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11./12.06.2010 ESCHENBACH TZIMON BARTO KLAVIER ROBERT SCHUMANN ZUM 200. GEBURTSTAG SAISON 2009/2010 ABONNEMENTKONZERTE D8 / L8

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11./12.06.2010

ESCHENBACHTZIMON BARTO KLAVIER

ROBERT SCHUMANN ZUM 200. GEBURTSTAG

SAISON 2009/2010 ABONNEMENTKONZERTE D8 / L8

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Dirigent:

Solist:

ROBERT SCHUMANN (1810 – 1856)

ROBERT SCHUMANN

Freitag, 11. Juni 2010, 20 UhrHamburg, Laeiszhalle, Großer SaalSamstag, 12. Juni 2010, 19.30 UhrLübeck, Musik- und Kongresshalle

CHRISTOPH ESCHENBACHTZIMON BARTO KLAVIER

Introduktion und Allegro appassionato –Konzertstück für Klavier und OrchesterG-Dur op. 92 (1849) – (attacca:)

Thema und Variationen für Klavier Es-Dur„Geistervariationen“ (1854) – (attacca:)

Konzert-Allegro mit Introduktionfür Klavier und Orchester d-moll op. 134 (1853)

Pause

Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 „Rheinische“ (1850)

I. LebhaftII. Scherzo. Sehr mäßigIII. Nicht schnellIV. Feierlich – (quasi attacca:)V. Lebhaft (alla breve)

Einführungsveranstaltung am 11.06.2010 um 19 Uhr mit Habakuk Traber im Kleinen Saal der Laeiszhalle.

Das NDR Sinfonieorchester ist mit dem Programm dieses Abends am 13.06.2010 in Neubrandenburg zu Gast; dieses Konzert wird live ab 16 Uhr auf NDR Kultur gesendet.

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Hören und genießen

Die Konzerte des NDR Sinfonieorchestershören Sie auf NDR Kultur.

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SOLISTDIRIGENT

Tzimon Barto wuchs in Florida auf, wo er mit fünf

Jahren ersten Klavierunterricht von seiner Groß-

mutter erhielt. An der Juilliard School in New York

studierte er bei der renommierten Klavierdozentin

Adele Marcus. Bereits in dieser Zeit gewann er

gleich zweimal hintereinander den Gina Bachauer

Wettbewerb. Darüber hinaus war Tzimon Barto

Coach und Dirigent am American Opera Center

(New York). Für seine Leistungen als junger Dirigent

zeichnete ihn das Tanglewood Institute als „Most

Outstanding Student“ aus. Der internationale

Durchbruch erfolgte Mitte der 1980er Jahre, als

Tzimon Barto auf Einladung Herbert von Karajans

im Wiener Musikverein und bei den Salzburger

Festspielen auftrat. Seither ist der Pianist mit

nahezu allen international bekannten Orchestern

in Erscheinung getreten, insbesondere mit den

großen amerikanischen Orchestern in Philadelphia,

New York, Cleveland, Chicago, Boston, San Francis-

co und Houston, sowie mit dem Mariinsky Orches-

ter, den Berliner Philharmonikern, der Staatska-

pelle Dresden, dem NDR Sinfonieorchester, dem

Gewandhausorchester Leipzig, den Wiener Sym-

phonikern, dem London Philharmonic Orchestra,

dem Orchestre de Paris, dem Orquesta Nacional de

España und dem NHK Symphony Orchestra Tokio.

Tzimon Barto ist ein häufiger Gast bei großen Festi-

vals wie dem Ravinia Festival in den USA oder dem

White Nights Festival in St. Petersburg. In seiner

nunmehr gut 25-jährigen Karriere, die durch zahl-

reiche CD-Produktionen dokumentiert ist, arbeitete

er häufig mit dem Dirigenten Christoph Eschenbach

zusammen, mit dem ihn eine ebenso lange Freund-

schaft verbindet. Im Jahr 2006 hat der Pianist

den internationalen Kompositionswettbewerb für

Klavier solo „Barto Prize“ ins Leben gerufen.

Barto spricht fünf Sprachen fließend, liest Alt-

griechisch, Latein und Hebräisch und lernt derzeit

Mandarin. Zusätzlich zu seiner Musikerkarriere

betätigt er sich als Schriftsteller. Sein erstes Buch

„Eine Frau griechischer Herkunft“ erschien 2001

und wurde 2008 neu aufgelegt. Eine Bühnenver-

sion wurde in Frankfurt und Wien aufgeführt

und auf DVD veröffentlicht. Vor kurzem erschien

zu dem der Roman „Harold Flanders“.

DIRIGENT

Christoph Eschenbach ist in seiner zehnten und

letzten Spielzeit Directeur musical des Orchestre

de Paris. Als Gastdirigent ist er regelmäßig bei

den renommiertesten Orchestern sowie an den

großen internationalen Opernhäusern vertreten.

Eschenbach, der zum sechsten Music Director

des National Symphony Orchestra in Washington

DC sowie zum Music Director des dortigen John F.

Kennedy Center for the Performing Arts ernannt

wurde, wird ab September 2010 eine Schlüssel-

rolle im künstlerischen Planungsbereich dieser

beiden angesehenen Institutionen einnehmen.

Weiterhin ist er seit 2004 Chefdirigent der Inter-

nationalen Orchesterakademie des Schleswig-

Holstein Musik Festivals. In der vergangenen

Spielzeit dirigierte Eschenbach das Orchestre de

Paris beim Musikfest Berlin, bei den BBC Proms

in London und im Rahmen eines Skandinavien-

Gastspiels. Darüber hinaus unternahm er eine

dreiwöchige Europa-Tournee mit dem Philadelphia

Orchestra, dem Eschenbach in der Zeit von 2003

bis 2008 als Music Director vorstand. Weitere

Gastengagements führten ihn u. a. zu den Wiener

Philharmonikern, zum New York Philharmonic

und zum Koninklijk Concert gebouworkest Amster-

dam, wo er als Dirigent debü tierte. In dieser Sai-

son kehrt Christoph Eschenbach ans Pult des

London Philharmonic Orchestras zurück (China-

Tournee). Weiterhin stehen Konzerte mit vielen

anderen renommierten Orchestern an (u. a. Staats-

kapelle Dresden, San Francisco Symphony

Orchestra, Münchner Philharmoniker, Orchestra

Filarmonica della Scala). Als Pianist setzt Christoph

Eschenbach seine Zu sam menarbeit mit Matthias

Goerne fort, mit dem er Liederzyklen von Schubert

auf CD einspielt. Von George Szell und Herbert

von Karajan gefördert, war Eschenbach von 1982

bis 1986 künst lerischer und musikalischer Leiter

des Tonhalle Orchesters Zürich. Weiterhin leitete

er als Music Director das Houston Symphony

Orchestra (1988 – 1999), war Music Di rec tor des

Ravinia Festival (1994 – 2003), Chefdirigent des

NDR Sinfonieorchesters (1998 – 2004) sowie künst-

lerischer Leiter des Schleswig-Holstein Musik

Festivals (1999 – 2002). Neben vielen weiteren

Auszeichnungen wurde ihm das Bundesverdienst-

kreuz und der Commandeur dans l’Ordre des Arts

et des Lettres verliehen.

