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Gesundheitsreport 2015Gesundheitsreport 2015Update: Doping am Arbeitsplatz

Hans-Dieter Nolting, IGES

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DAK-Gesundheitsreport 2015p

• Der Krankenstand im Jahr 2014

• Update: Doping am Arbeitsplatz• Update: Doping am Arbeitsplatz

• Fazit

2

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Krankenstand leicht gesunkeng

4 0%4%

3,7% 3,9% 3,8% 4,0% 3,9%3%

2%

1%

0%

2010 2011 2012 2013 2014

3

Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit 2010 - 2014

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Krankenstand in den Branchen 2014 und 2013

4,5%4,5%Verkehr, Lagerei und Kurierdienste

4,5%

4,5%

3 8%

4,5%

4,6%

4,5%

Gesundheitswesen

Öffentliche Verwaltung

3,8%

3,8%

3,7%

3,9%

3,8%

3 8%

Sonstiges verarbeitendes Gewerbe

Handel

Sonstige Dienstleistungen

3,1%

3,1%

3 0%

3,8%

3,2%

3,3%

Rechtsberatung u. a. Unternehmensdienstleistungen

Banken, Versicherungen20143,0%

3,9%

3,1%

4 0%

Bildung, Kultur, Medien

DAK Gesamt

20142013

4,0%0% 1% 2% 3% 4% 5%

4

Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit 2013 - 2014

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Fehltage je 100 Versicherte nach Erkrankungsgruppen 2014 und 2013g j g g pp

325313Muskel-Skelett-System

237

196

313

213

252

Muskel Skelett System

psychische Erkrankungen

Atmungssystem

11,5 % mehr

22,5% weniger175

79

68

177

78

Verletzungen

Verdauungssystem68

63

62

62

62

61

Neubildungen

Kreislaufsystem

Nervensystem Augen Ohren

2014 2013

61

55

61

68

62

Nervensystem, Augen, Ohren

Infektionen

unspezifische Symptome

0 50 100 150 200 250 300 350

5

Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit 2013 - 2014

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Hintergründe zur Krankenstandsentwicklung 2014 / 2013g g

Der Anteil der Mitglieder mit wenigstens einer Krankschreibung ist von 50 6 Prozent auf 48 2 Prozent gesunken50,6 Prozent auf 48,2 Prozent gesunken.

Die Zahl der Erkrankungsfälle lag 2014 deutlich unter der des Jahres 2013. 116 Fälle je 100 ganzjährig Versicherte gegenüber 121 im Vorjahr.

Die durchschnittliche Falldauer lag 2014 mit 12,3 Tagen leicht über der des Vorjahres (12,0 Tage).

D V ä d i K k d i d öß il klä b d h Der Veränderungen im Krankenstand sind größtenteils erklärbar durch:

Deutlich weniger Fehltage aufgrund von Erkrankungen des Atmungssystems it i Rü k 22 5 P t üb 2013

mit einem Rückgang um 22,5 Prozent gegenüber 2013.

Durch einen weiteren Anstieg der Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen (11,5 Prozent mehr Fehltage als 2013) bleibt der Rückgang i K k t d i t h i

im Krankenstand insgesamt sehr gering.

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DAK-Gesundheitsreport 2015p

• Der Krankenstand im Jahr 2014

• Update: Doping am Arbeitsplatz• Update: Doping am Arbeitsplatz

• Fazit

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Was ist Neuroenhancement?

… jeder Versuch, die kognitive Leistungsfähigkeit oder das psychische Wohlbefinden zu verbessern, z.B. durch

• Missbrauch verschreibungspflichtiger Medikamente

• Verwendung von nicht verschreibungspflichtigen, aber apothekenpflichtigen Mitteln (z.B. Koffeintabletten)

• Alltagsstimulanzien wie Kaffee oder Teeg

• Meditationstechniken, Gehirnjogging

• Illegale Drogen (z.B. Kokain, Amphetamine)g g ( , p )

• sowie weitere Mittel und Techniken.

