Mongolisches Reich

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Mongolisches Reich Die Mongolen-Reiche unter Dschingis Khan (ab 1206 bis 1227) und seinen Erben: Mongolisches Reich Ab 1260: Gebiet der Goldenen Horde (Süd-Russland) Tschagatai-Khanat (Zentralasien) Bereich der Ilchane (Persien) Reich der Yuan-Dynastie (China) Das Mongolische Reich war der Hauptsiedlungsraum der Mongolen und der größte zusammenhängende Herr- schaftsbereich der Weltgeschichte. Der Begriff „Mongo- len bezeichnet die ursprünglichen Völker der Mongolei, einem Land nördlich der heutigen Volksrepublik China auf der Hochebene. Trotz ihrer geringen Zahl (um 1200 ca. 200.000) spielten die Mongolen eine herausragende Rolle in der Weltgeschichte. 1 Charakter des Reiches Unter dem Begriff Mongolisches Reich wird sowohl das von Dschingis Khan begründete und von seinen Nach- fahren Ögedei Khan, Güyük Khan und Möngke Khan regierte Reich (1190 bis 1260) verstanden wie auch die Gemeinschaft von vier Nachfolgereichen: Tschagatai- Khanat (bis 1565), Ilchanat (bis 1507), Goldene Hor- de (bis 1502) und Yuan-Dynastie (bis 1387, in China aber nur bis 1368). Das Mongolische Reich kannte auch nach 1260 noch die Institution des Großkhans, allerdings wurde der jeweilige Großkhan nach Möngke Khan nicht mehr von allen mongolischen Khanaten vollständig an- erkannt, sondern sie agierten teilweise wie selbständige Reiche. Ein Statthalter (darughachi) der Goldenen Horde im 13. Jahr- hundert in einer russischen Stadt. Historisierende Darstellung von 1902. Der letzte Großkhan, der alle mongolischen Teilreiche beherrschte, war Timur Khan (bis 1307). * [1] Danach kam es zwar wiederholt zu Tributzahlungen der ande- ren Khane an den jeweiligen Großkhan, insbesondere an Toqa Timur (bis 1332) * [2], der während seiner Regent- schaft nachweislich 14 Mal solche Tributzahlungen der anderen Teilreiche erhielt * [3], darunter zB. auch russi- sche Sklaven * [4]. In einem Bericht an Papst Johannes XXII. wird sogar von jährlichen Tributzahlungen an To- qa Timur berichtet * [5]. Ähnliche Gesten der Unterwer- fung und Verbundenheit waren zB. Vermählungen zwi- schen Prinzen der Yuan-Dynastie einerseits und solchen der Goldenen Horde beziehungsweise des Ilkhanates an- dererseits. * [6] Allerdings wurden die politischen Geschi- cke des Mongolischen Reiches nach Timur Khan weit- gehend dezentralisiert gelenkt. Insbesondere unterstütz- ten sich die Khane gegenseitig – beziehungsweise ihren Großkhan – nur mehr bedingt bei militärischen Aktio- nen; oft wurden nur symbolisch Soldaten entsandt. Inso- fern war das Mongolische Reich ab 1307 die meiste Zeit über eher ein dem Heiligen Römischen Reich ähnlicher Staatenbund unter mehr formeller denn tatsächlicher Lei- tung durch den Großkhan als ein einheitlicher Staat im modernen Sinn. Trotz mangelhafter politischer Einheit war der Zusam- menhalt innerhalb des Mongolischen Reiches auch nach 1307 noch deutlich erkennbar. Er manifestierte sich un- ter anderem in dem in der Jassa kodifizierten Recht, dem Post- und Kommunikationssystem (Örtöö und Païza), und dem gemeinsamen Kunst- und Kulturgut wie ins- besondere Schrift und Sprache. Damit ist die Einheit des Mongolischen Reiches durchaus mit jener anderer großen Reiche des Spätmittelalters und der frühen Neu- 1

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war der Hauptsiedlungsraum der Mongolen und der größte zusammenhängende Herrschaftsbereich der Weltgeschichte. Der Begriff „Mongolen“ bezeichnet die ursprünglichen Völker der Mongolei, einem Land nördlich der heutigen Volksrepublik China auf der Hochebene. Trotz ihrer geringen Zahl (um 1200 ca. 200.000) spielten die Mongolen eine herausragende Rolle in der Weltgeschichte.

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  • Mongolisches Reich

    Die Mongolen-Reiche unter Dschingis Khan (ab 1206 bis 1227)und seinen Erben:Mongolisches ReichAb 1260:Gebiet der Goldenen Horde (Sd-Russland)Tschagatai-Khanat (Zentralasien)Bereich der Ilchane (Persien)Reich der Yuan-Dynastie (China)

    Das Mongolische Reich war der Hauptsiedlungsraumder Mongolen und der grte zusammenhngende Herr-schaftsbereich der Weltgeschichte. Der Begri Mongo-lenbezeichnet die ursprnglichen Vlker der Mongolei,einem Land nrdlich der heutigen Volksrepublik Chinaauf der Hochebene. Trotz ihrer geringen Zahl (um 1200ca. 200.000) spielten die Mongolen eine herausragendeRolle in der Weltgeschichte.

    1 Charakter des ReichesUnter dem Begri Mongolisches Reich wird sowohl dasvon Dschingis Khan begrndete und von seinen Nach-fahren gedei Khan, Gyk Khan und Mngke Khanregierte Reich (1190 bis 1260) verstanden wie auchdie Gemeinschaft von vier Nachfolgereichen: Tschagatai-Khanat (bis 1565), Ilchanat (bis 1507), Goldene Hor-de (bis 1502) und Yuan-Dynastie (bis 1387, in Chinaaber nur bis 1368). Das Mongolische Reich kannte auchnach 1260 noch die Institution des Grokhans, allerdingswurde der jeweilige Grokhan nach Mngke Khan nichtmehr von allen mongolischen Khanaten vollstndig an-erkannt, sondern sie agierten teilweise wie selbstndigeReiche.

    Ein Statthalter (darughachi) der Goldenen Horde im 13. Jahr-hundert in einer russischen Stadt. Historisierende Darstellung von1902.

    Der letzte Grokhan, der alle mongolischen Teilreichebeherrschte, war Timur Khan (bis 1307).*[1] Danachkam es zwar wiederholt zu Tributzahlungen der ande-ren Khane an den jeweiligen Grokhan, insbesondere anToqa Timur (bis 1332)*[2], der whrend seiner Regent-schaft nachweislich 14 Mal solche Tributzahlungen deranderen Teilreiche erhielt*[3], darunter zB. auch russi-sche Sklaven*[4]. In einem Bericht an Papst JohannesXXII. wird sogar von jhrlichen Tributzahlungen an To-qa Timur berichtet*[5]. hnliche Gesten der Unterwer-fung und Verbundenheit waren zB. Vermhlungen zwi-schen Prinzen der Yuan-Dynastie einerseits und solchender Goldenen Horde beziehungsweise des Ilkhanates an-dererseits.*[6] Allerdings wurden die politischen Geschi-cke des Mongolischen Reiches nach Timur Khan weit-gehend dezentralisiert gelenkt. Insbesondere untersttz-ten sich die Khane gegenseitig beziehungsweise ihrenGrokhan nur mehr bedingt bei militrischen Aktio-nen; oft wurden nur symbolisch Soldaten entsandt. Inso-fern war das Mongolische Reich ab 1307 die meiste Zeitber eher ein dem Heiligen Rmischen Reich hnlicherStaatenbund unter mehr formeller denn tatschlicher Lei-tung durch den Grokhan als ein einheitlicher Staat immodernen Sinn.Trotz mangelhafter politischer Einheit war der Zusam-menhalt innerhalb des Mongolischen Reiches auch nach1307 noch deutlich erkennbar. Er manifestierte sich un-ter anderem in dem in der Jassa kodizierten Recht, demPost- und Kommunikationssystem (rt und Paza),und dem gemeinsamen Kunst- und Kulturgut wie ins-besondere Schrift und Sprache. Damit ist die Einheitdes Mongolischen Reiches durchaus mit jener anderergroen Reiche des Sptmittelalters und der frhen Neu-

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  • 2 2 GESCHICHTE

    zeit vergleichbar.*[7]*[8]Die Herrschaft ber die insbesondere in der Peripheriezahlreichen Vasallenstaaten des Mongolischen Reicheswurde oft durch ein System von Tributzahlungen, Geiselnund Strafexpeditionen ausgebt. So wurden etwa nachder Eroberung oft die wehrfhigen Mnner in das mongo-lische Heer eingegliedert. Native Herrscher wurden be-lassen oder neu eingesetzt, ausgewhlte Familienangeh-rige jedoch als Geiseln genommen. Zustzlich wurde inder Regel ein Statthalter eingesetzt (darughachi auf Rus-sisch, darougheh auf Persisch*[9], basqaq auf Tr-kisch), der entweder vor Ort verblieb oder jhrlich wie-derkehrte. Er stellte die Ablieferung des Tributs an denjeweiligen Khan sicher und gewhrleistete, dass der Va-sallenstaat keine Politik verfolgte, die jener des Mon-golischen Reiches entgegenstand.*[10] Stie dem Statt-halter etwas zu oder berichtete er dem Khan von Un-gehorsam, wurden die zuvor genommenen Geiseln um-gebracht und Strafexpeditionen gegen den Vasallenstaatunternommen. Danach wurde der Vorgang meist wieder-holt.

    2 Geschichte

    2.1 Ursprnge

    Eurasien vor Beginn der mongolischen Eroberungen, c. 1200.

