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www.kammerchorinnsbruck.at VÖLS, Pfarrkirche KAMMERCHOR INNSBRUCK Samstag, 29. März 2014, 20.00 Uhr Sonntag, 30. März 2014, 18.00 Uhr Hannes Sprenger (Saxophon) Leitung: Marn Lindenthal EINTRITT: Freiwillige Spenden Licht ins andre von Heinrich Schütz, Thomas Tallis, Benjamin Brien, Eric Whitacre, Marn Lindenthal und anderen CHORWERKE AUS 6 JAHRHUNDERTEN gehn einem von NEU-RUM, Pfarrkirche

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www.kammerchorinnsbruck.at

VÖLS, Pfarrkirche

KAMMERCHOR INNSBRUCK

Samstag, 29. März 2014, 20.00 Uhr

Sonntag, 30. März 2014, 18.00 Uhr

Hannes Sprenger (Saxophon)Leitung: Martin Lindenthal

EINTRITT: Freiwillige Spenden

Lichtinsandre

von Heinrich Schütz, Thomas Tallis, Benjamin Britten, Eric Whitacre, Martin Lindenthal und anderen

CHORWERKE AUS 6 JAHRHUNDERTEN

gehn

einemvon

NEU-RUM, Pfarrkirche

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Die mit Tränen säen (SWV 42) ist ein Teil des Sammelwerks Psalmen Davids, welches 1619 von Heinrich Schütz vertont wurde. Er widmete das Werk Kurfürst Johann Georg I. in Dankbarkeit für das übertragene Amt als Kapellmeister am Sächsischen Hof in Dresden. Damals begann Schütz auch die Eindrücke aus seiner Zeit in Venedig in seinen Werken zu verarbeiten. Die mit Tränen säen steht so als Beispiel für die Verschmel-zung deutscher und italienischer Musiktradition.

Das Programm wird durch Hannes Sprenger (Saxophon) und Martin Lindenthal (Hang) instrumental ergänzt.

Programmänderungen vorbehalten

DIE MIT TRÄNEN SÄENDIE MIT TRÄNEN SÄEN

Programm Werkbeschreibungen

SOPRA I MONTI DEGLI AROMI

SOPRA I MONTI DEGLI AROMI

Heinrich Schütz (1585-1672) Heinrich Schütz (1585-1672)

Martin Lindenthal (*1966)

Martin Lindenthal (*1966)

Entstanden im Juli 2013 geht es musikalisch in diesem Werk um das Paradoxon, das im biblischen Hohelied der Liebe und auch in mysti-schen Texten anderer Religionen immer wieder thematisiert wird: Alles Menschenmögliche zu tun und zugleich aber „zu Füßen der Lotusblume des Herren“ zu verweilen. Picasso erkannte dies für kreative Prozesse, nicht nur in der Kunst – „Ich suche nicht, ich finde.“ Die Caisa als Beglei-tinstrument hat ein wenig von diesem Widerspruch in ihrem Klang: Ein Schlaginstrument, dessen Klänge nicht klar angreifbar scheinen.

Die mit Tränen säen,werden mit Freuden ernten.Sie gehen hin und weinen

und tragen edlen Samen,und kommen mit Freudenund bringen ihre Garben.

O NATA LUX Thomas Tallis (1505-1585)

LUX AURUMQUE

PATER NOSTER

Eric Whitacre (*1970)

Jacob Handl (1550-1591)

FREUND, SO DU ETWAS BIST

ALLWEISER DU

Wolfgang Sauseng (*1956)

Martin Lindenthal (*1966)

CLOUDBURST Eric Whitacre (*1970)

HYMN TO ST. CECILIA

ESTA TIERRA

Benjamin Britten (1913-1976)

Javier Busto (*1949)

WHEN MARY THRO‘ THE GARDEN WENT Charles V. Stanford (1852-1924)

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Die Werke des US-amerikanischen Komponisten und Dirigenten Eric Whitacre erfreuen sich in der gegenwärtigen Chormusikszene hoher Popu-larität. Lux aurumque (dt. Licht und Gold) wurde im Jahr 2000 auf Basis eines Gedichts von Edward Esch (*1970) komponiert, welches Whitacre aus dem Englischen ins Lateinische übersetzen ließ. Die Komposition arbeitet mit ungewöhnlichen Rhythmen und eindringlichen, schillernden Harmonien.