CHRISTOPH ESCHENBACH TZIMON BARTO KLAVIER

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PROGRAMM

Erst in der 1920 erschienenen Schumann-Bio-

graphie von Hermann von der Pfordten liest man

von der „törichten“ Anmaßung, als „Laie medizi-

nisch urteilen zu wollen“, was allerdings auch

diesen Autoren nicht vor einigen drastischen

Fehleinschät zungen bewahrt hat. Und dennoch:

Pfordten stellte bezüglich der allseits erfolgten

Verquickung von Schumanns Krankheit und sei-

nen Kompositionen die wichtige Frage: „Wenn wir

nichts davon wüssten, würden wir es dann aus

seiner Musik heraushören?“ Angesichts der Ge-

stalt der betroffenen Werke ist dies mit Sicherheit

zu verneinen. Ihr Wert und ihre Originalität sind

heute u. a. aufgrund der erhellenden Analysen in

den 1984 nahezu zeitgleich erschienenen Disser-

tationen von Michael Struck und Reinhard Kapp

(„Studien zum Spätwerk Robert Schumanns“

bzw. „Die umstrittenen späten Instrumentalwerke

Robert Schumanns“) allgemein anerkannt.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – zu

einer Zeit, in der in Anlehnung an Theodor W.

Adorno Musik nur dann als „wahr“ empfunden

wurde, wenn sie die Zerrissenheit der gesell-

schaftlichen Zustände aus der Perspektive des

darunter leidenden Subjekts widerspiegelt – hat

bezüglich Schumanns Krankheit insofern eine

Neubewertung stattgefunden, als dass durch sie

das musikwissenschaftliche Interesse an den

späten Kompositionen gesteigert wurde. Auch

zahlreiche Komponisten wie etwa Dieter Schnebel

oder Wolfgang Rihm haben sich intensiv mit

Schumanns Musik der letzten Jahre auseinander-

gesetzt. Schließlich wurde Schumann, so Rihm

in einem Aufsatz von 1984, immer wieder zu Un-

recht „verniedlicht zum Träumer im Schlafrock

oder disqualifiziert zum Stümper in Form und Klang

oder dämonisiert zum Irren von Endenich […].“

EIN „GEISTVOLL AUSGEFÜHRTES TONSTÜCK“:SCHUMANNS KONZERTANTE RARITÄTENAm 20. September schrieb Clara Schumann über

das zwischen dem 18. und 26. September 1849

komponierte Konzertstück op. 92 ihres Mannes:

„Ich freue mich sehr darauf, es zu spielen – sehr

leidenschaftlich ist es, und gewiß werde ich es

auch so spielen. Die Introduktion, die mir ganz klar

geworden […], ist sehr schön, die Melodie eine tief

empfundene, – das Allegro muß ich erst noch ge-

nauer kennen, um einen vollkommenen Eindruck

davon zu haben.“ Die Uraufführung am 14. Februar

1850 im Leipziger Gewandhaus, von der Clara

berichtete, ihr habe „die Angst fürchterlich mitge-

spielt“, wurde zu keinem durchschlagenden Erfolg.

Der Rezensent der „Signale für die Musikalische

Welt“ zeigte sich – ungeachtet seiner Bewunderung

für Schumanns Musik und Claras Klavierspiel –

angesichts der ungewohnten Rolle des Soloinstru-

mentes gegenüber dem Orchesterpart sichtlich

irritiert: „Das im Programm näher bezeichnete

Manuscript von Robert Schumann unterscheidet

sich in Form und Haltung, so wie in der Bildung

der Gedanken und deren Folge wesentlich von

allen anderen Compositionen, die für Pianoforte

im Concertstyl geschrieben sind; […] Die Pianoforte-

partie scheint uns weniger günstig bedacht als z. B.

diejenige des A-moll-Concertes von demselben

Autor; dagegen ist sie auf charakteristische Weise

mit dem Orchester innig verschmolzen und bildet

mit diesem zusammen ein Kunstwerk erhabener

Weihe.“ Und obwohl das Werk bei einer späteren

Aufführung am 13. März 1851 in Düsseldorf laut

PROGRAMM

Lange Zeit stand man dem Spätwerk von Robert

Schumann skeptisch gegenüber und Stücke wie das

Violinkonzert d-moll WoO 23, das Konzert-Allegro

op. 134 oder die „Szenen aus Goethes Faust“ WoO 3

wurden vernachlässigt oder ignoriert. Ur sa che hier-

für war die Tatsache, dass die Rezeption dieser und

anderer Kompositionen der letzten Jahre ganz im

Zeichen von Schumanns niederschmettern der

psy chischer Erkrankung stand. Die Anfänge dieser

Krankheit – der Medizinhistoriker Franz Hermann

Franken bestätigte 1984 die bereits bekannte Dia-

gnose „progressive Paralyse“ (Hirnerweichung als

finales Stadium einer Spät syphilis) – reichen bis in

das Jahr 1831 zurück, in dem sich Schumann selbst

für „syphilitisch“ erklärt hatte. Nach einer längeren

Phase der Spätlatenz, während der Schumann ab

1850 bereits zahlrei che Frühsymptome der sich

im Nervensystem aus breiten den Infektion zeigte,

verstärkten sich die Beschwerden Anfang 1854

sprunghaft und Schumann versuchte sich mitten

im Düsseldorfer Karneval im Rhein das Leben zu

nehmen. Anschlie ßend wurde er in die Nervenheil-

anstalt Bonn-Endenich eingeliefert, wo er – der Welt

abhanden gekommen – nach langem Martyrium

am 29. Juli 1856 um 16 Uhr verstarb.