    Die riesigen Steppengebiete der Mongolei sowie die an-grenzenden Gebiete Nordchinas, Sdrusslands und Ost-kasachstans wurden im Mittelalter von nomadischenGruppen beherrscht, welche sich aufgrund einer Lebens-weise in Clans nicht immer leicht klassizieren und von-einander unterscheiden lassen; linguistisch lassen sichdiese Gruppen in drei Kategorien teilen: jene, die eineTurksprache, mongolisch oder eine tungusische Sprachesprechen.Zu einem groen Teil auf den unterschiedlichen Spra-chen aufbauend werden fr die Jahrzehnte vor DschingisKhan fnf Ethnien als die mongolischen Steppenge-biete dominierend identiziert: Naimanen, Keraiten,Merkiten, Tataren und Mongolen, wobei die Merkitenund Mongolen mongolisch sprachen und die Naimanenund Keraiten von manchen als Turkvlker qualiziert

    werden. Diese fnf Gruppen waren miteinander aberauch untereinander oft in Konikte verwickelt.*[11] Um1123 wurden die Gruppen der mongolischen Steppenge-biete von Kabul Khan geeint, doch ging dieses Reich be-reits 1160/61 wieder unter.

    2.2 Reichsgrndung

    Hauptartikel: Dschingis KhanDie Mongolen stiegen erst unter der Fhrung Dschingis

    Das mongolische Reich beim Tode Dschingis Khans (1227)

    Das mongolische Reich beim Tode Mngke Khans (1259).

    Weltreich der Mongolen

  • 2.4 Mongolische Eroberung im Nahen und Mittleren Osten 3

    Khans (1155/11621227) dauerhaft auf, dem 1190 wie-der eine Vereinigung gelang und der bis 1204 auch die an-deren Steppenvlker unterwarf. Anders als Kabul Khanvor ihm gab er dem geeinten Reitervolk aber diesmaleinen Staatsaufbau: In seinem Heer wurde unabhn-gig von Sippen und Clans jeder Krieger einem T-men (Zehntausendschaft) zugeordnet; diese Politik wur-de mit den spter in das mongolische Heer eingeglie-derten Soldaten fortgesetzt, was wesentlich zur Schlag-kraft und der Skalierbarkeit beitrug. Er gab seinem Reichauch eine einheitliche Schrift und ein einheitliches Gesetz(Jassa). Zur Etablierung einer Zentralgewalt grndete erdie neue Hauptstadt Karakorum.*[12] Seine Nachfolgerfgten insbesondere noch ein Post- und Kommunikati-onssystem (rt und Paza) hinzu.Unter ihm und seinen Nachfolgern konnten die Mongo-len so das grte Landreich der Geschichte in Grevon 26.000.000 km errichten, in dem 100 MillionenMenschen lebten. Auf dem Hhepunkt ihrer Macht be-herrschten sie das Kaiserreich China, Korea, Khorassan(heute zu Afghanistan und Iran gehrend), Persien,Georgien, Armenien, Bulgarien, Ungarn, Russland, sowiedie dazwischen liegenden Lnder.

    2.3 Mongolische Eroberung in Europa

    Hauptartikel: Goldene Horde

    In den 1220er Jahren kehrten zwei mongolische Gene-rle von Dschingis Khan, Jebe und Subutai, von einemFeldzug gegen den Naimanenprinz Ktschlg, Herrscherdessen, was vom Reich der Kara-Kitai brig war, berdas Territorium der heutigen Ukraine in die Mongolei zu-rck. Die Russen entsandten ein Heer gegen die Mongo-len, das in der Schlacht an der Kalka vernichtend geschla-gen wurde. Weiters kam es zu Plnderungen russischerStdte. Diese mongolisch-russischen Konikte waren dererste direkte Kontakt zwischen Mongolen und Europ-ern.*[13] Fr die Russen war dieser Zusammensto eintraumatisches Erlebnis, sodass in der Nestorchronik frdas Jahr 1224 beispielsweise festgehalten ist: [] we-gen unserer Snden brachen in jenem Jahr unbekannteVlker ber uns herein, von denen keiner wusste wer siewaren, woher sie kamen, von wem sie abstammen oderwelchen Glauben sie haben.Weniger als zwei Jahrzehnte spter, Dschingis Khan warinzwischen gestorben und sein Sohn gedei Khan warGrokhan der Mongolen, kam es zum Mongolensturmber Europa. Ein anderer Sohn Dschingis Khans,Dschtschi, sowie dessen Sohn Batu Khan fhrten einmongolisches Heer an, das, zuerst im Jahr 1237, kleine-re Reiche auf dem Gebiet des heutigen Russland, zwi-schen Kasachstan und der Ukraine, eroberte. Bis 1240wurden die russischen Frstentmer mit Ausnahme vonNowgorod erobert, was den Mongolen vermutlich deswe-gen so rasch und scheinbar mhelos gelang, weil die rus-

    sischen Frstentmer ihre Krfte nur bedingt bndeltenoder aufgrund der Wucht des mongolischen Angris bn-deln konnten.*[14] Trkische Vlker auf dem Gebiet derheutigen Ukraine, insbesondere die Kiptschak, unterwar-fen sich teilweise und schlossen sich wie schon anderetrkische Stmme vor ihnen dem mongolischen Heeran, teilweise ohen sie nach Ungarn und dienten dem un-garischen Knig als Sldner.Im Jahr 1241 drangen die mongolischen Reiterscharenbis ins heutige Deutschland, Tschechien und sterreichvor.*[15] Die Ritterheere der europischen Staaten hattenden Mongolen nichts entgegenzusetzen. Die beiden gr-ten Schlachten, die (erste) Schlacht bei Liegnitz (Polen)am 9. April 1241 und die Schlacht bei Muhi (Ungarn),nur wenige Tage nach jener bei Liegnitz, endeten jeweilsmit vernichtenden Niederlagen des deutsch/polnischenbzw. ungarischen Heeres. Zugute kam den Mongolen dieDisziplin und Ausdauer ihrer Kavallerie, und die berra-genden logistischen Leistungen, siehe Mongolische Krieg-fhrung. Ein Abbruch des Europafeldzuges erfolgte auf-grund des Todes gedei Khans, da sich Dschtschi undBatu Khan an der Wahl des neuen Grokhans beteiligenwollten.Die mongolischen Eroberungen in Europa wurden zumStaat der Goldenen Horde, der noch bis 1502 und so-mit mehr als ein Vierteljahrtausend lang eines der grtenReiche Europas war: Es umfasste bis zu einem Drittel desgeographischen Europa und bis zu 10 % der europischenBevlkerung und bte insbesondere die Oberherrschaftber Russland aus.*[16]*[17] Die Mongolen berelennoch zumindest bis ins spte 13. Jahrhundert immer wie-der die Ungarn und Polen, gingen spter aber Bndnissemit mitteleuropischen Mchten ein etwa 1410 in derSchlacht bei Tannenberg*[18]. Sie bedrohten bis zur Mit-te des 14. Jahrhunderts das Byzantinische Reich durch dieEinnahme der wirtschaftlich und militrisch bedeutendenStadt Vicina und wiederholte Einflle in Thrakien.*[19].Noch bis ins 15. Jahrhundert kam es immerhin noch zuRaubzgen nach Mitteleuropa.*[20]

    2.4 Mongolische Eroberung imNahen undMittleren Osten

    Hauptartikel: IlchaneDie vierte und letzte Dynastie der Choresm-Schahs

    (persisch ), die muslimischen Anuschteginiden(Anteginiden) beherrschten seit 1077 Choresmien, denIran, Transoxanien und Afghanistan; Ein Feldzug gegenden Kalifen von Bagdad musste wegen erster militri-scher Kontakte mit den Mongolen abgebrochen werden.Provoziert durch den berfall auf eine Handelskarawa-ne in Utrar 1218, eroberten die Mongolen das westlicheMittelasien. Muhammad II. (Al ad-Duny wa-d-DnAb l-Fat Muammad) unfhig sein Reich eektivzu verteidigen chtete auf eine Insel im KaspischenMeer wo er bald darauf starb. Sein Sohn Dschalal ad-Din

  • 4 2 GESCHICHTE

    Das Anuschteginidenreich zu Beginn des 13. Jahrhunderts

    versuchte von Aserbaidschan aus eine Kampagne gegendie Mongolen, wurde aber 1230 von den zuvor verbnde-ten Rum-Seldschuken und Aiyubiden in der Schlacht vonYasi-Tschemen (bei Erzincan) besiegt.Die Mongolen drangen schon in den 1230er Jahren inAnatolien ein und tteten dabei Kai Kobad I., Sultander Rum-Seldschuken. Nach 1241 begannen sie unterBaiju von Aserbaidschan aus weitere Gebiete des Na-hen Ostens zu erobern. Gemeinsam mit georgischen undarmenischen Krften eroberten sie 1242 Erzurum. KaiChosrau II. stellte daraufhin ein 80.000 Mann starkesHeer auf und erwartete die Mongolen in Sivas. DasKaiserreich Trapezunt und georgische Adelige, die wegender Mongoleninvasion ihr Land verlassen hatten, schlos-sen sich Kai Chosrau II. an. In der Schlacht vom KseDa rieben die Mongolen das gegnerische Heer fast voll-stndig auf.

    Die Mongolen greifen Bagdad mit verschiedenen Waen (u.A.Belagerungswaen und Pontonbrcken) an. (Persische Miniaturaus der Dschami' at-tawarich (Universalgeschichte) Raschd ad-Dns).

    Mehr als zehn Jahre spter, Grokhan war inzwischenMngke Khan, wurde sein Bruder Hleg mit einem wei-teren Westfeldzug beauftragt. Hleg erhielt hierfr einegroe Armee, die rund ein Fnftel der gesamten mon-golischen Armee ausmachte, etwa 150.000 Mann. Als er1255 Transoxanien erreichte waren in seiner Armee un-ter anderem Generle wie Arghun Aqa von den Oiraten,Baiju, Buqa-Temur, der Chinese Guo Kan, der Dscha-

    laiyr Koke Ilge, Kitbuqa von den Naimanen, Tutar undQuli von der Goldenen Horde und Hlegs Bruder Su-nitai.*[21] Neben den Mongolen kmpften auch Verbn-de christlicher Vasallen wie die Georgier, Armenier undeinige Franken aus dem Frstentum Antiochia*[22] frdie Mongolen. Der Zeitzeuge Ata al-Mulk Dschuwainiberichtete auch ber 1.000 chinesische Artillerieexper-ten sowie persische und trkische Soldaten.*[23] Im Iranwurde zunchst die militante Sekte der Assassinen aus-geschaltet. Diese kontrollierten mehrere Festungen imElburs-Gebirge im Nordiran (und in Syrien). Der Fh-rer der Assassinen in Alamut (nrdlich von Qazvin) Alaad-Din Muhammad III. b. Hasan (12211255) sandte At-tentter um Mngke und Kitbuqa zu ermorden was je-doch verhindert werden konnte. Hleg konnte nach derZerstrung mehrerer Festungen am 20. Dezember 1256Alamut erobern.