Jacob Handl, auch bekannt als Jacobus Gallus, war ein Komponist der Rennaissance. Sein Hauptwerk, das Opus musicum, ist eine Sammlung der Motetten für das gesamte Kirchenjahr und umfasst 374 Kompositi-onen, darunter auch diese Vertonung des Vater Unser. Das achtstimmige Werk alterniert Frauen- und Männerchor und mündet in ein vollständig polyphones, fließendes Amen.

LUX AURUMQUE

PATER NOSTER

Eric Whitacre (*1970)

Jacob Handl (1550-1591)

Lux,calida gravisque pura velut aurumet canunt angeli mollitermodo natum.

Licht,warm und schwer wie reines Goldund die Engel singen sanftzum neugeborenen Kind.

Pater noster, qui es in coelis,sanctificetur nomen tuum,ad veniat regnum tuum,fiat voluntas tua,sicut in coelo, et in terra.

Vater unser, der du bist im Himmel,geheiligt werde dein Name,dein Reich komme,dein Wille geschehe,wie im Himmel, auch auf Erden.

Panem nostrum quotidianum da nobis hodie,et dimitte nobis debita nostra,sicut et nos dimittimus debitoribus nostris;et ne nos inducas intentationem,sed libera nos a malo.Amen.

Unser täglich Brot gib uns heute,und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern; und führe uns nicht in Versuchung,sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

O NATA LUX Thomas Tallis (1505-1585)

Das fast durchgängig homophone Werk O nata lux birgt die mysti-sche Intensität eines lateinischen Hymnus aus dem 10. Jahrhundert, auf welchem der Text basiert. Dem Hymnus entsprechend beginnt das Stück ähnlich einer bittenden Anrufung und mündet in ein ruhiges Gebet. Besonders hervorzuheben sind die kurzen Dissonanzen des Werkes, in welchen Dur- und Mollterz gemeinsam erklingen.

Sopra i monti;Non destate, non scuotete dal sonno l’amore, finché non lo desideri.

Über die Berge;Stört die Liebe nicht auf,weckt sie nicht, bis es es ihr selbst gefällt.

Àlzati, amica mia, mia bella vieni! Steh auf, meine Freundin, so komm doch!

Perché, ecco, l’inverno è passato,è cessata la pioggia, se n’è andata.I fiori sono apparsi nei campi,il tempo del canto è tornato, ecco.

Denn vorbei ist der Winter, verrauscht der Regen.Auf der Flur erscheinen die Blumen, die Zeit des Gesanges ist da.

Sopra i monti;Prima che spiri la brezza del giorno,e si allunghino le ombre,ritorna, amato mio,sopra i monti degli aromi.

Über die Berge;Wenn der Tag verweht,und die Schatten wachsen,komm mein Geliebter, über die Berge voller Düfte.

O nata lux de lumineJesu redemptor saeculi,Dignare clemens supplicumLaudes precesque sumere.

O Licht vom Licht geboren, Jesu Erlöser der Welt, würdige die Lobgesänge der Bittflehenden und nimm gnädig ihre Bitten an.

Qui carne quondam contegiDignatus es pro perditis.Nos membra confer effici,Tui beati corporis.

Du hast es einst für die Verlorenen auf dich genommen, im Fleische verborgen zu sein, gib, dass wir Glieder deines heiligen Leibes werden.

