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Gemeindezeitung Ausgabe Nr. 43 Pfingsten 2014 St. Albertus Magnus Kath. Kirchengemeinde Fr. Johannes Matthias Schäffler: Interview – Priesterweihe ab S. 6 Gemeindefasching S. 12 Ökumenische Wallfahrt nach Goslar S. 22

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Gemeindezeitung Ausgabe Nr. 43 Pfingsten 2014

St. Albertus Magnus Kath. Kirchengemeinde

Fr. Johannes Matthias Schäffler: Interview – Priesterweihe → ab S. 6

Gemeindefasching → S. 12

Ökumenische Wallfahrt nach Goslar → S. 22

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St. Albertus Magnus

Dominikanerkloster

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G O T T E S D I E N S T E

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Hl. Messe

Vesper Hl. Messe

Hl. Messe

Rosenkranz Hl. Messe

Hl. Messe

Hl. Messe Hl. Messe

Hl. Messe Hl. Messe Hl. Messe

An Weihnachten, Neujahr, Ostern und Pfingsten geänderte Gottesdienstzeiten!

Pfarrei St. Albertus Magnus

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Rendantin Helga Wirths � 238 85-15

Caritas / Soziale Sprechstunde Klaus Macke � 0171 / 998 27 81

Pfarrgemeinderat Frank Schindler (Vorsitzender) � 233 85 23

Organisten Bernhard Bendfeldt � 05306 / 97 03 16 Rainer Cech � 37 47 70 Dr. Stefan Piter � 22 59 60 00

Pfarrbücherei M. Schmidt-Kortenbusch � 50 31 01 Öffnungszeiten: So 10.30-11.00 Uhr Do 17.30-18.30 Uhr

Kindergarten St. Albertus Magnus

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Leitung: Christine Engel � 33 13 10

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Gemeinde des 22.April, El Salvador [email protected]

St. Josef, Magdeburg-Olvenstedt Pfarrbüro � 0391 / 722 58 99

Das Titelbild zeigt fr. Johannes Matthias Schäffler und fr. Gregor Naumann direkt nach ihrer Pries-terweihe zusammen mit Bischof Norbert Trelle (→ S. 10) Foto: Jonas Golle

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Liebe Gemeinde!

Was ist das schönste Wort dieser Erde? Der Dichter

Christian Morgenstern hat auf diese Frage geantwortet:

„Enthusiasmus ist das schönste Wort der Erde“. Be-

geistert sein von etwas oder für etwas! Begeisterung ist

in ihrer ursprünglichen Form nicht etwas, vor dem man

sich in Acht nehmen müsste, sondern Begeisterung ist

ein Zeichen geistiger Gesundheit. Das Wort kommt

aus dem Griechischen (en theos) und bedeutet: von

Gott erfüllt sein.

Die Apostel am ersten Pfingstfest waren gotterfüllt,

durchweht von seinem Geist, durchblutet von seiner

Energie, erfüllt. Sie konnten reden und wurden ver-

standen!

Am 17. Mai 2014 wurden unsere Mitbrüder Frater

Johannes M. Schäffler und Frater Gregor Naumann zu

Priestern geweiht. Es war ein frohes Fest, an dem viele

aus nah und fern mit Freude und Begeisterung teilge-

nommen haben. Ich habe viel Enthusiasmus gespürt.

Unsere Kolpingfamilie hat mit großem Einsatz für das

leibliche Wohl gesorgt. Sie haben es nicht als eine

notwendige Pflicht getan, sondern gerne und mit Be-

geisterung. Kloster und Gemeinde haben sich riesig

gefreut, dass nach vielen Jahren wieder eine Priester-

weihe bei uns stattfinden durfte. Gleichzeitig konnten

wir Frater Johannes M, der für ein halbes Jahr als Dia-

kon bei uns war, danken für die gute Zeit mit ihm.

Gleich mehrfach erhielt er in diesem halben Jahr nach

einer Predigt zustimmenden Applaus.

An Pfingsten dürfen wir erkennen und erneut entde-

cken, welchen Geist uns Gott geschenkt hat und immer

wieder neu schenken will. Es wird uns gesagt: Das

Leben ist nicht starr für jeden von uns vorgegeben. Der

Geist Gottes, der uns erfüllt, macht uns lebendig und

frei.

Immer wieder stellt uns das Leben vor Herausforde-

rungen, vor Entscheidungen – im kleinen Alltäglichen

ebenso wie auch an Wendepunkten unseres Lebens.

Und immer gilt der Appell – wie Heinz Rühmann ein-

mal gesagt hat –, offen zu sein für das Unerwartete –

offen zu sein für das Wirken des Heiligen Geistes.

Er kann sich in einer zündenden Idee zeigen, wenn wir

spüren: Das ist die Lösung! Und er kann auch ganz

leise wirken, indirekt, so dass wir erst nach langen

Phasen der Not, der Angst und Unsicherheit entde-

cken, dass dieser Weg ein guter Weg war. Schritt für

Schritt hat er uns dahin geführt, wo wir jetzt stehen –

jetzt, in dieser so glücklichen Lebensphase. Wir erken-

nen, dass wir nur so an diesen glücklichen Punkt

kommen konnten.

Der Geist Gottes zeigt sich im Alltag immer wieder in

der Begegnung mit anderen Menschen. Er zeigt sich in

dem liebevollen Einfall, der mir hilft, eine schwierige

Situation zu entkrampfen. Gottes Geist will mir helfen,

schwierige Situationen zu klären und zu entkrampfen.

Wie oft hat Jesus von Nazareth das im Evangelium

getan: die Situation entspannt und entkrampft,

manchmal nur durch einen kleinen Satz, z. B. bei der

wunderbaren Brotvermehrung, in dem er auffordert:

„Lasst die Leute sich setzen!“ Und schon war der An-

fang gemacht, um eine schwierige Situation zu klären.

In Anlehnung an die Worte des Apostels Paulus an die

Gemeinde in Ephesus wünsche ich Ihnen allen: „Der

Geist Gottes erleuchte die Augen eures Herzens, damit

ihr erkennt, zu welcher Hoffnung und zu welchem

Enthusiasmus ihr berufen seid!“

P. Fritz Wieghaus OP

In dieser Ausgabe

Von Frauen für Frauen 4 Interview mit fr. Johannes M. Schäffler 6 Diakonatspraktikum in Braunschweig 9 Priesterweihe in St. Albertus Magnus 10 Gemeindefasching 2014 12 Gesichter aus der Gemeinde 13 Warum ich gern den Glauben teileD? 14 Weltgebetstag 2014 16 Kreuzweg der Schöpfung 17 Reisebericht El Salvador 18 Ökumenische Wallfahrt nach Goslar 22 Lesetipps aus der Bücherei 25 Neues aus dem Kindergarten 26 Erstkommunionfahrt nach Helmstedt 28 Erstkommunion 2014 30 Emmausgang 32 Eckis Kinderseite 33 Tag der offenen Klöster 34 Impressum 34 Gruppen der Gemeinde 35

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Der Herr ist mein Hirte 1 Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.

2 Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.

3 Er stillt mein Verlangen; er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.

4 Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.

5 Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, du füllst mir reichlich den Becher.

6 Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.

Psalm 23

Dieser bekannte Psalm gibt mir immer wieder Kraft auf meinen Wegen. Auch in Sorgen und Ängsten erinnert mich dieser Psalm daran, dass Gott immer bei mir ist und mich begleitet.

Zum Pfingstfest wünsche ich Ihnen, dass der Heilige Geist, den Gott uns an diesem Tag gesandt hat, uns immer wieder neu erfasst, damit wir Gottes Nähe immer wieder neu spüren.

Für den Pfarrgemeinderat: Frank Schindler

Vielseitiges Programm in neuem Design

Von Frauen für Frauen findet guten Zuspruch

Von Museumsbesuchen, Städtetouren über naturkundliche Wanderungen, Klosterbesichti-gungen, Diavorträgen bis hin zum Pilgerweg – das von Monika Steiner, Karin Franke und Ur-sel Burgermeister unter Berücksichtigung von Teilnehmerwünschen zusammengestellte Pro-gramm trifft offenbar den Geschmack der weib-lichen Gemeindemitglieder und Gäste. So nahmen bereits im Januar 18 Frauen an der Führung zur Sonderausstellung „Malte Sartori-us“ im Städtischen Museum mit anschließen-dem Mittagessen im Café Haertle teil.

Wiederum 18 Teilnehmerinnen besuchten im Februar die Herzog August Bibliothek und das Lessing-Haus in Wolfenbüttel und aßen ge-meinsam chinesisch zu Mittag. Wer mochte,

Frühblüher am Butterberg

Auf dem Kammweg zum Butterberg

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konnte noch über den Stadtgraben spazieren und ins Café einkehren.

Die Frühblüher-Exkursion zum Butterberg in Bad Harzburg lockte 21 Frauen Ende März in die Na-tur. Es grünten und blühten: Leberblümchen, Wald-Schlüsselblume, Buschwindröschen und gelbes Windröschen, Aronstab und Bingelkraut, Hunds-Veilchen und Bärlauch, Scharbockskraut und Lerchensporn. Nach dem Mittagessen im Ca-fé Peters in Bad Harzburg entdeckten wir einen Waschbären und eine Gebirgsstelze an der Ra-dau.

Mit dem Zug und Niedersachsen-Ticket ging es im April ohne Umsteigen für 16 Frauen nach Bücke-burg, der hübschen, ehemaligen Residenzstadt am Rande des Weserberglandes. Hier besuchten wir das eindrucksvolle Mausoleum derer von Schaumburg-Lippe im schönen Schlosspark, das Schloss, aßen in der alten Schlossküche und nahmen an einer Reitvorführung in der einzigen Hofreitschule Deutschlands teil.

Eine Besichtigung des Marstalles mit den wunder-schönen Pferden und ein abschließender Spazier-gang über den Markt mit seinen Gebäuden der Weser-Renaissance ließen die Herzen höher schlagen. Flugs noch ein Eis auf die Hand und zurück ging es gemächlichen Schrittes zum Bahn-hof.

Am 14. Juli wartet dann das Kloster Wienhausen auf uns und jeden Monat ein weiteres interessan-tes Angebot für Frauen. Seien Sie herzlich will-kommen!

Ursel Burgermeister

Waschbär an der Radau bei Bad Harzburg

Bückeburg, Gruppenbild vor dem Schloss

Bückeburg, Schlosspark

Bückeburg, Schlosshof

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Interview mit

fr. Johannes Matthias Schäffler

An einem ruhigen Montagabend haben Frank Schindler und ich von der Gemeinde-redaktion Frater Johannes Matthias Schäff-ler interviewt. Das Treffen fand im Kloster statt.

Lieber Johannes Matthias, du hast dich über die Reihenfolge und den Inhalt unserer Fragen informiert. Vielen Dank für deine Be-reitschaft, die aktuelle Ausgabe der Gemein-dezeitung mit einem weiteren eigenen Text zu bereichern. Damit sich nicht allzu viel wiederholt, werden wir dies an einigen Stel-len berücksichtigen.

Zuerst würden wir uns freuen, etwas über deine Kindheit und Jugend zu erfahren.

Geboren wurde ich am 22.02.1969 in Illertissen südlich von Ulm. Mit meinen vier Geschwistern – einer Schwester und drei Brüdern – bin ich dort als zweitjüngster Sohn in einem solide ka-tholischen Elternhaus aufgewachsen. Wie mei-ne Geschwister war ich von früh auf aktiv in der Jugendarbeit der Gemeinde tätig, und habe dort eigentlich meine gesamte Freizeit ver-bracht, war Messdiener, später Oberministrant, Gruppenleiter, Pfarrjugendleiter, habe einen Jugendsingkreis und sogar zeitweise eine Volkstanzgruppe geführt.

