, achtsam miteinander und der anvertrauten Sache umzugehen, ständig Verbesserungen in qualitativer und quantitativer Hinsicht anzustreben, vor allem aber mit Freude und Begeisterung für die Zukunft der ZFV-Unternehmungen einzustehen (zu kämpfen).

  • 35Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    gefahren und sehr schwer verletzt, liess sich jedoch nicht unterkriegen und kehrte

    einige Monate vor ihrer Pensionierung wieder an den Arbeitsplatz zurück.

    Die Dienstjubilarenfeier fand traditionellerweise am ersten Freitagabend im

    November im Sorell Hotel Zürichberg statt. Im Berichtsjahr wurden insgesamt 127

    Personen für ihre langjährige Treue zu den ZFV-Unternehmungen ausgezeichnet.

    Für die Sportbegeisterten besteht der Sportclub «vitality@zfv», der auch im Be-

    richtsjahr verschiedene Veranstaltungen organisiert und zu diversen Wettkämpfen

    eingeladen hat.

    Die Nanny Huber-Werdmüller-Stiftung leistete wiederum Weihnachtszulagen

    und Rentenzuschüsse an betagte ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

    der ZFV-Unternehmungen. Auch im Berichtsjahr wurden ergänzend dazu Bei-

    träge für Härtefälle und Überbrückungsrenten ausbezahlt.

    Andreas Hunziker

    Angela Tauro

    Benno SidlerDr. Regula Pfister Marco FornaraGilbert Philipona

  • Seit dem Jahr 2000 hat sich Bern zum zweitgrössten Standort der ZFV-Unternehmungen entwickelt

    mit insgesamt 16 Betrieben und rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Übernahme

    aller Mensen und Cafeterias der Universität Bern am 1. Juli 2009 war ein weiterer Meilenstein. Während

    dem Vollsemester verpflegen sich täglich über 1000 Studierende, Dozierende und Mitarbeitende

    der Universität Bern in einem unserer Betriebe.

    Haus der Universität

    Mensa Unitobler

    Caffè & Take Away Momento an der Gesellschaftsstrasse

  • Mensa Bühlplatz

    Hauptmensa Gesellschaftsstrasse

  • 38 Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    2009�TCHF

    Anteil�in�%

    2008�TCHF

    Anteil�in�%

    Veränderungen�� TCHF� in�%

    Aktiven

    Umlaufvermögen

    Flüssige Mittel 3624 2,6 2 443 2,0 1181 48,3

    Forderungen aus Lieferungen

    und Leistungen 6 884 4,9 5 553 4,5 1 331 24,0

    Übrige Forderungen 2 330 1,7 1 442 1,2 888 61,6

    Vorräte 2 274 1,6 2 166 1,8 108 5,0

    Aktive Rechnungsabgrenzung 236 0,2 720 0,6 –484 –67,2

    Total Umlaufvermögen 15 348 11,0 12 324 10,1 3�024 24,5

    Anlagevermögen

    Liegenschaften inkl. Umbauten 106 620 76,4 89 119 73,0 17 501 19,6

    Bewegliche Sachanlagen 16 212 11,6 18 266 14,9 –2054 –11,2

    Finanzanlagen 1 405 1,0 2 424 2,0 –1019 –42,0

    Total Anlagevermögen 124 237 89,0 109 809 89,9 14 428 13,1

    Total�Aktiven 139 585 100,0 122 133 100,0 17 452 14,3

    Passiven

    Fremdkapital

    Bankverbindlichkeiten 11 089 7,9 6 811 5,6 4 278 62,8

    Verbindlichkeiten aus Lieferungen

    und Leistungen 12 921 9,3 10 905 8,9 2 016 18,5

    Übrige Verbindlichkeiten 6 249 4,5 6 426 5,3 –177 –2,8

    Passive Rechnungsabgrenzung 3 173 2,3 3 306 2,7 –133 –4,0

    Kurzfristiges Fremdkapital 33 432 24,0 27 448 22,5 5 984 21,8

    Hypotheken 33 800 24,2 28 608 23,5 5 192 18,1

    Darlehen 1 404 1,0 1 984 1,6 –580 –29,2

    Rückstellungen 29 746 21,3 26 513 21,7 3 233 12,2

    Langfristiges Fremdkapital 64 950 46,5 57 105 46,8 7 845 13,7

    Total�Fremdkapital 98 382 70,5 84 553 69,3 13 829 16,4

    Eigenkapital

    Kapital 37 580 26,9 34 242 28,0 3 338 9,7

    Jahresergebnis 3 623 2,6 3 338 2,7 285 8,5

    Total Eigenkapital 41 203 29,5 37 580 30,7 3 623 9,6

    Total�Passiven 139 585 100,0 122 133 100,0 17 452 14,3

    �Konsolidierte�Bilanz�der�Genossenschaft��ZFVUnternehmungen

  • 39Jahresbericht ZFV-Unternehmungen 2009

    2009�TCHF

    Anteil�in�%

    2008�TCHF

    Anteil�in�%

    Veränderungen�� TCHF� in�%

    Erlös Hotels 39 371 24,2 39 343 25,1 28 0,1

    Erlös Restaurants 23 096 14,2 20 598 13,2 2 498 12,1

    Erlös Confiserie/Konditorei-Bäckerei 13 608 8,4 14 341 9,2 –733 –5,1

    Erlös Gemeinschaftsverpflegung 92 528 56,8 87 811 56,0 4 717 5,4

    Abzüglich interne Lieferungen –5 797 –3,6 –5 415 –3,5 –382 7,0

    Gesamterlös�(Gastronomie) 162 806 100,0 156 678 100,0 6 128 3,9

    Warenkosten 46 064 28,3 44 262 28,3 1 802 4,1

    Personalkosten 75 987 46,7 71 841 45,8 4 146 5,8

    Übriger Betriebsaufwand 14 410 8,8 13 725 8,8 685 5,0

    Total betrieblicher Aufwand 136 461 83,8 129 828 82,9 6 633 5,1

    Betriebsergebnis�I 26 345 16,2 26 850 17,1 –505 –1,9

    Genossenschafts- und Sonderaufwand 364 0,2 336 0,2 28 8,3

    Total Genossenschaftsaufwand 364 0,2 336 0,2 28 8,3

    Betriebsergebnis�II 25 981 16,0 26 514 16,9 –533 –2,0

    Liegenschaftenertrag 5 869 3,6 5 347 3,4 522 9,8

    Finanzertrag 51 0,0 63 0,0 –12 –19,0

    Total�neutrale�Erträge 5 920 3,6 5 410 3,5 510 9,4

    Liegenschaften- und Anlageaufwand 6 369 3,9 6 468 4,1 –99 -1,5

    Unterhaltsaufwand 3 861 2,4 4 372 2,8 –511 –11,7

    Finanzaufwand 1 470 0,9 1 480 0,9 –10 –0,7

    Total neutraler Aufwand 11 700 7,2 12 320 7,8 –620 –5,0

    Ergebnis�vor�Steuern,�

    Abschreibungen,�A/O 20 201 12,4 19 604 12,6 597 3,0

    Ausserordentlicher Aufwand 302 0,2 162 0,1 140 86,4

    Ausserorde