Den meisten seiner Biographen und Interpreten

galt es als sicher, dass Schumann seine Schaffens-

kraft aufgrund der Erkrankung in späterer Zeit

verloren habe. So glaubte etwa Wilhelm Joseph

von Wasielewski, der Konzertmeister der Düssel-

dorfer Sinfoniker und erste Schumann-Biograph,

in Schumanns Spätwerk „Spuren geistiger Ermat-

tung“ und ein „Schwinden der Gestaltungskraft“

zu erkennen. In Franz Brendels „Geschichte der

Musik in Italien, Deutschland und Frankreich“

von 1860 heißt es, in Schumanns „dritter Epoche“

sei ein schöpferischer Rückschritt zu verzeichnen,

der sich darin bemerkbar mache, dass die „formel-

len Mängel“ stärker hervorträten und Schumann

derzeit viel geschrieben habe, „ohne die eigentlich

bedingende innere Notwendigkeit abzuwarten“.

Und Hugo Riemann glaubte selbst in der „Rheini-

schen“ Sinfonie „Spuren der erlahmenden Ge-

staltungskraft“ zu erblicken. Die Liste derartiger

Fehlurteile, die leider auch von Clara Schumann

gestützt wurden und streckenweise noch heute im

Zusammenhang mit Schumanns spätem Schaffen

kolportiert werden, ließe sich problemlos erweitern.

ZU DEN (SPÄTEN) WERKEN VON ROBERT SCHUMANNKLAVIERKONZERT-ARRANGEMENT UND SINFONIE

Schumannhaus in Endenich bei Bonn; hier fand

Schumann am 4. März 1854 Aufnahme und

starb am 29. Juli 1856

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Christoph Eschenbach hat Schumanns konzertan-

te Raritäten op. 92 und op. 134, die selten zur Auf-

führung gebracht werden, nach Art eines dreisät-

zigen Klavierkonzerts angeordnet, bei dem die

Variationen über ein eigenes Thema Es-Dur für

Klavier solo die Funktion eines langsamen Mittel-

satzes einnehmen. „Seit Jahren“, so Eschenbach,

„hatte ich die Idee, die beiden großen Kon zert-

stücke für Klavier und Orchester in einen Zusam-

menhang zu bringen. Da beide Werke für sich al-

lein zu kurz sind, musste ein langsames Stück ein-

gefügt werden. Hier bei dachte ich zunächst an die

‚Gesänge der Frühe‘ op. 133, die sich jedoch als

zu lang erwiesen. Tzimon Barto schlug dann die

Es-Dur-Variationen vor, mit deren Hilfe wir dann

quasi ein neues Klavierkonzert kreierten.“

Bei diesen sogenannten „Geistervariationen“ han-

delt es sich um Schumanns letzte gültige Kompo-

sition – ein Werk, das unter tragischen Umständen

entstanden ist, über die Clara in ihrem Tagebuch

berichtete: „Freitag, den 17. [Februar 1854], nachts,

als wir nicht lange zu Bett waren, stand Robert

wieder auf und schrieb ein Thema auf, welches,

wie er sagte, ihm die Engel vorsangen; nachdem er

es beendet, legte er sich wieder und phantasierte

nun die ganze Nacht, immer mit offenen, zum

Himmel aufgeschlagenen Blicken; er war des fes-

ten Glaubens, Engel umschweben ihn und machen

ihm die herrlichsten Offenbarungen […]. Der Mor-

gen kam und mit ihm eine furchtbare Änderung!

Die Engelstimmen verwandelten sich in Dämonen-

stimmen mit gräßlicher Musik; […] Die nächstfol-

genden Tage blieb es immer dasselbe, immer ab-

wechselnd gute und böse Geister um ihn, aber nicht

immer in Musik, sondern oft nur sprechend. Dabei

aber hatte er so viel Klarheit des Geistes, daß er

zu dem wundervoll rührenden, wirklich frommen

Thema, welches er in der Nacht des 10. [richtig: 17.]

niedergeschrieben, ebenso rührende, ergreifende

Variationen machte […].“

Laut Claras Tagebuch schrieb Schumann am

27. Februar die Variationen „aufs Reine“, bis er –

bei der fünften und letzten Veränderung ange-

langt – trotz ständiger Aufsicht das Haus verließ,

um sich in den Rhein zu stürzen. Dass Schumanns

später mit dem wenig glücklichen Beinamen „Geis-

ter variationen“ versehenes Werk (ein Titel, der

einer unvoreingenommenen Rezeption wohl eher

Schumann beim Publikum „eine größere Wirkung“

hinterließ, hatte es fortan nie den Erfolg des be-

rühmten a-moll-Klavierkonzerts op. 54 – und das,

obwohl es zwischen beiden Werken viele Gemein-

samkeiten gibt. So ließe sich etwa über die lang-

same „Introduktion“ des Konzertstücks dasselbe

sagen, was Clara Schumann bereits über die a-

moll- Phantasie, den späteren ersten Satz des Kla-

vierkonzertes op. 54, in ihrem Tagebuch notiert

hatte: „Das Clavier ist auf das feinste mit dem Or-

chester verwebt – man kann sich das Eine nicht

denken ohne das Andere.“ Auch im Konzertstück

entfalten Solo- und Orchesterpart keine Dialog-

strukturen, sondern vereinen sich eher in lyrisch-

fließenden Melodielinien. Demgegenüber werden

im Allegro appassionato, in dem das motivische

Material der Einleitung aufgegriffen wird, Klavier

und Orchester eher blockhaft gegenübergestellt

(abgesehen von Teilen der Durchführung). Der Re-

prisenbeginn mit der Wiederaufnahme des ersten

Themas ist ganz dem Orchester vorbehalten, be-

vor in der Coda die harfenartigen Klavierarpeg-

gien aus der Einleitung in modifizierter Form ein

letztes Mal erklingen.

Das Konzert-Allegro mit Introduktion für Klavier

und Orchester d-moll op. 134, das innerhalb einer

Woche im August 1853 entstanden ist, wurde wäh-

rend einer erfolgreichen Konzertreise des Ehepaars

Schumann mehrfach aufgeführt, zum ersten Mal

am 26. November in Utrecht unter der Leitung des

Komponisten. Im Februar des folgenden Jahres,

wenige Tage vor seinem geistigem Zusammen-

bruch, bot Schumann das Werk „heiteren Charak-

ters“ dem Leipziger Verleger Senff an, der das

Stück im Juni 1855 als op. 134 auch herausgab.