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Die Komposition Cloudburst (dt. Wolkenbruch) stellt den Ablauf eines Gewitters musikalisch dar. Der erste Teil des Musikstücks ist a cappella und geprägt von einfachen Dissonanzen in der Melodie und individu-ellen Tempi. Immer lauter werdend ist der Höhepunkt des Stückes der Beginn des eigentlichen Gewitters – es entsteht der akustische Eindruck von Blitzschlag, Donner und Regen. Der Text zu Cloudburst stammt von dem mexikanischen Schriftsteller Octavio Paz (1914-1998) und wurde von Eric Whitacre für das Chorstück adaptiert.

CLOUDBURSTEric Whitacre (*1970)

La lluvia ...ojos de agua de sombra,ojos de agua de pozo,ojos de agua de sueño.Soles azules, verdes remolinos,picos de luz que abren astroscomo granadas.Dime, tierra quemada, no hay agua?Hay sólo sangre sólo hay polvo,sólo pisadasde pies desnudos sobre la espina?

Der Regen ... Schattenwasser-Augen,Quellwasser-Augen,Traumwasser-Augen.Blaue Sonnen, grüne Wirbelwinde,Vogelschnäbel aus Licht öffnen Granatapfelsterne.Aber sag mir, verbrannte Erde, gibt es kein Wasser? Nur Blut, nur Staub,nur nackte Fußspuren auf den Dornen?

La lluvia despierta ...Hay que dormir con los ojos abiertos,Hay que sonar con las manos,Soñemos sueños activos de rio,Buscando su cause, sueños de sol soñando sus mundoshay que soñar en voz alta,hay que cantarhasta que el canto eche raíces, tronco, ramas, pajaros, astros,hay que desenterrar la palabra perdidarecordar que dicen sangre, la marea,la tierra y el cuerpo,volver al punto de partida.

Der Regen weckt ... Wir müssen mit offenen Augen schlafen, wir müssen mit unseren Händen träumen, wir müssen Träume von reißenden Flüssen träumen,nach ihrem Grund suchen,Träume der Sonne, träumend von ihren Welten, wir müssen laut träumen,wir müssen singen bis das Lied Wurzeln schlägt,Stamm, Äste, Vögel, Sterne,wir müssen das verlorene Wort finden, und uns daran erinnern, was das Blut, die Gezeiten, die Erde und der Körper sagen,und wieder zurückkehren zum Anfang.

Wolfgang Sauseng ist ein österreichischer Komponist, Organist und Dirigent, sowie Professor an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Freund, so du etwas bist ist die Vertonung eines Verses des Lyrikers Angelus Silesius (1624-1677) und zeichnet sich durch unge-wöhnliche Vorhalte und Auflösungen aus.

Provikar Dr. Carl Lampert (1894-1944) war ein österreichischer Geistlicher, der aufgrund seines Engagments für die Kirche und gegen das NS-Regime von den Nationalsozialisten ins Konzentrationslager verschleppt und schließlich hingerichtet wurde. Der Text des Stückes Allweiser Du ist Teil aus einem Abschiedsbrief, den Carl Lampert in der Gefängniszelle vor seiner Hinrichtung schrieb. Martin Lindenthal vertonte diese Zeilen für die Seligsprechung Carl Lamperts 2011 in Dornbirn.

FREUND, SO DU ETWAS BIST

ALLWEISER DU

Wolfgang Sauseng (*1956)

Martin Lindenthal (*1966)

Freund, so du etwas bist,so bleib doch ja nicht stehn;man muss aus einem Licht fort in das andre gehn.

Ein kleiner Sonnenstrahl stiehlt sich durchs Kellerfensterin meine Zellengruft.

Allweiser Du,und dankend preis ich Dichfür Glück und Leid und Tod,Allweiser Du.

Allweiser Du,anbetend knie ich vor Dir, mein Gott,und hol mir einen Tropfen Sonne ins Herz, ins gequälte.

