Reisebericht Costa Rica 09.02.-08.03 - travel-to-nature · Reisebericht Costa Rica...

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Reisebericht Costa Rica 09.02.-08.03.2013 Das erste Mal im Regenwald! Im Februar 2013 war es soweit. Mit Birdingtours waren wir zu einer zweiwöchigen Rundreise „Juwelen des Dschungels Vogelbeobachtung im Regenwald“ in Costa Rica mit anschliessender Verlängerung sowohl an der Pazifikküste als auch der Karibikküste. Die Reiseplanung erfolgte durch Travel-to-Nature , die Reise vor Ort wurde von der Partneragentur Kalkonu Travel durchgeführt. Der Anreisetag <09.02.2013> fing gleich gut an: Zug von Stuttgart zum Flughafen FRA mit 90 Minuten Verspätung! Reife Leistung der Deutschen Bahn, und das vom ehemals pünktlichsten Fernbahnhof einer deutschen Grosstadt! ! Der Rest, Abflug Frankfurt, Umsteigen in Madrid, Ankunft in San José klappte ebenso wie die gesamte Logistik in Costa Rica reibungslos, pünktlich und zuverlässig. Vorbildlich! Wie geplant erwartete uns unser Reiseleiter Jonathan Serrano-Hernandez, von dem es neuerdings auch ein Buch über Costa Rica gibt, bereits mit Bus und Fahrer David. Im Netz war Jonathan als sehr gut deutsch sprechend, freundlich und photobegeistert beschrieben worden; unsere Erwartungen wurden aber eindeutig übertroffen! Die Fahrt zur ersten Unterkunft in San José dauerte etwa 30 Minuten. Das Hotel Rincon liegt relativ zentral, erwies sich als gute Einstimmung mit etwas verwinkelter Bauweise, vermutlich mehrere ehemalige kleinere Häuser, durch nette Innengärtchen verbunden. Zweckmässige Zimmer, teilweise mit Terrasse. Ab hier begleiteten uns die separaten Abwurfeimer für benutztes Toilettenpapier, das nahezu ausnahmslos in Costa Rica nicht mit weggespült werden soll. Apropos Toilette: das spanische Wort „Aseos“, noch im Flughafen Madrid zu lesen, wird nicht verstanden, hier heisst das „Baño“. Nach der Zeitverschiebung von 7 Stunden gegenüber Deutschland waren alle spätestens mit dem Hellwerden um 05:30 Uhr munter, Vogelstimmen waren schon länger zu hören gewesen. Als erste Vögel konnten wir den Nationalvogel Clay-colored Robin (Gelbdrossel), den Great-tailed_Grackle, einige Social_Flycatcher und natürlich bereits den uns künftig auch mit seinen lauten Rufen begleitenden Great_Kiskadee auf die Speicherkarte bannen. Gutes Frühstück gab es gleichfalls als Einstimmung mit leckerem Gallo Pinto , frischem Obstsaft und (köstlich!) frischen Ananas-, Melonen- und Papayastücken. Dazu Kaffee mit oder ohne Milch. Es fiel schwer, sich nicht hemmungslos auf die Ananas zu stürzen. <10.02.2013> Kurz nach 8 Uhr fuhren wir ab in den Braulio Carrillo Nationalpark . Das Wetter war für die Wintereuropäer angenehm warm, so um 20-25°, nicht sonderlich feucht. Der Bus wäre auch für die maximale Gruppengrösse von 12 Personen noch gross genug gewesen, um neben sich Sachen ablegen zu können, da wir aber eine recht kleine Gruppe waren, konnten wir mal rechts, mal links sitzend der Sonne entrinnen oder näher an die Zielobjekte heranrücken. Leider war Jonathans Spektiv zur Reparatur: Pilzbefall. Wir hatten über diesen unerwünschten Effekt bei längerem Aufenthalt im feucht-warmen Klima des Regenwaldes gelesen und entsprechende Sorgen und Vorkehrungen mit luftdichten Gefrierbeuteln und Silicagel-Kissen getroffen, allerdings keinerlei Probleme weder an der Optik noch an der Digitalkamera während der gesamten Reise zu verzeichnen gehabt. Von den beiden Spektiven, welche die Reisegruppe mitgebracht hatte, nutzten wir einvernehmlich nur eines, nämlich das bessere, wechselten uns beim Tragen natürlich ab. Nach 1 ½ Stunden dann die erste Wanderung durch den Regenwald. Wir hatten es uns wesentlich feuchter vorgestellt, befürchtet, vor lauter Schwitzen nichts mehr sehen zu können. Dem war aber nicht so. Stattdessen gab es die ersten Schmetterlinge, einen Northern_Barred-Woodcreeper, mehrere Black- Great-tailed_Grackle Social_Flycatcher

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Reisebericht Costa Rica 09.02.-08.03.2013

Das erste Mal im Regenwald!Im Februar 2013 war es soweit. Mit Birdingtours waren wir zu einer zweiwöchigen Rundreise

„Juwelen des Dschungels Vogelbeobachtung im Regenwald“

in Costa Rica mit anschliessender Verlängerung sowohl an der Pazifikküste als auch der Karibikküste. Die Reiseplanung erfolgte durch Travel-to-Nature, die Reise vor Ort wurde von der Partneragentur Kalkonu Travel durchgeführt.

Der Anreisetag <09.02.2013> fing gleich gut an: Zug von Stuttgart zum Flughafen FRA mit 90 Minuten Verspätung! Reife Leistung der Deutschen Bahn, und das vom ehemals pünktlichsten Fernbahnhof einer deutschen Grosstadt! !Der Rest, Abflug Frankfurt, Umsteigen in Madrid, Ankunft in San José klappte ebenso wie die gesamte Logistik in Costa Rica reibungslos, pünktlich und zuverlässig. Vorbildlich!

Wie geplant erwartete uns unser Reiseleiter Jonathan Serrano-Hernandez, von dem es neuerdings auch ein Buch über Costa Rica gibt, bereits mit Bus und Fahrer David. Im Netz war Jonathan als sehr gut deutsch sprechend, freundlich und photobegeistert beschrieben worden; unsere Erwartungen wurden aber eindeutig übertroffen!

Die Fahrt zur ersten Unterkunft in San José dauerte etwa 30 Minuten. Das Hotel Rincon liegt relativ zentral, erwies sich als gute Einstimmung mit etwas verwinkelter Bauweise, vermutlich mehrere ehemalige kleinere Häuser, durch nette Innengärtchen verbunden. Zweckmässige Zimmer, teilweise mit Terrasse. Ab hier begleiteten uns die separaten Abwurfeimer für benutztes Toilettenpapier, das nahezu ausnahmslos in Costa Rica nicht mit weggespült werden soll. Apropos Toilette: das spanische Wort „Aseos“, noch im Flughafen Madrid zu lesen, wird nicht verstanden, hier heisst das „Baño“.Nach der Zeitverschiebung von 7 Stunden gegenüber Deutschland waren alle spätestens mit dem Hellwerden um 05:30 Uhr munter, Vogelstimmen waren schon länger zu hören gewesen. Als erste Vögel konnten wir den Nationalvogel Clay-colored Robin (Gelbdrossel), den Great-tailed_Grackle, einige Social_Flycatcher und natürlich bereits den uns künftig auch mit seinen lauten Rufen begleitenden Great_Kiskadee auf die Speicherkarte bannen.

Gutes Frühstück gab es gleichfalls als Einstimmung mit leckerem Gallo Pinto, frischem Obstsaft und (köstlich!) frischen Ananas-, Melonen- und Papayastücken. Dazu Kaffee mit oder ohne Milch. Es fiel schwer, sich nicht hemmungslos auf die Ananas zu stürzen.

<10.02.2013> Kurz nach 8 Uhr fuhren wir ab in den Braulio Carrillo Nationalpark. Das Wetter war für die Wintereuropäer angenehm warm, so um 20-25°, nicht sonderlich feucht.Der Bus wäre auch für die maximale Gruppengrösse von 12 Personen noch gross genug gewesen, um neben sich Sachen ablegen zu können, da wir aber eine recht kleine Gruppe waren, konnten wir mal rechts, mal links sitzend der Sonne entrinnen oder näher an die Zielobjekte heranrücken.

