ETH Jahresbericht 2010

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ETH ZÜRICH Jahresbericht 2010

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ETH Zürich Jahresbericht 2010

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Inhalt

Vorwort des Präsidenten 3Höhepunkte 2010 4

Kernaufgaben der ETH Zürich 8

Lehre – Exzellente Ausbildung trotz Kapazitätsengpässen 10Forschung – Grundlagenforschung sichert die Zukunft 14Wissens- und Technologietransfer – Junge Firmen fördern 22

Die ETH Zürich als Unternehmen 24

Infrastruktur und Personal – Intensive Bautätigkeit 26Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen – Nachhaltigkeit als Kompass etabliert 30Finanzmanagement – Der Erfolg fordert das Finanzmanagement 32

Gesellschaftliches Engagement der ETH Zürich 34

Dienstleistungen und kulturelle Einrichtungen – Wissen vermehren, Wissen verbreiten 36Dialog mit der Öffentlichkeit – Expertenwissen für den öffentlichen Diskurs 40

Namen und Fakten der ETH Zürich 42

Die ETH Zürich in Zahlen 44Ehrungen und Preise 58Ehrungen am ETH-Tag 64Neue Professuren 66Donationen 68Organisation 70

Erläuterungen zur Bildserie Studienprojekte 72

Die ETH Zürich steht für exzellente Lehre, wegweisende Grundlagenforschung

und die Anwendung der Ergebnisse zum Nutzen der Gesellschaft. 1855 gegründet,

bietet sie heute als eine der international führenden technisch-naturwissenschaft-

lichen Hochschulen Forschenden ein inspirierendes Umfeld und ihren Studierenden

eine umfassende Ausbildung.

Die ETH Zürich zählt über 16 000 Studierende aus rund 80 Ländern, davon

3500 Doktorierende. Mehr als 400 Professorinnen und Professoren unterrichten

und forschen zurzeit auf den Gebieten der Ingenieurwissenschaften, Architektur,

Mathematik, Naturwissenschaften, systemorientierten Wissenschaften sowie der

Management- und Sozialwissenschaften. Die ETH Zürich wird in internationalen Ran-

kings regelmässig als eine der weltweit besten Universitäten bewertet.

21 Nobelpreisträger, die an der ETH Zürich studiert, gelehrt oder geforscht haben, un-

terstreichen den hervorragenden Ruf der Hochschule.

Ihr Wissen in die Wirtschaft und die Gesellschaft zu transferieren, ist eines der Haupt-

anliegen der ETH Zürich. Sie tut dies mit Erfolg, wie die jährlich 80 neuen Patentan-

meldungen sowie die 215 Spin-off-Firmen belegen, die zwischen 1996

und 2009 aus der Hochschule hervorgegangen sind. Die ETH Zürich richtet ihre For-

schungsstrategie auf globale Herausforderungen aus wie zum Beispiel den Klima-

wandel, die Welternährung sowie die Gesundheit der Menschen.

Y www.ethz.ch

« Aufbauend auf starken Grundlagen in Ausbildungund Forschung trägt die ETH Zürich dazu bei, komplexe Probleme der Gesellschaft zu lösen. »Ralph Eichler, Präsident der ETH Zürich

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2 3Vorwort des Präsidenten

Breite Kompetenz auf kleinem Raum

An ausländischen Universitäten erlebe ich oft, dass die ETH Zürich mit «Swissness» ver-bunden wird. Unsere Hochschule zählt zweifellos zu den Marken, die unter diesem Attribut ein neues, unverkrampftes nationales Selbstverständnis in die Welt hinaustragen. Swiss-ness steht dabei nicht für verstaubten Heimatschutz mit der viel bemühten Armbrust, sondern für eine aufgeschlossene Schweiz, die sich auf nationaler und globaler Ebene engagiert. Neben edlen Uhren, würzigem Käse und zackigen Bergen gehört auch die Bildungslandschaft zu den hiesigen Kostbarkeiten. Ausser Fleiss, Disziplin und Zielstrebig-keit ist ebenso Intelligenz eine begehrte Qualität.

Und genau hier hat die ETH ihren symbolhaften Platz. Sie bildet hochqualifizierte Fachkräfte aus, die Verantwortung und Führungsfunktionen in Wirtschaft und Gesellschaft über- nehmen. Gleichzeitig erforscht sie als weltoffene Spitzenhochschule Lösungen für die grossen Zukunftsaufgaben wie Ernährung, Energie, Umwelt, Gesundheit und Risiko. Zudem bietet die ETH der Schweiz zahlreiche wissenschaftliche Dienstleistungen, die ebenfalls – aufgrund der Internationalität der Forschung – dem Ausland zugutekommen.

Manche Propheten machen uns weis, die Zukunft der Produktion von Gütern liege in Asien. In der Schweiz beweisen jedoch genügend Beispiele das Gegenteil. Die gesamte Wert-schöpfungskette bei der Produktentwicklung liegt hier nahe beieinander, wofür bei uns hervorragende Voraussetzungen bestehen. Selten findet man derart geballt bestens quali-fizierte Berufsleute und Ingenieure, die das Zusammenspiel von Grundlagenforschung über Produktdesign bis hin zu weitgehend automatischer Fabrikation gewährleisten können.

Dieser Trumpf fusst auf einem kreativen Denk- wie auch Produktionsplatz und sticht selbst unter stets höherem Konkurrenzdruck. Traditionsgemäss ist die ETH Zürich stark in der Grundlagenforschung engagiert, wird in der Ausbildung ihr Augenmerk aber vermehrt auch auf Designfähigkeiten sowie Produktionstechnik richten. Design soll vor allem bedienungs- und servicefreundlich sein, also die Wechselwirkung zwischen Mensch und Maschine optimieren. Innovative Produktionstechnik, ob auf Makro-, Mikro- oder Nanostufe, bedingt die Entwicklung autonomer Systeme und intelligenter Roboter. Solche technologischen Errungenschaften steuern zum Gedeihen der hiesigen Maschinenindustrie, der Medizin-technik und weiterer zukunftsträchtiger Geschäftsfelder bei.

Ich danke herzlich allen Mitarbeitenden, die mit schöpferischem Geist und viel Engagement die ETH Zürich auf Erfolgskurs halten. Auch unseren Freunden, Gönnern, den Politikerinnen und Politikern sowie den Steuerzahlenden generell gebührt ein grosses Dankeschön. Sie ermöglichen an unserer Hochschule eine vortreffliche Lehre und eine starke Grundlagen-forschung. Von deren Resultaten in Form von Wissen und Kompetenz kann die Gesellschaft wiederum voll profitieren.

Ralph Eichler, Präsident der ETH Zürich

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Höhepunkte 2010

01 – Neue Rechnerära für die Schweiz: Raffaele Balmelli, Be-triebsleiter Implenia Tessin, Thomas Schulthess, Direktor CSCS, und Roman Boutellier, Vizepräsident Personal und Ressourcen der ETH Zürich, bei der Grundsteinlegung des neuen Hochleistungsrechenzentrums. Y Seite 26 ff.

02 – Kleinster Mikrolaser der Welt: Physiker der ETH Zü-rich entwickeln den mit Abstand kleinsten elektrisch ge-pumpten Laser der Welt. Der nur 30 Mikrometer lange La-ser könnte eines Tages die Chiptechnologie revolutionieren. Y Seite 20

03 – Erdbebensimulator im Museum focusTerra: Ein fast drei Tonnen schweres Zimmer, das durch Befehle eines Compu-ters erschüttert wird, sensibilisiert Behörden und Dienst-leister im Bauwesen sowie die Bevölkerung für die Erdbe-benvorsorge. Y Seite 41

04 – Weltberühmte Kollaboration: Die ETH Zürich beteiligt sich mit dem CMS-Teilchendetektor äusserst erfolgreich am Large Hadron Collider (LHC) des CERN, der mit über 8000 Wissenschaftlern weltweit grössten Forschungszusammen-arbeit. Y Seite 14 ff.

05 – Pioniere der Eiweissforschung: Professor Rudolf Aeber-sold, ETH Zürich, erhält zusammen mit Professor Amos Bai-roch, Universität Genf, den Otto-Naegeli-Preis – einen der wichtigsten Schweizer Forschungspreise. Y Seite 19

06 – 20 Millionen Franken für Nachwuchsförderung: Der Unternehmer und Mäzen Branco Weiss (3. v. l.) überträgt sein Förderprogramm «Society in Science» der ETH Zürich. Mit dem Programm können herausragende Nachwuchsfor-schende unterstützt werden. Y Seite 14 ff.

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Höhepunkte 2010

07 – Kurzzeitlaser messen ultraschnelle Prozesse: ETH-Physi-kerin Ursula Keller übernimmt zusammen mit Thomas Feurer von der Universität Bern die Leitung des neuen Nationalen Forschungsschwerpunkts «Molecular Ultrafast Science and Technology». Y Seite 14 ff.

08 – Nachhaltiger Austausch: Gemeinsam mit Studentin-nen und Studenten des «Ethiopian Institute of Architecture, Building Construction and City Development» bauen ETH-Studierende in Addis Abeba den Prototyp eines nachhalti-gen Wohngebäudes. Y Seite 30 ff.

09 – ETH-Expertise für Jahrhundertbauwerk: Im Jahr 2010 gelang mit dem Durchstich der Oströhre des Gotthard-Ba-sistunnels eine entscheidende Etappe eines Jahrhundert-bauwerks, an dem Experten der ETH Zürich in vielfältiger Weise beteiligt sind. Y Seite 39

10 – Erfolgreiche Zusammenarbeit: Mit «Disney Research Zurich» entsteht an der ETH Zürich das einzige Forschungs-labor von Walt Disney an einer europäischen Hochschule. Erforscht werden neue Technologien zur Modellierung und Simulation der Wirklichkeit. Y Seite 22 ff.

11 – ETH-Tag der Lehre: An ihrem akademischen Feiertag würdigt die ETH Zürich herausragende wissenschaftliche Leistungen, verleiht Ehrendoktorwürden und Auszeichnun-gen für die besten Dozierenden. Die Festansprache hält Bun-desrat Didier Burkhalter. Y Seite 64 ff.

12 – Weltausstellung in Schanghai: Bundesrat Moritz Leuen-berger (Mitte) und der chinesische Wasserminister Lei Chen (2. v. r.) eröffnen die von der ETH Zürich, der chinesischen Akademie der Wissenschaften und swissnex China getrage-ne Konferenz «Future Cities». Y Seite 41

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Wachsende Studierendenzahlen rücken in der Lehre die Qualitäts-sicherung in den Mittelpunkt. Die Forschung nimmt sich mit neuen Initiativen, Projekten und Professuren globaler Herausforderungen an. Vielfältige Beziehungen zur Wirtschaft sichern den Wissens- und Technologietransfer, der gesellschaftlichen Mehrwert schafft.

Kernaufgaben der ETH Zürich

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Die ETH Zürich zieht als Universität von Welt-rang mehr und mehr Studierende aus der Schweiz und aus aller Welt an. Die Kehrseite der positiven Bilanz: Insbesondere auf Masterstufe müssen geeignete Instrumente gefunden werden, um die exzellente Qualität der Lehre sichern zu können.

Rund 2450 Studierende nahmen im Herbst 2010 ein Ba-chelorstudium an der ETH Zürich auf. Das sind 13 Prozent mehr Neueintritte als noch vor zwei Jahren. Die Zunahme des Interesses, insbesondere an den Ingenieurfächern, ist im Hinblick auf den von der Industrie konstatierten Inge-nieurmangel erfreulich. Angesichts der hohen Zahlen von Neueintritten stossen die beiden zurzeit beliebtesten Stu-diengänge Maschinenbau und Architektur allerdings an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Engpässe bei den Unterrichts-räumen konnten durch eine optimierte Nutzung der Hör-säle vorübergehend entschärft werden, zum Beispiel durch Doppelführung von Lehrveranstaltungen in Randzeiten oder indem erstmals eine ganze Vorlesung in andere Räume übertragen wurde. Um die Engpässe bei der Betreuung von Übungsgruppen zu überwinden, wurden auch zusätzliche Mittel für Assistierende und Hilfsassistierende eingesetzt.

Über 16 000 StudierendeDie Gesamtzahl der Studierenden stieg weiter auf 16 342 an (Vorjahr: 15 378). Damit studieren heute 53 Prozent mehr junge Menschen an der ETH Zürich als noch im Jahr 2000. Die Studierendenzahlen haben 2010 bereits den für erst 2013 vorgesehenen Stand erreicht. Die Budgetmittel, die der Hochschule zur Verfügung stehen, sind indes seit 2000

Kernaufgaben – Lehre

Exzellente Ausbildung trotz Kapazitätsengpässen

teuerungsbereinigt um weniger als 1 Prozent pro Jahr ge-stiegen. Ein weiteres Wachstum der Studierendenzahlen ohne beträchtliche zusätzliche Ressourcen würde die Quali-tät des Studiums gefährden und die forschungsnahe Aus-bildung in Frage stellen. Das hohe Niveau der Lehre an der ETH Zürich soll aber auch weiterhin auf einem guten Be-treuungsverhältnis von Lehrenden und Lernenden, auf einer optimalen Lernumgebung und auf innovativen Lehrformen beruhen. Ein Beispiel sind die Fokusprojekte im Fachgebiet Maschinenbau, die nicht unwesentlich zur Attraktivität und zur Qualität dieses Studiums beitragen (Y Seite 12).

Leistungsabhängige Zulassung zum Masterstudium erwünschtEine besondere Herausforderung stellt die rasch wachsen-de Zahl von Bewerbungen für die Masterstudiengänge dar. Die Schweizer Wirtschaft und die ETH Zürich haben immer von einer guten Mischung von Talenten aus dem In- und Ausland profitiert. Die ETH Zürich steht deshalb exzellenten Studierenden aus dem Ausland jederzeit offen. Auf der Mas-terstufe sind die Bewerbungen aus dem Ausland jedoch überproportional gewachsen. Zurzeit bewerben sich dop-pelt so viele Studierende von einer andern Hochschule um eine Zulassung zum Masterstudium an der ETH Zürich, wie intern von der Bachelor- in die Masterstufe übertreten. Für die 39 angebotenen Masterprogramme haben sich dieses Jahr nicht weniger als 2600 Bachelorabsolventen anderer Hochschulen um eine Zulassung beworben, davon 90 Pro-zent aus dem Ausland.

Dies stellt die Hochschule vor eine zunehmend schwie-rige Aufgabe, und zwar in quantitativer wie qualitativer Hinsicht. Bei den Bewerbungen lassen sich grosse Quali-tätsunterschiede feststellen. Deshalb muss jedes Dossi-er aufgrund sachlicher und transparenter Kriterien innert nützlicher Frist geprüft werden. Dazu dienen die für alle Masterstudiengänge formulierten Anforderungsprofile, die auf dem Internet publiziert sind. Es fehlen indes klare ge-setzliche Bestimmungen, um den Zustrom in die Masterstu-fe mit Rücksicht auf die Kapazitäten in einzelnen Studien-gängen und basierend auf Qualitätskriterien zu lenken. Die ETH Zürich diskutiert deshalb in der Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten (CRUS) und mit dem ETH-Rat über geeignete Instrumente.

Die Besten besonders fördernAls Instrument im Wettbewerb um die besten Talente hat die ETH Zürich mit Unterstützung privater Donatoren im Herbst 2007 das Excellence Scholarship and Opportunity Programme ins Leben gerufen. Damit fördert sie besonders herausragende Studierende, die ein Masterstudium an der

Attraktive Hochschule: Studieren an der ETH Zürich erfreut sich grosser Beliebtheit; die Studierendenzahlen nahmen auf allen Stufen zu. Der Frauenanteil auf Bachelorstufe betrug erstmals über 30 Prozent.

ETH Zürich absolvieren möchten. Mit dem Förderprogramm erhalten die Studierenden für die Dauer des Studiums ein besonderes Stipendium und eine intensivere Betreuung. Die Bilanz nach drei Jahren: 85 Stipendiatinnen und Stipen-diaten aus der Schweiz und 27 weiteren Ländern kamen seit Beginn des Programms in den Genuss dieses Leistungssti-pendiums. Die ETH Zürich beschloss zudem im Jahr 2010, ein Master Scholarship Programme einzuführen. Dies wird in Zukunft die Palette der Geförderten noch etwas erweitern.

Kooperationen mit hervorragenden Hochschulen der WeltWie bereits im Vorjahr hat auch 2010 die Zahl der jungen Forscherinnen und Forscher, die an der ETH Zürich ihre Dis-sertation schreiben wollen, stark zugenommen. Bei insge-samt über 3500 Doktorierenden macht das einen Anstieg von 4 Prozent aus.

Das individuelle Zulassungsverfahren, aber auch ge-zielte Kooperationen und der Austausch mit hochkarätigen ausländischen Partneruniversitäten helfen auf dieser Stufe, die Qualität weiter zu fördern. So hat die ETH Zürich auch im Jahr 2010 neue Kooperationsabkommen mit hervorra-genden Universitäten abgeschlossen. Sie unterzeichnete gemeinsam mit der Universität Zürich und der kanadischen McGill University ein Memorandum of Understanding über die Zusammenarbeit im Bereich Neurowissenschaften. Die

Zusammenarbeit soll unter anderem den Austausch von Doktorandinnen und Doktoranden fördern. Zu erwähnen ist auch das Memorandum of Understanding zwischen der ETH Zürich und der japanischen Forschungsanstalt RIKEN. Dieses soll nicht nur gestandenen Wissenschaftlern zu-gutekommen, sondern auch vermehrt ETH-Studierende in die Forschungslabors von RIKEN führen. Im Jahr 2010 konn-te zudem eine Reihe weiterer Austauschabkommen abge-schlossen werden, unter anderem mit der Princeton Univer-sity und mehreren japanischen Hochschulen.Y www.ethz.ch/stipendienprogramme

«Um die Qualität zu sichern, müssen wir die Freiheit haben auszuwählen.»Heidi Wunderli-Allenspach, Rektorin der ETH Zürich

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12 13Kernaufgaben – Lehre

Bei den ingenieurwissenschaftlichen Fächern an der ETH Zürich erfreut sich vor allem der Maschinenbau grosser Be-liebtheit. Ein Grund dafür sind die Fokusprojekte, die 1996 ins Leben gerufen wurden. Damals hatte die Zahl der Stu-dienanfängerinnen und -anfänger im Departement Ma-schinenbau und Verfahrenstechnik einen Tiefstand erreicht. Um mehr Studierende für das Studium zu gewinnen, führ-ten verschiedene ETH-Professoren die Fokusprojekte ein. Später kam der heutige Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen der ETH Zürich, Roland Siegwart, als treibende Kraft hinzu. Die Idee: Studierende des fünften und sechsten Semesters sollen das Gelernte in der Praxis anwenden können, indem sie in Teams selbständig ein Pro-jekt betreuen – von der Idee über den Entwurf und die Pro-duktion bis hin zur Vermarktung. Das erforderliche Wissen wird durch Selbststudium, den Besuch von Lehrveranstal-tungen sowie Gespräche mit Fachleuten erworben. Neben den technischen Herausforderungen geht es bei diesen Pro-jekten auch um Teamorganisation und soziale Kompetenz.

Beeindruckende ResultateFünf dieser Projekte wurden am «Rollout» in der Halle im ETH-Hauptgebäude präsentiert. Die Ergebnisse beeindruck-ten auch 2010: So vermag Alcedo, eine fliegende Drohne, die Position von Verschütteten im Schnee automatisch zu mar-kieren. Beim Projekt HERMES haben die Studierenden den Antriebsstrang eines Hybrid-Rennwagens weiterentwickelt. Eine dritte Gruppe hat das rein elektrisch betriebene Formu-la-Student-Fahrzeug Furka gebaut, einen kleinen Rennwagen, der mit nur gerade 220 Kilogramm Gewicht in dreieinhalb Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer beschleunigt.

Die ETH Zürich unterstützt ihre Studierenden und Doktorie-renden beim Schritt vom Studium in die Berufswelt durch eine neu gegründete zentrale Stelle. Seit September 2010 bietet das ETH Career Center umfangreiche Informationen zur Stellensuche an und bereitet die Absolventen auf den Berufseinstieg vor. Es zeigt auch auf, was bei einer Firmen-gründung beachtet werden muss.

Zentrales Informationsportal ist die Website careercen-ter.ethz.ch. Dort finden Interessierte wertvolle Informatio-nen auch von anderen internen Stellen, die Karrieredienst-leistungen erbringen, wie etwa den Fachvereinen, dem Ver-band der Studierenden VSETH, den ETH Juniors und den ETH Alumni Career Services. An Informationsveranstaltungen des ETH Career Center erfahren die Absolventinnen und Ab-solventen zudem, was sie beim Erstellen eines Bewerbungs-dossiers beachten müssen oder was bei einem Vorstellungs-gespräch oder einem Assessment wichtig ist.

Beim Übergang von der ETH Zürich in die Berufswelt stellen sich den Absolventinnen und Absolventen aber auch Fragen persönlicher Natur: Strebe ich eine Fach- oder eine Führungslaufbahn an? Kommt dafür eher ein Grosskon-zern oder ein KMU in Frage? In welchen Unternehmen kann ich mir den Einstieg in die Arbeitswelt vorstellen? Um die-se Fragen zu klären, bietet das ETH Career Center individu-elle Standortbestimmungen an und unterstützt die Absol-ventinnen und Absolventen in ihrer Entscheidungsfindung. Ziel ist es, einen geeigneten Einstieg ins Berufsleben aufzu-zeigen, und nicht etwa, Stellen zu vermitteln. Das Angebot stösst auf Resonanz: In den ersten zwei Monaten nahmen bereits über 100 Studierende eine persönliche Beratung in Anspruch.

Wertvolle FirmenkontakteDas ETH Career Center pflegt enge Kontakte zur Wirtschaft. Mit 18 Firmen hat es Partner- und Sponsoringverträge ab-geschlossen. Neben der Elektro- und Energieindustrie sowie den Bereichen Hightech und Life Sciences sind auch Firmen der Maschinen-, Chemie-, Finanz-, IT- und Beratungsindus-trie vertreten. Auch die Bundesverwaltung und der Bran-chenverband Swissmem als Kontakt zu den zahlreichen KMU gehören dazu.

Darüber hinaus haben die Partnerfirmen die Mög-lichkeit, sich an «Company on Campus»-Anlässen oder an Podiumsdiskussionen den Studierenden zu präsentie-ren. ETH-Absolventen der jeweiligen Unternehmen stel-len die Firma und ihre persönlichen Erfahrungen vor und kommen so in Kontakt mit Studentinnen und Studenten. Die Firmen können die Studierenden auch gezielt zu Work-shops einladen. Dadurch lernen die Studierenden ihr mög-liches Wunschunternehmen vertieft kennen. Die Firmen

Neugierig auf die verschiedenen Studien- und Forschungs-richtungen machen und einen Einblick in die Studien- realität geben: Dieses Ziel verfolgt die ETH Zürich mit ihren Aktivitäten für Mittelschülerinnen und Mittelschüler. Seit Januar 2010 setzt die Einheit Studierendenorientierung und Coaching das erfolgreiche Konzept des Studierendenmarke-tings um.

Unter dem Titel «ETH unterwegs» war die ETH Zürich auch 2010 wieder an Mittelschulen in der ganzen Schweiz zu Gast und vermittelte einen realistischen Einblick in das ETH-Studium – mit Exponaten, Experimenten, Filmen, Vor-trägen und Diskussionsrunden. Zu den sieben besuchten Schulen gehörten wiederum zwei Mittelschulen ausserhalb der Deutschschweiz.

HyRaii, ein Tragflügelsegelboot, das wie ein Flugzeug in der Luft auf dem Wasser fliegt, ist das Produkt eines weiteren Teams. Eine fünfte Gruppe brachte Rezero hervor, einen auf einer Kugel balancierenden Roboter – einen sogenannten Ballbot (Y Titelseite). Die letzten beiden Projekte wurden mit den von der Firma Siemens PLM Software gestifteten Geld-preisen ausgezeichnet.Y www.ethz.ch/rollout

wiederum erhalten Kontakt zu einer ausgewählten Grup-pe von rund 2000 potenziellen Kandidatinnen und Kandi-daten, die jedes Jahr ihr Studium oder Doktorat an der ETH Zürich abschliessen.Y www.careercenter.ethz.ch

Die Maturandinnen und Maturanden aller Schweizer Mit-telschulen wurden traditionsgemäss an die Studieninfor-mationstage von ETH und Universität Zürich eingeladen. Einen vertieften Einblick in den Studienalltag bieten die Studienwochen der ETH Zürich, bei denen Mittelschüle-rinnen und Mittelschüler die Gelegenheit haben, während einer Woche gemeinsam mit Forschenden ein Projekt zu be-arbeiten. 2010 beschäftigten sich 60 junge Leute mit den Disziplinen Agrar- und Lebensmittelwissenschaften, Physik sowie Elektrotechnik und Informationstechnologie.Y www.soc.ethz.ch

Faszination «Fokusprojekt» – vom Ballbot bis zum Elektroflitzer Fit für den Beruf

Lebendiger Einblick in Studium und Forschung

Furka ist ein rein elektrisch betriebener Rennwagen, der in drei-einhalb Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer beschleunigt.

Das ETH Career Center unterstützt Absolventinnen und Absolventen auf ihrem Weg vom Studium in die Berufswelt.

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14 15Kernaufgaben – Forschung

Die ETH Zürich forscht interdisziplinär in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Risiko, Energie und nachhaltiger Städtebau, um Antworten auf drängende gesellschaftliche Fragen zu finden. Dazu nutzt sie ihre Stärke in der Grundlagenforschung.

Die ETH Zürich setzt ihre Forschungsschwerpunkte in gesell-schaftlich relevanten Bereichen und will, basierend auf neu-en Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung, wesentliche Beiträge zu den grossen Herausforderungen der Menschheit leisten. Um diesem Anspruch gerecht zu werden und im in-ternationalen Wettbewerb ihre Position als Spitzenuniversi-tät zu halten, will die ETH Zürich in den kommenden Jahren zusätzliche Professorinnen und Professoren in zukunftswei-sende Fachgebiete berufen.

Neue ForschungsschwerpunkteZu diesen Fachgebieten gehören die Gesundheitswissen-schaften, bei denen die ETH Zürich neue Wege geht. Sie führt ihre Forschungs- und Lehraktivitäten in den Berei-chen Bewegungswissenschaften und Sport, Lebensmit-telwissenschaften und Ernährung, Medizintechnik sowie Neurowissenschaften zusammen und gründet ein neues Departement für Gesundheitswissenschaften und Techno-logie (Health Science and Technology, D-HEST). Ziel ist es, die Gesundheit und Krankheitsursachen systematisch zu erforschen. Das Forschungsfeld reicht vom Molekül bis zum Organismus unter Berücksichtigung des natürlichen und sozialen Umfelds der Patienten. In enger Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital und der Universität Zürich sollen Verfahren und Technologien für therapeutische sowie prä-ventive Massnahmen entwickelt werden. Das D-HEST bildet

die Schnittstelle zwischen den Gesundheitswissenschaften und der Technologie und will den Wissens- und Technolo-gietransfer zwischen Kliniken, Industrie und Gesellschaft vorantreiben. Das neue Departement wird 2012 eröffnet.

Aspekte der Welternährung stellen einen weiteren For-schungsschwerpunkt dar. Die vorhandenen Kompetenzen in den Agrar- und Umweltwissenschaften werden in ei-nem neuen Departement für Umweltsystemwissenschaf-ten (D-USYS) vereint. Damit wird insbesondere der Bereich der nachhaltigen Landwirtschaft aufgewertet. Das 2010 neu gegründete Kompetenzzentrum Welternährungssys-tem trägt dazu bei, eine nachhaltige Ernährung der Welt-bevölkerung zu sichern. Unterstützt wird das Vorhaben von Unternehmen, Privatpersonen und Stiftungen aus Industrie und Wirtschaft, welche die Finanzierung von zusätzlichen Professuren in verschiedenen Forschungsbereichen ermög-lichen. Dazu gehört zum Beispiel eine Donation von 10 Mil-lionen Franken der Firma Syngenta an die ETH Zürich Foun-dation. Mit diesen Mitteln kann eine neue Professur im Be-reich nachhaltige Agrarökosysteme lanciert werden.

Das starke Bevölkerungswachstum stellt vor allem die Länder in Asien und Afrika vor grosse Herausforderungen. Lösungsansätze dafür will das Singapore-ETH Centre (SEC) for Global Environmental Sustainability erarbeiten, das die ETH Zürich gemeinsam mit der National University of Sin-gapore und der Nanyang Technological University eröffnete. Dort startete im September 2010 mit dem Future Cities La-boratory das erste Forschungsprogramm. Die Plattform für nachhaltige Stadtentwicklung soll verschiedene Szenarien der Urbanisierung erarbeiten und Wege für einen nachhal-tigen Städtebau aufzeigen. In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba hat die ETH Zürich mit der dortigen Universität ein Institut für Städtebau gegründet.

Die ETH Zürich ist davon überzeugt, dass diese Engage-ments nicht nur den Ländern im Ausland zugutekommen, sondern sich auch für die Schweiz auszahlen: Die erworbe-nen Erkenntnisse werden in die Grundausbildung der Studie-renden in der Schweiz einfliessen und langfristig Schweizer Firmen und Arbeitskräfte global wettbewerbsfähig halten.