    Das Reich der Ilchane in seiner grten Ausdehnung

    Von den bereits mongolischen Gebieten im Mittleren Os-ten drang Heleg als nchstes Richtung Bagdad vor, wodie zweite Kalifendynastie, jene der Abbasiden, seit 751herrschte*[24]. Nach einer Schwcheperiode des Kalifatsin der der Kalif zu einer Marionette seiner Militrsklaven(Mamluken) und trkischer Warlords (Seldschuken) de-gradiert worden war, hatte das Kalifat ab dem 12. Jahr-hundert wieder mehr auch weltliche Macht gewon-nen. Bagdad, das (nach vormals Arabien und Syrien) dasZentrum der islamischen Welt geworden war, hatte ei-ne Bevlkerung von einer Million Menschen und wurdevon bis zu 60.000 Soldaten verteidigt. Hlegs Armeegri von drei Seiten an: Der nrdliche Teil unter Baijukam aus Anatolien ber Arbil und berquerte bei Tikritden Tigris und nherte sich der Stadt von Westen. Hlegselbst kam mit seinem Heer vom Hamadan und kam berKermnschh, Hulwan von Osten her auf Bagdad zu. Diesdliche Gruppe zog ber Lorestan gegen Bagdad.*[25]Al-Musta'sim konnte einen ersten Angri abwehren, un-terlag dann aber; Am 10. Februar (nach dem islami-schen Kalender am 4. Safar 656 AH) bergab er dieStadt. Der Fall Bagdads war fr die islamische Welt eingroer Schock. Doch die Stadt wurde bald wieder auf-gebaut*[26]: 3000 mongolische Krieger wurden zu die-sem Zweck zurck gelassen; Das ehemalige Kalifat wur-

  • 2.5 Mongolische Eroberungen in China, Korea und Japan 5

    de in das mongolische Verwaltungssystem eingebunden:Bagdad, das sdliche Mesopotamien und Chusistan be-kamen Statthalter (Wali Wali der gesamten Region warder mongolische Frst Sujunjq), Stellvertreter (Neb),Militrkommandanten (ena) und zahlreiche Richter.1258/59 wurde in der Stadt eine Volkszhlung und Steu-erfestsetzung durchgefhrt. Der jakobitische ReisendeGregorius Bar-Hebraeus besuchte 1265 Bagdad und stell-te fest, dass die mongolische Eroberung Aleppos verhee-render war, als es in Bagdad der Fall war.Im Januar 1260 eroberten die Mongolen Aleppo undHoms. Zu dieser Zeit traf aber die Nachricht vom Toddes Grokhans ein. Hleg zog mit dem grten Teil desmongolischen Heeres nach Zentralasien zurck. Die inSyrien verbliebenen Truppen unter dem Feldherrn Kit-buqa konnten noch Damaskus einnehmen und den letztenSultan von Syrien aus der Dynastie der Ayyubiden, an-Nasir Yusuf, unterwerfen. Sie unterlagen jedoch noch imSeptember den Mamluken von gypten in der Schlachtvon Ain Djalut sodass fortan der Euphrat die Grenze zum sich auch in Zukunft erfolgreich behauptenden Mam-lukensultanat bildete.Die mongolischen Eroberungen im Nahen und MittlerenOsten wurden zum Ilchanat. Die Nachfahren Hlegs be-herrschten dieses Khanat rund 100 Jahre lang und do-minierten die gesamte Region. Der Ilchan Tegder warder erste Mongolenherrscher der zum Islam bertrat undden Namen Ahmad annahm. Dies fhrte zum Widerstandder mongolischen Oberschicht sodass 1284 Ahmad Te-gder durch Arghun gestrzt wurde und eine verstrk-te Frderung des Buddhismus stattfand. Unter Ghazan,dessen Herrschaft als Hhepunkt der Dynastie angesehenwird, erfolgte der bertritt eines Groteils der mongo-lischen Oberschicht zum sunnitischen Islam. Gleichzei-tig war er auch der erste Ilkhan, der bei seiner Inthro-nisation nicht persnlich zum Grokhan reiste um umBesttigung seiner Macht zu ersuchen obgleich er zudiesem eine freundschaftliche Beziehung unterhielt.*[27]1353 wurde Togha Temr ermordet und das Ilchanat zer-el. Der Nahe und Mittlere Osten wurden aber bereitsab 1360 insofern wieder unter quasi-mongolische Herr-schaft gebracht, als ein anderer Teilstaat des Mongoli-schen Reiches, das Tschagatai-Khanat, unter Timur, dieRegion eroberte. Obwohl sich Timur auf seine mongo-lischen Vorfahren und auf die Legitimation durch dasTschagatai-Khanat berief und sogar eine (echte) Nach-fahrin Dschinghis Khans heiratete, wird sein Versuchsich als Nachfolger Dschinghis Khans zu positionierenvon vielen Historikern abgelehnt. Die heutigen Hazara inAfghanistan gelten als direkte Nachkommen der Ilchane.

    2.5 Mongolische Eroberungen in China,Korea und Japan

    Bereits zu Dschingis Khans Lebzeiten wurden dieTanguten, im Herzen des heutigen China, erobert und die

    China 1142: In den Jahrzehnten vor der mongolischen Invasionbeherrschten die Song aufgrund der Jurchen nur Teile des heuti-gen China.

    Jurchen, im Nordosten des heutigen China, tributpichtiggemacht. Unter seinem Sohn gedei Khan als Grokhanwurden die Jurchen in einem Krieg von 1231 bis 1234endgltig erobert. In diesem Krieg war der spter auchim Westfeldzug eine wesentliche Rolle spielende Gene-ral Subutai beteiligt.Korea wurde ebenfalls bereits 1218 tributpichtig ge-macht; nach dem Tod eines Statthalters wurde Korea1231 endgltig unterworfen; allerdings kam es in der Fol-ge zu wiederholten Aufstnden gegen die mongolischenBesatzer. Erst Mitte der 1270er Jahre, unter Kublai Khanals Grokhan, konnte Korea befriedetwerden.

    Reich der Yuan-Dynastie um 1294

    Im Jahr 1235 begann von den bereits mongolischen Ge-bieten auf Territorium des heutigen China aus, die Er-

  • 6 2 GESCHICHTE

    oberung des chinesischen Kaiserreichs der Song im S-den. Allerdings war dieses Unterfangen zunchst nichtvordringlich; Zwei Feldzge 1242 und 1245 beispiels-weise dienten eher einer Ablenkung von innenpolitischenStreitigkeiten whrend dem Interregnum zwischen ge-dei Khan und seinem Sohn Gyk Khan. Unter demGrokhan Mngke Khan erfolgten tatschliche Gebiets-gewinne 1252 bis 1255 und 1256 erfolgte eine Gene-raloensive, die allerdings mit Mngkes unerwartetemTod im Sptsommer 1259, mit einem von den Song teu-er erkauften Waenstillstand endete. Nach der Macht-ergreifung Khublais wurde die mongolische Hauptstadt1260 auf vormals chinesischen Boden verlegt. An ei-ner neuen Generaloensive 1267/1268 beteiligten sichneben Khublais eigenen Truppen insbesondere Truppendes amtierenden Ilkhans. Nach dem Fall der Festun-gen am Han-Fluss 1273 (mehrjhrige Belagerung vonXiangyang) drangen die Mongolen nach Hangzhou vor.Die Hauptstadt Hangzhou kapitulierte 1276, letzte An-hnger der Song hielten sich bis 1279. Nach der See-schlacht von Yamen (chinesisch / )am 19. Mrz 1279, einer der grten Seeschlachten inder Weltgeschichte, ertrnkte Premierminister und Kai-serberater Lu Xiufu (chinesisch / , 12321279) den 8-jhrigen Thronerben Bing und sich durcheinen Sprung in den Perluss womit die Song-Dynastieendete.Ebenfalls unter Khubilai Khan kam es 1274 zu einer ers-ten Japaninvasion. Ein Heer das nach unterschiedlichenQuellen aus zwischen 20.000 und 40.000 mongolischen,chinesischen und koreanischen Truppen*[28] brach aufetwa 1.000 koreanischen*[28] Kriegsschien in Rich-tung Japan auf. Aufgrund des Zeitdrucks beim Bau warendie Schie jedoch von relativ schlechter Qualitt. Nachder Landung in der Hakata-Bucht auf Kysh, trafen dieMongolen auf die japanische Verteidigungsarmee, auf-gestellt von den lokalen Herrschern, den Gokenin (), der Provinzen Kyshs. In der Schlacht von Bun'ei,der Ersten Schlacht in der Hakata-Bucht, waren dieInvasoren den Japanern zahlenmig und technisch ber-legen. So konnten die Mongolen Hakata rasch einneh-men und die Japaner nach 20 Tagen der Schlacht aus derBucht ins Landesinnere drngen. Die Japaner verschanz-ten sich in der Festung Mizuki (). Dort wollte mandas Eintreen weiterer Truppen aus Zentral- und Ostja-pan abwarten. Allerdings entschieden sich die mongoli-schen Befehlshaber bereits vorher zum Rckzug. Grndehierfr drften einerseits die Versorgungsprobleme ge-wesen sein, andererseits eigene Verluste; So wurde zumBeispiel der mongolische General Liu Fu-heng schwerverletzt. Diese Entscheidung stellte den Wendepunkt derSchlacht dar: Nach der Einschiung der Truppen in derHakata-Bucht zog ein schwerer Sturm auf, der etwa einDrittel der wenig robusten Schie versenkte; Die Japa-ner interpretierten den Sturm als gttlichen Wind, alsKamikaze. Dies markierte das Ende der ersten Japanin-vasion.