Leider war Jonathans Spektiv zur Reparatur: Pilzbefall. Wir hatten über diesen unerwünschten Effekt bei längerem Aufenthalt im feucht-warmen Klima des Regenwaldes gelesen und entsprechende Sorgen und Vorkehrungen mit luftdichten Gefrierbeuteln und Silicagel-Kissen getroffen, allerdings keinerlei Probleme weder an der Optik noch an der Digitalkamera während der gesamten Reise zu verzeichnen gehabt.

Von den beiden Spektiven, welche die Reisegruppe mitgebracht hatte, nutzten wir einvernehmlich nur eines, nämlich das bessere, wechselten uns beim Tragen natürlich ab.

Nach 1 ½ Stunden dann die erste Wanderung durch den Regenwald. Wir hatten es uns wesentlich feuchter vorgestellt, befürchtet, vor lauter Schwitzen nichts mehr sehen zu können. Dem war aber nicht so.Stattdessen gab es die ersten Schmetterlinge, einen Northern_Barred-Woodcreeper, mehrere Black-

Great-tailed_Grackle

Social_Flycatcher

faced_Grosbeaks und einen sehr schönen White-whiskered_Puffbird, Schmetterlinge, eine überwältigende Fülle an Pflanzen, Farben und Formen, Libellen und und.

Kurz nach Mittag fuhren wir ein Stück weiter, wo es am Strassenrand Kolibris gäbe. Und tatsächlich! Allerdings sind die so wahnsinnig schnell, dass ein schönes Photo nicht gelingen wollte (Violet_Sabrewing).

Ziemlich müde erreichten wir unsere erste Urwald-Lodge am Sarapiqui-Fluss: Schon die Zufahrt durch eine Allee von Heliconien und haushohem Bambus war beeindruckend, die Gavilan-Lodge selbst ist sehr hübsch gelegen in unmittelbarer Nähe des verzweigten Flusses, schöne Zimmer mit der offenbar üblichen Standardausstattung mit 2 Doppelbetten. Fliegengitter mit Durchzug von vorn und hinten: angenehm. Grosser Garten von Bäumen umgeben mit Futterstelle strategisch platziert zum ausgiebigen Photographieren, was der Akku her gab!

Statt Rast gab es als ersten Höhepunkt eine Eule, die versteckt, aber völlig ruhig im Gebüsch sass und uns bis auf gut 7 Meter herankommen liess: Spectacled_Owl. Gleichzeitig entdeckten wir unseren ersten Tukan: Chestnut-mandibled_Toucan!

Statt der geplanten Erkundung entlang des Flusses fuhren wir ein kurzes Stück, weil man dort die mittlerweile fast als ausgestorben geltenden grünen Aras gesehen hätte.

Mit lautem Geschrei begegnete uns dort erst einmal ein Trupp Perlhühner, von Jonathan schnöde als Importtiere abgetan.

Schliesslich konnten wir tatsächlich neben Red-lored_Parrots den gesuchten Great_Green_Macaw noch entdecken in etwa 125 m Entfernung – erster guter Einsatz für Spektiv und den Telekonverter.

Wie stets wurde es kurz nach 18 Uhr dunkel, so dass Ausruhen, etwas im Buch Blättern und nach gutem landestypischem Abendessen rasch ins Bettgehen angesagt waren.

<11.02.2013> Morgens vor dem Frühstück gab es an der Futterstelle wieder Einiges zu sehen: u.a. den ersten Specht Black-cheeked_Woodpecker, den sehr niedlichen Green_Honeycreeper, einen Squirrel_Cuckoo und Blue-gray_Tanager (Bischofstangare). Wir konnten uns kaum trennen und wären gern noch eine Nacht geblieben....

Aber es ging weiter, zunächst zum Reservat La Tirimbina, wo wir kurz nach Öffnung das Gelände durchliefen, Tropical_Gnatcatcher, Fasciated_Antshrike und die ersten Hängebrücken vor uns hatten! Für nicht Schwindelfreie anfangs recht gewöhnungsbedürftig, die Ablenkung durch die Baumwipfel half aber rasch.

Zum Mittag ging es dann weiter zum besten Cappuccino am berühmten Leguanbaum. Tatsächlich gab es dort eine Schar von sich völlig ungerührt photographieren lassenden Leguanen. Einzige Aufregung gab es, als beim Spielen ein Leguankind vom Vater fiel, sich aber noch etwas tapsig auffangen konnte.

Black-faced_Grosbeak Northern_Barred_Woodcreeper White-whiskered_Puffbird

Spectacled_Owl

Great_Green_Macaw

In La Tigra stiegen wir auf einen Pritschenlieferwagen, Allrad, klapprig, dann ging es über Holperstrecke steil bergauf Richtung Children's Rainforest, Monteverde. Unterwegs sahen wir von einer schwankenden Holzhängebrücke aus einen Spotted_Sandpiper, dann einen Violaceous Trogon in nur 18 m Entfernung.

So kamen wir erst ½ 5 abends in die Bergstation Pocosol, ganz aus Holz, schönes, relativ neues Gebäude (das windschiefe alte steht noch daneben) mit auf den ersten Blick einfachen Zimmern, aber es ist alles drin, was man braucht, auch eigenes Bad mit Dusche und sogar jeweils mit kleinem Balkon. Idyllisch! Allerdings auch mit Strom ziemlich dunkel in den Zimmern.

Bei unserer Ankunft überraschte uns ein in unmittelbarer Nähe Nester bauender Schwarm von Montezuma_Oropendola Vögeln! Dann lief noch in wenigen Metern gemächlich ein Nasenbär vorbei ….Nach dem guten Abendessen (es gibt nur 2 Stunden Strom am Abend vom Aggregat) gingen wir aufgrund der Kühle mit Strickjacke in der Dunkelheit noch auf Suche nach Ziegenmelkern und fanden auch einen Common Pauraque, der ohne Blitz – bei Nachtaktiven! - trotz Stativ und Taschenlampen nur schlecht im Bild festzuhalten war.

Der 4. Tag <12.02.2013> begann mit einem blauen Kolibri direkt am Haus an einem blaublütigen Strauch im ersten Licht des Tages kurz vor 6 Uhr. Und der Nasenbär strich wieder ums Haus …. Die Zeit vorm Frühstück war wie immer ergiebig: zahlreiche Montezuma_Oropendola waren beim Nestbau und mehrere Männchen auch bei ihrem namensgebendem Verhalten zu beobachten, sich wie am Reck kopfüber nach vorne fallenzulassen und wieder aufzurichten, alles, um den Weibchen zu gefallen. Ausserdem fanden wir einen Cinnamon_Becard.

Dann wurde nach mittlerweile schon traditionellem Frühstück mit Früchten, Saft, Gallo pinto und Kaffee die Wanderung um den Pocosol See nachgeholt, für die es am Vortage zu spät geworden war. Nach etwas längerem Locken und Suchen kam dann der Orange-bellied Trogon vor die Linse(n). Vom Seeufer aus sahen wir in gut 125 m Entfernung einen Lappentaucher Least Grebe sowie in 50 m einen Green_Kingfisher. Beim langsamen Umrunden des Sees kam uns ein Rudel doch ziemlich misstrauischer Nasenbären entgegen, dann der Green_Kingfisher ziemlich nahe.

Schliesslich hatten wir das Glück, den Lappentaucher nur noch 15 m vor uns schwimmen zu sehen. Da macht es Freude, die vorherigen Bilder gleich wieder zu löschen.

Allerdings wurde diese Tätigkeit jäh unterbrochen, als ein Trupp Swallow-tailed Kites zum Trinken einschwebte und mehrfach knapp über den See hinwegzog.