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Was ist pharmakologisches Neuroenhancement? (Hirndoping)p g ( p g)

Die Einnahme verschreibungspflichtiger Medikamente ohne medizinische Notwendigkeit mit der Absicht…

… Hirnfunktionen wie z. B. Erinnern, Wachheit oder Konzentration zu steigern,

… das psychische Wohlbefinden zu verbessern oder

… Ängste und Nervosität abzubauen.

Quelle: DAK-Gesundheitsreport 2009. Schwerpunkt: Doping am ArbeitsplatzKlaus Lieb: Hirndoping (2010)Klaus Lieb: Hirndoping (2010)

Doping am Arbeitsplatz: pharmakologisches Neuroenhancement, betrieben von Erwerbstätigen

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Welche Mittel werden zum pharmakologischen Neuroenhancement (Hirndoping) verwendet?( p g)

Pharmakologisches Neuroenhancement ist also der Missbrauch bestimmter Medikamente, die (nur) zur Therapie bestimmter Krankheiten zugelassen sind.

Wirkstoffe Therapie Erhoffter Nutzen im Rahmen des pNE

Stimulanzien MethylphenidatModafinil

ADHSNarkolepsie

p

Verbesserung der Gedächtnisleistung und erhöhte Wachheit

Antidementiva Piracetam, Memantin Alzheimer-Demenz Verbesserung der

Gedächtnisleistung

StimmungsaufhellungAntidepressiva Fluoxetin Depressionen

Betablocker MetoprololBluthochdruck, Herzerkrankungen

Stimmungsaufhellung, Aktivierung, Überwindung von Unsicherheit und Schüchternheit

Abbau von Stress NervositätBetablocker Metoprolol Herzerkrankungen u.a.

Abbau von Stress, Nervosität und Lampenfieber

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Forschungsstand und Untersuchungsfrageng g g

• Pharmakologisches Neuroenhancement ist in der All i b ölk k b it t ( K lib i St di “ dAllgemeinbevölkerung kaum verbreitet („Kolibri-Studie“ des RKI 2011).

• Unter Studierenden ist pharmakologisches Neuroenhancement verbreitet, Schätzungen zufolge nehmen , g gbis zu 20 Prozent Medikamente zur Leistungssteigerung (Dietz et al. 2013).

• Der DAK-Report 2009 schätzt konservativ, dass ca. 2 Prozent der Erwerbstätigen regelmäßige VerwenderProzent der Erwerbstätigen regelmäßige Verwender verschreibungspflichtiger Medikamente ohne medizinische Notwendigkeit zum „Hirndoping“ sind.

• Immer mehr Versicherte haben eine Verordnung für entsprechende Medikamente.

Wie verbreitet ist pharmakologisches Neuroenhancement aktuell unter Erwerbstätigen?

Hat pharmakologisches Neuroenhancement in der Gruppe der Erwerbstätigen zugenommen?

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Methylphenidat: Deutliche Zunahme der Versicherten mit mindestens einer Verordnung

16

g

12

14

1,00

1,82

1,34

8

101,00

0,45

0,750,78

4

6 Männer Frauen Gesamt

0

2

15 - 19 20 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 45 - 49 50 - 54 55 - 59 60 +15 19 20 24 25 29 30 34 35 39 40 44 45 49 50 54 55 59 60

Anzahl Versicherte mit mindestens einer Verordnung je 1000 Versichertenjahre in 2011Anzahl Versicherte mit mindestens einer Verordnung je 1000 Versichertenjahre in 2013

12

Quelle: Daten der DAK-Gesundheit 2011-2013

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Ausgangspunkt: Verordnungen ohne nachvollziehbare Diagnoseng g p g g