    Mongoleninvasionen in Japan

    Im Frhling 1281 drngten die Mongolen die Koreanerzu einer Attacke auf die japanische Insel Tsushima ohne wesentliche Untersttzung mongolischer oder chi-nesischer Truppen. Diese konnten die Japaner zurck-schlagen. Spter im selben Jahr zog eine neue groeStreitmacht von Mongolen, Chinesen und Koreanern berTsushima und Iki, auf Kysh und landete zwischenMunakata und der Hakata-Bucht. Die Japaner konntenauch diesen Angri zurckzuschlagen. Whrenddessenlandete allerdings der Groteil der nachrckenden Trup-pen in der Provinz Hizen. Es gelang den Japanern in derSchlacht von Kan, der Zweiten Schlacht in der Hakata-Bucht, die Linien bis zum 14. August 1281 zu halten.Am 15. und 16. August zog ein Taifun ber die KsteKyshs, der wiederum etwa ein Drittel der angreifen-den Streitkrfte vernichtete. Damit war auch die zweiteInvasion erfolglos beendet.Die mongolischen Eroberungen in China wurden zurYuan-Dynastie, die noch bis 1368 die Oberherrschaftber China ausben und noch ihrer Vertreibung durchdie Ming noch bis 1387 weiter im Norden weiterregie-ren sollte. Damit war die Yuan-Dynastie von den vierTeilreichen des Mongolischen Reiches das kurzlebigste obwohl der jeweilige Grokhan ab Kublai Khan im-mer in China residierte. Mit dem Untergang der Yuan-Dynastie zerel das Mongolische Reich politisch (end-gltig) in selbstndige Teilreiche, das nurmehr kulturellzusammengehalten wurde, insbesondere durch die ge-meinsame Geschichte, in dem in der Jassa kodizier-ten Recht, dem Post- und Kommunikationssystem (rtund Paza), und einem gemeinsamen Kunst- und Kultur-gut. Damit wurde die Einheit des Mongolischen Reichesauf eine solche eines Staatenbundes reduziert, welcher inden folgenden Jahrzehnten weiter desintegrierte.

    2.6 Mongolische Eroberungen in Sd- undSdostasien

    Mongolische Expeditionen auf dem sdostasiatischenFestland waren militrisch erfolgreich und verdrng-ten den indischen Hindu-Einuss auf die Region dau-erhaft. Nur die Angrie auf die vietnamesische Tran-Dynastie 1257/1258, 1284 und 1287/1288 waren erfolg-los: Der vietnamesische General Trn Hng o zwangdie Mongolen zu Kmpfen, welche ihnen aus verschie-

  • 2.7 Chronik der Mongolen vom 13. bis 18. Jahrhundert 7

    ASIA

    N

    320 km

    JAVA SEA

    BANDA SEA

    FLORES SEA

    SEA OFSULAWESI

    SOUTH CHINA SEA

    INDIAN OCEAN

    PACIFIC OCEAN

    Majapahit capital cityCore realm of MajapahitMajapahit vassal statesSea under Majapahit inuenceExtent of Majapahit naval expedition

    Legend

    Malayu

    Parllak

    Tumihang

    Samudra

    Lampung

    Siyak

    Jambi

    HujungMedini

    Tumasik

    Darmmacraya

    SundaGaluh

    Tanjung Kutei

    Tanjung Puri

    Tabalung

    Berune

    Bali

    Bedahulu

    TrowulanMajapahit

    DompoBima

    Sapi

    Makassar Gowa

    Luwu

    Solot

    Malano

    Maloko

    Butun

    Banggawi

    Salaya

    Ambwan

    Sran

    HutanKadali

    Wandan

    Wanin

    TimurLwagajah

    Gurun Saksak

    LombokMirah

    Taliwang

    Udamakatraya

    Lengkasuka

    Pahang

    KalantenTringgano

    Dungun

    Jere

    Nagor

    NiranKanjab

    NusaTanjungnagara

    Sakasanusa

    Jawadwipa

    Swarnadwipa

    MaduraHujung Galuh

    Tuban

    Lumajang

    Kahuripan

    LasemKalapa

    Pakuan

    DahaPajang

    Sambas

    Kelang

    Keda

    Pakamuar

    Kapuhas

    Kuta Waringin

    Kuta Lingga

    SamedangSukadana

    LandaSedu

    SawakuKatinganBanjar

    Sampit

    Barus

    Lamuri

    Lwas

    Minangkabwa

    Mandahiling

    Teba

    Panai

    Palembang

    Karitang

    Majapahit im 14. Jahrhundert

    denen Grnden nicht gelegen kamen. Die Mongolen lit-ten auerdem unter tropischen Krankheiten und mit derZeit jeweils unter Versorgungsschwierigkeiten. Nach derSchlacht am Bch ng-Fluss 1288 kam es zu keinenweiteren militrischen Operationen gegen Vietnam. Wieandere Knigreiche der Region wurde Vietnam aller-dings tributpichtig so wie es vietnamesische Kni-ge schon vorher gegenber dem chinesischen Kaiser wa-ren. Auf dem Gebiet des heutigen Laos, Thailand undKambodscha entstanden neue Hybridkulturen, mit sehrstarkem chinesischen Einuss, welche jeweils den Grund-stein fr die heute noch dort existierenden Staaten legten.Die Mongolen begngten sich auch fr diese Regionenallerdings meist mit Tributzahlungen durch die lokalenHerrscher; es kam somit meist nur zu einer nur mittelba-ren Herrschaft hnlich der mongolischen Herrschaft inEuropa ber die Russen.*[29]Mongolische Eroberungen auf den sdostasiatischen In-seln waren weniger erfolgreich. Eine Expeditionen aufdie indonesischen Inseln, die im Jahr 1292 begann, wur-de mit 20.000 Soldaten und 1.000 Schien gefhrt. DieMongolen brachten nach einer Schlacht vom 15. bis 20.Mrz 1293 auf Java das Knigreich Majapahit untermongolische Kontrolle. Nach einem Hinterhalt musstendie inzwischen ohnedies bereits geschwchten mongoli-schen Invasoren allerdings wieder abziehen.*[30] Auchhier fand nichtsdestotrotz ein kultureller Wandel statt: Diegroen chinesischen Minderheiten in der Region gehenauf die Zeit der mongolischen Expansion zurck; zahl-reiche chinesische Hndler fanden ihren Weg nach Sd-ostasien.*[31] Das Knigreich Majapahit war die letztegroe Hindu-Kultur der Region.In Nordindien bestand seit 1206 das Sultanat von Delhi.Dschingis Khan eroberte im Sommer 1222 von Afgha-nistan kommend die Stadt Multan im heutigen Pakistan,zog dann aber wieder nach Norden ab. Er hinterlienur 20.000 Krieger die aber ohne nennenswerte Erfol-ge wieder abziehen mussten. Timur Lang eroberte imJahre 1398 Delhi. Auch er zog sich danach aber wie-der zurck. Erst der aus dem timuridisch beherrschtenTransoxanien stammende Zahir ud-Din Muhammad, ge-nannt Babur (persisch Biber), besiegte 1526 den letz-ten Sultan. Er war vterlicherseits ein direkter Nachfahre

    Timurs, seine Mutter fhrte ihre Abstammung in direk-ter Linie auf Dschingis Khan zurck.*[32] Er zog 1504nach Kabul, das er als Knigreich regierte und wo er seitder Auslschung des letzten anderen verbliebenen Timu-riden in Herat ab 1507 den Titel Pad(i)shah (Kaiser),der formal einem Schah (Knig) bergeordnet ist, fhr-te. ber den Chaiber-Pass zog er nach Nordwestindi-en (heutiges Pakistan), verbndete sich mit dem Schahdes safawidischen Persien, Ismail I. und gewann so Sa-markand. Als Gegenleistung fr die Untersttzung desSchahs musste er sich entlich zum schiitischen Islambekennen, kehrte jedoch spter zum sunnitischen Glau-ben zurck.*[33] Dank seines Vorfahren Timur konnteer Ansprche auf das Delhi-Sultans stellen.*[34] 1522el Kandahar und bis Anfang 1526 hatte er seine Herr-schaft weit in den Punjab hinein ausgedehnt. Dort kames am 20. April des gleichen Jahres zum entscheiden-den Zusammensto mit der zahlenmig deutlich ber-legenen Armee des Sultans Ibrahim II.: In der Schlachtbei Panipat gelang Barbur ein berlegener Sieg berden letzten Delhi-Sultan.*[35] Nach der Besetzung Del-his und Agras, rief er sich zum Kaiser von Hindustanaus und begrndete somit das Mogulreich. Eine Allianzvon rajputischen Herrschern unter dem Frst Rana San-ga von Mewar versuchte zeitgleich die Hindu-Herrschaftin Nordindien wiederherzustellen. Babur musste seineSoldaten, die zur Rckkehr nach Kabul drngten, mitgrozgigen Belohnungen aus dem Staatsschatz des be-siegten Sultans zum Bleiben bewegen.*[36] Erst mit demSieg ber die Rajputen-Allianz am 17. Mrz 1527 in derSchlacht von Khanua war seine Herrschaft in Hindustangesichert.Die Eroberungen Baburs wurden zum Mogulreich, einName der vermutlich im 16. Jahrhundert von denPortugiesen geprgt (portugiesisch Gro Mogor oderGro Mogol Gromogul),*[37] wurde und sich vompersischen mughul herleitet. Er bedeutet Mon-gole. Ursprnglich bezeichnete Mog(h)ulistandasTschagatai-Khanat, die geographische und politischeHeimat Timur Langs, Begrnder der Timuriden.*[38]Damit verweist der Name zwar richtigerweise auf diemongolische Abkunft der indischen Dynastie, lsst aberdie genauere Beziehung zum Mongolenreich auer Acht.Diese kommt in der persischen Eigenbezeichnung gurkni der Moguln zum Ausdruck, die sich vommongolischen krgn Schwiegersohnherleitet ei-ne Anspielung auf die Heirat Timurs in die FamilieDschingis Khans.*[39]

    2.7 Chronik der Mongolen vom 13. bis 18.Jahrhundert

    Mitte des 12. Jahrhunderts: Die Mongolen (meng)sorgen fr erste Unruhe in der heutigen mongoli-schen Hochebene.