Auf der Rückfahrt nach dem Mittagessen auf der Hüttenstation – wir wären gern noch geblieben, Jonathan meinte aber, wir hätten grosses Glück mit dem klaren und regenfreien Wetter, das könne ganz anders aussehen und dann rasch öde werden – sahen wir sowohl einen Chestnut-mandibled Toucan als auch einen Keel-billed Toucan, so dass der Transport auf der Ladefläche sein Gutes hatte. Auf der Fahrt nach Fortuna hatten wir Blick auf den wolkenverhangenen Vulkan Arenal, wurden dafür durch den Anblick von White-throated_Magpie-Jays getröstet. Auf unserer nachmittäglichen Wanderung Richtung Arenalstausee entdeckten wir Kingfisher und Black_Phoebe.Schon in der Dämmerung auf der Fahrt Richtung unserer Unterkunft für die nächsten 3 Nächte sahen wir noch Crested_Guans und Great_Currassows.Das Hotel Casa Luna Resort verfügt neben Pool über einen schönen, grosszügig bis üppig bepflanzten Garten, in dem Einiges an Getier zu finden war. Die Zimmer sind gross mit Terrasse, auf der wir die angenehme Abendkühle genossen.

<13.02.2013> Nach etwa 30 Minuten Fahrt erreichten wir das Ecocentro Danaus und hatten am dortigen Futterplatz unsere helle Freude: die ersten Kolibris auch mal im Sitzen! Aber auch Agutis und 3-Zehen-Faultier fehlten nicht. Nach 2 Stunden hatten wir so ziemlich alles „im Kasten“ und zogen weiter zum traumhafen Schmetterlingsgarten.

Violaceous_Trogon Montezuma_Oropendola

Orange-bellied_Trogon

Swallow-tailed_Kite

Nach kaum einer ½ Stunden mussten wir auch hier trotz wunderschönem Blue_Morpho weiter, da Jonathan einen Agalychnis callidryas (Rotaugenlaubfrosch) gefunden hatte!

Eine Kolonie von Kahnschnäbeln Broad-billed Heron liess unsere Begeisterung weiter steigen.Weiter ging es zu den Hängebrücken von Arenal. Nach einem kurzen Imbiss zogen wir am frühen Nachmittag bei

etwas dräuendem Himmel los, hatten riesiges Glück, da ausser uns kaum einer auf den Brücken und den Wanderwegen unterwegs war. Lediglich einmal kam die wasserdichte Hülle für Kamera und Tele zum Einsatz. Auf unserer gemächlichen Wanderung, von Suchaktionen mehrfach unterbrochen, entdeckten wir z.B. eine sehr versteckt sitzende Crested_Owl, einen Broad-billed_Motmot, aber auch einen Rufous-tailed_Jacamar, der uns lauthals ein Ständchen brachte. Auf dem Rückweg zischte eine grosse Mussurana-Schlange vor uns über den Weg! Glücklicherweise hatte sie bereits eine Echse im Maul. Übrigens: Ab 16 Uhr wird man nicht mehr in den Park eingelassen.

Jetzt tat ein Bad in den heissen Quellen von La Fortuna in Ecotermales richtig gut, bevor wir kurz ins Hotel und dann wieder wie am Vorabend zum Abendessen zurück nach Fortuna fuhren. Jonathan gefiel sich (und uns) darin, uns typische costaricanische Küche kosten zu lassen. Seinen Empfehlungen zu folgen ergab durchweg kulinarische Freuden. Auf den ersten Blick immer Gallo pinto, Gemüse, Fleisch oder Fisch, aber doch jedesmal etwas unterschiedlich mundend.

Zurück im Hotel genossen wir das uns aus Deutschland allzu vertraute Geräusch fallenden (Land)Regens auf die grossen Blätter und das Dach über der Terrasse.

<14.02.2013> Nachdem es die Nacht durch geregnet hatte, morgens etwas kräftiger, flohen wir – allerdings programmgemäss – sofort nach dem Frühstück im jetzt heftigen Regen in Richtung Nordwesten nach Los Chiles. Das Wetter hinderte uns nicht, Rabengeier und einen vor uns her fliegenden Crested_Caracara zu studieren. Nach einer Stunde Fahrt hörte der Regen auf, nach einer weiteren Stunde waren wir bereits auf unserem Boot auf dem Rio Frio. Unglaublich, welche Menge an Vögeln und anderen Tieren geradezu auf uns wartete! Beeindruckt wurden wir von einer Linie Fledermäuse in perfekter Tarnung, aber auch von Brüll- und Kapuzineraffen und Kaimane. Anhingas natürlich, Bare-throated_Tiger-Heron, Yellow-crowned_Night-Heron, Little_Blue-Heron, Neotropic_Cormorant mit Beute, Northern_Jaçana und White_Ibis jeweils mit Jungtieren, Gray-necked_Wood-Rail, Green_Kingfisher usw usf.

Zwischendrin erholten wir uns von den überwältigenden Sinneseindrücken bei einem Picknick am Ufer, wo wir als Krönung einen Snail_Kite erspähten, bevor einige von uns kurz durch den Grenzzaun nach Nicaragua für ein Erinnerungsphoto schlüpften.

Unser Schiff wurde von Mangrovenschwalben umkreist, die unter der Reling ihre Nester hatten.

Zurück auf dem Festland verabschiedete ein Lineated_Woodpecker uns sehr höflich aus seinem Loch in einem Telegraphenmasten heraus.

Wir waren rechtzeitig zurück um uns ein Stündchen am Pool zu entspannen. Zum Essen fuhren wir wieder ins gleiche Lokal, da wir noch längst nicht alles aus der Karte durchprobiert hatten.

Broad-billed_Heron

Broad-billed_Motmot Rufous-tailed_Jacamar

Crested_Caracara

Litte_Blue_Heron mit Beute

Kormoran mit Beute

An Tag 7 <15.02.2013> zogen wir weiter nicht ohne vorher bei der üblichen Vorfrühstückstour durch den Garten den ersten Hoffmann's Woodpecker festgehalten zu haben. Ausserdem präsentierte sich der Vulkan extra für uns wolkenfrei und sonnenbeschienen!

Die Fahrt führte entlang des Arenalstausees über die Berge gen Westen in das „Cowboyland“ durch den erschreckend trocken wirkenden tropischen Trockenwald mit den gelbblühenden Goldbäumen bis an den Golf von Nicoya. Unterwegs entdeckten wir – auf den Bäumen – Grey-headed_Chachalaca. Bei der Rast nach etwa 3 Stunden gab es ausser Speis' und Trank mehrere Scarlet_Macaws und als Zugabe ein Paar nestbauende Rufous-naped Wrens.

D

Die Fahrt über die Schotterstrasse Richtung Ensenada Lodge erwies sich als wahre Fundgrube: so konnten wir in sengender Mittagshitze einen Scissor-tailed_Flycatcher studieren, einen Turquoise-browed_Motmot beim Verzehr eines Skorpiones sowie einen Yellow-headed_Caracara auf einer Kuh reitend bewundern. Da durfte ein Black-headed Trogon auch nicht fehlen. Jetzt erwies sich das Beobachten bzw Photographieren durch das geöffnete Fenster als äusserst praktisch: geht schneller als Aussteigen, verscheucht die Vögel nicht so, gibt mitunter einen günstigen Blickwinkel und exponierte uns nicht so der Hitze draussen. Unser Fahrer leistete zu diesen Aktionen geduldige Rangiermassnahmen.