Nach einer Aufführung im Leipziger Gewandhaus

wurde das Konzert-Allegro in der „Neuen Zeitschrift

für Musik“ als „ein glücklich concipirtes, geistvoll

ausgeführtes Tonstück“ bezeichnet, „in dem uns

aus jeder Note Schumanns’s Eigenthümlichkeit und

Genialität in unverkürzter Frische und Anmuth

entgegen tritt.“ Ebenfalls rundum positiv fiel die

Besprechung in den „Signalen für die Musikali sche

Welt“ aus, in denen der Rezensent den „inneren

Kunstwerth“ der Komposition hervorhob, zugleich

aber auch anmerkte, dass das Stück noch vor Aus-

bruch von Schumanns Krankheit entstanden sei.

Warum Claras anfänglich positive Einschätzung

dieses Konzertstückes nach dem Tod ihres Mannes

ins Negative umschlug ist aus heutiger Sicht schwer

nachvollziehbar; schon seit 1855 sah sie von weite-

ren Aufführungen ab und bewertete die Kompositi-

on als ein von der Geisteskrankheit überschattetes

Gelegenheitswerk düsteren Charakters.

Von seinen Vorgängern, dem a-moll-Konzert op. 54

und dem Konzertstück op. 92, unterscheidet

sich diese dritte und letzte vollendete Klavier-

Orchester- Komposition Schumanns durch die

Dominanz des Soloklaviers, dessen Part den Or-

chesterstimmen in phantasievoller Weise gegen-

übergestellt wird. Während in der Introduktion

die unterschiedlichsten Ausdrucksbereiche auf

engstem Raum berührt werden, weist der Allegro-

Teil zwei gegensätzliche Themenbereiche auf,

welche in der im Stil einer Toccata einsetzenden

Durchführung verarbeitet werden. Am Ende des

Werkes steht ein an Beet hoven gemahnender und

alle Spannungen lösender „éclat triomphal“, des-

sen Wirkung durch Fanfarenmotive in den Trom-

peten und der Tenor-Posaune akzentuiert wird.

08 09

PROGRAMM PROGRAMM

Robert Schumann

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mit großem Beifall gehört. Die neue Tondichtung

unseres verehrten Componisten beabsichtigt wohl

nicht einen heroischen Charakter: sie entrollt uns

vielmehr – wenn man solche immerhin subjektiv

bleibende Ausmalungen gestatten will – ein Stück

rheinischen Lebens in frischer Heiterkeit.“ Die sich

bereits hier andeutende Bezeichnung des Werkes

als „Rheinische“ Sinfonie setzte sich laut Wilhelm

Josef von Wasielewski schließlich aus folgenden

Gründen durch: „In Betreff des Charakters der an-

deren Sätze fügte er [Schumann] hinzu: ‚es mußten

volksthümliche Elemente vorwalten und ich glaube,

es ist mir gelungen‘, was auch auf zwei Stücke

(nämlich das zweite und fünfte), in ihrer planen,

und im guten Sinne, so weit das bei Schumann

überhaupt möglich war, populären Haltung, min-

destens Anwendung finden dürfte.“ Zudem habe

der Komponist, so Wasielewski bezüglich des re-

gionalpatriotischen Charakters der Sinfonie weiter,

„den ersten Anstoß“ zu dem Werk „durch den

Anblick des Cölner Domes“ erhalten. Tatsächlich

hatte Schumann unmittelbar nach seiner Rückkehr

aus Köln am 7. November 1850 mit den ersten

Skizzen zu dem Werk begonnen, wobei er und

seine Frau Clara von dem „Anblick des grandiosen

Domes“ (Clara) begeistert waren.

Es ist sicherlich anzunehmen, dass die erfreuli chen

Lebensumstände Schumanns während jener be-

ruflich noch ungetrübten ersten Düsseldorfer Mo-

nate den insgesamt positiven Tonfall der „Rhei-

nischen“ Sinfonie mitbestimmt haben. Im Unter-

schied zu seinen vorangegangenen sinfonischen

Werken beginnt der erste Satz ohne Einleitung di-

rekt mit der Exposition eines als „lebhaft“ bezeich-

neten Hauptthemas, das vom vollen Orchester im

forte intoniert wird und sich – strukturell reichhal-

tig differenziert – über 56 Takte ausdehnt. Der vor-

wärtsdrängende und vitale Charakter der Musik

entsteht vornehmlich durch eine eigenwillige von

Synkopen geprägte Rhythmisierung, welche dem

gesamten Satz einen überaus schwung vollen Duk-

tus verleiht. Der zweite Satz, ein Scherzo in C-Dur

mit zwei elegischen Trioteilen, scheint demgegen-

über die Stimmungen und das bunte Treiben eines

ländlichen Festes musikalisch einzufangen. Die

„Rheinische Musikzeitung“ schrieb von „ein[em]

behäbig[en] Rheinlandleben: man denkt an schöne

Wasserfahrten zwischen rebengrünen Hügeln und

freundliche Winzerfeste.“

Es folgt der langsame Satz in dreiteiliger Liedform

(„Nicht schnell“), dessen Rahmenteile von einem

in Klarinetten und Fagotten vorgestellten „dolce“-

Thema geprägt sind. Der vor dem Finale nachträg-

entgegensteht) als „Musik eines Wahnsinni gen“

stigmatisiert wurde, mag kaum überraschen. Be-

trachtet man die Komposition jedoch weitgehend

losge löst von ihrer Entstehungsgeschichte, wird

man feststellen müssen, dass von einem Nachlas-

sen Schumanns schöpferischer Kräfte keine Rede

sein kann. Denn die Variationen, die sich metrisch

und harmonisch meist eng an dem choralartigen

Thema orientieren, bieten eine Fülle an subtilen

klanglichen und rhythmischen Veränderungen,

wobei etwa der Klaviersatz der 3. Variation auf

Brahms’ Spätwerk vorauszuweisen scheint.