Technologietransfer und junge Talente fördernDer Transfer von Wissen und neuen Technologien in die Ge-sellschaft ist der ETH Zürich ein Anliegen (Y Seite 22 ff.). Mit den neuen Pioneer Fellowships will sie Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung noch schneller in marktfähige Pro-dukte überführen.

Darüber hinaus wurde das 2002 gegründete Stipendien-programm «Society in Science – The Branco Weiss Fellow-ship» im Jahr 2010 der ETH Zürich übertragen – nur wenige Monate bevor der Stifter des Programms, der Unternehmer,

Mäzen und Freund der ETH Zürich Branco Weiss, im Novem-ber 2010 verstarb. Das Programm erlaubt herausragenden Nachwuchsforschenden, originelle Forschungsideen zu rea-lisieren, die einen Bezug zur Gesellschaft haben.

Dass Forschende der ETH Zürich Ideen mit Potenzial ha-ben, zeigte sich 2010 erneut bei der Einwerbung von For-schungsgeldern, unter anderem bei der EU: So erhielten sechs Nachwuchsforscher je rund 1,5 Millionen Euro vom Europäi-schen Forschungsrat (European Research Council, ERC) zuge-sprochen. Der ERC Starting Independent Researcher Grant fördert vielversprechende Nachwuchsforschende; alleiniges Auswahlkriterium ist die wissenschaftliche Exzellenz. Hinzu kommen sieben ERC Advanced Investigators Grants für be-reits etablierte Wissenschaftler der ETH Zürich, die für Pro-jekte in den Bereichen Physical Sciences and Engineering so-wie Life Sciences über 16 Millionen Euro einwarben.

Grundlagenforschung ist ProgrammETH-Physiker legten in Kollaboration mit weiteren Schwei-zer Hochschulen den Grundstein für zwei nationale For-schungsschwerpunkte in den Bereichen Quantenphysik und Erforschung ultrakurzer Phänomene. Der Schweize-rische Nationalfonds sprach den beiden Projekten, die von ETH-Wissenschaftlern geleitet werden, insgesamt 34 Millionen Franken zu. Bereits gestartet ist der nationale

Forschungsschwerpunkt Molecular Ultrafast Science and Technology (MUST). Mit speziellen Lasern messen die Wis-senschaftler in diesem Projekt Bewegungen im atomaren Bereich von der Dauer einer Billiardstel oder gar einer Trilli-onstel Sekunde. Mit von der Partie ist auch das Paul Scherrer Institut PSI, das sich mit dem geplanten SwissFEL, einem auf freien Elektronen basierenden Laser, am Projekt beteiligen wird. Mit den erhofften bahnbrechenden Resultaten dieser Grundlagenforschung sollen neue Technologien generiert werden, um bisher nicht durchführbare Experimente er-möglichen zu können.

Weltberühmte KollaborationSchliesslich beteiligt sich die ETH Zürich mit dem CMS-Teil-chendetektor äusserst erfolgreich am Large Hadron Collider (LHC) des CERN, der mit über 8000 Wissenschaftlern welt-weit grössten Forschungszusammenarbeit. Am 23. Novem-ber 2009 kollidierten im LHC erstmals zwei Protonenstrah-len. Seither vermeldet das CERN fast monatlich neue Erfolge. Mit dem CMS-Detektor konnte beispielsweise ein Phäno-men beobachtet werden, das bis anhin nur bei der Kollision von schweren Ionen registriert worden war.Y www.futurecities.ethz.chY www.nccr-must.ch/home.htmlY http://lhc.web.cern.ch/lhc

Grundlagenforschung sichert die Zukunft

Versuchsfeld für Maisanbau in Mexiko: Mit ihrem neuen Forschungsschwerpunkt zu Fragen des Ernährungssystems will die ETH Zürich dazu beitragen, eine nachhaltige Ernährung der Weltbevölkerung zu sichern.

«Forschende der ETH Zürich haben 2010 viele bahnbrechende Ergebnisse erzielt.»Roland Siegwart, Vizepräsident Forschung und Wirtschaftsbeziehungen

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16 17Kernaufgaben – Forschung

Rund ein Prozent der Bevölkerung der Industrieländer leidet an der Stoffwechselerkrankung Gicht. Bei dieser Krankheit kristallisiert Harnsäure aus, wenn sie im Blut in zu hoher Konzentration vorkommt. Es bilden sich schmerzhafte Abla-gerungen in den Gelenken oder Kristalle in den Nieren, die Schäden verursachen können. Der übermässig hohe Harn-säuregehalt im Blut wird unter anderem durch genetische Veranlagungen und einseitige Ernährung verursacht.

Verloren während der EvolutionMenschen erkranken an Gicht, weil sie während der Evolu-tion – im Gegensatz zu anderen Säugetieren – ein wichtiges Enzym verloren haben, das den Harnsäurespiegel natürlich reguliert. Forschende am Departement für Biosysteme ha-ben nun eine Methode entwickelt, die alle Menschen hof-fen lässt, welche an Gicht erkranken könnten oder bereits erkrankt sind.

Während viele medizinische Probleme dadurch gelöst werden, dass dem Körper Medikamente von aussen zuge-führt werden, korrigieren die Forschenden um ETH-Profes-sor Martin Fussenegger direkt den fehlerhaften Stoffwech-selweg, der zu Gicht führt, und helfen dem Körper so, sich selbst zu therapieren. Die Wissenschaftler haben ein syn-thetisches Netzwerk aus speziell präparierten Genen ent-wickelt, das in Zellen eingeschleust wird. Einmal im Körper implantiert, reguliert dieses Gen-Netzwerk mit dem Na-men UREX den Harnsäurespiegel im Blutkreislauf und über-nimmt somit die Funktion des verlorengegangenen Enzyms. Wird von UREX ein zu hoher Harnsäurespiegel registriert, gelangt diese Information an einen Schaltkreis, der einen weiteren Baustein kontrolliert. Dieser schüttet schliesslich das Enzym zur Harnsäureregulierung wohldosiert aus.

Forscher aus der Gruppe von Sotiris Pratsinis, Professor für Partikeltechnologie am Institut für Verfahrenstechnik, ha-ben einen Sensor entwickelt, der Azeton im Atem sofort mes-sen kann. Damit lassen sich Diabetes Typ 1 oder Anzeichen einer Ketoazidose, einer Komplikation der Zuckerkrankheit bei totalem Insulinmangel, auf einfache Weise nachweisen. Denn in der Ausatmungsluft von Diabetes-Typ-1-Patienten liegt die Azeton-Konzentration mit rund 1800 ppb (parts per billion) doppelt so hoch wie bei Gesunden. Bei einer Ketoazi-dose liegt der Wert sogar noch höher. Der Sensor kann aber bereits eine Azeton-Konzentration von 20 ppb messen und arbeitet selbst bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit, wie sie in der Atemluft vorkommt, sehr präzise.

Um den Sensor herzustellen, beschichteten die Wissen-schaftler einen Träger mit Goldelektroden mit einem Halb-leiterfilm aus silikonversetzten Wolframoxid-Nanopartikeln. Diese Mixtur wurde in einer über 2200 °C heissen Flamme erzeugt. Dabei stiegen die Nanopartikel auf und blieben am Trägersubstrat haften, das mit Wasser abgekühlt wurde. Durch das rasche Erhitzen und Abkühlen entstand auf den Elektroden eine Azeton-sensitive glasartige Schicht.

Zur Diagnose von Krankheiten werden nichtinvasive Me-thoden immer wichtiger. Die Analyse von Atemluft ist dabei zentral, weil sie schnell, kostengünstig und einfach machbar ist. Professor Sotiris Pratsinis hofft, dass er in Zukunft mit

Weltweit leiden rund 1,5 Milliarden Menschen an den Fol-gen von Eisenmangel. Müdigkeit, Blutarmut und Entwick-lungsstörungen sind einige Symptome. Frauen sind beson-ders häufig betroffen. Ein Lösungsversuch besteht darin, Nahrungsmitteln Eisen beizufügen. Dafür wird oft elemen-tares Eisen eingesetzt, das aber nicht wasserlöslich ist und im Darmtrakt schlecht aufgenommen wird. Eisensulfat hingegen ist zwar wasserlöslich und wird vom Körper gut verarbeitet, aber es verändert die Farbe und den Geschmack der Nahrung.

Nun haben Forscher um Florentine Hilty und Michael Zimmermann am Institut für Lebensmittelwissenschaften, Ernährung und Gesundheit eine andere vielversprechende

Hirnforscherinnen und -forscher aus der Gruppe von Isa-belle Mansuy, Doppelprofessorin an der ETH und der Uni-versität Zürich, wiesen bei Mäusen nach, dass negative Um-welteinflüsse in einem frühen Lebensabschnitt nicht nur das Verhalten des betroffenen Individuums über dessen ganze Lebensspanne negativ verändern können, sondern dass die betroffenen Individuen ihr verändertes Verhalten auch an die Nachkommen weitergeben – bis zur dritten Nachfolgegeneration.

Zu solch negativen Umwelteinflüssen gehören bei-spielsweise chronischer, schwerer Stress oder traumati-sche Erlebnisse. Jungtiere, die unerwartet vom Muttertier getrennt und während der Trennungszeit stark gestresst werden, zeigen später im Leben Verhaltensweisen, die als Depressionen gedeutet werden können. Die Tiere haben zu-dem ihre Impulsivität nicht im Griff und können mit neuen oder widrigen Situationen nicht angemessen umgehen.

Mansuys Forschungsteam konnte zeigen, dass die Ver-haltungsänderungen nicht auf Mutationen, sondern auf Veränderungen der sogenannten Methylierung bestimmter

Das gesamte Gen-Netzwerk ist in eine einzelne Zelle inte-griert, von denen zwei Millionen in perforierte 0,2 Millime-ter grosse Kapseln aus Algengelatine eingeschlossen sind. Werden die verkapselten Zellen in den Körper implantiert, schliessen sie sich automatisch an den Blutkreislauf an und entfalten ihre therapeutische Wirkung. Die Ursache von Gicht lässt sich mit dem biologischen Gen-Netzwerk prä-ventiv und dauerhaft beheben. UREX wurde bereits erfolg-reich an Mäusen getestet und zum Patent angemeldet.Y www.ethz.ch/human_therapy

ähnlichen Sensoren auch andere Krankheiten in der Atem-luft nachweisen kann.Y www.ptl.ethz.ch

Lösung gefunden: Auf Nanogrösse zerkleinert und mit den richtigen Metallen vermischt, kann elementares Eisen vom Körper gut aufgenommen werden. Am besten schneidet eine Mischung aus Eisen-Zink-Oxid und Magnesium ab. Ver-suche zeigten, dass der Körper das Eisen in dieser Form viel besser verwerten kann. Die zur Herstellung der Nanostruk-turierung eingesetzte Verbrennungstechnik ist schon länger bekannt. Sie wurde vor drei Jahren von ETH-Wissenschaft-lern erstmals für Lebensmittel verwendet. Bis derart nano-strukturierte Nahrungsmittel in den Verkauf gelangen, sind jedoch noch weitere Versuche notwendig.Y www.ilw.agrl.ethz.ch/index_DE

Gene im Gehirn und in den Spermien gründen. Dabei wird das kleine Molekül Methyl bei bestimmten Genen an ei-nen der vier DNS-Grundbausteine angehängt oder entfernt. Diese Veränderung der Methylierung steuert die Aktivität der betroffenen Gene und beeinflusst dadurch wichtige Körperfunktionen.

Die Wissenschaftler haben bei Mäusen mehrere Gene identifiziert, die aufgrund früher Stresserlebnisse von Me-thylierungen betroffen sind. Nicht alle dieser Gene werden jedoch gleich stark verändert. Es kommt darauf an, wo und wie viele Methylgruppen verändert werden.

Die epigenetische Weitergabe von solchen Verhaltens-informationen wurde schon lange vermutet, aber Mansuys Arbeitsgruppe ist die erste, die dies auf molekularer Ebene in mehreren Generationen nachweisen konnte. Da die Symp-tome, welche die gestörten Mäuse zeigten, auch bei Border-line-, Depressions- oder Schizophrenie-Patienten sehr promi-nent vorhanden sind, könnten die Resultate aus dem Mäu-seversuch möglicherweise auf Menschen übertragbar sein.

Gicht präventiv und dauerhaft bekämpfen Diabetesdiagnose ohne Fingerstich

Mit Nanoforschung gegen Eisenmangel vorgehen

Epigenetisch vererbtes Leiden

Die Stoffwechselerkrankung Gicht führt zu schmerzhaften Ablagerungen in den Gelenken.

Ein neuartiger Sensor kann Azeton in der Ausatmungsluft schon in kleinen Konzentrationen nachweisen.

Page 11: ETH Jahresbericht 2010

18 19Kernaufgaben – Forschung

Die Entschlüsselung des menschlichen Genoms im Jahr 2003 sorgte weltweit für Schlagzeilen. Einen vergleichba-ren Durchbruch schafften Forscherinnen und Forscher der ETH Zürich und des Institute of Systems Biology (ISB) in Seattle im Jahr 2010: Es ist ihnen gelungen, das vollständi-ge Proteom des Menschen mit insgesamt 20 300 Proteinen abzubilden.

Als Proteom bezeichnen Biologinnen und Biologen die Gesamtheit aller in einem Organismus vorkommenden Pro-teine. Den Bauplan für diese Proteine liefern die sogenann-ten kodierenden Loci, also physische Positionen von Genen im Genom. Im Fall des Menschen sind es gegen 20 300 Loci für eine entsprechende Anzahl Proteine. Für alle diese Loci haben die ETH-Systembiologen und ihre amerikanischen Kollegen Referenzwerte in Form von massenspektroskopi-schen Daten erhoben.

Alle Proteine messbarVor der Analyse mit dem Massenspektrometer wurden die Proteine in kleinere Bestandteile, sogenannte Peptide, zer-legt. Das Muster, das die Peptide im Massenspektrometer erzeugen, ist jeweils charakteristisch für ein bestimmtes Protein. Besonders schwierig und herausfordernd war es, seltene Proteinspezies aufzuspüren und zu messen. Die-ses Problem lösten die Forschenden, indem sie Fragmente solcher Proteine mit dem Computer «voraussagten», künst-lich herstellten und die Messungen an den Kunstprodukten durchführten.

Mit den vorliegenden Referenzdaten können nun in je-der beliebigen Probe biologischen Materials Anzahl und Art der Proteine gemessen werden. Dies wird die Zuverlässig-keit und Reproduzierbarkeit der Proteomik stark verbessern und die Grundlagen- und angewandte Forschung in der Bio-logie und der Medizin wesentlich beschleunigen. Die Infor-mationen sind in einer Datenbank gespeichert, die derzeit ausgebaut wird mit Daten von Proteinen, die nach ihrer Syn-these in der Zelle verändert wurden.

Die Forscherinnen und Forscher unter der Leitung von Rudolf Aebersold, Professor für Molekulare Systembiolo-gie, haben rund sieben Jahre an der Entwicklung der Me-thodik, dem Aufbau der Datenbank und der Computerin-frastruktur gearbeitet. Die Entschlüsselung des Proteoms dauerte schliesslich nur ein Jahr. Im Herbst 2010 konnten die Forschenden ihre bahnbrechende Arbeit an einem Fach-kongress in Sydney in Australien vorstellen. Die Referenzda-tenbank steht nun allen Biologen und Biologinnen für ihre Forschung zur Verfügung.Y www.imsb.ethz.ch

Alle menschlichen Proteine kartiert

Struktur eines Apolipoproteins: es transportiert Fett im Blut und gehört zu den grössten bekannten Proteinen überhaupt.

Schon länger experimentieren Forscher mit «intelligenten» Textilien, denen Elektronikbauteile ein- oder aufgenäht werden. Wissenschaftler des Wearable Computing Labs von Professor Gerhard Tröster sind nun einen Schritt wei-tergegangen: Sie haben eine neue Technologie entwickelt, um Dünnfilmelektronik und miniaturisierte, kommerziell erhältliche Chips auf Plastikfasern aufzubauen. Den For-schern ist es schliesslich gelungen, diese Plastikfasern mit zahlreichen Mikrochips und weiteren mikroelektronischen Elementen direkt in die textile Architektur des Stoffs zu in-tegrieren. Um die E-Fasern mit herkömmlichem Garn zu ver-weben, verwendeten die Wissenschaftler in der Industrie gebräuchliche Textilmaschinen. Das Gewebe ist trotz einge-wobener Elektronikbauteile kleidsam, faltbar und fühlt sich wie normaler Stoff an, so dass Kleider aus diesem Material im täglichen Leben getragen werden können. Die Mikro-chips, die auf den Plastikbändern sitzen, sind ummantelt. Dies ermöglicht es, das Gewebe bei 30 Grad mit einem mil-den Waschmittel in einer Waschmaschine mehrere Male zu waschen, ohne dass die E-Fasern ihre Funktionen einbüssen. Das Elektronik-Gewebe ist vorerst bandförmig. Ziel der For-scher ist es, Textilien in beliebiger Grösse ohne Handarbeit herzustellen, die auch beliebig zugeschnitten werden kön-nen, um unter anderem den Ansprüchen der Bekleidungsin-dustrie zu genügen. Anwendungen für Hybridgewebe sind denkbar bei der Überwachung der Herzfrequenz, der Un-terstützung von Athletinnen und Athleten in Training und Rehabilitation oder bei der Überwachung von Nothelfern und Feuerwehrleuten. Schliesslich könnten auch Tastaturen

Gemäss dem Heisenberg'schen Unschärfeprinzip ist es nicht möglich, gleichzeitig Ort und Geschwindigkeit eines atoma-ren Teilchens, etwa eines Elektrons, präzise zu bestimmen. Das Prinzip wird im Bereich der Quanteninformationstech-nologie angewendet – auf ihm basiert zum Beispiel die Si-cherheit der Quantenkryptographie bei der Verschlüsselung von Daten. Das Unschärfeprinzip ist aber nur gültig, wenn alle über das Elektron verfügbaren Informationen in klassi-scher Form vorliegen. Physiker der ETH Zürich um Professor Renato Renner haben nun zusammen mit Kollegen zweier deutscher Universitäten gezeigt, dass das Prinzip mit Hil-fe quantenmechanisch gespeicherter Information ausser Kraft gesetzt werden kann. Konsequenz: Ein vermeintli-cher Angreifer könnte mit einem Quantencomputer ein auf dem Unschärfeprinzip beruhendes kryptographisches Sys-tem brechen. Die Physiker schlagen deshalb ein von ihnen

oder Bildschirme in Alltagskleidung integriert werden. Die Entwicklung der neuartigen elektronischen Sensorfasern ist Teil des Projektes TexInTex innerhalb der Schweizer «nano-tera.ch»-Initiative.Y www.ethz.ch/electronic_textilesY www.nano-tera.ch/projects/69.php

formuliertes erweitertes Unschärfeprinzip vor, das auch dann gilt, wenn quantenmechanische Informationen vorlie-gen. Damit lassen sich nicht nur bestehende Sicherheitslü-cken in der Quantenkryptographie schliessen, sondern auch quantenmechanische Bausteine – etwa Transistoren – auf ihre quantenmechanischen Eigenschaften prüfen.Y www.qit.ethz.ch

Eingewobene Elektronik

Sicherheitslücken in der Verschlüsselung schliessen

ETH-Forschern ist es gelungen, mikroelektronische Elemente direkt in die textile Architektur des Stoffs zu integrieren.

Ausgezeichneter Pionier

Rudolf Aebersold ist ein Pionier der Proteomik, eines relativ jungen Zweigs der Biologie. Die Proteomik – englisch proteomics – umfasst die Erforschung der Gesamtheit aller in einer Zelle oder einem Lebewe-sen unter definierten Bedingungen und zu einem definierten Zeitpunkt vorliegenden Proteine. Das Proteom ist dynamisch und verändert sich laufend. Ein gutes Beispiel für dessen Dynamik ist die Ver-wandlung einer Raupe in einen Schmetterling. Das Genom, also die Gesamtheit der Gene, ist in den Formen dieses Organismus identisch, das Proteom hingegen ist verschieden. Von der Proteomik erhofft sich die Forschung, Hinweise auf neue Wirkstoffe gegen Krebs, Infektionen und bestimmte Nerven-krankheiten zu finden.Für seine Pionierarbeit in der Proteomik hat Rudolf Aebersold gemeinsam mit Professor Amos Bairoch von der Universität Genf im April 2010 den Otto Naegeli-Preis zur Förderung der medizinischen Forschung erhalten; eine der bedeutendsten wissen-schaftlichen Auszeichnungen in der Schweiz. Geehrt wurde er für die Entwicklung analytischer Methoden und Computermodelle, die es erlauben, Proteine zu identifizieren und ihre Menge zu messen.

Page 12: ETH Jahresbericht 2010

20 21Kernaufgaben – Forschung

Die Atacama-Wüste im Norden Chiles ist ein Mekka für As-tronomen. Äusserst trockene Bedingungen sorgen bei den dort stationierten Sternwarten für einen klaren Blick weit über unser Sonnensystem hinaus, zu fernen Galaxien und Sternen – und zu Planeten, die um andere Sterne kreisen. Bei diesen sogenannten Exoplaneten handelt es sich um lichtschwache Objekte, die mit herkömmlichen Telesko-pen nicht zu sehen sind, da sie vom Lichthalo ihres Mut-tersterns überstrahlt werden. Mit Hilfe von Koronografen, welche die Lichtscheibe des Muttersterns abdecken, konn-te vor wenigen Jahren erstmals ein Exoplanet direkt nach-gewiesen werden. Nun haben Wissenschaftler für das Very Large Telescope in Chile eine Optik entwickelt, welche die Suche nach Exoplaneten und das Studieren dieser Objekte wesentlich vereinfacht. Benötigt wird dafür nur noch eine optische Komponente, die Apodizing Phase Plate, welche die Streuung des Sternenlichts minimiert. An ihrer Entwick-lung war das Institut für Astronomie der ETH Zürich mass-geblich beteiligt.

Fällt das Licht durch die neue Optik, verändern feine Ril-len auf der Oberfläche der Apodizing Phase Plate die Licht-wellen. Ein Teil des Sternenlichts wird benutzt, um das helle Streulicht auf einer Seite des Sterns auszulöschen. So wer-den lichtschwache Objekte sichtbar. Mit der neuen Optik in der Grösse eines Fünffrankenstücks gelang es den For-schern, die Existenz eines Exoplaneten zu bestätigen und

Christoph Walther, Doktorand in der Gruppe für Quanten-optoelektronik der ETH Zürich, hat gemeinsam mit vier Kolle-gen mit einem neuartigen Konzept den mit Abstand kleins-ten elektrisch gepumpten Laser der Welt entwickelt. Dieser könnte eines Tages die Chiptechnologie revolutionieren.

Der Laser ist 30 Mikrometer, also 30 Tausendstel Milli-meter lang, 8 Mikrometer hoch und sendet Licht mit einer Wellenlänge von 200 Mikrometern aus. Damit ist er bedeu-tend kleiner als die Wellenlänge des abgestrahlten Lichts – eine wissenschaftliche Höchstleistung. Denn normalerwei-se können Laser nicht kleiner sein als die Wellenlänge des Lichts, das sie aussenden. In einem herkömmlichen Laser versetzen Lichtwellen einen optischen Resonator in Schwin-gung, ähnlich wie akustische Wellen den Resonanzkörper einer Gitarre. Dabei «wandern» die Lichtwellen, vereinfacht ausgedrückt, zwischen zwei Spiegeln hin und her. Dazu müs-sen die Spiegel jedoch grösser sein als die jeweilige Wellen-länge des Lasers.

Informationen über dessen Bewegungen, Temperatur und Atmosphäre zu sammeln.Y www.exp-astro.phys.ethz.ch

Christoph Walther und weitere Teamkollegen um seinen Doktorvater Jérôme Faist, Professor und Leiter der Gruppe für Quantenoptoelektronik, haben ein völlig neues Laser-konzept entwickelt. Von der Elektronik inspiriert, verwen-den sie keinen optischen Resonator, sondern einen elek-trischen Schwingkreis, bestehend aus einer Spule und zwei Kondensatoren. Darin wird das Licht «eingefangen» und an Ort und Stelle mit Hilfe eines optischen Verstärkers zu einer sich selbst erhaltenden elektromagnetischen Schwingung angeregt.

Mit diesem Ansatz ist die Grösse des Resonators nicht mehr durch die Wellenlänge des Lichts limitiert, sondern kann im Prinzip beliebig verkleinert werden. Damit werden Mikrolaser als optische Alternative zu Transistoren interes-sant für Chiphersteller, denn der Datenaustausch auf Mikro-prozessoren liesse sich so erheblich beschleunigen.Y www.qoe.ethz.ch

Neue Optik für Exoplaneten-Erforschung

Der kleinste Mikrolaser der Welt

Der Exoplanet Beta Pictoris b wird erst durch den Einsatz eines gravierten Filters für das Sternenlicht von Beta Pictoris sichtbar.

Weniger Stau und CO2 dank intelligenten Ampeln

01 – Sogenannte selbstgesteuerte Ampeln können in Zu-kunft Staus verhindern und Autofahrern helfen, Benzin zu sparen und Abgase zu vermeiden. Bei dem von ETH-Profes-sor Dirk Helbing zusammen mit Kollegen der TU Dresden entwickelten und inzwischen patentierten Verfahren wer-den Ampeln mit Sensoren ausgestattet, welche das aktu-elle Verkehrsaufkommen jederzeit erfassen. Mit Hilfe von speziellen Prozessoren und mathematischen Algorithmen berechnen die Ampeln den zukünftigen Verkehrsfluss. Da-durch kann die Dauer der Grünphasen so optimiert werden, dass für die Verkehrsteilnehmer möglichst geringe Warte-zeiten entstehen. Eine Pilotstudie in Dresden lieferte gute Ergebnisse: Wenn sich die intelligenten Ampeln untereinan-der über das Verkehrsaufkommen austauschen und entlang einer Fahrstrecke mit ihren Nachbarn abstimmen, kann die Fahrzeit um bis zu 30 Prozent verkürzt werden.Y www.soms.ethz.ch/research/index

Neuer Pilz bedroht Eschen

03 – Forscher des Instituts für Integrative Biologie beschrie-ben 2010 eine neue Pilzart, die für das seit kurzem in der Schweiz auftretende Eschensterben verantwortlich ist. Der Pilz gelangte rasch von Ostpolen nach Mitteleuropa und trat 2008 erstmals hierzulande auf – mittlerweile ist er in der Schweiz nördlich der Alpen weit verbreitet. Der Pilz be-fällt Eschen jeden Alters, die schliesslich absterben.Die Wissenschaft ging davon aus, dass es sich beim Schad-pilz um die seit 1851 bekannte Art Hymenoscyphus albidus handelte. ETH-Doktorand Valentin Queloz fand jedoch her-aus, dass eine andere Art für das Schadbild verantwortlich ist und beschrieb diese als H. pseudalbidus.

Herbarbelege zeigen, dass H. pseudoalbidus längst ne-ben H. albidus existiert hat. Unklar ist jedoch, ob die neu be-schriebene Art schon immer ein Krankheitserreger war. Die ETH-Forscher sind deshalb daran, die Populationsstruktur des Pilzes aufzuklären.

Feinchemikalien abfallfrei aus Brennstoffzelle

02 – Forscher aus der Gruppe von Hansjörg Grützmacher, Professor am Labor für Anorganische Chemie, haben zu-sammen mit italienischen Kollegen eine neuartige metall-organische Brennstoffzelle entwickelt. Sie setzt Alkohole oder Zucker aus nachwachsenden Rohstoffen über eine Zwischenstufe in Säuren um und generiert dabei CO2-freie elektrische Energie. Mit dieser Apparatur können Chemi-ker beispielsweise Milchsäure erzeugen, ohne dabei Abfall zu produzieren. Das Spezielle dieser Brennstoffzelle ist die Anode, in die ein molekularer Rhodiumkomplex eingebettet ist. Er dient als Katalysator für die verschiedenen Reaktionen, während deren er sich bildet und schrittweise verändert. So kann der Metallkomplex verschiedene Stoffe umsetzen. Die Entwicklung dieser Brennstoffzelle ist ein wichtiger Beitrag für eine nachhaltige Chemie und sauberen Strom.Y www.lac.ethz.ch

FCKW-Verbot zeigt Wirkung auf Ozonschicht

Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) tragen wesentlich zur Schädigung der Ozonschicht bei und sind wichtige Treibhausgase. Das Montrealer Protokoll von 1987 zielte da-rauf ab, die Freisetzung der FCKW – etwa durch Spraydosen – zu reduzieren. Dass das Protokoll Wirkung zeigt und dazu beiträgt, dass sich die vor der krebserregenden UV-Strah-lung schützende Ozonschicht regenerieren kann, wurde be-reits vermutet. Nun konnte dies erstmals durch Forscher des Instituts für Atmosphäre und Klima der ETH Zürich anhand statistischer Auswertungen von weltweit durchgeführten Langzeitmessungen belegt werden. Demnach nimmt die Dicke der Ozonschicht global wieder zu. Das Ozonloch am Südpol wird sich allerdings dennoch erst um 2070 oder 2080 wieder schliessen. Y www.iac.ethz.ch/groups/peter

0201 03

Page 13: ETH Jahresbericht 2010

22 23Kernaufgaben – Wissens- und Technologietransfer

Der Transfer von Wissen und Technologie in die Gesellschaft ist eine zentrale Aufgabe der ETH Zürich. Sie fördert junge Unternehmen aus der Hochschule, vernetzt sich mit der Wirtschaft und geht strategische Allianzen mit der Industrie ein.