Allweiser Du,wie Schalen offensind mir die Hände mein,was meiner Seele frommt,leg Du hinein.

Allweiser Du,und dankend preis ich Dichfür Glück und Leid und Tod,Allweiser Du.

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Benjamin Britten, einer der berühmtesten Komponisten des 20. Jahr-hunderts, wurde am Festtag der Schutzheiligen der Musik, der hl. Cäcilia, geboren, am 22. November. Er fühlte sich ihr besonders eng verbunden und stellte 1942 seine lang geplante Hymn to St. Cecilia fertig. Drei Gedichte von Wystan H. Auden (1907-1973), welche Britten selbst in Auftrag gab, dienten als textliche Grundlage.

Das Werk ist einerseits eine Anrufung der Schutzheiligen der Musik, zugleich porträtiert sich Britten selbst als junger Künstler, mit seinen Zweifeln und Hoffnungen. „Selige Caecilia, erscheine allen Musikern in Visionen, erscheine und inspiriere sie!“ – refrainartig gliedern diese Verse die ganze Hymne. Nach jedem der drei Abschnitte kehren sie – leicht variiert – wieder.

Der erste Abschnitt ist aus dem Refrain abgeleitet, der Mittelteil verbindet den Charakter eines Scherzos mit einer freien Fugenform. Der Schlussteil wird zum Höhepunkt, indem aus jeder Stimmlage SolistInnen heraustreten, um den Klang einzelner Instrumente zu beschreiben.

HYMN TO ST. CECILIA Benjamin Britten (1913-1976)

Der irische Komponist Charles V. Stanford wurde mit 35 Jahren zum Musikprofessor in Cambridge ernannt. Aufgrund seines breiten Schaf-fens bereicherte er die Vokalmusik Englands nachhaltig. When Mary thro‘ the garden went ist die Vertonung eines Gedichtes der englischen Dichterin Mary E. Coleridge (1861-1907), welches von der um Jesus trau-ernden Maria Magdalena handelt.

WHEN MARY THRO‘ THE GARDEN WENT Charles V. Stanford (1852-1924)

When Mary thro‘ the garden went,There was no sound of any bird,And yet, because the night was spent,The little grasses lightly stirred,The flowers awoke, the lilies heard.

Als Maria durch den Garten gingschwiegen alle Vögel;Und doch, da die Nacht vorüber war,bewegte sich das Gras ein wenig,die Blumen erwachten, die Lilien lauschten.

When Mary thro‘ the garden went,The dew lay still on flower and grass,The waving palms above her senttheir fragrance out as she did pass.No light upon the branches was.

Als Maria durch den Garten ginglag der Tau auf Blumen und Gras.Die sanft bewegten Palmen verströmten ihren Duft als sie vorüberging.Kein Licht lag auf ihren Zweigen.

When Mary thro‘ the garden went,Her eyes, for weeping long, were dim.The grass beneath her footsteps bent,The solemn lilies, white and slim, These also stood and wept for Him.

Als Maria durch den Garten gingwaren ihre Augen vom vielen Weinen trüb.Das Gras neigte sich unter ihrem Schritt,die ernsten Lilien, weiß und schlank,sie weinten auch um Ihn.

When Mary thro‘ the garden went,She sought, within the garden ground,One for Whom her heart was rent, One Who for her sake was bound,One Who sought and she was found.

Als Maria durch den Garten gingsuchte sie in diesem Garteneinen, um dessen Willen ihr Herz brach,einen, der ihr zum Heil gefesselt ward,einen, der suchte und sie ward gefunden.