    1190: Der aus einer mongolischen Kleinfrstenfa-

  • 8 2 GESCHICHTE

    milie stammende Temdschin (*1155 oder 1167;1227) eint die Mongolen.

    1206: Temdschin wird auf einer Volksversamm-lung zum obersten Herrscher ausgerufen und erhltden Titel Dschingis Khan (ozeangleicher Herrscher

    oder Weltherrscher). Beginn des GesetzbuchesJassa.

    12111234: Krieg gegen Nordchina (Jurchen derJin-Dynastie).

    1220: Grndung der mongolischen HauptstadtKarakorum im Norden der heutigen Mongolei. Or-ganisation des mongol. Reiches durch Yel Chucai,Machmud Jalatwatsch und andere Berater.

    12191221: Eroberung des Choresmischen Rei-ches.

    1226: Eroberung des Tangutenreiches in Kansu

    Mongolensturm, 1285

    12361242: Die Mongolen unter Batu Khan erobernden grten Teil Russlands (siehe dazu MongolischeInvasion in Russland).

    12401502: Die Goldene Horde beherrscht weiteGebiete Osteuropas.

    1241: Die Mongolen stoen nach Schlesien(Schlacht bei Wahlstatt, 90 Kilometer stlich vonGrlitz) und Ungarn (Schlacht bei Muhi) vor.

    1242: Die Mongolen erreichen die Adria.

    12451246: Johannes de Plano Carpini bereist dasMongolenreich und hinterlsst einen Reisebericht.

    12521255: Wilhelm von Rubruk bereist das Mon-golenreich und hinterlsst einen Reisebericht.

    1258: Die Mongolen erobern Bagdad und vernich-ten das Kalifat der Abbasiden in Bagdad. An seineStelle tritt das mongolische Ilchanreich. In der FolgeAnlehnung an die persisch-islamische Kultur.

    1260: Der Grokhan der Mongolen, Kublai Khan(*1215, 1294), wird Kaiser Nordchinas. NeueReichshauptstadt wird Peking (Beijing). Gleichzei-tig beginnender Auseinanderbruch des ohnehin lo-ckeren Reichsverbandes in Teilreiche.

    1260: 3. September Schlacht von Ain Djalut 12571258: Drei Feldzge gegen Dai Viet (Viet-

    nam) wurden abgewehrt. 1274 und 1281: Zwei Angrisversuche auf Japan

    scheitern (Kamikaze). Dagegen gelingt bis 1279 dieEroberung von Sdchina, wo die Song-Dynastie be-seitigt wird.

    12791294: Kublai Khan ist Kaiser von ganz Chi-na (Shih Tsu). Begrndung der mongolischen Yuan-Dynastie (bis 1368). Kublai Khan nimmt denBuddhismus an.

    1360: Das Tschagatai-Khanat unter Timur, der sichauf seine mongolischen Vorfahren, die Legitimationdurch das Tschagatai-Khanat und seine Frau, eineNachfahrin Dschinghis Khans beruft, dringt neuer-lich in den Nahen und Mittleren Osten ein und er-obert bis 1405 weite Teile der Region.

    1368: Mit dem Untergang der Yuan-Dynastie (seit1271) endet die mongolische Herrschaft ber China;1387 endet die Yuan-Dynastie endgltig.

    1388: Zerstrung von Karakorum durch die Chine-sen; mit dem letzten Ilkhan (Luqman, 13531388)endet die mongolische Herrschaft in Nahen undMittleren Osten

    Der litauische Grofrst Algirdas besiegt die Mongolen in derSchlacht am Blauen Wasser und nimmt Kiew ein, 1362

    ab 1400: In der Mongolei streiten sich Westmon-golen (Oiraten) und Ostmongolen (v.a. Chalcha,Chahar, Ordos, Tmed und Uriankhai) um dieMacht oder gegen Ming-China. Huge berflleauf die chinesischen Grenzgebiete fhren schlie-lich zum Ausbau der Groen Chinesischen Mauer.

    1449: Ein Sieg der (West-)mongolen unter Esen Tai-ji gegen die Ming (Tumukrise), Esen beanspruchtedanach das Khanat und wurde ermordet.

  • 9 1468: Die Ostmongolen unter Dayan Khan ( 1543)und seinem Enkel Altan Khan (Regent, 1582)bernehmen erneut die Macht in der Mongolei. Er-neute Bltezeit der Mongolei, deren Einuss wiederbis nach Mittelasien und zum Ural reicht.

    1472: Akhmat Khan, Khan der Goldenen Horde,geht ein Bndnis mit dem polnischen HerrscherKasimir IV. gegen den russischen Herrscher IwanIII. ein. Ein weiterer Feldzug 1480 endet mit demfast kamposen Stehen an der Ugra.

    1501: Iwan III. lsst sich im Dezember ein letztesMal von einem mongolischen Khan formell beleh-nen und leistet Tribut.

    1502: Der letzte Khan der Goldenen Horde, ShaykhAhmad wird im Juni besiegt und spter ermordet

    1552: Der Chahar-Frst Altan Khan besiegt dieOiraten im Karakorum-Gebiet und bergibt das er-oberte Land an die Chalcha.

    1578: Durch Vermittlung des in Tibet herrschendenIII. Dalai Lama, Snam Gyatso, gewinnt der Bud-dhismus erneut an Bedeutung, der sich in der Folgeim Mongolenreich durchsetzt (tibetischer Buddhis-mus). Seither enge kulturelle Bindung an Tibet.

    ab 1600: Die Oiraten spalten sich in Dsungaren,Drbd, Choschuten (Khoshuud) und Turguten(Torghuud) und weichen auf Druck der Ostmongo-len hin nach Westen aus. Die Torghuud stoen dabeiber den Altai bis an die Mndung der Wolga vorund lassen sich dort nieder.

    1634: Unterwerfung der Chahar in der InnerenMongolei durch die Mandschu, Tod Ligdan Khans.Den Chalcha der ueren Mongolei gelingt es, ihreUnabhngigkeit noch weiter zu bewahren.

    1644: Die Mandschu erobern Peking. Beginnder mandschu-chinesischen Qing-Dynastie (1644-1911).

    1691: Um eine drohende Unterwerfung durch diestlichen Oiraten abzuwenden, unterwerfen sich dieChalcha der ueren Mongolei der Qing-Dynastie.Im Anschluss schlagen Chalcha und Mandschu ge-meinsam die Oiraten bei Zuunmod (1696).

    1756: Nach inneren Konikten wird das Restreichder stlichen Oiraten durch die Mandschu unterKaiser Qianlong erobert und zerstrt.

    1771: Durch die Bedrohung durch die Kosakenwandern die stlich der Wolga ansssigen Turgutenquer durch ganz Zentralasien und unter schwerenVerlusten in ihre Heimatgebiete in Xinjiang zu-rck. Der Kaiser der chinesischen Qing-Dynastiegewhrt ihnen Weiderechte am Ili. Die westlich derWolga verbliebenen Turguten bezeichnen sich alsKalmcken (Zurckgebliebene) und leben bis heutein Kalmckien.

    3 Kommunikation

    Mongolischsprachige Inschrift auf Paza verwendet auf demTerritorium der Goldenen Horde

    Die enorme Flche des mongolischen Reiches erforderteeine Revolution der Kommunikation. Einerseits konntees sich die jeweilige Regierung des mongolischen Rei-ches nicht leisten, auf eine eziente Form der Kom-munikation zu verzichten; das mongolische Reich wrewie andere Reiche, die schnell wuchsen, genauso schnellwieder zerfallen; andererseits war das mongolische Reichzu gro, um es mit einem Straensystem auszustatten dies wre ein Unterfangen gewesen, das selbst mit dentechnischen Mitteln der heutigen Zeit undurchfhrbar er-scheint. Daher wurde das rt-System (Mongolisch:) geschaen.Beobachter aus dem Westen, nicht zuletzt Marco Po-lo*[40], waren stets besonders vom mongolischen Kom-munikationswesen beeindruckt. Aber auch der Italie-ner Johannes de Plano Carpini, der Flame Wilhelmvon Rubruk und der Bhme Odorich von Portenau be-richteten mit groem Staunen darber. Laut dem US-amerikanischen Historiker David Morgan war die interneKommunikation die ezienteste Institution des mongo-lischen Reichs nach ihrem Militrwesen.*[41]Das rt-System diente dem Erteilen von politischenund militrischen Befehlen in alle Gebiete des mon-golischen Reiches, dem Militrnachrichtendienst, demPersonentransport (insbesondere dem von mongolischenAdeligen), aber vereinzelt auch dem Transport von G-tern (insbesondere zwischen China und der Mongolei).