Während dieser Zeit legte ich meinen Real-schulabschluss ab und beendete die Fach-oberschule mit der Fachhochschulreife.

Und dann hast du eine Ausbildung begon-nen oder Zivildienst abgeleistet?

Nein. Ich begann mit dem Religionspädagogik-studium in Eichstätt, und blieb dort bis zum Vordiplom. Das war die Voraussetzung, um dann später Theologie studieren zu können.

Dann lernte ich den Prämonstratenserorden kennen und begann im September 1989 mein Noviziat im Kloster Windberg im Bayrischen Wald. Das Noviziat dauerte zwei Jahre und im zweiten Noviziatsjahr begann ich in Regens-burg Theologie zu studieren. In dieser Zeit wurde ich mir aber immer unschlüssiger, ob ich wirklich auf dem richtigen Weg war. Ich be-gann, mich kritisch mit der Kirche auseinander-zusetzen und habe viel hinterfragt. Im Sommer

1991 entschied ich mich dafür, aus dem Orden auszutreten. Danach machte ich mich auf die Suche, wie es weitergehen sollte.

Bist du dann bei deiner Suche weiter ge-kommen?

Meine Überlegungen kamen zu dem Schluss, dass ich etwas machen könnte, was zu meiner sozialen Ader passt. In meiner Schulzeit hatte ich schon Praktika im Krankenhaus und in der Behindertenarbeit gemacht. Deshalb habe ich mich in Regensburg in einem Altenheim als Pflegehelfer beworben. Dort blieb ich dann ein Jahr.

Im Anschluss bin ich 1992 nach München ge-zogen und habe dort ab dem Wintersemester Sozialwesen studiert. Schnell habe ich aller-dings festgestellt, dass auch das nicht mein Weg war – also nicht das richtige für mich. Ne-benher hatte ich noch halbtags in einem Alten-heim gejobbt.

Auf der Suche nach dem richtigen Weg habe ich mich wieder umorientiert und eine Ausbil-dung zum Handelsassistenten bei der Firma Peek & Cloppenburg in Dortmund begonnen.

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Nach der Ausbildung, die ich von 1993 bis 1996 absolvierte, bekam ich eine Zusage mei-nes Ausbilders, übernommen zu werden. Nur hatte ich keine Lust mehr auf „Klamotten ver-kaufen“ bis zum Ende meines Lebens.

Also wechselte ich zu einer Firma nach Essen in den Kopier- und Faxgeräteverkauf. Dort blieb ich bis Ende 1997 und wechselte abermals, und zwar nach Köln in ein Call-Center, in dem ich knapp 1 ½ Jahre arbeitete und Teamkoor-dinator wurde. Köln fand ich schon immer an-ziehend. Vielleicht liegt das daran, dass meine Mutter dort geboren wurde. Daher bewarb ich mich vor Ort als Vertriebssacharbeiter einer Softwarefirma, bekam die Stelle und arbeitete dort von 1999 bis 2007 – genau 100 Monate. Innerhalb der Firma bewarb ich mich in die Ab-teilung Qualitätsmanagement und war zuletzt sowohl dort als auch im Controlling tätig.

Und was geschah dann?

Dann lernte ich Pater Richard Nennstiel OP kennen. Er absolvierte gerade sein Diakonats-praktikum in St. Aposteln. Der Kontakt begann im Jahr 2005. Er nahm mich mit in die Kölner Konvente Heilig Kreuz und St. Andreas und irgendwie fühlte ich mich dort von Anfang an „zu Hause“. Immer wieder kam Pater Richard mit einem Stapel Bücher über den Orden und die dominikanische Spiritualität und Lebens-weise an und gab sie mir mit dem Kommentar: „Ich hab‘ hier ein bisschen unverbindliches In-formationsmaterial für dich.“

Nach seiner Priesterweihe im Frühjahr 2006 ging Pater Richard nach Istanbul und ich muss-te mir Gedanken machen, wie ich mit meinem mittlerweile starken Interesse an den Domini-kanern umgehen sollte. Ich nahm Kontakt zu Pater Philipp Wagner OP auf, besuchte die Konvente in Mainz und Worms, führte viele Gespräche und entschied dann, mich für das Postulat 2007 anzumelden.

Meinst du damit, du hast deinen Weg ge-funden?

Die Lebensweise im Kloster hat mich nie abge-schreckt – es war also auch nicht der Grund meines frühen Austritts aus dem Prämonstra-tenserorden.

In meiner Kölner Zeit, den Jahren zwischen 1997 und 2007, merkte ich immer stärker, dass mein Leben nicht aus fünf Tagen Arbeit und zwei Tagen Freunde treffen bestehen konnte. Meine Freunde hatten damals fast alle nichts mit Kirche oder Religion zu tun. Das hat mich nie gestört, aber für mich selbst habe ich ge-

merkt, dass mir irgendetwas fehlte, dass mir mein Glaube und auch die Kirche wieder zu-nehmend wichtiger wurden.

In der kurzen Phase meines Regensburger Theologie-Studiums fand ich es irritierend, dass Gott und der Glaube so wissenschaftlich be-handelt wurden. Mir kam es so vor, wie wenn der Begriff „Gott“ eine Variable sei, die durch eine andere Variable ersetzt werden könnte. Das hat sich in der Mainzer Studienzeit dann entscheidend geändert. Ich habe einen neuen Zugang zur Theologie als Wissenschaft gefun-den.

Ich glaube, ich bin ein Mensch, der gerne pro-jektbezogen arbeitet. Ich baue gerne etwas auf und hänge mich ganz in eine Sache hinein, bis sie gut läuft. Dann bin ich aber auch froh, wenn ich wieder etwas Neues machen kann. Ich denke, dass sich das bei den Dominikanern ganz gut verwirklichen lässt.

Wie gestaltete sich deine Zeit seit 2007?

Wie gesagt, habe ich mich für den Postulats-kurs 2007 angemeldet. Das war schon eine Herausforderung – ich war ja immerhin schon 37 Jahre alt und hatte bei meinem damaligen Arbeitgeber eine Kündigungsfrist von sechs Monaten einzuhalten. Ende 2006 habe ich schließlich gekündigt und mich auf das neue Wagnis eingelassen. Alles ging glatt. Im Sep-tember 2007 begann ich in Worms meine Zeit

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bei den Dominikanern, machte mein Postulats-praktikum in Hamburg und verbrachte den Rest der Postulatszeit in Worms. Am 24.2.2008 fei-erte ich zusammen mit fünf Mitpostulanten meine Einkleidung und wechselte in das Novi-ziat. Im März 2009 folgte dann die einfache Profess und ich zog um nach Mainz in unser Studienhaus. Dort habe ich von 2009 bis 2013 studiert, unterbrochen von einem Auslandsjahr in Rom.

Nach meiner feierlichen Profess im Mai 2013 und dem Abschluss meines Studiums im Okto-ber 2013 wurde ich zusammen mit Frater Gre-gor Naumann in St. Andreas in Köln zum Dia-kon geweiht. Und seither bin ich hier in St. Al-bertus Magnus in Braunschweig, darf eine sehr lebendige und gute Gemeinde kennenlernen und freue mich auf die Priesterweihe am 17. Mai in unserer Kirche.

Und welche Hobbys hast du?

Ich gestehe, dass das hauptsächlich der Com-puter ist. Ich probiere gerne aus und bin ein großer Excel-Fan.

Früher habe ich zehn Jahre Klavier gespielt und zeitweise auch Gitarre. Ich habe auch in mehreren Chören gesungen. Mittlerweile spielt die Musik aber eher eine untergeordnete Rolle. Teilweise bezeichne ich mich sogar als Kultur-muffel. Das bezieht sich aber nicht auf alles. Gern gehe ich z.B. in für mich interessante Mu-seen, wie z.B. das jüdische Museum in Berlin oder naturhistorische Museen.

Ich würde gerne einmal Island besuchen mit seinen vielen Vulkanen. Naturgewalten faszi-nieren mich. Sonst bin ich gern innerhalb Euro-pas unterwegs, zuletzt war ich im östlichen Teil, in Polen und der Slowakei.

Zudem bin ich Tatort-Fan, lese Krimis und schaue mir im Fernsehen gerne Thriller und Gerichtsmedizinfilme an. Und ich koche gern, besonders für eine größere Runde, eher nicht für mich allein.

Lieber Johannes, wir wünschen dir für die Zukunft im Dominikanerorden alles Liebe und Gute und Gottes Segen

Für die Redaktion: Claudia Oettich

15./16. November 2014 Wahlen zum Kirchenvorstand Pfarrgemeinderat

Die Gemeinde St. Albertus Magnus sucht ab Januar 2015 bis Dezember 2018:

Kirchenvorstandsmitglieder (m/w) Pfarrgemeinderatsmitglieder (m/w)

Sie sind: Es erwarten Sie: - kompetent, engagiert - spannende Aufgaben - selbstbewusst und teamfähig - Verantwortung - konflikt- und kompromissfähig - Gestaltungsmöglichkeiten

Interesse? Bewerbungen können bis zum 10. September 2014 beim Wahlvorstand eingereicht werden. Kontakt: über das Pfarrbüro (Tel. 23885-0)

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Johannes Matthias Schäffler:

Dankbare Erinnerung an eine viel zu kurze Zeit

„Braunschweig ist eine gute Entscheidung – da gibt’s eine tolle Gemeinde!“ Das sagten mir einige Mitbrüder, als ich ihnen erzählte, an welchen Ort ich zum Diakonatspraktikum gehen würde. Ganz gleich, ob die Mitbrüder für längere Zeit oder auch nur für wenige Wochen hier waren und Kloster und Gemeinde erlebt hatten – alle hatten den gleichen Eindruck gehabt: Braunschweig ist ein-fach gut. So bin ich also mit recht hohen Erwar-tungen am 26. November 2013 in der Bruckner-straße angekommen. Und ich fand sie sehr schnell bestätigt – meine Erwartungen. Die Mit-brüder hatten nicht übertrieben.

Es tut gut, wenn man an einem neuen Ort mit offenen Armen empfangen wird. Ob es die herzli-che und unkomplizierte Art meiner Mitbrüder im Kloster war oder die Freundlichkeit und Offenheit der Pfarrgemeinde – alle haben mir von Anfang an den Einstieg ins Diakonatspraktikum sehr leicht gemacht.

In die Rolle des Diakons musste ich erst hinein-wachsen. Wenige Wochen zuvor war ich zu die-sem Dienst geweiht worden – für mich persönlich zunächst keine große Veränderung, wohl aber in der Wahrnehmung von außen. Denn buchstäblich von jetzt auf gleich war ich zu einem Amtsträger der Kirche geworden, zu einem Seelsorger, von dem erwartet wird, dass er sein „Handwerk“ ver-steht. Dabei war für mich vieles Neuland – vor allem Taufe und Beerdigung, die ich zwar schon oft erlebt hatte, aber eben immer aus der Per-spektive des Teilnehmenden und Mitfeiernden, nicht aber dessen, der die Feier leitet. Das Theo-logie-Studium macht zwar fachlich kompetent (oder sollte es zumindest), aber es verrät nicht, wie ich am besten auf trauernde Angehörige ein-gehe oder mit glücklichen jungen Eltern die Taufe ihres ersten Kindes vorbereite.