89,7%

71,1%

10,3%

28,9%

Methylphenidat

Modafinil 71,1%

17,4%

28,9%

82,6%

oda

Piracetam

91,2% 8,8%Fluoxetin

97,3% 2,7%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Metoprolol

Diagnose gemäß Zulassung andere Diagnose/ ohne Diagnose

13

Quelle: Daten der DAK-Gesundheit 2012-2013

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Fragestellungen

1. Wie verbreitet ist Doping am Arbeitsplatz? Hat Doping am Arbeitsplatz seit 2008 zugenommen?

2. Wer sind die Verwender? - Soziodemografie, Nutzungsmuster, Motive

3 W l h Ri ik f kt ibt i d A b it lt?3. Welche Risikofaktoren gibt es in der Arbeitswelt?

4. Welche Einstellung haben die Nicht-Verwender?

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Datenquellenq

Online BefragungOnline-Befragungvon 5.000

Erwerbstätigeni Alt 20 bi

Auswertung von Verordnungsdaten der

DAK Gesundheitim Alter von 20 bis50 Jahren

DAK-Gesundheit

HalbstandardisierteBefragung von Expertinnen und

Literatur-analysenExpertinnen und

Experteny

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Fragestellungen

1. Wie verbreitet ist Doping am Arbeitsplatz? Hat Doping am Arbeitsplatz seit 2008 zugenommen?

2. Wer sind die Verwender? - Soziodemografie, Nutzungsmuster, Motive

3 W l h Ri ik f kt ibt i d A b it lt?3. Welche Risikofaktoren gibt es in der Arbeitswelt?

4. Welche Einstellung haben die Nicht-Verwender?

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6,7 Prozent der Arbeitnehmer haben wenigstens einmal irgendwann pharmakologisches Neuroenhancement betriebenp g

• haben Pharmakologisches6,7%

6,7 %6,7 %haben Pharmakologisches Neuroenhancement in ihrem Leben schon mal verwendet.

3 2 %3 2 %• haben Pharmakologisches

Neuroenhancement in den letzten 12 Monaten verwendet.3,2 %

• haben Pharmakologisches

1,9 %1,9 %Neuroenhancement in den letzten 12 Monaten regelmäßig, d.h. zweimal im Monat und häufiger verwendet.

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Quelle: Erwerbstätigenbefragung der DAK-Gesundheit 2014. N=5.017.

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Mit Dunkelziffer beträgt der Anteil der Verwender ca. 12 Prozent

6 7%

g

Mit Dunkelziffer Dunkelzifferschätzung6,7% rund 12 %

• Bei einer direkten Abfrage wie hier beim Anteil der „Jemals-Verwender“ von Pharmakologischem Neuroenhancement muss man immer von einer gewissen Untererfassung ausgehen.

• Mit einer wissenschaftlich etablierten Fragebogentechnik wurde diese Untererfassung geschätzt (UCT-Technik).

• Der tatsächliche Anteil der Hirndoper liegt danach beiHirndoper liegt danach bei etwa 12 Prozent.

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Quelle: Erwerbstätigenbefragung der DAK-Gesundheit 2014. N=5.017.

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Doping am Arbeitsplatz hat seit 2008 zugenommenp g p g

2008 20144,7% 6,7%

2008 2014

Der Anteil der Befragten die Pharmakologisches Neuroenhancement schon malDer Anteil der Befragten, die Pharmakologisches Neuroenhancement schon mal eingesetzt haben, hat sich seit 2008 von 4,7 Prozent auf 6,7 Prozent erhöht.

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Quelle: Erwerbstätigenbefragung der DAK-Gesundheit 2014. N=5.017Erwerbstätigenbefragung der DAK-Gesundheit 2008. N=3.017

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Doping am Arbeitsplatz: Die Bekanntheit hat zugenommenp g p g

100%

„Manche dieser Medikamente können auch von Gesunden eingenommen werden, um konzentrierter und aufmerksamer zu sein. Wiederum andere sollen auch bei Gesunden die Stimmung aufhellen oder Nervosität und Ä t i d I t Ih di b k t d i ht b k t?“

„Manche dieser Medikamente können auch von Gesunden eingenommen werden, um konzentrierter und aufmerksamer zu sein. Wiederum andere sollen auch bei Gesunden die Stimmung aufhellen oder Nervosität und Ä t i d I t Ih di b k t d i ht b k t?“

69,3%70%

80%

90%Ängste mindern. Ist Ihnen dies bekannt oder nicht bekannt?“ …Ängste mindern. Ist Ihnen dies bekannt oder nicht bekannt?“ …

44,9%50%

60%

70% … „Ja, ist mir bekannt“… „Ja, ist mir bekannt“

,

30%

40%

0%

10%

20%

0%

2008 2014

20

Quelle: Erwerbstätigenbefragung der DAK-Gesundheit 2014. N=5.017.