„EIN STÜCK RHEINISCHEN LEBENS IN FRISCHER HEITERKEIT“: SCHUMANNS DRITTEWie viel unbeschwerter war für das Ehepaar

Schumann die Zeit, in der die „Rheinische“ Sinfo-

nie entstanden ist. Sie wurde vier Jahre vor den

„Geister variationen“ und unmittelbar nach Schu-

manns Übersiedlung nach Düsseldorf im Septem-

ber 1850 skizziert, wo der Komponist als Nachfol-

ger seines Freundes Ferdinand Hiller die Stelle als

Städti scher Musikdirektor angetreten hatte. Zwar

war der Umzug in die eher bescheidenen Verhält-

nisse einer derzeit vergleichsweise kleinen Stadt

nicht ganz freiwillig erfolgt, war es doch Schumann

weder gelungen, die beruflich interessan tere

Leitung des Leipziger Gewandhausorchesters zu

übernehmen, noch, dem (derzeit als Revolutionär

steckbrieflich gesuchten) Richard Wagner als

Opernkapellmeister in Dresden nachzufolgen. Aber

der enthusiastische Empfang in der Hauptstadt

der preußischen Rhein provinz, das anregende

gesellschaftliche Umfeld, die zunehmende Aner-

kennung der eigenen Werke und nicht zuletzt

auch die wieder stabilere Gesund heit Schumanns

zerstreuten die anfänglichen Bedenken und ver-

setzten ihn in eine regelrechte schöpferische

Euphorie. Innerhalb kürzester Zeit entstanden das

Violoncellokonzert a-moll op. 129 und mit der

Es-Dur-Sinfonie sein letztes sinfoni sches Werk,

das Schumann am 9. Dezember nach nur etwa

einem Monat Arbeit vollendete. (Entgegen der üb-

lichen Zählung, die auf der Reihenfolge der Werk-

veröffentlichungen und nicht auf der Chronologie

der Entstehung beruht, handelt es sich bei der

„Rheinischen“ nicht um die dritte sondern um die

vierte und letzte Sinfonie Schumanns.)

Die Uraufführung des Werkes am 6. Februar 1851

unter der Leitung des Komponisten war laut einem

Artikel in der „Rheinischen Musikzeitung“ ein voller

Erfolg: „Die erste Aufführung der neuen Sinfonie“,

heißt es hier, „machte besonders in den ersten

zwei Mittelsätzen sichtbare Wirkung und wurde […]

10 11

PROGRAMM PROGRAMM

Clara und Robert Schumann, anonyme Lithographie

(um 1850)

„Kölner Dombaufest“ (Baubeginn 1248, Vollendung

1842 – 1880), unsignierter Holzstich

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12 13

PROGRAMM CD-TIPP

lich eingeschobene vierte Satz, der das traditio-

nelle Sinfoniemodell zur Fünfsätzigkeit erweitert,

steht mit seiner choralartigen musikalischen Faktur

und seinem pathetischen Impetus in deutli chem

Kontrast zu den anderen Sinfonieteilen. Schumann

gab dem Satz, dessen kirchenmusikalischer Ton-

fall nicht zu überhören ist („die Instrumentation an

und für sich [erinnert] unmittelbar an den Orgel-

klang der christlichen Kirche“, schrieb Theodor

Uhlig in der „Neuen Zeitschrift für Musik“), ursprüng-

lich die Überschrift „Im Charakter der Begleitung

einer feierlichen Ceremonie“. Wasielewski bemerk te

hierzu: „Während der Komposition [der Dritten

Sinfonie] wurde der Meister dann noch durch die,

in jene Zeit fallenden, zur Cardinalserhebung des

Cölner Erzbischofs v. Geißel stattfindenden Feier-

lichkeiten beeinflußt. Diesem Umstande verdankt

die Symphonie wohl geradezu den fünften, in for-

meller Hinsicht ungewöhnlichen Satz (den vierten

der Reihenfolge nach) […].“ Da die Zeremonie am

12. November 1850 stattfand und der Satz nicht

vor Ende dieses Monats skizziert wurde, ist es

durchaus möglich, dass dieses Ereignis Schumann

tatsächlich inspiriert hat.

Dem Finale, in welchem der „Religioso“-Tonfall des

vorangegangenen Satzes von heiter-festlichen

und streckenweise betont einfach gesetzten Satz-

mustern abgelöst wird, gab Schumann die übliche

Sonatenallegroform, wenngleich er auf die Wieder-

holung der Exposition verzichtete. Auf dem Höhe-

punkt und am Ende des Werkes wird noch einmal

das Hauptthema des vierten Satzes zitiert, das

nun jedoch in hymnischem Dur durchbruchartig

erklingt und mit dessen letztem Einsatz die Sin-

fonie glanz voll beendet wird. Der Rezensent der

„Rheinischen Musikzeitung“ schrieb hierzu: „Leb-

haftes Finale mit frischem, weitgesponnenen Ein-

leitungsthema, in welches sich die Tongeister der

vorigen Sätze verflechten. Es ist Alles in’s Freie

hinausgeeilt und erfreut sich am lustigen Abend

der Erinnerung.“

Harald Hodeige

Gemeinsam mit dem NDR Sinfonieorchester

haben Christoph Eschenbach und Tzimon Barto

Robert Schumanns Konzertstücke G-Dur op. 92 und

d-moll op. 134 und seine „Geistervariationen“ für

Klavier solo auf CD eingespielt – drei vieldiskutier-

te, aber selten aufgeführte Spätwerke des gro ßen

Romantikers. Dabei hat Christoph Eschenbach

die beiden konzertanten Raritäten nach Art eines

dreisätzigen Klavierkonzerts angeordnet, bei dem

die solistischen „Geistervariationen“ die Funktion

eines langsamen Mittelsatzes einnehmen. Manuel

Brug nannte die ungewöhnliche Neuproduktion

in der Zeitung „Die Welt“ „eine der schönsten,

gewichtigsten CDs zum gerade erst anklingen den

Schumann-Jubiläumsjahr“. „Der Spiegel“ bezeich-

nete sie in einer Kurzrezension als „Delikatesse

aus Träumerei und Leidenschaft“, und Eleonore

Büning schrieb unter dem Titel „Eine große Nacht-

musik“ in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“:

„Eschenbachs Interpre tation verteilt klug Licht

und Schatten, sie lotet jedes Detail aus. Und das

NDR Sinfonieorchester, mit dem er vertraut ist

seit 1977 und dem er auch eine Zeitlang als Chef-

dirigent vorgestanden hatte, wächst unter seiner

Anleitung wieder einmal über sich hinaus. Für die

Zugabe setzt sich Eschenbach selbst ans Klavier:

Er spielt mit Barto vierhändig die sechs Studien

für Pedalflügel op. 56 ‚in kanonischer Form‘.“

DER UNBEKANNTE SCHUMANNEINE NEUE CD DES NDR SINFONIEORCHESTERS MIT CHRISTOPH ESCHENBACH UND TZIMON BARTO

ROBERT SCHUMANNKonzertstück für Klavier und Orchester G-Dur op. 92Thema und Variationen für Klavier Es-Dur WoO 24„Geistervariationen“Konzert-Allegro mit Introduktion für Klavier und Orchesterd-moll op. 134Sechs Stücke in kanonischer Form op. 56(bearbeitet für zwei Klaviere von Claude Debussy)

NDR SINFONIEORCHESTERCHRISTOPH ESCHENBACH | TZIMON BARTO

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Auch in diesem Jahr wird das Schleswig-Holstein

Musik Festival wieder vom NDR Sinfonieorchester

und seinem Chefdirigenten feierlich eröffnet. Bei

den von Christoph von Dohnányi dirigierten Kon-

zerten in der Lübecker Musik- und Kongresshalle

am 10. und 11. Juli 2010 (18 Uhr bzw. 11 Uhr) steht

neben Robert Schumanns Vierter Sinfonie auch

Gustav Mahlers Vierte auf dem Programm. Solistin

in letzterem Werk wird die Sopranistin Christiane

Oelze sein. Das Konzert am 11. Juli wird live von

NDR Kultur sowie vom NDR und 3Sat übertragen.

Im Rahmen des Preisträgerkonzertes „Leonard

Bernstein Award 2010“ wird das NDR Sinfonie-

orchester ferner gemeinsam mit dem Dirigenten

Manfred Honek am 21. August 2010 um 20 Uhr in

der Lübecker Musik- und Kongresshalle erwartet.

Preisträger ist der junge Ausnahme-Pianist Kit

Armstrong, den kein Geringerer als Alfred Brendel

als Meisterschüler angenommen hat. Das Programm

dieses Abends – Ludwig van Beethovens Drittes

Klavierkonzert und Peter Tschaikowskys Fünfte

Sinfonie – wird am 22. August 2010 ab 18 Uhr in

einem Benefizkonzert zugunsten der Walter und

Charlotte Hamel Stiftung und der Stiftung phönikks

im Hangar 7 der Lufthansa Technik, Basis Ham-

burg, wiederholt werden.

Bei den Abschlusskonzerten am 28. und 29. August

2010 in der Lübecker Musik- und Kongresshalle

bzw. im Kieler Schloss – jeweils um 20 Uhr – wird

das NDR Sinfonieorchester von Alan Gilbert gelei-

tet. (Das Sonntags-Konzert am 29. August wird live

auf NDR Kultur gesendet.) Vor der Pause wird Jean

Sibelius’ Siebente Sinfonie erklingen, anschließend

werden Peter Seiffert (Tenor) und Thomas Hampson

(Bariton) die Vokalpartien in Gustav Mahlers „Lied

von der Erde“ übernehmen.

SCHLESWIG-HOLSTEIN MUSIK FESTIVALDIE KONZERTE DES NDR SINFONIEORCHESTERS

14 15

KONZERT-TIPP KONZERTVORSCHAU

DAS NDR SINFONIEORCHESTER BEIMSCHLESWIG-HOLSTEIN MUSIK FESTIVAL

Samstag, 10. Juli 2010, 18 Uhr

Lübeck, Musik- und Kongresshalle

Sonntag, 11. Juli 2010 11 Uhr

Lübeck, Musik- und Kongresshalle

Dirigent:

Christoph von Dohnányi

Solistin:

Christiane Oelze Sopran

ROBERT SCHUMANN

Sinfonie Nr. 4 d-moll op. 120

GUSTAV MAHLER

Sinfonie Nr. 4 G-Dur

Preisträgerkonzert Leonard Bernstein Award 2010

Samstag 21. August 2010, 20 Uhr

Lübeck, Musik- und Kongresshalle

Sonntag, 22. August 2010, 18 Uhr

Hamburg, Lufthansa Technik, Basis Hamburg,

Hangar 7

Dirigent:

Manfred Honeck

Solist:

Kit Armstrong Klavier

LUDWIG VAN BEETHOVEN

Klavierkonzert Nr. 3 c-moll op. 37

PETER TSCHAIKOWSKY

Sinfonie Nr. 5 e-moll op. 64

Samstag, 28. August 2010, 20 Uhr

Lübeck, Musik- und Kongresshalle

Sonntag, 29. August 2010, 20 Uhr

Kiel, Schloss

Dirigent:

Alan Gilbert

Solisten:

Peter Seiffert Tenor

Thomas Hampson Bariton

JEAN SIBELIUS

Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105

GUSTAV MAHLER

„Das Lied von der Erde“

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KONZERTVORSCHAUKONZERTVORSCHAU

D1 Freitag, 8. Oktober 2010, 20 Uhr

Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal

Dirigent:

Ludovic Morlot

Solist:

Frank Peter Zimmermann Violine

BÉLA BARTÓK

Violinkonzert Nr. 2

WITOLD LUTOSŁAWSKI

Trauermusik

(in memoriam Béla Bartók)

FRANZ SCHUBERT

Sinfonie Nr. 7 h-moll

D 759 „Unvollendete“

19 Uhr Einführungsveranstaltung

D2 Freitag, 12. November 2010, 20 Uhr

Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal

Dirigent:

John Storgårds

Solist:

Christian Tetzlaff Violine

FREDERICK DELIUS

The Walk to the Paradise Garden

JÖRG WIDMANN

Violinkonzert

JEAN SIBELIUS

Sinfonie Nr. 1 e-moll op. 39

19 Uhr Einführungsveranstaltung

D3 Freitag, 17. Dezember 2010, 20 Uhr

Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal

Dirigent:

Christoph Eschenbach

Solist:

Saleem Abboud Ashkar Klavier

PETER TSCHAIKOWSKY

Phantasie-Ouvertüre

„Romeo und Julia“

ROBERT SCHUMANN

Klavierkonzert a-moll op. 54

PETER TSCHAIKOWSKY

Sinfonie Nr. 1 g-moll op. 13

„Winterträume“

19 Uhr Einführungsveranstaltung

D4 Freitag, 14. Januar 2011, 20 Uhr

Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal

Dirigent:

Herbert Blomstedt

Solistin:

Julia Fischer Violine

WOLFGANG AMADEUS MOZART

Violinkonzert G-Dur KV 216

ANTON BRUCKNER

Sinfonie Nr. 3 d-moll

19 Uhr Einführungsveranstaltung

DIE KONZERTE DER REIHE DIN DER SAISON 2010/2011

NDR DAS NEUE WERKFreitag, 18. Juni 2010, 20 Uhr

Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio

HOMMAGE A MAURICIO KAGEL20 Uhr: Konzert 1

NDR Sinfonieorchester

Fabrice Bollon Dirigent

Karla Csordas Sopran

Jean Lorrain Sprecher

MAURICIO KAGEL

„Interview avec D. pour Monsieur Croche

et Orchestre“

„Ein Brief“

Konzertszene für Mezzosopran

und Orchester

10 Märsche um den Sieg zu verfehlen

„Les idées fi xes“

Rondo für Orchester

Samstag, 19. Juni 2010

Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio

20 Uhr: Konzert 2

NDR Chor

Rascher Saxophon Quartett

Ensemble „L’art pour l’art“

MAURICIO KAGEL

„Acustica“ für experimentelle Klangerzeuger

und Lautsprecher

„Les Inventions d’Adolphe Sax“

Kantate für Kammerchor und Saxophonquartett

Die Broschüre „NDR Sinfonieorchester in der

Saison 2010/2011“ ist da! Gerne schicken wir

sie Ihnen per Post zu. Bitte lassen Sie uns dazu

Ihre Anschrift wissen.

NDR Sinfonieorchester

Rothenbaumchaussee 132 | 20149 Hamburg

E-Mail: [email protected] | Fax: (040) 41 56-14 24 01

Karten im NDR Ticketshop im Levantehaus, Tel. 0180 - 1 78 79 80 (bundesweit zum Ortstarif für Anrufe aus dem deutschen Festnetz, maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz), online unter www.ndrticketshop.de

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KONZERTVORSCHAUKONZERTVORSCHAU

L1 Freitag, 24. September 2010, 19.30 Uhr

Lübeck, Musik- und Kongresshalle

Dirigent:

Christoph von Dohnányi

GUSTAV MAHLER

Sinfonie Nr. 9 D-Dur

L2 Samstag, 13. November 2010, 19.30 Uhr

Lübeck, Musik- und Kongresshalle

Dirigent:

John Storgårds

Solist:

Christian Tetzlaff Violine

FREDERICK DELIUS

The Walk to the Paradise Garden

JÖRG WIDMANN

Violinkonzert

JEAN SIBELIUS

Sinfonie Nr. 1 e-moll op. 39

L3 Freitag, 10. Dezember 2010, 19.30 Uhr

Lübeck, Musik- und Kongresshalle

Dirigent:

Alan Gilbert

GUSTAV MAHLER

Sinfonie Nr. 6 a-moll

D5 Freitag, 11. Februar 2011, 20 Uhr

Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal

Dirigent: Christoph Eschenbach

Solistin: Christiane Karg Sopran

WOLFGANG AMADEUS MOZART

Sinfonie D-Dur KV 385 „Haffner“

PETER RUZICKA

Einschreibung –

Sechs Stücke für großes Orchester

(Uraufführung)

GUSTAV MAHLER

Sinfonie Nr. 4 G-Dur

19 Uhr Einführungsveranstaltung

D6 Freitag, 4. März 2011, 20 Uhr

Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal

Dirigent: Alan Gilbert

Solist: Thomas Hampson Bariton

FRANZ SCHUBERT

Ouvertüre C-Dur op. 26

D 644 „Rosamunde“

GUSTAV MAHLER/LUCIANO BERIO

„Frühe Lieder“

• Ging heut’ morgen über’s Feld

• Nicht wiedersehen

• Lied des Verfolgten im Turm

• Der Schildwache Nachtlied

• Zu Straßburg auf der Schanz’

• Revelge

GUSTAV MAHLER

Sinfonie Nr. 10 Fis-Dur: Adagio

ALBAN BERG

Drei Orchesterstücke op. 6

19 Uhr Einführungsveranstaltung

D7 Freitag, 8. April 2011, 20 Uhr

Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal

Dirigent:

Paolo Carignani

Solisten:

Marina Rebeka Sopran

Laura Polverelli Mezzosopran

Dimitry Korchak Tenor

Andrea Concetti Bass

NDR Chor

Dänischer Rundfunkchor / DR

LUCIANO BERIO

Rendering für Orchester

(nach Entwürfen und Skizzen

Franz Schuberts)

GIOACCHINO ROSSINI

Stabat Mater

19 Uhr Einführungsveranstaltung

D8 Freitag, 29. April 2011, 20 Uhr

Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal

Dirigent:

James Conlon

Solist:

Stefan Wagner Violine

BENJAMIN BRITTEN

Violinkonzert d-moll op. 15

DMITRIJ SCHOSTAKOWITSCH

Sinfonie Nr. 5 d-moll op. 47

19 Uhr Einführungsveranstaltung

L4 Samstag, 15. Januar 2011, 19.30 Uhr

Lübeck, Musik- und Kongresshalle

Dirigent:

Herbert Blomstedt

Solistin:

Julia Fischer Violine

WOLFGANG AMADEUS MOZART

Violinkonzert G-Dur KV 216

ANTON BRUCKNER

Sinfonie Nr. 3 d-moll

L5 Freitag, 25. Februar 2011, 19.30 Uhr

Lübeck, Musik- und Kongresshalle

Dirigent:

Krzysztof Urbański

Solist:

Daniel Müller-Schott Violoncello

ROBERT SCHUMANN

Konzert für Violoncello und Orchester a-moll

op. 129

GUSTAV MAHLER

Sinfonie Nr. 5 cis-moll

L6 Freitag, 25. März 2011, 19.30 Uhr

Lübeck, Musik- und Kongresshalle

Dirigent:

Alan Gilbert

Solist:

Lisa Batiashvili Violine

MAGNUS LINDBERG

Violinkonzert

ANTONÍN DVOŘÁK

Sinfonie Nr. 6 D-Dur op. 60

DIE KONZERTE DER REIHE LIN DER SAISON 2010/2011

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1. VIOLINENRoland Greutter**, Stefan Wagner**,