  • 10 3 KOMMUNIKATION

    Mongolischsprachig

    Persisch (links), Mongolischsprachig (Mitte) und Uigurisch(rechts)

    Es wurde erst von Dschingis Khans Nachfolgern, ver-mutlich gedei Khan, aufgrund der inzwischen schierunberwindbaren Distanzen innerhalb des mongolischenReiches, geschaen. Es handelte sich formell zwar umeine militrische und damit mongolische Institution, diedafr erforderlichen Pferde und Versorgungsgter muss-

    ten aber von der lokalen auch nichtmongolischen Be-vlkerung zur Verfgung gestellt werden. Eine der Be-sonderheiten lag darin, dass die Versorgungsposten desrt-Systems nicht nach dem (erwarteten) Bedarf aus-gestattet wurden, sondern immer und in jedem Fall aus-gestattet sein mussten. So funktionierte das System auchimmer dann, wenn es berraschend in Anspruch ge-nommen wurde. Die von den Mongolen durchgefhrtenVolkszhlungen dienten unter anderem der Ermittlungder Abgabenpicht fr das rt-System.Das System bestand aus einem Netz von Versorgungs-posten, welche in einem Abstand eines Tagesritts von-einander entfernt errichtet waren; laut mehrerer Quellen,u.A. Marco Polo, betrug der Abstand in der Regel zwi-schen 40 und 50 km, in schwierigem Terrain weniger. Je-der Posten musste stets gengend Pferde, Wasser, Futterund Nahrung auf Lager haben. Diese Ressourcen durf-ten nur von Reisenden in Anspruch genommen werden,die sich gegenber dem Postenpersonal durch eine Tafel(Paiza, mongolisch: , persisch: , chinesisch:) ausweisen konnten. Diese bestand je nach Wichtig-keit des Reisenden aus Gold, Silber oder aber auch Holz.Bei Konikten ber die Inanspruchnahme von Ressour-cen entschied der Rang des Reisenden. Die Verwendungdes rt-Systems war gesetzlich geregelt; Missbrauchwurde streng geahndet.Laut dem persischen Gelehrten Raschd ad-Dn konn-ten innerhalb der mongolischen Reichs dank des rt-System mehr als 300 km pro Tag zurckgelegt werden;Marco Polo spricht gar von 500 km am Tag. Zur weite-ren Optimierung informierte der Reisende den nchstenVersorgungsposten mit einem speziellen Horn vorab vonseiner Ankunft. Das Postenpersonal bereitete daraufhindas oder die Pferde vor, und der Reisende konnte ohnePause weiterreiten. Manche Posten waren zustzlich miteigenen Lufern ausgestattet. Die persischen Posten hat-ten laut Raschd ad-Dn beispielsweise stets jeweils zweiLufer.Paiza wurden in mehreren Sprachen (Mongolisch, Per-sisch, Uigurisch) in allen Teilen des mongolischen Rei-ches gefunden, auch auf dem Gebiet der Goldenen Horde(in der heutigen Ukraine) also jenem der vier Khanate,in welche sich das mongolische Reich nach dem TodDschingis Khans gliederte, das sich am wenigsten loy-al zum jeweiligen mongolischen Grokhan verhielt. Dasrt-System deckte demnach nicht blo den Fernen wieauch Nahen Osten und Europa ab, sondern leistete aucheinen Beitrag zum Zusammenhalt des spten mongoli-schen Reiches.Whrend es im Fernen Osten bis ins 14. Jahrhundert ta-dellos funktionierte, drfte es im Nahen Osten im Laufeder Zeit zunehmend missbraucht und infolgedessen inef-zient geworden sein.

  • 11

    4 QuellenberblickAufgrund seiner Gre sind die Primrquellen ber dasmongolische Reich vielfltig: Es gibt mongolische, chine-sische, persische, arabische, trkische, japanische, russi-sche, armenische, georgische, lateinische, und viele an-dere. Die meisten von ihnen befassen sich aber nur miteinem relativ betrachtet kleinen Teil des Reiches undAbschnitt seiner Geschichte: Die japanischen Quellen et-wa handeln vorwiegend von den beiden (letztendlich ge-scheiterten) Invasionen der Mongolen in Japan im spten13. Jahrhundert. Die wenigen umfassenden Primrquel-len sind mongolisch, persisch oder chinesisch:

    mongolisch: Die Geheime Geschichte der Mongo-len;

    persisch: Die Chroniken von Abdullah Wassaf,Tabaqat-i Nasiri von Minhadsch ad-Din Dschuz-dschani, die Chroniken von Ata al-Mulk Dschuwai-ni, vor allem aber Dschami' at-tawarich von Raschdad-Dn;

    chinesisch: Yuan Shi (Geschichte der Yuan-Dynastie eine der Chroniken der 24 Dynastiegeschichten)

    Selbst diese Quellen weisen jedoch Mngel auf: DieGeheime Geschichte der Mongolen wurde relativ frhin der Geschichte des mongolischen Reichs verfasst undweist hagiographische Zge auf, die persischen Quellenstellen die mongolischen Eroberer dem damaligen mus-limischen Weltbild entsprechend vorwiegend als Kata-strophe und Strafe Gottes dar und die chinesischen Quel-len konzentrieren sich sehr stark auf China.Die einzige halbwegs umfassende europische Primr-quelle zum mongolischen Reich ist die Chronica Maio-ra von Matthus Paris. Trotz oensichtlicher Mngel wieinsbesondere eine sehr subjektive Darstellung der Mon-golen war sie bis ins 20. Jahrhundert die erste Wahl frviele europische Autoren zum Themenkreis Mongo-lisches Reich. Ihr ist vor allem zugutezuhalten, dasssie die bis heute weit verbreitete Fehlbezeichnung derMongolen als Ta(r)taren*[42] als einen (vermutlich demfranzsischen Knig Ludwig IX. unterlaufenen) Irrtumklarstellte.*[43] Daneben existieren an europischen Pri-mrquellen insbesondere noch Ystoria Mongalorum vonJohannes de Plano Carpini, die Reiseberichte der euro-pischen Abenteurer Wilhelm von Rubruk und MarcoPolo sowie die Nestorchronik.Eine groe Zahl der Quellen ber das mongolische Reichsind Reiseberichte, welche aufgrund der Pax Mongoli-ca und der daraus resultierden Mglichkeit entstanden,erstmals in der Menschheitsgeschichte enorme Distan-zen relativ gefahrlos zurckzulegen. Der gleiche Umstandist auch fr den erstmaligen Transfer einer groen Men-ge von (historischem) Wissen ber sehr weite Streckenverantwortlich: Durch die Pax Mongolica gelangten bei-spielsweise chinesische Schriften in den Nahen Osten und

    umgekehrt. Eine weitere groe Gruppe an Quellen sindBiographien ber mongolische Herrscher und Kriegsbe-richte.Neben zeitgenssischen Chroniken leisten insbesonde-re Erkenntnisse aus der Numismatik einen wesentlichenBeitrag zur Erforschung des mongolischen Reiches. DieArchologie spielt im Vergleich zum Studium andererStaaten des Sptmittelalters und der frhen Neuzeit ehereine untergeordnete Rolle. Den mglichen Stellenwertder Genetik bei der Erforschung der Geschichte des mon-golischen Reichs zeigte eine Untersuchung an der OxfordUniversitt aus dem Jahr 2003, der zufolge in der stli-chen Hlfte Europas und der nrdlichen Hlfte Asienscirca 8 % der mnnlichen Bevlkerung eine gemeinsa-me genetische Signatur im Y-Chromosom besitzen, diemutmalich von Dschinghis Khan stammt.*[44] Im Jahr2015 wurde der auergewhnlich hohe reproduktive Er-folg gewisser mnnlicher Linien in Europa und Asienvon einem Team der Universitt Leicester untersucht; da-bei wurde abermals die genetische Linie des DschinghisKhan als die herausragendste identiziert.*[45]

    5 Flschliche Bezeichnung derMongolen in Europa als Tataren

    Die mongolischen Truppen, welche erstmals in den1220er Jahren (damals noch unter Dschingis Khan alsGrokhan) in Europa einelen, wurden in manchen abendlndischen Quellen als Ta(r)tarenbezeich-net. Woher diese Fehlbezeichnung stammt, ist unklar.Schon in der Chronica Maiora von Matthus Paris wirddiese Gleichstellung als ein (vermutlich dem franzsi-schen Knig Ludwig IX. unterlaufener) Irrtum klarge-stellt*[46]*[47] Der amerikanische Historiker David O.Morgan*[48] und der britische Historiker Peter Jack-son*[49] sehen den Ursprung dieses Fehlersim Versuchwestlicher Chronisten, die besonders grausamen Mon-golen als aus dem Tartarus stammendzu verballhor-nen. Der sterreichische Historiker Johannes Gieaufverweist darauf, dass das Volk der Tataren bereits unterDschingis Khan fast vollstndig von den Mongolen ausge-rottet und die geringfgigen berreste von den Mongolenassimiliert wurden; Die Tataren waren daher in Wahrheiteines der ersten Opfer der mongolischen Eroberungen,welche vom spten 12. Jahrhundert bis ins frhe 16. Jahr-hundert dauerten.*[50]

    6 Nachwirkungen der Mongolen-herrschaft

    Neben den unmittelbaren politischen Auswirkungen aufEuropa und Asien vom 12. bis ins 16. Jhdt. gab es auchmittelbare, die noch lnger andauerten: Noch bis ins 17.Jahrhundert sind russische Adelige mongolischer Her-

  • 12 6 NACHWIRKUNGEN DER MONGOLENHERRSCHAFT

    Jiaozi (chin.), Papiergeld der Song-Dynastie (960 - 1279)

    kunft dokumentiert; Schtzungen gehen von 156 Fami-lien aus, davon 37 Dschingisiden allerdings nur drei imHochadel (Juspovy, Cerkasskie und Urusovy)*[52]. EinNachfahre des Dschingis Khan zu sein wurde in zahl-reichen Nachfolge- und ehemaligen Vasallenstaaten desmongolischen Reiches noch bis ins 18. Jhdt. als Legiti-mation fr einen Herrschaftsanspruch verwendet. So blie-ben etwa die Khane der Goldenen Horde auch nach derenZusammenbruch wichtige Persnlichkeiten in den rus-sischen Frstentmern; am Hof der Moskowiter, stan-den sie z.B. ber allen Bojaren und Knes; 1574 stieg einUrenkel des Khan Shaykh Ahmad, Sajin Bulat, zuerstzum Oberbefehlshaber der russischen Armee und 1575-1576 zum Grofrst von Russland auf*[53]. hnlichesgelang den Giray ( ) - Khan, einem Adelsgeschlechtder Dschingisiden, das nicht nur von 1444 bis 1758 dasKhanat der Krim und damit groe Teile der heutigenUkraine, der nrdlichen Kaukasus-region und Sdruss-lands beherrschte sondern auch das zweit-wichtigste Ge-schlecht des Osmanischen Reichs nach dem Haus Osmanbildete*[54]:Wenn die Osmanen je aussterben sollten,war es selbstverstndlich, dass die Girays, Nachfahrendes Dschingis Khan, ihnen nachfolgen wrden(SebagMonteore. Prince of Princes: The Life of Potemkin. Lon-