1902 junge Leute haben 2010 an der ETH Zürich ihr Master-studium abgeschlossen oder einen Doktortitel erworben. Viele von ihnen übernehmen künftig wichtige Funktionen in Wirtschaft und Gesellschaft. Laut einer Studie aus dem Jahr 2007 hat ein Drittel des Topkaders der Schweizer Wirt-schaft einen ETH-Abschluss. Damit bildet die ETH Zürich mehr Führungskräfte aus als jede andere Universität. Über die gut ausgebildeten Absolventen findet der grösste Wis-senstransfer von der Hochschule in die Wirtschaft statt.

Die ETH-Absolventen sind nicht zuletzt deshalb gefragt, weil die Hochschule sich um die Bedürfnisse der Wirtschaft kümmert. 2010 fand zum zehnten Mal der jährliche ETH-Wirtschaft-Zukunftsdialog statt. Dabei diskutierten Vertre-ter beider ETH mit führenden Persönlichkeiten aus Industrie und Politik über zukünftige Entwicklungen. Unter dem Titel «Welche akademische Unterstützung braucht die Schweizer Wirtschaft?» erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilneh-mer zu den Themen Materialwissenschaften, Medizinal-technik, Energie sowie Mikro- und Nanotechnologie konkre-te Vorschläge, wie der Erfolg dieser Wirtschaftsbereiche in der Schweiz langfristig sichergestellt werden kann.

Spin-off-FirmenUnternehmergeist ist an der ETH Zürich allgegenwärtig. Manche jungen Leute gründen schon während des Studi-ums oder des Doktorats eine eigene Firma. Allein seit 2006 entstanden an der ETH Zürich über 100 Spin-off-Firmen. Die Hochschule unterstützt die Nachwuchsunternehmer mit der Technologietransferstelle ETH transfer. Diese hilft bei der Gründung einer Firma und der Suche nach Investoren. Auch beim Schutz des geistigen Eigentums in Form von Pa-tenten und Lizenzen bietet die ETH Zürich ihren Forschenden Hilfe an. So etwa den Gründern der Firma Arktis Radiation Detectors: Die jungen Forscher entwickelten einen Detektor, der gefährliche radioaktive Stoffe von ungefährlichen un-terscheiden kann. Firmengründer Rico Chandra erarbeitete die Grundlagen dazu als ETH-Doktorand am Institut für Teil-chenphysik am CERN. Die ETH Zürich war von der Idee und dem wirtschaftlichen Potenzial der Technologie überzeugt, meldete das Patent an und übernahm die Gebühren. Die Rechte liegen jetzt bei der ETH Zürich, der Spin-off hat die

exklusive Nutzungslizenz. Aktuell steht das Unternehmen mit verschiedenen Firmen und Regierungsorganisationen in den USA in Verhandlung. Für 2011 ist ein erster grosser Auf-trag in Aussicht.

Für die Gründung einer erfolgreichen Spin-off-Firma gibt es kein Handbuch. Die Jungunternehmer können sich aber an bestehenden erfolgreichen Ausgründungen aus der ETH Zürich orientieren. Um den Austausch unter ihnen zu för-dern, hat Roland Siegwart, ETH-Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen, 2010 erstmals alle ETH-Spin-offs zu einem Treffen eingeladen. Über 60 Firmengründer nahmen die Gelegenheit wahr, sich mit Kolleginnen und Kollegen über die gemachten Erfahrungen auszutauschen.

Junge Firmen haben PotenzialDass sich die Unterstützung junger Firmen lohnt, hat Tho-mas Knecht, ETH-Alumnus und ehemaliger Direktor von McKinsey Schweiz, bereits vor zehn Jahren erkannt. Zusam-men mit der ETH Zürich überzeugte er zehn Schweizer Fir-men, jeweils zehn Millionen Franken für zehn Jahre in einen Fonds einzubringen. Neben ABB, Hilti, Schindler und Sulzer waren dies Nestlé, Novartis, Suva und die Banken CS, Pictet und ZKB. Damit war der Venture Incubator geboren. Seit der Gründung hat die Investmentgesellschaft 117 Millionen Schweizer Franken in 35 Jungunternehmen investiert und rund 750 Arbeitsplätze geschaffen. Durch den Verkauf von Anteilen der unterstützten Unternehmen wurden 59 Mil-lionen Franken erwirtschaftet, die wiederum in die Finan-zierung neuer Jungunternehmen investiert werden.

2010 feierte Venture Incubator an der ETH Zürich das zehnjährige Bestehen. Zum Jubiläum beschlossen die betei-ligten Investoren und Institutionen, den Fonds in ein unbe-fristetes Engagement, einen Evergreen Fund, zu überführen.

KooperationenEin wichtiger Transferkanal von Wissen sind Kooperatio-nen. 2010 besiegelte die ETH Zürich mit der Walt Disney Company eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit. Seit April arbeiten unter der Leitung von Markus Gross, Profes-sor für Informatik, 30 Computerwissenschaftler bei Dis-ney Research Zurich (DRZ) an der ETH Zürich. Am einzigen ausserhalb der USA betriebenen Forschungslabor der Walt Disney Company forschen die Wissenschaftler an der Zu-kunft von Video, computergestützter Filmtechnik sowie Bild- und Gesichtsanimationen. Diese Animationen wer-den von verschiedenen Unternehmensbereichen weltweit eingesetzt. Das DRZ wurde 2010 mit dem Tell Award aus-gezeichnet, einem Preis, der jährlich wichtige Investitionen in Innovationsprojekte von nordamerikanischen Unter-nehmen in der Schweiz würdigt.

Junge Firmen fördern

Erfolgreicher ETH-Spin-off: Optotune entwickelt spezielle Linsen, die das menschliche Auge perfekt imitieren und für Kameras von ultraflachen Mobiltelefonen verwendet werden können.

Erfolgreiche ETH-Jungunternehmer

Wie gut ETH-Spin-offs aufgestellt sind, zeigen die Preise und Auszeichnungen, die 2010 an ETH-Jungunterneh-merinnen und -Jungunternehmer verliehen wurden. Seit 1987 verleiht das Swiss Innovation Forum den Swiss Technology Award, der den innovativsten Ideen Chancen für den raschen Markteintritt bieten soll. Im Jahr 2010 gingen die Auszeichnungen in allen Kategorien an ETH-Spin-offs. Die Firma Malcisbo ge-wann in der Kategorie Seed. Das Unternehmen stellt eine neue Generation von Impfstoffen her, die auf Zucker basieren. Damit sollen Hühner gegen das Bakterium Campylobacter geimpft werden, das welt-weit die meisten Lebensmittelvergiftungen verursacht. Den Award in der Kategorie Start-up durften die Grün-der von Optotune entgegennehmen. Sie entwickeln spezielle Linsen, die das menschliche Auge perfekt imitieren. Die Linsen können unter anderem in der Endoskopie und für Kameras in ultraflachen Mobiltele-fonen verwendet werden. Die HeiQ Materials AG ist die Siegerfirma in der Kategorie Maturity Stage. Der ETH-Spin-off entwickelte innerhalb kürzester Zeit

einen textilen Vliesstoff mit dem Namen Oilguard. Die Vliesmatten absorbieren das Sechsfache ihres Eigen-gewichts an Erdöl und ermöglichen damit die Bekämp-fung von Verunreinigungen bei Ölunfällen.Drei ETH-Spin-offs gewannen im Jahr 2010 den mit je 130 000 Startkapital dotierten «Venture Kick»-Wett-bewerb: Malcisbo, Climeworks und Habtronics. Und der mit 10 000 Franken dotierte KTI Medtech Award ging an den Spin-off compliant concept für ein Pflegebett, das Wundliegen verhindern kann.Wie erfolgreich ETH-Spin-off-Firmen sind, zeigt das Beispiel Sensirion, eine weltweit führende Herstellerinvon Industriesensoren in Stäfa. Die Gewinnerin des ersten Venture-Wettbewerbs im Jahre 1998 erhielt den Ernst & Young-Unternehmerpreis 2010.Y www.transfer.ethz.chY www.ventureincubator.ch

Page 14: ETH Jahresbericht 2010

Das qualitative Wachstum und die steigenden Studierendenzahlen stellen hohe Ansprüche an Infrastruktur und Personal. Nicht nur bei der Campusentwicklung ist Nachhaltigkeit ein Thema. Gefordert ist auch das Finanzmanagement bei der Aufgabe, die Spitzenleistungen in Lehre und Forschung verlässlich zu finanzieren.

Die ETH Zürich als Unternehmen

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Page 15: ETH Jahresbericht 2010

26 27Unternehmen – Infrastruktur

Die rasch gestiegenen Studierendenzahlen, die geplante Zunahme der Professuren und der damit wachsende Raumbedarf fordern das Immobilienmanagement der ETH Zürich heraus. In den kommenden Jahren muss die Hochschule ihre Nutzflächen entsprechend erweitern.

Über 16 000 Studierende und Doktorierende, ein Viertel mehr als 2005, waren Ende 2010 an der ETH Zürich einge-schrieben (Y Seite 10 ff.). Dieses Wachstum brachte die In-frastruktur in einzelnen Studiengängen wie Architektur oder Maschinenbau an die Kapazitätsgrenzen. Erstmals mussten Vorlesungen in Maschinenbau in einen weiteren Hörsaal übertragen werden. Um die angespannte Situation zu lösen, sind neben Sofortmassnahmen wie dem Dazumieten von Räumen auch Neubauten und Effizienzsteigerungen bei Um-bauten notwendig. Ausserdem braucht es zusätzliche Räume für die geplanten neuen Professuren.

Die ETH Zürich muss künftig deutlich mehr in Immobi-lien investieren, damit sie mit dem weiter wachsenden Be-darf Schritt halten kann. Ergänzend zur Finanzierung durch die öffentliche Hand sind neue Geldmittel nötig (Y Seite32 ff.). In diesem Zusammenhang weist ein Vergleich der Flächenentwicklung an Schweizer Universitäten über die letzten drei Jahrzehnte für die beiden ETH äusserst beschei-dene Zuwachsraten aus. Während an den Universitäten die Fläche pro Studierenden durchschnittlich um 14 Prozent zu-genommen hat, nahm sie an der ETH Zürich um die gleiche Grössenordnung ab.

Grossprojekte bringen EntlastungIm Zuständigkeitsbereich der ETH Zürich sind bis 2016 nicht weniger als 17 Neubauten und Sanierungen mit einem In-vestitionsvolumen von über 1 Milliarde Franken im Gang oder geplant. Nahe beim ETH-Hauptgebäude entsteht das Bürogebäude Oberer Leonhard, bei dem die Bauarbeiten 2010 zügig voranschritten. Die Rückbauarbeiten sind ab-geschlossen, die Vorbereitungsarbeiten in der Baugrube fertiggestellt. Das Gebäude wird ab 2013 die im Zentrum dringend benötigten Raumressourcen für Ingenieure bie-ten, darunter 400 Arbeitsplätze sowie ein Seminar- und Weiterbildungszentrum.

Am ETH-Standort Science City auf dem Hönggerberg hat die Life Science Platform, ein Lehr- und Forschungsge-bäude für biomedizinische Wissenschaften, sichtbare For-men angenommen. Das neue Gebäude wird ab 2012 auf 6700 Quadratmetern Nutzfläche über 400 Arbeitsplätze,

insbesondere in Labors, anbieten. Der Tierhaltungsbereich wird bis zu 40 000 Nager aufnehmen können, die nach strengen internationalen Richtlinien gepflegt werden. Rund die Hälfte aller ETH-Departemente wird von dieser neuarti-gen Infrastruktur profitieren. Die Life Science Platform rich-tet sich nicht nur an ETH-Forschende, sondern steht auch externen Wissenschaftlern aus dem universitären Umfeld und der Industrie für Kooperationprojekte offen. So wird die Verbindung zur Wirtschaft gestärkt und der Wissens- und Technologietransfer vorangetrieben. Nicht nur beim wis-senschaftlichen Austausch, sondern auch betreffend Ener-gieversorgung ist das Gebäude zukunftsweisend: Es wird als erster ETH-Laborbau den Minergie-Eco®-Standard erfül-len und an das derzeit entstehende Erdspeichersystem des Campus Hönggerberg angeschlossen. (Y Seite 30 ff.)

Neubau in Lugano als Kern der nationalen RechnerstrategieFür das neue Hochleistungsrechenzentrum CSCS in Luga-no-Cornaredo konnte im Herbst 2010 der Grundstein gelegt werden. Es bildet die Kerninfrastruktur der im Jahr 2007 lancierten nationalen Strategie für Hochleistungsrechnen (High Performance Computing and Networking) und wird in der Schweiz eine neue Rechnerära einläuten. Im Jahr 2012 ist das Gebäude mit 11 700 Quadratmetern Haupt-nutzfläche und 55 Büroarbeitsplätzen bezugsbereit. Bis da-hin soll das CSCS über einen Petaflop-Rechner verfügen: Er wird einer der weltweit leistungsstärksten Supercomputer sein. Auch bezüglich Energieeffizienz wird das neue Haus Massstäbe setzen. So werden nicht wie üblich die gesam-ten Rechnerräume gekühlt, sondern nur die Rechner selbst. Gekühlt wird mit sechs Grad kaltem Wasser aus dem Lu-ganersee. Das Bürogebäude des CSCS soll ein zertifiziertes

Minergiehaus werden, und die Abwärme der Rechner wird der Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die ETH Zürich investiert rund 80 Millionen Franken in den Neubau.

Förderung neuer Wohn- und KrippeninfrastrukturEs liegt im Interesse der ETH Zürich, auch die Raumbedürf-nisse ihrer Angehörigen ausserhalb von Lehre und Forschung zu unterstützen. Am Standort Zentrum erfolgte 2010 der Spatenstich für den Neubau der Kinderkrippe der Stiftung Kinderbetreuung im Hochschulraum Zürich. Die Krippe wird im Jahr 2011 den Betrieb aufnehmen und 48 Betreuungsplät-ze anbieten.

Um der grossen Nachfrage von Studierenden nach be-zahlbarem Wohnraum Rechnung zu tragen, unterstützt die ETH Zürich diverse Bauprojekte. Auf dem Campus Höngger-berg kann voraussichtlich 2013 mit dem Bau von 400 Wohn-einheiten für Studierende begonnen werden. Investoren sind die ETH Zürich und die Stiftung für Studentisches Woh-nen Zürich. Die gleiche Stiftung verantwortet eine Überbau-ung mit 180 Wohneinheiten an der Bächlerstrasse in Zürich-Affoltern. Hier konnte im Jahr 2010 der Grundstein gelegt werden, der Bezug erfolgt 2011.Y www.ressourcen.ethz.ch/real_estate

Intensive Bautätigkeit

Visualisierung des geplanten Neubaus Oberer Leonhard mit Blick von der Polyterrasse. Das Gebäude wird ab 2013 die im Zentrum dringend benötigten Raumressourcen für Ingenieure bieten.

«Die Erweiterung und Erneuerung der Infrastruktur ist zentral, um die Entwicklung der ETH Zürich in den nächsten Jahren zu gewährleisten.»Roman Boutellier, Vizepräsident Personal und Ressourcen

Page 16: ETH Jahresbericht 2010

28 29Unternehmen – Infrastruktur

An der ETH Zürich studieren und arbeiten täglich gegen 25 000 Menschen aus 80 Nationen. Hinzu kommen akade-mische Gäste, die Tagungen und Kongresse an der Hoch-schule besuchen – und alle wollen verpflegt werden. Mit rund 180 verschiedenen Mahlzeiten pro Woche in 19 Betrie-ben bietet die ETH Zürich schweizweit das grösste Verpfle-gungsangebot aller Hochschulen. In den vergangenen Jah-ren wurde das gesamte Angebot unter anderem in Bezug auf steigende Gästezahlen, veränderte Gästebedürfnisse und -ansprüche sowie hinsichtlich der direkten und indirekten Subventionsbeiträge seitens der ETH Zürich analysiert. Ein neues Gastronomiekonzept beschreibt den Weg zu einer abwechslungsreichen, gesunden und nachhaltigen Ver-pflegung an der ETH Zürich und zeigt auf, wie Verwaltungs-strukturen vereinfacht, Mitwirkungsorgane integral einbe-zogen und finanzielle Risiken reduziert werden können.

Schrittweise zu mehr WettbewerbIm vergangenen Jahr hat die ETH Zürich mit dem langjähri-gen Caterer SV (Schweiz) AG einen vollständig überarbeite-ten Rahmenvertrag abgeschlossen. Ziel der Neuausrichtung ist es, das Angebot zu differenzieren und dabei weiterhin ein kostengünstiges, subventioniertes Grundangebot für Studierende und Mitarbeitende anzubieten. Dank dem neu-en Vertrag übernehmen die einzelnen Gastronomiebetrie-be vermehrt unternehmerische Eigenverantwortung – im Gegenzug können sie Öffnungszeiten, Sortiment und Preise kundengerecht in gewissen Bandbreiten selber bestimmen.

Neue Angebote im Zentrum und in Science CityDas neue Gastronomiekonzept berücksichtigt die unter-schiedlichen Ausgangslagen und Verpflegungsbedürfnisse an den beiden ETH-Standorten Zentrum und Science City auf dem Hönggerberg. Im Zentrum existiert ein dichtes Netz an Gastrobetrieben an der ETH Zürich, in unmittel-barem Umfeld zu konkurrierenden Angeboten der Univer-sität Zürich und der nahen Stadt. Im Gegensatz dazu zei-gen Gästeumfragen, dass sich 85 Prozent aller Personen, die täglich auf den Hönggerberg fahren, auch in den Verpfle-gungsbetrieben auf dem Campus verköstigen, insbesonde-re weil alternative Angebote in unmittelbarer Nähe gänz-lich fehlen. Entsprechend werden für die beiden Standorte unterschiedliche Arealstrategien verfolgt. Dem Trend zu internationalen, frisch zubereiteten Gerichten folgen beide Standorte.

Im Juli 2010 konnte in Science City die Alumni Lounge eröffnet werden, die mit einer Donation der ETH Alumni Ver-einigung realisiert wurde. Der Gastrobetrieb ist im Semes-ter bis 22 Uhr geöffnet, was den Ess- und Arbeitsgewohn-heiten der Forschenden und Studierenden entgegenkommt.

Der ETH Zürich ist das Wohlergehen der Mitarbeitenden und Auszubildenden ein grosses Anliegen. Motiviertes und gut ausgebildetes Personal und ein respektvoller Umgang in einem von Diversität geprägten Umfeld sind die Basis für den Erfolg der Hochschule.

Lehrstellenangebot ausgebautEine solide Grundausbildung ist das Fundament guter Mit-arbeitender. Entsprechend hoch ist der Stellenwert der Lehr-lingsausbildung an der ETH Zürich. Die Zahl der Abschlüs-se stieg in den letzten Jahren stetig an: Konnten sich 2004 noch 36 Lernende über einen erfolgreichen Abschluss freu-en, waren es 2010 bereits 47.

Seit rund 60 Jahren bildet die ETH Zürich junge Men-schen in 13 verschiedenen Berufen aus – zum Beispiel als Elektroniker, Konstrukteurinnen oder Laboranten. Dazu un-terhält die Hochschule eigene Lehrlabors für Chemie, Biolo-gie, Elektronik und Physik. In diesen und der ebenfalls hoch-schuleigenen Lehrwerkstatt können die Absolventen viele praktische Erfahrungen sammeln. Die Attraktivität der ETH-Ausbildung spiegelt sich auch in der Zahl der Bewerber wi-der: Auf die 51 angebotenen Lehrlingsplätze bewarben sich im letzten Jahr rund 1000 junge Leute.

Entwicklung fördernViel Wert legt die ETH Zürich auch auf die Weiterbildung ih-rer Mitarbeiter. So können Mitarbeitende in Management-, Stabs- und Supportfunktionen neu ein Sabbatical im Aus-land nehmen. Mit dieser «Auszeit» von der regulären Tä-tigkeit fördert die Hochschule die fachliche, soziale und persönliche Entwicklung verdienter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bietet ihnen die Möglichkeit, ihren Horizont zu erweitern und neue Ideen für ihre Arbeit an der ETH Zü-rich zu sammeln.

Im letzten Jahr nutzten acht Mitarbeitende das Ange-bot, für zwei bis sechs Monate entweder in einer der vier Aussenstationen der Schweiz für Wissenschaft, Technologie und Kultur (swissnex) in Boston, San Francisco, Schanghai oder Singapur zu arbeiten oder aber in einer der Mitglied-universitäten der International Alliance of Research Univer-sities (IARU), zu der auch die ETH Zürich gehört.

Erster Gender-Monitoring-BerichtEine besondere Herausforderung im akademischen Umfeld ist die Wahrung der Chancengleichheit von Frau und Mann. Ein 2010 erschienener Gender-Monitoring-Bericht der ETH Zürich dokumentiert, wie sich die Frauenanteile auf den verschiedenen Stufen der akademischen Karriere zwischen den Jahren 2000 und 2009 entwickelten. Er zeigt eine für Hochschulen typische sogenannte Leaky Pipeline: Während

Ob Müesli, Tomatensalat, Ingwersuppe oder Gehacktes mit Hörnli: in der Alumni Lounge wird alles im Einmachglas zubereitet.

Beim Einzug des Departements D-GESS ins ehemali-ge Rechenzentrum entstand die neue G-ESSbar: Sie bietet seit letzten August neben dem bisherigen Angebot ein täg-lich wechselndes Menü, frische Salate und warme Snacks an. Im ETH-Hauptgebäude wurde der Polysnack umgebaut. Dieser kleinere Verpflegungsbetrieb bietet seit September 2010 frische Pasta und Pizza an. 2011 werden weitere Gas-tronomiebetriebe der ETH Zürich im Zentrum mit neuen An-geboten aufwarten: Die Clausiusbar wird als Pan-Asia-Res-taurant Vegi- und Wok-Gerichte sowie täglich wechselnde Menüs aus Indien, Thailand, China und Japan anbieten. Die Gloriabar, ein weiterer kleinerer Gastronomiebetrieb, wird ebenfalls neu eröffnet mit einem ergänzten Angebot an Grilladen und Pasta. Die Gäste können dabei alle Speisen nach Geschmack und Budget individuell zusammenstellen.Y www.gastro.ethz.ch

unter den Studierenden noch gut 30 Prozent Frauen anzu-treffen sind, macht der Frauenanteil bei den ordentlichen und ausserordentlichen Professuren nur etwa acht Prozent aus – wobei die «Leakiness» in den verschiedenen Departe-menten unterschiedlich ausfällt. Die differenzierte Analyse der Frauenanteile dient fortan als Basis für die Entwicklung wirksamer Gleichstellungsmassnahmen.

Respektvolles MiteinanderDie ETH Zürich verdankt ihren Erfolg nicht nur den For-schenden, sondern auch ihren motivierten Mitarbeitenden aus dem In- und Ausland. Respekt und der Schutz der per-sönlichen Integrität bilden den Boden für Spitzenleistungen. Daran erinnert die aktualisierte «Respekt»-Kampagne un-ter dem Patronat von ETH-Präsident Ralph Eichler, die sechs Jahre zuvor lanciert wurde. Die ETH Zürich will mit der Kam-pagne ein Zeichen setzen für eine Hochschule ohne Diskri-minierung, ohne sexuelle Belästigung, ohne Mobbing und ohne Bedrohungen und Gewalt. Sollte es dennoch zu Res-pektlosigkeit kommen, gibt es an der Hochschule für alle Problembereiche kompetente Ansprechpartner.Y https://www.pa.ethz.chY www.respekt.ethz.chY www.equal.ethz.chY www.lehrling.ethz.ch

Neue Wege in der ETH-Gastronomie Ein attraktives und sicheres Umfeld

Gastrobetrieb in Science City: Die ETH Zürich bietet schweizweit das grösste Verpflegungsangebot aller Hochschulen.

Motiviertes, gut ausgebildetes Personal und ein respektvoller Umgang sind die Basis für den Erfolg der Hochschule.

Page 17: ETH Jahresbericht 2010

30 31Unternehmen – Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen

Im vergangenen Jahr hat die ETH Zürich das Nachhaltigkeitsdenken in Lehre, Forschung und Hochschulbetrieb weiter verankert. Im Dialog mit externen Interessenten und der Öffentlichkeit wurden zudem neue Wege zu einem schonenden Umgang mit Umwelt und Ressourcen erschlossen.

Nachhaltigkeit ist für die ETH Zürich eine wichtige strategi-sche Querschnittaufgabe. Mit der Koordinationsstelle ETH Sustainability verfügt die Hochschule über eine kompetente Agentur, um Projekte zu initiieren und Fachpersonen zu ver-netzen. Die Schulleitung hat sich im Jahr 2010 gemeinsam mit 19 anderen führenden Universitäten zur «International Sustainable Campus Network Charter» bekannt. Diese ver-pflichtet die Hochschulen zu einem Reporting über die Nach-haltigkeit beim Bauen, bei der Campusentwicklung und bei der Verbindung von Infrastruktur, Forschung und Lehre.

Nachhaltiger Campus Science CityVon Fachkreisen stark beachtet wurde die Initiative des De-partements Architektur für eine Zero-Emission Architectu-re. Da der CO2-Ausstoss wegen der Klimaproblematik weit drastischer gesenkt werden muss als bisher angenommen, fordern die Architekten für das Haus der Zukunft eine emis-sionsfreie Energieversorgung. Erreicht werden kann dies unter anderem durch die konsequente Nutzung erneu-erbarer Energien und dank grosser Fortschritte in der Ge-bäudetechnologie. An der ETH Zürich wurden zum Beispiel Solarpanels entwickelt, die gleichzeitig Wärme und Strom produzieren. Zudem ermöglicht ein Erdspeichersystem, im Sommer die Abwärme, zum Beispiel von Menschen und Computern, tief im Erdreich einzulagern. Im Winter leitet dieses System die Wärme zum Heizen zurück in die Gebäu-de. Auf fossile Energie kann dabei verzichtet werden. Die Ge-bäude auf dem Campus Science City werden zurzeit nach und nach an ein solches Erdspeichersystem angeschlossen. Seit 2009 wurden dafür über 300 Erdsonden 200 Meter tief in die Erde gebohrt und Erdspeicher gebaut.

Neben der hohen Energieeffizienz legt die ETH Zürich bei neuen Gebäuden auch grossen Wert auf den Einsatz von möglichst umweltfreundlichen Baustoffen, so zum Beispiel beim Bau der neuen Life Science Plattform mit dem Label Minergie Eco®. Nach dem Prinzip der Null-Emissions-Archi-tektur wird zurzeit das HPZ-Gebäude aus dem Jahr 1969 auf dem Hönggerberg saniert. Im Rahmen eines Forschungspro-jekts der Professur für Gebäudetechnik werden im HPZ Fens-ter mit neuartigem, temperaturregulierendem Glas sowie

ein intelligentes Lüftungssystem eingebaut. In unmittelba-rer Nachbarschaft wird auch das Praktikumsgebäude HPP saniert; dessen Energieverbrauch kann dadurch um 60 Pro-zent reduziert werden.

Die ETH Zürich fördert die Nachhaltigkeit ihrer Infra-struktur mit zahlreichen weiteren Massnahmen: Technische Justierungen und die Reduktion von Stand-by-Verlusten hel-fen, den Energieverbrauch weiter zu verringern. Direkt beim Verhalten setzen die Ideen an, welche Studierende und Mit-arbeitende beim zweiten Workshop Ecoworks entwickelten. Die drei besten Projekte werden nun realisiert. So entsteht beispielsweise ein Netzwerk von ETH-Angehörigen, das mit gemeinsamen Aktionen und unterstützt von einer Webap-plikation in einem Jahr rund 30 Tonnen CO2 einsparen will. Auch ein Verleih von Elektrovelos für den Pendlerverkehr zwischen den Standorten Zentrum und Hönggerberg wird eingerichtet.

Nachhaltigkeitswissen vermittelt und konkretisiertETH-Studierende der Architektur, Umweltingenieurwissen-schaften und Ökonomie haben sich 2010 mit der Frage befasst, was Nachhaltigkeit für rasant wachsende Städte in Entwicklungsländern bedeutet. Konkret bauten sie im Rahmen der ETHiopia Summer School in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba gemeinsam mit äthiopischen Stu-dierenden den Prototyp eines nachhaltigen Wohngebäudes. Die Sustainable Urban Dwelling Unit (SUDU) bietet der är-meren Bevölkerung Äthiopiens eine intelligente Alternative zu den normalerweise aus Wellblech bestehenden Unter-künften. SUDU ist für das Nachhaltigkeitsengagement der ETH Zürich exemplarisch: Es verbindet interdisziplinäre For-schung mit lokalen Kompetenzen und Ressourcen und ach-tet auf die Bedürfnisse der Bevölkerung.

Leistungsschau und Dialog zu NachhaltigkeitDie ETH Zürich ist das Leading House des 2006 gegründe-ten Competence Center Environment and Sustainability des ETH-Bereichs (CCES) mit rund 600 assoziierten Forsche-rinnen und Forschern. Das Kompetenzzentrum erarbeitet wissenschaftliche Grundlagen für eine nachhaltige Ent-wicklung in seinen Schwerpunktgebieten und vermittelt diese an die Gesellschaft. Eine Leistungsschau über die interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung bot das CCES- Latsis-Symposium 2010 Research in Environment and Sus-tainability – Insights and Conclusions im November 2010 an der ETH Zürich. Am Symposium wurden 19 Forschungs-projekte aus den Bereichen Klima und Umweltverände-rungen, Naturgefahren und -risiken, natürliche Ressourcen, nachhaltige Landnutzung sowie Ernährung, Umwelt und Gesundheit präsentiert.