In solchen Situationen ist eine erfahrene Kloster-gemeinschaft Gold wert. Ich konnte meine Mit-brüder jederzeit fragen, sie gaben mir Tipps und ließen mir doch freie Hand, um meinen eigenen Stil zu finden. Ich kann mich gut an mein erstes Taufgespräch erinnern, bei dem ich wahrschein-lich nervöser war als die Eltern des Täuflings. Und ausgerechnet bei diesem Gespräch wurde ich gefragt, die wievielte Taufe das denn für mich sei. „Es ist meine erste“, antwortete ich etwas verschämt. Sie fand dann am Weihnachtstag statt und alles lief gut – es war ein schönes Fest so-wohl für die Taufgemeinde als auch für mich. Ähnlich ging es mir bei meiner ersten Beerdigung – eine völlig andere Situation: Nicht die Freude über ein Kind, das noch das ganze Leben vor

sich hat, sondern die Trauer über den Verlust eines Menschen, der sein Leben auf seine Weise gelebt hat. Eine Flut guter und weniger guter Er-innerungen überschwemmt die Angehörigen, die Organisation der Beerdigung, die vielen Beileids-bekundungen der ersten Tage lassen kaum Zeit zur Trauer und zur Bewältigung des Schmerzes, vielleicht konnten auch offene Wunden mit dem Verstorbenen nicht mehr geklärt werden – all das fließt ein ins Trauergespräch oder bricht manch-mal dort erst auf. Jedes dieser Gespräche hat mich bewegt. Es ist eine gute Schule, um das Zuhören und Zeit haben für andere zu lernen. Hier wurde mir besonders deutlich, welches tiefe Vertrauen einem Vertreter der Kirche immer noch entgegengebracht wird. Es ist ein Geschenk, mit dem wir sehr sorgsam umgehen müssen.

Vor allem aber habe ich St. Albertus Magnus als eine Gemeinschaft von mündigen Christen ken-nengelernt, eine sehr lebendige, aufmerksame und selbständige Gemeinde, die von allen Gene-rationen getragen wird. Das wird an den vielfälti-gen Gruppen ebenso sichtbar wie an der überaus regen Teilnahme an den Sonntagsgottesdiensten. Als besondere Highlights sind mir die schöne Erstkommunionfeier in Erinnerung, der Gemein-dekarneval und der Emmausgang mit der Kol-pingfamilie am Ostermontag, aber auch viele Be-gegnungen in und um unsere Kirche – und natür-lich das wunderschöne Fest meiner und Frater Gregors Priesterweihe am 17. Mai. Hier hat sich ganz besonders gezeigt, welch unschätzbarer Gewinn es ist, eine so aktive und begeisterte Gemeinde zu haben. Das große Engagement der Messdiener, der alles überbietende Einsatz der Kolpingfamilie und das gelungene Zusammen-spiel aller, die mit vorbereitet und mitgefeiert ha-ben, machten diesen Festtag für alle, die dabei sein konnten, zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Dank dieser vielen guten und ermutigenden Er-fahrungen kann ich jetzt, als frischgebackener Priester, sehr reich beschenkt an meine neuen Aufgaben herangehen. Es ist wieder eine neue Rolle, in die ich erst hineinwachsen muss, aber der Schatz, den ich aus St. Albertus Magnus mit-nehmen darf, lässt mich voller Mut, Freude und Lust und deshalb mit großer Gelassenheit allem entgegensehen, was in den nächsten Monaten und Jahren auf mich zukommen wird. St. Albertus Magnus hat mir sehr gut getan – der Abschied fällt mir schwer – aber die Hoffnung bleibt: Ir-gendwann sehen wir uns wieder!

DANKESCHÖN! Alles Gute und Gottes Segen!

fr. Johannes Matthias Schäffler

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Priesterweihe in St. Albertus Magnus

Am 17. Mai empfingen fr. Johannes Matthias Schäffler und fr. Gregor Naumann durch Hand-auflegung von Bischof Norbert Trelle ihre Pries-terweihe. Es war die erste Priesterweihe seit 17 Jahren in unserer Gemeinde. Zuvor hatte fr. Johannes Matthias Schäffler sein Diakonats-praktikum in unserer Gemeinde absolviert. Vor allem durch seine tiefgründigen und dennoch gut verständlichen Predigten und seine unkom-plizierte Art im Umgang mit den Menschen wird er vielen von uns sicher in guter Erinnerung bleiben. Fr. Gregor Naumann hatte sein Diako-natspraktikum in der Gemeinde St. Sophien in Hamburg abgeleistet.

Zur Priesterweihe waren zahlreiche Gäste aus den Heimatgemeinden der Priesterkandidaten in Illertissen und Leinefelde, aus Mainz, wo sie von P. Peter Kreutzwald auf ihre Priesterweihe vorbereitet wurden, sowie aus Hamburg ange-reist. Hinzu kamen rund 40 Dominikaner aus allen Teilen der Ordensprovinz Teutonia, die mit an der Zeremonie teilnahmen. So war der Gottesdienst mit rund 400 Besuchern sehr gut besucht.

Bereits der Einzug der rund 70 Ministranten und Priester in die Kirche, die virtuos von fr. Thomas Möller an der Orgel begleitet wurde, war äußerst beeindruckend.

Warmherzig fiel dann auch die Begrüßung durch Bischof Norbert Trelle aus, der mit seiner Predigt das Evangelium von der die Aussen-dung der Jünger aufgriff und die neuen Priester ermunterte, trotz der zu erwartenden Schwie-rigkeiten, sich ihrem Dienst voll und ganz hin-zugeben und auf Gott zu vertrauen.

Äußerst bewegend waren schließlich die Ritua-le der Priesterweihe – beginnend mit dem Ver-sprechen der Kandidaten über die Litanei, wäh-rend der sich die Priesterkandidaten demütig auf den Boden warfen, die Handauflegung durch den Bischof und alle anwesenden Pries-ter, das Anlegen der Gewänder bis hin zur Sal-bung durch den Bischof und die Übergabe von Brot und Wein als Zeichen der Weihegewalt.

Die folgende Messfeier durften die neu geweih-ten Priester zum ersten Mal gemeinsam mit dem Bischof zelebrieren. Den Segen zum Ab-schluss des Gottesdienstes überließ Bischof Norbert den neu geweihten Priestern, die diese Gelegenheit nutzten, gemeinsam ihren Primiz-segen zu spenden.

Zur Litanei liegen die Kandidaten auf dem Boden

Handauflegung durch den Bischof

Einkleidung der Priesterkandidaten

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Nach dem Gottesdienst war in den Gemeinde-räumen und im Klosterinnenhof bereits alles für das Mittagessen vorbereitet. Die Kolpingfamilie hatte sich seit Monaten auf diesen Tag vorbe-reitet und so war alles für eine perfekte Feier bereit. Schon vor dem Gottesdienst konnten sich die angereisten Gäste bei Kaffee, Kuchen und Schnittchen stärken. Zum Mittag wurden im Foyer und im Klosterinnenhof mehrere war-me Gerichte angeboten. Für diese riesige Leis-tung hatte sich fr. Gregor bereits in seiner Dan-kesrede am Ende des Gottesdienstes ausgie-big bedankt, was durch großen Beifall aus der Gemeinde bestätigt wurde.

Nachdem sich alle Gäste gestärkt und bei gu-tem Wetter und guter Stimmung ausreichend Gelegenheit zu Gesprächen und Glückwün-schen hatten, fand zum Abschluss des Tages eine Dankvesper in der Kirche statt. Danach spendeten die beiden neu geweihten Priester jedem Einzelnen durch Handauflegung ihren Primizsegen.

Frank Schindler

Salbung der Hände durch den Bischof

Übergabe von Brot und Kelch

Die neuen Priester konzelebrieren die Messfeier Bischof und die Gemeinde empfangen den Primizsegen

Gruppenbild mit Provinzial und Bischof im Garten des Klosters Fotos: Jonas Golle

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Gemeindefasching 2014 – Impressionen

Fröhlich: Tanzeinlage des Kindergartens

Angeregt: Patres im Gespräch an der Bar

Aufschlussreich: Eintracht-Fans im Stadion

Professionell: Auftritt der Stepptanzgruppe

Abgetaucht: Das „gelbe U-Boot“ der KiGa-Eltern

Bewährt: Das Theken-Team der Pfadfinder

Bewegend: Tanz zu abwechslungsreicher Musik

Stylisch: Modenschau der besonderen Art

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Gesichter aus der Gemeinde: Pfadfinderleiter

Karoline „Qualle“ Grecko (26 Jahre) Wiss. Mitarbeiterin an der TU Braunschweig Leiterin Jungpfadfinder Hobbys: Pfadfinder, Geige spielen

Johannes „Der Joe“ Oldeweme (22 Jahre) Student Bauingenieurwesen Vorstand MLK Pfadfinder / Leiter Pfadfinderstufe Hobbys: Pfadfinder, Gitarre spielen, Ultimate Frisbee

Katharina „Schneewittchen“ Grecko (28 Jahre) Sozialversicherungsfachangestellte Leiterin Jungpfadfinder Hobbys: Pfadfinder, Querflöte spielen

Michael „Mica“ Vieth (26 Jahre) Student Umweltingenieurwesen Vorstand MLK Pfadfinder / Leiter Pfadfinderstufe Hobbys: Pfadfinder, Geschichte

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Glaube ist etwas sehr Persönliches und berührt das Innerste des Menschen. Verständlicherweise ist es deshalb oft nicht leicht und selbstverständlich über Glaubenserfahrungen zu sprechen. Teil-nehmer der Glaubensgesprächskreise waren eingeladen, auf die Frage Antwort zu geben:

Warum ich gern den Glauben mit anderen teile?

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Weltgebetstag 2014

Ägypten – Wasserströme in der Wüste

Am 7. März feierten wir den Gottes-dienst zum Weltgebetstag gemein-sam mit Gästen aus unserer Partner-gemeinde St. Pauli. Beide Gemein-den wechseln sich mit der Ausrich-tung dieses Tages ab, der in diesem Jahr das Land Ägypten in den Mittel-punkt stellte. Als die Frauen des ägyptischen Weltgebetstagskomitees 2011 die Arbeit an ihrer Gottesdienst-ordnung aufnahmen, begann in Tu-nesien der „Arabische Frühling“, dem sich bald Menschen anderer arabi-scher Länder anschlossen. Überwie-gend friedliche Demonstranten pro-testierten gegen Korruption und Ge-waltherrschaft. Sie forderten politi-sche Teilhabe und soziale Gerechtig-keit.

Seither ist in Ägypten viel passiert: Präsident Mubarak wurde mit Hilfe des Militärs gestürzt. Das Militär bil-dete eine Übergangsregierung und bereitete demokratische Wahlen vor, aus denen der Kandidat der Muslim-bruderschaft, Mohammed Mursi, im März 2012 als Sieger hervorging. Seine Amtszeit war von Beginn an mit schwerwiegenden Problemen behaftet: Mursi-Gegner befürchteten eine Islamisierung Ägyptens. Das Militär stand nicht länger an Mursis Seite, weil dieser ihre Rechte be-schnitten hatte. Zugleich kam es zu einem starken Einbruch der Wirt-schaft. Investitionen blieben aufgrund der schlechten Sicherheitslage aus und es kamen immer weniger Touris-ten ins Land. Ab November 2012 kam es immer wieder zu öffentlichen Unruhen. Im Juli 2013 wurde Mursi vom Militär gestürzt.

Seither kommt es ständig zu blutigen Auseinandersetzungen auf dem Tahrir-Platz. Das Militär geht bis heu-te mit brutaler Gewalt gegen Demon-strierende vor. Hoffnung auf Besse-rung, Frieden und Stabilität verbinden die Ägypter mit der neuen Verfas-sung, über die im Januar dieses Jah-res abgestimmt wurde. Zurzeit

© WGT e.V.

herrscht das Militär über das Land. Wir hoffen mit den Menschen in Ägypten, dass sie nach der Wahl eines neuen Präsidenten Macht abgeben zugunsten von mehr Demokratie. Der Weltgebetstag gab uns die Möglichkeit, die Menschen in Ägypten mit unserer Solidarität und un-seren Gebeten zu begleiten.