Ohne Rücksicht auf die Temperaturen, angefeuert vom bisher Gesehenen, machten wir uns statt zur Lodge direkt zu den benachbarten Salinen auf. Trotz bereits einiger dort zu erspähenden Vögel suchten wir vor der prallen Sonne etwas Deckung und gingen Richtung

eines benachbarten Sees. Diese Entscheidung erwies sich als goldrichtig: neben Fregattvögeln über uns kamen Wood_Stork, Black-bellied_Whistling-Ducks, Blue-winged_Teal und Krabbenbussarde (Mangrove_Black-Hawk) ins Blickfeld.Doch unweigerlich mussten wir zurück zur Saline. Jonathan schwärmte davon, wie toll es sei, wenn auf den Sonnenuntergang hin reichlich Vögel einflögen, um sich Schlafplätze zu suchen. Die Aussicht, 2 Stunden schattenlos der Sonne ausgesetzt zu sein, begeisterte nicht unbedingt, mit viel Sonnenschutz und extra nass gemachtem langärmeligem Hemd wagten wir es dennoch. Und dieser Tipp von Jonathan bewährte sich hervorragend. In 50 m Entfernung die ersten Rosa_Löffler! Gemächlich schlenderten wir langsam Schritt für Schritt näher an die bereits anwesenden Wasservögel bis auf 25 Meter heran immer in Sorge, sie aufzuschrecken. Langsam wurden Stative für Spektiv und Kamera aufgebaut. Und dann kamen sie in kleineren oder grösseren Trupps eingeflogen: Wimbrel, Willet, Solitary_Sandpiper, Lesser_Yellowlegs, Ruddy_Turnstone und natürlich Laughing_Gulls und Royal_Terns! Besonders einige Black-necked_Stilts kamen allmählich immer näher heran. Die Teiche der Saline füllten sich Reihe um Reihe, unvergesslich! Kurz vor Sonnenuntergang zogen wir uns diskret einzeln zurück.Spätestens, als wir erleben mussten, wie jetzt eine andere Gruppe dynamisch vorfuhr, zielstrebig auf die ruhenden Vögel zustrebte und diese in einer riesigen Wolke aufscheuchte, wussten wir: Jonathan hatte mit seiner Empfehlung wieder komplett richtig gelegen!Hochzufrieden also in unsere Lodge am Golf von Nicoya. Schöne, in die Landschaft eingeschmiegte Anlage mit Blick auf den kaum 100 m entfernten Pazifik. Traumpool mitten in der Wiese eingelassen, den wir auch gleich nutzten. Warmes Wasser, über uns Sternenhimmel, beim Heraussteigen Frösche. Was will man mehr?Die aufgestelzten Holzhäuschen mit guter Durchlüftung, Hängematten auf der Veranda mit Blick in den Garten, dazu noch gutes Essen zum Abend und zum Frühstück - hier hätte man gern noch weitere Nächte verbringen mögen …

Rufous-naped WrenGrey-headed_Chachalaca

T Turquoise browed Motmot

Black-headed Trogon

Scissor-tailed Flycatcher

Yellow-headed_Caracara

<16.02.2013> Beim Frühstück freche White-throated_Magpie-Jay auf den Tischen, die eifrig abgewehrt werden müssen, ein Hörnchen in unmittelbarer Nähe.

Bei der Ausfahrt aus dem Gelände fanden wir doch tatsächlich die Eule, welche am Abend bei unserer Ankunft weggeflogen war, an gleicher Stelle auf uns wartend: Ferruginous_Pygmy-Owl. Daneben noch ein Groove-billed_Ani.

Wer weiss, was wir noch gesehen hätten, wenn …

Aber es ging weiter, 2 Stunden Fahrt durch endlose Reisfelder.

Plötzlich abrupter Halt: Jonathan hatte den seltenen grössten Storch der Erde, den Jabiru, entdeckt! Nach dieser Sensation ging es dann in den Nationalpark Palo Verde. In Taboga, Cañas stiegen wir um auf ein überdachtes Boot mit kundigem Bootsführer auf dem Rio Bebedero, ein Seitenarm des grösseren Rio Tempisque. Mangrovenschwalben zur Begrüssung. Kingfisher, Spitzkrokodile am

Ufer, teils mit aufgerissenen Mäulern und doch sehr unterschiedlichem Zahnstatus.

Bare-throated_Tiger-Heron ganz nahe, Southern_Lapwing, weisser Ibis (mit rotem Schnabel), ein Osprey direkt am Ufer!

Nach einem köstlichen Mittagsschmaus mit leckerem Fisch ging es dann weiter in den Süden. Am Strassenrand Truthahngeier mit Reiherkadaver. Am Nationalpark Carara kamen wir erst so spät (um 16 Uhr) an, dass es günstiger schien, ganz zeitig am frühen Morgen den Park zu besuchen. Dafür jetzt ein Paar Scarlet_Macaw beobachtet, die zwar über 100 m weit weg, aber frei sitzend und fliegend bewundert werden konnten. Und für den Nahbereich ein Hoffmann's_Woodpecker Paar, wiederholt sein Nest anfliegend sowie zahlreiche Leguane.

½ 5 bezogen wir dann unser Quartier: Villa_Lapas, das grösste Hotel auf unserer Reise mit 62 Zimmern. Insgesamt ziemlich touristisch, Boutiquenzeile, insbesondere das Essen vom Buffet: teuer, international (=unbestimmt), Schrammelmusik zur Untermalung. Einen interessanten kleinen Kirchenraum gibt es: offen, Altarraum geht direkt in den Palmengarten dahinter über, ein grosser flechtenüberwucherter Lüster setzt einen weiteren Akzent.Die Anlage selbst ist grosszügig, schöner warmer Pool mit heissen Entspannungsbecken. Hohe Bäume, naturbelassener Flusslauf integriert. Hier sahen wir bei einbrechender Dämmerung noch eine Muscovy_Duck.Funktionelles Zimmer, baulich bedingt kein Durchzug möglich, Fliegengitter undicht (hatten aber Klebeband dabei).Früh morgens ein gelbblasser Frosch im Bad.

Tag 9 <17.02.2013> begann richtig früh: bereits kurz nach Sonnenaufgang waren wir durch den Hintereingang im Carara Nationalpark als erste Besucher. Fast verwunschene Atmosphäre, noch leicht neblig-feucht, ganz still, sehr hohe alte Bäume.Ein White-whiskered_Puffbird wartete schon auf uns, Rufous_Piha - versteckt, aber laut!Gegen ½ 9 verabschiedeten wir uns dann auch vom Hoffmann-Specht und seinem Nest, das Frühstück wartete.

Im Garten vor der Frühstücksterrasse ein Slaty-tailed_Trogon, Weibchen, im Garten noch ein Rufous-tailed_Hummingbird, Piratic_Flycatcher, Tropical_Pewee. fast so vielfältig wie im Nationalpark.

Am späten Vormittag trennten wir uns vom Garten und fuhren weiter Richtung Uvita.

Den Nationalpark Manuel Antonio schenkten wir uns, da dieser – wie wir schon verschiedentlich gehört hatten – ziemlich überlaufen ist und die Totenkopfäffchen

Ferruginous_Pygmy-Owl

Osprey

Jabiru

Slaty-tailed Trogon

TropicalPewee

auch woanders zu finden seien, meinte Jonathan.

Unsere Fahrt entlang der Küste wurde jäh unterbrochen durch „Fregattvögel!“ Rufe aus dem Bus. Eilig suchten wir eine Parkbucht und stürzten aus dem Bus, Kameras im Anschlag. Eine lange Kette dieser grossen Vögel glitt lässig über uns hinweg. Da wir nun schon draussen waren, fanden wir auch einen Weg auf den Strand hinunter, Jonathan vorneweg.

Dort lag verankert eine Fregatte von Vögeln umschwärmt, ufernah war ein Kahn belagert von Pelikanen. Davor Lachmöven am Strand und unzählige Taschenkrebse in allen Größen und Farben. Ein Fest!

Jetzt hatten wir richtig Lust auf Wasser. Jonathan kannte in der Nähe einen schönen einsamen geheimen Strand von unendlicher Weite, einige von uns warfen sich ins warme Wasser und genossen das Spiel mit den Wellen, andere machten sich lieber auf die Suche nach Seidenspinnen. Biologen halt!

Unser neues Quartier für die nächsten 2 Nächte in Uvita hiess Luz de Luna. Kleines, günstig gelegenes Hotel mit kleinem Pool und Gärtle, von viel Natur umstanden, so dass durchaus Einiges zu sehen war. Leider gibt es im an sich schönen Restaurant abends nur Pizza und Pasta, so dass wir einige 100 m weiter zum Arroz con pollo oder Casado Essen fuhren. Dazu leckere Batidos aus frischen Früchten! Schade, dass es das bei uns zuhause nicht gibt.Die Zimmer sind auf Klimaanlagennutzung gebaut, eine Durchlüftung nur möglich, wenn man die Tür offen lässt (Fliegengitter davor) und das sehr weit oben angebrachte Badefenster öffnet. So schliefen wir etwas skeptisch bei offener Tür ohne A/C, um am nächsten Tag festzustellen, dass keine der Türen abschliessbar war, offenbar Schlösser defekt.Das Frühstück war sehr gut, costaricanisch.