Die Ernährung nachhaltig zu sichern, ist angesichts der ra-pide wachsenden Weltbevölkerung eine globale Heraus-forderung. Deshalb initiierte die Schulleitung mit dem Kompetenzzentrum Welternährungssystem einen neuen Forschungsschwerpunkt (Y Seite 14 ff.). Auch der erstmals an der ETH Zürich durchgeführte und vom Nord-Süd-Zentrum organisierte Tropentag war dem Themenkomplex Ernährung gewidmet. Unter dem Titel «World food system – a contribu-tion from Europe» diskutierten rund 800 Experten aus über 80 Ländern über Möglichkeiten, wie die Nahrungsmittel- sicherheit und -qualität in tropischen und subtropischen Ge-bieten nachhaltig entwickelt und verbessert werden kann.Y www.sustainability.ethz.chY www.cces.ethz.chY www.umwelt.ethz.chY www.seed.ethz.chY www.ecoworks.ethz.ch

Nachhaltigkeit als Kompass etabliert

Masterstudierende und Doktorierende wollen Bauern in Ghana helfen, herkömmlichen Dünger für den Ackerbau durch organischen Dünger zu ersetzen. Das Projekt der Climate-KIC-Summerschool wurde mit einem internationalen SEED Award ausgezeichnet.

Page 18: ETH Jahresbericht 2010

32 33Unternehmen – Finanzmanagement

Das Wachstum der Finanzmittel konnte in den vergangenen Jahren nicht mit dem dynamischenWachstum der ETH Zürich mithalten. Durch viele Einzelmassnahmen gelang es dem Finanz-management im vergangenen Jahr, die für Lehre, Forschung und Infrastruktur benötigten Mittel bereitzustellen. Längerfristig helfen nur zusätzliche Mittel und eine integrale Finanzplanung.

Die ETH Zürich befindet sich auf dem Erfolgspfad. Die stei-gende Zahl der Studierenden und die grosse Anzahl kom-petitiv eingeworbener Forschungsprojekte dokumentieren dies auf eindrückliche Art und Weise. Dank ihrer Fähigkeit, Lehre und Forschung auf gesellschaftsrelevante Probleme auszurichten, hat die Hochschule ihre internationale Spit-zenposition weiter konsolidiert. Mit dieser Entwicklung geht aber ein zunehmender Finanzierungsbedarf einher, um Engpässe bei der Infrastruktur zu überwinden und die Betreuungsqualität in der Lehre zu sichern. Laufende Effizi-enzsteigerungen sowie die Erschliessung neuer Drittmittel-quellen allein vermögen diese Diskrepanz allerdings nicht nachhaltig aufzulösen. Nötig ist vielmehr ein langfristig ausgelegtes reales Globalbudgetwachstum aus dem Finan-zierungsbeitrag des Bundes.

Im Jahr 2010 beliefen sich die Ausgabenetats der ETH Zürich auf 1359 Millionen Franken (+4 Prozent gegenüber 2009). Davon entfielen 1082 Millionen Franken auf den Fi-nanzierungsbeitrag des Bundes (FBB, inkl. Investitionskredit Immobilien). Die aus Drittmitteln gesamthaft bestrittenen Ausgaben stiegen auf 277 Millionen Franken. Insbesondere

die sogenannten Zweitmittel, also die Mittel zur Forschungs-förderung, die beim Schweizerischen Nationalfonds, bei der EU, der KTI und in der Ressortforschung kompetitiv einge-worben werden, fielen mit einem Plus von 12 Prozent gegen-über dem Vorjahr wiederum überdurchschnittlich hoch aus.

Innovative Forschungsprojekte brauchen InfrastrukturDie ETH Zürich gehört weltweit zu den renommiertesten Forschungshochschulen. Wissenschaftler der ETH Zürich bewerben sich jedes Jahr erfolgreich um nationale und in-ternationale Forschungsgelder (Y Seite 14 ff.). Während der Finanzierungsbeitrag des Bundes (Erstmittel) in den letzten zehn Jahren teuerungsbereinigt um lediglich durchschnitt-lich 0,9 Prozent pro Jahr zunahm, konnte das Volumen an kompetitiv eingeworbenen projektbezogenen Zweit- und Drittmitteln in derselben Periode mehr als verdoppelt wer-den. Doch dieser Erfolg erweist sich als zweischneidig: Die derart eingeworbenen Gelder sind zweckbezogen für einzel-ne Forschungsprojekte bestimmt und stehen also vor allem für die Lehre nicht zur Verfügung. Auch bei den Forschungs-projekten decken sie in aller Regel nur die direkten Perso-nalkosten der involvierten wissenschaftlichen Mitarbeiten-den sowie einzelne Sachausgaben. Sie leisten aber keinen Beitrag an die Kosten für die Infrastruktur, die gerade bei den experimentellen Wissenschaften für eine erfolgreiche Projektdurchführung unabdingbar ist. Dazu gehören etwa Räume mit modernen Laborarbeitsplätzen und spezialisier-te wissenschaftliche Apparaturen. Kalkulationen auf Vollkos-tenbasis zeigen, dass Projektförderungsbeiträge lediglich 55 Prozent der Ausgaben decken, die ein solches Projekt tat-sächlich kostet. Die restlichen 45 Prozent fallen als indirekte (Infrastruktur-)Kosten an. Es entstehen demnach zusätzliche Ausgaben in der Höhe von 80 Prozent der zugesprochenen Projektförderungssumme.

Zwar enthalten heute die meisten Projektfördergelder einen sogenannten Overheadzuschlag, doch deckt dieser in aller Regel die effektiven Kosten bei weitem nicht. So beträgt beispielsweise der Overheadsatz beim Schweizerischen Na-tionalfonds gegenwärtig 15 Prozent. Die zusätzlichen Infra-strukturaufwendungen müssen somit aus der Grundfinan-zierung des Bundes (Erstmittel) bestritten werden. Diese Mittel fehlen dann andernorts, besonders bei der Lehre.

Sichern der Betreuungsqualität bei anhaltend hohem StudierendenwachstumWeiterhin stark wachsende Studierendenzahlen (Y Seite10 ff.) zeugen von der ungebrochenen nationalen und inter-nationalen Attraktivität der ETH Zürich als profilierte Ausbil-dungsstätte. Um die Qualität in der Lehre zu erhalten, be-nötigt die ETH Zürich zusätzliche Dozierende und Betreuer.

Akute Kapazitätsprobleme in verschiedenen Studiengängen stellen hohe Anforderungen an die Organisation und Durch-führung von Lehrveranstaltungen. Generell nimmt der Raumbedarf an Hörsälen, Studierendenarbeitsplätzen und Praktikumsplätzen in den Labors stetig zu. Alle diese zusätz-lichen Aufgaben wollen finanziert werden.

Prioritätensetzung und effizientes FinanzmanagementAngesichts der gegenwärtig vorherrschenden Engpässe bei den Räumen liegt eine Priorität bei der Erweiterung und der Erneuerung der Infrastruktur (Y Seite 26 ff.). Die damit ver-bundenen hohen Investitionen mit den vorhandenen Mit-teln zu tätigen, stellt eine grosse Herausforderung an das Finanzmanagement der Hochschule dar und zwingt in an-deren Bereichen zu Einschränkungen. Damit die Finanzen mittelfristig im Lot gehalten werden können, sind eine lang-fristige integrale Finanzplanung sowie eine optimale Bewirt-schaftung der Mittel auf allen Stufen unabdingbar. Die Schul-leitung hat 2010 verschiedene Massnahmen eingeleitet, um die Kostenentwicklung zu dämpfen. So erhalten 2011 sämt-liche Departemente und Verwaltungsbereiche weniger Geld; die Budgets der Grundfinanzierung wurden um 2,5 Prozent gekürzt.

Auch Einzelmassnahmen tragen zum Sparen bei2010 wurden zahlreiche interne Angebote und Betriebs-prozesse auf Verbesserungen und Kostensenkungspoten-ziale hin durchleuchtet. So wurde zum Beispiel der eigene Fahrzeugpark weitgehend aufgelöst; die Dienstleistungen werden künftig von einem externen Anbieter bezogen. Neu verhandelt wurden auch die Verträge mit den Gastroliefe-ranten und -betreibern (Y Seite 28). Auch in der Informatik sind gezielte Anstrengungen im Gange, um vorhandene Synergiepotenziale auszuschöpfen: Soft- und Hardware wer-den neu über die Departementsgrenzen hinweg einheitlich eingekauft und betrieben. Schliesslich wird der Einkauf von Waren und Dienstleistungen vermehrt zentral geplant und koordiniert, was eine spürbare Reduktion der Beschaffungs-kosten mit sich bringt.

Lichtblick DonationenDie ETH Zürich kann nicht zuletzt auch dank zusätzlichen Drittmitteln aus Donationen neue Professoren in zukunfts-weisenden Forschungsgebieten verpflichten. Einen beson-deren Beitrag leistet dabei die ETH Zürich Foundation, die für die Hochschule als unabhängige privatrechtliche Stif-tung Mittel bei Privatpersonen, Unternehmen und Organisa- tionen einwirbt. So konnten 2010 vier neue Professuren und drei Assistenzprofessuren dank der erfolgreichen Arbeit der ETH Zürich Foundation eingerichtet werden.

Exzellenz nachhaltig erhaltenEin optimiertes Finanzmanagement und zusätzliche Dritt-mittel haben kurzfristig geholfen, die sich abzeichnenden strukturellen Engpässe bei der Finanzierung zu umschif-fen. Ein weiterer massvoller Ausbau der projektorientierten Zweit- und Drittmittel wird der ETH Zürich im Sinne einer Zusatzfinanzierung zweifellos auch künftig helfen, ihre For-schungsaktivitäten zu erweitern und zu verstärken sowie im Einzelfall geplante Investitionen und Forschungsvorhaben zu beschleunigen. Damit die ETH Zürich jedoch auch in Zu-kunft im internationalen Wettbewerb ihre Spitzenposition halten kann, ist sie weiterhin auf eine solide Grundfinanzie-rung aus Erstmitteln angewiesen. Nötig ist ein langfristig ausgelegtes reales Globalbudgetwachstum aus dem Finan-zierungsbeitrag des Bundes.Y www.fc.ethz.ch

Der Erfolg fordert das Finanzmanagement

«Die Sicherung der akademischen Entwicklung erfordert die volle Ausschöpfung unseres Finanzierungspotenzials.»Robert Perich, Vizepräsident Finanzen und Controlling

Der Entwicklung des Studierendenwachstums von +53 % seit 2000 steht ein Wachstum des Finanzierungsbeitrages von lediglich 20 % in der gleichen Periode gegenüber.

Anzahl Studierende (Headcount)

Finanzierungsbeitrag des Bundes (FBB)

100%

110%

120%

130%

140%

150%

160%

2009 201020022000 2004 2006 2008

Entwicklung von Studierenden und Finanzierungs-beitrag des Bundes (indexiert per 2000)

Quelle: Rechenschaftsberichte des ETH-Rats

Page 19: ETH Jahresbericht 2010

Die ETH Zürich erbringt zahlreiche Dienstleistungen im Auftragdes Bundes und betreibt mit Museen und Archiven kulturelleEinrichtungen. Um ihr Expertenwissen der Gesellschaft zugänglich zu machen, pflegt sie einen intensiven Dialog mit der Öffentlichkeit und setzt dabei vermehrt auf elektronische Wissensplattformen.

Gesellschaftliches Engagement

3534

Page 20: ETH Jahresbericht 2010

36 37Engagement – Dienstleistungen

Die ETH Zürich erbringt zahlreiche wichtige Dienstleistungen. So stellt sie zum Beispiel den steten Fluss an neuem Wissen in die Gesellschaft sicher. Um ihr Know-how allgemein zugänglich zu machen, setzt die ETH Zürich mehr und mehr auf elektronische Wissensplattformen.

Die ETH Zürich ist nicht nur eine Forschungs- und Lehrstätte ersten Ranges, sie erbringt mit ihrem Expertenwissen auch Dienstleistungen für die Gesellschaft. ETH-Expertise ist ge-fragt: Im Jahr 2010 gelang mit dem Durchstich der Oströhre des Gotthard-Basistunnels eine entscheidende Etappe eines Jahrhundertbauwerks, an dem Experten der ETH Zürich in vielfältiger Weise beteiligt sind (Y Seite 39). Auch in aktuel-len Krisensituationen konnten ETH-Experten Unterstützung bieten, etwa als der Ausbruch eines isländischen Vulkans zeitweise den weltweiten Flugverkehr lähmte (Y Seite 38). Konstante Service-public-Aufgaben im Auftrag des Bundes übernimmt der Schweizerische Erdbebendienst. Und das Schweizerische Hochleistungsrechenzentrum CSCS in Man-no/Lugano entwickelt und erbringt technische und wissen-schaftliche Dienstleistungen im Bereich Supercomputing für die Wissenschaft.

Klimaforschung und Volkswirtschaft für jedermannEine zentrale Variante der vielfältigen Dienste, welche die Hochschule für die Allgemeinheit erbringt, besteht darin, relevantes Wissen allgemein zugänglich zu machen. Elek-tronische Wissensplattformen aller Art werden dabei immer wichtiger. Der ETH-Klimablog führte in seinem ersten Jahr Klimaexperten aus der ETH Zürich, der Wirtschaft und der Gesellschaft auf einer öffentlich zugänglichen Plattform zu-sammen. Die Öffentlichkeit erhielt nicht nur die Gelegenheit,

am Klimawissen der Expertinnen und Experten teilzuhaben, sondern konnte sich mit eigenen Beiträgen auch an der Dis-kussion beteiligen. Die Blogbeiträge werden neu auch von «news.ch» und «Beobachter online» publiziert.

Als Folge der Finanzkrise hat die Nachfrage der Öffent-lichkeit nach ökonomischer Expertise stark zugenommen. Um ihr Wissen noch besser als bisher der Gesellschaft zur Verfügung stellen zu können, lancierte die Konjunkturfor-schungsstelle der ETH Zürich (KOF) die Internetplattform «Ökonomenstimme». Seit März 2010 präsentieren dort Öko-nomen ihre Forschungsergebnisse dem breiten deutsch-sprachigen Publikum. Die Plattform arbeitet eng mit Me-dienpartnern wie «Handelsblatt», «Neue Zürcher Zeitung» und «Die Presse» zusammen sowie mit der englischspra-chigen Ökonomenplattform «Vox» aus Grossbritannien und ihren Pendants in Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden.

Wissensportal ETH-BibliothekEine zentrale Wissensdrehscheibe ist die ETH-Bibliothek. Ihre Dienstleistungen und Ressourcen stehen auch der Öf-fentlichkeit zur Verfügung. Mit einem neuen Wissensportal im Internet reagiert die ETH-Bibliothek auf die veränder-ten Informationsbedürfnisse und Arbeitsweisen im Wis-senschaftsbereich und die Erwartungen der sogenannten Digital Natives, die bereits mit digitalen Technologien auf-gewachsen sind. Das Portal erlaubt über einen zentralen Zu-gang die Recherche in vielfältigen Informationsressourcen nach elektronischen und gedruckten Dokumenten.

Mit Suchmaschinentechnologie werden gleichzeitig ver-schiedene Informationsquellen abgefragt – insgesamt rund 29 Millionen Dokumente. Hierzu gehören die Bestände des Bibliotheksverbundes NEBIS, in dem die Bestände von rund 90 Bibliotheken verzeichnet sind, der Dokumentenserver ETH E-Collection, das Bildarchiv Online und die Archivda-tenbank Online. Zusätzlich werden über den Digital Article Database Service DADS des Technical Information Center of Denmark die Metadaten von gegen 25 Millionen elektroni-schen Zeitschriftenartikeln durchsucht. Integriert ist auch die Plattform retro.seals.ch, auf der rund 100 Zeitschriften in digitalisierter Form im Volltext zugänglich sind. Das Wis-sensportal wird in den kommenden Jahren durch weitere Informationsangebote ergänzt und wird sich so zu einem zentralen und umfassenden Rechercheinstrument für die ETH Zürich und die Öffentlichkeit entwickeln.

Doch nicht nur die digitale Recherche wurde ausgebaut. Die ETH-Bibliothek bereitet auch gezielt die Zukunft der elektronischen Bibliothek vor. Ziel ist es, mehr und mehr In-halte digital zur Verfügung zu stellen. Bei der Digitalisierung von Büchern, Zeitschriften, Bildern oder Archivgut leistet die

ETH-Bibliothek in verschiedenen Projekten als Know-how-Trägerin entscheidende Unterstützung. So arbeitet man mit dem C.G. Jung-Institut an der Digitalisierung einer wertvol-len Sammlung von Büchern zur Alchemie. Eine nationale Rolle spielt die ETH-Bibliothek im Projekt E-lib.ch. In diesem Kooperationsprojekt mit rund 20 Teilprojekten wird die elek-tronische Bibliothek Schweiz vorbereitet. Die Leitung und Koordination für das Gesamtprojekt ist bei der ETH-Biblio-thek angesiedelt. Zudem erging an die ETH-Bibliothek der Auftrag für ein Projekt zum digitalen Datenerhalt, das die Daten der ETH Zürich für die Zukunft sichern soll.

Max Frisch-Archiv zum 100. Geburtstag gerüstetAuch das Max Frisch-Archiv an der ETH-Bibliothek hat im Jahr 2010 seine elektronische Präsenz im Internet stark er-weitert. Das Archiv bereitet sich so für den kommenden 100. Geburtstag von Max Frisch im Jahr 2011 vor, der von mehre-ren Ausstellungen und Veranstaltungen begleitet wird. Die neue Archivdatenbank erlaubt seit März 2010, in den Bestän-den des Archivs zu recherchieren. Weiter wurde im Dezember eine Bilddatenbank aufgeschaltet, die bis heute rund 3500 Fotografien erfasst, die inhaltlich und rechtlich erschlossen worden sind. Damit kann sowohl die breite Öffentlichkeit als auch die Forschung über den visuellen Zugang einen neuen Blick auf das Leben und das Werk von Max Frisch werfen.

Y http://blogs.ethz.ch/klimablogY www.oekonomenstimme.orgY www.library.ethz.chY www.mfa.ethz.ch

Wissen vermehren – Wissen verbreiten

«Digitale Wissensplattformen machen Wissen allen zugänglich.»Ralph Eichler, Präsident der ETH Zürich

Das neue Wissensportal: Digitale Sammlungen, Rechercheplattformen und thematisch aufbereitete Bestände bieten einen schnellen Zugang zu digitalisierten Dokumenten.

ETH-Bibliothek – ausgewählte Kenngrössen

Gesamtbestand 7 617 000davon Einzelwerke und Zeitschriftenbände 2 858 000davon laufende gedruckte Zeitschriften 5 330

Elektronische Dokumente 277 000davon lizenzierte elektronische Zeitschriften 13 000davon E-Books 63 000davon ETH E-Collection 24 000

Ausleihe 282 000Zeitschriftenartikel (Kopienversand) 112 000Zugriffe ETH E-Collection 2 025 000Zugriffe elektronische Zeitschriften (Hochrechnung) 3 619 000Zugriffe Datenbanken (Hochrechnung) 752 000

Stand: Ende 2010

Page 21: ETH Jahresbericht 2010

38 39Engagement – Dienstleistungen

Im April legte der aschenreiche Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull über Tage den Flugverkehr auf der Nordhalbkugel lahm. Während überall in Europa heftig da-rüber diskutiert wurde, ob das Flugverbot aufgrund der Mo-dellierungen der Aschewolken gerechtfertigt sei, ermittel-ten ETH-Wissenschaftler vom Institut für Atmosphäre und Klima mit ausgefeilten Messgeräten als Erste die Konzen-tration der Aschepartikel in den Aschewolken über Konti-nentaleuropa. Die Messungen des Teams von ETH-Professor Thomas Peter zeigten, dass die Sperrung des Luftraums für Flugzeuge keine übertriebene Vorsichtsmassnahme war. In der Nacht vom 16. auf den 17. April 2010 wurden in vier Ki-lometern Höhe von einer der Sonden pro Kubikmeter Luft etwa 80 Mikrogramm an vulkanischen Partikeln mit einem geschätzten mittleren Durchmesser von ungefähr 3 Mikro-metern gemessen. Wenige Tage später konnten die Forscher sogar eine Konzentration von bis zu 600 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft feststellen. Zum Vergleich: Über das Jahr ge-mittelt beträgt die Feinstaubkonzentration in Zürich etwa 50 Mikrogramm pro Kubikmeter. Der Befund der Forschenden: Für eine wissenschaftlich-technisch fundierte Entscheidung müsste an Flugzeugmotoren getestet werden, welche Men-gen an vulkanischen Partikeln sie verkraften. Ohne einen derart ermittelten Grenzwert kann der Luftraum bei derarti-gen Partikelkonzentrationen nicht freigegeben werden, da die Gefahr zu gross wäre. Gelangen nämlich die Aerosole aus glasartiger Asche in die Triebwerke der Flugzeuge, können sie durch die dort herrschende Hitze schmelzen und so an den Turbinen anhaften, was zu Fehlfunktionen führen kann.

ETH-Know-howFür die Messkampagne liessen die Wissenschaftler Mess-ballone in den Himmel steigen, welche die Aerosolwolken

Im November feierte das Nachdiplomstudium für Entwick-lungsländer (NADEL) sein 40-jähriges Bestehen. In den Wei-terbildungsprogrammen des NADEL, unter anderem dem Master of Advanced Studies, werden Hochschulabsolventin-nen und -absolventen auf die Zusammenarbeit mit Entwick-lungsländern vorbereitet. Verschiedene Angebote richten sich gezielt an Fachkräfte, die bereits in der Entwicklungszu-sammenarbeit tätig sind. Das Nachdiplomstudium ist eine Einheit des Departements für Geistes-, Sozial- und Staatswis-senschaften (D-GESS) der ETH Zürich und betreibt neben Leh-re auch Forschung, vor allem zu wirtschafts- und sozialwis-senschaftlichen Fragen der Entwicklungszusammenarbeit.

durchdrangen. An den Ballonen waren von der ETH Zürich entwickelte, weltweit einzigartige «Rückstreusonden» be-festigt. Die zigarettenschachtelgrosse Sonde kann Licht auf zwei Wellenlängen ausstrahlen. Das Licht wird von den Asche-Glas-Partikeln zurückgestreut und von der Sonde ge-messen. Die Analyse des zurückgestreuten Lichts ermög-licht den Wissenschaftlern, die Anzahldichte und Grösse der Aerosolteilchen abzuschätzen. Das Produkt dieser beiden Zahlen liefert die Konzentration der Asche-Glasteilchen in der Atmosphäre.Y www.iac.ethz.ch/groups/peter

Darüber hinaus übernehmen Mitarbeiter des NADEL wis-senschaftliche Beratungsmandate für Entwicklungsorga-nisationen. In den Nachdiplomstudiengängen des NADEL (und des Vorgängers INDEL) wurden in den vergangenen 40 Jahren über 600 Nachwuchskräfte ausgebildet. Im Weiter-bildungsprogramm haben 700 Teilnehmer Einzelkurse be-sucht und rund 250 Studierende einen Zertifikatslehrgang absolviert. Derzeit beschäftigt das NADEL 18 Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter, 10 Lehrbeauftragte sowie einen ständig wachsenden Pool von mehr als 60 Gastreferenten aus dem In- und Ausland.Y www.nadel.ethz.ch

Eyjafjallajökull: Aschemessungen bestätigen Behörden

40 Jahre Ausbildung und Forschung für Entwicklungsländer

ETH-Wissenschaftler ermittelten die Konzentration der Asche-partikel in den Aschewolken des Vulkans Eyjafjallajökull.

Am 15. Oktober 2010 fand der Durchschlag der Oströhre am Gotthard-Basistunnel statt. Damit wurde einer der wich-tigsten Meilensteine des Jahrhundertbauwerks erreicht. Am Bau der beiden Röhren zwischen Erstfeld und Bodio wa-ren seit den späten 1990er-Jahren neben dem Bauherr Alp-Transit Gotthard AG (ATG) und Dutzenden Ingenieurbüros auch Forschungsgruppen der ETH Zürich massgeblich betei-ligt. Georgios Anagnostou, Professor für Untertagebau am Institut für Geotechnik, ist Mitglied der AlpTransit-Exper-tengruppe und steht den Projektleitern für Fragen rund um den Vortrieb zur Seite. Die Erkenntnisse seines Vorgängers, Kalman Kovári, und der Arbeitsgruppe Bautechnik führten zur Entwicklung einer Reihe von neuen Messinstrumenten, Berechnungsverfahren und Versuchstechniken, die ent-scheidend zum Erfolg des Projekts beitrugen.

Kovári und Anagnostou berieten die ATG unter anderem am berüchtigten Tavetscher Zwischenmassiv, einer 1,1 Kilo-meter langen geologischen Störzone unterhalb von Sedrun. Die dortigen Kakirite wurden vor 10 bis 15 Millionen Jahren unter enormem Druck zerrieben, so dass der Fels heute in der Hand zerbröselt. Kritiker des Tunnels sahen im Zwischen-massiv einst einen der Hauptgründe, weshalb das Projekt misslingen würde. Anagnostous Team hat die ATG mit bau-begleitenden Laboruntersuchungen unterstützt. Mit Hilfe von Modellrechnungen konnten die Forscher abschätzen, wie sich das Gebirge nach dem Tunnelausbruch verhalten wird. Erst dadurch wurde ein sicheres Durchkommen beim Tavetscher Zwischenmassiv möglich.

Sturzbäche voraussehen und Ablenkungen korrigierenSimon Löw, Professor für Ingenieurgeologie am Geologi-schen Institut der ETH Zürich, berät die ATG über den Durch-schlag hinaus als Experte in Fragen der Grundwasserzuflüs-se während des Tunnelvortriebs. In der Oströhre bei Faido flossen in den Monaten vor dem Durchschlag aus zum Teil kaum sichtbaren Klüften bis zu 20 Liter Wasser pro Sekunde. Solche Mengen sind für die Mineure kein Problem. Ganz an-ders beim Vortrieb in Erstfeld: Dort schossen bis zu 400 Liter Wasser pro Sekunde in den Tunnel. Löw und seine Mitarbei-ter hatten in den frühen 1990er-Jahren die zu erwartenden Zuflüsse berechnet und konnten dadurch im Vorfeld ab-schätzen, wie viel Wasser in bestimmten Gebirgsabschnit-ten zu erwarten ist.

Damit zwei Tunnelbohrmaschinen inmitten eines Ber-ges aufeinandertreffen, braucht es eine sehr genaue Vermes-sung. Hilmar Ingensand, Professor am Institut für Geodäsie und Photogrammetrie der ETH Zürich, stand der ATG für die Navigation der Tunnelbohrmaschinen beratend zur Seite, un-ter anderem mit einem Inertialmesssystem, das Ingensand zusammen mit Kollegen der TU München entwickelt hatte.

Über Fixpunkte an der Oberfläche konnten die Forscher die Richtung für die Tunnelbohrmaschine mit dem Inertialmess-system über den 800 Meter tiefen Schacht in Sedrun in den Tunnel übertragen und damit die für den Vortrieb verwende-ten Kreiselmessungen kontrollieren und bestätigen. Für die beiden parallelen Röhren waren vier Tunnelbohrmaschinen im Einsatz. Je zwei im Norden bei Amsteg und Erstfeld so-wie im Süden bei Bodio und Faido. Die 3000 Tonnen schwe-ren Ungetüme wurden dabei ständig von den Vermessungs-fachleuten mittels Laserstrahl entlang der Idealroute ausge-richtet und navigiert.

Der mit 57 Kilometer längste Tunnel der Welt wird vor-aussichtlich Ende 2017 in Betrieb genommen; er verkürzt die Reisezeiten im Herzen Europas erheblich.Y www.tunnel.ethz.chY www.engineeringgeology.ethz.chY www.geometh.ethz.ch/index_DE

Gotthard-Durchstich: Auch für die ETH Zürich ein Erfolg

Damit zwei Tunnelbohrmaschinen aufeinandertreffen, braucht es eine sehr genaue Vermessung – und das Know-how der ETH Zürich.

Page 22: ETH Jahresbericht 2010

40 41Engagement – Dialog mit der Öffentlichkeit

Die ETH Zürich bringt ihr umfangreiches Wissen in gesellschaftliche Diskussionen ein. Und sie ist international eine wichtige Botschafterin der Schweiz. So präsentierte sie an der Weltausstellung in Schanghai 2010 zusammen mit weiteren Schweizer Institutionen und Firmen die Kompetenz unseres Landes zum Thema Nachhaltigkeit.

Städte umweltverträglich und lebenswert zu gestalten, ist eine der grossen Herausforderungen der Gegenwart. «Bet-ter City, Better Life» lautete daher das Thema der Weltaus-stellung 2010 in Schanghai. Die ETH Zürich, die Chinesische Akademie der Wissenschaften und swissnex China griffen das Thema auf und führten vor Ort die Konferenz «Future Cities» durch. Von Schweizer Seite waren unter anderem das Bundesamt für Umwelt, der ETH-Rat, die Eawag, der Branchenverband Swissmem und die Holcim Foundation beteiligt. Parallel dazu wurde im Expo-Pavillon eine Ausstel-lung zur neuen Monte-Rosa-Hütte gezeigt.