Neben der politischen Situation konnten wir uns aber auch mit der langen Geschichte und der reichen Kultur Ägyptens beschäftigen und im Gottesdienst in Liedern und Texten thematisieren. Die musikalische Begleitung übernahmen die Mixed People in bewährter Qualität.

Ein Höhepunkt des Weltgebetstages war für uns sicher-lich das anschließende Essen im Gemeindesaal. Der Raum war für 70 Personen wunderbar vorbereitet, es gab liebevoll zubereitete ägyptische Gerichte und viele gute Gespräche. Wir freuen uns auf das nächste Jahr in St. Pauli.

Dagmar Gebauhr

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Kreuzweg der Schöpfung 2014

Zum dritten Mal hatte das Bistum Hildesheim zu einem „Kreuzweg der Schöpfung“ aufgeru-fen. Verantwortlich für die Durchführung der drei Wege in der Fastenzeit war der Umweltbe-auftragte der Diözese Hildesheim, Jürgen Sel-ke-Witzel, den sicher einige von uns noch aus seiner Zeit in unserer Gemeinde kennen. In diesem Jahr stand das Partnerland des Bis-tums – Bolivien – im Mittelpunkt. Die beiden ersten Stationen wurden in Hildesheim und Gorleben gegangen, die dritte Station in der Asse. Unsere pax christi Gruppe arbeitet ja schon seit längerem im Initiativkreis Asse-Andachten mit, daher wurden wir angespro-chen, ob wir die Gestaltung einer Zwischensta-tion übernehmen würden. Dies haben wir gern getan, zumal unser Pater Osvaldo ja aus Boli-vien stammt.

Am 23.3. um 16.30 Uhr begann der Kreuzweg in der evangelischen Kirche St. Barbara in Wittmar. Die kleine Kirche war mit fast 100 Be-suchern gut gefüllt. Die Predigt hielt die Justiz-ministerin des Landes Niedersachsen, Frau Antje Liewisch-Lennartz. Sie legte ihrer Predigt den Begriff der Redlichkeit zugrunde und fand sehr deutliche Worte für den Umgang aller Be-teiligten mit diesem Begriff – „anti-redlich“ hät-ten alle gehandelt, auch die Politiker, und das kann etwas ganz anderes sein als „ungesetz-lich“.

Gegen 17 Uhr machten wir uns auf den Weg zur ersten Zwischenstation, die sich mit unser aller Maßlosigkeit auseinandersetzte. Schwer

trugen einige Männer am Kreuz, das aus Holz aus einer bolivianischen Silbermine und einem Baum aus dem Tiefland Boliviens gefertigt wurde und eigens per Flugzeug nach Hildes-heim transportiert worden war. Das Kreuz wird nun einen dauerhaften Platz in einer Kirche in Hildesheim finden.

Zur zweiten, von pax christi gestalteten Zwi-schenstation mit dem Schwerpunkt Bolivien, ging es in den Wald, gut 20 Minuten bergauf. Aufgrund des recht engen Zeitplans hatten wir weniger als 10 Minuten zur Verfügung, um In-formation, Lied und Gebet unterzubringen; ich glaube, das ist uns ganz gut gelungen. Dann ging es weiter durch den Wald, jetzt bergab, zum Endpunkt, dem Atommülllager Asse.

Hier erwartete uns eine weitere Vorbereitungs-gruppe: die 3. Klasse einer Wolfenbütteler Grundschule samt Lehrerinnen und einigen Eltern. Diese Station war gleichzeitig die “An-dacht am Schacht“, die ja regelmäßig am ers-ten Sonntag nach Frühlingsbeginn stattfindet. Die Kinder hatten sich im Unterricht auf das Thema vorbereitet. Sie brachten in Texten, Fürbitten und Liedern ihre Sorgen um unsere Umwelt, aber auch ihre hoffnungsfrohe Sicht auf eine gute Zukunft vor Gott. Mit einem ge-meinsamen Lied und einem Gebet endete der Kreuzweg gegen 18.30 Uhr.

Dagmar Gebauhr pax christi Basisgruppe Braunschweig

Gemeinsames Abschlussgebet am Schacht Asse Plakat der diesjährigen Aktion

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Besuch bei „alten“ Freundinnen und Freunden – unsere Reise nach El Salvador

Lena und Benedikt Leupold, Reinhard Schmidt und Martin Schmidt-Kortenbusch besuchten als Mitglieder des Freundeskreises El Salvador in der Zeit vom 09.07. bis zum 31.07.2013 die Gemein-de vom 22. April in Soyapango, am Stadtrand von San Salvador, der Hauptstadt von El Salvador. Martin Schmidt-Kortenbusch berichtet über die-sen Partnerschaftsbesuch.

Aufbruch und Weg – eine Annäherung Wir flogen am Samstag, dem 7.07.2013, los, und zwar nicht direkt in Richtung El Salvador, sondern zunächst nach New York, wo wir drei schöne Sommertage verbrachten, mit Stadtbesichtigung und Spaziergängen im Central Park. Bereits hier konnten wir uns an die Hitze gewöhnen, die in El Salvador unser täglicher Begleiter sein würde. Die heiße Luft New Yorks war ständig erfüllt vom Surren der auf Hochtouren laufenden Klimaanla-gen. Welch ein Widersinn, die Räume schlecht isolierter Hochhäuser von 35 Grad Außentempe-ratur auf ca. 19 Grad herunter zu kühlen und da-bei wiederum die heiße Stadt weiter aufzuheizen! Wir wohnten direkt neben „Ground Zero“, der Ge-denkstätte zum 11. September 2001 mit zwei riesigen schwarzen Becken, welche die Grundris-se der zerstörten Twin-Towers abbilden, darin herabstürzendes Wasser, verschwindend in ei-nem schwarzen Loch, dessen Grund nicht sicht-bar war. Ich dachte daran, wie dieses Geschehen die Welt verändert hat. Unsere Eindrücke: eine vitale, multikulturell geprägte Stadt. Viele Latein-amerikaner bestimmen das Straßenbild; überall kann man mexikanische Gerichte essen; neben dem Englischen hört man viel Spanisch. Unser Ziel, El Salvador, ist auch hier schon präsent, in Form vieler illegaler und legalisierter Einwande-rer. Und damit steht uns ein wichtiges Thema vor Augen, das uns in El Salvador in Erzählungen immer wieder begegnen wird, die gefährliche Ar-mutsmigration von Zentralamerika über Mexiko in die USA. Viele Salvadorianer leben von regelmä-ßigen Überweisungen (remesas) Angehöriger aus den USA. Kinder sehen ihre Väter oft jahre- oder gar jahrzehntelang nicht, weil diese als Illegale nicht nach El Salvador ausreisen können; sie würden dabei entdeckt und dann abgeschoben.

Am Dienstag, dem 07.07., starteten wir in New York „La Guardia“ und flogen über Atlanta nach El Salvador. Neben mir saß ein Salvadorianer, der zu den Auswanderern gehörte, die jetzt legal in den Vereinigten Staaten leben, und nun nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder sein Heimat-land besuchte. Ich spürte im Gespräch, wie seine Gefühle zwischen diesen beiden Ländern mit ih-

Carolina, Flor, Benedikt, Carolinas Mutter, Lena, Reinhard

ren unterschiedlichen Kulturen hin- und her pen-delten.

Nach einem herzlichen Empfang am Flughafen und traditionellem Pupusaessen unterwegs zu Hauptstadt wurden wir auf unsere Quartiere in der Siedlung „22 de abril“ verteilt. Abends gab es zum Empfang ein leckeres Essen bei Carolina, der Koordinatorin der Projekte, und ihren Eltern. Unser Besuch in El Salvador war von unseren salvadorianischen Partnern detailliert geplant worden – das wurde bald deutlich –, wobei auf unsere Wünsche und Interesse stets Rücksicht genommen wurde. Wir wurden fast immer beglei-tet, was unsere Sicherheit in diesem nicht unge-fährlichen Land in hohem Maße gewährleistete und hatten gleichzeitig engen Kontakt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sozialpro-jekte.

Für mich waren die ersten Eindrücke vertraut, obwohl ich zuletzt 2003 in El Salvador war. Die Veränderungen in El Salvador, in der Colonia 22 de abril und in den Projekten sollten erst im Ver-laufe der nächsten Wochen deutlich werden. Den genauen Verlauf der Reise darzustellen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Daher möchte ich im Folgenden meine Eindrücke von Land und Leute und von der Arbeit in unseren Partnerprojekten – auf wichtige Aspekte reduziert – zusammenfassen, ohne den Anspruch auf Voll-ständigkeit.

Angekommen – Eindrücke und Beobachtungen

Land und Leute Auf vielen Ausflügen haben wir besonders den Norden des Landes bereist und dabei dessen Schönheit kennen gelernt. Mir wurde das bei die-ser Reise besonders deutlich. Wie schon bei meinen vorherigen fünf Reisen nach El Salvador erlebte ich die Mehrheit der Menschen als gast-

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freundlich, offen, fröhlich (auch dann, wenn sie in Situationen leben, die wir hier als gänzlich inak-zeptabel ansähen). Im Unterschied zu westlichen Klischeevorstellungen arbeiten die meisten Men-schen den ganzen Tag hart und verdienen dabei gerade so viel, dass sie auf niedrigem Niveau überleben können. Dennoch verführen auch hier die Verlockungen der Konsumwelt zu unvernünf-tigem Verhalten und Jugendliche verzichten z.B. auf Notwendiges, um sich ein Handy zu kaufen. Hier wie dort ist dieses ein Statussymbol.

Die vulkanisch geprägte Landschaft beeindruckte uns alle wieder von Neuem, saftig grün und für unsere Augen exotisch; hier wachsen Gummi-bäume so groß wie eine deutsche Eiche; sanfte Hügel, steile Berghänge, Naturseen und Vulkan-kegel, die Pazifikküste mit Palmen und Sand-strand begeistern immer wieder. Baden ist im Pazifik leider zu gefährlich. Das konnten wir in den großen Kraterseen Lago de Ilopango und im Lago de Coatepeque, eine willkommene Erfri-schung in der schwülen Hitze. Obwohl El Salva-dor kein typisches Touristenziel ist, gibt es In-landstourismus; kleine Orte mit einladenden Ca-fés und sorgsam restaurierten Plätzen und Parks zeigen das. An Wochenenden reisen hierhin die-jenigen, die es sich leisten können. Bei einer Ex-kursion zu Wasserfällen begleitete uns die kom-munale Polizei. Das war eine neue Erfahrung. Polizisten sollen Touristen vor Überfällen schüt-zen. Es gibt viel mehr schöne Kirchen aus koloni-aler und nachkolonialer Zeit, als ich bei vorheri-gen Besuchen wahrgenommen hatte. Die Kirchen waren in einem sehr gepflegten Zustand, wäh-rend andere Zeugnisse alter Architektur häufig sehr verfallen sind. Es wird deutlich: Die Religion ist den Menschen sehr wichtig. Neu sind dreiräd-rige Mototaxis, importiert aus Indien, angetrieben von einem schwachen Motorradmotor. Die sind für kurze Fahrten gut geeignet, die Fahrt damit ist preiswerter als mit einem normalen Taxi.