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Fragestellungen

1. Wie verbreitet ist Doping am Arbeitsplatz? Hat Doping am Arbeitsplatz seit 2008 zugenommen?

2. Wer sind die Verwender? - Soziodemografie, Nutzungsmuster, Motive

3 W l h Ri ik f kt ibt i d A b it lt?3. Welche Risikofaktoren gibt es in der Arbeitswelt?

4. Welche Einstellung haben die Nicht-Verwender?

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Verwendung nach Geschlechtg

30%

25% Männer Frauen Gesamt

15%

20%

% 4 1%6,5%5,5%

6,9%4 7%

6,7%10%

4,0% 4,1%2,5% 3,3%

4,7%

0%

5%

Verwender Neuroenhancement Verwender Neuroenhancement Verwender pharmakologischesVerwender Neuroenhancement Leistung

Verwender Neuroenhancement Stimmungsverbesserung

Verwender pharmakologisches Neuroenhancement

22

Quelle: Erwerbstätigenbefragung der DAK-Gesundheit 2014. N=5.017.

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Höchste Verbreitung bei den 40- bis 50-Jährigeng g

30%J lä Z it

25%

Ja, vor längerer Zeit

Ja, in den vergangenen 12 Monaten

15%

20%

2 % 4 0%5%

10%

1,9% 1,8% 1,7% 2,4% 2,3% 2,9% 3,5% 3,4% 3,6%1,4% 1,3% 1,7% 1,3% 1,7%2,8% 2,5% 2,5% 4,0%

0%

5%

20 bis 29 30 bis 39 40 bis 50 20 bis 29 30 bis 39 40 bis 50 20 bis 29 30 bis 39 40 bis 5020 bis 29 30 bis 39 40 bis 50 20 bis 29 30 bis 39 40 bis 50 20 bis 29 30 bis 39 40 bis 50

Verwender Neuroenhancement Leistung

Verwender Neuroenhancement Stimmungsverbesserung

Verwender pharmakologisches Neuroenhancement (Leistungs- und oder

Stimmungsverbesserung)

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Stimmungsverbesserung)Quelle: Erwerbstätigenbefragung der DAK-Gesundheit 2014. N=5.017.

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Gründe und Anlässe für pharmakologisches Neuroenhancementp g

40,7%Ich nehme solche Medikamente vor allem zu bestimmten Anlässen, wie Prüfungen Präsentationen wichtigen Verhandlungen schwierigen

39 2%

38,4%

40,7%

25,1%

32,1%

40,7%

Ich würde auch ohne solche Medikamente in meinem Beruf bestehen –

Mit Hilfe von solchen Medikamenten geht mir die Arbeit leichter von der Hand

Prüfungen, Präsentationen, wichtigen Verhandlungen, schwierigen Gesprächen etc.

24 5%

31,4%

39,2%

24,8%

22,2%

Ohne solche Medikamente wäre ich gefühlsmäßig häufig nicht in der Lage, meine Arbeit zu machen

Ich nehme solche Medikamente, weil ich mit ihrer Hilfe nach der Arbeit noch Energie und gute Laune für Privates habe.

aber mit diesen Medikamenten kann ich noch besser meine Ziele erreichen

18 1%

12,7%

24,5%

5,7%

18,7%

Ohne solche Medikamente könnte ich beruflich nicht mithalten

Ich brauche solche Medikamente, weil meine Arbeit viel Kontakt zu anderen Menschen erfordert.

meine Arbeit zu machen.

11,9%

18,1%6,0%

0% 10% 20% 30% 40% 50%

Ich nehme solche Medikamente, damit ich mit weniger Schlaf auskomme

Frauen Männer

Q ll E b täti b f d DAK G dh it 2014

24

Quelle: Erwerbstätigenbefragung der DAK-Gesundheit 2014.Basis: N=333 Befragte, die jemals Pharmakologisches Neuroenhancement betrieben haben.

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Welche Medikamente nehmen die Verwender?