Diskussionsbeiträge der ETH ZürichAuch beim World Economic Forum (WEF) im Februar 2010 in Davos war die ETH Zürich vor Ort. An einem Workshop präsentierten die ETH-Professoren Marc Angélil und Ralph Müller zusammen mit zwei Professoren der EPF Lausanne Forschungsbeiträge der beiden Hochschulen zum Thema al-ternde Gesellschaft. Am WEF traf sich auch das Global Uni-versity Leaders Forum (GULF), in dem sich 23 führende Uni-versitäten aus neun Ländern zusammengeschlossen haben.

Der Europäische Forschungsraum und die Rolle der Exzel-lenz an Hochschulen waren Thema eines Treffens bei der Eu-ropäischen Kommission in Brüssel Mitte Oktober 2010. ETH-Präsident Ralph Eichler und Roland Siegwart, Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen, sprachen unter anderem mit Robert-Jan Smits, dem Leiter der Generaldirek-tion Forschung bei der Europäischen Kommission, über neue Entwicklungen in den Bereichen Forschung und Innovation.

Mit dem Thema Bildung, Forschung, Innovation befass-te sich auch das Europa Forum 2010 in Luzern. Bundesprä-sidentin Doris Leuthard wies in ihrer Rede darauf hin, dass die Schweiz bessere Standortbedingungen bieten müsse als andere Länder, damit sie im weltweiten Talentwettbe-werb bestehen könne. ETH-Präsident Ralph Eichler erklärte in der anschliessenden Podiumsdiskussion, die Schweizer Hochschulen könnten die besten Köpfe dank ihrer grossen Autonomie rekrutieren. In diesem Zusammenhang wies er auf die Bedeutung der öffentlichen Budgetmittel hin.

Zu Gast an der ETH ZürichDie ETH Zürich bietet auch eigene Plattformen für gesell-schaftliche Debatten. So wurde die Frage der Budgetmittel an einer Podiumsveranstaltung an der ETH Zürich diskutiert, an der Mauro Dell'Ambrogio, Staatssekretär für Bildung und Forschung, die Eröffnungsrede hielt. Erfreulich für die ETH Zürich: Für Dell'Ambrogio ist es denkbar, dass der Bund künf-tig jene Infrastrukturkosten übernimmt, die anfallen, wenn die beiden ETH erfolgreich Drittmittel einwerben (Y Seite 32 ff.). Ein ernüchterndes Fazit zur Bologna-Reform zogen an einem Podiumsgespräch Vertreter der Verbände der Hoch-schuldozierenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Insbesondere habe sich die Mobilität der Studie-renden in Europa nicht erhöht.

Im Nachgang zur Klimakonferenz in Kopenhagen im De-zember 2009 diskutierte der amerikanische Kongressabge-ordnete Jim Sensenbrenner an einer internationalen Veran-staltung mit ETH-Forschern über Strategien im Kampf ge-gen den Klimawandel.

Als grosser Publikumsmagnet erwies sich der Besuch des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan im Juni 2010. Er nahm vor 2000 Gästen im ETH-Hauptgebäude die Richard-R.-Ernst-Medaille entgegen. In seiner Anspra-che ging Annan auf die Rolle der Wissenschaft in der Ge-sellschaft ein. Angesichts der anstehenden Probleme brau-che es eine neue kopernikanische Wende hin zu globaler Nachhaltigkeit.

Expertenwissen für den öffentlichen Diskurs

Neuer Forschungsschwerpunkt Welternährungssystem: Industrievertreter und Wissenschaftler im Gespräch.

Erdbebensimulator in focusTerra

01 – Nachdem er drei Jahre lang in der ganzen Schweiz Menschen auf die Gefahren von Erdbeben aufmerksam ge-macht hatte, ist der Erdbebensimulator seit Januar 2010 fester Bestandteil des Museums focusTerra der ETH Zürich. Das Bundesamt für Umwelt hatte den Erdbebensimulator mit Unterstützung der kantonalen Gebäudeversicherung Freiburg und der Stiftung für Baudynamik und Erdbeben-ingenieurwesen entwickeln und in den USA bauen lassen: ein fast drei Tonnen schweres Zimmer, das durch Befehle eines Computers erschüttert wird. Dabei überträgt der Rech-ner Signale eines echten Erdbebens bis zu einer Stärke der Magnitude 8 an einen Elektromotor. Dieser bringt das auf 48 Rädern gelagerte Zimmer in Bewegung. Je nach Stärke

des simulierten Erdbebens fallen Blumentöpfe von den Re-galen und Vasen kippen um.

Ziel war es, mit dem Simulator Behörden und Dienstleis-ter im Bauwesen sowie die Bevölkerung für die Erdbebenvor-sorge zu sensibilisieren – denn auch in der Schweiz können starke Erdbeben bis zu einer Magnitude von 7 auftreten. Das Museum focusTerra führt nun unter Mitarbeit des Schwei-zerischen Erdbebendienstes diese Aufklärungsarbeit weiter. Besucher können hier spüren, wie sich ein Erdbeben anfühlt, was mit einem Gebäude im Erdbebenfall passiert und wie man sich verhalten und schützen kann. Wertvolles Wissen, das nicht nur in der Schweiz vor Schaden bewahren kann. Y www.focusterra.ethz.ch/museum/simulator

Starke Präsenz in Schanghai

02 – Die ETH Zürich hatte die einmalige Gelegenheit, mit einem Auftritt an der Expo 2010 in Schanghai internatio-nal und insbesondere im Gastgeberland China auf sich aufmerksam zu machen. Zum Thema der Weltausstellung «Better City, Better Life» führte die ETH Zürich gemeinsam mit der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und swissnex China im Schweizer Expo-Pavillon die Konferenz Future Cities durch. Angesprochen wurden die Themen Wassermanagement, nachhaltiges Bauen sowie Mobili-tät und Luftqualität. Eine Ausstellung über die neue Mon-

te-Rosa-Hütte brachte das Thema nachhaltiges Bauen den Expo-Besuchern nahe. Eröffnet wurden die Konferenz und die Ausstellung am 13. September 2010 vom chinesischen Wasserminister Lei Chen und Bundesrat Moritz Leuenberger, der auch das Patronat für den Auftritt übernommen hatte. Die beiden Minister zeigten sich sehr erfreut, dass sich zwei weltweit führende wissenschaftliche Institutionen zu dieser Thematik austauschen.Y www.swisspavilion.ch

Science City als Treffpunkt

03 – Seit 2003 entwickelt die ETH Zürich den Standort Hönggerberg unter der Bezeichnung Science City auch zu einem Treffpunkt von Wissenschaft und Öffentlichkeit. Mit der Eröffnung des Sport Center 2009 und der Alumni Lounge 2010 wurden zwei Grossprojekte realisiert. Treff-punkt Science City lockte mit populären Veranstaltungen wieder zahlreiche Besucher auf den Hönggerberg. Mit über 3500 Besuchern konnten die Führungen weiter ausgebaut werden. Ausserdem setzte das Projektteam den Gewinner-

vorschlag aus einem ETH-Ideenwettbewerb um: einen Herbstmarkt mit Produkten aus der Umgebung. Auch Wis-senschaft wird verstärkt sichtbar: So gestalteten Studieren-de bunte Sitzmöbel für den Aussenraum, die mit dem In-dustrieroboter der Professur Gramazio & Kohler produziert wurden. Die Europäische Kulturstiftung Pro Europa würdigte Science City und deren Promotor Professor Gerhard Schmitt mit dem Europäischen Wissenschafts-Kultur-Preis 2010.Y www.sciencecity.ethz.ch

0201 03

Page 23: ETH Jahresbericht 2010

Aufschluss über das vergangene Jahr geben detaillierte Zahlen zu Finanzen, Personal und Studierenden. Ehrungen und Preise sind Ausdruck der Anerkennung von ausserordentlichen Leistungen. Mit neuen Professuren und Donationen werden die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt.

Namen und Fakten der ETH Zürich

4342

Page 24: ETH Jahresbericht 2010

44 45Namen und Fakten – Überblick

Entwicklung der ETH ZürichIm Herbstsemester 2010 nahmen 6021 Studierende ein Studium an der ETH Zürich auf. Das sind mehr als doppelt so viele Neueintritte als noch vor zehn Jahren. Die Gesamtzahl der Studierenden stieg weiter auf 16 342 an (Headcount). Damit studieren heute 53 Prozent mehr junge Menschen an der ETH Zürich als im Jahr 2000. Da sich Studierende in mehrere Studiengänge einschreiben können, fällt die Anzahl Einschreibungen mit 17 172 höher aus. Der Ausgabenetat der ETH Zürich belief sich auf 1359 Millionen Franken. Davon entfielen 1082 Millionen Franken auf den Finanzierungsbei-trag des Bundes. Der Zunahme der Studierendenzahlen um 53 Prozent seit 2000 steht ein Wachstum des Finanzierungsbeitrages von lediglich 20 Prozent in der gleichen Periode gegenüber. Auf den Folgeseiten finden sich detaillierte Zahlen mit weiteren erklärenden Anmerkungen.

Studierende 2000 2006 2007 2008 2009 2010

Neu eingetretene Studierende, Einschreibungen (Details ab Seite 46) 2 6141 3 917 4 433 5 314 6 073 6 021Frauenanteil 28.0% 32.0% 30.3% 31.5% 32.2% 31.6%Ausländeranteil 26.1% 30.0% 30.3% 37.6% 37.6% 40.1%

Bachelorstudierende 0 2 002 1 994 2 167 2 443 2 450Masterstudierende 0 729 1 278 1 455 1 871 1 860Diplomstudierende 1 717 18 2 0 0 0Gast-/Mobilitätsstudierende 98 127 112 461 459 474Doktorierende 613 770 745 922 939 957MAS/MBA-Studierende 186 271 302 309 361 280

Studierende, Headcount (Details ab Seite 47) 10 6931 12 689 13 233 14 310 15 378 16 342Frauenanteil 25.1% 29.3% 29.7% 30.4% 30.6% 30.9%Ausländeranteil 20.3% 24.1% 26.6% 31.0% 33.2% 34.9%Einschreibungen total 10 779 13 274 13 997 15 093 16 228 17 172

Bachelorstudierende 0 6 320 6 821 7 134 7 628 8 101Masterstudierende 0 1 248 2 284 2 987 3 701 4 235Diplomstudierende 8 130 2 429 1 408 848 463 220Gast-/Mobilitätsstudierende 83 88 112 345 355 322Doktorierende 2 262 2 794 2 907 3 205 3 396 3 521MAS/MBA-Studierende 304 395 465 574 685 773

Anzahl Studierende pro Professur 32.1 35.4 35.9 38.5 39.6 39.6

Studienabschlüsse (Details ab Seite 49) 1 8901 2 379 2 932 3 171 3 410 3 382Frauenanteil 25.1% 29.8% 29.2% 28.3% 29.7% 31.2%

Bachelordiplome 0 381 838 1 086 1 203 1 283Masterdiplome 0 271 425 861 1 143 1 257Diplome 1 191 932 884 445 174 18Doktorate 523 569 572 566 651 650Diplome für Weiterbildungsmasterprogramme 176 226 213 213 239 174

Personal (Details ab Seite 52)Mitarbeitende, Headcount 7 453 8 697 8 726 9 049 9 572 9 809Vollzeitäquivalente total 5 464 6 463 6 560 6 741 7 111 7 284

Frauenanteil 26.4% 29.1% 29.6% 30.3% 30.4% 30.7%Professorinnen und Professoren 333 359 368 372 388 413Wissenschaftliche Mitarbeitende 3 390 3 822 3 935 4 109 4 364 4 479Technische, IT- und Administrative Mitarbeitende 1 624 2 152 2 126 2 123 2 212 2 241Lernende 117 130 131 138 146 150

Finanzen (Details ab Seite 54)Ausgaben (in Mio. CHF) 1 058.9 1 172.7 1 217.1 1 263.8 1 306.9 1 359.3Finanzierungsbeitrag des Bundes (in Mio. CHF) 914.92 983.6 965.5 1 001.4 1 039.3 1 081.83

Drittmittel (in Mio. CHF) 144.0 189.1 251.6 262.4 267.5 277.4

1 Studierende 2000 – 2008: ohne Berücksichtigung der Turn- und Sportlehrer- sowie Berufsoffiziers-Ausbildung, welche mit einem Eidgenössischen Diplom abschliessen.2 Finanzierungsbeitrag 2000: inkl. Mittel anderer Bundesstellen in Höhe von 4.1 Mio. CHF.3 Finanzierungsbeitrag 2010: Eine Vorfinanzierung von 12.4 Mio. CHF im Zusammenhang mit der Umsetzung der HPCN-Strategie/Neubau CSCS wird erst 2011 verwendet.

0 %10 %20 %30 %40 %50 %60 %70 %80 %90 %

100 %

Tätigkeit der ETH-Absolventen 2010 2 bis 3 Monate nach Studienabschluss

ETH, Universitäten Forschungsinstitute Lehrtätigkeit an Mittel-, Privat- und Fachhochschulen Öffentliche Verwaltung, Verbände etc. Dienstleistung, Unternehmensberatung Banken, Versicherungen Bauwirtschaft, Ingenieur- und Architekturbüro Industrie (Maschinen-, Elektro-, Chemie- etc.)

Die Resultate aus der Beschäftigungsstatistik 2010 der ETH Zürich geben Auskunft über die Tätigkeiten, welche Absolventinnen und Absolven-ten 2 bis 3 Monate nach Studienabschluss aufgenommen haben. Absolventen mit Masterdiplom und einer Tätigkeit an ETH oder Universitäten sind zum grossen Teil Doktorierende, während die meisten der Absolventen mit Doktorat in diesen Institutionen (und an Forschungsinstituten) als Postdocs in der Forschung tätig sind. Informationen zu den Studienabschlüssen nach Fachrichtung sind auf Seite 49 aufgeführt.

Masterdiplom Doktorat

0 %10 %20 %30 %40 %50 %60 %70 %80 %90 %

100 %

Herkunft der Masterstudierenden und Doktorierenden an der ETH Zürich (Prozentanteile im Herbstsemester 2010)

Ausländische Fachhochschule Ausländische Universität CH-Fachhochschule Andere CH-Universität EPF Lausanne ETH Zürich

Knapp zwei Drittel der Masterstudierenden an der ETH Zürich haben ihren Bachelorabschluss bereits an der ETH erworben. Rund 25 Prozent nehmen mit einem Abschluss einer ausländischen Universität ein Masterstudium an der ETH Zürich auf. Gut die Hälfte der Doktorierenden kommen von einer ausländischen Hochschule an die ETH Zürich. Die einzelnen Herkunftsländer sind auf Seite 48 aufgeführt.

DoktorierendeMasterstudierende

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

Drittmittelausgaben nach Herkunft

Nationale Organisationen (Forschungsförderung) Forschungsaufträge Bundesämter (Ressortforschung) Europäische Forschungsprogramme (FRP) Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, übrige Drittmittel Schenkungen und Legate

Finanzierung der Gesamtausgaben

Finanzierungsbeitrag des Bundes Drittmittel

2006 2007 2008 2009 2010

20%

80%

2000

86%

14%

35.7%

8.2%

15.5%

35.9%

4.6%

Page 25: ETH Jahresbericht 2010

46 47Namen und Fakten – Lehre

Neu eingetretene Studierende Studierende Studierende können sich gleichzeitig in mehrere Studiengänge einschreiben. Die Anzahl Einschreibungen fällt aus diesem Grund höher aus als die Anzahl Personen (Headcount). Beim Headcount werden die Studierenden nur im prioritären Studiengang gezählt (z. B. als Master-studierende bei gleichzeitiger Einschreibung in einen Bachelor- und Masterstudiengang).

Total Bachelor- studierende

Master- studierende

Diplom- studierende

Gast-/Mobili-tätsstudierende

Doktorierende MAS/MBA-Studierende1

2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010

Headcount 15 378 16 342 7 037 7 483 3 701 4 233 395 191 355 322 3 388 3 507 502 606Frauenanteil 31% 31% 30% 30% 31% 31% 40% 38% 28% 25% 30% 32% 36% 40%Ausländeranteil 33% 35% 18% 19% 34% 36% 11% 13% 94% 96% 61% 63% 34% 35%

EInschreibungen Total 16 228 17 172 7 628 8 101 3 701 4 235 463 220 355 322 3 396 3 521 685 773

StudienrichtungArchitektur und Bauwissenschaften 3 106 3 462 1 767 1 987 767 931 43 6 89 55 306 338 134 145Architektur 1 796 1 934 1 054 1 112 453 576 36 4 59 31 102 104 92 107Bauingenieurwissenschaften 735 876 454 564 130 150 2 0 11 13 138 149 0 0Umweltingenieurwissenschaften 373 440 199 244 108 129 4 2 9 3 33 44 20 18Geomatik und Planung 202 212 60 67 76 76 1 0 10 8 33 41 22 20

Ingenieurwissenschaften 5 013 5 268 2 517 2 641 1 193 1 317 64 33 117 115 1 111 1 146 11 16Maschineningenieurwissenschaften 2 081 2 272 1 262 1 389 383 436 18 9 48 50 370 388 0 0Elektrotechnik, Informationstechn. 1 180 1 162 556 547 228 231 19 12 30 27 347 345 0 0Biowissenschaften und Technik 143 190 5 23 113 114 0 0 0 0 25 53 0 0Interdisziplinäre Ingenieurwissensch. 146 183 0 0 146 183 0 0 0 0 0 0 0 0Informatik 1 066 1 075 510 516 259 272 25 11 29 29 232 231 11 16Materialwissenschaft 397 386 184 166 64 81 2 1 10 9 137 129 0 0

Naturwissenschaften und Mathematik 5 095 5 239 2 342 2 447 974 1 111 264 132 80 80 1 155 1 135 280 334Mathematik 706 740 353 360 156 218 41 15 19 14 94 96 43 37Rechnergestützte Wissenschaften 116 128 76 78 32 42 0 0 1 0 7 8 0 0Physik 1 005 1 079 460 500 174 211 54 22 24 23 238 243 55 80Chemie 620 623 201 186 75 108 29 14 17 25 274 257 24 33Chemieingenieurwissenschaften 187 197 93 93 39 39 0 0 0 0 55 65 0 0Interdisziplinäre Naturwissenschaften 193 193 151 148 24 27 1 0 0 0 17 18 0 0Pharmazeutische Wissenschaften 528 547 304 327 118 127 6 2 7 2 93 89 0 0Biologie 1 069 1 074 352 397 210 202 91 58 11 14 358 342 47 61Bewegungswissenschaften und Sport 671 658 352 358 146 137 42 21 1 2 19 17 111 123

Systemorientierte Naturwissenschaften 2 241 2 350 944 972 504 574 90 49 21 24 634 679 48 52Erdwissenschaften 467 516 164 173 143 171 6 2 9 5 131 146 14 19Umweltnaturwissenschaften 1 066 1 077 439 428 236 257 65 36 6 12 319 344 1 0Forstwissenschaften 6 3 0 0 0 0 5 3 0 0 1 0 0 0Agrarwissenschaft 302 311 123 135 39 52 9 4 2 2 123 113 6 5Lebensmittelwissenschaft 400 443 218 236 86 94 5 4 4 5 60 76 27 28

Management- und Sozialwissenschaften 773 853 58 54 263 302 2 0 48 48 190 223 212 226Management, Technologie, Ökonomie 570 598 0 0 219 233 2 0 45 45 129 144 175 176Geistes-, Sozial- und Staatswissensch. 145 201 0 0 44 69 0 0 3 3 61 79 37 50Berufsoffizier 58 54 58 54 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Total Bachelor- studierende

Master- studierende

Gast-/Mobili-tätsstudierende

Doktorierende MAS/MBA-Studierende1

2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010

Einschreibungen Total 6 073 6 021 2 443 2 450 1 871 1 860 459 474 939 957 361 280Frauenanteil 32.2% 31.6% 31.0% 30.3% 32.9% 30.3% 30.9% 31.2% 32.1% 33.9% 38.0% 43.9%Ausländeranteil 37.6% 40.1% 19.1% 21.0% 35.8% 36.0% 94.3% 96.8% 63.5% 66.8% 33.5% 46.4%

StudienrichtungArchitektur und Bauwissenschaften 1 250 1 193 537 580 420 357 109 79 86 102 98 75Architektur 715 654 296 303 267 196 75 53 19 32 58 70Bauingenieurwissenschaften 274 299 154 164 64 75 11 15 45 45 0 0Umweltingenieurwissenschaften 170 167 70 88 56 55 10 5 14 14 20 5Geomatik und Planung 91 73 17 25 33 31 13 6 8 11 20 0

Ingenieurwissenschaften 1 869 1 836 835 793 587 568 159 177 284 295 4 3Maschineningenieurwissenschaften 818 790 465 438 182 180 62 64 109 108 0 0Elektrotechnik und Informationstechnologie 385 393 177 157 87 100 35 43 86 93 0 0Biowissenschaften und Technik 76 77 0 0 61 49 0 0 15 28 0 0Interdisziplinäre Ingenieurwissenschaften 88 85 0 0 88 85 0 0 0 0 0 0Informatik 381 355 147 153 134 112 46 48 50 39 4 3Materialwissenschaft 121 136 46 45 35 42 16 22 24 27 0 0

Naturwissenschaften und Mathematik 1 895 1 835 809 784 557 568 96 117 324 307 109 59Mathematik 294 293 129 111 100 124 24 25 30 28 11 5Rechnergestützte Wissenschaften 33 41 12 17 15 23 1 0 5 1 0 0Physik 373 414 158 176 103 107 29 29 64 66 19 36Chemie 218 240 69 63 47 69 20 33 71 68 11 7Chemieingenieurwissenschaften 67 78 25 31 27 22 0 0 15 25 0 0Interdisziplinäre Naturwissenschaften 74 67 56 49 15 14 0 0 3 4 0 0Pharmazeutische Wissenschaften 205 201 97 112 64 62 9 4 35 23 0 0Biologie 391 312 150 113 114 83 12 24 93 86 22 6Bewegungswissenschaften und Sport 240 189 113 112 72 64 1 2 8 6 46 5

Systemorientierte Naturwissenschaften 694 770 244 280 209 259 32 38 185 181 24 12Erdwissenschaften 154 171 40 33 68 95 10 5 31 35 5 3Umweltnaturwissenschaften 312 337 114 126 86 101 12 19 100 91 0 0Forstwissenschaften 2 0 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0Agrarwissenschaft 86 110 27 48 22 25 3 7 33 30 1 0Lebensmittelwissenschaft 140 152 63 73 33 38 7 7 19 25 18 9

Management- und Sozialwissenschaften 365 387 18 13 98 108 63 63 60 72 126 131Management, Technologie und Ökonomie 267 256 0 0 72 72 60 57 40 41 95 86Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften 80 118 0 0 26 36 3 6 20 31 31 45Berufsoffizier 18 13 18 13 0 0 0 0 0 0 0 0

1 Studierende, welche das Lehrdiplom für Maturitätsschulen oder den MAS in Secondary and Higher Education absolvieren, werden in der Kategorie «MAS/MBA-Studierende» ausgewiesen. Die beiden Studiengänge bescheinigen den Abschluss einer didaktischen Ausbildung.

1 Studierende, welche das Lehrdiplom für Maturitätsschulen oder den MAS in Secondary and Higher Education absolvieren, werden in der Kategorie «MAS/MBA-Studierende» ausgewiesen. Die beiden Studiengänge bescheinigen den Abschluss einer didaktischen Ausbildung und lösen den Didaktischen Ausweis ab. Studierende im Studiengang Didaktischer Ausweis werden in der Kategorie «Diplomstudierende» ausgewiesen.

Page 26: ETH Jahresbericht 2010

48 49Namen und Fakten – Lehre

Bildungsausländische Studierende im Herbstsemester 2010Mit den Bildungsausländerinnen und -ausländern sind Personen ausländischer Nationalität gemeint, deren Wohnort vor Studienbeginn im Ausland war. Es sind dies also ausländische Personen, die aus Studiengründen in die Schweiz kommen.

Studienabschlüsse

2010  Bachelor- studierende

Master- studierende

Diplom- studierende

Gast-/Mobilitäts-studierende

Doktorierende MAS/MBA- Studierende

Total in % in % in % in % in % in % in %

Total 5 214 100.0 1 113 100.0 1 403 100.0 20 100.0 308 100.0 2 159 100.0 211 100.0

EU 3 800 72.9 1 000 89.8 848 60.4 16 80.0 214 69.5 1 576 73.0 146 69.2Deutschland 2 249 43.1 676 60.7 488 34.8 9 45.0 56 18.2 945 43.8 75 35.5Österreich 302 5.8 127 11.4 48 3.4 4 20.0 10 3.2 99 4.6 14 6.6Italien 258 4.9 27 2.4 35 2.5 0 0.0 18 5.8 173 8.0 5 2.4Frankreich 144 2.8 20 1.8 48 3.4 1 5.0 11 3.6 60 2.8 4 1.9Luxemburg 142 2.7 89 8.0 32 2.3 1 5.0 0 0.0 18 0.8 2 0.9Griechenland 133 2.6 8 0.7 58 4.1 0 0.0 0 0.0 50 2.3 17 8.1Niederlande 77 1.5 2 0.2 22 1.6 0 0.0 25 8.1 27 1.3 1 0.5Schweden 77 1.5 4 0.4 6 0.4 0 0.0 46 14.9 21 1.0 0 0.0Polen 63 1.2 6 0.5 12 0.9 0 0.0 3 1.0 34 1.6 8 3.8Rumänien 54 1.0 7 0.6 21 1.5 0 0.0 1 0.3 23 1.1 2 0.9Spanien 52 1.0 11 1.0 10 0.7 0 0.0 9 2.9 18 0.8 4 1.9Grossbritannien 36 0.7 2 0.2 7 0.5 0 0.0 6 1.9 20 0.9 1 0.5Belgien 27 0.5 2 0.2 8 0.6 0 0.0 5 1.6 11 0.5 1 0.5Übrige 186 3.6 19 1.7 53 3.8 1 5.0 24 7.8 77 3.6 12 5.7

Übriges Europa 394 7.6 72 6.5 150 10.7 2 10.0 18 5.8 131 6.1 21 10.0Türkei 130 2.5 31 2.8 60 4.3 0 0.0 2 0.6 35 1.6 2 0.9Russland 74 1.4 3 0.3 18 1.3 0 0.0 3 1.0 44 2.0 6 2.8Liechtenstein 56 1.1 29 2.6 10 0.7 2 10.0 1 0.3 11 0.5 3 1.4Serbien 39 0.7 2 0.2 19 1.4 0 0.0 1 0.3 11 0.5 6 2.8Übrige 95 1.8 7 0.6 43 3.1 0 0.0 11 3.6 30 1.4 4 1.9

Asien 671 12.9 30 2.7 258 18.4 1 5.0 49 15.9 306 14.2 27 12.8China 246 4.7 18 1.6 104 7.4 1 5.0 15 4.9 101 4.7 7 3.3Indien 147 2.8 1 0.1 66 4.7 0 0.0 3 1.0 70 3.2 7 3.3Iran 74 1.4 0 0.0 21 1.5 0 0.0 1 0.3 49 2.3 3 1.4Korea 33 0.6 5 0.4 14 1.0 0 0.0 1 0.3 11 0.5 2 0.9Japan 28 0.5 0 0.0 4 0.3 0 0.0 14 4.5 8 0.4 2 0.9Übrige 143 2.7 6 0.5 49 3.5 0 0.0 15 4.9 67 3.1 6 2.8

Amerika 275 5.3 7 0.6 118 8.4 1 5.0 15 4.9 122 5.7 12 5.7

Vereinigte Staaten von Amerika 91 1.7 1 0.1 40 2.9 1 5.0 7 2.3 40 1.9 2 0.9Kanada 49 0.9 0 0.0 21 1.5 0 0.0 3 1.0 25 1.2 0 0.0Mexiko 38 0.7 1 0.1 24 1.7 0 0.0 0 0.0 10 0.5 3 1.4Kolumbien 30 0.6 0 0.0 14 1.0 0 0.0 1 0.3 15 0.7 0 0.0Brasilien 27 0.5 3 0.3 5 0.4 0 0.0 2 0.6 14 0.6 3 1.4Übrige 40 0.8 2 0.2 14 1.0 0 0.0 2 0.6 18 0.8 4 1.9

Afrika 55 1.1 2 0.2 21 1.5 0 0.0 9 2.9 19 0.9 4 1.9

Australien und Neuseeland 19 0.4 2 0.2 8 0.6 0 0.0 3 1.0 5 0.2 1 0.5

Bachelordiplome Diplome und Masterdiplome

2009 2010 2009 2010Total Total Frauen Ausl. Total Total Frauen Ausl.