Nach wie vor arbeiten die meisten Salvadorianer im informellen Sektor, ohne Kranken- und Sozial-versicherung. Und nach wie vor arbeiten Nähe-rinnen in Textilfabriken (Maquillas) unter men-schenunwürdigen Umständen. Auch die Arbeits-bedingungen in handwerklichen Betrieben wie z.B. in Ziegelfabriken sind sehr hart, der Lohn liegt oft unter dem Existenzminimum. Aber es gibt kleine Fortschritte im Bildungs- und Gesundheits-bereich sowie in der Landwirtschaft.

Gemeinde vom 22. April (Colonia 22 de abril) Das äußere Bild ist unverändert: Nur noch rechts und links von der alten Bahnlinie, die nicht mehr befahren wird, gibt es Hütten aus Holzabfällen, Plastikplanen und rostigem Wellblech. Ansonsten dominieren wie schon vor zehn Jahren ein- und zweistöckige Gebäude aus Stein mit flachen Dä-

Suchitlansee

Älteste Kolonialkirche El Salvadors in Panchimalco

chern aus Wellblech oder Eternit. Sie stehen teil-weise auf unsicherem Grund und sind dann be-sonders erdbebengefährdet. Überall gibt es kleine Läden und an der Hauptstraße Verkaufsstände für Obst. Besonders Frauen, Kinder und Jugend-liche bestimmen das Bild. Immer wieder begegnet man auch Betrunkenen, die durch ihre Aufdring-lichkeit unangenehm werden können. Man sollte ihnen aus dem Weg gehen.

Im Unterschied zu früher gibt es zurzeit keine Kämpfe zwischen rivalisierenden Jugendbanden in der Colonia 22 de abril. Da liegt daran, dass die Mara Salvatrucha die rivalisierende Mara 18 vertrieben hat und jetzt dieses Viertel kontrolliert. Die Mara Salvatrucha versteht sich als Schutz-macht und geht gegen andere Kriminelle (z.B. Räuber) gewaltsam vor. Mareros, erkennbar an ihren Tätowierungen, waren immer wieder sicht-bar, standen zusammen in kleinen Gruppen, rea-gierten auf Begrüßungen teils freundlich, teils „beäugten“ sie uns skeptisch mit kalten Blicken. Insgesamt fühlten wir uns sicherer als bei vorhe-rigen Besuchen, gab es doch nachts keine beun-ruhigenden Geräusche (z.B. Schüsse) und keine für uns wirklich brenzligen Situationen.

Unter dieser ruhigen Oberfläche herrscht nach wie vor die Bedrohung durch die Maras: Sie leben von Schutzgelderpressungen und Drogenge-schäften, worunter große Teile der Bevölkerung

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leiden. Es ist eine unsichtbare, „bleierne“ Last, die auf den Menschen liegt. Denn nichts kann gegen den Willen der Mara Salvatrucha geschehen; die Polizei hat faktisch keine Kontrolle über dieses Viertel. Nach wie vor können, wie wir selbst erlebt haben, junge Männer nicht von einem durch eine Mara kontrollierten Gebiet in das von einer ande-ren Mara kontrollierte Gebiet gehen. Das zwingt zu Umwegen und komplizierten Lebenslagen. Z.B. kann eine junge Frau ihren Freund nicht bei sich zu Hause empfangen, weil dieser dann die Grenze zwischen zwei rivalisierenden Maras überqueren müsste und sich dabei in Lebensge-fahr brächte. Nur Frauen, Kinder, alte Männer und wir als Ausländer können diese unsichtbaren Grenzen passieren. Die Projekte schützt, dass sie in der Gemeinde vom 22. April seit Jahren als Dienst an den Armen geachtet sind und einige Mareros sogar ihre Kinder in die Kindertagesstät-te und Schule schicken.

Sozialprojekte Dazu gehören heute: eine Kindertagesstätte, Schule und Vorschule (Klassen 1 bis 6), die Schule unter freiem Himmel mit zwei Standorten, die Bibliothek, eine ambulante Klinik (clinica), ein Bauernhof (finca) außerhalb der Stadt auf dem Lande, eine Werkstatt zur Herstellung von natürli-cher Medizin (Abgabe und Verkauf in der clinica) und die Kunsthandwerkstatt (artesania). Die Schule befindet sich jetzt nur noch an einem Standort in Credisa. Die ehemalige Schule Mon-señor Roméro dient als Lagerhaus für die Schule unter freiem Himmel und Besprechungsort für deren Lehrkräfte. Im Erdgeschoss befindet sich die Werkstatt der Naturmedizin. Diese Projekte werden von einem Verein, der Associacion Jean Donavan, getragen, der von der Generalver-sammlung (assemblea) geleitet wird. Diese ist aus aktiven und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Projekte und anderen interessier-ten Personen zusammengesetzt. Während die Assemblea die langfristigen Perspektiven der Projekte im Auge hat, leitet und koordiniert der „Nucleo social“ die tägliche Arbeit in den Projek-ten. Präsident des Vereins ist Pater Gerhard Pö-ter. Auffällig ist die Geduld, mit der man sich in diesen Gremien gegenseitig zuhört, obwohl die Wortbeiträge der Salvadorianer/innen in der Re-gel ausführlicher und persönlicher ausfallen als bei uns. Man liebt dort das gesprochene Wort, sich auszudrücken, Erlebnisse und Gedanken auszuschmücken.

Was bei den Projekten auffiel Kindertagesstätte und Schulen werden von vielen Menschen in der Colonia 22 de abril und in Cre-disa (Nachbargemeinde) wegen fehlender Schul-uniformen und moderner Pädagogik skeptisch gesehen. Daher sind die Anmeldezahlen sehr

Generalversammlung des Trägervereins „Jean Donovan“

Kindertagesstätte

schwankend. Derzeit besuchen ca. 80 Kinder und Jugendliche Vorschule und Schule. Die Klassen sind altersgemischt zusammengesetzt, weil die Lernvoraussetzungen sehr unterschiedlich sind. So gehen auch sechzehnjährige Jugendliche noch in die sechste Klasse. Aber wegen der schwierigen Lebensverhältnisse kommen viele nur unregelmäßig zur Schule. Unter anderem gibt es in El Salvador trotz offiziellen Verbots Kinder-arbeit in vielfältiger Form. Damit haben die Erzie-herinnen und Lehrerinnen zu kämpfen und sie müssen immer wieder den Kontakt zu den Eltern suchen (meist Mütter!), um sie von der Wichtig-keit der Schulbildung zu überzeugen. Immer noch dominieren in staatlichen Schulen die Prinzipien von stupidem auswendig Lernen und Frontalun-terricht (teilweise in Klassen bis zu vierzig Kin-dern). Viele Kinder aus der neuen Armutssiedlung „Bendicion de Dios“ (bestehend aus Landflücht-lingen) gehen in die Projektschulen. Und wir Be-sucher halten es für richtig, gerade die zu unter-stützen, die sich selbst gar nicht helfen können. In der Kindertagesstätte und den Schulen bekom-

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men diese Kinder und Jugendlichen eine Alterna-tive zum tristen Slumalltag sowie täglich zwei warme und gesunde Mahlzeiten geboten. Die Kinder erschienen uns meist neugierig und lern-willig; Lehrerinnen verstehen sich als „Lernhelfe-rinnen“ und stehen den Kindern in schwierigen Situationen bei.

Die Schule unter freiem Himmel wird sehr stark von Kindern und Jugendlichen aufgesucht. Die-ses Projekt hat nach unserer Beobachtung viel Erfolg. Sie findet nicht mehr wie früher vormittags, sondern jetzt nachmittags von 14.00 bis 17.00 Uhr statt. So können sowohl Schulkinder nach ihrem Unterricht kommen als auch Kinder, die keine Schule besuchen. Die Lehrkräfte machen aktiv Lernangebote. Die Kinder können aber ent-scheiden, ob sie diese annehmen oder sich selbstständig mit den mitgebrachten Materialien befassen. Kinder und Jugendliche konzentrieren sich nach meiner Beobachtung sehr auf ihr Spiel und das, was sie lernen wollen. Sie müssen sich hier nicht um Materialien streiten, da genug da-von da sind, und lernen – auch in gemeinsamen Spielen – einen friedlichen Umgang miteinander.

Die Clinica wird stark frequentiert und arbeitet nach der Beobachtung von Lena Leupold, der angehenden Ärztin in unserer Delegation, profes-sionell und engagiert, auch wenn nicht alle Stan-dards, die in Europa üblich sind, eingehalten wer-den können. Die Clinica ist für die armen Men-schen sehr wichtig, weil diese dort für wenige Dollars behandelt werden und die Medikamente umsonst bekommen.

Zurückgekehrt – Schlussfolgerungen und Dank Wir hatten in einem gut funktionierenden Team eine unvergessliche Reise mit zahlreichen star-ken Eindrücken: Betroffenheit über Armut und unzureichende Arbeitsbedingungen, Faszination über die Freundlichkeit und Offenheit der Men-schen sowie über ihren Lebenswillen, der sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Freude über Begegnungen nach sehr langer Zeit und Spaß beim Scherzen über sich selbst, andere und sal-vadorianisch-deutsche Unterschiede kamen ebenfalls nicht zu kurz. Wir konnten feststellen - auch wenn es natürlich im Einzelnen Qualitätsun-terschiede gibt- dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Projekte sehr engagiert und pro-fessionell arbeiten. Absolventen der Schulen ha-ben in der Regel keine Probleme, in weiterfüh-renden Schulen erfolgreich mitzuarbeiten. Einige haben bereits ein Universitätsstudium absolviert. Besonders intensiv kümmerten sich Carolina, Flor, Lidia und Jerry (Pater Gerhard) um uns. Aber auch vielen anderen, die uns auf Exkursio-nen begleiteten, für uns das Essen zubereiteten, sich für Gespräche mit uns Zeit nahmen, gilt hier

Schule

Schule unter freiem Himmel

Arbeit in der Ziegelei

ein besonderer Dank. Weiterhin bedanken wir uns beim Bistum Hildesheim, dass diese Begeg-nungsreise finanziell unterstützt hat. All diese Erfahrungen motivieren uns, hier in Deutschland wieder verstärkt für diese Partnerschaft zu wer-ben und uns für sie einzusetzen.

Die Menschen in El Salvador und das ganze Land verdienen mehr Aufmerksamkeit und Res-pekt in der Öffentlichkeit, unsere Partnerprojekte weiterhin unsere tatkräftige Unterstützung.

Martin Schmidt-Kortenbusch 1.12.2013

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Ökumenische Wallfahrt 2014 nach Goslar Am 1. Mai, dem „Tag der Arbeit“, machten sich 42 Mitglieder der Gemeinden St. Albertus Mag-nus und St. Pauli-Matthäus zu einer halbtägi-gen Wallfahrt durch die schöne Stadt Goslar auf den Weg – auf einen Weg zu sich selbst, zum Nächsten und zu GOTT.

Unser Bus mit der passenden Aufschrift „Un-terwegs“ nahm bei sonnig-wolkigem Himmel und angenehmen 17 Grad die landschaftlich schöne Route über Weddingen und Kloster Grauhof zum Parkplatz an der Kaiserpfalz Go-slar, den wir um 13 Uhr erreichten.

Der 1. Mai inspirierte das Vorbereitungsteam zum Motto der diesjährigen Wallfahrt: „Alles meinem Gott zu Ehren in der Arbeit, in der Ruh!“

Eine Betrachtung der verschiedenen Aspekte der menschlichen Arbeit wie: das persönliche Arbeitsverständnis / Selbstverständnis, der Zweck der Arbeit – Geld verdienen, Stolz emp-finden, der Dienst am Nächsten, die Mitarbeit an Gottes Schöpfung und die gefährlichen Ar-beitsbedingungen der Bergleute am Rammels-berg war deshalb Thema der drei folgenden STATIONES.