60 6%M dik t A t N ität U h

34,0%

60,6%

Medikamente gegen Depressionen

Medikamente gegen Angst, Nervosität, Unruhe

11,1%

12,4%

Medikamente gegen Bluthochdruck (Betablocker)

Medikamente gegen starke Schläfrigkeit, Tagesmüdigkeit

9,5%

,

Medikamente gegen Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung (z.B. ADHS)

(Betablocker)

6,7%

7,5%

Medikamente gegen Gedächtniseinbußen

Andere

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Q ll E b täti b f d DAK G dh it 2014

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Quelle: Erwerbstätigenbefragung der DAK-Gesundheit 2014.Basis: N=333 Befragte, die jemals Pharmakologisches Neuroenhancement betrieben haben.

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Bezugsquellen für Medikamente zum Hirndopingg q p g

mit einem Rezept

14,1%

53,8%

von Kollegen, Freunden, Bekannten oder Familienmitgliedern

mit einem Rezept vom Arzt

8,5%

13,0%

ohne Rezept, direkt von einer Internetapotheke

über ein Privatrezept

7,2%

8,5%

h R t

als Muster vom Arzt

p(oder andere Versandapotheke)

2,4%

3,6%

Sonstiges

ohne Rezept, von anderen Versandquellen

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%

Q ll E b täti b f d DAK G dh it 2014

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Quelle: Erwerbstätigenbefragung der DAK-Gesundheit 2014.Basis: N=333 Befragte, die jemals Pharmakologisches Neuroenhancement betrieben haben.

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Fragestellungen

1. Wie verbreitet ist Doping am Arbeitsplatz? Hat Doping am Arbeitsplatz seit 2008 zugenommen?

2. Wer sind die Verwender? - Soziodemografie, Nutzungsmuster, Motive

3 W l h Ri ik f kt ibt i d A b it lt?3. Welche Risikofaktoren gibt es in der Arbeitswelt?

4. Welche Einstellung haben die Nicht-Verwender?

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Je einfacher die Tätigkeit, desto höher der Anteil mit Doping-Erfahrungg p g g

30%

20%

25%

15%

20%

8,5%6,7%

5,1%6,7%

5%

10%

0%an-/ungelernt bzw.

einfachgelernt/qualifiziert

(N=2 406)hochqualifiziert /

gehobenGesamt

(N=4 971)

Anteil Verwender von pharmakologischem Neuroenhancement (Lebenszeitprävalenz) nach Niveau der Tätigkeit

einfach (N=815)

(N=2.406) gehoben (N=1.243)

(N=4.971)

28

Quelle: Erwerbstätigenbefragung der DAK-Gesundheit 2014. N=5.017.

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Risikofaktoren für Doping am Arbeitsplatzp g p

29

Quelle: Erwerbstätigenbefragung der DAK-Gesundheit 2014. N=5.017.

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Fragestellungen

1. Wie verbreitet ist Doping am Arbeitsplatz? Hat Doping am Arbeitsplatz seit 2008 zugenommen?

2. Wer sind die Verwender? - Soziodemografie, Nutzungsmuster, Motive

3 W l h Ri ik f kt ibt i d A b it lt?3. Welche Risikofaktoren gibt es in der Arbeitswelt?

4. Welche Einstellung haben die Nicht-Verwender?

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Gesamtüberblick: Erwerbstätige und pharmakologisches Neuroenhancementg p g

Prinzipiell Aufgeschlossene9 9 %

6,7 % 3,2% 1,9 % Aktuelle regelmäßige Verwender

9,9 %Verwender (12-Monate)

Verwender (Jemals)

Grundsätzliche Ablehner83 4 %83,4 %

31

Quelle: Erwerbstätigenbefragung der DAK-Gesundheit 2014. N=5.017.