ETH Zürich Total 1 203 1 283 398 196 1 317 1 275 386 369

StudienrichtungArchitektur und Bauwissenschaften 234 294 101 40 243 201 61 51Architektur 128 181 77 29 145 87 29 38Bauingenieurwissenschaften 59 65 8 6 46 54 10 7Umweltingenieurwissenschaften 34 34 10 5 30 30 13 1Geomatik und Planung 13 14 6 0 22 30 9 5Kulturtechnik und Vermessung 0 0 0 0 0 0 0 0

Ingenieurwissenschaften 387 392 33 65 422 415 48 146Maschineningenieurwissenschaften 170 181 15 43 124 142 8 41Elektrotechnik und Informationstechnologie 115 96 4 13 96 79 2 13Biowissenschaften und Technik 0 0 0 0 20 39 11 21Interdisziplinäre Ingenieurwissenschaften 0 0 0 0 15 38 8 29Informatik 72 88 7 7 144 95 11 33Materialwissenschaft 30 27 7 2 23 22 8 9

Naturwissenschaften und Mathematik 379 363 144 73 424 424 169 103Mathematik 43 45 10 10 69 53 13 14Rechnergestützte Wissenschaften 14 11 1 2 10 12 0 4Physik 66 76 15 24 75 70 5 19Chemie 35 38 7 8 30 33 7 11Chemieingenieurwissenschaften 15 13 1 4 11 21 4 11Interdisziplinäre Naturwissenschaften 7 14 3 6 15 12 4 6Pharmazeutische Wissenschaften 39 53 41 9 43 54 42 10Biologie 90 48 25 8 94 98 50 26Bewegungswissenschaften und Sport 70 65 41 2 77 71 44 2

Systemorientierte Naturwissenschaften 190 218 120 18 170 173 90 36Erdwissenschaften 37 40 21 5 57 52 17 15Umweltnaturwissenschaften 89 112 55 10 68 80 42 16Forstwissenschaften 0 0 0 0 0 0 0 0Agrarwissenschaft 25 26 12 0 20 14 9 2Lebensmittelwissenschaft 39 40 32 3 25 27 22 3

Management- und Sozialwissenschaften 13 16 0 0 58 62 18 33Management, Technologie und Ökonomie 0 0 0 0 47 57 17 29Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften 0 0 0 0 11 5 1 4Berufsoffizier 13 16 0 0 0 0 0 0Turn- und Sportlehrer 0 0 0 0 0 0 0 0

Page 27: ETH Jahresbericht 2010

50 51Namen und Fakten – Lehre

Doktorpromotionen Abschlüsse in Weiterbildungsprogrammen

WeiterbildungsmasterprogrammWeiterbildungsmasterprogramme dienen der Vertiefung oder der interdisziplinären Erweiterung der fachlichen Fähigkeiten und können zu einem neuen Beruf führen.

Weiterbildungszertifikate und -diplomeZertifikats- und Diplomkurse dienen der Vertiefung oder der interdisziplinären Erweiterung der fachlichen Fähigkeiten. Sie richten sich an berufstätige Hochschulabsolventinnen und -absolventen, die sich beruflich weiterentwickeln oder spezialisieren wollen.

Didaktische AusbildungDie nachfolgend aufgeführten Diplome und Zertifikate bescheinigen den Abschluss einer didaktischen Ausbildung. Die entsprechenden Ausbildungsgänge haben den Studiengang Didaktischer Ausweis abgelöst.

2009 2010

Total Total Frauen Ausl.

ETH Zürich Total 651 650 208 390

DepartementArchitektur und Bauwissenschaften 55 41 9 28Architektur 17 16 4 9Bau, Umwelt und Geomatik 38 25 5 19

Ingenieurwissenschaften 191 205 40 116Maschinenbau und Verfahrenstechnik 71 58 4 32Informationstechnologie und Elektrotechnik 70 76 16 41Informatik 28 32 3 16Materialwissenschaft 22 36 17 25Biosysteme 0 3 0 2

Naturwissenschaften und Mathematik 268 250 84 159Mathematik 26 14 4 6Physik 48 57 10 35Chemie und Angewandte Biowissenschaften 101 94 29 62Biologie 93 85 41 56

Systemorientierte Naturwissenschaften 100 123 63 66Erdwissenschaften 15 20 10 16Umweltwissenschaften 43 59 29 27Agrar- und Lebensmittelwissenschaften 42 44 24 23

Management- und Sozialwissenschaften 37 31 12 21Management, Technologie und Ökonomie 28 20 8 12Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften 9 11 4 9

1 Der MAS in Hydraulic Engineering wird in Zusammenarbeit mit der ETH Lausanne und der MAS in Finance in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich angeboten; die Teilnehmenden sind an der ETH Lausanne bzw. der Universität Zürich immatrikuliert.

2009 2010

Total Total Frauen Ausl.

ETH Zürich Total 239 174 61 90

MAS in Architektur 29 28 12 24MAS in Gesamtprojektleitung Bau 0 9 3 5MAS in Landscape Architecture 6 0 0 0MAS in Urban Design 14 12 9 11MAS in Hydraulic Engineering1 28 1 1 0MAS in Sustainable Water Resources 0 7 3 7MAS in Raumplanung 17 1 1 0MAS in Finance1 17 0 0 0MAS in Medizinphysik 4 11 1 2MAS in Nutrition and Health 8 5 4 1MAS in Arbeit + Gesundheit 9 8 2 2MAS in Management, Technology and Economics 63 47 7 16MBA in Supply Chain Management 19 16 3 14MAS in Entwicklung und Zusammenarbeit (NADEL) 3 19 9 1MAS in Intellectual Property 9 8 5 7MAS in Security Policy and Crisis Management 13 2 1 0

Weiterbildungszertifikate 74 108 37 34Weiterbildungsdiplome 17 2 1 1

Didaktische Ausweise 122 199 104 16Lehrdiplome für Maturitätsschulen/MAS SHE 6 22 13 0Didaktik-Zertifikate 7 15 8 2

Page 28: ETH Jahresbericht 2010

52 53Namen und Fakten – Personal

Personalbestand nach FachbereichenDer Bestand der Mitarbeitenden wird in Vollzeitäquivalenten (FTE) per Ende Jahr ausgewiesen und basiert auch für das Vorjahr auf der aktuellen Organisationsstruktur der ETH Zürich. Durch die Rundung auf ganze Zahlen kann es in den Zeilen- und Spaltensummen zu Rundungsdifferenzen kommen.Die Gliederung nach Fachbereichen stellt eine interne Managementsicht dar. Dabei werden die Ausgaben für die interne Steuerung in drei Kategorien unterteilt: die Grundfinanzierung sowie die Zusatzfinanzierungen, welche hauptsächlich aus dem Finanzierungsbei- trag des Bundes finanziert werden; die übrigen Mittel, welche gänzlich durch Dritte finanziert werden.

Personalbestand nach Funktionen

2009 2010

Total

Grund- und Zusatzfinan-

zierungenÜbrige Mittel Total

Grund- und Zusatzfinan-

zierungenÜbrige Mittel

Gesamttotal 7 111 5 513 1 598 7 284 5 548 1 735

Total Lehre und Forschung 6 098 4 512 1 586 6 241 4 529 1 712

Departemente 5 921 4 387 1 534 6 060 4 404 1 656

Architektur und Bauwissenschaften 807 665 142 829 669 160Architektur 348 311 37 345 307 38Bau, Umwelt und Geomatik 458 353 105 484 362 122

Ingenieurwissenschaften 1 704 1 231 473 1 772 1 235 536Maschinenbau und Verfahrenstechnik 538 397 141 592 420 172Informationstechnologie und Elektrotechnik 483 328 155 470 307 163Informatik 358 267 91 364 263 101Materialwissenschaft 214 163 51 211 155 56Biosysteme 112 76 36 135 90 44

Naturwissenschaften und Mathematik 1 932 1 448 484 1 985 1 484 500Mathematik 236 195 42 236 184 52Physik 490 396 93 507 394 113Chemie und Angewandte Biowissenschaften 634 467 167 661 513 148Biologie 572 390 182 581 393 188

Systemorientierte Naturwissenschaften 993 715 278 979 701 279Erdwissenschaften 251 162 89 261 162 98Umweltwissenschaften 407 324 83 395 312 83Agrar- und Lebensmittelwissenschaften 335 229 106 323 226 97

Management- und Sozialwissenschaften 484 328 156 496 315 181Management, Technologie und Ökonomie 254 188 65 264 185 79Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften 230 140 91 231 130 101

Ausserdepartementale Lehr- und Forschungseinheiten und Übrige1 177 126 52 181 125 56

CSCS Manno 44 40 4 53 47 6Functional Genomics Center Zürich 14 13 2 13 12 1Schweizerischer Erdbebendienst (SED) 56 25 31 57 23 35Weitere Lehr- und Forschungseinheiten und Übrige 63 48 15 57 43 14

Total Schulleitung, Stäbe und Infrastrukturbereiche2 1 012 1 000 12 1 042 1 019 23Infrastrukturbereiche 881 879 2 897 888 8Stäbe und weiteres Personal 132 122 10 146 131 15

2009 2010 Veränderung Total zum Vorjahr

Total TotalAnteil Frauen

in % in FTE in %

Gesamttotal 7 111 7 284 30.7 173 2.4davon befristete Stellen 4 895 5 006 30.2 111 2.3

Total Lehre und Forschung 6 098 6 241 29.4 143 2.4davon befristete Stellen 4 748 4 846 29.5 98 2.1

Professorinnen und Professoren 384 409 10.7 24 6.4Ordentliche/ausserordentliche Professorinnen und Professoren 323 344 7.8 21Assistenzprofessorinnen und -professoren 61 64 26.0 3

Wissenschaftliche Mitarbeitende 4 362 4 476 26.9 114 2.6Senior Scientists 144 152 10.1 9Oberassistierende und höhere wissenschaftliche Mitarbeitende 614 581 20.5 -33Wissenschaftliche Assistierende II und Postdoktorierende 955 1 019 28.9 65Wissenschaftliche Assistierende I 2 371 2 433 28.0 62Hilfsassistierende 279 290 32.9 12

Technische und administrative Mitarbeitende 1 230 1 235 44.3 5 0.4Technische und IT-Mitarbeitende 765 770 22.1 5Administrative Mitarbeitende 465 465 80.9 0

Lernende 122 122 33.6 0

Total Schulleitung, Stäbe und Infrastrukturbereiche* 1 012 1 042 38.3 30 2.9davon befristete Stellen 147 160 49.4 13 8.9

Professorinnen und Professoren 4 4 25.0 0Wissenschaftliche Mitarbeitende 2 4 0.0 1Technische und IT-Mitarbeitende 475 474 12.8 -1Administrative Mitarbeitende 508 533 60.9 25Lernende 24 28 46.4 4

* Mitarbeitende in Infrastrukturbereichen 881 896 36.5 14 1.8Hochschulkommunikation 27 27 48.4 0 1.5Rektorat 58 59 68.0 1 1.1Bibliothek 187 193 60.1 6 3.4Finanzen und Controlling 68 66 41.1 -2 -2.5Immobilien 314 317 24.0 3 1.1Informatikdienste 189 193 15.1 4 2.2Personal 39 41 62.0 2 6.2

1 Darunter werden die Forschungseinheiten gemäss Organisationsverordnung der ETH Zürich und übrige Einheiten für Lehre und Forschung zusammengefasst. 2 Die Einheiten Lehrzentrum (ehemals Infrastrukturbereich) und ACAP (ehemals Übrige Einheiten in Lehre und Forschung) wurden per 1.1.2010 aufgehoben. Die jeweiligen Mitarbeiter sind neu im Bereich der SL-Stäbe integriert und die damit verbundenen Aufgaben werden von neuen Stabseinheiten wahrgenommen.

Page 29: ETH Jahresbericht 2010

54 55Namen und Fakten – Finanzen

Veränderung zum Vorjahr

in %2006 2007 2008 2009 2010

Gesamtausgaben 1 172 661 1 217 086 1 263 802 1 306 889 1 359 255 4.0Betriebsausgaben (ohne Investitionen) 980 094 1 036 018 1 079 783 1 136 366 1 168 367 2.8

Personalausgaben 708 159 740 641 764 838 827 433 859 042 3.8Sachausgaben 271 935 295 377 314 945 308 932 309 325 0.1

Investitionen 192 568 181 068 184 019 170 523 190 888 11.9Bauten (im Eigentum des Bundes) 131 119 108 515 109 960 79 960 100 000 25.1Mobilien (inkl. Bauten im Eigentum der ETH Zürich) 61 449 72 553 74 059 90 563 90 888 0.4

Finanzierungsbeitrag des Bundes 983 550 965 471 1 001 401 1 039 343 1 081 8341 4.1Betriebsausgaben (ohne Investitionen) 799 912 810 914 852 808 885 374 907 015 2.4

Personalausgaben 588 965 618 134 627 069 672 287 687 488 2.3Sachausgaben 210 947 192 780 225 738 213 087 219 528 3.0

Investitionen 183 638 154 556 148 593 153 969 174 819 13.5Bauten (im Eigentum des Bundes) 131 119 93 515 86 400 79 960 100 000 25.1Mobilien (inkl. Bauten im Eigentum der ETH Zürich) 52 520 61 041 62 193 74 009 74 819 1.1

Drittmittel 189 111 251 615 262 401 267 546 277 421 3.7Betriebsausgaben (ohne Investitionen) 180 181 225 104 226 975 250 992 261 351 4.1

Personalausgaben 119 194 122 507 137 769 155 147 171 554 10.6Sachausgaben 60 987 102 597 89 207 95 845 89 797 -6.3

Investitionen 8 929 26 512 35 425 16 554 16 069 -2.9Bauten (im Eigentum des Bundes) 0 15 000 23 560 0 0 0.0Mobilien (inkl. Bauten im Eigentum der ETH Zürich) 8 929 11 512 11 865 16 554 16 069 -2.9

Drittmittel-Ausgaben nach Herkunft

Total Drittmittel-Ausgaben 189 111 251 615 262 401 267 546 277 421 3.7Nationale Organisationen (Forschungsförderung) 63 892 70 876 76 067 86 280 99 122 14.9Forschungsaufträge Bundesämter (Ressortforschung) 21 807 20 912 23 140 23 443 22 873 -2.4Europäische Forschungsprogramme (FRP) 21 039 26 929 34 042 37 245 42 914 15.2Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, übrige Drittmittel 67 812 93 888 73 759 92 842 99 668 7.4Schenkungen und Legate 14 560 39 011 55 393 27 736 12 845 -53.7

Gesamtübersicht der Ausgaben Ausgaben nach FachbereichenDie Gliederung nach Fachbereichen stellt eine interne Managementsicht dar. Dabei werden die Ausgaben für die interne Steuerung in drei Kategorien unterteilt: die Grundfinanzierung sowie die Zusatzfinanzierungen, welche hauptsächlich aus dem Finanzierungsbeitrag des Bundes finanziert werden; die übrigen Mittel, welche gänzlich durch Dritte finanziert werden.

Angaben in 1000 CHF 2010 Verwendung der Mittel nach Ausgabenarten

TotalGrund-

finanzierungZusatzfinan-

zierungenÜbrige Mittel

Personal-ausgaben

Sach- ausgaben

Investi-tionen

Gesamttotal Ausgaben 1 359 255 944 496 141 411 273 348 859 042 309 325 190 888

Total Lehre und Forschung 893 632 552 096 88 071 253 465 685 785 150 674 57 174

Departemente 843 544 524 801 81 931 236 812 662 616 135 870 45 058

Architektur und Bauwissenschaften 108 825 77 714 8 507 22 604 89 875 16 388 2 563Architektur 47 860 36 525 3 413 7 922 38 869 8 242 748Bau, Umwelt und Geomatik 60 966 41 190 5 094 14 682 51 006 8 146 1 814

Ingenieurwissenschaften 232 171 147 642 17 280 67 249 183 021 35 842 13 308Maschinenbau und Verfahrenstechnik 70 554 40 094 7 907 22 552 56 152 9 894 4 508Informationstechnologie und Elektrotechnik 60 633 36 694 3 402 20 537 50 909 7 864 1 860Informatik 45 065 30 990 2 948 11 126 39 169 5 063 833Materialwissenschaft 29 419 18 788 2 939 7 692 23 236 4 352 1 830Biosysteme 26 501 21 075 84 5 342 13 555 8 668 4 278

Naturwissenschaften und Mathematik 294 056 176 800 32 998 84 257 219 979 53 179 20 897Mathematik 34 689 25 587 2 903 6 199 31 669 3 002 18Physik 76 616 47 258 7 767 21 591 54 510 15 419 6 687Chemie und Angewandte Biowissenschaften 97 420 58 700 14 110 24 610 71 307 16 439 9 674Biologie 85 331 45 256 8 218 31 858 62 494 18 319 4 518

Systemorientierte Naturwissenschaften 143 019 85 497 18 940 38 583 112 982 21 802 8 235Erdwissenschaften 38 682 20 505 5 616 12 560 29 993 5 364 3 324Umweltwissenschaften 56 817 38 134 7 678 11 004 47 975 7 010 1 832Agrar- und Lebensmittelwissenschaften 47 521 26 858 5 645 15 018 35 014 9 428 3 078

Management- und Sozialwissenschaften 65 473 37 147 4 206 24 119 56 758 8 659 56Management, Technologie und Ökonomie 33 360 19 785 1 744 11 831 29 139 4 171 50Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften 32 113 17 362 2 463 12 288 27 619 4 488 6

Ausserdepartementale Lehr- und Forschungseinheiten und Übrige 50 089 27 295 6 140 16 653 23 169 14 804 12 116

Total Schulleitung, Stäbe, Infrastrukturbereiche, Bauinvestitionen 465 622 392 400 53 339 19 883 173 257 158 651 133 714Schulleitung, Stäbe und Infrastrukturbereiche 365 622 292 400 53 339 19 883 173 257 158 651 33 714Investitionen in Bauten (Investitionskredit) 100 000 100 000 0 0 0 0 100 000

1 Finanzierungsbeitrag 2010: eine Vorfinanzierung von 12.4 Mio. CHF im Zusammenhang mit der Umsetzung der HPCN-Strategie/Neubau CSCS in Lugano wird erst 2011 verwendet.

Angaben in 1000 CHF

Page 30: ETH Jahresbericht 2010

56 57Namen und Fakten – Umwelt

UmweltkennzahlenDie ETH Zürich verfügt über ein hochmodernes Messsystem für Energiedaten. Die Daten werden im Viertelstundentakt über Tausende von Messstellen erhoben und auf einem zentralen Server gespeichert. Die Datenerfassung hat eine lange Tradition an der ETH Zürich. So sind zum Beispiel sämtliche Daten bis ins Jahr 1990 verfügbar. Diese Datenerfassung dient der ETH auch als Frühwarnsystem. Sobald die Werte eines Verbrauchers zu stark abweichen, können spezifische Analysen ausgelöst und Massnahmen schnell ergriffen werden. Die Werte zeigen seit einigen Jahren einen klaren Trend in Richtung grösserem Stromverbrauch, wohingegen weniger fossile Brennstoffe auf dem ETH-Areal verbrannt werden (Erdgas und Öl). Dies führt zu einer signifikanten Abnahme der direkten CO2-Emissionen an der ETH Zürich. Mit den langjährigen Trends lassen sich Verbrauchsentwicklungen aufzeigen oder die Wirksamkeit von neuen Versorgungssyste-men (Beispiel Erdspeicher) beurteilen und nachverfolgen.

Forschungsförderung und WissenstransferDie ETH Zürich partizipiert erfolgreich an nationalen und internationalen Forschungsförderungsprogrammen. Die Projektanträge werden von den Forschungsförderungsorganisationen in strengen Verfahren begutachtet. Je nach verfügbaren Mitteln und Qualität der Anträge bewilligen sie zwischen 10 und 40 Prozent der eingegebenen Projekte. Im immer stärker werdenden Wettbewerb um externe Fördermittel weist die ETH Zürich im Vergleich zu anderen Universitäten überdurchschnittlich hohe Erfolgsquoten auf. Mit «Ambizione» wird der wissenschaftliche Nachwuchs (fortgeschrittene Post-Docs) an CH-Universitäten gefördert. EU-Zusprachen für zentrale Einrichtungen (Bereich Forschung, CSCS) sind in dieser Aufstellung nicht enthalten (2009 7.9 Mio. CHF, 2010 1.2 Mio. CHF).

Namen und Fakten – Forschung

2006 2007 2008 2009 2010

Strom GWh

Total Stromverbrauch 103.0 102.5 107.9 109.8 113.1Total Eigenproduktion 10.7 4.0 6.2 3.5 2.3

Produktion BHKW (Blockheizkraftwerk) 10.5 3.8 6.0 3.3 2.1Produktion Fotovoltaik 0.2 0.2 0.2 0.2 0.2

Total Stromeinkauf (EWZ) 92.3 98.5 101.7 106.3 110.8Einkauf Strom für Gebäude 81.6 87.9 89.3 94.0 96.6Einkauf Strom für Wärmepumpe Walche 10.7 10.6 12.4 12.3 14.2

Wärme GWh

Total Wärmeverbrauch ETH Zürich (Nutzenergie) 73.3 58.8 54.8 52.8 51.1Total bereitgestellte Wärme (Nutzenergie) 101.0 83.8 82.9 80.7 81.9Verkauf Wärme an Dritte (Nutzenergie) -27.7 -25.0 -28.1 -27.9 -30.8

Total bereitgestellte Wärme (Nutzenergie inkl. externe Bezüger) 101.0 83.8 82.9 80.7 81.9Fernwärme 19.9 15.7 16.0 16.7 11.7Wärmepumpe Walche 27.6 28.2 30.8 26.4 33.9Fossile Brennstoffe

Gas (ohne Gas für BHKW-Strom) 53.3 48.3 40.0 40.4 38.5Öl 8.4 0.0 0.0 0.0 0.0

Nicht fossile BrennstoffeHolzschnitzel 0.6 0.5 0.6 0.7 0.7

Aus Wärmerückgewinnung (WRG) 5.1 4.7 9.6 10.6 10.9Umwandlungsverluste -13.9 -13.6 -14.1 -14.0 -13.8

Relative Grössen

Stromverbrauch [kWh/FTE1], exkl. Strom Wärmepumpe 7 035 6 842 6 682 6 392 6 176Wärmeverbrauch/Energiebezugsfläche [kWh/m2] 122 101 89 85 83Gesamtenergieverbrauch/FTE [kWh/FTE] 12 619 11 220 10 516 9 853 9 369Gesamtenergieverbrauch/Energiebezugsfläche [kWh/m2] 275 260 243 242 242

1 Studierende gelten als 0'68 FTE

Emissionen von CO2-Äquivalenten Tonnen CO2eq

Total CO2eq-Emissionen 24 904 21 421 23 613 23 902 25 258direkte CO2eq-Emissionen

Gas und Fernwärme 11 578 8 853 8 840 8 178 7 806Öl 576 0 0 0 0Kältemittel (einmal erfasst 2009) n.a. n.a. n.a. 62 62

indirekte CO2eq-EmissionenEingekaufter Strom (EWZ/EKZ) 1 446 1 316 1 377 1 445 1 462Pendlerverkehr (einmal erfasst 2008) n.a. n.a. 1 714 1 714 1 714Dienstreisen 11 304 11 252 11 682 12 503 14 214

Bewilligte Forschungsprojekte 2010

Angaben in 1000 CHF Architektur und Bau-

wissenschaften

Ingenieur- wissenschaften

Naturwissen-schaften und Mathematik

Systemorientierte Natur-

wissenschaften

Management- und Sozial-

wissenschaften

Total

2010 2010 2010 2010 2010 2009 2010

Schweizerischer Nationalfonds (SNF)

Total SNF  6 881  18 047  43 520  14 896  5 730  88 161  89 073Projektförderung  3 642  11 470  27 631  12 942  3 753  63 760  59 438Personenförderung  1 611 2 414  9 959  1 308  1 456  19 546  16 748

davon SNF-Förderungsprofessuren 1 440 1 510 6 545 609 10 091 10 103davon Ambizione 889 2 671 1 079 810 3 427 5 449

Programmorientierte Forschung  1 621  4 111  5 927  164  491  2 903  12 314Internationale Zusammenarbeit 7 52 3 482 30  1 951  573

Kommission für Innovation und Technologie (KTI)

Projektförderung inkl. Industriebeitrag  2 534  31 006  4 499  3 098  3 118  31 829  44 255Ingenieurwissenschaften 1 091 17 400 9 631 18 491Nano- und Mikrotechnologien 6 617 627 7 520 7 244Life Sciences 4 034 3 872 3 098 7 786 11 003Enabling Sciences 1 443 2 955 3 118 6 892 7 517

Forschungsförderung im Rahmen des 7. EU-Rahmenprogrammes

Total EU  992  22 922  32 865  15 702  642  66 317  73 122Kooperationen 390  15 187  3 002  1 643 642  17 633  20 863

Health 350 1 897 668 2 247Food, Agriculture and Biotechnology 838 616 1 454ICT 13 438 642 7 587 14 080NanoMatPro 3 120Energy 210 727 1 118 937Environment 102 1 027 4 929 1 129Transport 78 671 211 749Regions of knowledge 267 267

Ideen  3 449  22 768  10 065  45 335  36 282ERC Advanced Grant 3 449 12 896 6 034 37 449 22 379ERC Starting Grant 9 872 4 031 7 886 13 903

Kapazitäten 69  1 277  1 842  3 188Research infrastructures 69 1 277 1 842 3 188

Menschen 602  4 217  5 818  2 152  3 349  12 789People Marie Curie 602 4 217 5 818 2 152 3 349 12 789

Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft 2006 2007 2008 2009 2010

Anzahl Spin-off-Gründungen 16 21 23 24 20Angemeldete Patente 84 79 64 78 63Kooperationsverträge (> 50 00o CHF) 225 259 239 270 292

Page 31: ETH Jahresbericht 2010

58 59Namen und Fakten – Ehrungen und Preise

Ehrungen und Preise an ETH-Angehörige

AProf. Dr. Rudolf Aebersold, D-BIOL, Herbert A. Sober Lectureship, development of methods in analytical protein chemistry and proteomics, ASBMB Awards Committee, Bethesda, MD, USA;

Otto Naegeli-Preis zur Förderung der medizinischen Forschung, development of methods in analytical protein chemistry and proteomics, Otto Naegeli-Stiftung, Zürich, Schweiz

Prof. Dr. Charalampos Anastasiou, D-PHYS, ERC Starting Grant, Europäischer Forschungsrat, Brüssel, Belgien

Prof. Dr. Marc Angélil, D-ARCH, Swiss Solar Prize 2010, International Union for Conservation of Nature (IUCN), Gland, Schweiz

BProf. Dr. Nenad Ban, D-BIOL, Heinrich Wieland Prize, for Exceptional Research, Böhringer Ingelheim Stiftung, Heidesheim, Deutschland;

Aufnahme als Corresponding Member in die Croatian Academy of Sciences and Arts, Zagreb, Kroatien

Prof. Dr. David Basin, D-INFK, Recognition of Service Award ACM, Contribution to ACM ASIA CCS 2010 Conference, Association for Computing Machinery (ACM), New York, NY, USA;

IBM Open Collaboration Faculty Award, Zurich Information Security Center (ZISC), IBM Research, Zürich, Schweiz

Prof. Dr. Thomas Bernauer, D-GESS, Wahl zum Präsidenten der Abt. IV des Schweizerischen Nationalfonds, Schweizerischer Nationalfonds, Bern, Schweiz;

Elected Non-North American Member of Governing Council of ISA 2012 – 13, International Studies Association, Tucson, AZ, USA

Prof. Dr. Jürgen Biela, D-ITET, Isao Takahashi Power Electronics Award, for Outstanding Achivement in Power Electronics, IPEC, Sapporo, Japan

Prof. Dr. Jeffrey W. Bode, D-CHAB, Hirata Memorial Lectureship and Gold Medal, Nagoya University, Nagoya, Japan;

Novartis Lectureship Award, Novartis Pharma AG, Basel, Schweiz

Prof. Dr. Helmut Bölcskei, D-ITET, Vodafone Innovationspreis 2010, für die Entwicklung der Methode «Single-tree search soft sphere decoding», Vodafone Stiftung für Forschung in der Mobilkommu-nikation, Düsseldorf, Deutschland

Prof. Dr. Colombo R. Bolognesi, D-ITET, Golden List of Referees (Electron Device Letters), for Refereeing of Scientific Articles, IEEE, Electron Device Society, Piscataway, NJ, USA

Prof. Dr. Sebastian Bonhoeffer, D-UWIS, ERC Advanced Grant, Europäischer Forschungsrat, Brüssel, Belgien

Prof. Peter Bösiger, D-ITET, Fellow of the Society, für seine wissenschaftliche Leistungen, International Society for Magnetic Resonance in Medicine, Berkeley, CA, USA

Prof. Alfredo Brillembourg, D-ARCH, und Prof. Hubert Klumpner, The Ralph Erskine Award of 2010, for the dedicated work, Ruth and Ralph Erskine Fund, Stockholm, Schweden

CDr. Nicolai Cramer, D-CHAB, ERC Starting Grant, Europäischer Forschungsrat, Brüssel, Belgien

DProf. Dr. Emanuela Del Gado, D-MATL, SNF Förderungsprofessur, für das Projekt «Design the Response of Heterogeneous Materials: A Revolution at the Nano-Scale», Schweizerischer Nationalfonds, Bern, Schweiz

Prof. Dr. em. Freddy Delbaen et al., D-MATH, 2010 David Garrick Halmstad Prize, The Actuarial Foundation, Schaumburg, IL, USA

Dr. Nathanael Delmotte, D-BIOL, Ernst-Bayer-Preis, Gesellschaft Deutscher Chemiker, Frankfurt am Main

Prof. Andrea Deplazes, D-ARCH, und Bearth & Deplazes Architekten AG, Sonderpreis für Gestaltung und Architektur/ Swiss Mountain Award, für die Architektur der Sesselbahn Carmenna in Arosa, Seilbahnen Schweiz, Bern, Schweiz; Schweizer Solarpreis in der Kategorie «Neubauten und Bausanierungen» für die Neue Monte-Rosa-Hütte SAC, Solar Agentur Schweiz, Zürich;

Green Good Design Award 2010, Neue Monte-Rosa-Hütte SAC, The Chicago Athenaeum, USA

