Post on 24-Jun-2020
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LOS ANGELES
Hier glitzern die MEGA-STARS
SOCIETY
Lady Gaga ehrte den verstor-
benen Weltstar David Bowie mit einem siebenmi-
nütigen Medley seiner Hits
Du auch hier? Chartbreaker Ed Sheeran (l.) umarmt Ryan Tedder von der Band OneRe-public
Blitzlicht-Spurt! Popstar Justin Bieber,
(r.) mit sei-nem kleinen
Bruder Jaxon (beide trugen
Saint Laurent)
Für Euch soll‘s blaue Konfetti regnen... Tay-lor Swift verklebte die VIP-Outfits während
ihrer Performance mit unzähligen Plastik-
schnipseln
Wer viel trainiert, darf ruhig etwas mehr zeigen: Football-Star Russell Wilson und seine kna-ckige Hip-Hop-Freundin Ciara
Hat ein Händchen für Musik: Sängerin Adele im Staples Center
Tattoo-Pirat: Schau-spieler Johnny Depp (l.)
und Alice Cooper sind „Hollywood Vampires“
Brisant, bewegend, bom-bastisch: Der Auftritt von Rapper Kendrick Lamar
Tut das eigentlich
weh? Sängerin
Selena Go-mez (l.) mit gequetsch-
ter Brust und US-Star
Amber Heard
GRAMMY VERLEIHUNG Pleiten, Pech & ganz große Momente: Autorin und Lifestyle-Profi Ariane Sommer
berichtet vom wichtigsten Musikpreis der Welt
96 BUNTE 9 | 2016
Die sensationellen 33 Grad am Tag der Verleihung wurden nur von den Temperaturen auf dem roten Teppich über-
troffen. Die Grammys sind berühmt für die extravaganten und extrem hei-ßen Outfits. Entsprechend beginnen die Vorbereitungen für den perfekten Auf-tritt Wochen vorher. Gesichter werden – Messer war gestern – per Ultraschall-Lifting gestrafft. Man fastet mit dem neuen It-Getränk Kaktus-Wasser, das sorgt für pralle Haut und erhöhten Stoff-wechsel. Hartnäckigen Fettpölsterchen wird mittels Kältetherapie in der Cry-osauna der Garaus gemacht. Fans der
Prozedur, zu denenModel Bella Hadid zählt, schwärmen, dass man bis zu 800 Kalorien in drei Minuten wegbibbern kann. Bizarr? Nein, Business! Coolster Trend der Grammys: Haarstyling so läs-sig wie Los Angeles, als sei man just vom Strandtuch gerollt. Selbst Adele, sonst für festgesprühte Frisuren bekannt, überraschte mit locker, luftigem Look.
Die Grammys sind – im Gegensatz zu vielen Shows – ein traditionell tro-ckener Event. Wilde Party? Fehlanzeige! Während der Verleihung gibt es ledig-lich Wasser aus Plastikflaschen. Außer man sitzt neben Ed Sheeran, der einen Flachmann aus dem Backstage Be-
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E ST. MORITZ
DANKE für eine halbe MILLION
Schicke Schleife! Sängerin Carrie Un-derwood in einem Kleid von Nicolas Jebran
Eklat: Ex-Beatle Sir Paul McCartney kam nicht in einen Club – die Türsteher erkannten ihn nicht
Rund & blond: Model Chrissy Teigen (schwanger, l.) und Christina Aguilera
Popstar Ariana Grande
(in Romona Keveza,
Clutch: Jimmy Choo)
Opernstar Anna Maria Kaufmann, Designerin Christina Duxa und Model Natalie Lefevre (alle in Christina Duxa Couture)
Zugeknöpft & offenherzig: Model Bella
Hadid und der Sänger
The Weekend
Yo, Man! Soul-Ikone Stevie Wonder war
auch da
Diese drei haben Beats im Blut (v. l.): Sänger Bruno Mars, DJ Mark Ronson und Popstar Lionel Richie
Endlch ein Enkel: Schauspi-lerin Monika Peitsch und Sven Hansen-Höchstedt wur-den Großeltern
Szenewirt Stephan Kuffler
und seine elegante Ehefrau
Stephanie
Mit Brille und Bart: Schauspie-ler Friedrich von Thun und seine Tochter Gioia
Anton „Tony“ Graf von Faber-
Castell und Daisy Rosemeyer
Zur Berlinale ging er nicht, aber hier machte er einen dicken Fang: Schauspieler Elmar Wepper mit Ehefrau Anita und einer köstlichen Königskrabbe im Seehaus
Sheba Medical-Fans: Helen
zu Oettingen Wallerstein und
Renate Gräfin Rehbinder
Immer mit schmucker Begleitung:
Juwelier Thomas
Jirgens mit Model Isabel
Neumair
Dr. Charlotte Knobloch (l.) und Dr. Antje Katrin Kühnemann
Mit Fisch fängt man VIPs. Die Schlange vor der Garderobe reichte bis in den Englischen Garten. Alle da: Grafen, Fürs-ten, TV-Stars, Sänger, Society, um „Fish & Friends“ zu ferien – den Auftakt der Fischwochen im Traditionslokal Seehaus. Die Wiesnwirte Stephan und Sebastian Kuffler luden mit Daisy Rosemeyer-Elbers und Anton Graf von Faber-Castell zu Königskrabbe, Sushi, Ren-
ke und mehr. Seit 30 Jahren ist das ein Pflichttermin nach Fasching. Die Glücklichste im Society-Schwarm war Moni-ka Peitsch. Die Schauspielerin wurde erstmals Oma. Enkel Ti-tus ist vier Wochen alt, lebt in Berlin. „Ich bin glückselig, hatte schon geglaubt, ich werde nie-mals Großmutter“, strahlte sie. Nette Idee: Am Eingang stand eine große rote Box für Spen-den an die Flüchtlingshilfe.