Fachkundig geführt von Frau Helga Hedder-mann, Verfasserin der Broschüre „Pilgerwege durch Goslar“ die für 3 Euro in der Marktkirche erhältlich ist, begann die Wallfahrt an der Kai-serpfalz, von wo aus sich ein schöner Überblick über die Stadt mit ihren zahlreichen Kirchtür-men bietet.

Auffällig sind die vorherrschenden Schieferbe-dachungen und die zahlreichen Fachwerkhäu-ser, die mit den Materialien aus dem nahen Harz erbaut wurden und im Krieg nahezu un-zerstört blieben.

Unterhalb der Pfalz ist eine mit reichen Stein-metz- und Stuckarbeiten verzierte und als klei-ne Kapelle gestaltete Domvorhalle erhalten geblieben, Rest einer dreischiffigen, kreuzför-migen Basilika aus dem 11. Jh., die wegen Baufälligkeit 1819 abgerissen wurde.

In ihrem Inneren befindet sich der ehemalige Kaiserstuhl. Auf einem Kapitell an der Fassade sind Gesichter dargestellt, aus deren Mündern Fabelwesen entweichen – alles Dämonische soll ausgewürgt werden, so eine Interpretation.

Nur wenige Minuten entfernt liegt das Hospital „Großes Heiliges Kreuz“, eine von zehn Hospi-

Beginn der Führung an der Kaiserpfalz

Vor dem Heiligkreuz-Hospital

Andacht im Heiligkreuz-Hospital

tals-Gründungen in Goslar, von denen noch vier erhalten sind. Hier konnten 24 Kranke und Bedürftige versorgt werden. Zu den vom christ-lichen Glauben her getragenen Hospitälern gehörte immer auch eine Kapelle. Im weiten, 35 m langen Raum gab Christus, als Schmer-zensmann dargestellt und der lebensgroße ge-kreuzigte Christus den Kranken Trost und Hei-lung in ihrem Schmerz und Leid.

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Hier fand unsere 1. STATIO, vorbereitet von Pfarrer Gremse und einem Gemeindemitglied zum Thema „Arbeitsunfähigkeit“ statt. Eine Le-sung von Texten des kürzlich an Krebs verstor-benen Künstlers Christof Schlingensief und Robert Gernhard, ließ so manche Träne kul-lern. Mit dem Lied: „Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott nach dir...“ setzten wir die Wallfahrt fort.

Die 2. STATIO begingen wir in der nahen Marktkirche St. Cosmas und Damian, Schutz-patrone der Ärzte, Apotheker und Bader, die der Legende nach unentgeltlich in der Nachfol-ge Christi an Körper und Seele geheilt haben sollen. An der am Taufbecken aushängenden Lutherschrift „Lutherischer Arbeitsethos“, hatte Pfarrer Berzins eine bewegende Betrachtung vorbereitet, die mit dem Taizé-Lied „Meine Hoffnung und meine Freude“ ihren Ausklang fand.

Die Marktkirche aus dem 12. Jahrhundert be-eindruckt mit romanischen Glasscheiben, einer frühbarocken Altarwand und einer reich ge-schnitzten Renaissance-Kanzel, auf der sich eine Darstellung von Adam und Eva befindet, die beide(!) einen Apfel vom Baum der Er-kenntnis halten.

Weiter ging es mit Ausführungen über die Be-deutung des Wassers für Bergbau, Mühlen und Brauereien über den Markt mit Marktbrunnen, Worthstraße und „An der Abzucht“ zum „Troll-mönch“, einer Niederlassung der „trullebrude-ren“ oder Celliten, die im 14. Jh. zur Pestzeit Krankenpflege und Totenbestattung der Armen übernahmen.

Nun folgte der für alle Teilnehmer absolute Hö-hepunkt der diesjährigen Wallfahrt, ein Besuch der St. Annenhaus in der nahen Glockengie-ßerstraße. Es ist das jüngste Hospital der Stadt, eine Stiftung von 1488 für die Versor-gung von Armen, Kranken, Pilgern und Kauf-leuten auf der Durchreise. „Die Kapelle ist in der großen Diele des Hauses mit Holzschran-ken abgeteilt. Türen an den Seiten und Trep-pen und von Galerien führen aus dem großen Raum in die Stübchen. Kruzifixe und viele Bil-der und Holzbilder schmücken den Raum. Be-sondere Kostbarkeiten sind die Altarwand und die Margaretendecke, ein Stickteppich von 1440. Zum Trost der bedürftigen Menschen ist der Raum ausgemalt mit Ranken, Bildern und Bibelsprüchen.“ (zit. aus „Pilgerwege durch Goslar“, S. 24).

Die besondere Aufmerksamkeit aller Teilneh-mer zog eine geschnitzte Madonna mit unbe-

Adam und Eva am Aufgang zur Kanzel der Marktkirche

Küche im St. Annenhaus

Kaffeepause in der Stube des St. Annenhaus

schreiblich gelassenen, weichen Gesichtszü-gen auf sich.

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In diesem wundervollen Ambiente hatte P. Fritz die 3. STATIO mit Gedanken zur päpstlichen „Enzyklika zum Thema Arbeit“ vorbereitet, die wir mit den Liedern: „Alles meinem Gott zu Eh-ren in der Arbeit in der Ruh!“ und „Bewahre uns Gott“ abschlossen. Nun erwartete uns leckerer Kuchen von der Familienbäckerei Kappes, Gliesmaroder Straße, der, von P. Fritz besorgt und von guten Geistern transportiert, in der anheimelnden Stube mit Kaffee und Tee ge-reicht wurde.

Nun regnete es doch noch und der Besuch der Ruine „St. Johannes in Bergedorf“, in nassen Wiesen gelegen, musste entfallen. Die Optimis-ten ohne Schirm fanden Schutz unter großen Schirmen der Mitpilger – da musste P. Fritz, sichtlich verlegen, passen, – unter seinem, für Singles konzipierten „Zölibats-Schirm“, wurde er selbst noch nass.

Unsere Wallfahrt führte nun vorbei an der Kai-serpfalz durch die Grünanlage Pfalzgarten über den Wall entlang der Stadtmauer. In diese sind, wie in zahlreiche Stadttore, Kapellen integriert, so auch die „Klaus-Kapelle“, in der die 4. STA-TIO, vorbereitet von P. Fritz und Pfarrer Grem-se, stattfand.

„Die Klaus-Kapelle wurde im 12.Jh. errichtet und war als Torkapelle des Klaus-Tores ein Teil der Stadtbefestigung, die Südwand ist daher fensterlos. Ab Mitte des 16. Jh. diente sie als Kapelle des Bergmanns-Hospitals für Gottes-dienste, als Gebetsraum vor der Schicht und zur Aufbahrung der Verunglückten und Ver-storbenen.(...) Die Kapelle lädt den Pilger ein, inne zu halten und zu bedenken, wie gefährdet alles Leben ist, wie schnell alles anders sein kann und wie gut es ist, unter Gottes Schutz und Beistand zu stehen in allen Ungewisshei-ten und Gefährdungen.“ (zit. aus: „Pilgerwege durch Goslar“, S.14)

In der Abschlussandacht beteten wir gemein-sam ein erschütterndes Gebet aus: „Der in Gott andächtige Bergmann“ und sangen „Täglicher Gesang eines Bergmanns“ beide von J.G. Rhese, Pastor zu Frankenberge, verfasst.

Mit dem Lied: „Wie lieblich ist der Maien“ und begleitet vom Orgelspiel durch Pfarrer Berzins endete die diesjährige ökumenische Wallfahrt mit vielen bedenkenswerten Impulsen zum Thema „Arbeit“. Pünktlich gegen 19 Uhr er-reichten wir unsere Heimatstadt und sagen an dieser Stelle noch einmal ein herzliches „Ver-gelt's Gott“ dem Vorbereitungsteam für diesen unvergesslichen Tag.

Ursel Burgermeister

Madonna in der Kapelle im St. Annenhaus

Pater Fritz unter dem „Zölibats-Schirm“

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Lesetipps aus der Bücherei

Anne Holt, Schattenkind

Als im Regierungsviertel von Oslo bomben explodieren und auf Utoya 69 Menschen getötet wer-den, hat bei der Polizei niemand Zeit für einen Jungen, der von einer Leiter gefallen ist. Inger Jo-hanne Vik, eigentlich Kriminalpsychologin, muss gegen ein Ehepaar ermitteln, das sie noch aus Schulzeiten kennt. Unterstützt wird sie von einem sehr jungen Polizisten, für den dies der erste Fall ist. Er erlebt, dass, wer über Geld und Kontakte verfügt, besser vor Beobachtung durch Behörden und die Polizei geschützt ist. Der Handlungs- und Ermittlungsraum ist so stark begrenzt wie selten im Kriminalroman.

An „Schattenkind“ überzeugt, wie einfühlsam und zugleich eingängig der Krimi geschrieben ist. Die Geschichte bleibt bis zum Schluss spannend, da es viele Verdächtige gibt.

Franz Hohler, Gleis 4

Isabelle, Stationsleiterin in einem Senioren-Pflegeheim, steht mit ihrem Koffer vor einer Treppe im Zürcher Bahnhof, um mit dem Zug zum Flughafen zu fahren. Ein fremder Mann bietet ihr an, den Koffer zu tragen. Hätte sie gewusst, was sich daraus entwickelt, hätte sie freundlich, aber bestimmt abgelehnt. So bedankt sie sich auf dem Bahnsteig, der Mann nickt und fällt der Länge nach hin. Isabelle lässt den Mann nicht allein und nimmt nach seinem Tod seine Mappe und sein Handy mit. Statt in Urlaub zu fliegen, recherchiert Isabelle, und nach und nach entsteht ein Bild von dem Fremden und seinem Leben.

Hohlers jüngstes Werk ist nicht nur spannend wie ein Krimi; es macht viel Freude, die Entwicklung der Charaktere zu verfolgen. Zu guter Letzt spart der Autor auch nicht an treffsicherer Sozialkritik an seinem Heimatland, der Schweiz.

Elizabeth Strout, Das Leben natürlich

Das Leben der beiden Brüder Jim und Bob gerät ordentlich aus den Fugen, als ihr Neffe in Maine einen Schweinekopf in eine Moschee wirft. Beide sind Rechtsanwälte in New York; Jim ist promi-nent, erfolgreich und gut situiert, Bob dagegen macht seinen Job okay, letztlich trödelt er ziellos durch sein Leben. So treffen die Brüder seit langem zum ersten Mal wieder mit ihrer Schwester zusammen, um Zachary vor einer Anklage zu retten. Die Geschwister werden aber auch von ihrer Familiengeschichte eingeholt. Bob hat als Dreijähriger den Tod seines Vaters verursacht und die-ses Ereignis lastet immer noch wie ein Schatten auf der Familie.

Mehr zu verraten wäre ein Fehler. Dieser Roman ist voller unerwarteter Wendungen, mit trocke-nem Humor und tiefem Einfühlungsvermögen geschrieben. Daneben vermittelt Elizabeth Strout ein Gefühl für die aktuelle Stimmung in der US-amerikanischen Gesellschaft.

Marianne Schmidt-Kortenbusch

Gemeindebücherei St. Albertus Magnus

Die Bücherei mit Schwerpunkt Kinder- & Jugendliteratur befindet sich in den Gemeinderäumen Öffnungszeiten: Sonntag: 10.30 -11.00 Uhr Donnerstag: 17.30 -18.30 Uhr Leitung: M. Schmidt-Kortenbusch Tel.: 50 31 01

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Neues aus dem Kindergarten St. Albertus Magnus

Im Juli 2013 sind wir mit voller Belegung ins neue Kindergartenjahr gestartet. Die Nachricht, dass unsere 13 Uhr-Gruppe auf 14 Uhr verlän-gert werden kann, erreichte uns im Oktober. Dies haben wir dann zum 1. Januar 2014 um-gesetzt, was alle Eltern und Mitarbeiterinnen sehr freute. Da die Anmeldungen für eine län-gere Betreuungszeit weiter steigen, hoffen wir, dass wir nach den Sommerferien eine zweite 16 Uhr-Gruppe eröffnen können.