Prof. Dr. Michael Detmar, D-CHAB, ERC Advanced Grant, Europäischer Forschungsrat, Brüssel, Belgien

Prof. Dr. François Diederich, D-CHAB, Clayton Heathcock Lecturer, Pioneering studies in molecular recognition and advanced carbon-rich materials, University of California, Berkeley, CA, USA;Cram Memorial Lecturer, Pioneering studies in molecular recognition and advanced carbon-rich materials, University of California, Los Angeles, CA, USA

Prof. Dr. Petra S. Dittrich, D-CHAB, Analytica Forschungspreis, Microfluidics for Bioanalytics, GBM Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Deutschland

Prof. Dr. Silvia Dorn, D-AGRL, Fellow of the International Society of Horticultural Sciences, for outstanding contributions to Horticultural Sciences worldwide, International Society of Horticultural Sciences, Leuven, Belgien

EProf. Dietmar Eberle, D-ARCH, Österreichischer Staatspreis 2010 für Architektur und Nachhaltigkeit, für das neue Forschungs- und Dienstleistungsgebäude HIT, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien, Österreich;

6. Voralberger Hypo-Bauherrenpreis 2010, Nordwesthaus Hypo, Landesbank Voralberg, Österreich;

Auszeichnung gute Bauten 2010, Diakonie Düsseldorf, BDA Düsseldorf, Deutschland

Prof. Dr. Paul Embrechts, D-MATH, First IABE-Chair and Member Honoris Causa, Belgian Institute of Actuarial Sciences, Leuven, Belgien

PD Dr. Werner Eugster, D-AGRL, Editor’s Citation for Excellence in Refereeing, Journal of Geophysical Research Bio-Geosciences, American Geophysical Union, Washington, DC, USA

FProf. Dr. Elgar Fleisch, D-MTEC, und Prof. Dr. Frédéric Thiesse und Dr. Jasser Al-Kassab, Stafford Beer Medal, Operational Research Society, London, Grossbritannien;

EHI Forschungspreis für beste Zusammenarbeit, EHI Retail Institute e.V., ECR Academic Alliance und GS1 Germany GmbH, Deutschland

GProf. Dr. Daniel W. Gerlich, D-BIOL, Award for Cancer Research der Dr. Ernst Th. Jucker Stiftung, Thalwil, Schweiz

Prof. Dr. Rudolf Glockshuber, D-BIOL, Wahl zum EMBO Mitglied, European Molecular Biology Organization, Heidelberg, Deutschland

PD Dr. Jörg Goldhahn, D-MAVT, und Zach Lerner, KPMG Inspiration Grant, Forschungsprojekt: Early Recognition of Malfunctions in Joint Pros, KPMG, Zürich, Schweiz

Prof. Dr. Alan Green, D-ERDW, SEG Honorary Lecturer, SEG, Tulsa, OK, USA

Prof. Dr. Markus Gross, D-INFK, Tell Award für bedeutende Investition in Technologie und Innovation, Greater Zurich Area AG, Zürich, Schweiz;

Technical Contribution Award 2010, European Associations of Computer Graphics, Goslar, Deutschland

Prof. Dr. Lino Guzzella, D-MAVT, und Dr. Christopher Onder, Dr. Christian Dönitz und Christoph Voser, Watt d’Or 2010 für Bestleistungen im Energiebereich, Bundesamt für Energie BFE, Bern, Schweiz;

KPMG Inspiration Grant, Forschungsprojekt: Hybrid Pneumatic Engine, KPMG, Schweiz

HProf. Dr. Richard Hahnloser, D-PHYS, ERC Advanced Grant, Europäischer Forschungsrat, Brüssel, Belgien

Prof. Dr. Gerald Haug, D-ERDW, Max-Rössler-Preis, ETH Zürich Foundation, Zürich, Schweiz

Prof. Dr. Ari Helenius, D-BIOL, Bijvoet Medal, University of Utrecht, Utrecht, Niederlande;

The Lester Krampitz Lecture, University of Cleveland, Medical School, Cleveland, OH, USA

Prof. Dr. Andreas Hierlemann, D-BSSE, ERC Advanced Grant, Europäischer Forschungsrat, Brüssel, Belgien

Prof. Dr. Juraj Hromkovic, D-INFK, CS4HS Grant (Computer Science for High School) für ABZ Zürich, Google, USA;

Aufnahme in die Academia Europaea, London, Grossbritannien

IProf. Dr. Atac Imamoglu, D-PHYS, Charles H. Townes Award, Seminal contribution to electromagnetic induced transparency etc., The Optical Society (OSA), Washington, DC, USA

JProf. Dr. Andrew Jackson, D-ERDW, Edward Bullard Lecture of the American Geophysical Union, American Geophysical Union, Washington, DC, USA

Prof. Dr. Rolf Jeltsch, D-MATH, Doctor Honoris Causa of the Vietnamese Academy of Science and Technology, in Anerkennung seines Lebenswerks und seiner Unterstützung für Mathematiker in Entwicklungsländern, Vietnamese Academy of Science and Technology, Hanoi, Vietnam;

Bolsa Cientista Convidado, Numerical methods and simulation for hyperbolic conservation laws science, FCT Fundação para a Ciência e a Tecnologia, Lissabon, Portugal

Der Klimageologe Gerald Haug, Professor am Geologischen Institut, wurde für seine herausragende wissenschaftliche Arbeit mit dem Max-Rössler-Preis ausgezeichnet.

Page 32: ETH Jahresbericht 2010

60 61Namen und Fakten – Ehrungen und Preise

KProf. Dr. Helmut G. Katzgraber, D-PHYS, Teaching Excellence Award, Texas A&M University, College Station, TX, USA

Dr. Boris Kaus, D-ERDW, ERC Starting Grant, Europäischer Forschungsrat, Brüssel, Belgien

Prof. Dr. Thorsten Kleine, D-ERDW, Clarke Medal for outstanding contribution to cosmochemistry, Geochemical Society, St. Louis, MO, USA

Prof. Dr. Leonhard Kleiser, D-MAVT, Fellow of the American Physical Society, Pioneering contributions to the development of computational fluid dynamics, American Physical Society, College Park, MD, USA

Prof. Hubert Klumpner, D-ARCH, und Prof. Alfredo Brillembourg, The Ralph Erskine Award of 2010, for the dedicated work, Ruth and Ralph Erskine Fund, Stockholm, Schweden

Lian Pin Koh, D-UWIS, SNF Förderungsprofessur, Schweizerischer Nationalfonds, Bern, Schweiz

Prof. Dr. Johann W. Kolar, D-ITET, Fellow IEEE, Contributions to Three-Phase PWM Converter Systems, IEEE, USA

Benoît Kornmann, D-BIOL, SNF Förderungsprofessur, Schweizerischer Nationalfonds, Bern, Schweiz

Prof. Dr. Donald Kossmann, D-INFK, Google Faculty Research Award, Research in the area Unstructured Search on Structured Data, Google, USA;

Association for Computing Machinery (ACM) Fellow Innovations in Industry, Association for Computing Machinery (ACM), New York, NY, USA

Prof. Dr. Bradley Kratochvil et al., D-MAVT, NIST Mobile Microrobotics Challenge – winning 2 challenges, NIST Organizing Committee, USA

Prof. Dr. Daniel Kressner, D-MATH, John Todd Award for young excellent mathematicians working in numerical analysis, Oberwolfach-Stiftung, Oberwolfach-Walke, Deutschland

Prof. Dr. Niels Kuster, D-ITET, IEEE Fellow for his contributions to the area of near-field exposures and dosimetry for radiofrequency fields in biomedical research, IEEE, USA

Prof. Dr. Ulrike Kutay, D-BIOL, EMBO Membership, EMBO, Heidelberg, Deutschland;

Humboldt Professur, Alexander-von-Humboldt-Foundation, Bonn, Deutschland

LNiels Lehmann, D-MAVT, und Moritz Meenem, KPMG Inspiration Grant, Forschungsprojekt: Entlastung des Stadtverkehrs mittels flexibler und individueller elektronischer Mobilität, KPMG, Schweiz

Zach Lerner, D-MAVT, und Prof. Dr. Jörg Goldhahn, KPMG Inspiration Grant, Forschungsprojekt: Early Recognition of Malfunctions in Joint Pros, KPMG, Zürich, Schweiz

Prof. Dr. Jean-Christophe Leroux, D-CHAB, Life Sciences Award Debiopharm, Lausanne, Schweiz

Prof. Dr. Gideon Levy, D-MAVT, FAME Award, Outstanding researcher in the field of freeform/additive fabrication, Society of Manufacturing Engineers, Dearborn, MI, USA

Prof. Dr. Jörg F. Löffler, D-MATL, Adjunct Professor, Weltweit beachtete Forschung auf dem Gebiet der metallischen Gläser WPI-AIMR, Tohoku University, Japan

Mathieu Luisier, D-ITET, SNF Förderungsprofessur, Schweizerischer Nationalfonds, Bern, Schweiz

Prof. Dr. John Lygeros, D-ITET, Fellow, for contributions to hybrid and stochastic systems and applications, IEEE, USA

MProf. Dr. Isabelle Mansuy, D-BIOL, Mitglied des Forschungsrates, Ernennung zum Mitglied Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung, Bern, Schweiz;

Berufung zum Einzelmitglied SAMW, Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften, Basel, Schweiz

Prof. Dr. Josep Lluís Mateo, D-ARCH, IV NAN 2010 Award, Project «the Factory», Office Building in Paris, TPI Group, Spanien;

Aplus 2010 Award for office building architecture, WTC Office Building in Cornellà, Barcelona, Grupo Vía magazine, Spanien

Moritz Meenem, D-MAVT, und Niels Lehmann, KPMG Inspiration Grant, Forschungsprojekt: Entlastung des Stadtverkehrs mittels flexibler und individueller elektronischer Mobilität, KPMG, Schweiz

Prof. Dr. Frédéric Merkt, D-CHAB, Carus Medaille der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Leopoldina, Nationale Akademie der Wissenschaften, Halle, Deutschland;

William F. Meggers Award, Optical Society of America (OSA), Washington, DC, USA;

Fellow of the Optical Society of America, Optical Society of America (OSA), Washington, DC, USA;

Carus Preis, Stadt Schweinfurt, Deutschland

Prof. Dr. Raffaele Mezzenga, D-AGRL, John H. Dillon Medal, American Physical Society, College Park, MD, USA

Prof. Dr. Manfred Morari, D-ITET, Hendrik W. Bode Lecture Prize 2010, IEEE Control Systems Society, USA

Prof. Dr. Ryan O. Murphy, D-GESS, Research Equipment, Schweizerischer Nationalfonds, Bern, Schweiz

NProf. Dr. Bradley J. Nelson, D-MAVT, Wahl in das IEEE Robotics and Automation Society Advisory Committee, IEEE Robotics and Automation Society, Evanston, IL, USA;

Elected Fellow ASME, American Society of Mechanical Engineering, New York, NY, USA;

ERC Advanced Grant, Europäischer Forschungsrat, Brüssel, Belgien

Prof. Dr. Markus Niederberger, D-MATL, Fellow of the Royal Society of Chemistry, Royal Society of Chemistry, London, Grossbritannien

ODr. Christopher Onder, D-MAVT, und Prof. Dr. Lino Guzzella, Dr. Christian Dönitz und Christoph Voser, Watt d’Or 2010 für Bestleistungen im Energiebereich, Bundesamt für Energie BFE, Bern, Schweiz;

KPMG Inspiration Grant, Forschungsprojekt: Hybrid Pneumatic Engine, KPMG, Schweiz

Prof. Dr. Dani Or, D-UWIS, Election as Fellow of the American Geophysical Union, American Geophysical Union (AGU), Washington, DC, USA

PProf. Dr. Vikram G. Panse, D-BIOL, European Research Council Starting Grant Award, Europäischer Forschungsrat, Brüssel, Belgien;

SNF Förderungsprofessur, Schweizerischer Nationalfonds, Bern, Schweiz

Prof. Dr. Michele Parrinello, D-CHAB, Foreign Member, The National Academy of Sciences, Washington, DC, USA

Prof. Dr. Matthias Peter, D-BIOL, ERC Advanced Grant, Europäischer Forschungsrat, Brüssel, Belgien

Dr. Paola Picotti, D-BIOL, SNF Förderungsprofessur, Schweizerischer Nationalfonds, Bern, Schweiz

Prof. Dr. Bernhard Plattner, D-ITET, Ernennung zum Adjunct Professor, Communication University of China, Beijing, China

Dr. Christian Erik Pohl, D-UWIS, Ramamoorthy and Yeh Transdisciplinary Distinguished Achievement Award, The Academy of Transdisciplinary Learning and Advanced Studies, Lubbock, TX, USA

Prof. Dr. Marc Pollefeys, D-INFK, Google Faculty Award, Google, USA

QProf. Dr. Martin Quack, D-CHAB, Wahl zum 1. Vorsitzenden der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie, Deutsche Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie, Frankfurt a.M., Deutschland

Prof. Dr. Ursula Quitterer, D-CHAB, Selection for Inclusion in Who’s Who in the World 2011 (28th Edition), Marquis Who’s Who, New Providence, NJ, USA

RDr. Olivier Raineteau, D-BIOL, Prix Schellenberg, Internationale Stiftung für Forschung in Paraplegie, Zürich, Schweiz

Prof. Dr. Markus Reiher, D-CHAB, The Outstanding Young German Scientist Award Lectureship, Lise Meitner-Center, Jerusalem, Israel

Prof. Dr. Renato Renner, D-PHYS, ERC Starting Grant, Europäischer Forschungsrat, Brüssel, Belgien

Prof. Dr. Timothy J. Richmond, D-BIOL, Wilbur Cross Medal, Yale University, New Haven, CN, USA

Prof. Dr. Hans Richner, D-UWIS , Ernennung zum Ehrenmitglied, Schweiz. Meteorologische Gesellschaft, Zürich, Schweiz

Prof. Dr. Timothy Roscoe, D-INFK, IBM Faculty Award, IBM, USA

Dr. Devesh Rustagi, D-UWIS, KFW-Förderpreis/1. Nachwuchspreis, KFW Entwicklungsbank, Frankfurt a.M., Deutschland

Ulrike Kutay, Professorin am Insitut für Biochemie, erhielt den hoch dotierten Alexander-von-Humboldt-Preis, der mit dem Ruf an die Universität Würzburg verbunden ist. Die Forscherin hat sich entschieden, an der ETH Zürich zu bleiben.

Page 33: ETH Jahresbericht 2010

62 63Namen und Fakten – Ehrungen und Preise

SBianca Sarbu, D-GESS, Junior Fulbright Award 2011-2012, U.S. Fulbright Commission, Washington, DC, USA

Prof. Dr. Paul Schmid-Hempel, D-UWIS, ERC Advanced Grant, Europäischer Forschungsrat, Brüssel, Belgien

Prof. Dr. Gerhard Schmitt, D-ARCH, Europäischer Wissenschafts-Kultur-Preis 2010, für Science City ETH Zürich, Pro Europa, Berlin, Deutschland

Prof. Dr. Gisbert Schneider, D-CHAB. Ernennung zum Adjunct Professor, ehrenhalber, Goethe Universität, Frankfurt a.M., Deutschland

Prof. Dr. Pius A. Schubiger, D-CHAB, Gold Medal Lifetime Achievements, Universität Padua, Italien

Prof. Dr. Thomas C. Schulthess, CSCS, Third Gordon Bell Prize, The Swiss HPC Service Provider Community, Manno, Schweiz

Prof. Dr. Christoph Schwab, D-MATH, ERC Advanced Grant, Euroäischer Forschungsrat, Brüssel, Belgien

Prof. Dr. Marianne Sommer, D-GESS, Nationaler Latsis Preis, Schweizer Nationalfonds, Bern, Schweiz

Prof. Dr. Didier Sornette, D-MTEC, 2010 Lorenz Lecturer, AGU American Geophysical Union, Washington, DC, USA

Prof. Dr. Wendelin J. Stark, D-CHAB, Whitby Award, American Association for Aerosol Research, Mt. Laurel, NJ, USA;

Smoluchowski Award, Gesellschaft für Aerosolforschung (GAeF), Deutschland

Prof. Dr. Aldo Steinfeld, D-MAVT, Ernennung zum Mitglied, SATW – Schweizerische Akademie der Technischen Wissen- schaften, Zürich, Schweiz;

Fellow Research and Education, ASME – American Society of Mechanical Engineers, New York, NY, USA

Prof. Dr. Markus Stoffel, D-BIOL, Wahl in den Nationalen Forschungsrat, Schweizerischer Nationalfonds, Bern, Schweiz

Michael Strasser, D-ERDW, SNF Förderungsprofessur, Schweizerischer Nationalfonds, Bern, Schweiz

Prof. Dr. Shana J. Sturla, D-AGRL, ERC Starting Grant, Europäischer Forschungsrat, Brüssel, Belgien

TDr. Marina Tanasova, D-AGRL, Postdoctoral Award for Cancer Research, Susan G. Komen for the Cure Foundation, Dallas, TX, USA

Prof. Dr. Lothar Thiele, D-ITET, Ernennung zum Mitglied der Academia Europaea, Academia Europaea, London, Grossbritannien

Udo Thönnissen, D-ARCH, European Prize for Public Space 2010, Hafenanlage Cangas, Vigo (E), Centre de Cultura Contemporània de Barcelona

Dr. Claudio Thoma, D-BIOL, und Dr. Alberto Toso, Pfizer Forschungspreis,Stiftung Pfizer Forschungspreis, Zürich, Schweiz

Dr. Alberto Toso, D-BIOL, und Dr. Claudio Thoma, Pfizer Forschungspreis, Stiftung Pfizer Forschungspreis, Zürich, Schweiz

Prof. Dr. Matthias Troyer, D-PHYS, Fellow of the American Physical Society, American Physical Society, College Park, MD, USA

VProf. Guenther Vogt, D-ARCH, Schulthess Gartenpreis 2010, Schweizer Heimatschutz SHS, Zürich, Schweiz

Christoph Voser, D-MAVT, und Dr. Christopher Onder, Prof. Dr. Lino Guzzella und Dr. Christian Dönitz, Watt d’Or 2010 für Bestleistungen im Energiebereich, Bundesamt für Energie BFE, Bern, Schweiz;

KPMG Inspiration Grant, Forschungsprojekt: Hybrid Pneumatic Engine, KPMG, Schweiz

WProf. Dr. Robert Weismantel, D-MATH, 2010 IBM Faculty Award, IBM TJ Watson Research Center, Cambridge, MA, USA

Prof. Dr. Helmut Weissert, D-ERDW, Distinguished Lecturer ECORD 2010 – 2012, European Consortium for Research Ocean Drilling, Paris, France

Rebecca Welge, D-GESS, Wissenstransfer-Preis, NCCR Democracy, Zürich, Schweiz

Auszeichnungen für Spin-off-Firmen der ETH Zürich

Amphiro, Venture 2010 Business Plan Competition, Venture, Zürich-Flughafen, Schweiz

Bioversys GmbH, CTI Label Award, Most promising start-up company, Förderagentur für Innovation KTI des Bundes, Bern, Schweiz

ChocoWinS, Venture Cup, Best Science Spin-off, Venture Cup, Göteborg, Schweden

Climeworks GmbH, Venture Kick, St. Gallen, Schweiz

greenTEG GmbH, Förderpreis der W.A. de Vigier Stif-tung, Solothurn, Schweiz

HeiQ Materials AG, Swiss Technology Award, Spin-off HeiQ Materials AG, Swiss Innovation Forum, Gwatt, Schweiz

Malcisbo AG, Venture Kick für Spin-off Malcisbo AG, Venture Kick, St. Gallen, Schweiz; Swiss Technology Award, Kategorie Seed, Swiss Innovation Forum, Gwatt, Schweiz

Mirasense AG, Venture Kick, St. Gallen, Schweiz

nanotion AG, Förderpreis der W.A. de Vigier Stiftung, Solothurn, Schweiz

Optotune AG, Swiss Technology Award, Kategorie Start-up, Spin-off Optotune AG, Swiss Innovation Forum, Gwatt, Schweiz

Pearltec AG, Förderpreis der W.A. de Vigier Stiftung, Solothurn, Schweiz

ProteoMedix AG, Venture Kick, St. Gallen, Schweiz

Prof. Dr. Caspar Wenk, D-AGRL, Henneberg-Lehmann-Preis, Henneberg-Lehmann Stiftung des DVT, Bonn, Deutschland

Prof. Dr. Philipp Werner, D-PHYS, IUPAP Young Scientist Prize in Computational Physics, International Union of Pure and Applied Physics, London, Grossbritannien

Prof. Dr. Sabine Werner, D-BIOL, Alfred Marchionini Memorial Lecture, Alfred Marchionini-Stiftung, Reinbek bei Hamburg, Deutschland

Dr. Lenny Winkel, D-UWIS, SNF Förderungsprofessur, Schweizerischer Nationalfonds, Bern, Schweiz

Prof. Dr. Kurt Wüthrich, D-BIOL, Foreign Member of the Royal Society, The Royal Society, London, Grossbritannien;

Ralph and Helen Oesper Award, University of Cincinnati, OH, USA;

Luigi Sacconi Memorial Lecture, Named Lectureship, Università degli Studi di Firenze, Florenz, Italien

ZProf. Dr. Renato Zenobi, D-CHAB, Honorary Professorship, Chinese Academy of Sciences, Beijing, China;

Mayent/Rothschild Fellowship, Institut Curie, Paris, Frankreich;

Honorary Adjunct Professorship, Hunan University, China;

Honorary Professorship Research Achievements, Changchun University of Chinese Medicine, Changchun, China

Dr. Ekkehard Zwicker, D-MAVT, EURON/EUROP Technology Award für Alstom und ETH Zürich/EPF Lausanne, European Robotics Technology Platform/European Robotics Research Network

Der Initiant des Projekts Hochschulcampus Science City Gerhard Schmitt, Professor für Architektur an der ETH Zürich, wurde mit dem Europäischen Wissenschafts-Kultur-Preis geehrt.

Page 34: ETH Jahresbericht 2010

64 65Namen und Fakten – Ehrungen am ETH-Tag

Industrie- und Stiftungspreise

ABB ForschungspreisDr. Ronny Pini, D-MAVT«Enhanced coal bed methane recovery finalized to carbon dioxide storage»

Georg A. Fischer-PreisDr. Stefano Oberti, D-MAVT«Micromanipulation of small particles within micro- machined fluidic systems using ultrasound»

Heinrich Hatt-Bucher-PreiseStefan Hung, D-BAUG«SBB-Brücke über die Emme»

Silvan Michael Gut, D-BAUG«Ökologischer Nachhaltigkeitsvergleich zwischen Riegel-gebäude und Hochhaus bezüglich des statischen Systems»

Dario Geisseler, D-BAUG«Versuche an geschlitzten Mauerwerkselementen»

Hilti-PreisDr. Antonio Tricoli, D-MAVT«Gas Sensitive Nanostructured Films by Direct Flame Synthesis and Deposition»

IBM Research ForschungspreisDr. Michele Ceriotti, D-CHAB«A novel framework for enhanced molecular dynamics based on the generalized Langevin equation»

Kunststoff-Technik-PreisMario Studer, D-MAVT«Konzeptentwicklung für viskoelastische Schnittstellen-dämpfung»

Latsis-PreisDr. Mario Agio, D-CHABfür seine bedeutenden Beiträge im Bereich der theo- retischen Nano-Optik, insbesondere für seine Arbeiten zur Fluoreszenz in plasmonischen Nano-Antennenund in stark fokussierten Lichtfeldern

Ehrungen am ETH-Tag 2010

Otto Jaag-Gewässerschutz-PreisDr. Linda Corinna Roberts, Institut für Biogeochemie und Schadstoffdynamik «Arsenic Dynamics in Ground- water irrigated and Seasonally Flooded Paddy Soils in Bangladesh»

Zurich Dissertation PrizeDr. Oliver Schneider, D-MTEC«Adding Enterprise Value – Mitigating Investment Decision Risks by Assessing the Economic Value of Supply Chain Initiatives»

Goldene Eule des VSETH (Auszeichnung für exzellente Lehre)Die Goldene Eule ist ein Sympathiepreis der Studierenden an die Dozierenden der ETH Zürich. Er wird jährlich vom Verband der Studierenden an der ETH Zürich (VSETH) besonders engagierten Lehrpersonen für deren exzellente Lehre verliehen. Pro Departement wird jeweils eine Lehrperson ausgezeichnet.

Dr. Markus Stauffacher, D-AGRLProf. Dr. Philippe Block, D-ARCHProf. Dr. Alessandro Dazio, D-BAUGDr. Roland Gebert-Müller, D-BIOLProf. Dr. Niko Beerenwinkel, D-BSSEProf. Dr. Markus Reiher, D-CHABDr. Rainer Kündig, D-ERDWProf. Dr. Felix Bosshard, D-GESSProf. Dr. Peter Widmayer, D-INFKPD Dr. Hannes P. Lubich, D-ITETProf. Dr. Max-Albert Knus, D-MATHProf. Dr. Dieter Schlüter, D-MATLProf. Dr. Raffaello D’Andrea, D-MAVTProf. Dr. Georg von Krogh, D-MTECProf. Dr. Antony John Lomax, D-PHYSProf. Dr. Thomas Peter, D-UWIS

Credit Suisse Award For Best TeachingProf. Dr. Alessandro Dazio, D-BAUG

Ehrendoktoren der ETH ZürichProf. Dr. Ir. Marinus Cornelis Maria van Loosdrecht, Technische Universität Delft, Niederlande, für seine massgebenden und grundsätzlichen Beiträge im Bereich der Umweltbiotechnologie und für seine zahlreichen grosstechnischen Umsetzungen von neusten naturwissen-schaftlichen Erkenntnissen in ressourcenschonende Technologien, insbesondere für die Abwasserreinigung.

Prof. Dr. Dr. Jinghai Li, Chinesische Akademie der Wissen-schaften Peking, China, in Anerkennung seines bahn- brechenden wissenschaftlichen Beitrages im Multi-Scale Modeling, im Design und in der Optimierung von kom- plexen Einheitsoperationen, speziell auf dem Gebiet der nachhaltigen Energieerzeugung, wie auch für seine Führungsqualitäten bei der wissenschaftlichen Zusammen-arbeit zwischen China und der Schweiz.

Prof. Dr. Jean Zinn-Justin, Commissariat à l’énergie atomique, Frankreich, für neue Anwendungen der Renormierungsgruppentheorie.

Prof. Dr. Gilles Brassard, Université de Montréal, Kanada, in Anerkennung seiner grundlegenden Beiträge zur

Quanteninformatik, insbesondere für die Erfindung der Quantenkryptographie sowie der Teleportation.

Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Dr.-Ing. E.h. Norbert Peters, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Deutschland, für seine grundlegenden, bahnbrechenden Arbeiten zur turbulenten Verbrennung und deren Umsetzung in praktischen Anwendungen, insbesondere für seine Entwicklung des «laminar flamelet»-Konzepts und seine herausragenden Beiträge zur systematischen Reduktion komplexer Mechanismen der Reaktionskinetik.

Prof. Dr. Drs. h.c. Helmut Schwarz, Technische Universität Berlin, Deutschland, für die Verwendung des Massenspek-trometers als chemisches Laboratorium und die Etablierung der Organometallchemie in der Gasphase.

Prof. Dr. Charles H. Bennett, Thomas J. Watson Research Center, Yorktown Heights, USA, in Anerkennung seiner grundlegenden Beiträge zur Quanteninformatik, insbeson-dere für die Erfindung der Quantenkryptographie sowie der Teleportation.

Die neuen Ehrendoktoren Prof. Marinus C.M. van Loosdrecht, Prof. Jinghai Li, Prof. Jean Zinn-Justin, Prof. Gilles Brassard, ETH-Rektorin Prof. Heidi-Wunderli-Allenspach, Prof. Norbert Peters, Prof. Helmut Schwarz und Prof. Charles H. Bennett.