Ein Höhepunkt am Tag 10 <18.02.2013> war eine Kajakfahrt durch die Mangroven. Hierzu wurden wir von dem Ort Dominical mit einem Kleinbus hinter der Küste ein gutes Stück über Holperstrecke an einen Wasserarm gefahren, wo bereits Kajaks auf uns warteten. Ein tolles Erlebnis! Allerdings ziemlich feucht, da von den Paddeln reichlich Wasser ins Boot tropft. Zudem war der Wasserstand stellenweise so niedrig, dass die Boote über Sandbänke gezogen werden mussten. Gut, dass wir noch extra Badeschuhe mitgenommen hatten! Aber eine super Fortbewegungsart, nahezu lautlos gleitend kamen wir bis auf gut Armlänge an Eisvögel und Mangrovenkrabben heran, so dass wir kaum mehr zu atmen wagten. Schade, dass wir keinen Photoapparat dabei hatten.

Nach kurzer Rückkehr ins Hotel zum Trocknen ging es dann wieder weiter in den Marino Ballena Nationalpark. Sprich: an den weitläufigen Strand. In 18 m wartete bereits ein Whimbrel auf uns, der sich auch durch langsames Näherkommen nicht gross beeinträchtigen liess. Da es wieder ziemlich heiss war, zogen wir zu einem Flussarm im Halbschatten, wo wir die erste Bekanntschaft mit Sandflöhen machen durften. Kurze Hosen waren trotz der Hitze nicht gerade ideal …

Dafür wurden wir durch den Anblick von Kingfishern und einem Rochen entschädigt.Ein Höhepunkt war es dann, einige Willets beim Fischfangen zu beobachten. Kaum hatte einer einen, stürzten die anderen sofort heran, um die Beute zu entreissen.

Nachdem wir Postkartenidylle in Form eines Sonnenunterganges über dem Meer und Strand genossen hatten, war dieser Tag mit Sonnenbrand vom Kajakfahren zu Ende.

<19.02.2013> Am nächsten Morgen fuhren wir in den Nationalpark La Merced, wo wir uns zunächst auf die Suche nach dem angeblich gesichteten Three-wattled_Bellbird machten, leider vergeblich.Dann ging es in den Regenwald bergauf. Genau so hatten wir uns das eigentlich

Frigatebird

Brown_Pelican

Whimbrel Willet mit Beute

Scarlet-rumped Cacique

vorgestellt: es war richtig schwül-heiss (nach 10 Uhr), wir keuchten bergauf, schwitzten wie die Tiere, die es um uns herum in Hülle und Fülle gab. Libellen und Schmetterlinge ohne Zahl! Die Brille beschlug, der Sucher vollgetropft; kurz: Wandern im tropischen Regenwald.Riesen Spinnennetze versperrten den Weg. Jonathan fand – natürlich abseits im Gebüsch – eine Besonderheit: Scarlet-rumped_Cacique in und an seinem Nest. Während wir hockend auf ein schönes Bild lauerten, wurden wir von einem Schwarm kleiner Bienen belagert, die glücklicherweise weder bissen noch stachen.Gegen Mittag waren wir wieder zurück in der La Merced Ranch, wo man schöne und weite = praktische T-Shirts mit Vogelmotiven erwerben kann.

Am frühen Nachmittag erreichten wir unsere Unterkunft für die nächsten beiden Tage: Palmeral Dorima, unter deutscher Leitung, Traumgarten, kunstvoll angelegt und bepflanzt, weiter Blick ins Tal. Schöner Pool. Grosszügige Zimmer mit Safe und der ersten Wäscheleine auf der Reise. Hier gab es auch die ersten Steckdosen für Eurostecker.Leider baulich keine Durchlüftung möglich, so dass zum ersten (und letzten) Mal während der gesamten Reise die Klimaanlage ein paar Stunden genutzt wurde.Günstig vor der Essterrasse platzierte Futterstelle gab Gelegenheit, gemütlich beim Kaffeetrinken mit dem Fernauslöser die Futtergäste (verschiedene Tanager und ein Paar Green_Honeycreeper) abzulichten.Deutsche Leitung bedeutet auch heimatnahes, knoblauchlastiges, aber hochwertiges und schmackhaftes Essen sowie leckeres Imperial-Bier.

<20.02.2013> Frühaufsteher (trotzdem) konnten Rufous-tailed Hummingbird sowie Scaly-breasted_Hummingbird jeweils am Ansitz sehr schön photographieren. Das Frühstück wurde durch das Auftauchen eines – leider im vollen Gegenlicht der aufgehenden Sonne sitzenden Fiery-billed_Araçari abrupt unterbrochen.

Auf dem Weg zum Esquinas Rainforest Reservat sahen wir entlang der sehr ergiebigen Strasse u.a. Yellow-headed_Caracara, Fork-tailed_Flycatcher, Olive-throated_Parakeet, ein Paar Red-crowned_Woodpecker, alles aus dem Bus heraus. Die wunderschöne und erfrischend schattige Anlage empfing uns mit Fledermäusen an der Rezeption. Im Garten jede Menge Basilisken und Echsen, um den Teich herum Libellen verschiedener Grösse und Couleur. Für unser Picknick gab es ein lauschiges Plätzchen direkt an einem munter fliessendem Bach mit einem hübschen Buff-rumped_Warbler (Flusswaldsänger), und einem schwirrenden Long-billed_Hermit.Im Anschluss erfolgte eine Gummistiefelwanderung mit mehreren

Bachüberquerungen. Da es länger nicht geregnet hatte, war es auch möglich, mit normalen Wanderschuhen zu gehen und nur für die Überquerungen in die Stiefel zu steigen (eine Hand

weniger frei). Auf der Rückfahrt entdeckten wir noch in 50 m Entfernung einen Laughing_Falcon (Lachfalken) und konnten uns bis auf 18 m heranschleichen. Zurück im Quartier genossen wir einen wunderschönen kitschigen Sonnenuntergang hinter Palmenblättern.

<21.02.2013> Am nächsten Morgen hörte Jonathan am Parkplatz einen Blue-crowned_Motmot, der leicht zu hören, aber nur mühsam zu finden war, uns dann aber in seiner Pracht begeisterte.Nach dem Frühstück, auch an der Futterstelle wurde ordentlich zugelangt, ging es dann zu unserer letzten Station hoch in die Berge. Nach 4 Stunden Fahrt gelangten wir kurz nach Überqueren der Passhöhe (Cerro de la Muerte, 3400 m) und Abfahrt auf Schotterweg bei San Gerardo de Dota zu einer wunderschön gelegenen Pausenstation bei Miriam zum Kaffeetrinken. Leider war daran aber kaum dran zu denken, denn dieses Fleckchen Erde verwöhnte uns mit einer lebhaft besuchten Futterstelle, ein direkt vor uns auf seinem Ansitz hockender Kolibri sowie mehrere sehr schöne Rufous-collared_Sparrows fesselten unsere Aufmerksamkeit derart, dass wir unsere Kaffeetassen verwechselten. Zu den „Sperlingen“ meinte Jonathan eher achtlos: „die sind sehr häufig“. Auf deutsch heissen die aber weniger geringschätzig Morgenammer. Ferner tauchten noch auf: Acorn_Woodpecker, Flame-colored_Tanager, Yellow-thighed_Finch, Large-footed_Finch und und und.

Erst kurz vor Einbruch der Dämmerung konnten wir losgerissen werden. Der abenteuerliche Schlängelweg hinunter ins Tal des Quetzal war schon interessant, eindrucksvoll der Anblick der in das Tal hineinverstreuten Trogon Lodge, überwältigend jedoch die kunstvoll bepflanzte und grosszügig bewässerte Gartenanlage von Vögeln und Kolibris wimmelnd. Ein absoluter Höhepunkt der Reise!