Ein großes Lob und Dankeschön möchte ich an dieser Stelle einmal unserer Elternschaft aus-sprechen. Sie unterstützt uns in vielen Berei-chen und arbeitet zum Wohl ihrer Kinder sehr gut mit uns zusammen. Im Herbst wurde in El-ternarbeit unser altes marodes Spielhaus abge-rissen und das neue Haus später gestrichen. Das zweite Spielhaus wird in diesem Sommer folgen.

Wir haben einen engagierten Elternbeirat, der sich drei bis vier Mal im Jahr trifft. Aktionen, wie die gemeinsame Weihnachtsfeier werden dort besprochen. Auch in diesem Jahr haben die Eltern ihren Part eigenständig geplant und durchgeführt.

Es war für alle eine große Freude dem Krip-penspiel, einem Elternrollenspiel, zuzuschauen. Gemeinsam gesungene Weihnachtslieder und kleine Darbietungen der Kinder, ließen uns in weihnachtlicher Stimmung in die Ferien gehen.

Ein weiterer Höhepunkt im Kindergartenjahr ist die Faschingszeit. Den Auftakt dazu bildet in unserer Gemeinde seit einigen Jahren der „Karneval im Kloster“, hervorragend organisiert von der Kolping-Familie. Seit drei Jahren haben auch unsere Kindergartenkinder einen festen Platz im Abendprogramm. Mit ihrer Einlage ist

Übernachtung der Igelgruppe im Kindergarten

D mit Schatzsuche

Krippenspiel der Eltern

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es ihnen wieder gelungen, Spaß und Freude zu verbreiten und das Publikum mitzureißen.

Erstmalig haben auch Eltern einen kleinen Bei-trag zum Besten zu geben. Selbst hergestellte Handpuppen „sangen“, was unter Wasser im gelben U-Boot geschieht. Der Applaus und die geforderte Zugabe machen Mut für eine Fort-setzung im nächsten JahrD

Eine Woche später feierten wir mit der Ge-meinde den Faschingsgottesdienst, den wir mit Pater Fritz und unseren Kindern vorbereiteten. Das Thema lautete: „Leben ist Veränderung“. Viele Kaulquappen, Frösche und andere lustig verkleidete Kinder und Erwachsene begingen einen fröhlichen Gottesdienst. Anschließend feierten wir im Kloster zwei Stunden ausgelas-sen weiter. Alle Familien aus Gemeinde und Kindergarten hatten viel Spaß.

Bis zu den Sommerferien werden unsere Gruppen als besondere Aktion noch im Kinder-garten übernachten. Außerdem werden wir auch wieder beim Braunschweiger Nachtlauf am 20. Juni starten.

Ein größeres Projekt wird die Auseinanderset-zung mit der Arche Noah sein, an dessen Ende ein Mitmach-Musical in der Kirche stehen wird. Die Aufführung wird am Freitag, den 18. Juli

um 16 Uhr in der Kirche sein. Alle, die Spaß und Freude daran haben, sind sehr herzlich eingeladen.

Christine Engel

Der Kindergarten beim „Karneval im Kloster“

Das „gelbe U-Boot“ der Eltern beim Gemeindekarneval

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Wir Kommunionkinder in Helmstedt

Vom 25.-26. Januar waren wir Kommunionkinder zusammen mit Pater Fritz und unseren Kateche-tinnen auf unserem Wochenende in Helmstedt. Das war richtig toll. Wir haben viel gemacht: ge-sungen, gespielt, gegessen, Messe gefeiert, Spuren gesucht, Bibelgeschichten gespielt und im Blauen Raum eine Gute-Nacht-Geschichte von Pater Fritz erzählt bekommen.

Hinterher gab es in unserer Gruppe eine Umfrage, was uns am besten gefallen hat. Auf Platz 1 lagen die Nachtwanderung, die Geschichte von Pater Fritz und die Spiele (7x genannt). Dann ka-men gleich Basteln der Kerzen und die schönen Zimmer (4x).

Es war aber alles einfach schön, auch die Rückfahrt, auf der der Zug liegen blieb. – Allen vielen Dank!

Lucia Adams

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Spurensuche im Schnee

Fußball geht immer und überall

Biblisches Theater

Beim Gestalten der Kommunionkerzen

Spieleabend mit Pater Fritz

Gemeinsam unterwegs beim Gottesdienst

Besucht uns mal im Gemeindehaus!

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Gemeinsam unterwegs – Erstkommunion 2014

Am 27. April 2014 durften 46 Kinder in der völlig überfüllten Kirche St. Albertus Magnus ihre Erst-kommunion feiern. Seit September hatten sich die Kinder zusammen mit ihren Katechetinnen und Pater Fritz auf diesen Tag vorbereitet. Während der Katechese brachten sie das, was sie in dieser Zeit gemeinsam erlebt und über Gott erfahren haben zum Ausdruck:

1. Sag mal, beim Thema Kreuzweg neulich in

unserer Gruppenstunde, hast Du da verstanden,

warum sie Jesus verhaftet und zum Tode verur-

teilt haben?

2. Nee, das habe ich auch nicht kapiert. (Entrüs-

tet) Und den Mörder haben sie frei gelassen!

3. Dabei haben sie Jesus doch so gefeiert als er

am Palmsonntag in Jerusalem eingezogen ist.

4. Und denk' erstmal daran, was er alles Gutes

getan hat!

5. Genau! Er hat die Bitte des blinden Bartimäus

erhört und gemacht, dass er wieder sehen konn-

te.

6. Und er hat die gekrümmte Frau geheilt, als er

gesehen hat, wie schlecht es ihr geht. Dabei hat

sie ihn nicht einmal darum gebeten.

7. Bei dem Zöllner Zachäus war er sogar zu Gast,

obwohl der ein Betrüger war.

8. Da waren viele Leute ganz schön sauer, dass

Jesus sich mit so einem Sünder abgegeben hat.

9. Die haben halt nicht richtig zugehört oder es

einfach nicht verstanden, wenn Jesus von Gott

erzählt hat.

10. Gott liebt ALLE Menschen!

11. Wir sind alle seine Kinder und er ist unser Va-

ter.

12. Wenn wir etwas falsch gemacht haben, das

einsehen und es uns ehrlich leid tut, dann

nimmt er unsere Entschuldigung immer an.

13. So wie der barmherzige Vater sich gefreut hat

als sein verlorener Sohn wieder zu ihm zurück-

gekommen ist und ein großes Fest für ihn ge-

feiert hat.

14. Als Jesus zu Zachäus gekommen ist, hat der

gemerkt, wie schön es ist, wenn Menschen nett

zueinander sind und wenn man Freunde hat.

15. Da hat er beschlossen, allen, die er betrogen

hat, ihr Geld und noch viel mehr zurück zu ge-

ben.

16. Wenn Jesus ihn nicht beachtet oder mit ihm

geschimpft hätte, dann hätte Zachäus sich be-

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stimmt nie geändert, weil er gar nicht auf die

Idee gekommen wäre, dass es auch anders geht.

17. Und warum nagelt man einen, der so vielen

Leuten hilft und Menschen dazu bringt, nett

zueinander zu sein, dann ans Kreuz?

18. Warum ist Jesus nicht einfach weggelaufen als

die Soldaten kamen um ihn zu verhaften?

19. Warum hat er überhaupt erst zugelassen, dass

Judas ihn verraten hat?

20. Er hat seinen Jüngern beim letzten Abendmahl

doch selbst gesagt, dass einer von ihnen ihn

verraten wird.

21. Aber da hat er ihnen doch auch gesagt, dass

sich die Schrift erfüllen muss.

22. Und was soll das jetzt bitteschön heißen?

23. Na, dass Jesus gestorben ist, weil die Menschen

so viel Böses getan haben.

24. Er hat die ganze Schuld auf sich genommen,

weil er die Menschen so geliebt hat.

25. Hm, das ist zwar toll und ein unglaubliches

Geschenk, was er uns da gemacht hat, aber das

war doch nicht wirklich klug.

26. Er war dann ja tot, ist nicht mehr durchs Land

gezogen, um von Gott zu erzählen oder Men-

schen zu helfen. Alles war vorbei.

27. Wäre er doch besser weggelaufen und am Le-

ben geblieben. Dann hätte er zusammen mit

seinen Jüngern weiter machen können wie vor-

her.

28. Aber er ist doch am Leben; er ist ja auferstan-

den.

29. Ja, Gott hat seinen Sohn Jesus so sehr geliebt,

dass er ihn wieder von den Toten auferweckt

hat.

30. Schon, aber das ist trotzdem anders. Er ist da-

nach ja nicht mehr so da gewesen wie vorher.

31. Stimmt, seine Freunde hatten Probleme, ihn zu

sehen. Manchmal war er bei ihnen und sie ha-

ben ihn erst gar nicht erkannt.

32. Erst als er etwas tat, was nur er machte, zum

Beispiel das Brot brechen, haben sie ihn er-

kannt.

33. Er ist aber auch nicht mehr mit seinen Jüngern

durchs Land gegangen.

Das stimmt, aber dafür haben sich seine Freun-

de dann auf den Weg gemacht und sie haben

gespürt, dass er bei ihnen ist. Sie wussten nun

ja, dass er lebt.

34. Sie sind in alle Himmelsrichtungen losgezogen

und haben den Menschen von Gott erzählt, so

wie Jesus es gemacht hat.

Die Kerzen haben die Kommunionkinder selbst gebastelt.

Zur Katechese trug jedes Kind einen Gedanken vor

Danach wurde das Emmaus-Evangelium besprochen

Kommunionkinder bringen die Gaben zum Altar

Die Kinder haben Spuren in der Gemeinde hinterlassen

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35. O.k., das heißt also: Die Jünger sind den Weg

von Jesus weiter gegangen und Jesus ist bei

ihnen gewesen, obwohl sie ihn manchmal nicht

gesehen haben?

36. Ja, Jesus ist überall da, wo Menschen von ihm

erzählen, seinem Beispiel folgen und füreinan-

der da sind.

37. Im Kommunionkurs waren wir in den letzten

Monaten gemeinsam unterwegs und Jesus war

in den Geschichten, die wir gehört haben, im-

mer bei uns.

38. Um uns herum gibt es viele Spuren von Jesus –

Dinge und Menschen, die er uns an die Seite

stellt. Aber oft sehen wir sie nicht, weil wir

nicht genau hinsehen, hinhören oder uns von

anderen Dingen ablenken lassen.

39. Unsere Eltern, Großeltern, Geschwister und

Paten geben uns halt und machen uns stark.

40. Mit meinen Freunden kann ich spielen und

lachen. Ich freue mich, wenn ich sie sehe.

41. Manchmal habe ich Probleme bei den Haus-

aufgaben oder andere Kinder ärgern mich.

Dann wirkt alles um mich herum dunkel. Es ist

schön, wenn dann jemand kommt, um mir zu

helfen oder mir beizustehen und dadurch wie-

der Licht in mein Leben bringt.

42. Wenn ich traurig bin, freue ich mich, wenn

jemand kommt und mich tröstet.

43. In Helmstedt waren wir gemeinsam auf Spu-

rensuche. Wir haben zusammen gespielt, ge-

sungen, gelacht und uns alle besser kennen ge-

lernt. Wir sind zu einer Gruppe zusammenge-

wachsen.