    Beschreibung einer Bombe im Wu Jing Zong Yao (chin.) ein 1044 erstelltes Werk ber Militrtechniken der damaligenZeit

    Modell eines Kompass der Han-Dynastie (206 v.Chr. 220n.Chr.) *[51]

    don, 2000, Seite 244). Die Giray standen damit nur un-ter dem jeweiligen Sultan aber z.B. ber dem Growe-sir. Der aus Zentralasien stammende Tamerlan der diemongolische Herrschaft ber den Nahen und MittlerenOsten nach siebenjhriger Unterbrechung wiederherstel-le, bezeichnete sich selbst als gurkni (Schwiegersohn

    )*[55] und deutete damit auf seine Heirat in die Fami-lie Dschingis Khans, um seine Herrschaftsansprche zuuntermauern.*[56]Die Mongolenherrschaft hinterlie auch noch in mehre-ren anderen Bereichen ihre Spuren. Auer dem bereits

  • 13

    Deckblatt des Diamant-Sutra, ltestes mit Sicherheit datieres Ex-emplar eines gedruckten Buches (868 n.Chr.)

    erwhnten genetischen Fuabdruck des Dschingis Khan,kam es auch zu erheblichen Migrationsbewegungen, zB.gab es in Cambaluc und anderen Gegenden des Mongoli-schen Reiches Russische Siedlungen*[57]; der Grokhanhatte als Teil der Kheshig (auch Khishig, Keshig, Kes-hichan) - seiner Leibgarde - auch die Uro (auch Uloszoder Urosh), eine 1330 gegrndete russische Truppe dieunter dem Kommando von General Bayan stand*[58].Umgekehrt gibt es auch in Europa bis heute eine bud-dhistische, mongolischsprachige Minderheit*[59]*[60].Auch hatte insbesondere die Pax Mongolica weitreichen-de Folgen fr Handel, Reisettigkeit und Weltanschau-ung.*[61] Der US-amerikanische Anthropologe JackWeatherford identiziert unter anderem einen radikalenWandel im westlichen Kleidungsstil weg von Tunikenund Roben hin zu Hosen und Jacken sowie Auswir-kungen auf mehrere europischen Sprachen (z.B. denAusruf "Hurra!").*[62] Der britische Ethnologe Sir Hen-ry Hoyle Howorth identiziert zahlreiche weitere Worteund (Personen- und Orts-) Namen in diversen slawischenSprachen, die mongolischen Ursprungs sind; ebenso fhrter diverse Sitten und Gebruche auf die Mongolenherr-schaft zurck.*[63] Der deutsch-amerikanische Histori-ker Gustave Alef fhrt das hervorragende russische Post-und Kurierwesen noch Jahrhunderte nach Zusammen-bruch der Goldenen Horde auf die Mongolenherrschaftzurck.*[64] Mongolische Militrtaktiken wurden gar bisins 20. Jahrhundert studiert und als Vorbild verwendet:So hat Heinrich Himmler beispielsweise das Konzept derMilitarisierung der Gesellschaft sowie die Bedeutung vonElitetruppen aus Literatur ber das mongolische Mili-trwesen bernommen, insbesondere aus den 1934 und1935 erschienenen WerkenTschingis-Chan, der Sturmaus Asiensowie Das Erbe Tschingis-Chans(beideaus der Feder des Historikers Michael Prawdin) welcheHimmler unter Anderem jedem SS-Fhrer zukommenlie.*[65]Daneben gibt es zahlreiche Technologien deren Trans-fer nach Europa durch die mongolische Herrschaft um-stritten ist; die prominentesten Beispiele sind Papiergeld,

    Schiepulver, Kompass und Buchdruck. Tatschlich exis-tierten die meisten dieser Technologien in China bevorsie in Europa verbreitet waren, allerdings kann nicht aus-geschlossen werden, dass einige von ihnen nicht durch dieMongolen berbracht wurden.*[66] Als alternative Routefr den Transfer asiatischen Wissens nach Europa kommtdie arabische Herrschaft ber die iberische Halbinselvon 711 bis 1492 in Frage; insbesondere durch die sog.bersetzerschule von Toledo wurden arabische Schrif-ten aus den Bereichen Astronomie, Physik, Alchemie undMathematik ins Lateinische bzw. Kastilische bersetzt.Die so gewonnenen Erkenntnisse kamen uA. nach Italienund hatten zB. starken Einuss auf die Entstehung derScholastik. Da ein Groteil dieser Rezeption in der Zeitder mongolischen Herrschaft ber den Nahen und Mittle-ren Osten stattfand (und grundstzlich die Pax Mongoli-ca den Wissenstransfer innerhalb des mongolischen Rei-ches erleichterte) befanden sich unter dem so transferier-ten Wissen auch fernstliche Technologien *[67].

    7 Nachfolgestaaten Goldene Horde Tschagatai-Khanat Ilchane Yuan-Dynastie

    8 Siehe auch Geschichte der Mongolei Mongolen Dschingis Khan Pax Mongolica Mongolische Kriegfhrung

    9 Literatur Stephan Conerman, Jan Kusber (Hrsg.): Die Mongo-

    len in Asien und Europa, Peter Lang Verlag, Frank-furt/M. u.a. 1997. ISBN 978-3-631-30636-9.

    Ren Grousset: Die Steppenvlker. Attila Dschingis-Khan Tamerlan. Zrich 1970.

    Michael Weiers (Hrsg.): Die Mongolen. Beitrge zuihrer Geschichte und Kultur. Darmstadt 1986.

    Michael Weiers: Geschichte der Mongolen. Stuttgartu. a. 2004.

  • 14 11 ANMERKUNGEN

    Gudrun Ziegler / Alexander Hogh (Hrsg.): Die Mon-golen. Im Reich des Dschingis Khan. Wissenschaft-liche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005.

    Peter Olbricht: Das Postwesen in China unter derMongolenherrschaft im 13. und 14. Jahrhundert.Wiesbaden 1954.

    Hansgerd Gckenjan: Mongolen. In: Lexikon desMittelalters 6 (1993), Sp. 756760.

    10 Weblinks

    Commons: Mongol Empire Sammlung vonBildern, Videos und Audiodateien

    Dschingis Khan und das mongolische Reich

    Stefan Heidemann: Das Geld der Mongolen. (PDF;4,3 MB) In: AntikeWelt, 36. Jg., Heft 5/2005, S. 7784.

    11 Anmerkungen[1] Michal Biran: Qaidu and the Rise of the Independent

    Mongol State in Central Asia, Jerusalem, 1997, S. 51 .

    [2] Denis C. Twitchett, Herbert Franke: The Cambridge His-tory of China. Band 6: Alien Regimes and Border States. S.550; Henri Cordier, Henry Yule, Marco Polo, Amy Fran-ces Yule: The book of Ser Marco Polo the Venetian, con-cerning the kingdoms and marvels of the East. S. 130

    [3] The Chaghadaids and Islam: The conversion of Tarma-shirin Khan (133134), The Journal of the American Ori-ental Society 2002 Biran, Michal, Yuan shi, VladimirVernadsky Mongols and Rus, Cambridge history of Chi-na, Seite 550

    [4] Henri Cordier, Marco Polo, Henry Yule- Ser Marco Polo,p.130

    [5] George Vernadsky: The Mongols and Russia, Yale Uni-versity Press (London, 1953) Seite 93

    [6] Herbert Franke, Denis Twitchett: Alien Regimes and Bor-der States, 9071368 Seite 543

    [7] Jack Weatherford: Genghis Khan and the Making of theModern World, Minnesota, 2004, S. 241265

    [8] David Morgan: The Mongols. Second Edition, Wiley-Blackwell, Oxford 2007, S. 7498.

    [9] Dehkhoda Persian dictionary: - ) ] / [ . . . ( .

    [10] Carsten Goehrke u.a.: Russland, S. 79. Charles J. Halpe-rin, Russia and the Golden Horde: The Mongol Impacton Medieval Russian History (Bloomington: Indiana Uni-versity Press, 1987); Donald Ostrowski, Muscovy and theMongols: Cross-Cultural Inuences on the Steppe Fron-tier, 1304-1589. Cambridge University Press, Cambridge1998.

    [11] Jack Weatherford: Genghis Khan and the Making of theModern World, Minnesota, 2004, S. 14 . David Morgan:The Mongols. Second Edition, Wiley-Blackwell, Oxford2007, S. 40 .

    [12] Felicitas Schmieder: Cinggis Khan Das Gesicht desMongolen Graz 2001

    [13] W. Barthold: Turkestan down to the Mongol Invasion. 4.Ausgabe, London, 1977, S. 402403.

    [14] J. L. I. Fennell: The Crisis of Medieval Russia 12001304.London 1983, S. 89.

    [15] J. Chambers: The Devils Horsemen: the Mongol Invasionof Europe. London 1979.

    [16] J. L. I. Fennell: The Crisis of Medieval Russia 12001304.London 1983, S. 108.

    [17] B. Spuler: Die Goldene Horde die Mongolen in Russland12231502. 2. Ausgabe. Wiesbaden 1965.

    [18] Peter Jackson: The Mongols and the West (2005) HarlowS. 219

    [19] Peter Jackson: The Mongols and the West (2005) HarlowS. 203

    [20] Peter Jackson: The Mongols and the West (2005) HarlowS. 359

    [21] Raschd ad-Dn, Histoire des Mongols de la Perse, E. Qua-trem"re ed. and trans. (Paris, 1836), S. 352.