Kaum waren die Zimmer bezogen mussten die Photographen bei schon einbrechender Dämmerung auf die grosse Holzveranda des

Olive-throated Parakeet

Fork-tailed Flycatcher

Blue-crowned Motmot

Green Violett_ear

Scaly-breasted Hummingbird

Speiseraumes stürzen, um die an den Futterstellen wie ein Bienenschwarm summenden Kolibris noch rasch mit Freeze-Flash einzufangen. Der Berichterstatter musste im tiefen Dunkel weggezerrt werden …

Erst jetzt fiel auf, dass es in dieser Höhe von 2100 Metern nachts empfindlich kalt wurde. Die Holzbungalows waren die ersten, die gut luftdicht waren, sogar mit Fensterläden und Gasheizung! Das Abendessen bei 8° fand erstmals auf dieser Reise im geschlossenen Raum statt: reichhaltiges und ordentliches Buffet. Rührenderweise hatte man uns Wärmflaschen ins Bett gelegt, so dass wir gut schliefen und von Kolibris träumten!

<22.02.2013> Früh morgens kurz nach 6 Uhr in alles eingemummt, was wir mitgebracht hatten und heissem Kaffee im Bauch ging dann die Pirsch auf den Quetzal los, der mit herauskommender Sonne im Dunkel des Waldes zu verschwinden pflegt.Von wegen Pirsch: an der erwarteten Stelle – Baumstumpf mit frischem Spechtloch zum Nestbau in etwa 50 Meter von der Strasse entfernt – ein Auflauf von mehreren Touristengruppen mit Dutzenden von Stativen, Kameras und Spektiven. Offenbar ist der Respendent_Quetzal in der Tat eine hochgestellte Persönlichkeit: er liess sich tatsächlich huldvoll blicken, erst Sie, dann versteckt hinter dem Baumstumpf Er, schliesslich geruhte das Männchen dann doch, sich in voller Pracht zu zeigen und seine Schwanzfedern schwingen zu lassen.Gegen ½ 8 waren wir bei 3-4° durchgefroren, hatten genügend Bilder und strebten einem herzhaften Frühstück zu.Der Vormittag war zur freien Verfügung, also nochmal längere Jagd auf Kolibris in und an den zahlreich blühenden Büschen und Sträuchern, aber auch ein Collared_Redstart konnte ausführlich bewundert werden.Zum Mittagessen wanderte die Gruppe bergauf das Bachtal entlang Richtung Miriam, die neben der genannten Vogelpracht auch gutes Casado und andere Leckereien aufzuweisen hat. Als Höhepunkt dieses Ausfluges wurde ein Pärchen Long-tailed_Silky-flycatcher in nächster Nähe gesichtet.

Jetzt hatten wir alles gesehen, was erhofft und teilweise zu erwarten gewesen war, und die Reise konnte am nächsten Morgen mit der Rückfahrt nach San Jose enden.

<23.02.2013> Wir hingegen wurden früh morgens als letzte Gefälligkeit unseres lieben Fahrers David zum ominösen Treffpunkt KM80 gebracht für unsere

Verlängerungswoche Drake_Bay.

Hinter KM80 verbirgt sich nichts anderes als die Einmündung der Schotterstrasse vom Valle de Quetzal auf die Panamericana, etwa 30 Minuten Fahrt.Dort wartete bereits der Shuttle-Kleinbus von Interbus (San José – Sierpe), so dass wir pünktlich weiterfahren konnten. Zu unserer Beruhigung wusste der Fahrer genau, wer hier wann zusteigen würde.Nach 2 ½ Stunden zügiger Fahrt (kurze Toilettenpause inbegriffen) waren wir in Sierpe und genossen die Wärme. Direkt am Übergabepunkt „Restaurant Las Vegas“ wartete der Schiffsjunge unseres Transferbootes zur Pirate Cove "Pirata" bereits auf uns. Pünktlich fuhren wir ab, als Extra ein Stück schön langsam durch den Mangrovenwald, wo wir herrlich bunte Krebse auf den Wurzel sehen konnten, dann in rascher Fahrt weiter und hinaus auf den Pazifik (küstennah), wobei wir tatsächlich Delphine erspähen konnten.

Nach knapp 90 Minuten dann die Anlandung an den Strand: Wir hatten alles wasserdicht eingepackt, kurze Hosen und Badeschlappen an. Kunstvoll drehte das Boot und setzte rückwärts auf den Sandstrand auf. Etwa 30 cm tiefes Wasser lediglich für 3 - 4 Schritte waren zu überwinden, fleissige Helfer aus Boot und Lodge standen für das Gepäck bereit, welches bequem mit dem Pickup zur wenige Meter entfernten Anlage gefahren wurde.Die unter Schweizer Leitung stehende Pirate Cove besteht aus aufgeständerten Holzbungalows direkt am und knapp über dem Strand. Wir bekamen eines der beiden Bungalows ganz vorne, nur durch eine hohe Bambuswand noch geschützt. Schönes, grosszügiges Zimmer mit Safe, Wände mit Sonnenliegentuchbespannung, komplett durchlüftet mit grosser Holzterrasse mit Hängematte und Wäscheleine, sogar Wäscheklammern!Das gute Essen wies deutliche schweizerische Einschläge auf; auch hier gab es für Eurostecker geeignete Kombisteckdosen.Die Lage so dicht am Strand ist zwar sehr schön, die Brandung zumal bei Flut kann aber richtig laut werden

Quetzal, Weibchen Quetzal, Männchen

und erinnerte an Winterstürme Typ Lothar.<24.02.2013> Am nächsten Morgen wieder vor dem Frühstück genossen wir den ebbebedingt breiten Strand für einen schönen Spaziergang am Pazifik entlang und konnten einige Scarlet_Macaw sitzen und fliegen sowie Red-legged_Honeycreeper in den Bäumen herumklettern sehen.Den Rest des Tages erholten wir uns abwechselnd in der Hängematte, von der aus wir dicht vor uns einen ungemein gut getarnten Basilisken beobachten konnten.Von der nachmittäglichen Wanderung, wieder gab es Sandflöhe, nahmen wir einen Belted_Kingfisher mit nach Hause (auf der SD-Karte).

<25.02.2013> An nächsten Vormittag einmal ohne Kamera am Strand entlang gehend stiessen wir auf eine Jagdgruppe Sanderlinge, deren koordiniert geordnetes Verhalten: Warten auf die Welle, dann vor dieser hastig wegtrippeln, dann sofort kehrt und Nahrung pickend wieder vorrücken, es unumgänglich machte, im Eilschritt doch noch den Apparat zu holen.In der Anlage selbst, auf dem Weg zu unserem Zimmer, fand sich direkt am Weg ein Nest eines Common_Tody-Flycatchers, wir waren x-mal dran vorbeigelaufen, ohne es zu sehen.

In der Flussmündung gleich neben der Anlage unternahmen wir eine gemütliche Kajaktour auf eigene Faust, sahen zwar ausser Kingfishern und Herons wenig, genossen jedoch die Atmosphäre unter den Mangroven sehr.Nach dem Abendessen gönnten wir uns gummistiefelbewehrt eine Nachtwanderung, bei der uns Einiges an Kröten und Fröschen, aber auch Fische fangende Fledermäuse (Noctilo leporinus), einige Krabbenwaschbären, auf Bäumen schlafende Gray-necked_Wood-Rails und die Augen etlicher Krokodile entlang unserer Kajakroute vor die Taschenlampen kamen, als Höhepunkt mehrere Nachtschwalben auf der Strasse unter den Laternen oder auf den Zäunen hockend.

<26.02.2013> Am letzten Tag in der Drake Bay fuhren wir früh morgens mit 2 weiteren Gästen mit dem Boot (etwa 1 Stunde) in den Corcovado Nationalpark. Dort konnten wir noch für uns neue Arten sehen: Black-hooded_Antshrike, Tapire, Klammer- und Brüllaffen, eine Gruppe Weissrüssel-Nasenbären. Da wir viel sahen, kamen wir nur mässig voran, aber immer noch schnell genug, um ordentlich zu schwitzen.