Florin Paul**, Gabriella Györbiro*, Ruxandra Klein*,

Marietta Kratz-Peschke*, Brigitte Lang*,

Lawrence Braunstein, Dagmar Ferle, Malte Heutling,

Sophie Arbenz-Braunstein, Radboud Oomens,

Katrin Scheitzbach, Alexandra Psareva,

Bettina Lenz, Razvan Aliman, Barbara Gruszczynska,

Motomi Ishikawa, Sono Tokuda, N.N., N.N

2. VIOLINENRodrigo Reichel**, Christine-Maria Miesen**,

N.N.*, N.N.*, Rainer Christiansen, Regine Borchert,

Felicitas Mathé-Mix, Hans-Christoph Sauer,

Stefan Pintev, Theresa Micke, Boris Bachmann,

Juliane Laakmann, Frauke Kuhlmann,

Raluca Stancel, Yihua Jin, Silvia Offen

VIOLAMarius Nichiteanu**, Jan Larsen**, Jacob Zeijl**,

Gerhard Sibbing*, N.N.*, Klaus-Dieter Dassow,

Rainer Castillon, Roswitha Lechtenbrink,

Rainer Lechtenbrink, Thomas Oepen,

Ion-Petre Teodorescu, Aline Saniter, Torsten Frank,

Anne Thormann, N.N.

VIOLONCELLOChristopher Franzius**, N.N.**, Yuri-Charlotte

Christiansen**, Dieter Göltl*, Vytautas Sondeckis*,

Thomas Koch, Michael Katzenmaier, Christof Groth,

Sven Forsberg, Bettina Barbara Bertsch,

Christoph Rocholl, Fabian Diederichs

KONTRABASSEkkehard Beringer**, Michael Rieber**,

Katharina Bunners-Goll*, Jens Bomhardt*,

Karl-Helmut von Ahn, Eckardt Hemkemeier,

Peter Schmidt, Volker Donandt, Tino Steffen

FLÖTEWolfgang Ritter**, Matthias Perl**,

Hans-Udo Heinzmann, N.N., Jürgen Franz (Piccolo)

OBOEPaulus van der Merwe**, Kalev Kuljus**,

Malte Lammers, Beate Aanderud, Björn Vestre

(Englisch Horn)

KLARINETTENothart Müller**, N.N.**, Walter Hermann,

N.N. (Es-Klarinette), Renate Rusche-Staudinger

(Bassklarinette)

FAGOTTThomas Starke**, N.N.**, Sonja Bieselt, N.N.,

Björn Groth (Kontrafagott)

HORNClaudia Strenkert**, Jens Plücker**, N.N.,

Volker Schmitz, Dave Claessen*, Marcel Sobol,

Jürgen Bertelmann

TROMPETEJeroen Berwaerts**, Guillaume Couloumy**,

Bernhard Läubin, Stephan Graf,

Constantin Ribbentrop

20 21

NDR SINFONIEORCHESTERKONZERTVORSCHAU

L7 Samstag, 7. Mai 2011, 19.30 Uhr

Lübeck, Musik- und Kongresshalle

Dirigent:

Zdeněk Mácal

Solistin:

Mihoko Fujimura Sopran

RICHARD WAGNER

Wesendonck-Lieder

RICHARD STRAUSS

Ein Heldenleben op. 40

L8 Freitag, 27. Mai 2011, 19.30 Uhr

Lübeck, Musik- und Kongresshalle

Dirigent:

Esa-Pekka Salonen

Solist:

David Fray Klavier

BÉLA BARTÓK

Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und

Celesta

WOLFGANG AMADEUS MOZART

Klavierkonzert d-moll KV 466

BÉLA BARTÓK

Konzert für Orchester

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IMPRESSUM

POSAUNEStefan Geiger**, Simone Candotto**, Joachim Preu,

Peter Dreßel, Uwe Leonbacher (Bassposaune)

TUBAMarkus Hötzel**

HARFELudmila Muster**

PAUKEStephan Cürlis**, Johann Seuthe**

SCHLAGZEUGThomas Schwarz*, N.N.*

TASTENINSTRUMENTEJürgen Lamke

ORCHESTERWARTEWolfgang Preiß (Inspizient), Matthias Pachan,

Walter Finke, Stefanie Kammler

VORSTANDBoris Bachmann, Hans-Udo Heinzmann,

Thomas Starke

**Konzertmeister und Stimmführer

*Stellvertreter

IMPRESSUM

Herausgegeben vom

NORDDEUTSCHEN RUNDFUNKPROGRAMMDIREKTION HÖRFUNKBEREICH ORCHESTER UND CHORLeitung: Rolf Beck

Redaktion Sinfonieorchester:

Achim Dobschall

Redaktion des Programmheftes:

Dr. Harald Hodeige

Der Einführungstext von Dr. Harald Hodeige

ist ein Originalbeitrag für den NDR.

Fotos:

Klaus Westermann | NDR (Titel)

Eric Brissaud (S. 4)

akg-images (S. 6)

akg-images (S. 9)

akg-images (S. 10)

akg-images (S. 11)

Axel Nickolaus (S. 14)

NDR | Markendesign

Gestaltung: Klasse 3b, Hamburg

Litho: Reproform

Druck: KMP Print Point

Nachdruck, auch auszugsweise,

nur mit Genehmigung des NDR gestattet.

Sie möchten Musik live erleben?

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Im NDR Ticketshop erhalten Sie Karten für folgende Konzertreihen: NDR Sinfonieorchester

NDR Chor | NDR Das Alte Werk | NDR das neue werk | Kammerkonzerte

SO: at home | NDR Familienkonzerte | NDR Jazz | Podium Rolf Liebermann

NDR Kultur Start | Sonntakte auf NDR 90,3

NDR Ticketshop im Levantehaus

1. OG | Mönckebergstraße 7 | 20095 Hamburg

Montag bis Freitag 10 bis 19 Uhr | Samstag 10 bis 18 Uhr

Vorbestellung und Kartenversand:

Telefon 0180 - 1 78 79 80* | Fax 0180 - 1 78 79 81* | [email protected]

www.ndrticketshop.de*bundesweit zum Ortstarif für Anrufe aus dem deutschen Festnetz, maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz

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