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III.O ear whose creatures cannot wish to fall,O calm of spaces unafraid of weight,Where Sorrow is herself, forgetting allThe gaucheness of her adolescent state,Where Hope within the altogether strangeFrom every outworn image is released,And Dread born whole and normal like a beastInto a world of truths that never change:Restore our fallen day; O rearrange.O dear white children casual as birds,Playing among the ruined languages,So small beside their large confusing words,So gay against the greater silencesOf dreadful things you did: O hang the head,Impetuous child with the tremendous brain,O weep, child, weep, O weep away the stain,Lost innocence who wished your lover dead,Weep for the lives your wishes never led.O cry created as the bow of sin Is drawn across our trembling violin.O weep, child, weep, O weep away the stain.O law drummed out by hearts against the stillLong winter of our intellectual will.That what has been may never be again.O flute that throbs with the thanksgiving breathOf convalescents on the shores of death.O bless the freedom that you never chose.O trumpets that unguarded children blowAbout the fortress of their inner foe.O wear your tribulation like a rose.Blessed Cecilia, appear in visions to all musicians, appear and inspire;Translated Daughter, come down and startleComposing mortals with immortal fire.

III.O Ohr, dessen Geschöpfe nicht vergehen wollen,o Ruhe des Raumes, furchtlos vor Beschwernis,wo selbst die Sorge sich findetund ihre Unreife vergisst,wo Hoffnung im ewiglich Fremdenerlöst ist von jedem äußeren Schein,Und Furcht, wie ein Tier natürlich geboren,in eine Welt voll unveränderlicher Wahrheit:Rette unseren gefallenen Tag, oh ordne ihn neu.Oh liebe bleiche Kinder unbeständig wie Vögel,die in den Trümmern ihrer Sprache spielen,so klein inmitten jener großen verwirrenden Worte,so fröhlich inmitten des noch größeren Schweigensjener Grausamkeiten, die du einst begangen:Oh neige den Kopf, ungestümes Kind mit so gewaltigem Verstand,oh weine, Kind, weine, weine fort alle Schande,verlorene Unschuld, die des Geliebten Tod ersehnt,weine für die Leben, die deine Wünsche nie führten.Oh Schrei, erschaffen als Bogen der Sünde,über unsere zitternde Geige fährt.Oh weine Kind, weine, weine fort alle Schande.Oh Gesetz, getrommelt von den Herzen wider den stillen,langen Winter unseres geistigen Willens.Das, was gewesen ist, soll nie wieder sein.Oh Flöte, die in Dankbarkeit erschalltVom Atem Genesender, die dem Tod enteilt.Oh segne die Freiheit, die du nie gewählt.Oh Trompetenschall, den arglose Seelen anstimmenÜber den Zinnen ihrer inneren Feinde.Oh trage deine Trübsal wie eine Rose. Selige Cäcilia, erscheine allen Musikern in Visionen,erscheine und inspiriere sie; Verwandelte Tochter, komme herab und überrasche komponierende Sterbliche mit unsterblichem Feuer.

I.In a garden shady this holy ladyWith reverent cadence and subtle psalm,Like a black swan as death came onPoured forth her song in perfect calm:And by ocean‘s margin this innocent virginConstructed an organ to enlarge her prayer,And notes tremendous from her great engineThundered out on the Roman air.Blonde Aphrodite rose up excited,Moved to delight by the melody,White as an orchid she rode quite nakedIn an oyster shell on top of the sea;At sounds so entrancing the angels dancingCame out of their trance into time again,And around the wicked in Hell‘s abyssesThe huge flame flickered and eased their pain.Blessed Cecilia, appear in visions to all musicians, appear and inspire;Translated Daughter, come down and startleComposing mortals with immortal fire.

I.Die heilige Jungfrau im schattigen GartenIn ehrfürchtiger Kadenz und kunstvollem Psalm,Gleich einem schwarzen Schwan beim Einzug des TodesErgoss Sie ihren Gesang in vollkommener Ruhe:Und die Unschuldige errichtete am Rande des OzeansEine Orgel, um ihr Gebet zu erhöhen,Und gewaltige Töne entstiegen ihrem InstrumentUnd dröhnten durch die römische Luft.Die blonde Aphrodite erwachte verzückt,zu Wonne gerührt durch die Melodie,weiß wie eine Orchidee, ritt sie unverhüllt,In einer Muschel über die See;bei so entzückenden Klängen tanzten die Engel,kamen aus ihrer Trance in die Zeit zurück,und um die Verruchten in den Abgründen der Hölleflackerte die große Flamme und milderte ihre Pein.Selige Cäcilia, erscheine allen Musikern in Visionen,erscheine und inspiriere sie; Verwandelte Tochter, komme herab und überrasche komponierende Sterbliche mit unsterblichem Feuer.