Page 35: ETH Jahresbericht 2010

66 67Namen und Fakten – Neue Professuren

* Amtsantritt im Jahr 2010. Abkürzungen der Departemente: siehe Organisation Seite 70

Ordentliche Professorinnen und Professoren

a) NeuernennungenProf. Dr. Jeffrey W. Bode, für Synthetische Organische Chemie (1.1.2010), D-CHAB, bisher ausserordentlicher Professor an der University of Pennsylvania, USA

Prof. Dr. Antoine Bommier, für Integratives Risikomanagement und Ökonomie (1.8.2010), D-MTEC, bisher Directeur de Recherche am CNRS und an der Toulouse School of Economics, FR

Prof. Alfredo Brillembourg, für Architektur und Städtebau (1.7.2010), D-ARCH, bisher Founding Director of Urban-Think Tank in New York, USA, and Caracas, VE

Prof. Dr. Christophe Copéret, für Oberflächen- und Grenzflächen-Chemie (1.11.2010), D-CHAB, bisher CNRS Research Director an der Université de Lyon, FR

Prof. Dr. Timothy I. Eglinton, für Biogeowissenschaften (1.7.2010), D-ERDW, bisher Senior Scientist am Marine Chemistry and Geochemistry Department, Woods Hole Oceanographic Institution in Massachusetts, USA

Prof. Dr. Robert J. Flatt, für Baustoffe im Bauwesen (1.9.2010), D-BAUG, bisher Principal Scientist und Head of Corporate Research on Inorganic Materials bei der Sika Technology AG in Zürich

Prof. Fabio Gramazio, für Architektur und Digitale Fabrikation (1.10.2010), D-ARCH, bisher Assistenzprofessor für Architektur und Digitale Fabrikation

Prof. Dr. Norbert Hungerbühler, für Mathematik und Ausbildung (1.8.2010), D-MATH, bisher ordentlicher Professor für Mathematik an der Université de Fribourg

Prof. Hubert Klumpner, für Architektur und Städtebau (1.7.2010), D-ARCH, bisher Founding Director of Urban-Think Tank in New York, USA, and Caracas, VE

Prof. Matthias Kohler, für Architektur und Digitale Fabrikation (1.10.2010), D-ARCH, bisher Assistenzprofessor für Architektur und Digitale Fabrikation

Prof. Dr. Daniel Jobst Müller, für Biophysik (1.4.2010), D-BSSE, bisher Professor für Cellular Machines an der Technischen Universität Dresden, DE

Prof. Dr. David J. Norris, für Material-Engineering (1.6.2010), D-MAVT, bisher Professor für Chemical Engineering and Materials Science an der University of Minnesota in Minneapolis, USA

Prof. Dr. Javier Pérez-Ramírez, für Katalyse-Engineering (1.1.2010), D-CHAB, bisher ICREA Research Professor at the Institute of Chemical Research of Catalonia in Tarragona, ES

Prof. Dr. Markus Püschel, für Informatik (1.9.2010), D-INFK, bisher Professor am Department of Electrical and Computer Engineering an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, USA

Prof. Dr. Gebhard Franz Xaver Schertler, für Strukturbiologie (1.1.2010), D-BIOL, bisher Senior Scientist und Group Leader am MRC Laboratory of Molecular Biology in Cambridge, UK

Neue Professuren*

Prof. Dr. Gisbert Schneider, für Computer-Assisted Drug Design (1.1.2010), D-CHAB, bisher ordentlicher Professor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, DE

Prof. Dr. Nicola A. Spaldin, für Materialtheorie (1.11.2010), D-MATL, bisher Professorin an der University of California, Santa Barbara, USA

Prof. Dr. Olivier Voinnet, für RNA-Biologie (1.11.2010), D-BIOL, bisher Directeur de Recherche am Institut de Biologie Moléculaire des Plantes du CNRS in Strasbourg, FR

Prof. Dr. Rainer Wallny, für Experimentelle Teilchenphysik (1.10.2010), D-PHYS, bisher Associate Professor an der University of California in Los Angeles, USA

Prof. Dr. Achim Walter, für Kulturpflanzenwissenschaften (1.9.2010), D-AGRL, bisher stellvertretender Institutsdirektor am Institut für Chemie und Dynamik der Geosphäre am Forschungs-zentrum Jülich, DE

Prof. Dr. Robert Weismantel, für Mathematik (Operations Research) (1.5.2010), D-MATH, bisher Professor (C4) für Mathematische Optimierung an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, DE

b) BeförderungenProf. Dr. Wolf-Dietrich Hardt, für Mikrobiologie (1.6.2010), D-BIOL, bisher ausserordentlicher Professor für das gleiche Lehrgebiet

Prof. Dr. Stefanie Hellweg, für Ökologisches Systemdesign (1.4.2010), bisher ausserordentliche Professorin für das gleiche Lehrgebiet

Prof. Dr. John Lygeros, für Control and Computation (1.1.2010), D-ITET, bisher ausserordentlicher Professor für das gleiche Lehrgebiet

Prof. Dr. Edoardo Mazza, für Mechanik (1.1.2010), D-MAVT, bisher ausserordentlicher Professor für das gleiche Lehrgebiet

Prof. Dr. Robert Riener, für Sensomotorische Systeme (1.6.2010), D-MAVT, bisher ausserordentlicher Professor für das gleiche Lehrgebiet

Prof. Dr. Janos Vörös, für Bioelektronik (1.1.2010), D-ITET, bisher ausserordentlicher Professor für das gleiche Lehrgebiet

Ausserordentliche Professorinnen und Professoren (Neuernennungen)Prof. Dr. Bryan T. Adey, für Infrastrukturmanagement (1.1.2010), D-BAUG, bisher Vizepräsident und Mitgründer von Infrastructure Management Consultants in Zürich

Prof. Dr. Charalampos Anastasiou, für Theoretische Teilchenphysik (1.6.2010), D-PHYS, bisher Assistenzprofessor (Tenure Track) für Theoretische Teilchenphysik

Prof. Dr. Jürgen Biela, für Hochleistungselektronik (1.8.2010), D-ITET, bisher Research Associate

Prof. Dr. Volker Hoffmann, für Nachhaltigkeit und Technologie (1.6.2010), D-MTEC, bisher Assistenzprofessor (Tenure Track) für Nachhaltigkeit und Technologie

Prof. Dr. Roger Schibli, für Radiopharmazie (1.1.2010), D-CHAB, bisher Assistenzprofessor (Tenure Track) für Therapeutics Technologies

Prof. Dr. Konrad Schindler, für Photogrammetrie (1.8.2010), D-BAUG, bisher Juniorprofessor an der Technischen Universität Darmstadt, DE

Prof. Dr. Ralph Spolenak, für Nanometallurgie (1.6.2010), D-MATL, bisher Assistenzprofessor (Tenure Track) für Metallische Systeme für Mikrokomponenten

Prof. Dr. Jeroen A. van Bokhoven, für Heterogene Katalyse (1.1.2010), D-CHAB, bisher SNF-Förderungsprofessor

Prof. Dr. Andreas J. Wallraff, für Festkörperphysik (1.1.2010), D-PHYS, bisher Assistenzprofessor (Tenure Track) für Festkörperphysik

Prof. Dr. Christian Wolfrum, für Translationale Ernährungsbiologie (1.4.2010), D-AGRL, bisher Assistenzprofessor für Obesity Research

Prof. Dr. Samuel C. Zeeman, für Pflanzenbiochemie (1.6.2010), D-BIOL, bisher Assistenzprofessor für Pflanzenbiochemie

Assistenzprofessorinnen und Assistenzprofessoren (Neuernennungen)Prof. Dr. Claus M. Azzalin, für Genomstabilität (ERC) (1.2.2010), D-BIOL, bisher SNF-Förderungsprofessor für Genomstabilität

Prof. Dr. Yaakov Benenson, für Synthetische Biologie (Tenure Track) (1.6.2010), D-BSSE, bisher Bauer Fellow & Principal Investigator am FAS Center for Systems Biology an der Harvard University, USA

Prof. Dr. Eleni Chatzi, für Strukturmechanik (1.8.2010), D-BAUG, bisher Researcher an der Columbia University in New York, USA

Prof. Dr. Matthias Christandl, für Quanteninformationstheorie (SNF) (1.6.2010), D-PHYS, bisher Juniorprofessor an der Ludwig-Maximilian-Universität München, DE

Prof. Dr. Emanuela Del Gado, für Mikrostruktur und Rheologie von Baumaterialien (SNF) (1.7.2010), D-BAUG, bisher Wissenschaftliche Mitarbeiterin am D-MATL

Prof. Tom Emerson, für Architektur und Entwurf (1.8.2010), D-ARCH, bisher Direktor und Mitgründer 6a Architects in London, UK

Prof. Dr. Christian Franck, für Hochspannungstechnik (Tenure Track) (1.1.2010), D-ITET, bisher Gruppenleiter «Hochspannungs-systeme» im Forschungszentrum der ABB in Baden-Dättwil

Prof. Dr. Jonathan Home, für Experimentelle Quantenoptik und Photonik (Tenure Track) (1.9.2010), D-PHYS, bisher Post-Doctoral Researcher am National Institute of Standards and Technology in Boulder, Colorado, USA

Prof. Dr. Boris J. P. Kaus, für Rechnergestützte Geodynamik (ERC) (1.12.2010), D-ERDW, bisher Oberassistent und Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Prof. Dr. Heinz Wolfgang Köppl, für Systemtheorie in der Biologie (SNF) (1.9.2010), D-ITET, bisher Postdoktorand an der EPFL

Prof. Dr. Salomé Leibundgut-Landmann, für Infektions-Immuno-logie (SNF) (1.1.2010), D-BIOL, bisher SNF-Förderungsprofessorin für Infektions-Immunologie

Prof. Dr. Johannes Muhle-Karbe, für Finanzmathematik (1.10.2010), D-MATH, bisher Universitätsassistent an der Universität Wien, AT

Prof. Dr. Christoph Rüdiger Müller, für Energiewissenschaft und Engineering (Tenure Track) (1.1.2010), D-MAVT, bisher Research Fellow an der University of Cambridge, UK

Prof. Dr. Vikram Govind Panse, für Ribosom Biogenese und Qualitätskontrolle (SNF) (1.8.2010), D-BIOL, bisher Gruppenleiter

Prof. Dr. Justin I. Read, für Astrophysik (SNF) (1.10.2010), D-PHYS, bisher Lecturer an der University of Leicester, UK

Prof. Dr. Arno Schlüter, für Architektur und Nachhaltige Gebäudetechnologien (1.10.2010), D-ARCH, bisher Wissenschaftli-cher Mitarbeiter, Forschung und Lehre

Prof. Dr. Franziska Schoenebeck, für Physikalisch-Organische Chemie (1.2.2010), D-CHAB, bisher Postdoctoral Fellow an der University of California in Los Angeles, USA

Prof. Dr. Jing Wang, für Industrieökologie (Tenure Track) (1.8.2010), D-BAUG, bisher Research Assistant Professor an der University of Minnesota in Minneapolis, USA

Prof. Dr. Hans Jakob Wörner, für Physikalische Chemie (SNF) (1.9.2010), D-CHAB, bisher Postdoktorand am Steacie Institute for Molecular Sciences in Ottawa, CA

Titularprofessorinnen und TitularprofessorenProf. Dr. Gretchen Bernasconi-Green, D-ERDW, Anstellung als Privatdozentin am Institut für Geochemie und Petrologie

Prof. Dr. Andrea Frangi, D-BAUG, Anstellung als Wissenschaft-licher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter

Prof. Dr. Taras Gerya, D-ERDW, Anstellung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter

Prof. Dr. Manfred P. Heuberger, D-MATL, Anstellung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter

Prof. Dr. Juliane Hollender, D-UWIS, Anstellung als Wissenschaft-liche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte

Prof. Dr. Hubert Kaeslin, D-ITET, Anstellung als Leiter des Mikroelektronik Design Zentrums und Lehrbeauftragter

Prof. Dr. Theo A. Tervoort, D-MATL, Anstellung als Wissenschaft-licher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter

Prof. Dr. Ayodhya Nath Tiwari, D-ITET, Anstellung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter

Prof. Dr. Eilika Weber-Ban, D-BIOL, Anstellung als Wissenschaft-liche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte

Prof. Dr. Martin Wild, D-UWIS, Anstellung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter

Page 36: ETH Jahresbericht 2010

68 69Namen und Fakten – Donationen

Unternehmen

ABB Schweiz AG, Alpiq AG, Alstom (Schweiz) AG, Ammann Group Holding AG, Arbeitsgemeinschaft Prof. Hugel AGPH, Avaloq Evolution AG, AXA Research Fund, Axpo AG, Basler & Hofmann AG, Biotronik AG, BKW FMB Energie AG, Bühler AG, CKW Centralschweizerische Kraftwerke AG, Coop, Credit Suisse, Dätwyler/Distrelec, Dow Europe GmbH, Dr. Heinz Jäckli AG, EGL AG, EKZ Elektrizitätswerke Kanton Zürich, EOS Holding SA, Ernst Basler + Partner AG, ewz Elektrizitätswerk Stadt Zürich, Franke Artemis Group, Geberit Holding AG, Glencore International AG, Google Inc., Gruner AG, Gübelin AG, Hilti AG, Holcim, Huber+Suhner AG, Implenia AG, Johnson Matthey & Brandenberger AG, Kaba Holding AG, Knecht Holding AG, Metall Zug AG, Mineral Consult AG, Nestlé SA, Omya International AG, Pfizer AG, Philips AG, Plastic Omnium, PPCmetrics AG, SGS, Shell Exploration & Production, Siemens Schweiz AG (BT Division), Sika Technology AG, Stump ForaTec AG, Swiss Re, Swisscom AG, Syngenta, The Boston Consulting Group AG (Switzerland), Xstrata (Schweiz) AG, Zürcher Kantonalbank, ZZ Wancor.

Organisationen und StiftungenAccenture-Stiftung, Arthur Waser Stiftung, Avina Stiftung, Baugarten Stiftung, Bonizzi-Theler Stiftung, Credit Suisse Foundation, Emil Barell-Stiftung zur Ausbildung von Chemie-Ingenieuren, Entwicklungsfonds Seltene Metalle, Erdöl-Vereinigung, Ernst Göhner Stiftung, European Calcified Tissue Society, European Life Scientist Organization e.V., FIFA, Fondation Claude et Giuliana, Gebert Rüf Stiftung, Georg und Bertha Schwyzer-Winiker Stiftung, Gesellschaft zur Förderung der Forschung und Ausbildung in Unternehmenswissenschaften an der ETH Zürich, Gottfried und Julia Bangerter-Rhyner-Stiftung, GVZ Gebäudeversicherung Kanton Zürich, Hamasil Stiftung, Hasler Stiftung, Hirschmann-Stiftung, Holcim Foundation for Sustainable Construction, Interkantonaler

Ziel der ETH Zürich Foundation ist es, Lehre und Forschung an der ETH Zürich zu fördern. Dank Zuwendungen an die ETH Zürich Foundation können innovative strategische Pro-jekte rasch umgesetzt werden. Die unabhängige, gemein-nützige Stiftung wird von einem ehrenamtlichen Stiftungs-rat geführt, dem Jürgen Dormann als Präsident vorsteht.

Rückversicherungsverband, Jacobs Stiftung, Klaus Tschira Stiftung, Kühne Stiftung, Lotteriefonds des Kantons Zürich, Lucius und Annemarie Burckhardt Stiftung, Max Rössler Fonds der Stiftung Empiris, Medicor Foundation, Misrock-Stiftung, Nagra, Naturstein-Verband Schweiz, Novartis Stiftung, Novartis Stiftung für medizinisch- biologische Forschung, Oncosuisse, Opo-Stiftung, Prof. Otto Beisheim-Stiftung, Promedica Stiftung, RMS Foundation, Rudolf Chaudoire Stiftung, Rütli Stiftung, Sawiris Foundation for Social Development, Schweizerische Stiftung für die Erforschung der Muskelkrankheiten, Schweizerischer Baumeisterverband (SBV), Schweizerischer Pool für Erdbebendeckung, Starr International Foundation, Staub/Kaiser-Stiftung, Stiftung Jüdische Zeitgeschichte an der ETH Zürich zur Sicherung und Erschliessung historischer Quellen in der Schweiz, Stiftung Mercator Schweiz, Stiftung Professor Dr. Max Cloëtta, Stiftung zur Förderung der Denkmalpflege, Swiss Bridge – Stammbach Foundation, Swiss Network for International Studies, swisselectric, swissnuclear, swisstopo, the cogito foundation, UBS Optimus Foundation, Velux Stiftung, Vontobel-Stiftung, Walter Haefner Stiftung, Werner Siemens-Stiftung, Wilhelm Sander-Stiftung, Wolfermann-Nägeli-Stiftung, Z Zurich Foundation.

Privatpersonen 2010Vincent Albers, Johanna Buchmann, Michel Cornaz, Dr. Peter Eckardt, Prof. Dr. Peter Fricker, Dr. Max Gsell, Dr. Emanuel Hafner, Prof. Dr. Jörg Hugel, Jacqueline Imhof, Günter Kelm, Dr. Christoph J. Kerez, Prof. Dr. Ferdinand Piëch,Dr. Max Rössler, Peter Scartazzini, Christiane und Nicolaus Weickart, Maximilian Winkler.

Donationen Forschung und Innovation fördern

«Meet the Talent»: Im April 2010 trafen sich geförderte Master-studierende des «Excellence Scholarhip and Opportunity Programme» und Donatoren zum gegenseitigen Austausch.

Auch 2010 haben zahlreiche Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen (insbesondere ETH-Absolventinnen und -Absolventen) Innovation und Forschung an der ETH Zürich mit einer Zuwendung gefördert. Die ETH Zürich dankt allen Donatorinnen und Donatoren für ihren wertvollen Beitrag und ihr Vertrauen.

Strategische InitiativenFokus Talente Dank privater Zuwendungen können mit dem Excellence Scholarships Programme vermehrt Nachwuchstalente im Masterstudium mit einem Leistungsstipendium gefördert werden.

World Food System In einem Netzwerk von Forschenden unterschiedlicher Fachrichtungen und in einem neuen Kompetenzzentrum werden Fragen der Welternährung auf lokaler und globaler Ebene beantwortet.

Medizintechnik Mit Innovation, mehr Spitzennachwuchs und ausgebauter Infrastruktur will die ETH die zukünftigen Herausforderun-gen des Gesundheitswesens meistern.

Integratives Risikomanagement Im interdisziplinären Bereich Risiko und Sicherheit wird die Forschung ausgebaut und vernetzt.

Elektrische Energie-InitiativeZusätzliche Professuren im Bereich Stromversorgung, -übertragung und -speicherung tragen zu einem besseren Klima und einer effizienten Energieversorgung bei.

Nachhaltiges BauenDank zusätzlicher Forschungs- und Lehrkompetenzen können die Städte der Zukunft, Siedlungsräume und Landschaften nachhaltig gestaltet werden.

Quantenwissenschaften und InformationsgesellschaftDurch private Förderung erhält die Quantenforschung mehr Schub.

Mit einer Zuwendung können Donatorinnen und Donato-ren sowohl gezielt eine strategische Initiative fördern als auch mit zweckungebundenen Beiträgen der ETH Zürich die Möglichkeit geben, besonders bedeutende Projekte bedarfsgerecht zu unterstützen.Y www.ethz-foundation.ch

Namentlich aufgeführt sind Donationen von 5000 Franken und mehr – der Dank geht auch an alle nicht namentlich genannten Förderer.

Page 37: ETH Jahresbericht 2010

70 71Namen und Fakten – Organisation

Organigramm Schulleitung der ETH Zürich

Ralph Eichler (1947) wurde 1989 ausserordentlicher und ist seit 1993 ordentlicher Professor für Experimentalphysik an der ETH Zürich. Von 1995 bis 1997 leitete er eine interna-tionale Kollaboration von rund 400 Forschenden am Deut-schen Elektronen-Synchrotron (DESY), ab 2002 war er Direk-tor am Paul Scherrer Institut (PSI). Seit September 2007 ist Ralph Eichler Präsident der ETH Zürich.

Roland Siegwart (1959) ist seit Juli 2006 ordentlicher Pro-fessor für autonome Systeme an der ETH Zürich, seit Januar 2010 Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehun-gen. Ab 1996 war er Professor für autonome Mikrosysteme an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL); zuvor arbeitete er mehrere Jahre in der Industrie und war Mitbegründer von mehreren Spin-off-Unternehmen an der ETH Zürich.

Roman Boutellier (1950) ist seit 2004 Professor für Technolo-gie- und Innovationsmanagement an der ETH Zürich und seit Oktober 2008 Vizepräsident Personal und Ressourcen. Von 1999 bis zu seiner Berufung an die ETH war er Vorsitzender der Konzernleitung und Delegierter des Verwaltungsrats der SIG Holding AG, daneben amtete er als Titularprofessor für Technologiemanagement an der Universität St. Gallen.

Robert Perich (1961), promovierter Betriebswirtschafter, ist seit 2003 Leiter des Bereichs Finanzen und Controlling an der ETH Zürich, seit Oktober 2008 Vizepräsident Finanzen und Controlling. Vorher arbeitete er elf Jahre in der Finanz-dienstleistungsindustrie, zuletzt als CFO und Geschäfts-leitungsmitglied der Division Private Banking Switzerland einer Schweizer Grossbank.

Heidi Wunderli-Allenspach (1947) wurde 1986 als Assistenz-professorin für Biopharmazie an der ETH Zürich gewählt. Seit 1992 ist sie ausserordentliche und seit 1995 ordentliche Professorin für das gleiche Fachgebiet. Während dieser Zeit übernahm sie, unter anderem als Studiendelegierte und De-partementsvorsteherin, verschiedene Aufgaben im Hoch-schulmanagement. Seit September 2007 ist Heidi Wunderli-Allenspach Rektorin der ETH Zürich und Stellvertreterin des Präsidenten.

Prof. Dr. Roman Boutellier, Dr. Robert Perich, Prof. Dr. Heidi Wunderli-Allenspach, Prof. Dr. Ralph Eichler, Prof. Dr. Roland Siegwart.

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Schulleitung

PräsidentProf. Dr. Ralph Eichler

RektorinProf. Dr. Heidi

Wunderli-Allenspach

Vizepräsident Forschung und

Wirtschafts beziehungenProf. Dr. Roland Siegwart

Vizepräsident Finanzen und Controlling

Dr. Robert Perich

VizepräsidentPersonal und RessourcenProf. Dr. Roman Boutellier

16 Departemente in fünf Bereichen

Architektur undBauwissenschaften

ArchitekturD-ARCH

Bau, Umwelt und GeomatikD-BAUG

Ingenieur-wissenschaften

Maschinenbau und Verfahrenstechnik

D-MAVT

Informations -technologie und Elektro technik

D-ITET

InformatikD-INFK

Materialwissenschaft D-MATL

BiosystemeD-BSSE

Naturwissenschaftenund Mathematik

MathematikD-MATH

PhysikD-PHYS

Chemie und An ge wandte

Bio wissen schaftenD-CHAB

BiologieD-BIOL

SystemorientierteNaturwissenschaften

ErdwissenschaftenD-ERDW

Umweltwissen- schaftenD-UWIS

Agrar- und Lebens-mittel wissenschaften

D-AGRL

Management- undSozialwissenschaften

Management, Techno logie

und ÖkonomieD-MTEC

Geistes-, Sozial- und Staats-

wissenschaftenD-GESS

Kompetenzzentren für zentrale Forschungsfragen

An der ETH ZürichBildgebende Verfahren (CIMST)Elektromagnetik (SEREC)Energiewissenschaft (ESC)Lehren und Lernen (EducETH)Materialforschung (MRC)Mikro- und Nanowissenschaften (MNSP)Nord-Süd-ZentrumSozioökonomische Krisen (CCSS)

Im ETH-BereichEnergie und Mobilität (CCEM-CH)

Materialwissenschaft (CCMX)Umwelt und Nachhaltigkeit (CCES)

Mit anderen InstitutionenFinanzen (CCFZ)Geschichte des Wissens (CC-HK)Klimamodellierung (C2SM)Neurowissenschaften (ZNZ)Pflanzenwissenschaften (PSC)Stoffwechselkrankheiten (CC-SPMD)

Stand: 31.12.2010

Page 38: ETH Jahresbericht 2010

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Aus dem Hörsaal in die Praxis Die ETH Zürich ist als Ausbildungsstätte erste Wahl für zukünftige Entscheidungsträger in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Viele erfolgreiche Unternehmer, Wissenschaftlerinnen oder Ingenieure haben ihre Karriere mit einem ETH- Studium begonnen. Während ihrer Ausbildung können Studierende schon früh Forschungs- und Praxiserfahrungen sammeln und sowohl interdisziplinär als auch unternehmerisch denken lernen. Eine Möglichkeit dazu bieten zahlreiche faszinierende Forschungsprojekte, von welchen im vorliegenden Jahresbericht eine Auswahl im Bild vorgestellt wird. Die ETH Zürich fördert als Ausbildungsstätte das Verständnis für ethische und kulturelle Werte. ETH-Absolventen sehen sich dadurch nicht nur als hochqualifizierte Fachleute, sondern als Menschen, die bereit sind, Verantwortung in der Gesellschaft zu tragen.

«Rezero» – der balancierende Ballbot (Titelbild)Ein Ballbot ist ein Roboter, der sich nicht auf Rädern, sondern auf einer Kugel fortbewegt. Dadurch kann er sich äusserst agil und elegant bewegen und sich sogar in Kurven neigen. Der Prototyp «Rezero» demonstriert erstmalig das volle Bewegungspotenzial eines Ballbots mit hohen Geschwindigkeiten und Neigungswinkeln. Zudem kann er auf seine Umgebung reagieren und daher mit einer kleinen Gruppe von Menschen interagieren. «Rezero» wurde von Studierenden im Rahmen eines sogenannten Fokusprojektes an der ETH Zürich entwickelt und könnte in Zukunft als Serviceroboter, mobile Informationsplattform oder in der Unterhaltungsindustrie eingesetzt werden.Y www.rezero.ethz.ch

«Ready-to-live» – die interaktive Kleidung (Seiten 8/9)Moderne Technologie kann Kleidung zum Leben erwecken. Im gemeinsamen Projekt des Instituts für Elektronik der ETH Zürich und der Schweizerischen Textilfachschule haben Elektroingenieur- und Design-Studierende eine aussergewöhnliche Modekollektion geschaffen. In den Kleidungsstücken integrierte Sensoren reagieren auf Bewegung und erzeugen visuelle und akustische Effekte. Dadurch stehen Kleid, Trägerin und Umwelt in ständiger Interaktion. Die einzigartigen Kreationen, welche Modedesign gekonnt mit Technik verbinden, wurden an einer Diplom-Modeschau vor Publikum präsentiert.Y www.ready-to-live.ethz.ch

«Alcedo» – das fliegende Lawinensuchgerät (Seiten 24/25)Die fliegende Drohne «Alcedo» hilft der Lawinenrettung, Verschüttete schnellstmöglich zu bergen, indem sie vollautomatisch deren Position sucht und markiert. Dadurch werden Retter entlastet: Statt suchen zu müssen, können sie Hilfe anfordern und ihre Kräfte für die Bergung sparen. Dank leichter und kompakter Bauweise kann «Alcedo» von jedem Teilnehmenden einer Skitour mitgetragen werden. «Alcedo» ist ein abgeschlossenes Studentenprojekt an der ETH Zürich und entstand in Zusammenarbeit mit Industriedesignern der Zürcher Hochschule der Künste. Die Drohne wurde als Prototyp umgesetzt.Y www.alcedo.ethz.ch

«Packed» – der computergenerierte Karton-Pavillon (Seiten 34/35)Die Kartonkonstruktion «Packed» wurde für eine Ausstellung in Schanghai produziert, welche Werke von Schweizer sowie chinesischen Künstlern und Designern zeigte. Drei ETH-Studenten entwarfen den Pavillon im Rahmen ihrer Masterarbeit am Lehrstuhl für Computer Aided Architectural Design. Um ihren Entwurf nach Kriterien wie Lichteinfall, Stabilität und räumlicher Qualität festzulegen, programmierten die Studenten eigene digitale Werkzeuge. Das Projekt zeigt, wie der gesamte architektonische Prozess von der Formfindung über die Produktion bis hin zur Logistik von der Verknüpfung von Informatik und Architektur profitieren kann.Y www.packed-pavilion.blogspot.com

«E. lemming» – das lichtgesteuerte Bakterium (Seiten 42/43)ETH-Studierenden der Departemente Biosysteme in Basel und Informatik in Zürich ist es gelungen, den wohl kleinsten lebenden Roboter der Welt zu konstruieren. Mittels modifizierter Zellen kann die Bewegung eines einzelnen E. coli-Bakteriums über Lichtimpulse gesteuert werden. Die Studierenden veränderten dazu die chemische Reaktionskette, welche in den Bakterien für die sogenannte Chemotaxis verantwort-lich ist. Mit diesem Projekt gewann das ETH-Team am internationalen Studentenwettbewerb iGEM2010 den ersten Platz in der Kategorie «Information processing».Y www.2010.igem.org/Team:ETHZ_Basel

Erläuterungen zur Bildserie StudienprojekteHerausgeberin: ETH Zürich, Hochschulkommunikation

Projektleitung: Karin Köchle

Redaktion: Roland Baumann, Beat Gerber, Christine Heidemann, Karin Köchle, Thomas Langholz, Martina Maerki, Peter Rüegg, Samuel Schlaefli, Norbert Staub, Simone Ulmer, Felix Würsten

Layout: formerei gmbh, Sergeant AG

Bildserie: (Bilder Titelseite und Seiten 8/9, 24/25, 34/35, 42/43): Alexander Sauer/Scanderbeg Sauer Photography, Andreas Fiersbach

Fotografiert im Value Lab der ETH Zürich, Forschungslabor für virtuelles Design und Städteplanung.

Fotos: Christian Aeberhardt, AlpTransit Gotthard AG, Gerry Amstutz, Carlo Arrigoni, Oliver Bartenschlager, Thomas Baumgartner, John Bavosi/Keystone, Maximilien Brice/CERN, Bundesamt für Umwelt (BAFU), Marco D’Alessandro, Monika Estermann, European Southern Observatory (ESO), Fawad Kazi Architekt GmbH, Thórdís Högnadóttir/Institute of Earth Sciences Reykjavik, Island, Philippe Hollenstein, Heidi Hostettler, Lindsey Howe, Karl-Heinz Hug, Tom Kawara, Susi Lindig, Giulia Marthaler, Valentin Queloz, Peter Rüegg, Schweiz. Institut für Bioinformatik (SIB), Science Photo Library/Keystone, Jürg Waldmeier

Druck: Swissprinters Zürich AG

Auflage: 7500

© ETH Zürich, April 2011

Der Jahresbericht kann in Deutsch und Englisch bezogen werden: ETH Zürich, Versandzentrale [email protected] www.ethz.ch

KontaktETH ZürichHochschulkommunikationTel. +41 (0) 44 632 42 [email protected]

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