44. Heute ist ein besonderer Tag, denn Jesus

kommt zu uns.

45. Wenn wir bereit sind, unsere Augen, Ohren und

Herzen zu öffnen, können wir Gottes Spuren in

unserem Leben finden und gemeinsam mit Je-

sus auf dem Weg zu ihm sein.

Am Ende wurde das Lied gesungen:

„Gib uns Ohren die hören und Augen, die sehn

und ein weites Herz, andre zu verstehn.

Gott, gib uns Mut, unsre Wege zu gehn.“

Texte zusammengetragen von Sabine Wittlich, Katechetin

Emmausgang 2014

Der Weg nach Emmaus ist manchmal beschwerlich

Der diesjährige Emmausgang ließ etwas von der Stimmung erahnen, die bei den Jüngern nach dem Tod Jesu vorherrschte. Zwar zogen die rund 30 Teilnehmer nicht wie die Jünger schweigend los, doch drückte der Regen, der gerade zu Beginn des Emmausgangs einsetzte und uns für mehr als eine Stunde lang begleite-te, doch ein wenig auf unsere Stimmung.

Für die Gebetsstationen auf unserem Weg hat-ten fr. Johannes Matthias Schäffler und das Vorbereitungsteam der Kolpinggruppe einzelne Aspekte des Emmausevangeliums herausge-griffen.

Schließlich erreichten wir die Fischerhütte in Riddagshausen, wo wir zu einer kleinen Stär-kung unter einem Dach Unterschlupf suchten. So wie die Jünger Jesus beim Brechen des Brotes erkannten, hatten auch wir unser kleines Emmauserlebnis: Gerade als wir das Brot bre-chen und die Fische verteilen wollten, riss die Wolkendecke aufD

Gestärkt und mit deutlich zuversichtlicherer Stimmung machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Kloster, wo wir schließlich zum Frühstück einkehrten.

Der anschließende Gottesdienst, musikalisch gestaltet von Eva-Maria Wirths und Regine Hain mit ihrer Band, beendete schließlich die-sen gelungenen Ostermorgen.

Frank Schindler

Gebet vor dem Brechen der Brote

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Spuren hinterlassen.

Spuren sind Botschaften des Lebens. Sie erzählen, was

an diesem Ort geschehen ist: Welche Person hier war,

was sie getan hat.

Man findet Spuren von Menschen und Tieren aber

auch von Ereignissen: war es stürmisch, hat es ge-

schneit oder viel geregnet?

Die meisten Spuren geschehen zufällig, du kannst

aber auch bewusst Spuren hinterlassen.

Schnitzeljagd oder Räuber und Gendarm

Verabrede dich mit ein paar Freunden und dann teilt

ihr euch in zwei Gruppen auf.

Die erste Gruppe startet und legt auf dem Weg Spu-

ren, die zu ihrem Versteck führen. Das können Zei-

chen mit Kreide, gelegte Pfeile oder Wollfäden an

Baumästen u.ä. sein.

Dabei ist es auch erlaubt, Irrwege zu legen, um die

Verfolger abzulenken.

Nach einer verabredeten Zeit startet die zweite Grup-

pe. Die versucht, alle Spuren zu finden und zu bewer-

ten. Führt die Spur zu den Räubern oder verläuft man

sich, wenn man ihr folgt.

Schaffen es die Gendarmen (französisch: Polizisten),

die Räuber zu fangen? Oder bleiben die Räuber trotz

Spuren unentdeckt?

Dieses Spiel eignet sich besonders für Geburtstags-

feiern.

Spuren im Sand

Von Margaret Fishback Powers

Eines Nachts hatte ich einen Traum:

Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.

Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,

Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.

Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand,

meine eigene und die meines Herrn.

Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen

war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,

dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine

Spur

zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten

Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:

„Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du

mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.

Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten

meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.

Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am

meisten brauchte?“

Da antwortete er:

„Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie

allein lassen, erst recht nicht in Nöten und

Schwierigkeiten.

Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,

da habe ich dich getragen.“

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Tag der offenen Klöster 2014 Am 10. Mai 2014 fand zum ersten Mal bundes-weit ein Tag der offenen Klöster statt. Die Initia-tive dazu geht auf eine Idee der Arbeitsge-meinschaft Berufungspastoral, einer Arbeits-stelle der Deutschen Bischofskonferenz, zu-rück.

Am Tag der offenen Klöster hatten zahlreiche Klöster und Konvente in Deutschland und in den Niederlanden ihre Pforten geöffnet, um einen Einblick in das Leben „hinter den Klos-termauern“ zu gewähren. Durch den direkten Dialog bot der Tag Interessierten eine gute Ge-legenheit, die eigenen, oft feststehenden Vor-stellungen vom Leben der Ordensleute zu hin-terfragen und sich ein eigenes Bild von der Vielfalt des Lebens in den Klöstern zu machen.

Erstmalig nahm auch das Kloster St. Albertus Magnus an dieser Veranstaltung teil:

Das Programm begann um 14.00 Uhr mit einer Führung über die Kunst in unserer Kirche. Pa-ter Hans-Albert Gunk erläuterte vor ca. 25 inte-ressierten Gästen, die zum Teil aus Magdeburg oder Hildesheim angereist waren, die Kunst-werke in unserer Kirche. Dabei stand vor allem das dreiteilige Altarbild von Gerd Winner im Mittelpunkt. Die Führung endete schließlich in der Marienkapelle.

Um 16.00 Uhr schloss sich ein Gespräch mit Pater Johannes Witte an. Unter dem Titel „Kloster – wie geht das?“ stellte er ebenfalls vor ca. 25 Zuhörern den Dominikanerorden und das Leben der Dominikaner vor. Dabei erläuter-te er auch die Situation der Dominikaner hier in Braunschweig und ging auf seine persönlichen Beweggründe ein, Dominikaner zu werden.

Nach der Vorabendmesse um 18.00 Uhr wurde um 19.00 Uhr in einer Sondervorstellung des „Kino im Kloster“ der Dokumentarfilm „Die gro-ße Stille“ gezeigt, der das Leben in einem Kar-täuserkloster vorstellt.

Frank Schindler

Pater Hans Albert Gunk erläutert die Kunst in der Kirche

Pater Johannes Witte berichtet über das Leben im Orden

Ein frohes Pfingstfest!

Die nächste Ausgabe offen e Kirche er-scheint zu Weihnachten 2014. Wir freuen uns wieder auf Ihre Berichte, aber auch auf Anre-gungen und Kritik. Bitte beachten Sie den Re-daktionsschluss am 30. November 2014.

Gerne würden wir auch neue Redaktionsmit-glieder begrüßen, die uns bei der Suche nach interessanten Themen, beim Schreiben von Artikeln oder bei der Korrektur der Zeitung un-terstützen.

Ihr Redaktionsteam

Das Redaktionsteam: Claudia Oettich, Silvia Oettich, Frank Schindler, Eckart Schulte, Christian Woitalla

Organisation, Layout & Satz: Frank Schindler

Druck: Wir-machen-druck.de

Kontakt: Frank Schindler � 0531/ 233 85 23 Claudia Oettich � 0160 / 91 92 58 35

E-Mail: [email protected] Pfarrbüro, � 0531/ 23 88 5-0

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Gruppen der Gemeinde

Kinder- und Jugendgruppen

Krabbelgruppen Bärbel Strauß (Mo.) über Pfarrbüro Anna Geese (Di.) 701 47 07 Laia Nicolau (Do., span.) 0173 / 234 99 40 Claudia Oettich (Fr.) 0160 / 91 92 58 35 Isabelle Ricard (Sa., franz.) 05374 / 67 25 73

MinistrantInnen Do. 17.00h Rebekka Büngener 05331 / 759 24 Carlotta Hammerer 288 66 77 Jannes Langemann 05331 / 96 91 54 Lisa Leschinski 580 40 77 Alexander Neubert 33 48 31 Torben Scharf 34 19 01

Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) Stamm „Martin Luther King“ Michael Vieth 0176 / 24 68 69 24 Joh. Oldeweme 0173 / 624 74 71 P. Fritz Wieghaus 36 25 00 16

• Wölflinge (7-10 Jahre) Mi. 17.00h Gerhard Mayer 22 50 15 01 Nils Klein-Heßling 0151 / 26 07 80 55 Christian Gottschling 0151 / 16 61 84 17

• Jungpfadfinder (10-13 Jahre) Di. 17.00h Karoline Grecko 0176 / 61 80 65 58 Katharina Grecko

• Pfadfinder (13-16 Jahre) Mi. 18.30h Johannes Oldeweme 0173 / 624 74 71 Michael Vieth 0176 / 24 68 69 24 Nils Klein-Heßling 0151 / 26 07 80 55

• Rover (ab 16 Jahre) Do. 19.00h Steffen Runne

Kinderschola n. Vereinbarung Mechtild Franke 05331 / 96 90 80 Claudia Oettich 0160 / 91 92 58 35

Jugendband „Cross Over“ Michael Polley 680 25 82 Alexander Neubert 33 48 31

Junge Erwachsene und Familien

Donnerstagstreff Do. lt. Progr. Astrid u. Ulrich Scharf 34 19 01 Frank Schindler 233 85 23

Musikgruppe Mixed People Di. 20.00h Frank Schindler 233 85 23 Stephan Graeber 05307 / 49 51 85

Erwachsene

Bläserensemble n. Vereinbarung Matthias Kaluza 0160 / 320 49 27

Gitarrengruppe 14-tägig Mi. 19.45h Claudia Oettich 0160 / 91 92 58 35

Caritas-Kontaktstelle und Soziale Sprechstunde Klaus Macke 0171 / 998 27 81

Partnergemeinde El Salvador 3. Do. im Monat, 20.00h Sven Buhrmann 33 03 63 Helga Wirths 05304 / 41 57

Gemeindezeitung offen e Kirche

Frank Schindler 233 85 23

Frauengemeinschaft KFD Renata Schindler 233 85 23

• Frauenfrühstück letzter Mi. im Mon. 9.00h Antje Kanne 37 77 97

• Gymnastik der Frauen Mo. 19.00h Anita Furche 33 18 19

• Yoga Mo. 19.00h Antje Kanne 37 77 97

• Sticken Di. 15.00h Beate Thiel 05308 / 71 79 Anita Furche 33 18 19

• Von Frauen für Frauen lt. Progr. Monika Steiner 233 88 38

• Meditative Kreistänze Mi. lt. Progr. Inga Dierssen 0171 / 233 26 34

Frauen-Kultur-Kreis (FKK) Henriette Minter 05306 / 49 06

Glaubensgesprächskreise Anne u. Mario Pechwitz 284 43 03

Kolpingfamilie lt. Progr. Günter Ratajczak 79 82 23

Pax Christi 14-tägig Di. 20.00h Dagmar Gebauhr 60 27 94

Seniorenkreis 14-tägig Mi. 15.00h Anita Furche 33 18 19

Stepping out! – Stepptanzgruppe Mi. 18.30h Regine Hain 89 00 31

TANDEM 14-tägig Do. 19.30h P. Osvaldo Robles Segovia 36 25 00 11

Bitte teilen Sie uns Änderungen oder neue Gruppen umgehend mit.

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Planung und Ausführung sämtlicher Elektroarbeiten

Klaus Labitzke Elektrotechnik GmbH Inhaber Thomas Labitzke

Werkstatt: Vossenkamp 1, 38104 Braunschweig Büro: Lortzingstraße 24, 38106 Braunschweig

Telefon: 0531/ 33 88 22 Fax: 0531/ 33 88 24

E-mail: [email protected]