II.I cannot grow;I have no shadowTo run away from,I only play.I cannot err;There is no creatureWhom I belong to,Whom I could wrong.I am defeatWhen it knows itCan now do nothingBy suffering.All you lived through,Dancing because youNo longer need itFor any deed.I shall never be Different. Love me.Blessed Cecilia, appear in visions to all musicians, appear and inspire;Translated Daughter, come down and startleComposing mortals with immortal fire.

II.Ich kann nicht mehr wachsen;hab keinen Schatten,dem ich fliehen kann,ich spiele nur.Ich kann nicht irren;es gibt kein Geschöpf,dem ich gehöre,dem ich schaden könnte.Ich bin geschlagen,wenn man das weiß,kann jetzt nichts ausrichtendurch Leiden.Alles, was du einst erlebt,immerzu tanzend,weil du es nicht länger brauchst,für was es auch sei.Ich werde nie anders sein. Liebe mich.Selige Cäcilia, erscheine allen Musikern in Visionen,erscheine und inspiriere sie; Verwandelte Tochter, komme herab und überrasche komponierende Sterbliche mit unsterblichem Feuer.

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KAMMERCHOR INNSBRUCK

Seit seiner Gründung im Oktober 2001 widmet sich der Kammerchor Innsbruck der A-cappella-Chorliteratur in all ihren Facetten. Der gemischte Klangkörper steht für Stimmhomogenität, Klangfarbenreichtum und lebendige Interpretationen von Chormusik der Renaissance bis hin zur Gegenwart. Für seine musikalische Flexibilität und chorische Vielfältigkeit wurde der Kammerchor Innsbruck unter seinem Gründer und ehema-ligen Leiter Thomas Kranebitter mit der „Silbernen Stimmgabel 2008“, dem Preis der Freunde Ferdinand Grossmanns, ausgezeichnet.

Von 2009-2013 sang der Chor unter der Leitung von Oliver Felipe-Armas, dessen spanische Wurzeln sich auch in den Neuzugängen des Repertoires widerspiegelten.

Seit Herbst 2013 leitet Martin Lindenthal den Kammerchor Inns-bruck und begleitet diesen mit seiner umfassenden Erfahrung zu neuen Herausforderungen der Chorliteratur.

MitwirkendeJavier Busto, in Hondarribia im spanischen Baskenland geboren, ist

Chorleiter und Komponist. An der Universität Valladolid im Fach Medizin graduiert, erarbeitete er sich seinen Zugang zur Musik vorwiegend als Autodidakt. Später studierte er Chorleitung bei Erwin List und gewinnt bis heute mit seinen Chören Preise auf internationalen Chorfestivals. Esta tierra ist Bustos Vertonung eines Gedichtes von Francisco Pino (1910-2002).

ESTA TIERRA Javier Busto (*1949)

No me busques en los montespor altos que sean,ni me busques en la marpor grande que te parezca.Búscame aquí,en esta tierra llana,con puente y pinar,con almena y agua lenta,donde se escucha volaraunque el sonido se pierda.

Such mich nicht in den Bergen,wie hoch sie auch sein mögen,such mich auch nicht im Meer, wie groß es dir auch scheinen mag.Such mich hier,in diesem flachen Land,mit Brücken und Pinienwäldern,mit Zinnen und stillen Wassern,wo das Fliegen hörbar ist, obwohl der Klang sich verliert.