MÜNCHEN
Elmar mit den Scherenhänden
SOCIETY
98 BUNTE 9 | 2016
Im Carlton Hotel traf sich die So-ciety zur „Hot Party in the Snow“. Ein Super-Event: Denn der Erlös des Abends, 500.000 Euro, wur-den dem Sheba Medical Center in Israel gespendet. Dort werden jedes Jahr mehr als 1,5 Mio. Men-schen behandelt – unabhängig von Religion, Hautfarbe oder Sta-tus. Gerade in diesen Krisenzei-ten ist das wichtiger denn je.
reich eingeschmuggelt hatte. Trotzdem war die Laune des Publikums blendend, denn auf der Bühne jagte ein Kracher den nächsten. Allen voran Taylor Swift mit ih-rer fulminanten Eröffnungsperformance. Gegen Ende des Songs „Out of the Woods” ließ „Taytay“ Konfetti und blauen Glit-ter aus Publikum explodieren. Das Zeug klebte noch stundenlang in Haaren und Kleidern.
Außerirdisch gut war die Hommage
von Lady Gaga an Popikone David Bowie. Wurde die Sängerin noch vor wenigen Wochen kritisiert, sie sei nur noch eine blasse Version ihrer selbst, bewies Gaga mit ihrer Verwandlung zur „Lady Star-dust”, dass sie „es” immer noch hat, das geniale Etwas. Von gemeinsamen Freun-den weiß ich, dass die Popdiva ihrer Kre-ativität zu Hause in einem eigens dafür zur Verfügung stehenden Zimmer frei-
en Lauf lässt: Neue Konzepte, Ideen und Inspirationen malt sie dort auf die Wän-de. Am nächsten Tag werden diese wie-der weiß gestrichen.
Ebenfalls weit vom Ende seiner Karri-ere entfernt ist Lionel Richie. Der von der Grammy-Akademie als Persönlichkeit des Jahres geehrte Soulsänger war sichtlich gerührt, als Stars wie John Legend und Demi Lovato auf der Bühne seine Hits interpretierten. Erst vor Kurzem verriet er mir, dass er in keinster Weise ans Auf-hören denkt: „Ich bin heute beschäftigter denn je.” Die nächsten acht Monate ist er auf Welttournee, auch in seiner deutschen Lieblingsstadt Berlin. Zudem ist er unter die Designer gegangen, launchte gerade eine Luxus-Hausdeko-Kollektion.
Neben leuchtenden Momenten und perfekten Inszenierungen beeindruckten die Grammys dieses Jahr auch durch Plei-ten und Pannen. Etwa das Sound-Deba-kel, das Adeles Auftritt ruinierte und die gefrustete Sängerin die Nacht in einem Burger Restaurant beenden ließ. Oder Ri-hannas last minute „Ich habe kaputte Stimmbänder”-Absage. Insider behaup-ten allerdings, RiRis Stimmbänder hät-ten während eines massiven Wutanfalls kurz vor Beginn noch bestens funktio-niert. Oder Johnny Depps Nuschel-Ein-lage während der Performance mit seiner neuen Band „The Hollywood Vampires”.
Gerade diese Imperfektionen ma-chen die Live Show so großartig. Ein Stück Authentizität abseits des sonst in der Popmusik vorherrschenden Perfekti-onswahns, den technisch zu Tode nach-bearbeiteten Soundtracks und gephoto-shopten Videos. Bei den Grammys erlebt man Megastars als Menschen.
Mein Highlight? Der Moment, in dem Kendrick Lamar sprichwörtlich die Bude zum Brennen brachte. Lamar, der aus dem sozialen Brennpunkt Compton im Süden von Los Angeles stammt, scho-ckierte mit politischem Statement, the-matisierte Rassismus und Diskriminie-rung. In Ketten gelegt begann der Rapper seinen Auftritt inmitten einer Gefäng-niszellen-Kulisse und ließ ihn vor einem riesigen Feuer enden. Nackte Wut statt nackter Tatsachen. Dafür gab es Stan-ding Ovations. Und einen Gratulations-Tweet vom Weißen Haus. Auch wenn mit Album of the Year der wichtigste Grammy an Taylor Swifts „1989” ging, war Lamar der heimliche Gewinner des Abends. Und er verlieh den Grammys ganz nebenbei kulturelle Relevanz.
Autorin Ariane Sommer (neu-es Buch: „Lieben lassen“) lebt in Los Angeles, ist mit vielen Stars per Du. Für BUNTE ver-fasste sie den Grammy-Text
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