    [22] Demurger, 8081; Demurger 284

    [23] National Geographic, v. 191 (1997)

    [24] Nicolle, S. 108

    [25] Stefan Heidemann: Das Aleppiner Kalifat, S. 44

    [26] Richard Coke: Baghdad, the city of peace, S. 169

    [27] J. Gieauf in J. Gieauf, Die Mongolei (2001), Graz S.70f.

    [28] Der Brockhaus in Text und Bild 2003 [SW], elektronischeAusgabe fr Oce-Bibliothek, Bibliographisches Institut& F. A. Brockhaus, 2003; Artikel: Korea

    [29] Jack Weatherford: Genghis Khan and the Making of theModern World, Minnesota, 2004, S. 213.

    [30] Kenneth R. Hall: Economic History of Early SoutheastAsia. In: The Cambridge History of Southeast Asia. Band1, Teil 1, Cambridge University Press, Cambridge 1999,S. 183-275

    [31] Jack Weatherford: Genghis Khan and the Making of theModern World, Minnesota, 2004, S. 224

  • 15

    [32] Schimmel, S. 372 f.

    [33] Fischer Weltgeschichte Band 15, S. 241. Dafr sprichtauch, dass Babur seinen Sohn Humayun im sunnitischenGlauben grozog.

    [34] Bamber Gascoigne: Die Gromoguln. Glanz und Gremohammedanischer Frsten in Indien. Gtersloh 1987, S.23.

    [35] Auerdem versuchte Babur das Heer Ibrahims durch dieHinrichtung einiger Kriegsgefangener zustzlich zu de-moralisieren (Bamber Gascoigne: Die Gromoguln. Glanzund Gre mohammedanischer Frsten in Indien. PrismaVerlag, Gtersloh 1987, ISBN 3-570-09930-X, S. 24 f.).

    [36] Hans-Georg Behr: Die Moguln. Macht und Prachtder indischen Kaiser von 13691857. Econ Verlag,Wien/Dsseldorf 1979, S. 71.

    [37] Franz, S. 134

    [38] Annemarie Schimmel: Im Reich der Gromoguln; S. 1415; ber Babur: Sein [Baburs] Vater war Mirza OmarShaykh, in direkter Linie von dem groen Timur abstam-mend. [] Baburs Mutter war die Tochter Yunus KhanMoguls, einem Nachfahren Chingiz Khans. J.B. Har-rison, P. Hardy: BBUR, r al-Dn Muammad; in:Encyclopaedia of Islam, digitale Edition

    [39] Stephan Conermann: Das Mogulreich. Geschichte undKultur des muslimischen Indien. Verlag C. H. Beck, Mn-chen 2006, ISBN 3-406-53603-4, S. 7.

    [40] A. Ricci, The Travels of Marco Polo (London, 1931), S.152f

    [41] D. Morgan, The Mongols (Oxford, 2006) S. 93

    [42] Jack Weatherford: Genghis Khan and the Making of theModern World, Minnesota, 2004, S. 14

    [43] J. J. Saunders: Matthew Paris and the Mongols, Toronto,1968, S. 124.

    [44] Tatiana Zerjal, Yali Xue, Giorgio Bertorelle et. al.(2003). The Genetic Legacy of the Mongols. AmJ Hum Genet. 72(3): 717721. Am J Hum Genet.Mar 2003; 72(3): 717721. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1180246/

    [45] Patricia Balaresque, Nicolas Poulet, Sylvain Cussat-Blancet. al. (2015). Y-chromosome Descent Clusters and MaleDierential Reproductive Success. European Journal ofHuman Genetics doi:10.1038/ejhg.2014.285

    [46] Jack Weatherford: Genghis Khan and the Making of theModern World, Minnesota, 2004, S. 14

    [47] J. J. Saunders: Matthew Paris and the Mongols, Toronto,1968, S. 124

    [48] David O. Morgan: The Mongols, Oxford, 1986, S. 57

    [49] Jackson: Tughluk Temr in The Encyclopaedia of Islam,New Edition, S. 705

    [50] Gieauf: Die Mongolei, Graz, 2001, S. 57.

    [51] Selin, Helaine: Encyclopaedia of the History of Sci-ence, Technology, and Medicine in Non-Western Cultu-res. Springer (1997) Seite 541. ISBN 9781402045592

    [52] Hartmut R: Die altrussischen Frstentmer unter derHerrschaft der Goldenen Horde (2009) Graz, S. 110

    [53] P.A. Sadikov: Ocherki po istorii oprichniny (Moskau,1950) Akademiia Nauk SSSR (Nachdruck de Gruyter,1969), ISBN 978-3111983691, Seiten 33

    [54] If the Ottoman dynasty is interrupted a Giray shouldsucceed the throne of Turkey.

    [55] Sharaf ud-Dn Al Yazd: Zafarnma (zeitgenssischeBiograe; im Auftrag von Timur entstanden), 14. Jh.

    [56] gurkni ist die iranisierte Form des ursprnglichmongolischen Wortes krgn. Der Titel ist als fu ma mitderselben Bedeutung im Chinesischen attestiert und wur-de von mongolischen Frsten getragen, die mit weiblichenNachkommen Dschingis Khans verheiratet waren.

    [57] Encyclopaedia Britannica Publishers, Inc. Sta, Encyclo-paedia Britannica, inc-The New Encyclopaedia Britanni-ca, Seite 109

    [58] Rolf Trauzettel, Die Yan-Dynastie, in: Michael Weiers(editor), Die Mongolen: Beitrge zu ihrer Geschichte undKultur, Darmstadt 1986, Seiten 235f und 245-248

    [59] Ozielle Ergebnisse der Volkszhlung Excel-Tabelle 5,Zeile 81.

    [60] Ergebnisse der Volkszhlung Russlands 2010, Excel-Tabelle 7, Zeile 341.

    [61] Bertold Spuler: Die Goldene Horde (1965) Wiesbaden S.388.

    [62] Jack Weatherford: Genghis Khan and the Making of theModern World, Minnesota, 2004, S. XXIV

    [63] Henry Hoyle Howorth: History of the Mongols from the9th to the 19th Century (1880) S. 349f zzgl.Notes, Cor-rections, and AdditionsS. 1076f

    [64] Gustave Alef: The Origin and Early Development of theMuscovite Postal Service, in: JbbGO 15, S. 1-15

    [65] Richard Breitmann: Heinrich Himmler. Der Architekt derEndlsung (2000) Zrich-Mnchen S 66f.

    [66] Donald Lach: Asia in the Making of Europe I (1965) Chi-cago S. 82

    [67] Georg Bossong: Das maurische Spanien. Geschichte undKultur (Beck Wissen; 2395). Beck, Mnchen 2010, ISBN978-3-406-55488-9, S. 73

  • 16 12 TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN

    12 Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen12.1 Text

    Mongolisches Reich Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mongolisches_Reich?oldid=142682127 Autoren: RobertLechner, Aka, Head,Crux, Dionysos, Boris, Zwobot, D, Thomas Ihle, Postmann Michael, Benowar, Nocturne, Kellerassel, Asdert, Sinn, Plasticon, Aloiswu-est, Gerhardvalentin, AHZ, Stefan h, Uwe Gille, Gego, Pirnscher Mnch, S.K., Harro von Wu, BerndB, Ixitixel, Schmechi, Zahnstein,Jarlhelm, FlaBot, Blah, RedBot, Simurai, Shiver, Yan., Ellywa, Otberg, Barbulo, Muck, Roxanna, W!B:, Hierakares, Ingochina, Danyalov,RobotQuistnix, YurikBot, Savin 2005, LeonardoRob0t, Chaddy, DerHexer, Schlesinger, KnightMove, Eskimbot, Latebird, Allesmller,Linguiste, Nixred, DHN-bot~dewiki, Invisigoth67, Astrokey44, Sargoth, Michael82, Mghurt, Ivla, SibFreak, PixelBot, Furfur, Armin P.,Spuk968, Fischkopp, Horst Grbner, GLGerman, JAnDbot, Harrobot, InterceptorIII, Ontogon, Sebbot, Koenraad, Miraki, HHill, Gift-mischer, Anaqonda, Berndt Meyer, Knoerz, SashatoBot, TXiKiBoT, Cactus26, Aibot, Star Flyer, Idioma-bot, Sommerkom, Amurtiger,SieBot, DaBot, Loveless, Nanokras, Chricho, Asura~dewiki, Broadbot, Pittimann, Jo Weber, Port(u*o)s, DragonBot, Estirabot, Ute Erb,Bertramz, Alexbot, BOTarate, Sprachpeger, Rautenfreund, MacCambridge, Lynx01, LinkFA-Bot, Stephan Klage, Sarwrik, CarsracBot,Numbo3-bot, Amirobot, Luckas-bot, Ptbotgourou, Rudolph der Groe, Nallimbot, GrouchoBot, Rubinbot, Xqbot, ArthurBot, Rabenstein-chen, RibotBOT, GhalyBot, Schekinov Alexey Victorovich, Tobby72, MorbZ-Bot, Serols, Mabschaaf, JamesP, Martin1978, Stoigniew,EmausBot, Kjalarr, Gd21091993, Doc.Heintz, ZroBot, WikitanvirBot, ChuispastonBot, Surfer5355, Krdbot, HG32, MerlIwBot, Snaevar-bot, Vagobot, Lektorat Cogito, Seneka, Wheeke, Der Exporteur, Dexbot, Fritz-Henry, Gte, Monow, Lektor w, Robin89, Addbot, BBTaiyo,Ratzifummel, Hua Xueliang, Hanyanian und Anonyme: 67

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  • 12.3 Inhaltslizenz 17

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    Datei:Thunderclap_bomb.jpgQuelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/63/Thunderclap_bomb.jpg Lizenz: Public do-main Autoren: Wujing Zongyao, from Science and Civilisation in China p. 164 Ursprnglicher Schpfer: Zeng Gongliang, Ding Du, and YangWeide

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