Sopran: Gabriele Bippus, Manuela Bonfanti, Isabella Greiderer, Erna Grüner, Vera Grüner, Gudula Linser, Franziska Österreicher, Julia Tschuggnall, Irmgard Zojer

Alt: Cornelia Arroyabe, Tatjana Baldauf, Christine Erlacher, Daniela Haslwanter, Bettina Scherl, Mechthild Thalhammer

Tenor: Kurt Arnold, Thomas Burgschwaiger, Emil Fritsch, Matthias Hofer, Benedikt Klein, Johannes Sprenger, Markus Walzl

Bass: Gregor Rauschmeir, Stefan Runge, Gregor Thalhammer, Gebhard Walter

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HANNES SPRENGER

Geboren 1958 in Innsbruck, lebt und arbeitet Hannes Sprenger in Tirol als Komponist, Saxophonist und Musikpädagoge. Bisher verfasste er zahlreiche Kompositionen für Orchester, Kammerensembles, Theater-, Kabarett,- Film- und Hörspielmusik, Jazz- und Rockmusik. Zusammenarbeit erfolgte u.a. mit dem Kammerochester InnStrumenti, ORF Tirol, Tiroler Landestheater, Tiroler Volksschauspiele Telfs, Münchner Volkstheater, Tiroler Festspiele Erl, AkkoSax (Austrian World Music Award 2008, Prix

d’Italia 2004), Otto Grünmandl, Felix Mitterer, col legno festival Lucca. Weitere Informationen unter: www.sprengermusic.com

Mag. Martin Lindenthal, geboren in Bregenz, studierte Musik, Germanistik und Chorleitung in Wien. Er war Assistent bei Johannes Prinz und Herwig Reiter und sammelte vielfältige Erfah-rungen als Chorsänger u.a. im Arnold Schönberg Chor, dem Kammerchor der Musikhochschule Wien und dem Concentus vocalis, sowie solistisch als Tenor in Ensembles verschiedenster Stilrichtungen (u.a. Close Harmony, Xang, MIR 4 und Rolls Voice). Ergänzende Studien wurden von ihm u.a. beim

Hilliard Ensemble und bei Erwin Ortner absolviert. Von 1994 bis 2001 war er am Tiroler Landeskonservatorium lehrtätig; seit 2001 ist Martin Lindenthal Pädagoge am Musikgymnasium und an der Pädagogischen Hochschule Feldkirch. Er ist Preisträger des Erwin Ortner Fonds 1999.

Als Chorleiter begleitete Martin Lindenthal bisher u.a. den Wiener Motettenchor, den Kammerchor des Tiroler Landeskonservatoriums, den Kammerchor Feldkirch und den Bregenzer Männerchor.

Seine aktuellen Projekte neben dem Kammerchor Innsbruck sind das Vokalquartett „MIR 4“, das Soloprojekt mit Smallband „Finestrino“ und seine Tätigkeit als Pianist der Chanson-Band „crêpe citron“. Des weiteren ist er vielfach bei Musik-Theaterproduktionen aktiv, unter anderem auch im Rahmen seiner pädagogischen Tätigkeit am Musikgymnasium.

MARTIN LINDENTHAL

Seine Arbeit als Chorleiter/Dirigent beschreibt Martin Lindenthal wie folgt: „Wenn es überhaupt ein musikalisches Ideal beim Musizieren geben sollte, dann vielleicht, sich immer die immense Freude zu bewahren, dieje-nige Fassung zuzulassen, mit der das Ensemble im gegenwärtigen Moment dem Werk am besten gerecht werden kann. Das hat viel weniger mit Verglei-chen (mit dem eigenen oder einem von andern aufoktruierten Ideal) zu tun, als vielmehr mit dem Einbringen und Einfühlen der Ensemblemitglieder. Der Dirigent sollte dies im besten Fall nicht steuern, sondern nur ermöglichen.“

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