Mitten im Park hat es eine grössere Parkstation Sirena Ranger Station mit kleiner Flugpiste davor. Leider wird diese sehr rege kommerziell genutzt, so dass mehrmals in der Stunde Fluglärm uns und die Tiere aufschreckte. Zu unserem Entsetzen überquerte ein Tapir mit Jungem im Gefolge die Schneise, just als einer der Kleinflieger zur Landung ansetzte. Während das Muttertier routiniert in den Wald trottete, wusste das Kleine nicht was tun. Den Piloten hat das nicht beeindruckt. Glücklicherweise folgte das Jungtier noch rechtzeitig seiner Mutter, so dass nichts passierte.

Tapire sahen wir noch öfter, auch 1 x direkt auf uns zu und knapp vorbei rennend. Ein Reh und ein Faultier wurden auch entdeckt. Als Höhepunkt ein Baird's_Trogon. Zum Picknick rasteten wir an einem kleinem Flusslauf mit glasklarem und erfrischend kühlen Wasser, krokodilfrei! wurde uns vor dem Bade versichert. Gegen Mittag waren wir wieder am Ausgangspunkt und wurden mit gekühltem Fruchtsaft empfangen. Auf der Rückfahrt vom Boot aus konnten wir eine Gruppe roter Aras beobachten. Leider schwankte das Boot stärker, als dem Bildstabilisator recht war. Streckenweise wurde das Boot von einem Tölpel begleitet.Erst im Zimmer merkten wir, dass wir trotz normaler Kleidung mit langen Hosen voller winziger Zecken waren, die allerdings leicht abzuzupfen waren und sich offenbar nicht vollgesaugt hatten. Nachwirkungen hatten wir glücklicherweise keine. Noch einmal genossen wir das hervorragende Essen auf der schönen Terrasse, den Blick weit über den Pazifik schweifen lassend, dann ging es am nächsten Morgen <27.02.2013> schon zeitig wieder mit dem Lodge-eigenem Boot retour zum Restaurant Las Vegas in Sierpe, pünktlich dann 10:30 Uhr mit einem - diesmal voll besetztem – Shuttlebus von Interbus nach San José. Gegen 16 Uhr trafen wir in unserem Hotel Grano_de_Oro ein: Abschluss und Höhepunkt unserer

Red-legged Honeycreeper

Sanderlinge

Common_Tody-Flycatcher

Baird's Trogon

Black-hooded Antshrike

Tapirjunges auf Landebahn

Verlängerungswoche. Traumhotel! Kolonialstil der Gründerzeit mit Jugendstilelementen, äusserst geschmackvoll renoviert und behutsam modern erweitert. Sehr schöne individuelle Zimmer mit Safe und Klimaanlage, die bei angenehmen Aussentemperaturen von 20-25° nicht benötigt wurde. Zum Eindruck des Hotels passend äusserst freundliche und kompetente Mitarbeiter, nicht nur am Empfang.Auch die Bar machte nicht nur vom Ambiente her einen sehr ansprechenden Eindruck, sondern auch einen köstlichen Kaffee, der dem Namen des Hauses alle Ehre bereitete. Aufgrund der (relativ) zentralen Lage waren wir zu Fuss in etwa ½ Stunde in der Fussgängerzone und fanden unter all den Fastfood-Ketten der doch ziemlich nordamerikanisierten Stadt auch ein schönes Restaurant mit guter Musik und der von uns mittlerweile geschätzten, nein gesuchten costaricanischen Küche.

Damit sich der doch ziemlich lange Flug von Europa auch lohnte, hatten wir zusätzlich noch die

Verlängerungswoche Karibik

gebucht, so dass wir auch diese Küstenseite des Landes noch kennenlernen würden.

<28.02.2013> Geplant war Abholung wieder durch Interbus 06:10, wir bekamen am Abend vorher eine Mitteilung aufs Zimmer, wir würden erst etwas später abgeholt, dennoch zu früh für das Hotelfrühstück. Dass diese Mahlzeit in unserer Verlängerungswoche mit enthalten ist, hatten wir bereits am Vorabend der Rezeption mitgeteilt und erklärt, wir würden kein Frühstück benötigen. Dennoch gab es (natürlich) einen Kaffee und ein grosses Picknickfrühstückspaket für uns. Kaum hatte uns einer der gewohnten Kleinbusse abgeholt, dann die Überraschung: wir mussten in einen grossen Reisebus mit gut 40-50 Leuten umsteigen und wähnten uns in einer US-Reisegruppe. Spanisch nur noch auf ausdrückliche Nachfrage, viel Landeskunde an Schulunterricht erinnernd. In Guápiles dann das Frühstück im Restaurant El Ceibo: 5 grosse Busse, Riesenlokal, Organisation wie am Schnürchen und wir mit unseren Frühstückspaketen.

Bemerkenswert ist die Gartenanlage des Stützpunktes. Es gab einige interessante Vögel und auch einen roten Frosch mit blauen Beinen: Pfeilgiftfrosch! Gut, dass wir ihn nicht angefasst haben ...Es hätte sich gelohnt, schneller zu essen und mehr umherzustreifen …

Nach längerer Fahrt über Schotterwege durch endlose Bananenplantagen internationaler Grosskonzerne (ähnliche Monokulturen in Palmöl hatten wir auf der Pazifikseite schon erlitten) kamen wir am Touristenumschlagsplatz am Rio Parismina in Parismina an. Hier wurde offensichtlich, was es bedeutet, dass der Tourismus in Costa Rica den wichtigsten Wirtschaftszweig darstellt: Gewimmel von Reisebussen und grösseren Booten, durcheinander laufende und wartende Menschenmengen, gestapelte Gepäckhaufen, Busse beschriftet, Reiseleiter mit Passagierlisten und Überblick. Freizeitindustrie, perfekt organisiert. Dann sassen wir knapp über dem Wasser in unserem Boot zur Pachira_Lodge. Anfangs bei langsamer Fahrt sahen wir einige Wasservögel und Reiher am Ufer, dann ging es schnell wasserspritzend – nass wurde niemand – gut 1,5 Stunden in angenehmer Fahrt durch eine spannende Wasser- und Waldlandschaft weiter bis Tortuguero.Unsere Lodge liegt direkt in Sichtweite gegenüber der Mawamba_Lodge, für die wir ursprünglich gebucht waren, die aber keinen Platz mehr für uns hatte. Durch diese Umbuchung stimmte der Reisebeschrieb nicht mehr ganz, beispielsweise gab es keinen Schmetterlings- oder Froschgarten, glücklicherweise auch keine Disko!Aber erst einmal wartete das Mittagessen auf uns. Wie in den Bergen (Trogon-Lodge) nicht im offenen, sondern mit Fliegengittern komplett „geschlossenem“ Speisesaal mit Sektionen für verschiedene Gruppen, 3 Buffets und einem Schwarm von Bedienstete. Das Wetter war eher kühl, sehr feucht und regendräuend.Die Anlage liegt scheinbar mitten im Regenwald, die Holzbungalows dicht verstreut unter hohen Bäumen, der Garten geschickt unauffällig bepflanzt, so dass etliche Vögel, Kolibris und Echsen zu entdecken waren.Durch die Wege zu den Zimmern und dem (nahezu spiegelbildlich gebautem) Nachbarhotel Anhinga Lodge gab es genügend Auslauf für Entdeckungstouren. Beeindruckend waren die Riesenkrebse von gut 20 cm Grösse, die abends aus ihren Löchern kamen. Der Pool liegt etwas abseits direkt vor der Bar in Schildkrötenform gebaut, dahinter überdacht schwingen Hollywoodschaukeln.

Riesenkrebs

Erdbeerfrosch

Unser Quartier lag in einem 2 stöckigem Holzhaus mit insgesamt 8 komfortablen gut durchlüfteten Zimmern. Umlaufender Balkon mit Schaukelstühlen und schönem Ausblick in die Anlage, allerdings musste man immer an den Füssen der draussen Sitzenden bzw an den Schlafzimmern vorbei.