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Vertretbare Gründe für pharmakologisches Neuroenhancement von Nicht-Verwendern

Prinzipiell Aufgeschlossene9 9 %

6,7 % 3,2% 1,9 %Leistungssteigerung: Stimmungsverbesserung:

9,9 %„… um bei bestimmten Anlässen

oder Terminen besonders leistungsfähig zu sein“

„… um Nervosität, Lampenfieber oder ähnlichem

in beruflichen Situationen entgegen zu wirken“

„… um generell meine Aufmerksamkeit

und Konzentration im Beruf zu

„… um häufigen Stress am Arbeitsplatz

und andere berufliche

Grundsätzliche Ablehner83 4 %

steigern“ Probleme besser ertragen zu können“

83,4 %

32

Quelle: Erwerbstätigenbefragung der DAK-Gesundheit 2014. N=5.017.

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• Der Krankenstand im Jahr 2014

• Update: Doping am Arbeitsplatz• Update: Doping am Arbeitsplatz

F it• Fazit

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Page 34: Update: Doping am Arbeitsplatz Hans-Dieter Nolting, IGES...1. Wie verbreitet ist Doping am Arbeitsplatz? Hat Doping am Arbeitsplatz seit 2008 zugenommen? 2. Wer sind die Verwender?

Halbstandardisierte Befragung von Expertinnen und Experten aus Medizin, Bioethik, Suchtforschung und Sozialwissenschafteng

• Jetzt und in absehbarer Zeit hat „Hirndoping“ keinerlei Chancen und Potentiale: wenn üb h t h b di b t ht t h ib fli hti M dik t k f i ti düberhaupt haben die betrachteten verschreibungspflichtigen Medikamente nur kurzfristige und minimale Effekte auf die kognitive Leistungsfähigkeit.

• Es gibt aber erhebliche Risiken und Nebenwirkungen, bis hin zu Abhängigkeit und P ö li hk it ä dPersönlichkeitsveränderungen.

• Gefahr der „pharmakologischen Aufrüstung“: wenn immer mehr ihre Leistungsfähigkeit versuchen zu steigern, kann der Einzelne immer schwerer darauf verzichten, will er oder sie nicht zurückfallen (Bedingung für ein solches Szenario: die Wirksamkeit der Mittel steigt)nicht zurückfallen. (Bedingung für ein solches Szenario: die Wirksamkeit der Mittel steigt).

• Die Idee, dass man bestimmten Berufsgruppen erlauben sollte, pharmakologische Neuroenhancer zu verwenden, halten die Experten für abwegig.

• Ein „Doping-Verbot“ an Schulen und Universitäten wird für nicht praktikabel gehalten, weil es nicht durchsetzbar wäre.

• Alternativen zum pharmakologischen Neuroenhancement sind den Experten zufolge u.a. p g p gSport, gute Ernährung, Meditation, gute Arbeitsorganisation sowie ausreichend Schlaf.

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Fazit

• Pharmakologisches Neuroenhancement ist der Versuch, mittels verschreibungspflichtiger M dik t di k iti L i t fähi k it d d hi h W hlb fi dMedikamente die kognitive Leistungsfähigkeit oder das psychische Wohlbefinden zu verbessern oder Ängste und Nervosität abzubauen.

• Insgesamt 6,7 Prozent der Erwerbstätigen haben dies wenigstens einmal im Leben versucht (inkl Dunkelziffer: 12 Prozent)(inkl. Dunkelziffer: 12 Prozent).

• Der „Harte Kern“, d.h. aktuelle und regelmäßige Verwender sind 1,9 Prozent der Erwerbstätigen (inkl. Dunkelziffer ca. 3,5 Prozent).

S it 2008 h t h k l i h N h t t E b täti• Seit 2008 hat pharmakologisches Neuroenhancement unter Erwerbstätigen zugenommen. Auch das Wissen um die vermeintlichen Möglichkeiten des „Hirndopings“ hat zugenommen.

• Häufigste Bezugsquelle der Neuroenhancer ist die Standort-Apotheke mit Rezept vom Arzt.

• Die große Mehrheit der Erwerbstätigen steht pharmakologischem Neuroenhancement ablehnend gegenüber (ca. 83 Prozent). Etwa 10 Prozent sind aufgeschlossen, d.h. sie sehen für sich vertretbare Gründe, Medikamente zur Leistungssteigerung oder Stimmungsverbesserung einzunehmen.Stimmungsverbesserung einzunehmen.

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