Nachmittags ging es mit dem Boot (5 min) auf die andere Seite an den berühmten Schildkrötenstrand. Zu unserer Reisezeit gab es natürlich keine, wohl aber eine Vorstellung davon, wie der schmale Küstenstreifen dann erst überlaufen sein muss.Am schönen Sandstrand gab es eine Menge hervorragend getarnter Krebse, die uns mit ihren periskopartigen Augen genau musterten.Gegen abend fing es an ordentlich zu regnen, die Nacht hindurch verstärkt, am frühen Morgen <01.03.2013> zur geplanten Bootsfahrt durch den Naturpark (Eintritt 10 USD pro Person) eher noch zunehmend. Kurz vor 6 Uhr morgens unter dem hoteleigenem Poncho im strömenden Regen auf einem offenen Boot durch den Regenwald zu gleiten ist durchaus ein besonderes Erlebnis. Regenschutz für Kamera, Tele und Blitzgerät bestanden ihre Bewährungsprobe einwandfrei. Es gab interessante Bilder von Snowy_Egret (Schmuckreiher), Northern Jaçana, Green_Ibis, schlafenden Kormoranen, Bare-throated_Tiger-Heron oder Belted_Kingfisher.Nach gut einer Stunde waren wir dann doch froh, wieder an Land zu gehen, zumal es ziemlich kühl wurde.

Das Trocknen der Sachen erwies sich als kaum lösbare Aufgabe, da das Wetter weiter regenfeucht blieb.Gleichwohl gab es für den unverzagten Umherschwärmer noch Verschiedenes zu entdecken: Collared_Araçari, verschiedene Kolibris, Brüllaffen, Toukane und – kaum dass die Sonne kurz hervorlugte – Schmetterlinge. In Gummistiefeln, die diesmal unerlässlich waren, wurden wir durch den angrenzenden Regenwald geführt und erfuhren viel über die typische Vegetation und Überlebensstrategien.

<02.03.2013> Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück mit Boot und Bus gleiche Strecke zurück, in Siquirres stiegen wir nach einem schmackhaftem Mittagessen vom Buffet im Restaurant_Caribbean_Dish mit 2 weiteren Reisenden wieder in einen bereits auf uns wartenden Kleinbus von Interbus nach Puerto Viejo de Talamanca. Nach gut 3 Stunden Fahrt, am grossen Kontainerhafen von Puerto_Limon vorbei, kamen wir immer der Küste folgend an unser letztes Reiseziel: Puerto Viejo. Unsere Unterkunft Azania_Bungalows lag etwas ausserhalb des Touristenrummels am Rio und Playa Cocles. Die Anlage mit den teilweise palmenbedeckten freistehenden Bungalows ist sehr hübsch, die Unterkunft bietet mit Hängematte, Safe, Föhn und fliegengittergeschützten Holzständerwänden alles, was man sich wünscht.

<03.03.2013> Nur war das Wetter kühl und regnerisch, an Wäschetrocken war weiter nicht zu denken. In trockenen Momenten – in der Regel am Vormittag - konnte die Tierwelt des Gartens genauer betrachtet werden: Variable_Seedeater, Long-tailed_Hermit und Rufous-tailed Hummingbird, einer sogar auf seinem Nest brütend!

Dann lockte uns der Strand und wir hatten Glück: Ebbe und relativ

ruhige Karibik. Wieder extrem getarnte Krebse um ihre Löcher herum, die hier üblichen Wattvögel Whimbrel und Willet, aber auch Blaureiher und Regenpfeiffer unterhielten uns mit Vorführungen ihrer Fangkünste. Beeindruckt waren wir, wie der Regenbrachvogel unter vollem Körpereinsatz mit dem ganzen Kopf im Sand Krabben aus ihren Löchern herausgrub, teilweise aber auch wieder verlor. Hinter dem Photostativ am Strand hätten wir noch Stunden sitzen können.

Aber auch direkt der Strasse hinter dem Haus folgend durch die kleine Siedlung den Hang hinauf zu wandern erwies sich als ergiebig: wir sahen unmittelbar vor uns einen Cocoa_Woodcreeper und ein Jungtier vermutlich eines Roadside_Hawk, das sich noch ziemlich tapsig vor uns im Baum versteckte.

Das Essen in der Lodge soll etwas argentisch angehaucht sein, jedenfalls richtig gut. Alternativ gibt es unmittelbar an der Strasse ein leider nur mittags und nachmittags geöffnetes Strandcafé

Collared Araçari

Long-billed_Hermit

Rufous-tailed Hummingbird

Cocoa_Wood-creeper

Northern Jaçana

mit leckeren Cocktails und 100 m weiter einen Italiener mit interessanten Kombinationen auf der Speisekarte.

<04.03.2013> Am nächsten Vormittag liehen wir Fahrräder aus und fuhren weiter gen Süden bis Punta Uva. Dabei konnten wir einen frisch in die Falle geflogenen blauen Morphofalter aus einem Spinnennetz befreien, was der Spinne gar nicht gefiel, der erschöpfte Falter uns jedoch durch langsames Entfalten seiner azurblauen Flügel dankte. Auf dem Rückweg stärkten wir uns in einem Café von Chocoart mit köstlicher Aztekenschokolade, Kakao direkt von der Plantage.

Wenn die Sonne es erlaubte, genossen wir den kleinen, hübschen Pool, während es auch bei Regen in der Hängematte zu liegen eine Freude war.

Am vorletzten Tag <05.03.2013> hatten wir für den frühen Morgen eine Vogeltour zum Cahuita Nationalpark gebucht. Als der Wagen pünktlich früh kam, regnete es – wie in der Nacht durch - noch ordentlich, so dass die Bilder des noch während der Fahrt erspähten Great_Black-Hawk farblich nicht sonderlich schön wurden - ist aber ohnehin schwarz.Neben verschiedenen Affenarten, Faultieren und 2 (nachtaktiven) Giftschlangen sahen wir sehr schön einen Yellow-crowned_Night-Heron und versteckt zwischen Blättern einen Keel-billed_Toucan.Vom Riff war leider nichts zu sehen: das Meer war wetterbedingt unruhig und der Strand schmal geworden.

Nachmittags schauten wir träge den Surfern auf den unermüdlich heranrollenden Wellen zu und waren froh, das wir nicht ständig unter den Wellen hindurchtauchen mussten.

Am letzten Vormittag <06.03.2013> besuchten wir das Jaguar Rescue Center in der Nähe (knapp 30 min zu Fuss) und sahen dort ausser Schlangen in Terrarien (gut, dass wir abreisen!!) ein Paar Crested_Owl, Roadside_Hawk, Broad-wing_Hawk, als Besonderheit einen Rotaugenlaubfrosch, einen eindrucksvollen Margay, eine Leopardenart, und mehr.

Nach italienischem Mittagessen erfolgte der Abschied von der Karibik. Rückfahrt wieder mit Interbus nach San José: 5 Stunden, nur eine Pause und viel Regen, im Braulio Carrillo dicke Nebelschwaden, dann noch 1 Stunde im Grosstadtverkehrsstau.

Da unser Flug erst am frühen Abend startete, gönnten wir uns am allerletzten Tag <07.03.2013> noch ein Taxi zum Schmetterlingsgarten Spirogyra.

Stundenlang kamen wir aus dem Photographieren und Bewundern nicht mehr heraus. Danach ins Goldmuseum, letztmals Casado und Batido de mora - dann waren wir so erschöpft, dass wir einen Teil der langen Rückreise (bis zum <08.03.2013>!) tatsächlich verschlafen haben.

Erfüllt von all den überwältigenden Eindrücken, Vögeln, Farben, Formen, den freundlichen Menschen, der kontrastreichen Landschaften können wir nur jedem Naturbegeisterten dieses schöne Land ans Herz legen.

Kontakt wg Urheberrechten und mehr Bildern: drbindestrichziegeratemailpunktde

Blue_Morpho mit Spinne

Yellow-crowned Night-Heron

Margay Rotaugenlaubfrosch

Oleria_paula Glasfalter Dryas_iulia

Papilio_cresphontes Königspage